Berlin am 26. Dezember
 
1338 Markgraf Ludwig der Ältere bestätigt die Stiftung eines Altars St. Johannis in der Pfarrkirche zu Cölln.
1352 Markgraf Ludwig der Römer verkauft dem Rate zu Spandau die dortigen Mühlen für 176 Pfund, womit der Rat seine und seines Hofgesindes Pfänder auslöst.
1390 Markgraf Jobst von Mähren belehnt die Ritter Otto Pflug und Heinrich Horsten mit dem Dorfe Lichtenberg.
1436 Markgraf Johann der Alchimist übergibt Heinrich Salige die Münze in der Stadt Brandenburg mit der Auflage, die Pfennige und Scherfe wie die Berliner zu prägen.
 
1619 Kurfürst Georg Wilhelm nimmt auf dem inneren Platz des Schlosses in Cölln die Huldigung der Städte Berlin und Cölln entgegen.
1741 König Friedrich II. und Königin Elisabeth Christine begeben sich nach Charlottenburg.
1769 Der Uhrmacher Louis George, ein Refugié (Hugenotte) der dritten Generation, stellt einen Antrag auf ein Patent als Hofuhrmacher. Sein Antrag wurde von König Friedrich II. genehmigt. George stellte Taschen-, Wind- und Seeuhren, Wegmesser usw. her.
1793 Prinzessin Friederike von Mecklenburg-Strelitz, die Schwester der Kronprinzessin Luise, vermählt sich mit Prinz Ludwig, dem nächst jüngeren Bruder des Kronprinzen.
1804 Der Holzschneider, Buchdrucker, Schriftsteller und Verleger Johann Friedrich Unger stirbt in Berlin.
1809 König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise wohnen einem Gottesdienst in der Werderschen Kirche bei, um die Rede des französisch- reformierten Predigers Frédéric Ancillon zu hören. Ancillon wurde 1810 zum Erzieher des Kronprinzen und Staatsrat ernannt.
1839 Hermann August Seger wird in Posen geboren. Dem Chemiker wurde 1878 die Leitung der chemisch-technischen Versuchsanstalt an der Königlichen Porzellanmanufaktur übertragen.
1842 Gustav Jänisch wird in Bunzlau (Schlesien) geboren. Ab 1872 war er als Lehrer im Berliner Schuldienst tätig und langjähriges Mitglied des Berliner Lehrervereins, zu dessen Ehrenmitglied er im Januar 1927 ernannt wurde.
1843 Die Königliche Regierung zu Potsdam bestätigt das gedruckte Statut der Berliner »Gutenberg-Stiftung«, aus deren Mitteln bedürftige langjährige Handwerker einschlägiger Berufe Unterstützung erhalten sollen.
1845 Guido Hauck wird in Heilbronn geboren. Der Mathematiker wurde zum Wintersemester 1877/78 für das Fach der darstellenden Geometrie und der graphischen Statik an die Bauakademie in Berlin berufen.
1853 Carl Friedrich Hermann Rauff wird in Berlin geboren. Der Geologe war von 1904 bis 1922 Professor der Geologie an der Bergakademie und der Technischen Hochschule zu Berlin.
1860 Karl Heinrich Siegfried Roedenbeck, der u.a. das fünfbändige Werk »Beiträge zur Bereicherung und Erläuterung der Lebensgeschichte Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs des Großen, Könige von Preußen«, herausgegeben hatte, stirbt in Berlin.
1871 Otto Mohr wird in Annaberg geboren. Seit 1901 war Mohr Mitarbeiter im Institut für Gärungsgewerbe und Stärkeproduktion an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.
1874 Die Mariendorfer Straße (ab 1. Dezember 1936 Riemannstraße, Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1874 Die Zossener Straße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1874 Die Fürbringerstraße (Kreuzberg) erhält ihren Namen.
1886 Ein Elefant, der mit der Bahn von Hamburg über München nach Mailand gebracht werden soll, passiert Berlin.
1892 Der Kunsthändler Eduard Schulte organisiert erneut eine Ausstellung für den norwegischen Maler Edvard Munch im Berliner Equitable-Palast, Friedrichstraße 59-60 (Mitte).
1896 In Berlin verstirbt der Mediziner Emil Du Bois-Reymond. Seit 1858 war er Ordinarius für Physiologie an der Charité. Er war Mitbegründer der »Berliner Physikalischen Gesellschaft« und Rektor der Universität. Anerkennung erlangte er als Elektrophysiologe.
1900 Die neugegründete Krankenküche, ein Wohltätigkeitsverein, nimmt die Versorgung von Armen und alleinstehenden Kranken in Berlin auf. Sie lieferte sieben verschiedene Gerichte in Thermophoren frei in die Wohnungen.
1912 Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm besucht mit seiner Familie eine Ballettvorstellung der russischen Tänzerin Anna Pawlowa im Neuen Königlichen Opernhaus (Krolloper) am Königsplatz (Platz der Republik, Tiergarten).
1920 Der deutsche Gewerkschaftsführer Carl Legien stirbt im Alter von 59 Jahren in Berlin. Er war 1890 Mitbegründer und bis 1919 Vorsitzender der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands sowie 1919 Mitbegründer und seitdem Vorsitzender des ADGB.
1923 Nach heftigem Schneetreiben am Vortag herrscht in Berlin am zweiten Weihnachtstag bei -15°C klares Wetter.
1924 Der Bauingenieur Mathias Koenen stirbt in Berlin.
1925 Der letzte Paketpost-Pferdewagen der Berliner Post macht seine letzte Tour.
1935 Das erste Steherradrennen wird in der Deutschlandhalle am Funkturm (Charlottenburg) gestartet.
1935 Die Weihnachtsfeiertage brachten der Berliner Polizei und Feuerwehr »normale« Arbeit. Die Feuerwehr wurde an den beiden Tagen »nur« 75 Mal gerufen. Im Straßenverkehr gab es nur wenige Unfälle.
1948 Seit Beginn der Luftbrücke vor sechs Monaten sind mehr als 700 000 Tonnen Waren mit 96 640 Flügen nach West-Berlin gebracht worden.
1953 Die Sowjetunion schlägt den Westmächten vor, die Konferenz der Außenminister in Berlin am 25. Januar 1954 zu beginnen.
1953 Sowjetische Posten beschießen aus ungeklärten Gründen einen Omnibus zwischen Babelsberg und Dreilinden. Dabei wurde der 16jährige Joachim Wozniak getötet und seine Mutter schwer verletzt.
1954 Im Poststadion (Lehrterstraße, Tiergarten) trennen sich die Auswahlmannschaften des Verbandes Berliner Ballspielvereine der Westsektoren und der Sektion Fußball des Ostsektors in ihrer zweiten Begegnung vor 25 000 Zuschauern 3:3 unentschieden.
1954 Der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, fordert in einem Hirtenbrief die Gläubigen seiner Diözese auf, ihre Kinder nicht zur Jugendweihe zu schicken.
1956 Dr. Katharina Heinroth, die seit dem 3. August 1945 dem Zoologischen Garten zu Berlin als kommissarische Leiterin bzw. als Direktorin vorstand, tritt in den Ruhestand. Ihr wurde am 9. April 1957 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse verliehen.
1958 Der Sender Freies Berlin (SFB) überträgt als erster deutscher Sender eine stereophonische Musiksendung.
1962 Am Interzonen-Autobahn-Kontrollpunkt Babelsberg/Drewitz durchbrechen acht Personen mit einem gepanzerten Fahrzeug die Grenzsperre nach West-Berlin.
1969 Im Alter von 63 Jahren stirbt Prof. Fritz Werner, seit 1958 Präsident des Bundesverwaltungsgerichts in Berlin und seit 1964 Lehrstuhlinhaber an der Freien Universität Berlin.
1974 Mit einem Temperaturmaximum von 11°C erlebt Berlin den wärmsten zweiten Weihnachtsfeiertag seit mindestens 1908.
1994 Der frühere Berliner Wirtschaftssenator und Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen, Prof. Karl Schiller, stirbt in Hamburg im Alter von 83 Jahren.
1995 In den frühen Morgenstunden des zweiten Weihnachtfeiertages bricht in dem von 32 meist jugendlichen Bewohnern besetzten Haus in der Schliemannstraße 10 (Prenzlauer Berg) Feuer aus. Die Feuerwehr konnte 30 Personen in Sicherheit bringen.
1995 In den frühen Morgenstunden setzen unbekannte Täter an der Lindenstraße/Ecke Müllerstraße (Lichterfelde) einen Pkw und einen Lkw in Brand.
1995 Die Berliner Jüdische Gemeinde gibt bekannt, daß in den letzten Jahren mehr als 5 000 Juden aus Osteuropa in Berlin eine neue Heimat gefunden haben. Mit mehr als 10 000 Mitgliedern war die Berliner Jüdische Gemeinde zur größten im Bundesgebiet geworden.
1996 Passend zum Weihnachtsfest werden in der Rosa-Luxemburg-Straße (Mitte) auf dem Gehweg abgestellte Autos mit großen Schleifen »verpackt«. Der Fußgängerschutzverein »Fuss e.V.« protestierte mit der Aktion gegen die wachsende Autolawine im Berliner Zentrum.
1997 Bei starkem Sturm neigen sich zwei 15 m hohe Christbäume vor dem Rathaus Schöneberg plötzlich zur Seite. Einer krachte zu Boden. Fußgänger wurden nicht verletzt.
1998 Der Förderverein Stralauer Dorfkirche e.V. (Friedrichshain) überreicht der Evangelischen Kirchengemeinde einen Scheck in Höhe von 14 000 Mark für die Restaurierung der Orgel. Der Verein hatte in den sechs Jahren seines Bestehens 65 000 Mark gesammelt.
2000 In der Kirche Zum Heiligen Kreuz (Zossener Straße, Kreuzberg) liest Bundestagspräsident Wolfgang Thierse im Rahmen des Weihnachtsoratoriums die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Ein Berliner Ensemble der Alten Musik spielte Händels Marienkantaten.

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