1801 |
Der Bassist Johann Georg Gern debütiert im Nationaltheater in Berlin als
Sarastro in Mozarts Oper »Die Zauberflöte«. Er war von Iffland
bestimmt worden, an Stelle des Bassisten Rau dem Mitgliederverband des
Nationaltheaters beizutreten.
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1805 |
Heinrich Eduard Friedrich Kochhann wird in Berlin geboren. Kochhann war von
1863 bis 1875 Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung.
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1823 |
Heinrich Heine plädiert für die Aufnahme Michael Beers, Bruder des
Musikers Giacomo Meyerbeer, in das »Institut für die Wissenschaft des
Judentums«.
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1829 |
Die Rosenthaler und die Oranienburger Vorstadt werden in das städtische
Weichbild eingegliedert.
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1839 |
Der Mathematiker Gustav Peter Lejeune-Dirichlet, seit 1831 Extraordinarius
an der Philosophischen Fakultät der Berliner Universität, wird zum
ordentlichen Professor ernannt.
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1841 |
Nachdem Friedrich Wilhelm IV. seine grundsätzliche Zustimmung zur
Errichtung eines zoologischen Gartens gegeben hatte, findet die erste
Besprechung des mit der Verwirklichung des Planes beauftragten Komitees unter
Vorsitz des Kultusministers statt.
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1842 |
In Berlin beginnen zahlreiche Hilfsaktionen zur Unterstützung der bei einem
verheerenden Großbrand in Hamburg obdachlos gewordenen Menschen.
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1846 |
Im Leben des Unterarztes Rudolf Ludwig Karl Virchow bringt die Ernennung zum
Prosektor der Charité die entscheidende Wende für die
wissenschaftliche Laufbahn als bedeutender Pathologe.
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1848 |
Friedrich Spielberger eröffnet im »Schwarzen Adler« in
Schöneberg das Deutsche Volkstheater.
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1850 |
Der Arzt Justus Friedrich Karl Hecker stirbt in Berlin. Von 1834 an war er
bis zu seinem Tode ordentlicher Professor für Geschichte der Medizin an der
Universität zu Berlin. Hecker verfaßte zahlreiche medizinische Werke.
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1865 |
Die Berliner Pferdeeisenbahn-Gesellschaft E. Besckow wird gegründet. Ihren
Betriebshof nahm sie in der Spandauer Straße (Spandauer Damm) in
Charlottenburg.
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1869 |
Dr. Alfred Brehm eröffnet in Anwesenheit von König Wilhelm I. das
Berliner Aquarium Unter den Linden (Mitte). Es befand sich auf dem hinter dem
Haus Unter den Linden 68 a/Ecke Schadowstraße gelegenen Gelände.
Es war damals das weltweit größte Aquarium.
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1878 |
Auf Kaiser Wilhelm I. wird auf der Straße Unter den Linden (Mitte) mit
drei Schüssen ein Attentat verübt, das jedoch fehlschlägt. Als
Täter stellte man den arbeitslosen Schreiner Emil Max Hödel, der
später zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde.
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1879 |
Der Zeitungsverleger Bernhard (Benda«) Wolff (Vossische Zeitung,
Nationalzeitung) stirbt in Berlin.
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1879 |
Der Verleger Bernhard Wolff, Begründer des Wolffschen
Telegraphenbüros, der ersten deutschen Nachrichtenagentur, stirbt in
Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde
(1880 geschlossen), Schönhauser Allee 23-25 (Prenzlauer Allee).
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1887 |
In der Luckauer Straße 5 (Kreuzberg) nimmt die Firma »Robert
Stock, Telegraphenapparate« ihren Betrieb auf.
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1888 |
Kaiserin Augusta besucht mit ihrer Enkelin Victoria von Baden die Zentral-
Markthalle am Alexanderplatz (Mitte). Sie wurde vom Markthallendirektor
Schröder und vom Polizeipräsidenten Freiherr von Richthofen empfangen.
Eilig war die Halle dekoriert worden.
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1889 |
Die »Hüttenhaus-Aktiengesellschaft«, Rechtsträger des
akademischen Vereins »Hütte« für den Bau des Vereinshauses,
wird gegründet.
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1891 |
Während der Vorstellung im Hippodrom ereignen sich mehrere
Unglücksfälle. Beim Beduinenritt stürzten zwei Reiter, zwei
Reiterinnen stießen mit ihren Pferden heftig aneinander, der Clown
Stelling zog sich bei halsbrecherischer Arbeit eine Kopfwunde zu.
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1894 |
Der »Vorwärts« fordert alle Arbeiter zum Boykott von Bier aus dem
Ring Berliner Brauereien auf. Ursache dieser Aktion war die Aussperrung von
Böttchern nach den Maifeiern.
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1894 |
In Gegenwart Kaiser Wilhelms II. erfolgt in Berlin der erste
Registrierballonaufstieg zur Erforschung der Atmosphäre. Der Ballon wog mit
Instrumenten etwa 45 kg und stieg nur 700 Meter hoch.
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1899 |
Der Techniker Ernst Dircksen, seit 1867 Bauleiter der Berliner Ringbahn, ab
1874 Bauleiter der von Ost nach West führenden Stadtbahn, stirbt in
Erfurt.
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1901 |
August Friedrich Wilhelm Orth, Hausarchitekt von B. H. Strousberg und
Mitbegründer der Vereinigung Berliner (Privat-)Architekten, stirbt in
Berlin. Er baute u.a. die Zionskirche (Mitte), die Gethsemane-Kirche (Prenzlauer
Berg) und das Palais Strousberg.
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1911 |
Der Johannisthaler Motorflug fordert mit Hans Bock sein erstes Todesopfer.
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1916 |
Das preußische Fischereigesetz wird erlassen.
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1916 |
Der Astronom Karl Schwarzschild stirbt in Potsdam. Wenige Wochen vor seinem Tode
war Schwarzschild zum ordentlichen Professor für Astrophysik an der
Berliner Universität ernannt worden. Schwarzschild war Direktor der
Sternwarte in Potsdam.
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1920 |
Im Lustgarten findet eine der größten Demonstrationen statt, die sich
gegen den geplanten Feldzug gegen die Sowjetmacht richtet. Aufschriften wie
»Nieder mit der Reaktion« und »Hände weg von
Sowjetrußland« wurden mitgeführt.
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1922 |
Auf dem Friedhof in der Berliner Straße (Wilmersdorf) wird das dritte
Krematorium in Berlin eröffnet.
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1925 |
Die Straßenbahnlinie 71 »Weißensee, Rennbahnstraße -
Lichterfelde-Süd, Eugen-Kleine-Brücke« wird mit einer
Streckenlänge von 23,2 km in Betrieb genommen.
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1925 |
Der am 26. April zum Reichspräsidenten gewählte Paul von Hindenburg
trifft in Berlin am Bahnhof Heerstraße (Charlottenburg) ein. Auf der Route
Heerstraße - Brandenburger Tor - Wilhelmstraße passierte er ein
Spalier Hunderttausender.
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1925 |
Die Straßenbahnlinie 119 »Niederschönhausen, Friedensplatz
- Schöneberg, Thorwaldsenstraße« wird mit einer
Streckenlänge von 17,5 km in Betrieb genommen.
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1926 |
In den Vorstand des Vereins Versuchsanstalt für Luftfahrt werden
Oberleutnant zur See a. D. Ottfried von Dewitz und Ingenieur Georg Madelung neu
aufgenommen.
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1928 |
Die ersten Fernsehversuchsübertragungen von Wilmersdorf nach Charlottenburg
werden von Denes von Mihaly realisiert. Die Bildgröße betrug 4 x
4 cm mit 30 Zeilen und der Bildwechsel erfolgte nach jeweils
12,5 Sekunden.
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1931 |
Die »Berliner Kraft- und Licht-Aktiengesellschaft« (BKL) wird
gegründet. Die BKL sollte Berlin mit Elektrizität versorgen und auf
anderen elektrowirtschaftlichen Gebieten tätig werden. Die Organisation und
Firma der Bewag blieb unverändert.
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1931 |
Der Kriminalfilm »M - Eine Stadt sucht einen Mörder« in der Regie
von Fritz Lang wird in Berlin uraufgeführt.
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1933 |
Der Berliner Zoo beherbergt wieder drei Pandas. Sie wurden im ehemaligen
Vogelhaus gegenüber dem Bärenzwinger untergebracht.
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1933 |
Max Planck gibt in der Gesamtsitzung der Berliner Akademie der Wissenschaften
eine Erklärung zum Ausscheiden Albert Einsteins aus der Akademie ab. Er
würdigte die Bedeutung Einsteins als Physiker.
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1933 |
Der Maler Max Liebermann gibt bekannt, daß er wegen des judenfeindlichen
Kurses der Naziregierung aus der Preußischen Akademie der Künste
austritt.
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1933 |
Die 14 Berliner Zweigstellen der Kaufhauskette Epa müssen
schließen. Die Angestellten hatten »aus Protest gegen die
jüdischen Mitglieder des Vorstandes« die Arbeit niedergelegt.
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1935 |
Der Volkspark Schönholz wird nach seiner Erweiterung wiedereröffnet.
Mit 260 000 mư war er der größte Belustigungspark
Deutschlands.
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1935 |
Die Berliner Kabaretts »Katakombe« und »Tingeltangel« werden
auf Veranlassung des Reichsministers für Volksaufklärung und
Propaganda geschlossen. Als Gründe wurden »jüdische
Frechheiten« und die »meist staatsfeindliche Besucherschaft«
angeführt.
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1936 |
Eine stromlinienförmig verkleidete Dampflok der Baureihe 05 von Borsig
erreicht mit 200,4 km/h einen neuen Weltrekord.
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1936 |
Die Olympische Glocke wird auf dem Glockenturm des Reichssportfeldes
(Charlottenburg) emporgezogen.
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1937 |
Die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer veranstalten im
Sportpalast (Schöneberg) in einem festlichen Rahmen die
Lehrlingseinschreibung von 1 200 Jugendlichen und die Freisprechung
von 3 000 Lehrlingen der zumeist handwerklichen Betriebe.
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1938 |
Der Kaiser-Friedrich-Platz im Bezirk Kreuzberg wird in Gardepionierplatz
umbenannt. Am 31. Juli 1947 erhielt er den Namen Südstern.
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1945 |
Ab sofort müssen von jedem Ortsamtsbezirk in Treptow 150 Mann für
ca. vier bis fünf Tage gestellt werden, um Kartoffeln abzuladen. Diese
Leute sollten sich entsprechend anziehen und Körbe bzw. Eimer mitbringen.
Verpflegung für diese Tage wurde gestellt.
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1945 |
Rabbiner Martin Riesenburger hält den ersten Freitagsgottesdienst nach
Kriegsende in der Kapelle des Jüdischen Friedhofs in Weißensee.
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1945 |
In der Synagoge des Jüdischen Krankenhauses in Berlin-Wedding findet der
erste Gottesdienst statt. Er wurde von einem sowjetischen Armee-Rabbiner
zelebriert.
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1945 |
Im Geburtenbuch des Jüdischen Krankenhauses, das nach der Befreiung sofort
wieder der Allgemeinheit zur Verfügung steht, wird die Geburt eines
Mädchens christlicher Konfession verzeichnet.
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1946 |
Eine »Kunstausstellung des Westens« wird im Rathaus Schöneberg
eröffnet. Über 100 Berliner Künstler stellten Gemälde,
Grafiken und Plastiken aus.
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1946 |
Die im Sowjetischen Sektor Berlins gebildeten Konsumgenossenschaften
schließen sich im Verband Berliner Konsumgenossenschaften zusammen.
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1946 |
Auf Vorschlag des Magistrats und mit Genehmigung der Alliierten Kommandantur
wird Dr. Otto Ostrowski (SPD) als Nachfolger von Dr. Gerhard Lichter
Bürgermeister von Wilmersdorf.
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1947 |
Zum erstenmal nach dem Krieg findet der Langstreckenlauf »Quer durch
Berlin« statt.
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1948 |
Die Stadtverordnetenversammlung behandelt einen Antrag der SPD-Fraktion vom 24.
April, in dem gefordert wurde, die Berliner Universität unter
Viermächte-Kontrolle zu stellen.
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1948 |
Der Schriftsteller Günter Weisenborn und der Grafiker Herbert Sandberg
geben der amerikanischen Militärregierung die Lizenz für die
satirische Zeitschrift »Ulenspiegel« zurück, nachdem eine
Einigung über die Politik des Blattes nicht möglich war.
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1948 |
Der Senat der Berliner Universität spricht sich in einem Beschluß
einstimmig gegen die am selben Tag von der Stadtverordnetenversammlung von
Groß-Berlin beschlossene Gründung einer zweiten Universität in
Berlin aus.
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1948 |
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt mit den Stimmen der SPD, CDU
und LDP, die Einrichtung einer freien Hochschule vorzubereiten, da Freiheit und
Unabhängigkeit von Wissenschaft und Lehre an der Berliner Universität
nicht gewährleistet seien.
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1949 |
Der Raubmörder Berthold Wehmeyer wird in der Untersuchungshaftanstalt
Moabit durch das Fallbeil hingerichtet. Dies war die letzte Vollstreckung der
Todesstrafe in Berlin.
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1953 |
Der Senat billigt die Pläne zum Durchstich eines Kanals zwischen dem
Westhafen und der Charlottenburger Schleuse (Westhafenkanal). Die erforderlichen
vier Mill. Mark zur Realisierung kamen aus Notstandsmitteln der Wertschaffenden
Arbeitsförderung (WAF).
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1953 |
Die Chemische Gesellschaft der DDR wird in Leipzig gegründet. Ihre
Geschäftsstelle war in Ost-Berlin. Erster Vorsitzender war Prof. Erich
Thilo.
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1955 |
Bei der VII. Internationalen Radfernfahrt für den Frieden erringt mit dem
Berliner Benno Funda erstmals ein deutscher Teilnehmer den Etappensieg in
Berlin.
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1955 |
Armando Fernandez wird in Mexiko-Stadt geboren. Der Wasserballer der
Wasserfreunde Spandau 04 gewann bei den Olympischen Spielen in Los Angeles
1984 mit der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille. 1984 nahm er die
deutsche Staatsbürgerschaft an.
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1958 |
Im Rahmen seines Besuches der Bundesrepublik trifft der türkische
Staatspräsident Celai Bayar zu einem 48stündigen Besuch in West-Berlin
ein.
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1959 |
Vom 11. Mai bis 22. Juni und vom 13. Juli bis 5. August findet die Genfer
Außenministerkonferenz statt. Die vier Großmächte berieten
über die Wiedervereinigung Deutschlands und die Berlin-Frage. Das Treffen
blieb erfolglos.
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1967 |
Die »Berliner Burschenschaft Germania« läßt ein Flugblatt
verteilen, das die Überschrift trägt »Der AStA (Allgemeiner
Studentenausschuß) vertritt nicht mehr die Mehrheit der Studenten«.
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1982 |
Der Maler und Lyriker Friedrich Schröder-Sonnenstern stirbt in Berlin. Er
wurde auf dem Alten Kirchhof der Zwölf-Apostel-Gemeinde in Schöneberg
beigesetzt.
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1982 |
Im Berliner Wohngebiet Kaulsdorf-Nord wird die 2 000. Neubauwohnung seit
Baubeginn vor zwei Jahren übergeben.
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1988 |
Die im Auftrag der Stern- und Kreisschiffahrt gebaute »Havel-Queen«
wird vom Stapel gelassen.
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1994 |
Bundeskanzler Helmut Kohl und der russische Staatspräsident Boris Jelzin
legen in Bonn den Streit um die Verabschiedung der russischen Truppen bei. Die
Abschiedsfeier sollte in Anwesenheit Kohls und Jelzins am 31. August in Berlin
stattfinden.
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1996 |
Bezirksbürgermeister Klaus Ulbricht (Köpenick) eröffnet um
11.00 Uhr auf dem Marktplatz in Friedrichshagen das traditionelle
»Fest auf der Bölsche«.
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1996 |
Die Komödie »Der nackte Wahnsinn« hat Premiere im Renaissance-
Theater. In der Ankündigung hieß es, es handele sich »um einen
zweitklassigen Regisseur, der mit drittklassigen Schauspielern eine
viertklassige Komödie probt«.
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1996 |
Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Eberhard Diepgen und Manfred
Stolpe, verständigen sich nach der gescheiterten Fusion beider Länder
auf einen Koordinierungsrat. Er sollte die künftige Zusammenarbeit effektiv
und eng gestalten.
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1996 |
Das Berliner Rote Kreuz (DRK) veranstaltet auf dem Alexanderplatz ein Fest zum
Weltrotkreuztag. Tausende Zuschauer folgten Blaulicht und Martinshorn und sahen
den Rettungsaktionen der Helfer zu.
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1997 |
Mitglieder der ehemaligen Gesellschaft Historisches Berlin, später
»Stadtbild e.V.«, protestieren im Lustgarten (Mitte) gegen die
Beibehaltung der »Nazi-Pflasterung« des Platzes. Sie forderten eine
Platzanlage nach alt-grünem Vorbild.
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1998 |
Der Aufsichtsrat der Königlichen Porzellan Manufaktur (KPM) ernennt den
Nürnberger Unternehmensberater Reiner Linhard zum neuen
Geschäftsführer. Gleichzeitig wurde ein unter Linhards Mitarbeit
entstandener Sanierungsplan für die KPM beschlossen.
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1998 |
Die Unabhängige Kommission zur Überprüfung des DDR-
Parteivermögens entscheidet, daß das »Haus der Demokratie«
(Mitte) an den Deutschen Beamtenbund verkauft wird. Der Kaufpreis betrug
14,7 Millionen Mark.
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1999 |
Der 71jährige Kantor Oljean Ingster von der jüdischen Synagoge
Rykestraße in Prenzlauer Berg wird für sein Lebenswerk mit dem
Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Holocaust-Überlebende übte
diese ehrenamtliche Aufgabe 34 Jahre aus.
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