Berlin im Jahr 1742
01. 01. Königin Elisabeth Christine und die Königinmutter Sophie Dorothea empfangen den hohen Adel und den ganzen Hof, um die Glückwünsche zum Neuen Jahr entgegenzunehmen.
03. 01. Vom Königlichen Polnischen Hof zu Dresden kommend, trifft der Königliche Polnische Gesandte von Bülow in Berlin ein.
03. 01. Der Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel trifft in Berlin ein, um der Trauung von Prinz August Wilhelm und Prinzessin Luise Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel beizuwohnen.
06. 01. Prinz August Wilhelm von Preußen und Prinzessin Luise Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel schließen die Ehe. Die Trauung fand um 8.00 Uhr abends im »großen weißen Saale« des Berliner Schlosses statt.
06. 01. König Friedrich II. läßt an der Stelle, an der 1841 der Zoologische Garten begründet und 1844 eröffnet wird, eine Fasanerie einrichten. Der erste Fasanenmeister hieß Sprewitz.
07. 01. Aus Anlaß der Trauung von Prinz August Wilhelm und Prinzessin Louise Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel findet im Berliner Schloß ein Ball statt. Auf dem Paradeplatz des Schlosses gab es ein Feuerwerk. Zur Illumination wurden 1 000 Lampen angezündet.
08. 01. Das für Schlesien bestimmte Jung-Waldowische Kürassierregiment hat neuen Befehl erhalten und marschiert mit dreipfündigen Kanonen nach Sachsen ab.
09. 01. Im Alter von 56 Jahren stirbt nach sechswöchiger Krankheit Casimir Freiherr von Brackel, Wirklich Geheimer Rat des Kaisers von Rußland, Ritter des St.-Andreas-Ordens, Ministre »Plénipotentiaire«, am Königlichen Preußischen Hof.
12. 01. Das bisher in Berlin stationierte Detachement der Garde zu Fuß marschiert nach Potsdam ab, wohin sich Friedrich II. begeben will.
13. 01. Die Prinzen August Wilhelm und Heinrich begleiten den Herzog von Braunschweig und seine Gemahlin auf ihrer Heimreise bis nach Spandau. Von dort begaben sie sich nach Potsdam, wo sich König Friedrich II. aufhielt.
14. 01. An der Beisetzung des Casimir Freiherr von Brackel in der Petri-Kirche nehmen der Sächsische »Conferenz-Minister« und Gesandte am Königlichen Preußischen Hof, von Bülow, Baron von Korff und mehrere hohe Offiziere aus dem Kurland teil.
14. 01. König Friedrich II. führt die Garde du Corps von Charlottenburg in den Tiergarten. Er kommandierte vor hohen Gästen und 1 000 Einwohnern die Garde selbst, ließ besonders die neuen Schwenkungen, das Attackieren und »Retiriren« üben.
18. 01. König Friedrich II. begibt sich in Begleitung seines Bruders, Prinz Heinrich, auf die Reise über Dresden nach Prag, um dort zu seiner Armee zu stoßen.
19. 01. Der Wirklich Geheime Etats-Minister, Freiherr von Cocceji, reist nach Schlesien ab, um dort das Justizwesen einzurichten und die beiden Regierungs-Collegien« zu Breslau und Glogau zu eröffnen.
19. 01. Von der Berliner Astronomenfamilie Kirch wird am Abend ein Hof um den Mond beobachtet.
24. 01. Der Königliche Hof begeht feierlich den 30. Geburtstag von König Friedrich II. Aus diesem Anlaß fand ein »kostbarer Bal en Masque« statt.
25. 01. Der Königliche Hof belustigt sich mit einer Schlittenfahrt nach Charlottenburg.
26. 01. Beim Geheimen Etats- und Kabinetts-Minister, Heinrich Graf von Podewils, finden »Assemblee und Ball« statt.
06. 02. Die Königliche Feld-Equipage und die Küche gehen nach Schlesien ab.
12. 02. Der Obrist und Kommandant zu Brieg, von Hautcharmoy, reist durch Berlin seinem Regiment entgegen. Friedrich II. erteilte ihm den Befehl über das Alt-Dohnaische Infanterie-Regiment, das sich von Wesel aus auf dem Marsch befand.
16. 02. Am Abend nimmt Henriette Marie, Herzogin von Württemberg, im illuminierten Palais des Markgrafen Karl von Brandenburg-Schwedt an einem Ball teil.
18. 02. Beim Wirklichen Geheimen Etats-Minister Caspar Wilhelm von Borck findet in Anwesenheit der Herzogen-Witwe Henriette Marie von Württemberg und vieler anderer Standespersonen ein festliches Essen statt.
20. 02. Die »Häcker-Ordnung, wornach sämttliche Häcker und Aufkauffere in den hiesigen Königlichen Residentzien sich achten sollen«, wird erlassen. Darin war u.a. festgelegt, mit welchen Waren die Häcker (Häcker/Höker = Kleinhändler) handeln durften.
20. 02. In einem »Notificatorium an das hiesige Gouvernement« von Berlin wird dieses von der Einsetzung des Kriegsrates und Bürgermeisters Karl David Kircheisen zum Direktor des gesamten Polizeiwesens der Residenzstädte informiert.
20. 02. Eine »Instruction für die Commissaires des Quartiers (Wohngebietskommissare) in denen Königlichen Residentzien« wird erlassen. Zu deren Aufgaben gehörte, »genaue Erkundigung einzuziehen, was für Leute im Quartier wohnen«.
21. 02. Am Abend gibt der Hofmarschall von Wülcknitz einen großen Empfang. Daran nahmen die Königinmutter, die Herzogen-Witwe Henriette Marie von Württemberg und viele andere Standespersonen teil.
24. 02. Der Optiker Johann Michael Dobler, Mitglied der »Societät der Wissenschaften«, stirbt im Alter von 79 Jahren.
26. 02. Die Königinmutter begibt sich in Begleitung der Gemahlin des Prinzen August Wilhelm, Luise von Braunschweig-Wolfenbüttel, in das Lustschloß Schönhausen, wo letztere ihren Bruder, den aus Petersburg eingetroffenen Prinzen Ludwig Ernst, empfängt.
26. 02. Ein neu gebildetes Jägerkorps marschiert am Morgen zur Verstärkung der Truppen im Schlesischen Krieg nach Mähren ab.
01. 03. 200 Remonte-Pferde für das Alt-Waldonische Kavallerie-Regiment treffen in Berlin ein.
05. 03. Von den aus Ostpreußen eingetroffenen Rekruten werden 90 Mann zur Komplettierung des Schwarzen Husaren-Korps ausgesucht. Der Rest sollte nach Schlesien marschieren.
06. 03. Mehrere Schiffe mit Karabinern und Pistolen, bestimmt für das Natzmersche Husaren-Regiment und andere Kavallerie-Regimenter, gehen nach Schlesien ab.
06. 03. Die Herzogin von Württemberg gibt für den Prinzen und Markgrafen Karl von Brandenburg-Schwedt und für viele andere Standespersonen ein »großes Soupee«.
08. 03. 20 Fahrzeuge mit Montur für die neu errichteten Husaren-Regimenter gehen nach Schlesien ab.
10. 03. König Friedrich II. weist in einer Order die Stände an, nur so viel Holz zu schlagen, wie einer vernünftigen forstlichen Nutzung entspricht.
11. 03. Am Königlichen Observatorium wird von den Professoren ein Komet entdeckt, der von 23.00 Uhr bis zum Anbruch des 12. März beobachtet wird.
12. 03. In einem »Communicatorium nebst Instruction des Kriegs-Rath Kircheisen« wird der Magistrat von Berlin angewiesen, in Polizeisachen nichts ohne Zustimmung des neuernannten Polizeidirektors Karl David Kircheisen zu veranlassen.
12. 03. Fahrzeuge mit Artillerie-Gerätschaft, einige tausend »Schippen«, Spaten und andere zur Festungsarbeit gehörende Instrumente gehen auf dem Wasserweg nach Schlesien ab.
16. 03. Das 1. Bataillon des Infanterie-Regiments von Borck bricht nach Schlesien auf.
20. 03. Im Joachimsthalschen Gymnasium, dem »Gymnasio illustri«, findet unter der Direktion des Rektors D. Heinius eine öffentliche Redeübung statt. Ihr wohnte Prinz Ferdinand mit seiner Suite bei. Er äußerte sein »hohes Wohlgefallen«.
24. 03. Der russische bevollmächtigte Minister, von Czernichew, trifft, aus Kopenhagen kommend, in Berlin ein.
26. 03. Prinz August Wilhelm von Preußen sowie Markgraf Karl von Brandenburg-Schwedt und Prinz Ferdinand von Braunschweig reisen in Begleitung des Generaladjutanten, Graf von Oeynhausen, zur Armee nach Schlesien ab.
27. 03. Anläßlich des 56. Geburtstages der Königinmutter Sophie Dorothea wird im Theater im Berliner Schloß die französische Komödie »Le dehors Trompeur« aufgeführt.
03. 04. Die bei der Kaiserwahl gebrauchten Königlichen Prunk-Karossen treffen aus Frankfurt am Main ein.
05. 04. Eine große Anzahl Rekruten werden unter der Eskorte eines starken »Detachements« von der Garnison nach Frankfurt (Oder) gebracht, von wo sie weiter nach Schlesien abgeführt werden sollen.
06. 04. Der Regierende Fürst Leopold von Anhalt-Dessau, der Alte Dessauer, reist in Begleitung des Generalleutnants von Flanz nach Schlesien ab, um das Kommando über die neue Armee, die sich dort zusammenzieht, zu übernehmen.
06. 04. Generalleutnant von Buddenbrock, von Friedrich II. gerade zum General der Kavallerie ernannt, begibt sich nach Schlesien.
08. 04. Am Morgen geht die »prächtige« Feld-Equipage des Prinzen August Wilhelm von Preußen zur Armee ab. 100 Proviant- Bäcker machen sich gleichfalls auf den Weg zur Armee.
11. 04. In den Appartements der Königin Elisabeth Christine führt die Königliche Kapelle ein Konzert auf.
14. 04. Friedrich Wilhelm Karl Graf von Schmettau, der als Offizier Friedrichs des Großen und Kartograph bekannt wurde, wird in Berlin geboren.
17. 04. Die Herzogin von Württemberg begibt sich in Gesellschaft der Gräfin von Schmettau nach Charlottenburg, um dort das Schloß und den Garten zu besichtigen.
19. 04. Am Abend trifft eine Stafette von der Armee mit Königlichem Befehl ein, daß sich umgehend eine Anzahl Pagen, Köche und Kellner- Bediente sowie Konditoren und »Silber-Wagens« nach Glogau begeben sollen.
21. 04. 50 Rekruten, bestimmt für das Grüne Husaren-Korps, treten von Berlin aus ihren Marsch nach Schlesien an.
23. 04. Etliche Fahrzeuge mit Pulver gehen nach Schlesien ab.
24. 04. Einige gefangene »Warasdeiner« (Ungarische Husaren) und Kroaten kommen auf dem Wasserweg in Berlin an.
27. 04. Das Persodische Regiment und mehrere Eskadrons Husaren erhalten Befehl zum Abmarsch nach Schlesien.
28. 04. Regimentskommandeur Oberleutnant Mackerot besichtigt die zum Marsch beorderten acht Eskadrons Schwarzer Husaren.
30. 04. Die acht Eskadrons der Schwarzen Husaren erhalten neue Karabiner.
03. 05. Am Morgen begeben sich die drei Prinzen von Württemberg in Begleitung des Generalleutnants von Kleist und ihres Gefolges vor das Hallische Tor, um die zum Abmarsch nach Schlesien beorderten acht Eskadrons des Schwarzen Husaren-Regiments zu besichtigen.
04. 05. Baron von Montaulieu, Obrist-Hofmeister der Herzogin von Württemberg, kehrt aus Stuttgart nach Berlin zurück.
05. 05. Das 2. Bataillon des Persodischen Füsilier-Regiments marschiert nach Schlesien ab.
27. 05. Am Vormittag findet in allen Kirchen der Stadt und der Vorstädte aus Anlaß des Sieges der Königlichen Armee bei Chotusitz ein Lob- und Dankopfer statt. Königin Elisabeth Christine und die Königinmutter wohnten dem Gottesdienst in der Schloßkirche bei.
03. 06. Aus Ostpreußen kommen sechs mit Geld beladene Wagen in Berlin an.
04. 06. Prinz Ferdinand begibt sich in Gesellschaft des Herzogs von Holstein-Beck und der drei Prinzen von Württemberg in den Tiergarten, um das Anhalt-Zerbstische Regiment zu besichtigen.
06. 06. Königin Elisabeth Christine besucht die Königinmutter in Monbijou, wo sie am Abend speist. Am späten Abend kehrte sie nach Schönhausen zurück.
07. 06. Karl Ludwig Gronau wird in Berlin geboren. Er war von 1769 bis 1821 Pfarrer an der Parochialkirche. Bereits 1756 hatte er mit regelmäßigen Wetteraufzeichnungen begonnen und diese bis zum November 1826 fortgesetzt.
10. 06. Der Konsistorialrat und Hofprediger August Friedrich Wilhelm Sack begibt sich zur Königin Elisabeth Christine nach Schönhausen, um dort zu predigen.
11. 06. Nach dem Sieg Preußens über Österreich im Ersten Schlesischen Krieg wird der Vorfriede von Breslau geschlossen, der die Grundlage für den Berliner Frieden vom 28. Juli 1742 bildete.
13. 06. Hans Georg Wenzeslaus Baron von Knobelsdorff übergibt im Namen des Königs Friedrich II. der Königinmutter den Schlüssel für das Lustschloß Monbijou. Im Auftrag des Königs hatte er an das Schloß einen neuen Flügel angebaut.
13. 06. Der Generaladjutant und Obrist von Callnein kommt aus Stuttgart an, wo er das in königliche Dienste getretene Württembergische Dragoner-Regiment übernommen hatte.
14. 06. Aus Anlaß der Krönung der Kaiserin von Rußland läßt der Kaiserlich-Russische Gesandte, Graf von Czernichew, für das Volk einen Ochsen braten und «... man sah roten und weißen Wein springen«.
14. 06. Der Kaiserlich-Russische Gesandte, Graf von Czernichew, gibt aus Anlaß der Krönung der Kaiserin von Rußland ein »prächtiges Essen«. Daran nahmen Prinz Ferdinand, der Herzog von Holstein, die drei Prinzen von Württemberg und andere Standespersonen teil.
23. 06. Die »Garde du Corps« marschiert mit ihrer Standarte und mit »Trompeten und Pauken« in den Tiergarten, wo sie »verschiedene neue Exercitia und Wendungen machte«.
25. 06. Die Gesellschaft der Freimaurer hält anläßlich des Johannistages (24. Juni) im Kameckéschen Garten in der Dorotheenstadt ein Fest ab.
30. 06. Aus Anlaß des Abschlusses des Vorfriedens von Breslau am 11. Juni zwischen Preußen und Österreich findet am Vormittag in Anwesenheit der Königin Elisabeth Christine und der Königinmutter auf dem Großen Paradeplatz (Lustgarten, Mitte) eine Parade statt.
30. 06. Aus Anlaß des Abschlusses des Vorfriedens von Breslau zwischen Preußen und Österreich am 11. Juni finden vor dem Königlichen Schloß, der Dom- und Schloßkirche, dem »Posthause« und an weiteren Plätzen öffentliche Vorlesungen des Vertragstextes statt.
05. 07. Die Trauung der Tochter des Schulzens von Niederschönhausen findet in der Orangerie des Lustschlosses statt. Danach wurde gespeist und vor dem Schloß getanzt. Königin Elisabeth Christine überreichte dem Brautpaar ein »ansehnliches Geldgeschenk«.
07. 07. Die Jüdische Gemeinde hält anläßlich des Abschlusses des Vor-Friedens von Breslau am 11. Juni zwischen Friedrich II. und Maria Theresia in ihrer Synagoge ein Dank- und Freudenfest ab.
08. 07. Königin und Königinmutter nehmen anläßlich des zwischen Friedrich II. und Maria Theresia abgeschlossenen Vor-Friedens von Breslau am Dankgottesdienst in der Schloß- und Domkirche teil. Die Predigt hielt Konsistorialrat und Hofprediger Sack.
08. 07. In den Kirchen der Stadt und der Vorstädte finden unter »Pauken und Trompeten« Dankgottesdienste anläßlich des Vor- Friedens von Breslau am 11. Juni zwischen Friedrich II. und Maria Theresia statt.
09. 07. Generaladjutant und Obrist Gottfried Heinrich Leopold von Schmettau trifft in Berlin ein.
10. 07. Die drei Prinzen von Württemberg geben für verschiedene Standespersonen im Schwerinischen Palais am Molkenmarkt (Mitte) »einen kostbaren Ball«.
11. 07. Generalleutnant von Kleist hat in seinem »Lusthause« Kleistsruh den Prinzen Ferdinand und die drei Prinzen von Württemberg zu Gast.
12. 07. Friedrich II. trifft kurz vor 11.00 Uhr in Berlin ein. In seiner Karosse begleiteten ihn: sein Bruder Prinz August Wilhelm, Prinz Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel und Obrist von Schultze vom Jung-Möllendorffischen Regiment.
13. 07. Der Kaiserliche Generalfeldmarschall Friedrich Heinrich Graf von Seckendorf trifft, aus Frankfurt am Main kommend, in Berlin ein.
13. 07. Friedrich II. besichtigt in Charlottenburg das Württembergische Dragoner-Regiment, das in seinen Diensten stand. Er äußerte über die gute Mannschaft sein Wohlgefallen und befahl, dem Regiment ein Königliches Geschenk auszuzahlen.
14. 07. Das Infanterie-Regiment des Regierenden Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau rückt in den Tiergarten ein. Friedrich II., mit der Garde du Corps wieder auf dem Weg nach Charlottenburg, ließ am Brandenburger Tor das Regiment an sich vorbeidefilieren.
14. 07. Friedrich II. sieht sich nach dem Essen bei der Königinmutter in Monbijou einige der jungen Adligen aus dem Kadetten-Corps an. Er machte fünf Kadetten zu Fahnenjunkern beim Württembergischen Regiment.
16. 07. Friedrich II. besichtigt im Tiergarten die in der Garnison liegenden zwei Eskadrons der Schwarzen Husaren.
16. 07. Ein Soldat des in Berlin stationierten Anhalt-Dessauischen Regiments, dessen Frau vier Söhne entbunden hat, bittet den König Friedrich II. und die Prinzen des Königlichen Hauses, die Patenschaft zu übernehmen, was »ganz ungemein gnädig aufgenommen« wird.
16. 07. Friedrich II. gewährt im Königlichen Schloß dem Kaiserlich-Russischen Gesandten, Graf von Czernichew, eine Privataudienz.
17. 07. Das aus Böhmen zurückgekehrte Regiment »Gens d'Armes« marschiert ein.
17. 07. Am Vormittag reist Friedrich II. von Charlottenburg nach Potsdam ab.
18. 07. Eine Grenadier-Kompanie des Regiments Garde zu Fuß trifft mit einer in der Schlacht von Chotusitz eroberten österreichischen Fahne und zwei Kanonen aus Böhmen in Berlin ein.
19. 07. Die drei Prinzen von Württemberg nebst Hofstaat begeben sich zum Potsdamer Tor, um sich das dort campierende Württembergische Dragoner- Regiment anzusehen, das vor kurzem 100 Remonte-Pferde bekommen hatte.
20. 07. Unter Führung des Generalfeldmarschalls Graf Truchses zu Waldburg trifft sein Infanterie-Regiment, das sich bei Lesch gut geschlagen hat, in Berlin ein.
23. 07. Prinz August Wilhelm reist nach Potsdam. Dort hielten sich auf Befehl des Königs auch auf: Generalfeldmarschall von Schwerin, Generalmajor von Massow, Generalmajor Truchses von Waldburg, Generaladjutant und Oberst Graf von Hacke sowie Stabsoffiziere.
24. 07. Der Königliche Großbritannische Bevollmächtigte Minister, Lord Hindford, trifft aus Schlesien ein.
24. 07. Prinzessin Luise Ulrike feiert bei Hofe ihren 23. Geburtstag. Zu diesem Anlaß fand bei der Königinmutter auf ihrem Lustschloß Monbijou eine »Gala« statt. Abends wurde in Anwesenheit der Königin große Tafel gehalten. Es folgte ein Ball bis 2.00 Uhr.
25. 07. Der Königlich Polnische Kurfürstlich-Sächsische Wirklich Geheime Rat, Konferenzminister und Bevollmächtigter am Königlich Preußischen Hof, von Bülow, trifft aus Dresden ein.
26. 07. Das Glasenappische Infanterie-Regiment kehrt aus Böhmen zurück.
26. 07. Markgraf Karl von Brandenburg-Schwedt kommt in Tempelhof an. Dort nahm er Quartier im Haus des Geheimen Rats von Scharden.
28. 07. Zwischen Preußen und Österreich wird, nachdem bereits am 11. Juni in Breslau ein Vorvertrag geschlossen wurde, der Friedensvertrag zur Beendigung des Ersten Schlesischen Krieges unterzeichnet (Berliner Frieden).
29. 07. Friedrich II. kehrt von Potsdam nach Charlottenburg zurück. Dort sah er sich die aus England gebrachten Pferde an. Abends wurde in seinem Appartement ein Konzert gegeben.
30. 07. König Friedrich II. läßt die aus Böhmen zurückgekehrten Infanterie-Regimenter des Prinzen und Markgrafen Karl und des Generalleutnants von Kalckstein sowie das Leib-Husaren-Regiment vorbeidefilieren.
30. 07. König Friedrich II. verleiht dem Prinzen Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel den Orden des Schwarzen Adlers.
30. 07. König Friedrich II. begibt sich am Vormittag von Charlottenburg nach Berlin. Dort stieg er im Palais des Prinzen August Wilhelm (Kronprinzenpalais) ab.
31. 07. Am Abend speist der Kaiserliche Generalfeldmarschall Friedrich Heinrich Graf von Seckendorf bei Friedrich II. in Charlottenburg.
01. 08. Das »Reglement für die hiesige Bau-Commission« in den Residenzstädten wird erlassen.
01. 08. Das Regiment des Generalleutnants und Kommandanten von Berlin, von Sydow, trifft aus Böhmen ein.
02. 08. Anläßlich des 23. Geburtstages der Prinzessin Luise Ulrike findet im Garten der Orangerie des Lustschlosses Charlottenburg eine Illumination statt. Gegenüber der Illumination speiste in der Orangerie der Hof.
04. 08. Aus Schlesien kehrt das Infanterie-Regiment des Generalleutnants Franz Ulrich von Kleist zurück und macht in Berlin Station.
06. 08. Mit einer »Commissoriale« des Königs Friedrich II. werden die neuernannten Räte und Mitglieder der Baukommission für die Residenzstädte aufgefordert, sich am 15. August d. J. zur Ablegung des Eides im General-Directorium einzufinden.
08. 08. König Friedrich II. kehrt von Potsdam nach Charlottenburg zurück.
09. 08. Im Schloßtheater (Theater im Stadtschloß, Mitte) wird die französische Tragödie »Radamiste und Zenobie« aufgeführt. Unter allgemeinem Beifall traten auch die unlängst aus Paris angekommenen Tänzer und Tänzerinnen auf.
10. 08. Bartholomäus Koch, der von 1716 bis 1742 in Buch und Karow als Küster wirkte, stirbt in Berlin am »Schlagfluß«.
14. 08. Das aus Schlesien angekommene Füsilier-Regiment des Obristen von Münchow passiert die Stadt auf dem Weg zum Quartier in Brandenburg.
20. 08. König Friedrich II. reist in Begleitung der Prinzen Heinrich und Ferdinand von Braunschweig sowie der Generaladjutanten und Obristen von Borck und von Stille von Potsdam über Wesel nach dem »Aachener Bade« ab.
20. 08. Prinz August Wilhelm von Preußen kehrt aus Potsdam zurück.
21. 08. Ein Brand in den oberen Räumen des Marstalls in der Dorotheenstadt, in denen die Königliche Maler- und Bildhauer-Akademie untergebracht ist, richtet großen Schaden an Antiquitäten, Gemälden und Zeichnungen an. Es gab Tote und Verletzte.
23. 08. Aus Schlesien und Böhmen marschieren zwei Bataillone unter Führung des Generalleutnants von Linger ein. Bei jedem Bataillon befand sich eine »Janitscharen-Music«.
29. 08. Der Große Speisesaal im Schloß Charlottenburg wird feierlich eingeweiht.
06. 09. In der Akademie der Wissenschaften findet eine wissenschaftliche Sitzung der mathematischen Klasse statt. Sie wurde von Leonhard Euler geleitet, der seit 1741 in Berlin lebte und arbeitete.
07. 09. Leonhard Euler wendet sich in einem Schreiben an den Beständigen Sekretär der Akademie der Wissenschaften. Es enthielt Eulers Vorstellungen über die Aufgaben der Astronomen und sein Programm für die Sternwarte der Akademie.
09. 09. Anläßlich des 21. Geburtstages des Prinzen August Wilhelm finden in Monbijou am Abend eine große Tafel und ein prächtiger Maskenball statt.
24. 09. Das Württembergische Dragoner-Regiment, das am 14. Juni eingerückt war und vor dem Potsdamer Tor kampierte, bricht zu seinem Standort nach Pommern auf.
02. 10. Der Königlich Polnische Konferenzminister und Wirklich Geheime Rat, Bevollmächtigter am Königlich Preußischen Hof, Baron von Bülow, reist, nachdem eine Staffette aus Dresden eingetroffen war, nach Leipzig ab. Dort sollte er den König von Polen treffen.
03. 10. König Friedrich II. erläßt ein »Rescript an die Bau-Commission, daß kein Bau (in den Residenzstädten) vorzunehmen, welcher nicht vorher besichtiget und approbiret (genehmigt) worden« sei.
05. 10. König Friedrich II. trifft am Vormittag aus Charlottenburg ein. Er wohnte der Wachparade bei und gewährte den ausländischen Gesandten Audienz.
08. 10. Es ergeht eine »Allergnädigste Order an das Gouvernement zu Berlin, in wie weit es sich in Policey-Sachen meliren (einmischen) könne oder nicht«. Darin wurde auf die alleinige Zuständigkeit des neuernannten Polizeidirektors Kircheisen hingewiesen.
16. 10. Im Schloßtheater (Theater im Stadtschloß, Mitte) wird eine französische Komödie aufgeführt.
21. 10. König Friedrich II. begibt sich am Vormittag von Charlottenburg nach Potsdam.
25. 10. König Friedrich II. trifft am Vormittag aus Charlottenburg in Berlin ein. Er speiste mit Königin Elisabeth Christine und der Königinmutter.
27. 10. In Anwesenheit von König Friedrich II. wird im Schloßtheater (Theater im Stadtschloß, Mitte) eine französische Komödie aufgeführt.
30. 10. König Friedrich II. reist von Charlottenburg nach Potsdam ab.
04. 11. Der Generalmajor der Infanterie und Obrist eines Regiments zu Fuß, von Derschau, stirbt in Spandau.
06. 11. Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein, ehemaliger Gesandter Friedrich II. am Königlichen Dänischen Hof, kehrt aus Kopenhagen nach Berlin zurück.
12. 11. Über 100 Rekruten, bestimmt für die neu errichteten Regimenter in Schlesien, werden unter einer starken Eskorte aus der Garnison Berlin in Richtung Breslau, Neiße und Hirschberg »abgeführt«.
20. 11. König Friedrich II. gewährt dem Gesandten Maria Theresias, Graf von Richecourt, der in der Dorotheenstadt sein Quartier hat, im Berliner Schloß eine Audienz.
22. 11. Der Astronom Johann Kies wird auf Empfehlung des Mathematikers Leonhard Euler an der Akademie der Wissenschaften angestellt.
27. 11. Aus dem Braunschweigischen treffen in Berlin »lauter schöne und auserlesene Leute« ein, welche für die Königliche Garde zu Fuß bestimmt sind.
27. 11. Die Zeitung »Berlinische Nachrichten ...« kündigt an, daß das Opernhaus unter der Direktion des Freiherrn Hans Georg Wenzeslaus Baron von Knobelsdorff insoweit fertiggestellt ist, daß am 1. Dezember die erste Oper aufgeführt werden kann.
29. 11. Die bisher in Charlottenburg stationierte Garde du Corps trifft in Berlin ein.
01. 12. König Friedrich II. begibt sich um 16.00 Uhr in das neue Opernhaus, Unter den Linden (Mitte), wo die Oper »Cleopatra und Cäsar« geprobt wird.
04. 12. König Friedrich II. begibt sich mit einer großen Suite zu Pferde zur Friedrichstadt und nimmt die aufziehende Wachparade der Prinz Karlschen und Kalcksteinischen Regimenter ab.
07. 12. Die Königliche Oper Unter den Linden (Mitte) wird in Anwesenheit von König Friedrich II., Königin Elisabeth Christine, der Königinmutter und des gesamten Königlichen Hauses mit der Oper »Cäsar und Cleopatra« von Carl Heinrich Graun eröffnet.
07. 12. Das »Reglement wie es bei Ein- und Auswiegen des Getreydes allhier in Berlin in denen Friderichswerderschen und Damm- Mühlen gehalten werden solle« wird erlassen. Für die Mühlen wurden sechs »Waage-Meister« ernannt, deren Aufgaben definiert wurden.

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