1809 |
Auf königlichen Spezialbefehl werden die Bürgerrechtsgelder neu
festgelegt. Für große Städte, wie Berlin, kam danach der Satz
von zehn Reichstalern für den Erwerb des Bürgerrechts zur Anwendung.
|
1819 |
Für den im Oktober in Berlin geplanten Burschentag werden Einladungen
abgeschickt. Wegen laufender geheimer polizeilicher Maßnahmen erreichte
jedoch keine ihren Bestimmungsort.
|
1822 |
Der Schriftsteller, Musiker und Advokat Ernst Theodor Amadeus (E. T. A.)
Hoffmann stirbt in Berlin. Hoffmann wurde auf dem Dritten Friedhof der
Jerusalems-Gemeinde vor dem Halleschen Tor beigesetzt.
|
1845 |
In der Nikolaikirche findet anläßlich der Jahresversammlung des
»Hauptvereins der Gustav-Adolph-Stiftung für die Provinz
Brandenburg« eine kirchliche Feier statt.
|
1848 |
Auf dem Gelände des späteren Deutschen Theaters in der
Schumannstraße 14 (Mitte) wird das Friedrich-Wilhelmstädtische
Theater durch Friedrich Wilhelm Deichmann als Sommertheater eröffnet.
|
1848 |
Leutnant Techow, der den Hauptmann Natzmer beim Sturm auf das Zeughaus zum
Rückzug überredet hatte, wird zu 15 Jahren Festungshaft und
Dienstentlassung verurteilt.
|
1856 |
Auf einer Sitzung der »Corporation der Apotheker Berlins« wird der
Vorschlag zur Namensänderung in »Verein der Apotheker Berlins«
angenommen.
|
1859 |
Der Berliner Handwerkerverein entsteht neu. Die selbstgestellte Aufgabe des
bürgerlich orientierten Vereins bestand darin, Handwerker und Arbeiter
über Bildung zu sozialisieren.
|
1864 |
Walther Hermann Nernst wird in Briesen (Westpreußen) geboren. Der Physiker
war Mitbegründer der physikalischen Chemie. Er kam 1905 als Professor
an die Berliner Universität und war von 1922 bis
1924 Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.
|
1868 |
Die Allgemeine Berliner Omnibus AG (ABOAG) wird mit einem Aktienkapital von
einer Million Talern gegründet. Im Juli des Jahres begann der Betrieb mit
pferdebespannten Omnibussen.
|
1869 |
Heinrich Lüders wird in Lübeck geboren. Lüders war einer der
bedeutendsten Indologen. 1903 nach Rostock und 1908 nach Kiel berufen,
folgte er 1909 einem Ruf nach Berlin, wo er dreiunddreißig Jahre
wirkte.
|
1870 |
In Berlin kommen erstmals Postkarten in den Handel.
|
1878 |
Marie-Elisabeth Lüders wird in Berlin geboren. Die Politikerin und
Frauenrechtlerin wurde 1958 Ehrenbürgerin der Stadt.
|
1887 |
Der Berliner Bauordnung vom 15. Januar entsprechend wird für den Stadtkreis
Charlottenburg und eine Reihe Berliner Vororte eine neue »Bau-Polizei-
Ordnung« erlassen. Jedoch bereits 1892 wurde außerhalb der
Ringbahn die zulässige Bauhöhe wieder reduziert.
|
1888 |
Kaiser Wilhelm II. eröffnet anläßlich seiner Thronbesteigung im
Weißen Saal des Berliner Schlosses den Deutschen Reichstag mit einer von
Bismarck aufgesetzten Rede. Anwesend waren u.a. auch Prinzregent Luitpold von
Bayern und König Albert von Sachsen.
|
1891 |
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, dem Zentralverein für
Arbeitsnachweis zur Errichtung einer Wärmestube eine Beihilfe von
3 000 Mark zu bewilligen.
|
1898 |
Das Unternehmen »Westliche Berliner Vorortbahn Aktien-Gesellschaft«
wird gegründet.
|
1900 |
Die »Vereinigung zur kirchlichen Fürsorge für die Fluß- und
Kanalschiffer« wird gegründet. In Berlin wurden
16 Flußschifferstationen gebildet.
|
1903 |
Mit Hilfe des »Patent- und Technischen Bureaus C. Kesseler« in Berlin
erläßt Ferdinand Graf von Zeppelin einen Aufruf in Zeitungen und an
ca. 60 000 ausgewählte Firmen zur Finanzierung des Baus von
Luftschiffen.
|
1907 |
Die Unternehmer von Kraftdroschken schließen sich zu einem Verein der
Kraftdroschkenbesitzer zusammen, um die gewerbliche Vertretung der Mitglieder
und gleichzeitig ihre Haftpflichtversicherung zu übernehmen.
|
1910 |
Professor Hugo Erdmann, Leiter des anorganischen Laboratoriums an der
Technischen Hochschule in Charlottenburg, verunglückt tödlich bei
einer Bootsfahrt auf dem Müritzsee.
|
1911 |
Der Beamte im Technischen Büro der städtischen Gasanstalt zu Berlin,
Karl Scheppig, der nach dem Besuch der Königlichen Gärtnerlehranstalt
zunächst von 1855 bis 1860 im Botanischen Garten gearbeitet
hatte, stirbt in Friedrichsfelde bei Berlin.
|
1922 |
Im jüdischen Logenhaus in der Kleiststraße (Schöneberg) wird
durch einstimmigen Beschluß einer Vertretertagung der preußischen
Synagogengemeinden der »Preußische Landesverband jüdischer
Gemeinden« (PLV) gegründet.
|
1922 |
Im Berliner Lustgarten kommt es aus Protest gegen die Ermordung von
Außenminister Walther Rathenau am 24. Juni zu einer Massendemonstration.
|
1934 |
Für das Gebäude der künftigen Reichsbank (Mitte) beginnt der
Erdaushub. 26 Pumpen senkten den Grundwasserspiegel bis zum Alex ab, um
13 Meter unter der Erde den Tresorraum einrichten zu können.
320 Arbeiter waren damit beschäftigt.
|
1934 |
Durch eine Verordnung des Reichswirtschaftsministers wird der Physikalisch-
Technischen Reichsanstalt in Berlin die Zulassung mechanisch betriebener
Spieleinrichtungen übertragen.
|
1945 |
In der Wohnung des Dichters Johannes R. Becher in Dahlem beschließen
Künstler, Kulturschaffende und Wissenschaftler die Gründung des
»Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands«.
|
1945 |
Im Filmtheater Colosseum in der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) findet
die erste Funktionärskonferenz der KPD Groß-Berlin statt. Im
Mittelpunkt stand ein Referat Walter Ulbrichts zum Aufruf der KPD vom 11. Juni.
|
1948 |
Die drei westlichen Stadtkommandanten verbieten die Lieferung von Lebensmitteln
aus ihren Sektoren in den Sowjetischen Sektor.
|
1948 |
Die ersten Flugzeuge mit Versorgungsgütern für die Westsektoren von
Berlin, die wegen der sowjetischen Blockade auf dem Landweg von den Westzonen
abgeschnitten sind, treffen in Berlin ein. Die »Luftbrücke«
startete offiziell am 26. Juni.
|
1949 |
Oberbürgermeister Prof. Ernst Reuter verleiht dem Platz vor dem Flughafen
Tempelhof den Namen Platz der Luftbrücke.
|
1951 |
Die Berliner Berufsfeuerwehr begeht mit einem Festakt im Abgeordnetenhaus ihr
100jähriges Bestehen. Berlin war die erste Gemeinde Deutschlands mit einer
Berufsfeuerwehr.
|
1953 |
Die nach der Verhängung des Ausnahmezustandes in Ost-Berlin stationierten
sowjetischen Truppen werden aus dem Stadtkern in die Außenbezirke
abgezogen.
|
1973 |
Nach einer Bauzeit von nahezu vier Jahren wird die 1,2 km lange
Verlängerungsstrecke der U-Bahn-Linie E (U5) Friedrichsfelde - Tierpark
(Lichtenberg) in Betrieb genommen.
|
1984 |
Die DDR-Regierung legt fest, daß der Grenzkontrollpunkt Staaken,
entsprechend den Wünschen von Bundesregierung und Senat, noch bis zum 31.
Dezember 1987 für den Transitverkehr offengehalten wird.
|
1986 |
Die Stadtbezirksversammlung von Berlin-Hellersdorf hält nach den Wahlen vom
8. Juni ihre konstituierende Tagung ab.
|
1987 |
Anläßlich des 100. Geburtstages von Erwin Schrödinger und Gustav
Hertz wird in Berlin ein Kolloquium eröffnet, das dem Werk dieser
bedeutenden Physiker gewidmet ist.
|
1993 |
Gottfried Forck, der im Herbst 1991 als evangelischer Bischof in den
Ruhestand trat, wird im Berliner Rathaus von Senat und Abgeordnetenhaus mit der
Würde eines Stadtältesten von Berlin ausgezeichnet.
|
1994 |
Vor rund 40 000 Zuschauern hält die russische Berlin-Brigade auf
der Straße An der Wuhlheide (Köpenick) ihre Abschiedsparade ab.
|
1996 |
Der Senat billigt den Vertrag, mit dem die Architektur-Professorin Barbara
Jakubeit, eine gebürtige Konstanzerin, zu Berlins neuer Senatsbaudirektorin
bestellt wird. Der bis zum Jahr 2000 befristete Vertrag begann am 1. August
1996.
|
1996 |
Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) spricht sich
für Studiengebühren aus. Nach einer mehrstündigen Klausursitzung
des Senats plädierte Diepgen für weitreichende Sparmaßnahmen im
Bildungsbereich.
|
1996 |
Bundeskanzler Helmut Kohl relativiert seine Äußerungen über die
Zwischenfälle beim Papst-Besuch in Berlin. Die Pfiffe seien keine
erfreuliche Begleitmusik gewesen, sagte er, doch so etwas sei in einer Vier-
Millionen-Stadt eben möglich.
|
1996 |
Mit einem Fest im Bahnhof Friedrichstraße (Mitte) wird die
Veranstaltungsreihe »Schaustelle Berlin« erstmals eröffnet. Bis
zum 25. August fanden u.a. Führungen zur Besichtigung der Baustellen am
Potsdamer Platz und in der östlichen Innenstadt statt.
|
1996 |
Der Staatsrechtler Prof. Hans Meyer wird zum Präsidenten der Humboldt-
Universität zu Berlin (Mitte) gewählt. Hans Meyer, 1933 in Aachen
geboren, war 22 Jahre an der Juristischen Fakultät der
Universität in Frankfurt am Main tätig.
|
1997 |
Nach siebenstündiger Diskussion einigt sich der Koalitionsausschuß
von CDU und SPD auf ein Gesamtsparpaket. Bereits ab 1999 sollten die
Bezirke von 23 auf zwölf reduziert werden. Außerdem wurden ein
kleineres Parlament und Vermögensverkäufe beschlossen.
|
1997 |
Der neugewählte Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin wählt
den 45jährigen Historiker Andreas Nachama zum Vorsitzenden der
Jüdischen Gemeinde. Der derzeitige Direktor der Stiftung Topographie des
Terrors löste den 75jährigen Jerzy Kanal ab.
|
1998 |
Das Statistische Landesamt Berlin teilt mit, daß die Zahl der
Sozialhilfeempfänger in Berlin im vergangenen Jahr weiter gestiegen ist.
Ende 1997 erhielten 148 573 Haushalte laufende Hilfe zum
Lebensunterhalt. Das waren 15,6 % mehr als im Vorjahr.
|
1998 |
Unter dem Motto »Für den Vorrang der Beschäftigung heimischer
Arbeitskräfte« findet in Berlin eine sternförmige
Großdemonstration der Fachgemeinschaft Bau statt. Sie wurde vom
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der IG Bau nicht unterstützt.
|
1999 |
Der Bundestag beschließt, daß das Holocaust-Denkmal in Berlin
(Ebertstraße, Mitte) nach dem Entwurf des Architekten Peter Eisenman
gestaltet werden soll.
|