1716 |
Der Sekretär bei der Geheimen Kanzlei und dem Geheimen Staatsarchiv zu
Berlin, der Jurist Christian Friedrich Hartmann, stirbt in Berlin.
|
1719 |
Otto Christoph von Podewils wird geboren. Der Neffe des Kabinettsministers Graf
Heinrich von Podewils war preußischer Diplomat und wurde
1741 zusammen mit seinem Onkel in den Grafenstand erhoben. 1746 wurde
er zum preußischen Staatsminister ernannt.
|
1741 |
Aus Anlaß des Sieges der preußischen Truppen bei Mollwitz in
Schlesien werden von den Wällen nacheinander alle Kanonen abgefeuert. Im
Lustgarten brannte das Regiment des Grafen Christoph von Dohna ein dreimaliges
Lauffeuer ab.
|
1741 |
Anläßlich des Sieges der preußischen Truppen bei Mollwitz in
Schlesien findet in Gegenwart der Königin und der Königinmutter in der
Domkirche ein Dankgottesdienst statt. Die Kanzelrede hielt Konsistorial- und
Kirchenrat Hofprediger D. E. Jablonski.
|
1748 |
Der Kandidat der Theologie Johann Georg Schultheß gründet in Berlin
den »Montags-Klub zur geselligen Unterhaltung von Männern«. Der
Klub unterstützte Opfer von Unglücken wie Brand und Wasser und
förderte nach Kräften die Berliner Aufklärung.
|
1754 |
Mühlenmeister Joachim Friedrich Bading kauft für 200 Taler von
der Königlich Preußischen Kurmärkischen Kriegs- und
Domänenkammer die sogenannte deutsche Mühle in Rixdorf, die er bisher
in Pacht hatte, und das Müllerhäuschen.
|
1780 |
Johann Jacob Otto August Rühle von Lilienstern wird in Berlin geboren.
Neben seinen militärischen Leistungen machte sich der preußische
Generalleutnant auch als Dichter und Maler einen Namen.
|
1811 |
Wilhelmine Reichard startet in Berlin als erste Frau zu einem Ballonflug.
|
1819 |
Im Amtsblatt des Regierungsbezirks Berlin wird bekanntgegeben, daß der
Berliner Wollmarkt in diesem Jahr erst am 16. Juni - und nicht am 8. Juni wie
bisher - stattfinden und 14 Tage dauern wird.
|
1823 |
Ferdinand Gotthold Max Eisenstein wird in Berlin geboren. Eisenstein war
Mathematiker, zeitweise Privatdozent an der Berliner Universität, und
arbeitete an der Beweisführung der kubischen und biquadratischen
Reziprozitätsgesetze.
|
1827 |
Die Albrecht-, Karl- (Reinhardtstraße), Luisen-, Marien- und
Schumannstraße erhalten ihre Namen.
|
1837 |
Adolf Scholkmann wird in Osterburg (Altmark) geboren. Nach dem Theologiestudium
und einer Hauslehrertätigkeit legte er 1864 das höhere
Lehrerexamen ab. Von 1865 bis 1902 wirkte er am Luisenstädtischen
Gymnasium in Berlin. 1882 wurde er Professor.
|
1842 |
Der »Localverein Berlin-Spandau zur Besserung von Strafgefangenen«
wird, nachdem er sich selbständig konstituiert hatte, per Kabinettsorder
der Aufsicht des Direktoriums des gleichnamigen Hauptvereins unterstellt.
|
1844 |
Während der Konstituierung des Handwerkervereins tritt der unter dem
Gesangslehrer und Komponisten Hermann Hauer ebenfalls neu gegründete
Sängerchor des Vereins zum erstenmal auf.
|
1844 |
Ein Handwerkerverein, der vorwiegend aus Gesellen besteht, konstituiert sich
unter Leitung des Stadtsyndikus Heinrich Hedemann in der Oranienburger
Straße 18.
|
1850 |
Der preußische Beamte Johann David Heegewaldt, Ehrenbürger der Stadt,
stirbt in Berlin. Heegewaldt hatte sich um den Aufbau der kommunalen
Armenverwaltung und -fürsorge verdient gemacht.
|
1851 |
Friedrich Wilhelm Langerhans, Berlins erster Stadtbaurat, stirbt.
|
1870 |
Wilhelm Foerster unterbreitet den kommunalen Behörden in Berlin den
Vorschlag, in Berlin ein Netz von elektrisch regulierten Uhren aufzustellen. Die
Aufstellung einer solchen Uhr vor dem Kammergericht hatte sich bewährt.
|
1871 |
Die neue Reichsverfassung, durch die Berlin zum Sitz der obersten
Verfassungsorgane und damit zur Hauptstadt des Deutschen Reiches erklärt
wurde, wird im Reichstag verabschiedet. Sie trat am 4. Mai in Kraft.
|
1877 |
Hermann Martens wird geboren. Der Radsportler gewann bei den Olympischen Spielen
in London 1908 als Berliner Verteter in der deutschen Olympiamannschaft die
Silbermedaille im 4000-m-Mannschaftsverfolgungsrennen.
|
1877 |
Hermann Henze wird in Finsterbergen (Thüringen) geboren. Der Geograph und
Meteorologe war von 1902 bis 1942 am Preußischen
Meteorologischen Institut in Berlin tätig.
|
1885 |
Dem Architekten Hugo Koch wird der Lehrstuhl für Baukonstruktionslehre an
der Technischen Hochschule in Charlottenburg übertragen.
|
1894 |
In Barmen wird eine elektrische Zahnradbahn in Betrieb genommen, die von der
Berliner Firma Siemens & Halske gebaut und eingerichtet worden war.
|
1917 |
Rund 300 000 Berliner Arbeiter beteiligen sich angesichts des Sieges
der Februarrevolution in Rußland und unter dem Eindruck der
Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen an Streikaktionen.
|
1920 |
Vor der Strafkammer des Landgerichtsts 1 wird gegen Prinz Joachim Albrecht
von Preußen wegen versuchter Nötigung verhandelt. Anlaß waren
Ausschreitungen am 6. März 1920 im Hotel Adlon gegen drei Mitglieder
der französischen Militärmission.
|
1920 |
Im Schwurgerichtssaal des alten Kriminalgebäudes findet die Verhandlung
gegen Prinz Joachim Albrecht von Preußen, Rittmeister von Platen und Prinz
Gottfried von Hohenlohe-Langenburg unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen
statt.
|
1920 |
Der Chef der Heeresleitung wird über die (Geheim-)Sitzung vom 15.4.
unterrichtet. Hauptmann v. Viebahn sagte aus, daß die Sitzung unter
Billigung seiner vorgesetzten Dienststelle erfolgte. Weitere Untersuchungen
erfolgten durch gerichtliche Ermittlungen.
|
1921 |
Die Teltower Kreisbahnen werden auf dem Gebiet von Groß-Berlin durch die
Berliner Straßenbahnen übernommen.
|
1928 |
Der russische Sozialdemokrat Pawel Borrissowitsch Axelrod, einer der
führenden Ideologen der Menschewiki und Gegner Lenins, stirbt in Berlin,
wohin er nach der Oktoberrevolution emigriert war.
|
1930 |
Eine Anordnung des Oberreichsanwalts wird durch Beamte der Abt. I des
Polizeipräsidiums die Durchsuchung des Bezirkssekretariats der KPD in der
Seydelstraße 18 (Mitte) durchgeführt. Gefahndet wurde nach dem
Herstellungsort der sogenannten »Zellenzeitung.
|
1930 |
Die Reichsbahndirektion kündigt für Ostern die Ausgabe von
Rückfahrkarten von Berlin aus zu einer Reihe von Zielorten in der Provinz
Brandenburg an, darunter Dannenwalde, Landsberg (Warte) und Orte im Spreewald.
Die Ausgabe begann am 17. April.
|
1933 |
In der Nacht zum 17. April wird der Graphiker, Fotomonteur und Maler John
Heartfield in seiner Wohnung in der Potsdamer Straße von SA-Männern
überfallen. Heartfield floh zunächst nach Prag und 1938 weiter
nach England.
|
1937 |
In Berlin-Gatow wird die Deutsche Akademie für Luftfahrtforschung
eröffnet.
|
1939 |
Das »Forum des Zweiten Reiches« am Großen Stern (Tiergarten)
wird eingeweiht. Im Rahmen einer »Neugestaltung der Reichshauptstadt«
waren die Siegessäule und die Denkmäler des Königsplatzes zum
Großen Stern versetzt worden.
|
1945 |
Am frühen Morgen eröffnen die 1. Belorussische Front unter dem
Oberbefehl von Marschall Georgi K. Shukow und die 1. Ukrainische Front unter
Marschall I. S. Konew die seit Wochen erwartete Offensive gegen Berlin.
|
1949 |
Anläßlich des Osterfestes werden im Rahmen der Luftbrücke
innerhalb von 24 Stunden 12 940 Tonnen Kohle, Lebensmittel und
andere Verbrauchsgüter nach West-Berlin eingeflogen.
|
1956 |
Prof. Richard Kolkwitz, langjähriger Mitarbeiter (1901 - 1938) der
»Königlichen Versuchs- und Prüfungsanstalt für
Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung« in Dahlem und deren
Nachfolgeinstitutionen, stirbt in Berlin.
|
1963 |
An der Deutschen Staatsoper erfolgt durch Intendant Hans Pischner die
Gründung der »Berliner Singakademie«, die an die Tradition der
alten Singakademie anknüpfen soll. Zum künstlerischen Leiter wurde
Helmut Koch, zum Dirigenten Heinrich Moser berufen.
|
1972 |
Auf der 26. Diskussionstagung der Deutschen Bunsen-Gesellschaft, die an diesem
Tag in Berlin beginnt, werden »Ion-Molecule-Reactions« behandelt.
|
1985 |
Gerhart Hauptmanns Tragikomödie »Die Ratten« hat in der
Volksbühne Premiere. Regie führten H. Straßburger und E. Hering.
Die Hauptrollen waren mit Marianne Wünscher und Wolfgang Dehler besetzt.
|
1996 |
Der Schauspieler, Regisseur und Kosmopolit Sir Peter Ustinov feiert seinen 75.
Geburtstag in einer Gala im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) mit rund
1 000 Gratulanten aus dem In- und Ausland.
|
1996 |
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen beginnt vor dem Berliner Landgericht der
Prozeß gegen sechs mutmaßliche Täter, die im Juni
1995 durch einen Tunnel eine Zehlendorfer Bank ausgeraubt hatten.
|
1996 |
Studenten der Humboldt-Universität beschließen auf einer
Vollversammlung mehrheitlich, im Mai einen Streik gegen die Hochschul-
Sparbeschlüsse des Senats durchzuführen. Anschließend
demonstrierten 400 Studenten mit einer Sitzblockade am Opernpalais.
|
1996 |
Einen symbolischen Scheck über 171 000 Mark übergibt der
ADAC Berlin-Brandenburg im Schloß Bellevue an die Vorsitzende der
Mukoviszidose-Hilfe, Christiane Herzog. Das Geld war der Erlös aus dem
Großen ADAC-Ball im Januar.
|
1996 |
Die Ausstellung »Beatles 4ever« öffnet im Fontanehaus im
Märkischen Viertel (Reinickendorf) ihre Pforten. Zu den wertvollsten
Exponaten gehörte das Original der letzten Goldenen Schallplatte von John
Lennon.
|
1997 |
Der 27jährige Berliner Turner Andreas Wecker, mit 20 Medaillen bei
internationalen Wettbewerben einer der erfolgreichsten deutschen Turner,
verkündet überraschend sein Karriereende. Er begründete seinen
Entschluß mit Angst vor Verletzungen.
|
1997 |
Bei stadtweiten Verkehrskontrollen gehen der Polizei zahlreiche
Verkehrssünder ins Netz. Bei jedem Sechsten wurde ein Verwarnungsgeld
erhoben. Außerdem wurden ein mit Haftbefehl Gesuchter, 2 illegale
Einwanderer und 5 führerscheinlose Fahrer ermittelt.
|
1997 |
Mittes Baustadträtin Karin Baumert (für PDS) genehmigt entgegen
bisherigen Vereinbarungen mit der Denkmalpflege den Abriß von
Mauersegmeten an der Bernauer Straße. Die Sophien-Gemeinde hatte den
Antrag dazu gestellt, weil sie Gräber darunter vermutete.
|
1997 |
Einer der legendären »Rosinenbomber« vom Typ
C47 »Skytrain« ist ab sofort im Technikmuseum in der Trebbiner
Straße (Kreuzberg) zu bewundern. Er durfte besichtigt, aber nicht betreten
werden.
|
1997 |
Der Senat ernennt die Staatssekretäre für Inneres, Kuno Böse
(CDU), für Finanzen, Peter Kurth (CDU), und für Bundesangelegenheiten,
Gerd Wartenberg (SPD), zu Staatssekretären auf Lebenszeit. Sie waren die
einzigen, die noch »auf Probe« angestellt waren.
|
1998 |
Zum 20. Todestag von Lucius D. Clay würdigt der Regierende
Bürgermeister Eberhard Diepgen die Verdienste des Berliner
Ehrenbürgers. Der frühere amerikanische Militärgouverneur war
Initiator der Luftbrücke nach West-Berlin gewesen.
|
1998 |
Die Freie Universität Berlin feiert den 30. Jahrestag ihrer Gründung
mit einer Immatrikulationsfeier. Festredner war Ernst Benda, ehemaliger
Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Gründerstudent mit der
Matrikelnummer 462.
|
1999 |
Im Krankenhaus im Friedrichshain wird die neue »Zentrale Rettungs- und
Intensivtherapie-Abteilung« eröffnet. Die neue Station war durch Umbau
der ehemaligen Urologie innerhalb von vier Wochen entstanden.
|
1999 |
Der »Bericht aus Berlin« der ARD wird erstmals gesendet und von Ulrich
Deppendorf moderiert. Die Fernseh-Politsendung löste die traditionelle
Sendung »Bericht aus Bonn« ab. Sendeort wurde das ARD-Hauptstadtstudio
an der Wilhelmstraße (Mitte).
|