Berliner Ehrengräber

Viele Friedhöfe sind im Laufe der vergangenen Jahrhunderte verschwunden, Grabstätten eingeebnet oder zerstört worden. Zeugnisse der Kultur-, Kunst- und Sozialgeschichte sind unwiederbringlich verloren.

Eine Gefahr, die auch heute droht, wenn Friedhöfe geschlossen werden oder die Ruhefristen enden bzw. sich kein Nachkomme oder keine Institution um die Pflege und Erhaltung der Grabstätten bemühen.

Am 11. Februar 1952 beschloß der Senat, für die Erhaltung und Pflege von über 60 Grabstätten verdienter und bekannter Persönlichkeiten die Verantwortung zu übernehmen.

Darunter die Grabstätten von Reinhold Begas, Adalbert von Chamisso, Adolf Diesterweg, Adolf Glaßbrenner, Jacob und Wilhelm Grimm, Charlotte von Kalb, Heinrich von Kleist, Heinrich Krausnik, Otto Lilienthal, Felix Mendelssohn Bartholdy, Theodor Mommsen, Friedrich Daniel Schleiermacher, Werner Sombart, Rudolf Virchow und Heinrich Zille. Es folgten weitere Ehrengräber.

Eine "Allgemeine Anweisung für die Anerkennung, Überlassung und Pflege..." regelt den Umgang mit Ehrengäbern. Danach stellt das Land Berlin unentgeltlich eine Ehrengrabstelle zur Verfügung:

Erstens für Verstorbene, denen die Bundesregierung oder die Regierung eines Landes ein Staatsbegräbnis gewährt hat oder denen das Ehrenbürgerrecht verliehen worden ist, sowie für ihre Ehegatten über den Ablauf der Ruhezeit hinaus.

Zweitens für Verstorbene, denen die Ehrenbezeichnung "Stadtältester" verliehen worden ist, sowie deren Ehegatten für die Dauer der doppelten Ruhezeit.

Drittens für Verstorbene, die Empfänger von Ehrenruhegeld waren oder sich um Berlin besonders verdient gemacht oder über Berlin hinaus hervorragende Leistungen vollbracht haben oder deren Andenken in der Öffentlichkeit fortlebt, sowie für deren Ehegatten.

Die Zahl der von der Stadt Berlin gepflegten Ehrengrabstätten ist kleiner als die Anzahl der hier aufgefürten Ehrungen; die Differenz erklärt sich aus den Familiengrabstätten.

Berlins historische Berühmtheiten und Ehrengräber findet man auf über 80 Friedhöfen der Stadt.

 

© Edition Luisenstadt, 1998-2007,         Stand: März 2007       www.berlin-ehrungen.de