Berlin im Jahr 1908
01. 01. Der Physiker Prof. Karl Adolf Paalzow, langjähriger Dozent an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
02. 01. In der Wohnung des Sozialdemokraten Bloch in Charlottenburg, Pestalozzistraße 69, findet eine Versammlung der Menschewiki statt. Unter den 15 Russen waren fünf nicht in Berlin lebende, wie der spätere sowjet.-russische Außenminister Georgi Tschitscherin.
02. 01. Der Ehrentitel »Ökonomierat« wird an Theodor Echtermeyer, stellvertretender Direktor der Königlichen Gärtner- Lehranstalt, verliehen.
04. 01. Während eines dreitägigen Aufenthaltes in Berlin trifft Wladimir Iljitsch Lenin mit Rosa Luxemburg zusammen.
18. 01. Eine Granate vom Artillerie-Schießplatz in Tegel zerstört ein Wohnhaus in Saatwinkel. Die Schießübungen wurden nach diesem Vorfall vollständig eingestellt.
22. 01. Kaiser Wilhelm II. und seine Gemahlin besuchen einen Lichtbildervortrag im Verein für die Geschichte Berlins.
09. 02. Alexander Dinghas wird in Smyrna (Izmir, Türkei) geboren. Er gehörte seit 1949 als Direktor des 1. Mathematischen Instituts der Freien Universität Berlin an. Prof. Dinghas arbeitete auf den Gebieten Analysis, Funktionentheorie und Geometrie.
20. 02. Die Stadt Spandau schließt mit der Unterrichtsverwaltung von Berlin einen Vertrag über die Verlegung des bisher in der Innenstadt von Berlin existierenden Stadtschullehrerseminars nach Spandau.
01. 03. Der Mathematiker und Physiker Prof. Dr. Heinrich Maschke, der lange Jahre als Lehrer am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin wirkte und 1892 als Mathematikprofessor an die Universität Chicago ging, stirbt in den USA.
02. 03. Walter Bruch wird in Neustadt an der Weinstraße geboren. Der Ingenieur und Fernsehpionier, u.a. bei Telefunken in Berlin tätig, entwickelte das PAL-Farbfernsehsystem, das die auf den Übertragungsstrecken auftretenden Farbfehler automatisch korrigiert.
07. 03. Der Verein Chemische Reichsanstalt wird in Berlin gegründet. Ziel des Vereins war die Förderung der wissenschaftlichen und technischen Chemie.
16. 03. Die Firma Siemens eröffnet in Siemensstadt, Nonnendammallee, eine Güterbahn mit einer Streckenlänge von 20 km und schließt diese an die Güterbahn Spandau - Insel Eisfeld an.
16. 03. Die U-Bahn unter der kaiserlichen Prachtstraße Kaiserdamm mit ihren von Architekt Alfred Grenander erbauten Bahnhöfen wird eröffnet. Der öffentliche Verkehr zwischen Bismarckstraße und Reichskanzlerplatz (Charlottenburg) wurde am 29. März aufgenommen.
19. 03. Der Paläontologe Otto Jaeckel legt in einer Denkschrift an den Ministerialdirektor Naumann seine Auffassung zu unabhängigen biologischen Forschungsstätten dar.
29. 03. Auf der neueröffneten U-Bahn-Strecke Bismarckstraße - Reichskanzlerplatz (Theodor-Heuss-Platz, Charlottenburg) wird der planmäßige Verkehr aufgenommen.
01. 04. An der Gärtnerlehranstalt in Dahlem werden für die Hörer des zweiten, dritten und vierten Lehrgangs volkswirtschaftliche Vorlesungen in den Lehrplan aufgenommen, die eine Stunde pro Woche betrugen.
01. 04. Auf dem Gelände der Gärtnerlehranstalt in Dahlem wird eine meteorologische Station II. Ordnung in Betrieb genommen, deren umfangreiches Beobachtungsmaterial im meteorologischen Unterricht der Anstalt Verwendung fand.
01. 04. Ein russischer geselliger Klub wird in Charlottenburg, Stuttgarter Platz 5, eröffnet, womit man die Festlegung umging, daß alle öffentlichen Versammlungen in deutscher Sprache abgehalten werden mußten.
01. 04. Der Humboldthafen erhält von der Stadt Berlin eine eingeschossige öffentliche Lagerhalle mit 2 600 Quadratmetern Lagerfläche.
05. 04. Der Ingenieur und Maschinenbauer Wilhelm Karl Johann Wedding, von 1856 bis 1882 Besitzer der »Weddingschen Fabrik« im Norden Berlins, die er danach an die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) verkaufte, stirbt in Berlin.
09. 04. Der Mediziner Erwin Karl Herter stirbt in Berlin. 1881 hatte er in Berlin ein medizinisch-chemisches Laboratorium gegründet. Herter war u.a. Mitarbeiter an den »Jahresberichten über die Fortschritte der Tierchemie«.
13. 04. In der Nacht zum 14. April brennt die alte Garnisonkirche (Mitte) nieder.
26. 04. Auf dem Sophienkirchhof in der Bergstraße wird ein Gedenkstein für Johanna Stegen aufgestellt, die im April 1813 unter Einsatz ihres Lebens Munitionsnachschub an die Stadtgrenze von Lüneburg für die freiwilligen Jäger gebracht hatte.
26. 04. Der Zoologe Karl August Möbius, bis 1905 Direktor des Naturkundemuseums, stirbt in Berlin.
02. 05. Die Buchbinderei-Schule des 1866 gegründeten Lette-Vereins beteiligt sich an der in Berlin stattfindenden Fachausstellung für Buchbinderei.
02. 05. Der Chemiker Willi Markwald berichtet auf der Sitzung der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin vor einem Wissenschaftsgremium über das »Wunder der Radioaktivität«.
04. 05. Wolrad Eberle wird geboren. Der Leichtathlet des Berliner Sport-Clubs gewann bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Bronzemedaille im Zehnkampf. In dieser Disziplin war er 1932 Deutscher Meister.
06. 05. Der Lehrer an der Bergakademie und der Technischen Hochschule zu Berlin (Charlottenburg) und Professor der Eisenhüttenkunde Hermann Wedding stirbt in Düsseldorf. Er hatte dort an der Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute teilgenommen.
09. 05. Hermann Wedding, Lehrer an der Bergakademie und der Technischen Hochschule zu Berlin und Professor der Eisenhüttenkunde, der am 6. Mai in Düsseldorf gestorben war, wird auf dem Jacobi-Friedhof in Neukölln feierlich beigesetzt.
15. 05. Der »Verein Chemische Reichsanstalt« wird in das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts Berlin-Mitte eingetragen.
15. 05. Die Physikalische Zeitschrift veröffentlicht die erste gemeinsame Publikation von Otto Hahn und Lise Meitner »Über die Absorption der Betastrahlen einiger Radioelemente«.
17. 05. Für die neuen Gebäude der Treptower Sternwarte erfolgt die Grundsteinlegung.
22. 05. Gustav Jaenicke wird geboren. Der Eishockeyspieler des Berliner Schlittschuh-Clubs gewann bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid 1932 mit der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille. Er bestritt 82 Länderspiele.
22. 05. In Spandau werden Versuche unternommen, durch Brieftauben automatische Foto-Geländeaufnahmen zu erhalten.
24. 05. Der Berliner Freibäder-Verein eröffnet das Freibad Wannsee zur zweiten Saison, nachdem die behördlich geforderten Auflagen wie Aufstellen von Umkleidezelten, Errichtung zweier Bedürfnisanstalten usw. erfüllt waren.
31. 05. In der Grünanlage am Klinkeplatz (Spandau) wird für den Spandauer Pionier Karl Klinke ein Denkmal enthüllt. Er hatte sich 1864 im Preußisch-Dänischen Krieg mit einem Pulversack in die Düppeler Schanzen gestürzt, um eine Bresche zu sprengen.
01. 06. Die Osthavelländische Eisenbahn eröffnet ihren Fahrbetrieb zwischen den Bahnhöfen Bötzow und Spandau-Johannisstift.
01. 06. Die Allgemeine Berliner Omnibus AG führt erstmalig Monatskarten ein.
10. 06. Das vom Stadtbaurat Ludwig Hoffmann entworfene Märkische Provinzial-Museum wird eingeweiht. Der Komplex besteht aus sechs Gebäudeteilen, die märkischen Bauwerken aus Gotik und Renaissance nachgebildet sind.
11. 06. Das Märkische Provinzial-Museum (Märkisches Museum) wird für die Bevölkerung eröffnet.
14. 06. Ernst Schütte wird in Bonn geboren. Schütte kam 1951 an die Freie Universität Berlin und war dort als Professor für Physiologische Chemie und Direktor des Physiologisch-Chemischen Instituts tätig.
14. 06. Der Theologe und Lehrer Prof. Adolf Scholkmann, der von 1865 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1902 am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin fest angestellt war, stirbt in Berlin.
14. 06. Erich Ladenburg, 1. Assistent des physikalischen Institutes der Berliner Universität, stirbt in Berlin.
15. 06. In der Gerichtsstraße (Wedding) wird eine von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann entworfene Volksbadeanstalt ihrer Bestimmung übergeben.
17. 06. Georg Jensch wird in Steinbach, Kreis Züllichau-Schwiebus (Swiebodzin/Polen) geboren. Jensch lehrte ab 1948 als Professor für Geographie an der Freien Universität Berlin, wo er sich 1954 habilitiert hatte.
18. 06. Für das Gebäude des Reichsmilitärgerichts auf dem 7 433 Quadratmeter großen Gelände am Lietzensee, Witzlebenstraße 4-5 (Charlottenburg), wird der Grundstein gelegt.
26. 06. Kaiserin Auguste Viktoria besichtigt das Haus des 1866 in Berlin gegründeten »Vereins zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts« (Lette-Verein), das Lettehaus.
01. 07. Der Philologe und Pädagoge Prof. Dr. Rudolf Meyer, der im März 1855 in Berlin geboren wurde, tritt sein Amt als Direktor des Luisenstädtischen Gymnasiums in Berlin an, das er bis Ostern 1914 innehatte.
01. 07. Die Städtische Straßenbahn Berlin, der erste stadteigene Straßenbahnbetrieb, eröffnet die Linien Landsberger Allee/Elbinger Straße (Friedrichshain) - Weddingplatz und Landsberger Alle - Stettiner Bahnhof (Mitte).
02. 07. Der Physiker Heinrich Rubens hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
02. 07. Ein Jahr nach seiner Entpflichtung vom Amt stirbt in Berlin der Mediziner Oscar Liebreich, der die Fachrichtung Pharmakologie an der Berliner Universität begründete und sich mit einem eigenen Institut in der Dorotheenstraße 34 A (Mitte) etablierte.
11. 07. Der Tennisspieler Friedrich Adolph Traun stirbt in Hamburg durch Freitod. Der Spieler des LTTC Rot-Weiß Berlin gewann bei den Olympischen Spielen in Athen 1896 die Goldmedaille im Doppel.
14. 07. Der Bildhauer Louis Castan, Mitbegründer des ersten Berliner Panoptikums, stirbt in Berlin.
15. 07. Otto Froitzheim, Tennisspieler des LTTC Rot-Weiß Berlin, gewinnt bei den Olympischen Spielen in London 1908 im Einzel die Silbermedaille im Rasentennis.
17. 07. Die Mannschaft mit den Berliner Radsportlern Bruno Goetze und Hermann Martens gewinnt bei den Olympischen Spielen in London 1908 im 4000-m- Mannschaftsverfolgungsrennen die Silbermedaille.
24. 07. Walter Leistikow, Maler und Mitbegründer der Berliner Secession am 2. Mai 1898, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Landeseigenen Friedhof Steglitz, Bergstraße 34-52/Bismarckstraße beigesetzt.
25. 07. Arthur Hoffmann vom Berliner Sport-Club Komet und Hans Eicke vom SC 1895 Berlin gewinnen Silber bei den Olympischen Spielen in London 1908 in der Olympischen Staffel 200-200-400-800 m. Hoffmann war 1908 Deutscher Meister über 100 m.
31. 07. Der Berliner Ruderer Bernhard von Gaza gewinnt bei den Olympischen Spielen in London 1908 die Bronzemedaille im Einer. Von Gaza war Deutscher Meister im Einer 1907 und 1911, im Doppelzweier 1907, 1908 und 1913.
01. 08. Otto Lucke wird in Niemegk (Brandenburg) geboren. Der Meteorologe und Geophysiker war von 1962 bis zu seinem Tod 1968 Direktor des Instituts für Meteorologie und Geophysik der Humboldt-Universität zu Berlin.
07. 08. Das unter Leitung des Kronprinzen Wilhelm stehende Reichskomitee zur Aufbringung einer Ehrengabe des deutschen Volkes für den Bau neuer Luftschiffe durch den Grafen Zeppelin erläßt von Berlin aus einen entsprechenden Aufruf.
07. 08. Der Stahlfederfabrikant Heinrich Siegmund Blanckertz stirbt in Berlin.
14. 08. Der Philosoph und Pädagoge Prof. Friedrich Paulsen stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus-Gemeinde (Schöneberg) beigesetzt.
14. 08. In einem Staffellauf, der vom Potsdamer Stadtschloß zur Siegessäule vor dem Reichstagsgebäude (Königsplatz, ab 14. Juni 1948 Platz der Republik, Tiergarten) führte, bringen vierhundert Läufer eine Botschaft des Kronprinzen an seinen Vater Wilhelm II.
17. 08. Die Arbeiten an der Unterführung unter die Anlagen der Nordbahn (ab 16. Oktober Gleimtunnel) werden endgültig abgeschlossen.
18. 08. Ein Erlaß des preußischen Kultusministeriums erlaubt die Immatrikulation von Frauen an den Universitäten; so konnten zum Wintersemester 1908/09 auch an der Friedrich-Wilhelms-Universität erstmalig Studentinnen immatrikuliert werden.
30. 08. Herbert Kölbel wird in Wulsdorf bei Geestemünde geboren. Kölbel hatte später den Lehrstuhl für technische Chemie an der Technischen Universität Berlin inne.
05. 09. Die Revue »Donnerwetter, tadellos« hat unter der musikalischen Leitung von Paul Lincke am Metropol-Theater (Behrenstraße, Mitte) Premiere.
15. 09. Professor Friedrich Adler, langjähriger Dozent für mittelalterliche Baukunst an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
17. 09. Für das neue Waisenhaus in der Wilhelmsaue wird der Grundstein gelegt. Für dessen Errichtung hatte die Grundbesitzerin Auguste Blisse dem Ort Wilmersdorf drei Millionen Mark und das Grundstück vermacht.
21. 09. Am Spandauer Damm (Charlottenburg) wird mit dem Bau eines Wasserturms für die Versorgung der schnell anwachsenden umliegenden Wohngebiete begonnen. In ihm wurden zwei Behälter mit einem Fassungsvermögen von je 500 Kubikmetern untergebracht.
26. 09. Auf der Hochbahnstrecke am Gleisdreieck beachtet ein Fahrer das Haltesignal nicht und kollidiert beim Wechsel auf ein anderes Gleis seitlich mit dem dort fahrenden Zug. Ein Wagen stürzte 15 m in die Tiefe. 18 Fahrgäste starben bei dem Unfall.
01. 10. Der Luisenhof mit zehn Ein- und Zweizimmerwohnungen sowie 24 Einzelzimmern für alleinstehende weibliche Personen in der Wohnanlage des Vaterländischen Bauvereins in Wedding mit einem Bauwert von 122 013 Mark ist bezugsfertig.
01. 10. Die U-Bahn-Linie vom Leipziger Platz (Potsdamer Platz, Mitte) zum Spittelmarkt mit den Zwischenstationen Kaiserhof (Mohrenstraße), Friedrichstraße (ab 30. Januar 1923 Leipziger Straße, ab 1. Februar 1936 Stadtmitte) und Hausvogteiplatz wird eröffnet.
01. 10. Die Spandauer Straßenbahn wird eine eigene Gesellschaft, Elektrische Straßenbahn Spandau - Nonnendamm GmbH, und nimmt auf der Strecke Breite Straße/Havelstraße - Nonnendamm/Reisstraße den Fahrbetrieb auf.
11. 10. In Schmargendorf erfolgt der Start zum Ballon-Wettbewerb um den »Gordon-Bennett-Preis der Lüfte«. 23 Ballons starteten. Der USA-Ballon »Conqueror« platzte und ging bei Friedenau nieder; verletzt wurde niemand.
20. 10. Friedrich Althoff stirbt in Berlin. Althoff war bis 1907 Ministerialdirektor im preußischen Kultusministerium. Althoff förderte landesweit und ab 1882 vor allem in Berlin die Wissenschaften. Auf seinen Wunsch wurde er im Botanischen Garten bestattet.
25. 10. Gotthard Handrick wird geboren. Der Moderne Fünfkämpfer gewann bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille.
03. 11. Joachim Spremberg wird geboren. Der Ruderer des Berliner Ruder-Clubs gewann bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932 die Goldmedaille im Vierer mit Steuermann. In dieser Bootsklasse war er 1931 und 1933 Deutscher Meister.
11. 11. Das Hofmann-Haus in der Sigismundstraße 4 (Tiergarten), Sitz der Deutschen Chemischen Gesellschaft, geht nach der Auflösung der Hofmann-Gesellschaft in das Eigentum der Deutschen Chemischen Gesellschaft über.
15. 11. Prof. Hugo Ottomar Hertzer, Mathematiker und langjähriger Dozent für darstellende Geometrie an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, stirbt in Berlin.
16. 11. Am Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) hat unter der Leitung von Max Reinhardt das Drama »König Lear« von William Shakespeare Premiere. Die Bühnenbilder schuf der Maler Franz Czeschka.
16. 11. Der Bahnhof Ahrensfelde-Friedhof, der den Berlinern die Zufahrt zu dem unmittelbar hinter der Stadtgrenze gelegenen Friedhof erleichtert, wird eröffnet.
22. 11. Der Friedhof Eythstraße (Schöneberg) wird eröffnet.
30. 11. Im fertiggestellten einzigen Berliner Grandhotel Esplanade am Potsdamer Platz feiert die preußische Aristokratie ein rauschendes Fest.
01. 12. Das Mitglied des Berliner Zweigvereins der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, Dr. Richard Hennig, spricht auf einer Sitzung des Vereins zum Thema »Kannte das Altertum den Blitzableiter?«.
02. 12. Das erste »kanadische« Eishockeyspiel in Deutschland - gespielt mit dem »Puck«, der kleinen Hartgummischeibe - findet im Eispalast in der Lutherstraße (Charlottenburg) statt. Der Eispalast wurde 1919 zur Scala umgebaut.
05. 12. In den Räumen des Botanischen Instituts in der Dorotheenstraße (Mitte) findet die erste von der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen veranstaltete Konferenz statt.
06. 12. Die evangelische Segenskirche in der Schönhauser Allee, projektiert von den Architekten August Dinklage, Ernst Paulus und Olaf Lilloe, wird nach zweieinhalbjähriger Bauzeit von Generalsuperindendent Wilhelm Faber eingeweiht.
11. 12. Der Hilfsschulverband des Berliner Lehrervereins wird gegründet. Er arbeitete innerhalb dieses Vereins bis zum Ende des Jahres 1928.
23. 12. Im Berliner Reichstag werden die drei Bilder des Münchener Malers Angelo Jank wegen »ästhetischer und künstlerischer Bedenken« wieder entfernt. In Frankreich hatte ein Bild Anstoß erregt, das Kaiser Wilhelm I. auf dem Schlachtfeld von Sedan zeigte.
29. 12. Helmut Gollwitzer wird in Pappenheim (Mittelfranken) geboren. Gollwitzer war ab 1957 ordentlicher Professor für Evangelische Theologie an der Freien Universität Berlin.
30. 12. In Berlin werden -18°C gemessen. In ganz Westeuropa sanken die Temperaturen auf außergewöhnliche Tiefstwerte.

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