1822 |
Die »Gesellschaft zur Beförderung des Christenthums unter den
Juden« wird in Berlin gegründet.
|
1840 |
Die Pianistin Clara Wieck gibt in der Singakademie am Festungsgraben ihre zweite
und letzte Soiree der Saison.
|
1844 |
Das Grundstück Johannisstraße 4 (Mitte) wird von Dr. phil.
Moritz Veit und Joseph Lehfeldt, den Gründern der Verlagsbuchhandlung Veit
& Co., für 32 000 Taler erworben. Ab Sommer 1844 wurde
es Sitz des Berliner Handwerkervereins.
|
1850 |
Ludwig Bisky, Vorsitzender des Berliner Bezirkskomitees der
»Arbeiterverbrüderung«, wird polizeilich aus Berlin ausgewiesen.
Aufgrund der Ausweisung legte er sechs Tage später den Vorsitz des
Bezirkskomitees nieder.
|
1851 |
Baumeister Malberg beendet seine Lehrtätigkeit am Gewerbeinstitut in der
Klosterstraße (Mitte).
|
1851 |
Bauinspektor Ludwig Carl Scabell wird zum königlichen Branddirektor
ernannt. Dieser Tag gilt als Gründungsdatum der Berliner Berufsfeuerwehr.
|
1851 |
Krolls Wintergarten am Königsplatz (Platz der Republik) wird bei einem
Brand zerstört. Das Gebäude wurde durch Eduard Titz wieder aufgebaut.
1898 wurde es »Neues Königliches Opernhaus«,
1933 Tagungsort des Reichstages und 1951 als Kriegsruine abgerissen.
|
1871 |
Ein Gerät für die Eisenbahn-Sicherungstechnik, der
»Elektromagnetische Eisenbahn-Streckenblock«, entwickelt von der Firma
Siemens & Halske, wird vorgestellt und zur Einführung auf der Strecke
Berlin - Potsdam empfohlen.
|
1871 |
Die Strecke Spandau - Wustermark - Stendal - Gardelegen der Berlin-Lehrter
Eisenbahn wird eröffnet.
|
1873 |
Ernst August Friedel wird zum besoldeten Stadtrat auf zwölf Jahre ernannt
und in den Jahren 1884 und 1897 jeweils für weitere zwölf
Jahre wiedergewählt.
|
1875 |
Die Bahnhöfe Weißensee (Greifswalder Straße) und Treptow
(Treptower Park) werden eröffnet.
|
1879 |
Der Verein Berliner Presse gibt seinen zweiten Presseball im »Hotel de
Rome« Unter den Linden/Charlottenstraße (Mitte).
|
1882 |
Die Königliche Direktion der Berliner Stadteisenbahn wird aufgelöst
und durch die Königliche Eisenbahn-Bau-Kommission ersetzt.
|
1882 |
Die Berliner Stadtbahn beginnt ihren Fahrbetrieb. Die Eröffnungsfeier
für den Lokalbetrieb (S-Bahn) erfolgte am 6. Februar, der externe Verkehr
(Fernverkehr) lief ab 15. Mai.
|
1883 |
Der Personenverkehr der Berlin-Dresdener Eisenbahn wird zum Anhalter Bahnhof (am
Askanischen Platz, Kreuzberg) verlegt.
|
1886 |
Der Fürst von Montenegro trifft am Abend in Berlin ein. Von Paris kommend
besuchte er das Opernhaus und trat anschließend die Weiterreise nach St.
Petersburg vom Bahnhof Friedrichstraße aus an.
|
1887 |
Ein neues Statut für das Geodätische Institut, ausgearbeitet von
Berliner Wissenschaftlern, dem Astronomem Wilhelm Julius Foerster und dem
Geodäten Friedrich Helmert, tritt in Kraft.
|
1888 |
Die erste Freiwillige Feuerwehr in Pankow ist einsatzbereit.
|
1888 |
Im Saal des Architektenhauses (Wilhelmstraße 92, Mitte) konstituiert sich
der Verein »Frauenwohl« - die erste nichtproletarische Organisation
für Frauenrechte.
|
1890 |
Die Große Berliner Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet die Linie
Weddingplatz - Reinickendorf, Marktstraße.
|
1898 |
Ernst Karl Theodor Hoppe, Gründer einer Maschinenfabrik zum Bau von
Dampfmaschinen und Lokomobilen, stirbt in Berlin.
|
1899 |
Der Bahnhof Hermannstraße (Neukölln) wird eröffnet.
|
1900 |
In den Sälen der Philharmonie veranstaltet der »Verein der
Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin« den »Ball ohne
Herren«, ein Kostümfest, das zu den gelungensten Veranstaltungen
dieser Art gezählt wurde.
|
1902 |
In der Oderberger Straße wird die fünfte Berliner Volksbadeanstalt,
erbaut nach Plänen von Ludwig Hoffmann, übergeben. Die Bauplastik an
der im Renaissancestil gehaltenen Fassade, darunter auch der Bildschmuck
über dem Portal, stammte von Otto Lessing.
|
1903 |
Für Nachtbeleuchtung zwischen 22.00 und 6.00 Uhr wird ein
Sondertarif von 35 Pfennig/kWh bei einem Mindestverbrauch von
1 000 Mark/Jahr festgelegt.
|
1906 |
Der Unterricht in Bienenzucht wird in den Lehrplan der Gärtnerlehranstalt
in Dahlem aufgenommen. Dafür wurde ein Pavillon mit Raum für
60 Bienenvölker auf dem Gelände der Anstalt errichtet.
|
1906 |
Die Astronomen Arthur Auwers und Karl Hermann Struwe besichtigen das
Gelände der zukünftigen Sternwarte in der Nähe des
Schloßparks Babelsberg.
|
1907 |
Die Stromlieferung, die seit September von den »Berliner
Elektricitäts-Werken« (BEW) eingeschränkt war, ist wieder
unbeschränkt möglich. .
|
1912 |
Die »Sportpalast-Betriebs-Actien-Gesellschaft« verpachtet den
Sportpalast an die »Hippodrom-Palast GmbH« (Geschäftsführer
Emil Vogts) für zunächst drei Monate. Der neue Name des Sportpalastes,
»Hippodrom-Palast«, verschwand sehr schnell wieder.
|
1912 |
Dr. Ernst Trendelenburg wird zum Generalsekretär der Kaiser-Wilhelm-
Gesellschaft ernannt. Er trat die Nachfolge von Dr. Ernst von Simson an.
|
1913 |
Das selbständige Postamt in Frohnau beginnt mit vier Beamten den Dienst. Es
war aus einer im April 1911 eröffneten Postagentur hervorgegangen.
|
1913 |
Der Ingenieur G. Fuhrmann übernimmt die Leitung der Physikalischen
Abteilung der Versuchsanstalt für Luftfahrt. Fuhrmann kümmerte sich
besonders um die Winddruck- und Windkanalmeßanlagen.
|
1913 |
Generalmajor von Bonin wird Stadtkommandant.
|
1913 |
Der 1896 gegründete Allgemeine Preußische Städtetag
eröffnet eine Geschäftsstelle in der Poststraße 17/Ecke
Molkenmarkt (Mitte). Geschäftsführer wurde Hans Luther, Magdeburg, der
spätere Reichskanzler.
|
1914 |
Der Techniker Emil Everling wird Leiter der Wissenschaftlichen Hauptstelle der
Versuchsanstalt für Luftfahrt, wo er insbesondere die Bibliothek aufbaute
und grundlegende Arbeiten zur Flugmechanik leistete.
|
1914 |
Der Stromlieferungsvertrag der »Berliner Elektricitäts-Werke«
(BEW) mit Spandau ist abgelaufen. Die Stromversorgung Spandaus erfolgte durch
das Kreiselektrizitätswerk Oberhavel.
|
1915 |
Helmut Radach wird geboren. Der Ruderer der R.G. Wiking Berlin gewann bei den
XI. Olympischen Spielen in Berlin 1936 mit dem deutschen Achter die
Bronzemedaille. In dieser Bootsklasse war er 1936 Deutscher Meister.
|
1915 |
Robert Michaelis von Olshausen, Herausgeber der »Zeitschrift für
Geburtshilfe und Gynäkologie«, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er
am 5. Februar auf dem Alten Friedhof der St.-Matthäus-Gemeinde
(Schöneberg).
|
1915 |
Das Männer-Hospiz in der Hussitenstraße 4/5 (Wedding) wird wegen
kriegsbedingter rückläufiger Einnahmen an den »Verein Wohlfahrt
der weiblichen Jugend« vermietet.
|
1918 |
Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst Gustav von Kessel,
läßt die Bürger wissen, daß er »jeden Versuch, die
Ruhe und Ordnung zu stören, mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln
unterdrücken werde«.
|
1919 |
Die Reichsverordnung über schiedsgerichtliche Erhöhung der Preise
für elektrische Arbeit, Gas und Wasser gibt den Städtischen
Elektrizitätswerken Berlin (StEW) die Handhabe, in alle
Hochspannungsabkommen nachträglich eine Kohlenklausel einzufügen.
|
1920 |
Der Ausschuß zur Gründung des Mieterverbandes im preußischen
Staatsgebiet beruft eine Versammlung der Delegierten aller in Preußen
bestehenden Mieterverbände nach Berlin ein.
|
1920 |
Die Ausstellung landwirtschaftlicher Trockenerzeugnisse anläßlich der
Landwirtschaflichen Woche in den Räumlichkeiten des Lehrervereins zu
Berlin, Alexanderplatz (Mitte), wird für den 19. Februar
1920 angekündigt.
|
1920 |
Durch Beamte der Sicherheitspolizei wird eine kommunistische Versammlung im
Restaurant Parkschloß in der Jungfernheide aufglöst. An der
Zusammenkunft hatten 130 Männer und acht Frauen teilgenommen.
|
1920 |
Die Angestellten der Straßenbahnen entfernen gegen den Willen ihrer
Direktion die an den Mützen angebrachten Nummern, da »das Tragen von
Nummernabzeichen eines freien Bürgers der Republik nicht würdig
sei«.
|
1922 |
Ein landesweiter, bis zum 7. Februar andauernder Streik von
800 000 Eisenbahnern, Beschäftigten der Straßenbahn, der U-
Bahn und weiterer städtischer Berliner Betriebe stört Verkehr und
Versorgung der Stadt.
|
1923 |
Der Preis für elektrischen Niederspannungsstrom je kWh beträgt
800 Mark.
|
1924 |
Für die Angestellten der Bewag in Gemeinschaft mit den Gas- und
Wasserwerken wird ein neuer Tarifvertrag wirksam. Als Grundlage für die
Gehälter blieb die Besoldung der Staatsbeamten. Für die Arbeiter wurde
ein Manteltarifvertrag abgeschlossen.
|
1925 |
Die Delegierten des Roten Frontkämpferbundes (RFB) treffen sich zu ihrer 1.
Reichskonferenz, auf der Ernst Thälmann zum Vorsitzenden gewählt wird.
Obwohl erst ein halbes Jahr zuvor gegründet, zählte der RFB bereits
15 000 Mitglieder.
|
1926 |
Die Städtisches und Kreis-Kraftwerk Spandau G.m.b.H. übernimmt die
»aushilfsweise« Stromlieferung für einen Teil des Bewag-
Versorgungsgebietes in Charlottenburg.
|
1926 |
Die Omnibuslinie A 5 »Stettiner Bahnhof (Mitte) - Steglitz,
Rathaus« wird mit einer Streckenlänge von 10,88 km in Betrieb
genommen.
|
1927 |
Der Metallurge Ernst Justus Kohlmeyer wird zum ordentlichen Professor für
Metallhüttenkunde an die Technische Hochschule zu Berlin berufen. Die
Berufung war mit der Übernahme der Leitung des
Metallhüttenmännischen Instituts der Hochschule verbunden.
|
1928 |
Manfred von Ardenne richtet in Berlin-Lichterfelde-Ost, Jungfernstieg 19, sein
Laboratorium ein. Das von ihm gemietete Haus war bis 1945 seine Arbeits-
und Wohnstätte.
|
1928 |
Das Landesarbeitsamt Berlin geht in die neugegründete Reichsanstalt
für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung über. Es schied
damit aus der städtischen Verwaltung aus.
|
1929 |
Das Plaza-Varieté am Küstriner Platz (Franz-Mehring-Platz,
Friedrichshain) wird nach viereinhalbmonatiger Bauzeit mit einem internationalen
Varietéprogramm eröffnet. Jules Marx hatte den ungenutzten Ostbahnhof
gepachtet und die Bahnhofshalle ausgebaut.
|
1929 |
Auf dem nördlichen Teil der Ringbahn (S-Bahn-Nordring, die Strecke
Charlottenburg - Westend - Ostkreuz) wird der elektrische Zugbetrieb offiziell
aufgenommen. Die Einführung des auf den elektrischen Zugbetrieb
abgestimmten Fahrplans erfolgte am 20. März.
|
1930 |
Die Reichsbahn setzt die Fahrpreise der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen
herauf. Die Mindestpreise im Berliner Eisenbahnverkehr betrugen bisher in der 3.
Klasse 15 und in der 2. Klasse 25 Pfennig. Sie betrugen fortan
20 bzw. 30 Pfennig.
|
1930 |
Durch einen Erlaß des Reichswehrministers wird Generalmajor Kurt
Schreiber, bisheriger Abteilungschef im Personalamt des Reichministeriums, zum
Stadtkommandanten von Berlin ernannt.
|
1930 |
Der Stadtkommandant von Berlin, General von Schleinitz, nimmt seinen Abschied.
|
1933 |
Eugen Fischer, Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie,
menschliche Erblehre und Eugenik, hält in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
den Vortrag »Rassenkreuzung und geistige Leistung«.
|
1933 |
Die Bewag beginnt, für ihre Stromabnehmer Führungen durch das
Großkraftwerk Klingenberg durchzuführen.
|
1933 |
Reichskanzler Adolf Hitler verkündet über Rundfunk einen »Aufruf
an das deutsche Volk«. Binnen vier Jahren sollten die Bauern der
Verelendung entrissen und die Arbeitslosigkeit endgültig überwunden
sein.
|
1933 |
Der Baumeister und Ingenieur Gustav Lilienthal stirbt in Berlin. Er hatte nach
dem Tode seines Bruders Otto 1896 mit wenig Erfolg die flugtechnischen
Versuche fortgeführt. Sein Schwingenflugzeug kam über Rollversuche
nicht hinaus.
|
1933 |
Der Reichstag wird durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg
aufgelöst.
|
1934 |
Das Bezirksamt Kreuzberg eröffnet Kurse für erwerbslose Jugendliche im
Alter von 14 - 25 Jahren. Jungen konnten eine Lehrausbildung als
Kraftfahrer, Metallarbeiter, Packer, Tischler und Bürobote, Mädchen
als Schneiderin oder Hausangestellte absolvieren.
|
1934 |
Die Deutsche Reichsbahn eröffnet ihre zweite Flugstrecke. Sie verband
Berlin mit Breslau und wurde sechsmal wöchentlich beflogen. Ebenso wie bei
der Fluglinie Berlin - Königsberg wurden die Flüge von der Deutschen
Lufthansa durchgeführt.
|
1935 |
Das Statistische Amt der Stadt Berlin beziffert die Einwohnerzahl von Berlin auf
4 199 361. Die Zahl der Lebendgeborenen stieg im Vergleich zum Januar
1934 von 4 065 auf 5 427.
|
1935 |
Der U-Bahnhof Wilhelmplatz in Charlottenburg erhält den Namen Richard-
Wagner-Platz.
|
1935 |
Die Reichsbahndirektion Berlin teilt mit, daß der S-Bahnhof »Stadion
Rennbahn Grunewald« ab 1. März den Namen »Reichssportfeld«
erhält. Durch den Abbruch des Stadions habe der bisherige Name seine
Bedeutung verloren.
|
1935 |
In der Berliner Philharmonie in der Bernburger Straße gibt das Leipziger
Gewandhausorchester unter Hermann Abendroth ein gefeiertes Konzert mit den vier
Tondichtungen von Max Reger. Unter den Besuchern war auch Reichskanzler Adolf
Hitler.
|
1935 |
In der »Funkausstellung Tutmannshausen«, die innerhalb der
»Grünen Woche« stattfindet, wird erstmals ein Allstrom-
Volksempfänger vorgestellt, der ohne Umbau am Gleich- und Wechselstromnetz
arbeitet.
|
1935 |
Das Sondergericht Berlin verurteilt den jüdischen Friseur Jule R. aus der
Kurfürstenstraße 99 (Charlottenburg) zu einem Jahr und drei
Monaten Gefängnis. Er hatte gegenüber zwei Kunden nicht genehme
Bemerkungen zur NS-Politik gemacht.
|
1935 |
Die von Dr. Joseph Goebbels herausgegebene Berliner Tageszeitung »Der
Angriff« wird ab sofort von der Deutschen Arbeitsfront herausgegeben. Damit
sollten »Bewegung und Arbeitsfront tiefer verbunden werden«.
|
1936 |
Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) wird der 3. Reichsberufswettkampf
eröffnet. Auf der Veranstaltung sprachen der Reichsorganisationsleiter Dr.
Robert Ley und der Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Der Wettkampf
wurde in 2 500 Orten ausgetragen.
|
1936 |
Der U-Bahnhof Nordring erhält den Namen Schönhauser Allee.
|
1936 |
Die Grüne Woche 1936, die mit der Deutschen Jagdausstellung verbunden war,
schließt mit einer Rekordbesucherzahl von 285 000 Besuchern.
Dies waren 40 000 mehr als im Vorjahr.
|
1936 |
Die deutsche Springreitermannschaft gewinnt in der Deutschlandhalle
(Charlottenburg) den Großen Preis von Deutschland vor Polen und Italien.
|
1938 |
Der Ingenieur Hans Ebner, Wissenschaftler an der Versuchsanstalt für
Luftfahrt (DVL), wird zum außerordentlichen Forschungsprofessor ernannt.
|
1945 |
Berlin wird zur Festung erklärt. Dr. Joseph Goebbels übernahm die
Verantwortung für die Verteidigung der Stadt vor der anrückenden Roten
Armee, die bei Küstrin die Oder erreicht hatte. Der Volkssturm besetzte
Bahnhöfe, Brücken und öffentliche Gebäude.
|
1946 |
Der Magistrat und der Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin erlassen
einen gemeinsamen Aufruf, um zur Vorbereitung von
Wiedergutmachungsmaßnahmen alle Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu
erfassen.
|
1946 |
Es beginnt die Ausgabe von Postwertzeichen der ersten Einheitsausgabe (1.
Kontrollratsserie) in den Postämtern der vier alliierten Besatzungssektoren
in Berlin.
|
1947 |
Das Studentenparlament der Technischen Universität Berlin wird
eröffnet.
|
1949 |
Von diesem Tag an erhalten 600 Studenten der Freien Universität
Berlin, deren Gesundheit gefährdet war, für einhundert Tage
täglich eine Mahlzeit aus einer Spende des Werkes »Rettet
Berlin«.
|
1950 |
Die Mitarbeiter des »Institutes für Zuckerindustrie« in der
Amrumer Straße 32 (Wedding) legen die Arbeit wegen
unüberwindbarer wirtschaftlicher Schwierigkeiten nieder. Das
1904 gegründete Institut wurde geschlossen.
|
1951 |
Das bisher zum Bezirk Spandau gehörende West-Staaken wird auf der Grundlage
eines Gebietstauschs zwischen der britischen und der sowjetischen
Besatzungsmacht in die Verwaltung Ost-Berlins übernommen.
|
1951 |
Auf der Grundlage der Verfassung vom 1. Oktober 1950 wird in West-Berlin
die bisherige Bezeichnung »Magistrat von Groß-Berlin« durch
»Der Senat von Berlin« ersetzt. In Ost-Berlin blieb die Bezeichnung
»Magistrat von Groß-Berlin« weiterhin gültig.
|
1951 |
Beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg wird die Wiederaufrichtung des
»Vereins Versuchsanstalt für Luftfahrt« mit Geschäftsstelle
in München eingetragen.
|
1956 |
Der Telefon-Wetterdienst des Instituts für Meteorologie der Freien
Universität Berlin beginnt mit Meldungen rund um die Uhr.
|
1957 |
Die Grüne Woche Berlin 1957 wird eröffnet.
|
1957 |
An der Humboldt-Universität zu Berlin wird völlige
Gebührenfreiheit für alle Studenten eingeführt.
|
1962 |
Im Krankenhaus Friedrichshain kommen Drillinge zur Welt - zwei Mädchen und
ein Junge.
|
1962 |
DDR-Verkehrsminister Erwin Kramer präsentiert der Presse einen am 27.
Januar am S-Bahnhof Wollankstraße entdeckten, von Reinickendorf aus
vorgetriebenen Fluchttunnel, von dem er behauptet, er hätte zur
Einschleusung von Agenten dienen sollen.
|
1963 |
Das Evangelische Gymnasium in Grunewald, Salzbrunner Straße 41-47, wird
mit der Wahrung der Tradition des ehemaligen, 1958 vom Ostberliner
Magistrat aufgelösten Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster betraut.
|
1963 |
869 135 Rundfunkgenehmigungen und 387 384 Fernseh-
Rundfunkgenehmigungen gibt es im Bereich der Landespostdirektion West-Berlin.
|
1963 |
Volksbildungssenator Joachim Tiburtius eröffnet in den Räumen der
Akademie der Künste die Deutsche Kinemathek e.V.
|
1973 |
Die BVG (Ost) stellt die letzte O-Bus-Linie, die Linie 37, ein. Damit gab es in
Gesamt-Berlin keinen O-Bus-Verkehr mehr.
|
1976 |
Der Physiker Prof. Werner Heisenberg stirbt in München. Heisenberg war von
1941 bis 1945 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in
Berlin. 1932 hatte Heisenberg den Nobelpreis für Physik erhalten.
|
1983 |
Der Orkanwirbel »L« beeinflußt Berlin. Es gab in den
Abendstunden Orkanböen, bei denen in Dahlem 53 Knoten (27,4 m/s),
in Tegel 55 Knoten (28,4 m/s) und in Tempelhof 56 Knoten
(28,9 m/s) gemessen wurden.
|
1986 |
In der Westberliner Zeitung »Der Tagesspiegel« erscheint eine Anzeige,
in der sich über 200 Professoren mit den für einen Tarifvertrag
streikenden studentischen Beschäftigten der Westberliner Hochschulen
solidarisch erklären.
|
1987 |
Seit dem Inkrafttreten der Smog-Verordnung wird in West-Berlin erstmals für
48 Stunden Smog-Alarm der Stufe 1 erlassen. Damit war ein Fahrverbot
für nichtschadstoffarme Autos verbunden.
|
1994 |
Carola von Braun erklärt wegen der sogenannten Figaro-Affäre ihren
Rücktritt als Berliner F.D.P.-Vorsitzende. Sie hatte u.a. ihre
Friseurrechnungen über die Fraktionskasse abgerechnet. Mit ihr trat der
gesamte Landesvorstand zurück.
|
1996 |
Das Ofenmuseum in der Melanchthonstraße 63 in Mahlsdorf bleibt fortan
geschlossen. Damit ging nach dem Gründerzeitmuseum eine weitere
Kultureinrichtung in dem Hellersdorfer Ortsteil verloren.
|
1996 |
Die Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) teilt mit, daß ihre Leser ab sofort von
zu Hause aus Bücher, CDs, Noten und Videospiele ausleihen können,
vorausgesetzt, sie verfügen über einen Computer und ein Modem.
|
1996 |
Zwei Drittel der Bäume im Tiergarten sind bereits krank, teilt die Berliner
Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz mit. Gemeinsam mit der Technischen
Universität sollte untersucht werden, ob die Bäume durch die geplanten
Tunnelbauarbeiten Schaden nehmen.
|
1996 |
Die Bezirkskasse im Rathaus Kreuzberg an der Yorckstraße stellt
(zunächst versuchsweise) einen Bargeldcomputer für die Auszahlung von
Sozialhilfe auf.
|
1996 |
Der Nachlaß des Berliner Pfarrers Dietrich Bonhoeffer geht in den Besitz
der Staatsbibliothek zu Berlin über.
|
1997 |
Im Schloß Charlottenburg sind die Räume von König Friedrich
Wilhelm IV. und seiner Gemahlin Elisabeth nach Abschluß der
Restaurierungsarbeiten wieder für Besucher zugänglich.
|
1997 |
Berliner Realschulen stellen sich mit einer Informationsveranstaltung in der
Kongreßhalle am Alexanderplatz (Mitte) vor. 5 000 Besucher kamen
zu den Vorführungen der Schüler.
|
1997 |
Ein Lkw-Fahrer fährt am Breslauer Platz (Friedenau) in einen
Imbißstand. Zuvor hatte der Fahrer an einer Tankstelle zwei
Zapfsäulen gerammt und in der Hauptstraße (Schöneberg) einen Pkw
beschädigt.
|
1998 |
Die Konsumgenossenschaft Berlin kauft ihren Firmensitz in der Josef-Orlopp-
Straße 32-36 (Lichtenberg) zurück. Das unter Denkmalschutz
stehende Haus war 1992 wegen vorübergehender wirtschaftlicher
Engpässe verkauft worden.
|
1998 |
Klirrende Kälte hat in Berlin Einzug gehalten. Auf dem Flughafen Tegel
wurde mit -12,8°C der niedrigste Wert des Jahres gemessen.
|
1999 |
Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde im Tempelhofer Ortsteil Lichtenrade
gründen einen Tauschring. Dienstleistungen wie Babysitten,
Schularbeitenhilfe und Arzt- oder Behördenbegleitung können je nach
Zeitaufwand »ausgetauscht« werden.
|
1999 |
Die Siegessäule im Tiergarten wird privatisiert. Die Firma »Monument
Tales« wollte 1,2 Millionen Mark investieren. Im Sommer sollte in
einem der vier Torhäuschen das Café »Viktoria« eröffnet
und auch die Plattform um die Säule herum genutzt werden.
|