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Volker Titel

Zwischen Glanz, Katastrophe und Wandel:
Der Buchplatz Leipzig im 20. Jahrhundert
 

Für die Herstellung und den Vertrieb literarischer Werke in und mit Deutschland kannte das 19. Jahrhundert ein klares Zentrum: Leipzig. Unangefochten Buchstadt Nummer eins, führend in der Verlagsproduktion, Heimstadt zahlreicher Firmen aller Branchenzweige des Buchgewerbes, die sich mehr und mehr im einzigartigen Graphischen Viertel in Leipzigs Ostvorstadt konzentrierten. Vor allem aber, Leipzig war obligatorisches Zentrum des buchhändlerischen Geschäftsverkehrs, was seinen Ausdruck auch in hier ansässigen Organisationen fand, so im 1825 gegründeten Börsenverein der deutschen Buchhändler. Die Attribute, mit denen das Leipzig des Buches zu jener Zeit bedacht wurde, entsprachen seiner Ausnahmestellung. Anerkennung, ja fast religiöse Verehrung finden sich in den Bekundungen ebenso wie Neid und Mißgunst. Leipzig wurde zum Mythos, zum lorbeerbekränzten Haupt des deutschen Buchhandels.

Was aber brachte das 20. Jahrhundert? Anhand eines historischen Streifzuges reflektiert der folgende Text über die weitere Entwicklung der Buchstadt Leipzig bis in die Gegenwart, mit der Hoffnung, dies sei kein Nachruf.

Um 1900 war die Betriebsamkeit im Leipziger Buchgewerbe eine äußerst hektische. Alle Zweige der Branche selbst sowie die mit ihr verbundenen Unternehmen aus anderen Bereichen, wie Maschinenbaufabriken und Speditionsfirmen, erlebten die praktische Bedeutung des Begriffes „Massenmedium”. Das Produktionsvolumen, gemessen an den jährlichen Neuerscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt, hatte sich allein in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts von etwa 10 000 auf über 20 000 Titel verdoppelt. Berücksichtigt man dazu den Trend steigender Auflagenhöhen, so verstärkt sich dieser Befund einer gewaltigen Expansion. Der „Leipziger Platz” trieb diese Entwicklung voran - als Drehscheibe des Warenverkehrs, als verlegerisches Zentrum und nicht zuletzt als führender Produktionsstandort.

Der Zwischenbuchhandel Leipzigs, als Kommissionsgeschäft und Barsortiment für die Vermittlung nahezu des gesamten deutschen Buchverkehrs zuständig, vermochte es trotz des steigenden Umfangs, seine Dienstleistungen weiter zu beschleunigen. Spätestens seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war klar geworden, daß gerade dieser Bereich des buchhändlerischen Geschäfts ein enormes unternehmerisches Gewinnpotential freisetzen konnte. Folge dieser Erkenntnis war ein Konzentrationsprozeß, in dem die führenden Kommissionshäuser durch günstige Konditionen neue Kunden („Kommittenten”) auf sich fixierten, die Auftraggeber kleinerer Firmen an sich zogen oder aber ganze Kommissionsgeschäfte übernahmen. Während im Jahre 1874 104 Leipziger Kommissionsbuchhandlungen 4 034 Kommittenten betreuten, erledigten im Jahre 1930 nur noch 69 Kommissionäre die Vermittlungsleistungen für die auf 9 108 mehr als verdoppelte Zahl der Kommittenten. Unter diesen 69 Firmen waren zudem viele, die zwar noch mit eigenständigem Namen auftraten, inzwischen aber zu anderen Unternehmen gehörten.

Das mit Abstand eindrucksvollste Beispiel für diesen Konzentrationsprozeß liefert das Kommissionsimperium Koehler & Volckmar. In mehreren Wellen integrierte die seit 1910 vollzogene Fusion der schon zuvor als Großunternehmen agierenden Firmen F. Volckmar und K. F. Koehler eine fast unüberschaubare Vielzahl von Kommissionsgeschäften. Ergänzt wurde die Mächtigkeit des Unternehmens durch die Angliederung von zum Teil bedeutenden Verlagen sowie Buchbindereien und Betrieben der Druckindustrie. Im Jahre 1930 wurde die Offizin Haag-Drugulin AG vollständig in den Besitz von Koehler & Volckmar übernommen.

Die Jahrhundertwende war die Zeit des „Massenbuches”, vertrieben nicht nur durch Sortimentshandlungen, sondern zunehmend auch durch Buchgemeinschaften oder den sogenannten Kolportagebuchhandel. Wenn der Kunde nicht zum Buch kommt, so hieß dessen Devise, dann muß das Buch zum Kunden kommen. Zwar prinzipiell alle Genres umfassend, bildeten Werke der seichten Unterhaltung doch bald einen Schwerpunkt dieser Handlungsart, ein Umstand, der zahlreiche „seriöse” Buchhandlungen zu heftigen Angriffen veranlaßte.

Ein Gegengewicht zur inhaltlich wie gestalterisch wenig anspruchsvollen Massenproduktion versuchten die Protagonisten eines „Kulturbuches” zu schaffen. Mit viel Engagement waren einige Verleger und Drucker um das „gute Buch” bemüht. Obwohl die Zentren hierfür Berlin und München waren, wirkten auch in Leipzig einige der bedeutenden Kulturbuchhersteller dieser Zeit. Schon vor der Jahrhundertwende, im September 1896, etablierte Eugen Diederichs eine Verlagsbuchhandlung, die sich, so seine Gründungsanzeige im Börsenblatt, mit guter Ausstattung „Moderne(n) Bestrebungen auf dem Gebiet der Litteratur, Sozialwissenschaft und Theosophie” widmen werde.1 Diederichs verließ Leipzig Anfang des 20. Jahrhunderts, ein anderes Unternehmen übersiedelte hierher: der Insel-Verlag. Unter Anton Kippenberg gelang es dem Insel-Verlag, hohe inhaltlich-ästhetische Ansprüche mit dem Wunsch nach dennoch preiswerten Ausgaben zu verbinden. Die Qualitätsdrucke der Offizinen Drugulin, Poeschel & Trepte sowie Spamer, die Insel vornehmlich beauftragte, boten dafür beste Voraussetzungen.

Mit den Verlagen Rowohlt, Julius Zeitler und Kurt Wolff agierten weitere Vertreter der Buchkunstbewegung zumindest zeitweise in der Messestadt. Die Leipziger „Janus-Presse”, betrieben von Carl Ernst Poeschel und Walter Tiemann (ab 1920 Direktor der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe), erwarb sich einen Ruf für hervorragende Liebhaberdrucke mit eigener Schrift-Type, hochwertigem Papier und sorgfältig gestalteten Einbänden - freilich meist zu elitären Preisen. Die Pleißestadt konnte zwar nicht das weltstädtisch-intellektuelle Flair der Metropole an der Spree bieten, dafür aber eine solide Druckkunst auf hohem Niveau. Die Leipziger Schule drucktechnischer und buchkünstlerischer Ausbildung war gerade in diesen ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts weit über die deutschen Grenzen hinaus berühmt. Die 1914 ins Leben gerufene Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (Bugra) war eine Leistungsschau des gesamten Buchgewerbes, hatte aber eine Abteilung speziell der Buchkunst gewidmet. Diesen Teil in den Mittelpunkt zu stellen war das Konzept des Kreises um Hugo Steiner-Prag, das in der Internationalen Buchkunst-Ausstellung (IBA) von 1927 seine Umsetzung fand.

Durch das enorme Ansteigen der Beschäftigtenzahlen im Leipziger Buchgewerbe ergaben sich Spannungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die Arbeitsbedingungen sowie Lohn- und Sozialleistungen einerseits, die Gefährdung von Arbeitsplätzen durch Rationalisierung andererseits, bildeten die Reibungspunkte in den Auseinandersetzungen. In den Druckereien gab es aufgrund des Arbeitsumfeldes und der gegenüber dem Buchhandel weitaus höheren betrieblichen Beschäftigtenzahlen schon sehr früh Arbeitskämpfe. Im September 1830 konnte Brockhaus eine Revolte seiner Buchdruckergesellen nur dadurch beschwichtigen, daß er versprach, vorläufig auf die Anschaffung weiterer Schnellpressen zu verzichten. Weniger glimpflich verlief das Aufbegehren Leipziger Drucker im Frühjahr 1865. Beginnend bei Breitkopf & Härtel, forderten etwa 800 Arbeiter aus 34 Betrieben in einem neunwöchigen Streikkampf verbesserte Tariflöhne. Am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts folgte eine zunehmende gewerkschaftlich orientierte Organisierung der Arbeitnehmer in Buchdruck und -binderei.

Anders verhielt es sich lange Zeit innerhalb des Buchhandels. Obwohl auch hier immer wieder Klagen laut wurden, die die schlechte Bezahlung der Buchhandlungsgehilfen anprangerten, kam es kaum zu nennenswerten Aktionen. Der Grund hierfür lag sicherlich in der geringen Angestelltenzahl pro Unternehmen. Im 20. Jahrhundert jedoch kam es auch hier zu Streikkämpfen. Unter dem Eindruck von Weltkrieg und den anschließenden revolutionären Bewegungen wurden Lohnerhöhungen und Kürzungen der Arbeitszeit gefordert, denn: „Die Leipziger Buchhandlungsangestellten gehörten so ziemlich zu den am schlechtesten bezahlten Angestellten überhaupt. Seit Jahren schon speiste man sie mit den jammervollsten Gehältern ab. Trotzdem rührten sie sich nicht, sondern versuchten, schlecht und recht durchs Leben zu wandern.” Selbst ein solches bescheidenes Leben sei nur möglich, „weil die Buchhandlungsangestellten es fertigbrachten, ihren letzten Notpfennig zu opfern, weil sie sich nicht scheuten, nach Schluß der Geschäftszeit noch einen Nebenberuf zu suchen. Und so treffen wir tatsächlich die Kollegen als Portier im Kino und Theater, als Pianisten, Humoristen, Tanzordner, Aushilfskellner in ihren freien Abendstunden wieder!”2

Die wirtschaftliche Krisenlage führte Anfang der 20er Jahre auch im Buchgewerbe zu massiven Problemen. Die Bindung der Ladenpreise konnte angesichts der Inflation selbstredend nicht aufrechterhalten werden. Der Börsenverein versuchte zwar, deren völlige Freigabe durch die Einführung von „Teuerungszuschlägen” zu verhindern, konnte jedoch kaum mit dem Tempo des Währungsverfalls mithalten. Illustriert werden kann diese Entwicklung durch den Preis der Bändchen von Reclams Universalbibliothek, die noch im Jahre 1917 für 20 Pfennig zu haben waren, gegen Ende der Inflation aber 330 Milliarden Papiermark kosteten.

Erstaunlich ist, daß die allgemeine Wirtschaftslage nicht zu einem übermäßigen Einbruch der Firmenzahlen führte; die Konkursmeldungen hielten sich in Grenzen. Zu beachten ist aber, daß die bloße Existenz einer Firma kaum Schlüsse auf deren ökonomischen Zustand erlaubt. Das Leipziger Adreßbuch von 1930 führt insgesamt 1 096 Buchhandlungen, -bindereien und -druckereien auf. Mit dem Buchhandel befaßten sich zu diesem Zeitpunkt 717 Firmen, darunter 436 Verlage, 69 Kommissionsbuchhandlungen, 138 Sortimentsbuchhandlungen, 56 Antiquariate, 9 Kolportage-, 37 Reise-, und 47 Versandbuchhandlungen. Dominierend waren reine Spezialisierungen, vor allem bei den Verlagen, von denen 379 (87%) den Buchhandel ausschließlich ausübten. Von den Sortimentsbuchhandlungen betrieben 26 (19%) auch einen Verlagsteil und 16 (12%) auch ein Antiquariat.

Buchdruckereien gab es zu diesem Zeitpunkt in Leipzig 277 mit etwa 25 000 Beschäftigten und 136 Buchbindereien mit etwa 7 000 Beschäftigten. Von den Buchbindereien bezeichneten sich 37 als „Großbuchbindereien”. Die Vereinigung von Buchbinderei und Buchdruckerei in einer Firma gab es 13 Mal, in 12 Fällen gab es eine unmittelbare Verbindung von Buchherstellung und Buchhandel. Das vielseitigste Unternehmen des Leipziger Buchgewerbes war F. A. Brockhaus, dessen Name für Verlag, Kommissionsgeschäft, Sortiment, Antiquariat sowie verschiedene Abteilungen der Buchherstellung einschließlich Buchbinderei stand.

Die Machtergreifung des Nationalsozialismus im Jahre 1933 markiert für das Leipziger Buchgewerbe den Beginn einer unrühmlichen Phase, deren Folgen letztlich zu einem irreparablen Substanz- und Funktionsverlust führten.

Gerade der Börsenverein, der während des 19. Jahrhunderts so beharrlich für die Freiheit der Presse eingetreten war, der seine liberale Grundhaltung auch dadurch dokumentiert hatte, daß er von 1855 bis 1860 mit Moritz Veit einen jüdischen Unternehmer in das Vorsteheramt berief, gerade dieser zentrale Branchenverein bekannte sich kurz nach der Wahl Hitlers demonstrativ zu dessen Politik. Die am 14. Mai 1933 im Leipziger Buchhändlerhaus durchgeführte 108. Hauptversammlung des Börsenvereins übersandte eine Grußadresse an den neuen Reichskanzler: „Dem zielbewußten Führer der nationalen Erhebung und großen Baumeister des neuen Deutschland sendet die Kantateversammlung des deutschen Gesamtbuchhandels Gruß und Dank. Rückhaltlos stellt sich der deutsche Buchhändler in den Dienst der großen Aufgabe, die ihm bei der Erneuerung der Nation zufällt.”3

Daß dies keine bloßen Floskeln waren, hatte der Gesamtvorstand des Börsenvereins, zu dem namhafte Buchhändler auch des Leipziger Buchhandels gehörten, bereits am 11. Mai des selben Jahres unter Beweis gestellt. Zwar gab es in der Messestadt keine große öffentliche Bücherverbrennung wie in anderen deutschen Städten, die geistige Brandstiftung jedoch, die von wichtigen Teilen des deutschen Buchhandels mitgetragen und unterstützt wurde, war in seinen Wirkungen zweifellos nachhaltiger. In einer offiziellen Bekanntmachung, die unter anderem als Sonderabdruck des Börsenblattes verbreitet wurde, publizierte der Börsenvorstand eine Liste von Schriftstellern, die „für das deutsche Ansehen als schädigend zu erachten” seien und vom Buchhandel „nicht weiter verbreitet” werden sollten,4 darunter Lion Feuchtwanger, Egon Erwin Kisch, Heinrich Mann, Erich Maria Remarque, Kurt Tucholsky und Arnold Zweig.

Von der nationalsozialistischen Politik erhofften sich offensichtlich einige buchhändlerische Kreise ökonomische Vorteile. Der Hauptschriftleiter des Börsenblattes analysierte im März 1933 die Wirtschaftslage und zeigte sich überzeugt, daß nun, in Einklang mit der Staatspolitik, ein Aufschwung möglich sei. Bereits im April verabschiedete der Börsenvorstand ein „Sofortprogramm”, das in zehn Punkten mit Hilfe staatlicher Eingriffe auf den Schutz des etablierten Buchhandels vor branchenexterner Konkurrenz abzielte. Schon in dieser frühen Phase übernahm der Börsenvorstand auch die Rassendoktrin der neuen Machthaber: „In der Judenfrage vertraut sich der Vorstand der Führung der Reichsregierung an. Ihre Anordnungen wird er für seinen Einflußbereich ohne Vorbehalt durchführen.”5 Nach der Eingliederung des Börsenvereins in die Reichsschrifttumskammer zum 15. November 1933 gab es praktisch keinen eigenen Handlungsspielraum mehr für die in Leipzig ansässige Branchenorganisation, zumindest nicht in wichtigen Fragen. Von Berlin aus wurde nun die „Säuberungspolitik” im Buchgewerbe gesteuert, in deren Folge etwa 20 Leipziger Firmen „arisiert” wurden.

Der berühmte Musikalienverlag C. F. Peters, seit 1900 unter der Leitung von Henri Hinrichsen, wurde wie viele andere jüdische Unternehmen Opfer der sogenannten Kristallnacht: „In den frühen Morgenstunden des 10. November 1938 dringt eine Gruppe von zehn, zwölf SA-Leuten in die Talstraße 10 ein. Sie verwüsten die Geschäftsräume im Erdgeschoß des Verlags, brechen die Tür der Hinrichsenschen Wohnung in der ersten Etage auf (Hinrichsen selbst befand sich zu dieser Zeit mit seiner Familie im Urlaub) und plündern im Ladentrakt Lindenstraße. Auf dem Verlagshof werden Noten von Mendelssohn Bartholdy verbrannt. Als Hinrichsen nach Leipzig zurückkehrt, liegt bereits der schriftliche Bescheid des Goebbels-Propaganda-Ministeriums mit dem Berufsverbot für den Verleger vor.”6 Wenig später erfolgte die Zwangsübergabe an einen „Treuhänder”. Henri Hinrichsen wurde am 17. September 1942 im KZ Auschwitz ermordet.

Als im Jahre 1940 die 5. Säkularfeier der Erfindung des Buchdrucks begangen wurde, mußte nationalsozialistische Propaganda die ideologisch und rassistisch motivierte Ausgrenzung und Ausschaltung früherer Kollegen und dessen Produkte bzw. Handelswaren rechtfertigen. Sie tat dies jetzt auch mit Blick auf den im Jahr zuvor begonnenen Krieg. Dieser machte sich für Leipzigs Buchgewerbe zunächst dadurch bemerkbar, daß Beschäftigte zum Arbeits- und Wehrdienst einberufen wurden und daß mehr und mehr auch Kontingentierungen die Buchproduktion beeinträchtigten. An „wehr- und kriegswissenschaftlicher Literatur” konnte freilich weiterhin verdient werden, auch blieben einige Betriebe der Druckindustrie, die etwa im kartographischen Bereich Aufträge erhielten, von den sonst üblichen Reglementierungen vorerst verschont.

Die Katastrophe brach im Jahre 1943 herein; es waren nicht nur Verwundungen, die durch die alliierten Luftangriffe speziell dem Graphischen Viertel zugefügt wurden. Am schwersten wurde die Stadt in der Nacht vom 3. zum 4. Dezember dieses Jahres getroffen. Durch den Bombenkrieg wurden etwa 80% der Gebäude und Straßen des Leipziger Buchgewerbes zerstört, mit ihnen riesige Bücher- und Papierbestände, unzählige Maschinen und Transportfahrzeuge. Insgesamt verbrannten etwa 50 Millionen Bücher. Ein in die USA emigrierter deutscher Wissenschaftler schrieb angesichts der Verluste an Schätzen der Buchkultur durch die Luftangriffe in der amerikanischen Buchhandelszeitschrift „Publishers Weekly”: „Die Zerstörung von Leipzig kann nur mit dem Brand der Bibliothek von Alexandrien verglichen werden.”7 Fast vollständige Zerstörungen erlitten die Firmen F. A. Brockhaus, B. G. Teubner, Spamer, Giesecke & Devrient. Etwas weniger betroffen waren u. a. Haag-Drugulin, Sperling, Reclam und Fikentscher.

Das Ende des Krieges im Frühjahr 1945 ließ die Buchstadt Leipzig, bzw. das, was von ihr noch übrig war, zum Interessenobjekt der Siegermächte werden. Als die amerikanischen Truppen am 16. April begannen, die Pleißestadt zu besetzen, war ihnen aufgrund des Krimabkommens vom September 1944 klar, daß ihre Präsenz nur ein Intermezzo von wenigen Wochen sein würde. Für die Politik der Amerikaner dem Leipziger Buchgewerbe gegenüber hatte diese Perspektive entsprechende Folgen. Herstellung und Vertrieb jeglicher Publikationen blieb fast ausnahmslos verboten. Es bestand keinerlei Anlaß, das Buchgewerbe irgendwie funktionierend der sowjetischen Armee zu überlassen. Im Gegenteil: Ziel war es, wichtige Verlags- und Organisationsstrukturen mit in die künftig eigene Besatzungszone, namentlich nach Frankfurt am Main und Wiesbaden, zu überführen.

Die „überaus diskret und zügig durchgeführte Aktion”8 stand unter Leitung von Major Douglas Waples, im zivilen Leben Professor an der Library School der University of Chicago. Waples, der Leipzig von einem Besuch in Vorkriegszeiten kannte, hatte den Auftrag, führende Firmen und die Geschäftsleitung des Börsenvereins abzuziehen. Gezielt wurden einzelne Unternehmer darüber informiert, daß der Einmarsch der Roten Armee unmittelbar bevorstünde, von amerikanischer Seite aber die Gelegenheit geboten werde, mit Familienangehörigen und einigem Gepäck in den Westen überzusiedeln. „Die Ereignisse der folgenden Tage überstürzten sich, die Zeit drängte. Waples wollte für Transportmöglichkeiten sorgen, versprach für Kapitalverlagerung militärische Unterstützung, drängte darauf, nur die nötigsten Unterlagen zusammenzustellen.”9 Am 12. Juni schließlich verließ ein Konvoi mit den Inhabern der Verlage F. A. Brockhaus, Georg Thieme, Diederich und Insel sowie des Kommissionsgeschäftes C. F. Fleischer die Stadt: „Insgesamt waren es, mit Familienangehörigen, etwa 20 Personen, die am 12. Juni vormittags über die Reichsautobahn gen Westen fuhren und um Mitternacht in Wiesbaden ankamen.”10 Breitkopf & Härtel, ursprünglich nicht berücksichtigt, erreichte einen Wegzugstermin am 19. Juni.

Kurz darauf verließen die amerikanischen Truppen Leipzig, und es war für die Gebliebenen ungewiß, was die Zukunft bringen würde. Schon vor Abzug der Amerikaner konstituierte sich der Antifaschistische Block Leipzig, dem u. a. Fritz Selbmann und Erich Zeigner angehörten. Die Hoffnungen des „Antifa-Blocks”, weitgehend eigenständig auf Handel und Gewerbe der Stadt einwirken zu können, erwiesen sich allerdings als voreilig. Immerhin aber gelang es Zeigner im Frühjahr 1946, inzwischen Oberbürgermeister von Leipzig, bei der SMAD die Erlaubnis zur Wiederaufnahme der Tätigkeit des Börsenvereins zu beschleunigen. Erster Vorsteher wurde Ernst Reclam, der im Jahr zuvor das Angebot der Amerikaner zur Übersiedlung abgelehnt hatte. Nur eineinhalb Jahre währte jedoch die Amtszeit Reclams bis zu dessen Rücktritt im Januar 1948.

Anders als die amerikanische war die sowjetische Besatzungsmacht an einer schnellen Wiederbelebung des Leipziger Buchgewerbes interessiert. Zwar wurden zahlreiche der noch funktionstüchtigen Maschinen als Reparationsleistungen demontiert, im übrigen aber verzeichneten sowohl Druckereien als auch Großbuchbindereien zum Teil enorme Produktionssteigerungen. Nahezu alleiniger Auftraggeber war die Sowjetische Militäradministration, Grundlage ebenfalls Reparationsleistungen. Zur Organisation und Überwachung der Reparationsleistungen wurde im Juli 1949 die „Auftragszentrale für die graphische Industrie” (AZ) gegründet.

Das Leipziger Adreßbuch dieses Jahres verzeichnet über 200 Buchdruckereien und -bindereien. Bei den Verlagen wurden viele mit der Einschränkung aufgeführt, daß sie zur Zeit noch keine Lizenz erhalten hätten. Die SMAD verfolgte die Strategie, nach und nach auch einigen Privatverlagen die Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit zu gestatten. Bis Anfang 1948 erhielten 37 Firmen eine entsprechende Lizenz. Andere Unternehmen, darunter jene, dessen Inhaber sich dem „Westkonvoi” angeschlossen hatten, wurden entweder schon 1946 oder später in der Zuständigkeit von DDR-Behörden enteignet. Die bewährten Firmennamen wurden jedoch zumeist weitergeführt, ein Umstand, der zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten mit den übergesiedelten Firmen in Westdeutschland führte. Weitere Unternehmer gingen in den Westen, zunehmend aber auch angestellte Fachkräfte, deren solide Ausbildung von den dortigen Geschäftsführern geschätzt wurde.

Auch für jene, die an einen Wiederaufbau der Buchstadt Leipzig mit seiner traditionellen Zentralfunktion für ganz Deutschland geglaubt hatten, wurde die politische und wirtschaftliche Teilung bald zur schmerzlichen Gewißheit. Die Währungsreform im Sommer 1948 und die Staatsgründung ein gutes Jahr darauf waren deutliche Zeichen in diese Richtung. Dennoch ging es spürbar voran: Schon seit 1946 erschien das Leipziger Börsenblatt wieder, im Mai dieses Jahres beteiligte sich die Buchbranche an der ersten „Friedensmesse”, im Herbst gab es eine Buchmesse im Hansahaus. Vom 4. bis 9. März 1947 fand mit einer Beteiligung von 80 Ausstellern von Maschinen, Farben und buchgewerblichen Materialien die erste Nachkriegs-Bugra auf dem Gelände der technischen Messe statt.

Im Verlagsbereich agierten neben nun „volkseigenen” und lizenzierten privaten Firmen auch Neugründungen, so ab Juli 1946 der „Verlag für die Frau” und im Januar 1949 der „Fachbuchverlag”. Aus dem Kommissionsgiganten Koehler & Volckmar wurde im Juni 1946 der „Leipziger Kommissions- und Großbuchhandel” (LKG), in der Folge monopolisierter Zwischenbuchhandel für die DDR. Im Oktober 1949 übernahm das neugegründete „Buchhaus Leipzig” die Aufgabe des zentralen Buchversandes. Für die volkseigenen Sortimentsgeschäfte bildete der „Volksbuchhandel” die Organisationsstruktur, deren zentrale Verwaltung 1954 in Leipzig ihre Arbeit aufnahm. 1953 wurde die „Buch-Export und -Import GmbH” gegründet, später als „Buchexport” zentraler Außenhandelsbetrieb der Branche. 1959 übernahm das „Zentralantiquariat” große historische Buchbestände.

Zentralisierung wurde überhaupt zum entscheidenden Charakteristikum der nächsten Jahrzehnte, sowohl in bezug auf die Betriebsstrukturen als auch mit Blick auf den Buchmarkt der DDR insgesamt. Einer beispiellosen Ausdünnung der Firmenlandschaft stand die gezielte Konzentration von Betrieben mit zum Teil sehr großen Beschäftigtenzahlen gegenüber. Die 60er und 70er Jahre bildeten in Zusammenhang mit den in allen Wirtschaftsbereichen der DDR forcierten Kombinatsgründungen einen Höhepunkt dieser Entwicklung. Die schon 1954 in „Offizin Andersen-Nexö” umbenannte Großdruckerei Haag-Drugulin erhielt nach der Angliederung von C. G. Röder den Status eines Kombinates. Noch riesiger wurde das „Kombinat Graphischer Großbetrieb Interdruck”, 1966 durch den Zusammenschluß des „VEB Graphische Werkstätten” und des „Druckhauses Einheit” entstanden, 1970 ergänzt um die „Leipziger Großbuchbinderei”. Das ehemalige Maschinenbauwerk Krause wurde im Jahre 1971 zum Stammbetrieb des „VEB Kombinat Polygraph Werner Lamberz”.

Auch der Verlagsbuchhandel Leipzigs stand im Zeichen der sozialistischen Planpolitik. Betriebsgründungen, -schließungen bzw. -zusammenlegungen, Materialausstattungen, Personalentscheidungen (zumindest in den Leitungsebenen) und nicht zuletzt die Verlagsprogramme unterlagen einer engen staatlichen Reglementierung und Kontrolle. So mußte jede Neuerscheinung eines Verlages durch ein „Druckgenehmigungsverfahren” in Text, Gestaltung und Auflagenhöhe von zentraler Stelle in Berlin bestätigt werden. Nach Gründung der DDR wurde diese zentrale Stelle innerhalb des Ministeriums für Kultur zunächst durch verschiedene sich ablösende Ämter und Verwaltungen gebildet, ab 1963 schließlich durch die „Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel”. Obwohl die einzelnen Verlagsleiter ein Gespür für das Machbare zu entwickeln begannen, war „jedes Buch ein Abenteuer”11.

Die ideologisch motivierte inhaltliche Begrenzung und oft ökonomisch erzwungene Einschränkung der literarischen Erzeugnisse bedeutete nicht, daß das Mögliche von geringer Qualität war - die Buchstadt bewahrte sich ihren internationalen Ruf als Produktionsstätte hochwertiger Druckerzeugnisse. Präsentiert wurden sie unter anderem auf der Leipziger Buchmesse (seit 1963 im Messehaus am Markt), die ab 1973 jährlich im Frühjahr veranstaltet wurde. Die internationale Beteiligung, auch von Verlagen aus der BRD, ließ die Buchmesse darüber hinaus für DDR-Besucher zu einem „Schaufenster in den Westen” werden. „Sie bot die umfassendste Möglichkeit zur Information über die westliche Verlagsproduktion: einerseits in Gestalt der ausgestellten Bücher, die man am Messestand in die Hand nehmen, durchblättern und bei genügend Stehvermögen sogar von vorn bis hinten durchlesen (oder gar abschreiben) konnte, andererseits in Form der freigebig verteilten Verlagskataloge, die in aller Regel die gesamte lieferbare Produktion auflisteten und damit einen beeindruckenden, allerdings auch deprimierenden Überblick über all jene Bücher boten, die in der DDR nicht käuflich erworben werden konnten.”12 Mag sein, daß die so gewonnenen Erkenntnisse bei manchem Messebesucher dazu beigetragen haben, sich an den Leipziger Demonstrationen im Herbst 1989 zu beteiligen.

Die gesellschaftliche „Wende” und schließlich die Wiedervereinigung bedeuteten für das Buchgewerbe Leipzigs erneut eine grundlegende Zäsur. Bevor jedoch die ganze Tragweite der Veränderungen erahnt werden konnte, machten zunächst die Sortimentsbuchhandlungen eine Erfahrung, die optimistisch stimmen konnte: Man konnte förmlich von den Lieferpaletten verkaufen, so groß war die Nachfrage an westdeutschen Verlagsartikeln - traumhafte Umsätze binnen weniger Stunden. Diese Phase hielt allerdings nicht sehr lange an, sie wich mehr und mehr der Frage, die die gesamte Branche betraf: Wie geht es weiter?

Gemäß Einigungsvertrag begann die Treuhandanstalt im Herbst 1990 mit der Privatisierung volkseigener Betriebe. Die Entflechtung von Kombinatsstrukturen, die Klärung von Eigentumsfragen und das Abwägen unterschiedlichster Konzepte kostete viel Zeit, die aber gerade bei der Umstellung auf die Marktwirtschaft fehlte. Zudem wurde klar, daß die Produktionsleistungen der meisten Betriebe, gemessen an den Beschäftigtenzahlen, bei weitem nicht wettbewerbsfähig waren. Wegbrechende Absatzmöglichkeiten in den osteuropäischen Staaten bewirkten weitere nachhaltige Probleme. Zwar fusionierten einige Leipziger Firmen mit Unternehmen aus den alten Bundesländern, darunter auch mit solchen, die Leipzig nach 1945 verlassen hatten. Häufig allerdings entstanden daraufhin lediglich Zweigstellen mit stark reduzierten Personal- und Produktionszahlen. Ein anderes Modell war, Betriebe bzw. Betriebsteile an ehemalige Mitarbeiter zu übergeben. Der Erfolg dieser Variante war unterschiedlich, in den meisten Fällen ging er aber auch hier einher mit zum Teil drastischem Personalabbau. Ein prominentes Beispiel für das gänzliche Scheitern des Privatisierungsversuchs ist die Hinrichsensche Sortimentsbuchhandlung. Im Herbst 1991 - drei Monate, nachdem die Angestellten das 200jährige Firmenjubiläum begangen hatten - blieb nur die Liquidation.

Angesichts der Tatsache, daß Leipzig Mitte der 90er Jahre lediglich Platz 24 in der Rangliste der deutschen Verlagsstandorte einnahm, schien das Fazit eindeutig: „Von der Buchstadt Leipzig kann keine Rede mehr sein.”13 Interessant ist allerdings auch ein anderer Befund: Während es am Ende der DDR-Zeit in Leipzig 34 Verlage gab, waren es 1995 bereits 69, im Branchenbuch von 1998 sind es über 100. Auch wenn viele dieser Firmen Kleinstverlage oder Dependancen sind, sie stehen für Vielfalt und einen Präsenzwunsch in Leipzig. Für die Existenz der „Buchstadt Leipzig” sprechen aber auch andere Fakten: Mit der Leipziger Buchmesse konnte sich, inzwischen auf dem Neuen Messegelände veranstaltet, eine zweite große Buchmesse in Deutschland behaupten, deren Begleitprogramm „Leipzig liest” seit 1992 mit wachsendem Zuspruch einen besonderen Bogen zwischen der Branche und ihren Kunden spannt.

Der jährliche „Literarische Herbst” ist ein weiteres Ereignis dieser Art. Im Jahre 1996 wurde an jener Stelle, wo einst das Deutsche Buchhändlerhaus stand, das „Haus des Buches” eröffnet. Hier befindet sich neben einer Vielzahl von Vereinen, die sich dem Thema „Buch” verschrieben haben, auch das Leipziger Büro des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Traditionspflege in Sachen Buchstadt betreiben unter anderen das Deutsche Buch- und Schriftmuseum in der Deutschen Bücherei, der Leipziger Arbeitskreis zur Geschichte des Buchwesens und die Kontaktgruppe Buchhandelsgeschichte. Die Hochschule für Grafik und Buchdruck sowie die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur bieten nach wie vor hochqualifizierte Ausbildung rund ums Buch; an der Universität Leipzig wurde am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft im Jahre 1995 ein Studiengang Buchwirtschaft/-wissenschaft etabliert.

Eine vom Amt für Wirtschaftsförderung in Auftrag gegebene Studie zum Medienstandort Leipzig ergab dennoch, daß die Buchbranche allein kaum wieder zu einer führenden Position in Deutschland zurückkehren kann. Was folgt daraus? Ein neues Konzept taucht auf, und es scheint zeitgemäß: „Leipzig ist eine Medienstadt mit Tradition und Zukunft. Seit Jahrhunderten wird hier gedruckt, gebunden und verlegt. Eine lange Geschichte, die ins neue Jahrtausend fortgeführt wird, mit alten und neuen Medien. Leipzig setzt auf Medienwachstum, die Stadt entwickelt sich zu einem Zentrum der Medienwirtschaft in den neuen Bundesländern.”14 Wendet man den Blick auf das Gesamtfeld der Medienlandschaft (einbezogen u. a. Rundfunk, Fernsehen und Telekommunikation), so zeigt die erwähnte Medienstudie in der Tat, daß in Leipzig im Jahre 1998 mit 33 800 Beschäftigten ca. 12% der Leipziger Beschäftigten in der Medienbranche arbeiteten.15 Dieser Wert rückt Leipzig durchaus in die Nähe der in Deutschland führenden Medienstandorte.

Das Konzept der „Medienstadt”, in der das Buch seinen Platz behält, könnte ein vielversprechender Weg für das neue Jahrtausend sein.



Anmerkungen
1 Zit. in: Silke Mentzel, Konkurse, Krisen, Konjunktur. Alltag im Leipziger Buchhandel oder Wie ein Vater seine eigene Firma zurückkaufte, in: Kontaktgruppe Buchhandelsgeschichte (Hrsg.), Leipzig 1896 - Momentaufnahmen einer Buchhandelsstadt, Beucha 1996
2 Arno Kapp, Streik der Angestellten im Leipziger Buchhandel, Leipzig (Selbstverlag) 1919, S.7-8
3 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 112/1933 (16.05.), S.350
4 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 110/1933 (13.05.), Sonderabdruck
5 Zit. in: Jan-Pieter Barbian, Von der Selbstanpassung zur nationalsozialistischen „Gleichschaltung”, in: Buchhandelsgeschichte 2/1993, S.B43
6 Norbert Molkenbuhr, Weltfirma maßgeblich geprägt. Zum Wirken zweier jüdischer Verleger in der Edition Peters, in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 46/1988 (Leipziger Ausgabe), S. 843
7 Zit. in: Heinz Sarkowski, Von Ost nach West, in: Neuanfang 1945, Sondernummer des Börsenblattes für den deutschen Buchhandel, Frankfurt 1995, S. 8
8 Thomas Bille, Buchstadt ohne Filetstücke?, in: Neuanfang (Anm. 7), S. 36
9 Christian Staehr, Spurensuche [Verlagsgeschichte Georg Thieme], Stuttgart 1986, S.86
10 Sarkowski (Anm. 83), S. 9
11 Dies ist auch der sprechende Titel einer Studie über die Verlagspolitik in der früheren DDR: Simone Barck/Martina Langermann/Siegfried Lokatis, Jedes Buch ein Abenteuer: Zensur-System und literarische Öffentlichkeiten in der DDR bis Ende der 60er Jahre, Berlin 1997
12 Mark Lehmstedt, Im Dickicht hinter der Mauer - der Leser, in: ders. u. Siegfried Lokatis, Das Loch in der Mauer: der innerdeutsche Literaturaustausch (Veröffentlichungen des Leipziger Arbeitskreises zur Geschichte des Buchwesens: Schriften und Zeugnisse zur Buchgeschichte, Band 10), Leipzig 1997, S. 354
13 Leipziger Volkszeitung, 04.08.1995
14 Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung, Leipzig - Medienstadt, Leipzig 1998, S.1
15 Vgl. Günter Bentele u.a., Medienstandort II. Eine Studie zur Leipziger Medienwirtschaft, Leipzig 1998, S.67


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