Berlin im Jahr 1950
01. 01. Die Deutsche Reichsbahn übernimmt den Betrieb der Neukölln-Mittenwalder-Eisenbahn auf der in der DDR verlaufenden Strecke. Sie diente erst dem Ausbau des südlichen Außenrings. 1951 wurde der Verkehr zwischen Schönefeld und Mittenwalde Nord eingestellt.
01. 01. An der Ingenieurschule Beuth erscheint der »ISB-Spiegel« des Beuth-AStA. Er wurde alle vier Wochen herausgegeben, ab 1956 unter dem Titel »beuth-spiegel« bzw. »magnet«.
03. 01. Der Rektor der Freien Universität Berlin (FU), Prof. Dr. Edwin Redslob, übergibt dem Allgemeinen Studentenausschuß (AStA) der FU das »Klubhaus« in Zehlendorf zur Nutzung.
14. 01. Der amerikanische Stadtkommandant, General Maxwell D. Taylor, übergibt dem Rektor der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Edwin Redslob, einen Geldbetrag von 250 000 Mark als zweite Rate einer Spende von einer Million Mark.
16. 01. Die »Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft Berlin e. V.«, Sitz der Gesellschaft war seit 1946 Hamburg in der englischen Besatzungszone, darf nach Genehmigung durch den Magistrat von West-Berlin ihre Tätigkeit in Groß-Berlin ausüben.
20. 01. Die Monopolverwaltung für Branntwein Berlin, Verwertungsstelle Reinickendorf, seit etwa 1900 in der Provinzstraße ansässig, kann nach Beseitigung der Kriegszerstörungen und größeren Umbauten wieder ihren Betrieb aufnehmen.
31. 01. Dr. Heinrich Vockel wird mit Wirkung vom 1. Februar zum Bevollmächtigten der Bundesrepublik Deutschland in Berlin ernannt.
01. 02. Die Mitarbeiter des »Institutes für Zuckerindustrie« in der Amrumer Straße 32 (Wedding) legen die Arbeit wegen unüberwindbarer wirtschaftlicher Schwierigkeiten nieder. Das 1904 gegründete Institut wurde geschlossen.
02. 02. An der Technischen Universität ist die Gründung einer Humanistischen Fakultät abgeschlossen.
09. 02. An der Humboldt-Universität zu Berlin finden Studentenratswahlen statt. 7 300 Studenten waren wahlberechtigt, 2 700 (37 %) stimmten für die aufgestellten Kandidaten. 2 800 Studenten (38 %) gaben ungültige Stimmzettel ab und 23 % blieben der Wahl fern.
14. 02. Der Magistrat von West-Berlin übernimmt die Finanzierung des »Institutes für Zuckerindustrie« in der Amrumer Straße 32 (Wedding), 14 Tage nachdem es wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten geschlossen worden war.
27. 02. Die »Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft Berlin« kommt unter Vorsitz von Dr. Fromm zu ihrer ersten Sitzung zusammen.
01. 03. Die BVG (West) führt einen Arbeitslosenfahrschein ein.
03. 03. Der Betriebswirtschafter Karl Hildebrand stirbt in Künzelau. Hildebrand hielt von 1918 bis 1940 Vorlesungen über betriebswirtschaftliche Grundlagen des genossenschaftlichen Geschäftsbetriebes an der Handels-Hochschule Berlin.
07. 03. Die Humanistische Fakultät an der Technischen Universität Berlin wird nach Genehmigung durch den Senat offiziell gegründet. Zum Dekan wurde der Literaturwissenschaftler Prof. Paul Altenberg gewählt.
12. 03. Der Schriftsteller Heinrich Mann stirbt in Santa Monica (USA), wenige Wochen vor der geplanten Übersiedlung in die DDR. Mann hatte ab 1925 seinen festen Wohnsitz in Berlin und wurde 1930 Präsident der Preußischen Akademie der Künste, Sektion Dichtkunst.
14. 03. Die Bundesregierung erklärt West-Berlin zum Notstandsgebiet.
16. 03. An der Deutschen Hochschule für Politik (DHfP) in West-Berlin beginnt eine dreitägige Arbeitstagung zum Thema »Die Wissenschaft im Rahmen der politischen Bildung«.
24. 03. Die Deutsche Akademie der Künste zu Berlin wird im Haus der Deutschen Staatsoper an der Friedrichstraße neu gegründet. Sie verstand sich als Nachfolgerin der Preußischen Akademie der Künste. Ihr erster Präsident war der Schriftsteller Arnold Zweig.
25. 03. Das Grundstück Berliner Straße 4-9 (ab 24. Juli 1953 Straße des 17. Juni, Tiergarten) wird dem im Mai 1946 wiedergegründeten neuen Deutschen Städtetag übertragen, der zugleich als Nachfolgeorganisation des Deutschen Städtetages vor 1933 anerkannt wird.
28. 03. Der akademische Verein »Hütte« wird im Französischen und Amerikanischen Sektor von Berlin zugelasssen. Die Zulassung im Britischen Sektor war schon im Juli 1948 erfolgt.
01. 04. Nach dreijähriger, durch französische Demontage bedingter Unterbrechung ihrer Produktion nehmen die Borsig-Werke in Reinickendorf ihre Produktion wieder auf.
01. 04. Der Chemiker Prof. Dr. Robert Havemann wird durch Stadtrat Walter May vom Amt des Leiters der Abteilung »Colloid« des Kaiser-Wilhelm- Instituts für physikalische Chemie in Dahlem suspendiert.
03. 04. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Schering AG, Clemens Lammer, legt den Grundstein für das erste neue Gebäude der pharmazeutischen Endfertigung an der Müllerstraße 170/171 (Wedding).
03. 04. An der Freien Universität Berlin konstituiert sich das Studentenwerk, das sich die soziale und gesundheitliche Fürsorge für alle FU-Studenten zur Aufgabe machte. Sein Vorsitzender wurde der Rektor der Universität, Prof. Edwin Redslob.
10. 04. Reinhard Gust wird in Rostock geboren. Der Ruderer des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 die Silbermedaille im Vierer mit Steuermann. In dieser Bootsklasse war er 1970 Weltmeister und Vize-Europameister.
17. 04. Bundeskanzler Konrad Adenauer eröffnet das »Bundeshaus Berlin«, bis 1990 Sitz des Bevollmächtigten der Bundesregierung in Berlin sowie der Berliner Vertretungen von Bundesministerien, in der Kaiserallee (ab 18. Juli 1950 Bundesallee, Wilmersdorf).
21. 04. Das Maison de France am Kurfürstendamm/Ecke Uhlandstraße (Charlottenburg) wird vom französischen Stadtkommandanten Jean Ganeval eröffnet. Das Haus sollte den Berlinern nach den Worten Ganevals Sprache, Kunst und Kultur Frankreichs näherbringen.
21. 04. Jürgen Bertow wird in Berlin geboren. Der Ruderer des SC Dynamo Berlin errang bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 die Bronzemedaille im Doppelzweier. In dieser Bootsklasse war er 1974 Weltmeister.
04. 05. Das Großberliner Komitee der Kämpfer für den Frieden (ab Dezember 1950 Berliner Friedenskomitee) konstituiert sich in Ost- Berlin.
06. 05. Die Deutsche Reichsbahn nimmt die Umgehungsstrecke Biesdorfer Kreuz - Schönwalde auf dem Berliner Außenring und die Strecke Wensickendorf - Fichtengrund in Betrieb.
08. 05. Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Zellphysiologie wird in Dahlem wiedereröffnet.
13. 05. Prof. Hans Heinrich Franck, der das Lehramt für Technische Chemie an der Technischen Universität Berlin innehatte, wird aus dem Dienst entlassen, weil er gleichzeitig auch an der Humboldt-Universität und in der Kammer der Technik in Ost-Berlin tätig war.
15. 05. Nach nur viermonatiger Bauzeit wird an der Chausseestraße (Mitte) die Fertigstellung des Walter-Ulbricht-Stadions gefeiert (ab 1973 Stadion der Weltjugend; 1992 abgerissen). Der Entwurf stammte vom Bauhausschüler Selman Selmanagic und Reinhold Lingner.
21. 05. Die BVG eröffnet ihre erste Straßenbahn-Ausflugslinie von Neukölln nach Pichelsdorf (Spandau).
24. 05. In der Wuhlheide (Köpenick) wird der Kinderorganisation »Junge Pioniere« die Pionierrepublik »Ernst Thälmann« als Zeltstadt übergeben.
25. 05. Das von sowjetischen Dienststellen in Lichtenberg eingerichtete »Haus des Kindes« wird dem Zentralrat der Freien Deutschen Jugend als »Zentralhaus der Jungen Pioniere« übergeben.
27. 05. In dem 70 000 Zuschauer fassenden Walter-Ulbricht-Stadion an der Chausseestraße (Mitte; 1992 abgerissen) wird mit einer Sportveranstaltung das bis zum 30. Mai dauernde 1. Deutschlandtreffens der Jugend eröffnet.
27. 05. In der neugeschaffenen Werner-Seelenbinder-Halle (Prenzlauer Berg) findet in Verbindung mit dem vom 27. bis 30. Mai dauernden 1. Deutschlandtreffen der Jugend in Ost-Berlin ein »Kongreß junger Friedenskämpfer« statt, der von S. Hermlin eröffnet wird.
08. 06. Der Magistrat verkündet die Hauptsatzung für die Verwaltung von Ost-Berlin. Darin waren die Strukturen, Verantwortlichkeiten und Unterstellungsverhältnisse der Stadtbehörden und der Bezirksämter festgelegt.
10. 06. Der Meteorologe und Astronom Carl Kaßner, der von 1890 bis 1925 am Preußischen Meteorologischen Institut tätig war und auch als Professor für Meteorologie an der Technischen Hochschule zu Berlin wirkte, stirbt in Berlin.
21. 06. Stadtrat Arnold Munter, Abteilung Aufbau/Amt für Abräumung, meldet dem Oberbürgermeister Friedrich Ebert, daß eine Kolonne eingesetzt wurde, um die Freilegung des Reiterdenkmals König Friedrichs II. zu sichern.
26. 06. Der internationale Kongreß für kulturelle Freiheit wird in West-Berlin eröffnet.
30. 06. Wegen einer Massendemonstration Unter den Linden (Mitte) zur Ächtung der Atombombe erhält das Reiterdenkmal Friedrichs II. vorübergehend eine Verkleidung aus Strohmatten.
01. 07. Der traditionelle Stralauer Fischzug findet erstmals wieder nach dem Kriege an diesem und am folgenden Tage statt.
03. 07. Zwischen Ost-Berlin und den drei Westsektoren werden die Wasserleitungsschieber geschlossen, da über die Bezahlung der gelieferten Wassermengen keine Einigung erzielt werden konnte. Damit war die bisher einheitliche Wasserversorgung Berlins unterbrochen.
10. 07. In Ost-Berlin beginnen viertägige Feierlichkeiten zum 250. Jubiläum der Akademie der Wissenschaften.
11. 07. Der »Deutsche Apothekertag 1950« wird mit einer Festveranstaltung in der Städtischen Oper in der Kantstraße (Charlottenburg) eröffnet. Im Mittelpunkt der Beratungen stand der Entwurf eines Bundes-Apothekergesetzes.
14. 07. Die Demontage des Reiterdenkmals Friedrichs II. von seinem Standort Unter den Linden (Mitte) beginnt. Es hatte den Krieg unversehrt in einer gemauerten Schutzhülle überstanden.
15. 07. Uwe Unterwalder wird in Berlin geboren. Der Radsportler des TSC Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in München 1972 und in Moskau 1980 die Silbermedaille im 4000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen. Unterwalder war 1971 Vize-Weltmeister.
17. 07. Der Magistrat beschließt, eine weitere 30-Dpf-Sonderbriefmarke mit einem Aufschlag von 5 Dpf (Dpf = Pfennig zu DM) zugunsten des Wiederaufbaus der Berliner Philharmonie herauszugeben.
18. 07. Etwa 1 000 Studenten und Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin sammeln in West-Berlin Unterschriften für den Stockholmer Appell gegen atomare Aufrüstung.
19. 07. Die auf Veranlassung des Ostberliner Magistrats erfolgte Demontage des Reiterstandbilds Friedrichs II. von Christian Rauch Unter den Linden (Mitte) ist abgeschlossen. Das Denkmal stand bis zu seiner Rückführung 1981 im Park von Sanssouci.
21. 07. Die Vorschriften über die Bewaffnung des Forstpersonals werden von der Alliierten Kommandantur genehmigt. Die Westberliner Förster durften von nun an Schußwaffen tragen.
26. 07. Das von der Stadtverordnetenversammlung und dem Magistrat verabschiedete Gesetz über die Eröffnungsbilanz in DM und die Kapitalneufestsetzung (D-Mark-Bilanzgesetz) wird von der Alliierten Kommandantur genehmigt. Es trat am 16. August 1950 in Kraft.
27. 07. Die »Berliner Absatz-Organisation« (BAO) wird unter Beteiligung führender Vertreter der drei westlichen Besatzungsmächte, des Magistrats und der Berliner Wirtschaft gegründet. Sie sollte für den Absatz Westberliner Erzeugnisse werben.
28. 07. Das Institut für politische Wissenschaft (IfpW) wird gegründet. Die Gründungsurkunde unterzeichneten Edwin Redslob für die Freie Universität Berlin und Otto Suhr für die Hochschule für Politik sowie mehrere Professoren beider Institutionen.
01. 08. Wilhelm Stahl, Direktor des Instituts für Tierzüchtung und Haustiergenetik der Humboldt-Universität zu Berlin, wird Chefredakteur der Zeitschrift »Tierzucht«.
04. 08. Die Stadtverordnetenversammlung verabschiedet die überarbeitete Verfassung vom 22. April 1948, das Gesetz über die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen am 3. Dezember 1950 sowie die Wahlordnung von Groß-Berlin.
08. 08. Theo Lingen gibt im Renaissance-Theater ein Gastspiel als Regisseur und Hauptdarsteller in dem von ihm verfaßten Lustspiel »Theophanes«.
09. 08. Das von der Volkskammer der DDR beschlossene Gesetz über die Wahlen zur Volkskammer bestimmt, daß die »Hauptstadt Berlin« nicht an den Wahlen zur Volkskammer teilnimmt, sondern 66 Vertreter mit beratender Stimme in die Volkskammer entsendet.
11. 08. Vertreter von Berliner Organisationen und Institutionen der Jugendpflege und des Gesundheitswesens erhalten vom amerikanischen Stadtkommandanten, Generalmajor Maxwell D. Taylor, Spendenschecks im Gesamtwert von rund 545 000 DM.
14. 08. Die Columbiastraße, die durch die Bezirke Kreuzberg, Neukölln und Tempelhof führt, wird in Columbiadamm umbenannt.
18. 08. Der letzte der im Krieg zerstörten U-Bahnhöfe, Rathaus Schöneberg (früher Stadtpark), wird wieder in Betrieb genommen.
18. 08. Der wiederaufgebaute U-Bahnhof Thälmannplatz (Mohrenstraße, Mitte) wird dem Verkehr übergeben. Für die Verkleidung wurde Marmor aus den Trümmern der Reichskanzlei verwendet.
19. 08. Rektoren und Studentenvertreter der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin diskutieren in der Technischen Universität über den Bau eines Wohnheims für 500 Studenten.
21. 08. Der Fahrbetrieb auf der Kleinbahnstrecke Spandau - Hennigsdorf wird eingestellt, weil die Strecke die Berliner Sektorengrenze kreuzte.
23. 08. Beim Westberliner Berufsverband bildender Künstler wird der Verein für Kunsthandwerk gegründet.
23. 08. Nach ihrer Wiederherstellung wird die im Krieg zerstörte Zossener Brücke über den Landwehrkanal (Kreuzberg) dem Verkehr übergeben.
29. 08. Die Berliner Verfassung vom 22. April 1948 mit den von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedeten Abänderungen wird von der Alliierten Kommandantur genehmigt.
01. 09. Die am 4. August 1950 von der Stadtverordnetenversammlung unter der Zustimmung des Magistrats beschlossene Verfassung von Berlin wird verkündet. Sie trat am 1. Oktober in Kraft.
01. 09. In Ost-Berlin beginnen die ersten Straßenbahnfahrerinnen ihre Ausbildung.
01. 09. Kurt Opitz, Professor für Acker- und Pflanzenbau an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, ist seit diesem Tag emeritiert.
04. 09. Oberbürgermeister Friedrich Ebert erläßt für Ost-Berlin das Verbot der Religionsgemeinschaft »Zeugen Jehovas«, die von Innenminister Dr. Karl Steinhoff unter Hinweis auf Artikel 6 der Verfassung in der DDR bereits verboten worden war.
06. 09. Oberbürgermeister Friedrich Ebert rechtfertigt vor den Abgeordneten der Provisorischen Volkskammer der DDR den geplanten Abriß des Berliner Stadtschlosses mit der Feststellung, daß es »eine nicht mehr aufbauwürdige Ruine« sei.
06. 09. Uwe Kagelmann wird in Dresden geboren. Der Eiskunstläufer des SC Dynamo Berlin gewann bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo 1972 und in Innsbruck 1976 mit Manuele Groß die Bronzemedaille im Paarlauf (1973 und 1975 Dritte der Weltmeisterschaften).
07. 09. In Ost-Berlin beginnen die Sprengarbeiten zum Abriß des Berliner Stadtschlosses.
10. 09. Generalsuperintendent D. Dr. Gerhard Jacobi weiht die im Kriege stark beschädigte evangelische Nazarethkirche am Leopoldplatz (Wedding) nach ihrer Restaurierung neu ein.
12. 09. Der neue Rabbiner der Berliner Jüdischen Gemeinde, Peter Levinson, wird in der Synagoge Pestalozzistraße (Charlottenburg) in einem feierlichen Gottesdienst in sein Amt eingeführt.
16. 09. Die auf Anregung des Dozenten Karl P. Matthes gegründete Lehrschau für Rationalisierung wird unter dem Namen »Berliner Schau - Rationelles Schaffen« in der Schloßstraße 38-40 (Steglitz) eröffnet.
17. 09. Der Parteitag der CDU-Ost geht im Haus der Deutschen Staatsoper an der Friedrichstraße (Metropol-Theater, Mitte) mit der Wiederwahl Otto Nuschkes zum Ersten Vorsitzenden der Partei zu Ende.
23. 09. Dietmar Lorenz wird in Langenbuch (Thüringen) geboren. Der Judoka des SC Dynamo Hoppegarten gewann bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980 die Goldmedaille in der Offenen Klasse.
24. 09. Der Dirigent Bruno Walter leitet erstmals seit 1933 wieder zwei Konzerte im Titania-Palast in der Steglitzer Schloßstraße.
01. 10. Die Verfassung Berlins, konzipiert für die ganze Stadt, tritt nur im Westteil in Kraft. Das Stadtoberhaupt hieß fortan »Regierender Bürgermeister«, die Regierung der Stadt »Senat von Berlin«, die Stadtverordnetenversammlung »Abgeordnetenhaus«.
01. 10. Bundespräsident Prof. Theodor Heuss eröffnet in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) die »Deutsche Industrieausstellung Berlin 1950«, die größte deutsche Ausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg.
02. 10. In der Städtischen Oper, Kantstraße 8-12 (Charlottenburg), hat die Oper von Richard Strauss »Der Rosenkavalier« in der Regie von Georg Reinhardt und unter der musikalischen Leitung von Arthur Rother Premiere.
04. 10. In Karlshorst (Lichtenberg) wird die Hochschule für Planökonomie (1972 bis 1990 Hochschule für Ökonomie »Bruno Leuschner«, danach Teil der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin) mit sechs Instituten und drei Seminaren gegründet.
06. 10. Im Hebbel-Theater in der Stresemannstraße (Kreuzberg) hat William Saroyans Schauspiel »Mein Herz ist im Hochland« Premiere. In der Regie von Walter Suessenguth spielten u.a. Götz George, Helene Riechers, O. E. Hasse und Robert Taube.
08. 10. Der Bahnhof Blankenfelde an der Dresdener Bahn wird eröffnet.
10. 10. In unmittelbarer Nähe vom Potsdamer Platz (Mitte) wird eine von Westberliner Tageszeitungen in Auftrag gegebene Wander-Leuchtschriftanlage in Betrieb genommen, die nach Ost-Berlin ausstrahlt.
14. 10. Die BVG (West) stellt wegen eines Zwischenfalls den über die Stadtgrenze führenden Straßenbahn- (Linien 47 und 96) und Omnibus-Verkehr (Linien 5 und 6) ein.
15. 10. Der Berliner Kreis des akademischen Vereins »Hütte« zieht in eine neue Wohnung in der Uhlandstraße 195/196 (Charlottenburg). Bisheriges Domizil nach 1945 war eine Wohnung in der Uhlandstraße 11.
17. 10. Im Schloßpark-Theater, Schloßstraße (Steglitz), hat das Drama »Der Sturm« von William Shakespeare in der Inszenierung von Lothar Müthel mit Käthe Braun, Mathias Wieman, Hanna Rucker, Sebastian Fischer und Paul Wagner in den Hauptrollen Premiere.
21. 10. Nach ihrer Wiederherstellung wird in Tempelhof die im Kriege zerstörte Stubenrauchbrücke über den Teltowkanal, die Verbindung zwischen dem Mariendorfer Damm und dem Tempelhofer Damm, dem Verkehr übergeben.
24. 10. Erstmals ertönt die Freiheitsglocke vom Turm des Schöneberger Rathauses. Finanziert wurde die Glocke nach der Berliner Blockade von USA-Bürgern. Die Glockeninschrift ist identisch mit dem letzten Satz der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.
25. 10. Die Philosophische Fakultät der Freien Universität Berlin beschließt, die mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung zum 1. April 1951 in eine eigene Fakultät umzuwandeln.
30. 10. Der Magistrat von West-Berlin bestätigt die Wahl von Prof. Dr. med. Hans Freiherr von Kreß zum Rektor der Freien Universität Berlin.
01. 11. Mit einem Sender in der Mauerstraße (Mitte) beginnt die DDR den Probebetrieb zur Einführung des UKW-Rundfunks.
01. 11. Der Architekt Prof. Heinrich Tessenow stirbt in Berlin. Tessenow baute u.a. den Innenraum von Schinkels Neuer Wache in Berlin zu einem Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs um. Tessenow war Lehrer an der Technischen Hochschule zu Berlin.
08. 11. An der Technischen Universität Berlin erfolgt die feierliche Rektoratsübergabe. Der scheidende Rektor, Prof. Hans Freese, erstattete Bericht über seine Amtsperiode, der neue Rektor, Prof. Walter Pflaum, hielt die Festrede.
08. 11. Das in der DDR erlassene Gesetz über die Zusammensetzung der Länderkammer legt fest, daß die »Hauptstadt Berlin« 13 Vertreter mit beratender Stimme in die Länderkammer entsendet.
16. 11. Das »Theater der Freundschaft« für Kinder und Jugendliche wird in der Lichtenberger Parkaue eröffnet. Das Theater wurde 1992 umbenannt und erhielt den Namen »carrousel - Theater an der Parkaue«.
16. 11. Das Institut für anorganische Chemie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin wird gegründet. Direktor des Instituts war Prof. Erich Thilo.
18. 11. Die ersten Abteilungen der Bezirksverwaltung Neukölln ziehen in wiederaufgebaute Teile des alten Neuköllner Rathauses ein.
01. 12. Der Schlesische Bahnhof (Friedrichshain) wird in Ostbahnhof umbenannt und der Stettiner Bahnhof (Mitte) erhält den Namen Nordbahnhof.
03. 12. Zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen finden Wahlen statt.
07. 12. Zur Beseitigung der Ruine des Paketpostamtes in der Oranienburger Straße 70 (Mitte) beginnen zweitägige Sprengungen.
09. 12. Per Anweisung Nr. 73 des Ministeriums für Volksbildung der DDR werden die klinischen Einrichtungen der Humboldt-Universität zu Berlin und des Charité-Krankenhauses unter der Bezeichnung »Charité (Universitätskliniken)« gemeinsam verwaltet.
10. 12. Zur Erinnerung an die Erfindung des Augenspiegels am 6. Dezember 1850 durch Hermann von Helmholtz veranstaltet die Humboldt-Universität zu Berlin eine Festsitzung und eine Vortragsveranstaltung unter dem Thema »Hundert Jahre Augenspiegel«.
18. 12. Der Magistrat beschließt die Aufstellung des Denkmals des Großen Kurfürsten im Ehrenhof des Charlottenburger Schlosses. Der Beschluß wurde erst im Juli 1952 realisiert.
21. 12. Der katholische Berliner Bischof Konrad Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos stirbt an einem Herzinfarkt. Beigesetzt wurde er zunächst auf dem Friedhof St. Hedwig. 1968 wurden seine sterblichen Überreste in die Krypta der St.-Hedwigs-Kathedrale übergeführt.
27. 12. In den Bezirken Schöneberg, Kreuzberg, Charlottenburg, Spandau und Reinickendorf wird gleichzeitig die Wanderausstellung der Europa-Union »Europa ruft« eröffnet. Die Ausstellung vermittelte Grundwissen über Fragen der europäischen Einigung.

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