Berlin im Jahr 1952
01. 01. Dem Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin wird eine Abteilung »Landarbeitslehre« angegliedert.
01. 01. Ex-Studenten aus der Gründerzeit des Beuth-AStA gründen eine Ingenieur-Vereinigung Beuth e. V. Der Verein bemühte sich um die berufliche und gesellschaftliche Förderung seiner Mitglieder.
02. 01. In Ost-Berlin findet der erste zentral organisierte Aufbautag statt. Etwa 50 000 Ostberliner nahmen daran teil und begannen in der Nähe des Strausberger Platzes mit der Enttrümmerung. In der Folgezeit wurden Aufbausonntage regelmäßig durchgeführt.
08. 01. Per Vertrag übernimmt Wilhelm Furtwängler wieder die künstlerische Oberleitung des Berliner Philharmonischen Orchesters. Der Vertrag sah jährlich 17 Konzerte vor.
10. 01. Die 8. Diskussionstagung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft beginnt in Berlin-Dahlem. Sie behandelte »Vorgänge an Kristalloberflächen«.
18. 01. Das Museum für Deutsche Geschichte hält seine konstituierende Versammlung ab. Sitz des Museums wurde das im Wiederaufbau befindliche Zeughaus Unter den Linden (Mitte). Die ersten Ausstellungen fanden in der Clara-Zetkin-Straße 26 (Dorotheenstraße) statt.
19. 01. Beim Bau des ersten Ostberliner Hochhauses an der Weberwiese (Friedrichshain) wird Richtfest gefeiert.
21. 01. Der Senat ernennt Dr. Hermann Maas zum Präsidenten des Berliner Landgerichts.
23. 01. Die »Ullstein-Aktiengesellschaft« wird an die Ullstein-Erben rückübertragen.
24. 01. Der Magistrat erläßt eine Meldeordnung, nach der alle Personen, die sich länger als drei Tage in Ost-Berlin aufhalten, meldepflichtig sind.
25. 01. In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die Grüne Woche Berlin 1952 durch einen Vertreter des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eröffnet.
31. 01. Der Magistrat beschließt, die volkseigene Grundstücksverwaltung »Heimstätte Berlin« aufzulösen und statt dessen eine »Vereinigung volkseigener Grundstücksverwaltungen Groß-Berlin« als Organ des Magistrats zu errichten.
03. 02. Mit der Grundsteinlegung am Block E-Süd erfolgt der Auftakt für die gesamte Bebauung der Stalinallee (ab 13. November 1961 Karl- Marx-Allee, Friedrichshain) zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor.
04. 02. Der Akademische Senat der Freien Universität Berlin (FU) beschließt, die Abteilung Veterinär-Medizin der Medizinischen Fakultät als selbständige Fakultät in die FU zu überführen.
04. 02. Das Bundesgesetz über die Notaufnahme politischer Flüchtlinge wird verkündet und erhält nach dem Dritten Überleitungsgesetz auch Gültigkeit in West-Berlin.
07. 02. Das optische Laboratorium wird in das Institut für Optik und Feinmechanik der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin umgewandelt.
07. 02. Das Abgeordnetenhaus von Berlin wählt den CDU-Abgeordneten Franz Amrehn als Nachfolger von Dr. Agnes Maxsein zu seinem Vizepräsidenten.
11. 02. Der Senat beschließt, 74 Grabstätten berühmter Persönlichkeiten in städtische Obhut zu nehmen. Darunter befanden sich u.a. die Gräber von Wilhelm Grimm, E. T. A. Hoffmann, Heinrich von Kleist, Heinrich Zille, Ludwig Heim und Rudolf Virchow.
16. 02. Der FDP-Bundesvorstand tagt erstmals in Berlin.
17. 02. Karin Janz wird in Hartmannsdorf geboren. Die Turnerin des SC Dynamo Berlin gewann bei den XX. Olympischen Spielen in München 1972 die Goldmedaillen am Stufenbarren und im Pferdsprung. Seit 1990 war sie als Chefärztin im Krankenhaus Kaulsdorf tätig.
18. 02. Die BVG (Ost) eröffnet den ersten Tunnelneubau nach 1930: einen 220 m langen U-Bahn-Verbindungstunnel zwischen Linie A und Linie E am Alexanderplatz (Mitte).
19. 02. Im Ergebnis eines vom Senat ausgeschriebenen Wettbewerbs für den Namen der Berliner Rundfunkanstalt entscheidet sich das Preisgericht für »Sender Freies Berlin« (SFB).
29. 02. Im »Haus der Kultur der Sowjetunion« am Festungsgraben (Mitte) findet eine Festveranstaltung aus Anlaß des fünfjährigen Bestehens dieses Hauses statt.
01. 03. Die Bibliotheksstelle der Freien Universität Berlin zieht in die Garystraße 45 (Zehlendorf) und nennt sich nun »Universitätsbibliothek«.
07. 03. Der im Testament von Frau Scheel gestiftete »Karl-Scheel-Preis« wird von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu Berlin zu treuen Händen übernommen. Karl Scheel hatte die »Physikalischen Berichte«, das erste physikalische Referateorgan, gegründet.
07. 03. Die Berliner Physikalische Gesellschaft veranstaltet eine Gedächtnisfeier für Karl Scheel, den Förderer des physikalischen Schriftwesens, im großen Hörsaal des Physikalischen Instituts der Technischen Universität Berlin.
08. 03. Der Polizeipräsident in Berlin, Johannes Stumm, stellt den Schloßpark Glienicke, den Volkspark Klein-Glienicke und das Gelände Nikolskoe und Umgebung in Zehlendorf sowie das Vogelschutzgebiet am Wildmeisterdamm in Neukölln unter Naturschutz.
11. 03. Die Berliner Wertpapierbörse wird wiedereröffnet.
21. 03. Den Vorschlag des Ostberliner Oberbürgermeisters Friedrich Ebert, gemeinsame Schritte zur Überwindung der Spaltung Berlins einzuleiten, beantwortet der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter mit dem Hinweis, dies könne durch freie Wahlen erreicht werden.
22. 03. Der »Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands« beim Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen konstituiert sich im Beisein von Bundesminister Jakob Kaiser in West-Berlin.
28. 03. Dr. Karl Mahler, Senator für Bau- und Wohnungswesen, erklärt vor der Berliner Pressekonferenz, daß die vom Bundestag beschlossene Erhöhung der Wohnungsmieten um zehn Prozent für alle vor dem 1. April 1924 erbauten Häuser in Berlin nicht gilt.
30. 03. Der sowjetische Geiger David Oistrach konzertiert gemeinsam mit Lew Oborin und Swjatoslaw Knuschewitzky erstmals in Berlin.
30. 03. Die »Flußbadeanstalt Schäferstraße« (Spandau) erhält durch Beschluß der Bezirksverordnetenversammlung Spandau die Bezeichnung »Strandbad Oberhavel«.
01. 04. Die veterinärmedizinische Abteilung wird mit Zustimmung des Senats der Freien Universität Berlin zur eigenständigen Fakultät erhoben.
01. 04. Der »Studiendank der Freien Universität Berlin (FU)« wird gegründet. In ihn sollten alle FU-Studenten nach Studienabschluß einen freiwilligen Beitrag einzahlen, der als Darlehen für Studenten höherer Semester gedacht war.
01. 04. Das Abgeordnetenhaus beschließt in dritter Lesung gegen die Stimmen der SPD das »Gesetz über die Umstellung und Erstattung von vor dem 9. Mai 1945 an ein Westberliner Finanzamt überzahlten Steuern«. Die Umstellung erfolgte im Verhältnis 10:1.
04. 04. Das Bundesaufsichtsamt nimmt als erste einer Reihe von nach West-Berlin verlegter Bundesbehörden seine Arbeit auf.
07. 04. Die Rektoren der Freien Universität Berlin und der Hochschule für Politik, Prof. Freiherr von Kreß und Dr. Otto Suhr, unterzeichnen einen Vertrag über Zusammenarbeit beider Institutionen.
17. 04. Das Abgeordnetenhaus verabschiedet das »Gesetz über die Gewährung von Urlaub«, nach dem jedem Arbeiter, Angestellten, Hausangestellten und Heimarbeiter jährlich ein Mindesturlaub von zwölf Werktagen zusteht.
20. 04. Die Landeskonferenz der Berliner »Jungen Union« wählt Ernst Benda zu ihrem neuen Vorsitzenden.
21. 04. Dr. Günther Klein, Senator für Bundesangelegenheiten, gibt bekannt, daß nach Inkrafttreten des Dritten Überleitungsgesetzes Bundesrecht innerhalb eines Monats nach seiner Verkündung im Bundesgesetzblatt auch in Berlin in Kraft treten muß.
21. 04. Die »Wissenschaftliche Gesellschaft für Luftfahrt e.V. (Berlin)« wird neu gegründet.
24. 04. Das Gesetz über die Gewährung von Urlaub im Berliner Gaststättengewerbe legt in Übereinstimmung mit dem am 17. April im Abgeordnetenhaus verabschiedeten Gesetz über die Gewährung von Urlaub fest, daß der jährliche Mindesturlaub zwölf Werktage beträgt.
26. 04. Der Landesparteitag der Westberliner CDU im Casino am Funkturm (Charlottenburg) wählt den Bundestagsabgeordneten Dr. Robert Tillmanns zum neuen Vorsitzenden.
28. 04. Die früheren AEG-Kabelwerke »Oberspree« und die Akkumulatorenfabrik in Oberschöneweide werden von sowjetischer Seite der DDR übergeben.
28. 04. Die Ausgliederung der Abteilungen Bergbau und Hüttenwesen aus der Fakultät für allgemeine Ingenieurwissenschaften der Technischen Universität Berlin wird beschlossen.
30. 04. Auf eine Anfrage des Senats teilt die Gesellschaft für deutsche Sprache in Lüneburg mit, daß folgende Schreibweisen statthaft sind: Berlin West, West-Berlin und Westberlin.
01. 05. Die Wohnungen des Hochhauses an der Weberwiese (Friedrichshain) werden vom Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert an hervorragende Werktätige der DDR-Hauptstadt übergeben.
02. 05. In einem von Berlin aus an Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer gerichteten Schreiben bestimmt Bundespräsident Prof. Theodor Heuss das Deutschlandlied wieder zur Nationalhymne.
02. 05. Der Wasserturm mit dem Hochbehälter im Zwischenpumpwerk Belforter Straße (Prenzlauer Berg) wird außer Betrieb gesetzt.
04. 05. Die Erste »Woche der Brüderlichkeit«, eine von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit organisierte Reihe von Veranstaltungen, wird mit einer Feierstunde im Sitzungssaal des Abgeordnetenhauses eröffnet.
06. 05. Der Senat beschließt, ein Notaufnahmelager für politische Flüchtlinge in Marienfelde (Tempelhof) zu errichten.
06. 05. Das Stadion im Berliner Sportpark (Exer«) ist erstmals Ziel einer Etappe der Internationalen Radfernfahrt für den Frieden (Course de la Paix, Friedensfahrt). Erster Berliner Etappensieger (Görlitz - Berlin) wurde der Österreicher Franz Deutsch.
18. 05. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin bringt im Berliner Rundfunk das Cellokonzert von Leo Spies, dirigiert von Heinz Bongartz, zu Gehör.
18. 05. Die unter ostdeutscher Leitung stehende Deutsche Reichsbahn legt den Anhalter Bahnhof (Kreuzberg) still. Das Empfangsgebäude war 1880 nach Entwürfen von Franz Schwechten entstanden. Es wurde 1959 bis auf die Reste der Fassade abgetragen.
18. 05. Der Nordbahnhof (Fernbahn) an der Invalidenstraße (Mitte) wird für den Personenverkehr geschlossen.
19. 05. Die neu gegründete Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen der Technischen Universität Berlin, die aus sechs Mitgliedern bestand, hält ihre erste Sitzung ab.
21. 05. Die Alliierte Kommandantur übermittelt dem Senat eine von der Alliierten Hohen Kommission genehmigte Erklärung über die Einbeziehung Berlins in internationale Verträge und Verpflichtungen der Bundesrepublik.
26. 05. Als Reaktion auf die Unterzeichnung des Deutschlandvertrages, durch den die Bundesrepublik weitgehende Souveränität erhält, kündigt der DDR-Ministerrat die Absperrung der meisten Straßenverbindungen zwischen West-Berlin und dem Umland an.
26. 05. Die Exklave Steinstücken (Zehlendorf) wird durch DDR-Organe vom Westberliner Territorium abgeriegelt. Zugang erhielten nur noch Personen, die dort polizeilich gemeldet waren.
26. 05. Im Rahmen von Maßnahmen der DDR zur Abriegelung der Grenze zur Bundesrepublik und nach West-Berlin wird die Glienicker Brücke für den allgemeinen Fahrzeugverkehr gesperrt. Für die Alliierten blieb der Übergang geöffnet.
27. 05. Auf Anordnung der DDR-Behörden werden sämtliche Telefonleitungen zwischen Ost- und West-Berlin sowie zwischen West-Berlin und der DDR gekappt.
28. 05. Am 28. und 29. Mai erscheinen in West-Berlin wie in der Bundesrepublik wegen eines 48stündigen Druckerstreiks keine Tageszeitungen.
29. 05. Im Tiergarten in der Nähe des Schlosses Bellevue wird vom britischen Außenminister Anthony Eden der Englische Garten eingeweiht.
01. 06. Von nun an verlangen die DDR-Behörden von Einwohnern West-Berlins, die in die DDR reisen wollen, Genehmigungen, die in Ost-Berlin zu beantragen sind.
02. 06. Die BVG (West) stellt den Straßenbahn-Ausflugsverkehr ein.
03. 06. Das Funkhaus des Berliner Rundfunks in der Masurenallee (Charlottenburg) im britischen Sektor wird von britischen Militäreinheiten und Westberliner Polizei blockiert.
04. 06. In der DDR beginnen Probesendungen des Fernsehens für die Öffentlichkeit.
11. 06. Doris Maletzki wird in Salzwedel geboren. Die Leichtathletin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Goldmedaille in der Staffel über 4 x 400 m. 1974 war sie Europameisterin über 4 x 400 m.
12. 06. Die II. Internationalen Filmfestspiele werden eröffnet. Sie dauerten bis zum 25. Juni und konzentrierten sich auf Kinos im Zentrum der Stadt (Kurfürstendamm). Den »Goldenen Bären« erhielt der schwedische Film »Sie tanzte nur einen Sommer«.
17. 06. Für den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Gebäudes der Deutschen Staatsoper Unter den Linden (Mitte) wird der Grundstein gelegt.
19. 06. Das Abgeordnetenhaus beauftragt den Senat, in den Jahren 1952 und 1953 Unterkünfte für je 500 Obdachslose zu errichten.
20. 06. In der restaurierten Ehrenhalle des Olympiastadions (Charlottenburg) werden für die drei bedeutenden Verfechter der olympischen Idee, Pierre de Coubertin, Ernst Curtius und Theodor Lewald, Reliefbildtafeln enthüllt.
24. 06. Nach ihrer Renovierung wird Deutschlands einzige, im Krieg schwer beschädigte Moschee in Wilmersdorf mit einer Festpredigt des Berliner Imams, Mohammed Aman Hobohm, zum Abschluß des Ramadan-Festes wieder ihrer Bestimmung übergeben.
28. 06. Der Paretz-Niederneuendorfer Kanal, über den der Nordberliner Schiffsverkehr den Wannsee und die Potsdamer Gewässer umgehen kann, wird offiziell in Betrieb genommen. Der Kanal, mit dessen Bau 1951 begonnen worden war, erhielt den Namen »Havelkanal«.
29. 06. Werner Lueg läuft bei den bundesdeutschen Meisterschaften im Berliner Olympiastadion über 1 500 Meter mit 3:43,0 min einen Weltrekord.
01. 07. Im Schöneberger »Prälaten« beginnt die Erste Tagung des Generalrats des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (IBFG). Daran nahmen 120 Delegierte aus 30 Ländern teil. Die Begrüßungsansprache hielt der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter.
02. 07. Zwischen den Bahnhöfen Schöneberg und Papestraße stoßen zwei S-Bahn-Züge zusammen. 190 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
02. 07. Auf dem U-Bahnhof Wittenbergplatz enthüllt der britische Stadtkommandant, Generalmajor Cyril Frederick Charles Coleman, ein Stationsschild der Londoner Verkehrsbetriebe, das diese der BVG zum 50jährigen Bestehen der Berliner U-Bahn geschenkt hatten.
03. 07. Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) an der Freien Universität Berlin protestiert auf einer Veranstaltung gegen die Sperrung der Arbeitslosenfürsorge für Studenten, die neben dem Studium gearbeitet und Sozialbeiträge abgeführt hatten.
04. 07. Die Ersten Deutschen Festspiele der Volkskunst werden in Ost-Berlin eröffnet.
05. 07. Die ersten vier Abteilungen des Ostberliner Museums für Deutsche Geschichte werden in dessen vorläufigem Domizil, in der Clara-Zetkin- Straße (Dorotheenstraße, Mitte), eröffnet.
06. 07. Die Sendeanlage des Berliner Rundfunks in Uhlenhorst (Köpenick) wird in Betrieb genommen. Sie verfügte über eine Leistung von 300 kW, einen 240 m hohen Sendemast und eine 20 m lange Antenne.
07. 07. An der Technischen Universität Berlin wird die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit den Abteilungen Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaftslehre gegründet.
08. 07. Der Westberliner Jurist Walter Linse, der in der Vergangenheit wiederholt politische Willkürurteile der DDR-Justiz angeprangert hatte, wird nach Ost-Berlin entführt. Linse war Referatsleiter im Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen.
09. 07. In der Ostberliner Werner-Seelenbinder-Halle (Prenzlauer Berg) beginnt die 2. Parteikonferenz der SED. Sie beschloß den planmäßigen Aufbau des Sozialismus in der DDR. Die Konferenz endete am 12. Juli.
11. 07. Der Rektor der Technischen Universität Berlin, Prof. Iwan Stranski, zeichnet in einer akademischen Feierstunde den aus seinem Amt scheidenden amerikanischen Hohen Kommissar John J. McCloy mit der Ehrendoktorwürde sämtlicher Fakultäten aus.
12. 07. Das Warenhaus Wertheim in der Schloßstraße (Steglitz) wird eröffnet.
15. 07. Der Regierende Bürgermeister Prof. Ernst Reuter enthüllt im Rahmen des in Berlin stattfindenden Deutschen Städtetages einen Gedenkstein zur Erinnerung an die Wiederaufforstung des Tiergartens, die am 17. März 1949 mit Spenden westdeutscher Städte begann.
17. 07. Das Abgeordnetenhaus verabschiedet einstimmig das »Landesbeamtengesetz«, das mit Wirkung vom 1. Dezember Beamte auf Lebenszeit, auf Zeit und auf Kündigung einführte.
20. 07. Die Witwe General Friedrich Olbrichts legt im Hof des ehemaligen Oberkommandos der Wehrmacht in der Bendlerstraße (ab 20. Juli 1955 Stauffenbergstraße, Tiergarten) den Grundstein für das Ehrendenkmal zum Andenken an die Opfer des 20. Juli 1944.
21. 07. In Ost-Berlin bilden acht Stukkateure die erste Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) der DDR.
21. 07. Der Senat beschließt, dem 75. Deutschen Katholikentag in Berlin das Ausstellungsgelände am Funkturm, das Olympiastadion (Charlottenburg) sowie Räume für das Pressequartier kostenlos zur Benutzung zu überlassen.
23. 07. Professor Dr. Georg Rohde, Dekan der Philosophischen Fakultät der Freien Universität Berlin, wird für das Studienjahr 1952/53 zum Rektor der Universität gewählt.
24. 07. Für das große Hörsaal- und Bibliotheksgebäude der Freien Universität Berlin in der Garystraße (Zehlendorf) erfolgt die Grundsteinlegung. Der Neubau konnte durch eine Spende der Fordstiftung in Höhe von 1,3 Millionen Dollar begonnen werden.
27. 07. Der Berliner Conny Rux gewinnt im ausverkauften Sportpalast (Potsdamer Straße, Schöneberg) gegen den Holländer Wille Schagen die Europameisterschaft der Berufsboxer im Halbschwergewicht in der zwölften Runde durch K.o.
29. 07. An der Ecke Kurfürstendamm/Fasanenstraße (Charlottenburg) wird das Hotel Kempinski eröffnet.
30. 07. Das von Andreas Schlüter geschaffene Reiterstandbild des Großen Kurfürsten wird im Vorhof des Charlottenburger Schlosses auf einen Sockel aus griechischem Marmor gestellt, der nach dem in Ost-Berlin befindlichen Original angefertigt wurde.
01. 08. Das Abgeordnetenhaus billigt das »Zweite Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für Berlin«. Das Gesetz gestand den Lehrern an öffentlichen Schulen das Recht zur Erteilung von Religionsunterricht unter Anrechnung auf die Pflichtstundenzahl zu.
02. 08. Der Berliner Boxer Günther Heidemann gewinnt bei den Olympischen Spielen in Helsinki 1952 die Bronzemedaille im Weltergewicht.
03. 08. An der vom Landesverband Berlin der Heimatvertriebenen veranstalteten Kundgebung zum »Tag der Heimat« in der Waldbühne nehmen rund 20 000 Personen teil. Hauptredner der Veranstaltung war der Präsident des Bundes vertriebener Deutscher, Dr. Linus Kather.
04. 08. In beiden Teilen Berlins beginnt im Anschluß an die Tagung des Lutherischen Weltbundes in Hannover ein bis zum 6. August andauernder »Lutherischer Tag Berlin 1952«.
06. 08. Der Komponist und Dirigent Werner Egk löst seine Verträge als Direktor der Hochschule für Musik und als Dirigent der Städtischen Oper (Kantstraße, Charlottenburg) zum 1. Januar 1953. Er begründete diese Entscheidung mit eigenen kompositorischen Plänen.
07. 08. Die »Gesellschaft für Sport und Technik« (GST) wird gegründet. Sie diente der vormilitärischen Ausbildung der Jugend in der DDR.
08. 08. Der Landesverband Berlin des Verbandes Deutscher Studentenschaften fordert vom Abgeordnetenhaus wegen der steigenden Lebenskosten eine Erhöhung der Stipendiensätze.
08. 08. Brigitte Ahrenholz wird in Potsdam geboren. Die Ruderin des SC Berlin-Grünau errang bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal die Goldmedaille im Achter der DDR. Europameisterin war sie 1973 im Doppelvierer und 1974 im Achter.
09. 08. In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) wird nach 25 Jahren zum erstenmal wieder eine juryfreie Kunstausstellung eröffnet. Daran beteiligten sich 648 Maler und Bildhauer mit mehr als 1 700 Bildern, Plastiken und Mosaiken.
21. 08. Der Magistrat von Ost-Berlin erläßt die »Verordnung über die Errichtung des Komitees für Körperkultur und Sport Groß-Berlin«. In den acht Stadtbezirken sollten entsprechende Komitees gebildet werden.
22. 08. Der 75. Deutsche Katholikentag wird in Berlin eröffnet.
24. 08. Die Berliner SPD organisiert in der Waldbühne (Charlottenburg) eine Trauerkundgebung für den am 20. August in Bonn verstorbenen SPD- Vorsitzenden Dr. Kurt Schumacher, an der rund 20 000 Berliner teilnehmen.
27. 08. Der Vorsitzende der Sowjetischen Kontrollkommission, Armeegeneral Wassili I. Tschuikow, fordert in einem Schreiben an den britischen Hohen Kommissar, Sir Ivone Kirkpatrick, die sofortige Beendigung der Blockade des Rundfunkhauses in der Masurenallee.
28. 08. Das Schwimmstadion Friedrichshain (Margarethe-Sommer-Straße) erhält den Namen Karl Friedrich Friesen. Friesen war Lehrer an der Plamannschen Knabenschule, Teilnehmer an den Befreiungskriegen 1813 und Mitbegründer der ersten Flußbadeanstalt in Berlin.
31. 08. Die 2. Berliner Festwochen werden eröffnet. Bis zum 30. September besuchten 165 000 Gäste die Veranstaltungen.
01. 09. Das Staatliche Rundfunkkomitee wird beim Ministerrat der DDR gebildet.
02. 09. Auf der Berliner Pressekonferenz gibt der Leiter der Westberliner Zollverwaltung, Finanzpräsident Dr. Oscar-Victor Hellwig, bekannt, daß es dem Zoll gelungen sei, den größten Westberliner Kaffee-Schmugglerring zu zerschlagen.
05. 09. Inhabern von Geschäften und Betrieben in Ost-Berlin, die ihren Wohnsitz in West-Berlin haben, wird die Gewerbeerlaubnis entzogen. Die Unternehmen wurden in vorläufige Verwaltung des Magistrats übernommen.
06. 09. Die einzige schwimmende Jugendherberge Deutschlands, die »Heinrich Zille«, ein ausrangierter Raddampfer, der mit Mitteln des Bundesjugendplanes ausgebaut wurde, wird im Tegeler See bei Saatwinkel eröffnet.
10. 09. Der Testbetrieb für die Fernsehübertragung Berlin - Hamburg auf einer UKW-Richtfunkstrecke beginnt.
13. 09. Der im Rahmen des Notstandsprogramms vollständig wiederaufgeforstete Humboldthain am Gesundbrunnen (Wedding) wird der Öffentlichkeit übergeben. Gleichzeitig wurde ein neuer, zwei Meter hoher Gedenkstein für Alexander von Humboldt enthüllt.
13. 09. Das Erdgeschoß des Aquariums im Zoologischen Garten zu Berlin wird mit einer Süß- und einer Seewasserabteilung mit 60 Becken nach zehnmonatiger Bauzeit unter der Leitung von Direktor Werner Schröder erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wiedereröffnet.
14. 09. In der ehemaligen Hinrichtungsstätte der Haftanstalt Plötzensee wird eine Gedenkstätte für die hier ermordeten Gegner der Nazidiktatur eingeweiht.
19. 09. Unter dem Motto »Lebensstandard der freien Welt« wird die 3. Deutsche Industrieausstellung in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) von Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard eröffnet.
21. 09. Die Vereinigung der Freunde der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche tritt zum erstenmal mit einem Konzert an die Öffentlichkeit. Das Konzert wurde vom Berliner Lehrer-Gesang-Verein in der Ruine der Kirche zugunsten ihres Wiederaufbaus veranstaltet.
22. 09. Auf Beschluß des Senats wird das bisher treuhänderisch verwaltete Oskar-Helene-Heim in Zehlendorf an den Verein Oskar-Helene-Heim Berlin-Zehlendorf e.V. (Vereinigung zur Hilfe für Körperbehinderte) zurückgegeben.
23. 09. Die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute Tegeler Brücke über den Spandauer Schiffahrtskanal im Ortsteil Gartenfeld, die die Stadtbezirke Spandau und Reinickendorf verbindet, wird dem Verkehr übergeben.
26. 09. Die erstmals 1898 erschienene Zeitung »Berliner Morgenpost«, deren Erscheinen in den letzten Kriegstagen eingestellt worden war, wird nach der Neugründung des Ullstein-Verlags neu herausgegeben.
28. 09. Im Europa-Palast und in den Kindl-Festsälen in Neukölln veranstaltet der Verband Berliner Haus- und Grundbesitzer seine erste Großveranstaltung nach Kriegsende. Im Mittelpunkt der Beratungen stand die Notwendigkeit von Mieterhöhungen.
28. 09. In Berlin beginnt der 17. Deutsche Physikertag (Herbsttagung des Verbandes Deutscher Physikalischer Gesellschaften). An der bis zum 3. Oktober dauernden Veranstaltung nahmen 1 600 Wissenschaftler teil.
29. 09. Monika Zehrt (verheiratet Landgraf) wird in Riesa (Sachsen) geboren. Die Leichtathletin des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Goldmedaillen über 400 m und 4 x 400 m. 1971 war sie Europameisterin über 4 x 400 m.
30. 09. Die Fennbrücke, die über den Spandauer Schiffahrtskanal führt und die Bezirke Tiergarten und Wedding verbindet, wird durch den Regierenden Bürgermeister Prof. Ernst Reuter dem Verkehr übergeben.
03. 10. Die 1809 gegründete »Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin« trifft sich erstmalig in ihrer neuen Versammlungsstätte, im Restaurant des Schloßhotels Steglitz, dem ehemaligen Gutshaus »Wrangels Schlößchen«.
06. 10. Ein Bronzedenkmal des Chemikers und Nobelpreisträgers Prof. Emil Fischer wird anläßlich seines 100. Geburtstages im Garten des Institutes für Zellphysiologie in Berlin-Dahlem von Prof. Otto Heinrich Warburg enthüllt.
06. 10. Die neue 100-kV-Kabelleitung der Bewag zwischen dem Kraftwerk West (Spandau) und dem Abspannwerk Steglitz wird in Betrieb genommen. Damit konnte eine ausreichende Stromversorgung der südwestlichen Stadtteile West-Berlins gesichert werden.
09. 10. Der Ostberliner Magistrat beschließt eine »Verordnung über die Gewährung von Unterhaltsbeihilfen an Schüler von Ober- und Zehnklassenschulen« mit Wirkung vom 1. September 1952.
11. 10. In der Kreuzberger Yorckstraße legt der Regierende Bürgermeister Prof. Ernst Reuter den Grundstein für den ersten Rathausneubau eines Bezirks nach Kriegsende in Berlin.
13. 10. Der Deutsche Gewerkschaftsbund führt bis zum 17. Oktober seinen 2. Bundeskongreß in den Ausstellungshallen am Funkturm (Charlottenburg) durch.
13. 10. Der am 27. September zum SPD-Vorsitzenden gewählte Erich Ollenhauer legt am neuen Mahnmal der Opfer des Nationalsozialismus in Plötzensee einen Kranz nieder. Er war zuvor vom Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter im Rathaus Schöneberg empfangen worden.
15. 10. Zum 100. Todestag des »Turnvaters« Jahn nehmen Tausende Berliner an einer Festveranstaltung vor seinem Denkmal im Volkspark Hasenheide (Neukölln) teil.
19. 10. In der Technischen Universität beginnt der zweitägige 3. Bundesparteitag der Christlich-Demokratischen Union unter dem Motto »Friede und Freiheit für ganz Deutschland«. Der Vorsitzende der Berliner CDU, Dr. Robert Tillmanns, begrüßte die 310 Delegierten.
21. 10. Der Vorsitzende des Berlin-Ausschusses des Bundestages, Dr. Gerd Bucerius (CDU), wird zum Beauftragten der Bundesregierung für die Auftragslenkung nach Berlin ernannt. Er war dem Bundeswirtschaftsminister Prof. Ludwig Erhard direkt unterstellt.
23. 10. In den Ausstellungshallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die 3. Deutsche Bundesfachschau für das Hotel- und Gaststättengewerbe Berlin 1952 eröffnet. Sie wurde in Verbindung mit einer Kochkunst- und Konditor-Ausstellung veranstaltet.
24. 10. In West-Berlin wird zum erstenmal die im Bundesgebiet schon traditionelle »Woche des Buches« begangen und mit einer Buchausstellung im Haus am Lützowplatz (Tiergarten) eröffnet. Die Ausstellung umfaßte rund 7 000 Titel der neueren deutschen Produktion.
25. 10. Der Bundesvorstand der FDP tritt in West-Berlin zu einer Tagung zusammen.
25. 10. Von der Ostberliner Oberfinanzdirektion wird eine Anweisung über die Erhebung der Kirchensteuer erlassen. Danach durfte ab 1. Januar 1953 die Kirchensteuer nicht mehr automatisch vom Einkommen der Lohnsteuerpflichtigen abgezogen werden.
30. 10. Das Maxim Gorki Theater wird im Gebäude der ehemaligen Singakademie Am Festungsgraben (Mitte) mit Boris Lawrenjows Stück »Für die See« eröffnet. Zuvor trug es den Namen »Neue Bühne« und befand sich im Haus der Kultur der Sowjetunion.
01. 11. Das Institut für Meteorologie und Geophysik der Freien Universität Berlin beginnt mit der tägliche Herausgabe einer eigenen »Berliner Wetterkarte«.
13. 11. Der Magistrat bewilligt der Ostberliner Jüdischen Gemeinde einen Baukostenzuschuß von 300 000 Mark (Ost) für die Instandsetzung der in der NS-Zeit zerstörten Einrichtungen und Gebäude.
14. 11. Der Ingenieur Rudolf Stüssel, seit 1944 Mitglied des Aufsichtsausschusses der Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin, stirbt.
17. 11. Marion Tietz wird in Berlin geboren. Die Handballerin des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen mit der DDR-Mannschaft in Montreal 1976 die Silber-, in Moskau 1980 die Bronzemedaille. 1975 war sie Weltmeisterin.
28. 11. Rolf Österreich wird in Rostock geboren. Der Eiskunstläufer des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1976 die Silbermedaille im Paarlauf. Er war 1975 Vize-Weltmeister, 1974 und 1975 Vize-Europameister.
29. 11. Oberbürgermeister Friedrich Ebert würdigt bei der Grundsteinlegung für das »Nationale Aufbauprogramm 1953« an der Stalinallee (Karl-Marx-Allee)/Ecke Auerstraße (Friedrichshain) die Verdienste der freiwilligen Aufbauhelfer aus der DDR.
02. 12. Der neue Intendant der Berliner Philharmoniker, Dr. Gerhart von Westermann, wird von Volksbildungssenator Prof. Joachim Tiburtius in sein Amt eingeführt.
03. 12. Das US-Außenministerium und das Land Berlin schließen einen Pachtvertrag über das Gelände Hardenbergstraße 21- 24 (Charlottenburg). Auf diesem Gelände wurde 1957 das »Amerika-Haus Berlin« eingeweiht.
04. 12. Der Magistrat verabschiedet die »Verordnung über die Meldung von Geschwulsterkrankungen«.
04. 12. Prof. Edwin Redslob, Rektor der Freien Universität Berlin im Studienjahr 1949/50, wird wegen seiner Verdienste um die Gründung der Universität das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
05. 12. Die Wiedergründung der Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen an der Technischen Universität Berlin wird anläßlich der Rektoratsübergabe festlich begangen.
09. 12. Zur Enthüllung der Haber-Gedenktafel im Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem hält Max von Laue die Eröffnungsrede. Der Nobelpreisträger Fritz Haber war bis zu seiner Emigration 1933 Direktor des Instituts.
18. 12. Die BVG (West) stellt die Obuslinie 31 (Spandau - Staaken) ein. Der Betriebshof Brunsbütteler Damm wurde geschlossen.
19. 12. Die »Deutsche Konzert- und Gastspieldirektion« (KGD) wird gegründet. Sie erhielt ab 1. Januar 1953 ihren Sitz in Ost-Berlin und unterstand der Staatlichen Kommission für Kunstangelegenheiten.
19. 12. Der Senat von Berlin und die Bundesregierung treffen eine Vereinbarung über die Einbeziehung West-Berlins in internationale Verträge und Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland.
21. 12. Der Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert übergibt 1 148 Anrechtsscheine für Neubauwohnungen in der Stalinallee (Karl-Marx-Allee).
21. 12. Das DDR-Fernsehen nimmt seine öffentliche Programmtätigkeit in Adlershof auf. Es begannen tägliche Versuchssendungen.
23. 12. Der Vertrag mit dem Intendanten der Berliner Städtischen Bühnen, Boleslaw Barlog, wird von der Senatsverwaltung für Volksbildung verlängert, nachdem dieser seine Absicht, die Leitung des Schiller-Theaters (Charlottenburg) abzugeben, aufgegeben hatte.
24. 12. Hunderttausende von Westberlinern stellen am Heiligen Abend Kerzen in ihre Fenster, um der noch nicht zurückgekehrten deutschen Kriegsgefangenen und all derer zu gedenken, die das Weihnachtsfest fern von ihren Familien verbringen müssen.
25. 12. West-Berlin wird neben Hamburg und Köln Sendestelle des regulären Fernsehprogramms, das der Nordwestdeutsche Rundfunk täglich von 20.00 bis 22.00 Uhr auszustrahlen beginnt.
29. 12. Der Regierende Bürgermeister Prof. Ernst Reuter überreicht Richard E. Schubert, Lichtenberger Bezirksstadtrat für Gesundheitswesen (1947-1948) und Mitglied der Stadtverordnetenversammlung (1920-1930), die Ernennungsurkunde zum Stadtältesten von Berlin.
29. 12. Der Magistrat erläßt die Dritte Durchführungsbestimmung zur »Meldeordnung für Groß-Berlin« über die Einführung von Hausbüchern, in die sich alle Hausbewohner und solche Besucher eintragen mußten, die sich länger als drei Tage im Haus aufhielten.
29. 12. Der Großraum-Straßenbahnwagen vom Typ TED 52 wird mit einer Probefahrt in West-Berlin vorgestellt.
30. 12. Der Unterwachtmeister der Volkspolizei Helmut Just wird während der Ausübung seines Dienstes in der an der Grenze zwischen dem sowjetischen und dem französischen Sektor gelegenen Behmstraße von Unbekannten aus einem Hinterhalt erschossen.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de