Berlin im Jahr 1982
05. 01. Der Stadtälteste Fritz Meyke (SPD), von 1951 bis 1971 Mitglied der Spandauer Bezirksverordnetenversammlung und seit 1967 deren Vorsteher, stirbt im 79. Lebensjahr. Beigesetzt wurde er auf dem Spandauer Friedhof »In den Kisseln«.
06. 01. Zum Auftakt der nationalen Ehrungen für Robert Koch anläßlich des 100. Jahrestages der Entdeckung des Tuberkelbazillus wird im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin ein zweitägiges Symposium veranstaltet.
08. 01. Die Lufttemperatur geht nachts in Berlin bis auf -14°C zurück.
10. 01. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Charlottenburg) wird von fünfzig Personen besetzt, die damit gegen den Autobahnbau im Tegeler Forst protestierten.
13. 01. Auf dem Berliner Wannsee wird eine etwa 7 cm dicke Eisdecke gemessen.
17. 01. In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Charlottenburg) randalierende »Punker« werden von einer Gruppe von Fußballfans aus der Kirche geprügelt.
20. 01. Etwa 6 000 Menschen folgen am Abend dem Aufruf der Aktion Sühnezeichen und anderer Organisationen zu einem Schweigemarsch gegen den Sprengstoffanschlag im Restaurant »Mifgas Israel« in der Wilmersdorfer Nachodstraße.
26. 01. Vor dem Hause des Arbeitssenators fordern etwa 2 000 Westberliner Demonstranten Arbeitsplätze, notfalls durch Schaffung »staatlicher Regiebetriebe«. Sie folgten einem Aufruf des Berliner DGB unter dem Motto »Berlins Menschen verdienen Arbeit«.
26. 01. Nach 18 Eistagen (Maximum der Lufttemperatur bleibt unter 0°C) gibt es in Berlin erstmals wieder Temperaturen, die etwas über dem Gefrierpunkt liegen.
05. 02. Eine Jugendstrafkammer des Berliner Landgerichts verurteilt zwölf Polen wegen der Entführung einer Passagiermaschine der LOT am 18. September 1981 nach West-Berlin zu Freiheits- und Jugendstrafen zwischen einem Jahr und vier Jahren.
12. 02. Bundesforschungsminister Andreas von Bülow übergibt in Dahlem das Berliner Elektronen-Speicherring-Synchrotron - BESSY genannt - seiner Bestimmung.
13. 02. Papst Johannes Paul II. ernennt den 49jährigen Domkapitular an der St.-Hedwigs-Kathedrale in Ost-Berlin, Wolfgang Weidner, zum Weihbischof des Bistums Berlin. Dieser trat die Nachfolge des einige Wochen zuvor verstorbenen Horst Kleineidam an.
16. 02. Am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin wird eine neue Satelliten-Empfangsanlage in Betrieb genommen. Der Parabolspiegel mit einem Durchmesser von 3,3 m befand sich auf dem ehemaligen Wasserturm auf dem Steglitzer Fichtenberg.
18. 02. Der DEFA-Film »Die Beunruhigung« in der Regie von Lothar Warneke hat im Kino International Premiere.
28. 02. Am Bahnhof Lichtenberg wird ein neues Empfangsgebäude als Teil einer völligen Umgestaltung und Erweiterung seiner Bestimmung übergeben.
05. 03. Anläßlich der 750-Jahr-Feier Spandaus wird im Kommandantenhaus der Zitadelle eine historische Ausstellung eröffnet.
07. 03. Im Martin-Gropius-Bau an der Stresemannstraße (Kreuzberg) wird eine Ausstellung eröffnet, deren Attraktion die vier antiken Skulpturen »Die Pferde von San Marco« sind. Die Plastiken wurden erstmals außerhalb ihres Heimatstandortes Venedig gezeigt.
07. 03. Der Filmregisseur Konrad Wolf, Präsident der Akademie der Künste der DDR seit 1965, stirbt 56jährig in Berlin. Beigesetzt wurde er am 12. März auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde (Lichtenberg).
09. 03. Eine Delegation der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) unter Leitung des Vorsitzenden des Exekutivkomitees der PLO Yasser Arafat trifft zu einem zweitägigen Besuch in Ost-Berlin ein.
11. 03. Senat und Abgeordnetenhaus verleihen dem 70jährigen SPD-Politiker Walter Nicklitz die Würde eines Stadtältesten. Nicklitz war u.a. von 1948 bis 1950 Stadtrat für Bau- und Wohnungswesen im Magistrat.
11. 03. Der Senat beschließt, die in West-Berlin lagernden Fassadenreste des ehemaligen Ephraim-Palais nach Ost-Berlin zu geben.
17. 03. An der Buddestraße (Reinickendorf) wird der Grundstein für eine Phosphateliminierungsanlage gelegt, die die Zuflüsse des Nordgrabens in den Tegeler See reinigen soll.
22. 03. Im Beisein des Industriellen Henry Ford II wird das neue Zweigwerk der Ford-Werke AG in Zehlendorf-Süd mit 700 Arbeitsplätzen in Betrieb genommen.
24. 03. Aus Anlaß des 100. Jahrestages der Entdeckung des Tuberkelbazillus durch Robert Koch wird am Gebäude des Instituts für Mikrobiologie der Humboldt-Universität eine Gedenktafel enthüllt.
27. 03. Die Gala der Deutschen Oper Berlin zugunsten einer Aktion der BILD-Zeitung »Ein Herz für Kinder« erbringt fast 600 000 Mark. Damit wurde der Bau von Kinderspielplätzen finanziert.
29. 03. Die ersten sich öffnenden Forsythienknospen des Jahres werden in Berlin beobachtet.
04. 04. Auf die Berliner Zentrale des gewerkschaftseigenen Wohnungsbauunternehmens »Neue Heimat« in der Schillstraße (Tiergarten) erfolgt ein Sprengstoffanschlag mit erheblichem Sachschaden.
06. 04. Der Schriftsteller Paul Wiens stirbt wenige Monate vor Vollendung seines 60. Lebensjahres in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg).
09. 04. Der Physiker und langjährige Kritiker des DDR-Regimes, Robert Havemann, stirbt nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren in Grünheide bei Berlin.
21. 04. Die Nordmarkstraße und der Nordmarkplatz (Prenzlauer Berg) werden aus Anlaß des 200. Geburtstages des Pädagogen Friedrich Wilhelm August Fröbel in Fröbelstraße bzw. Fröbelplatz umbenannt.
21. 04. Im Palast der Republik (Mitte) beginnt der 10. Kongreß des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB), der bis zum 24. April andauert. Harry Tisch wurde erneut zum Vorsitzenden des Bundesvorstandes des FDGB gewählt.
21. 04. Der 3. Internationale Recycling-Kongreß im ICC (Charlottenburg) findet seinen Abschluß. Rund 1 400 Fachleute aus mehr als 40 Ländern erörterten u.a. Probleme der Verwertungsmöglichkeiten für Hausmüll, Schlämme und Rückstände aus Industrie und Gewerbe.
29. 04. An der Komischen Oper, Behrenstraße (Mitte), hat die 3. Sinfonie des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis Weltpremiere.
29. 04. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Richard von Weizsäcker überreicht in einer Feierstunde im Rathaus Schöneberg dem Verleger Axel Cäsar Springer anläßlich seines 70. Geburtstages am 2. Mai die Ernst-Reuter-Plakette in Silber.
30. 04. Das Berliner Philharmonische Orchester feiert sein 100jähriges Bestehen. Es ging am 1. Mai 1882 aus der Unterhaltungskapelle von Benjamin Bilse hervor und gab am 17. Oktober 1882 als Philharmonisches Orchester von Berlin sein erstes Konzert.
01. 05. Bereits zum zweitenmal widmet die in München erscheinende »Allgemeine Forstzeitschrift« eine Ausgabe dem Berliner Wald. Das erste Heft zu dieser Problematik erschien am 20. Juli 1963.
02. 05. Der sowjetische Botschafter in der DDR, Pjotr Abrassimow, besucht in Tempelhof das Haus Schulenburgring 2, in dem am 2. Mai 1945 der Berliner Stadtkommandant General Helmuth Weidling die Kapitulationsurkunde vor Generaloberst Tschuikow unterzeichnete.
03. 05. An der Friedrichsbrücke (Mitte) wird Richtfest gefeiert. Die neue Spannbetonbrücke war mit 12,50 m nur knapp halb so breit wie ihre Vorgängerin aus den Jahren 1892/93, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
06. 05. Für das Haus der sowjetischen Wissenschaft und Kultur (Haus der Wissenschaft und Kultur der Russischen Föderation), Friedrichstraße 176 (Mitte), wird der Grundstein gelegt.
09. 05. Erich Duensing - von 1951 bis 1962 Kommandeur der Westberliner Schutzpolizei und danach bis 1967 Polizeipräsident - stirbt im 77. Lebensjahr im Kreiskrankenhaus Hub-Ottersweier (Baden-Württemberg).
11. 05. Der Maler und Lyriker Friedrich Schröder-Sonnenstern stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Alten Kirchhof der Zwölf-Apostel-Gemeinde in Schöneberg beigesetzt.
11. 05. Im Berliner Wohngebiet Kaulsdorf-Nord wird die 2 000. Neubauwohnung seit Baubeginn vor zwei Jahren übergeben.
13. 05. Im Palast der Republik (Mitte) wird der XII. Bauernkongreß der DDR eröffnet.
15. 05. Das Stück »Der Voyeur« von George Tabori wird in West-Berlin uraufgeführt.
16. 05. Der Historiker Hans Herzfeld stirbt in West-Berlin.
23. 05. Bei einem Seifenkistenderby auf dem Mehringdamm (Kreuzberg) werden 127 Teilnehmer gezählt.
23. 05. In der Karl-Marx-Allee findet die »35. Radfernfahrt für den Frieden« ihren Abschluß. Sieger in der Gesamteinzelwertung wurde Olaf Ludwig (DDR). Den ersten Platz in der Gesamtmannschaftswertung belegte die DDR-Vertretung.
30. 05. Der Berliner Fußball-Club Dynamo wird zum viertenmal hintereinander DDR-Fußballmeister.
01. 06. Eine Delegation der österreichischen Hauptstadt unter Leitung des Bürgermeisters und Landeshauptmanns von Wien, Leopold Gratz, trifft auf Einladung des Magistrats in Ost-Berlin ein.
02. 06. Erstmals in diesem Jahr steigt die Temperatur in Berlin über 30°C. An vielen Schulen gab es »hitzefrei«.
02. 06. In Berlin gibt es einen Wohnungsbrand, der durch Sonnenstrahlen verursacht wurde, die bei über 30°C durch ein Fenster auf im Zimmer hängende Glaskugeln trafen.
05. 06. Giacomo Puccinis Oper »La Bohème« hat in der Inszenierung von Harry Kupfer in der Komischen Oper, Behrenstraße (Mitte), Premiere.
10. 06. Der XI. Kongreß des rund 8 000 Mitglieder zählenden Verbandes der Journalisten der DDR wird im Palast der Republik am Marx- Engels-Platz (ab 15. November 1994 Schloßplatz, Mitte) eröffnet.
12. 06. Kurz nach 6.00 Uhr landen drei Polen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren in einer einmotorigen Propellermaschine, die sie in der Nähe von Wroclaw (Breslau) entwendet hatten, auf dem Flughafen Tempelhof und bitten um politisches Asyl.
12. 06. Ein Tierschützer klettert auf den Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Charlottenburg) und befestigt dort ein Plakat gegen Tierversuche.
14. 06. Das neue Klinikum für operative Disziplinen, das Charité-Hochhaus, wird seiner Nutzung übergeben. Im Neubau waren günstigere Bedingungen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit bei hochspezialisierter medizinischer Betreuung entstanden.
15. 06. In Spandau, das mit einem »Havelfest« seinen 750. Geburtstag feiert, gibt es ein Feuerwerk, das von etwa 100 000 Besuchern bewundert wird.
15. 06. Im Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird der 53millionste Besucher begrüßt. Der Tierpark war am 2. Juli 1955 eröffnet worden.
01. 07. Die 14. Ausstellung »Plastik und Blumen« wird im Treptower Park eröffnet. 73 Bildhauer, darunter 30 Berliner, zeigten rund 90 Arbeiten.
01. 07. Die BVG (West) führt die 11. allgemeine Fahrpreiserhöhung durch. Ein Einzelfahrschein kostete fortan 1,90 Mark.
02. 07. Die Volkskammer verabschiedet ein Wassergesetz, in dessen Paragraph 6 bestimmt wird, daß hinsichtlich West-Berlin das Ministerium für Verkehrswesen für alle die Wasserstraßen betreffenden Fragen zuständig ist.
07. 07. Auf der Plenartagung der Akademie der Künste der DDR wird Manfred Wekwerth, Intendant des Berliner Ensembles, zum neuen Akademiepräsidenten gewählt. Er trat die Nachfolge des im März verstorbenen Konrad Wolf an.
09. 07. Auf dem Leibniz-Tag der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin wird der Physiker Prof. Robert Rompe mit der Ehrenspange der Akademie ausgezeichnet.
15. 07. Berlin schwitzt bei 32°C im Schatten. Schon acht Tage hintereinander gab es Temperaturen über 25°C.
29. 07. Bei großer Hitze wird in Gatow durch die heißgelaufene Welle eines Mähdreschers ein fünf Hektar großes Getreidefeld in Brand gesetzt.
04. 08. Nach fast einem Monat Trockenheit fällt im Berliner Stadtgebiet kurzzeitig Niederschlag, der jedoch in den einzelnen Bezirken große Mengenunterschiede aufwies.
08. 08. Mit heftigen Gewitterschauern, Hagel sowie einem Temperatursturz von 30°C auf 16°C geht eine fünfwöchige Hitze- und Trockenperiode zu Ende.
08. 08. In den Abendstunden gibt es schwere Unwetter in Berlin, die besonders in Zehlendorf (U-Bahn-Gleise durch »Erdrutsch« verschüttet), Grunewald (83 mm Niederschlag in ca. 90 Minuten), Wilmersdorf, Charlottenburg und Tegel große Schäden anrichteten.
20. 08. Die beiden 43 Meter hohen Turmhelme der im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Nikolaikirche (Mitte), des ältesten Baudenkmals Berlins, werden montiert.
24. 08. Im Plänterwald (Treptow) beginnt ein sechstägiges Gastspiel des Zirkus Berolina. Mit 185 000 Besuchern wurde ein Zuschauerrekord erzielt.
25. 08. Der SED-Generalsekretär Erich Honecker wird in Ost-Berlin zum Ehrenbürger ernannt (am 13. Dezember 1989 wurden ihm die Ehrenbürgerrechte aberkannt).
25. 08. Der Senat gewährt der in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Staatlichen Porzellanmanufaktur eine Liquiditätshilfe von 1,5 Millionen Mark.
26. 08. Mit der Montage der 39 Tonnen schweren Kuppel ist die Restaurierung des Französischen Doms am Platz der Akademie (Gendarmenmarkt, Mitte) abgeschlossen.
29. 08. Mit Start am Leninplatz (ab 13. März 1992 Platz der Vereinten Nationen) wird der 1. Berliner Friedenslauf durchgeführt, an dem mehr als 20 000 Läufer teilnehmen.
30. 08. Die drei Westmächte legen bei der sowjetischen Botschaft Protest gegen ein DDR-Gesetz ein, in dem das Ministerium für Verkehrswesen der DDR für alle Wasserstraßen in West-Berlin als zuständig erklärt wird.
31. 08. Das Komitee »Ärzte der DDR zur Verhütung eines Nuklearkrieges« konstituiert sich in Berlin. Zum Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Samuel Mitja Rapoport gewählt.
01. 09. Der Petersburger Platz (Friedrichshain) wird zu Ehren des ehemaligen sowjetischen Stadtkommandanten in Kotikowplatz umbenannt. Mit Wirkung vom 1. Dezember 1991 erhielt der Platz auf Beschluß der Bezirksverordnetenversammlung seinen alten Namen zurück.
06. 09. In Frohnau gibt es in den Nachmittagsstunden ein schweres, tornadoähnliches Unwetter mit Orkanböen (Windstärke 10). Es gab Wolkenbrüche, 22 Bäume stürzten um.
08. 09. Im Palast der Republik (Mitte) beginnt der IX. Ordentliche Kongreß der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR).
24. 09. Ein Radiosondenballon des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin erreicht beim Aufstieg eine Höhe von über 40 Kilometern (exakt 40 224 Meter).
28. 09. Zwischen Vertretern des DDR-Ministeriums für Umweltschutz und Wasserwirtschaft und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz kommt es nach mehr als zweijährigen Expertengesprächen zu einer Absprache über den Schutz der Berliner Gewässer.
30. 09. Die als Spannbetonbrücke wiederhergestellte Friedrichsbrücke (Mitte) wird als Fußgängerbrücke freigegeben. Die Brücke, die eine Verbindung zwischen Museumsinsel und Spandauer Straße bildet, war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.
01. 10. Die XXVI. Berliner Festtage des Theaters und der Musik werden eröffnet. Auf dem Programm standen 272 Veranstaltungen. Es gab 105 Gastspiele und Sonderveranstaltungen, an denen sich 24 Ensembles und sechs Solisten aus 19 Ländern beteiligten.
06. 10. Die neue Eingangshalle zum Pergamonmuseum wird eröffnet. Mit der Übergabe dieses gläsernen Hallenbaus wurde der ursprünglich von dem Architekten Alfred Messel geplante Bau des Museums (1911 war Baubeginn) abgeschlossen.
07. 10. In der Freien Universität Berlin geht der viertägige Kongreß der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft unter dem Thema »Gesellschaftliche Probleme als Anstoß und Folge von Politik« zu Ende.
08. 10. Anläßlich des 100. Geburtstages des Physikers Hans Geiger veranstalten die Physikalische Bundesanstalt, das Hahn-Meitner-Institut und die Technische Universität Berlin ein Festkolloquium in Berlin.
10. 10. Im Strandbad Wannsee wird die infolge des schönen Sommers verlängerte Badesaison des Jahres 1982 beendet. Mit etwa 600 000 Besuchern (fast doppelt soviel wie 1981) wurde ein absoluter Rekord verzeichnet.
12. 10. Die Geschäftsleitung der AEG gibt die Schließung ihres Werkes in der Brunnenstraße (Wedding) bekannt. Damit begann eine lange Reihe von Stillegungen industrieller Betriebe im Westteil der Stadt.
13. 10. Der Senat beschließt den Wiederaufbau der Kongreßhalle (Tiergarten), deren Dach am 21. Mai 1980 teilweise eingestürzt war. Ungeklärt blieb vorerst die künftige Nutzung des Bauwerks. Die Kongreßhalle wurde am 9. Mai 1987 wiedereröffnet.
20. 10. Alvaro Cunhal, Generalsekretär der Portugiesischen Kommunistischen Partei, trifft zu einem offiziellen Besuch in Ost-Berlin ein.
23. 10. Dieter Franke, Schauspieler am Deutschen Theater (Mitte), stirbt im Alter von 48 Jahren in Berlin.
27. 10. Der Schauspieler Herwart Grosse stirbt 74jährig in Berlin. Grosse spielte in Defa-Filmen und war Mitglied des Ensembles am Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte).
27. 10. Der neue Landschaftsfriedhof Gatow an der Potsdamer Chaussee (Spandau) wird seiner Bestimmung übergeben.
02. 11. Bei Potsdam ereignet sich ein schweres Zugunglück, das acht Tote und 55 Verletzte forderte. Der Zugführer hatte im Nebel die Signale übersehen.
03. 11. Die Neuinszenierung von Maxim Gorkis Stück »Die Kleinbürger« hat im Maxim-Gorki-Theater (Am Festungsgraben, Mitte) anläßlich seines 30jährigen Bestehens Premiere. Regie führte Albert Hetterle.
05. 11. In West-Berlin beginnt der F.D.P.-Parteitag. Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher wurde mit 222 Stimmen (55 %) in seinem Amt als Parteivorsitzender bestätigt.
06. 11. Anläßlich der 100. Geburtstage der Physiker James Frank und Max Born eröffnet die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in der Potsdamer Straße (Tiergarten) eine Ausstellung »Der Luxus des Gewissens - Physiker in ihrer Zeit«.
10. 11. Am ehemaligen Wohnhaus des Schriftstellers Arnold Zweig in Berlin-Niederschönhausen wird aus Anlaß seines 95. Geburtstages eine Gedenktafel der Akademie der Künste angebracht. Das Relief schuf der Bildhauer Jo Jastram.
17. 11. In der Kongreßhalle am Alexanderplatz (Mitte) wird die dreitägige VIII. Tagung der Berliner Konferenz europäischer Katholiken unter der Leitung von Otto Hartmut Fuchs (CDU-Ost) eröffnet.
18. 11. Eine Delegation der Stadtverwaltung von Helsinki unter Leitung von Oberbürgermeister Raimo Ilaskivi trifft auf Einladung des Magistrats in Ost-Berlin ein.
20. 11. Nachts gegen 3.00 Uhr ziehen Gewitterzellen mit mehreren Blitzen über das Berliner Stadtgebiet. Dazu gab es Sturmböen bis Windstärke 10.
20. 11. Im Norden Berlins wird der Grenzübergang Heiligensee seiner Bestimmung übergeben. Er diente vorerst nur dem Besucherverkehr von West- Berlin aus in die DDR und dem Transit von West-Berlin aus durch die DDR nach Skandinavien.
20. 11. Mit der Übergabe des letzten Teilstücks durch die Verkehrsminister der BRD und der DDR, Werner Dollinger und Otto Arndt, ist die Transitautobahn Berlin - Hamburg durchgängig befahrbar.
22. 11. Der Vorsitzende des Präsidiums der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien Petar Stambolic trifft zu einem offiziellen Freundschaftsbesuch der DDR in Ost-Berlin ein.
24. 11. Auf einer festlichen Veranstaltung im Filmtheater Kosmos wird der fünfte Teil des Filmzyklus »Busch singt« mit dem Titel »Ein Toter auf Urlaub« uraufgeführt. Der Schöpfer des Films, der Regisseur Konrad Wolf, war während der Arbeiten am Film verstorben.
24. 11. An der Hauswand des Meteorologischen Instituts der Freien Universität Berlin werden blühende Hyazinthen entdeckt.
26. 11. Das dreieckige Areal zwischen Reichensteiner Weg, Ehrenberg- und Altensteinstraße in Dahlem (Zehlendorf) erhält den Namen »Otto- Hahn-Platz«.
28. 11. In der Deutschen Staatsoper Unter den Linden (Mitte) hat die Oper »Baal« von Friedrich Cerha (Österreich) nach Bertolt Brechts gleichnamigem Frühwerk ihre DDR-Erstaufführung. Die Titelrolle gestaltete Kammersänger Theo Adam.
29. 11. Das über der Tiefgarage neu gestaltete Areal zwischen Ranke-, Marburger und Augsburger Straße (Charlottenburg) erhält nach West- Berlins Partnerstadt den Namen Los-Angeles-Platz.
02. 12. Frankreichs Außenminister Claude Cheysson besichtigt in der Bernauer Straße (Wedding) mit Bundesminister Hans-Dietrich Genscher und dem Regierenden Bürgermeister Richard von Weizsäcker die Mauer.
04. 12. In der Schwimmhalle am Sachsendamm (Schöneberg) siegen die Wasserfreunde Spandau 04 über Dynamo Alma-Ata und gewinnen damit als erste deutsche Mannschaft den Europapokal der Landesmeister im Wasserball.
06. 12. In der Kongreßhalle am Alexanderplatz (Mitte) wird der VII. Historikerkongreß der DDR eröffnet. Zum Präsidenten der Historiker-Gesellschaft der DDR wurde Professor Heinrich Scheel, Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften, wiedergewählt.
11. 12. Anläßlich seines 150. Todestages wird Wilhelm J. Foerster auf einer Veranstaltung in der Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow geehrt. Zum Thema »Wilhelm Foerster - Astronom, Wissenschaftsorganisator, Mitbegründer der Urania« sprach Dr. K. H. Tiemann.
12. 12. Die Berliner Sektion der Internationalen Liga für Menschenrechte ehrt zum Tag der Menschenrechte William Borm (F.D.P.) als »unbestechlichen Demokraten, ... Verfechter einer konsequenten Abrüstungspolitik« und verleiht ihm die Carl-von-Ossietzky-Medaille.
12. 12. Im Theater im Palast kommt Friedrich Dürrenmatts Komödie »Der Meteor« in Anwesenheit des Autors zur DDR-Erstaufführung. Regie führte Vera Oelschlegel.
15. 12. Der neue Fernbahnhof Lichtenberg wird seiner Bestimmung übergeben.
17. 12. Im Theater im Palast werden die 1. Paul-Dessau-Tage eröffnet. Als DDR-Erstaufführung war das in der Emigration entstandene Werk »Les Voix« (Die Stimmen) zu hören.
30. 12. Ein neuer Streckenabschnitt der S-Bahn wird zwischen Otto-Winzer-Straße (Mehrower Allee, Marzahn) und Ahrensfelde mit einer Länge von 1,8 Kilometern in Betrieb genommen.

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