Berlin im Jahr 1826
11. 01. Der seit sechs Jahren als Mathematiklehrer an der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin tätige Naturwissenschaftler Georg Simon Ohm stellt das von ihm endeckte und später nach ihm benannte Ohmsche Gesetz vor.
   
01. 04. Der Tiermediziner Georg Peter Friedrich Halbach scheidet aus der Tierarzneischule aus. Halbach wurde Roßarzt bei den königlichen Marställen.
14. 05. Alexander von Humboldt empfiehlt von Paris aus in einem Brief an den Minister Karl Freiherr von Altenstein, den »überaus genievollen« jungen Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet an die Berliner Universität zu berufen.
28. 05. In der Luisenstadt wird eine Sonntagsschule eingeweiht, die vorerst für Knaben zwischen neun und vierzehn Jahren vorgesehen ist, die wegen regelmäßiger Arbeit die »normalen« Schulen nicht besuchen können.
01. 06. Carl Friedrich Wilhelm Bechstein wird in Gotha als Sohn eines Perückenmachers geboren. Der Klavierbauer gründete 1853 in Berlin seine eigene Firma, in der er 1856 den berühmten Bechsteinflügel schuf.
18. 06. Die von Christian Daniel Rauch geschaffene Bronze-Statue Blüchers wird in Berlin enthüllt.
28. 06. Der protestantische Theologe Konrad Gottlieb Ribbeck stirbt in Berlin. Er war Propst und Prediger an der Nikolai- und an der Marienkirche sowie als königlicher Oberkonsistorialrat Berater König Friedrich Wilhelms III. und Beichtvater der Königin Luise.
11. 07. Franz Grashof wird in Düsseldorf geboren. Der Ingenieur war von 1854 bis 1863 Professor für Mathematik und Mechanik am Berliner Gewerbeinstitut.
26. 08. Felix Mendelssohn Bartholdy beendet seine Ouvertüre zu William Shakespeares »Ein Sommernachtstraum«.
19. 09. Die erste Berliner Gasanstalt, das spätere Gaswerk Gitschiner Straße (Kreuzberg), nimmt den Betrieb auf.
19. 09. Straßenbeleuchtung mittels Gas wird in der Straße Unter den Linden (Mitte) erstmals angewandt. Das Gas lieferte die britische Imperial Continental Gas Association, die für 21 Jahre von der Stadt das Recht erhalten hatte, Straßen und Plätze zu beleuchten.
01. 10. Friedrich Wolff, Professor am Joachimsthalschen Gymnasium und an der medico-chirurgischen Militärakademie, tritt dem Lehrkörper der Technischen Schule in der Klosterstraße (Mitte) bei. Wolff übernahm den Unterricht in der beschreibenden Geometrie.
01. 10. An der Technischen Schule in der Klosterstraße (Mitte) wird unter Erweiterung des Lehrplanes eine dritte Klasse als Suprema eingerichtet.
02. 10. Gustav Heinrich Wiedemann wird in Berlin geboren. Der Wissenschaftler Wiedemann war auf den Gebieten Elektrizitätslehre, Magnetismus und Dissoziation tätig.
03. 10. Für Berlin wird eine Armenordnung erlassen.
18. 10. Auf der dritten Jahresfeier des »Hauptvereins für christliche Erbauungsschriften in den Preußischen Staaten« hält »Consistorialrat« Nicolai im Saal der Brüdergemeinde eine Predigt.
23. 11. Der Astronom Elert Bode stirbt in Berlin. Bode war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und seit 1786 Direktor der Berliner Sternwarte.
25. 11. Am Bau der neuen Berliner Singakademie auf dem Grundstück an der Dorotheenstraße (Mitte) wird Richtfest gefeiert. Die Einweihung des Saales fand am 8. April 1827 statt.
30. 11. Karl Ludwig Gronau, der von 1769 bis 1821 Pfarrer an der Parochialkirche (Mitte) war, beendet seine - bereits 1756 begonnenen - Wetteraufzeichnungen.
05. 12. Der Chemiker Friedrich Wöhler, Lehrer an der Berliner Gewerbeschule, wird vom Bürgermeister dringend ersucht, ein Compendium der Chemie als Nachschlagewerk für die Schüler herauszubringen.
08. 12. Der Theologe und Liebhaber der Naturwissenschaften Karl Ludwig Gronau, von 1796 bis 1821 Pfarrer an der Parochialkirche zu Berlin, stirbt in Berlin. Er hatte von 1756 bis November 1826 regelmäßig Wetterbeobachtungen durchgeführt und aufgezeichnet.
16. 12. Rudolph Franz wird in Berlin geboren. Der Physiklehrer wurde durch seine Beiträge auf dem Gebiet der Wärmelehre bekannt.

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