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Herbert Schwenk
Klappernde Mühlen und schäumendes Bier

Vom ehemaligen Windmühlenberg zum »Bötzow-Berg«

»Zwischen dem Schönhauser- und dem Prenzlauer Thore aber steigt in ziemlicher Steilheit der >Windmühlenberg< auf; sodann bildet am >Neuen Königsthore<, wie jetzt das alte >Bernauer Thor< schon fast allgemein genannt wird, die Stadtbefestigung eine fast bastionförmige Ausbiegung, welche den neuen Schützenplatz, sowie verschiedene Weinberge und Gärten umfaßt. Außerhalb der Palissaden haben wir im Norden der Stadt nun eigentlich nichts mehr zu sehen als die Voigtsche Maulbeerplantage >nebst einem großen Obst- und Küchengarten, sowie einer Auftrift für fremde, – namentlich für moldauische Schweine< dicht am Landsberger Thore.«1)
     So umreißt 1888 der märkische Chronist und Forscher Oskar Schwebel (1845–1891) die Topographie des Geländes vor den nördlichen Stadttoren Berlins im späten 18. Jahrhundert. Wo vor über 200 Jahren in »ziemlicher Steilheit« der Windmühlenberg aufstieg, Weinberge und eine Maulbeerplantage existierten und moldauische Schweine

wühlten, befand sich der Ausgangspunkt der Besiedlung und Bebauung eines Territoriums, das 1920 der vierte Groß- Berliner Verwaltungsbezirk Prenzlauer Tor, seit dem 27. September 1921 Prenzlauer Berg, werden sollte. Was damals Kleinstadt- Idylle am nördlichen Rand der Königlichen Residenzstadt war, wurde später Teil der Innenstadt und 1920 mit 358,5 Einwohnern pro Hektar sogar der am dichtesten besiedelte Bezirk Groß- Berlins.
     Es ist nicht nur erwiesen, daß der ehemalige, längst abgetragene Windmühlenberg auch der Namensgeber für Prenzlauer Berg ist,2) sondern jenes von der Metzer, Saarbrücker, Straßburger Straße und Prenzlauer Allee begrenzte Stadtquartier gilt auch als Wiege der stadtgeschichtlichen Entwicklung des Bezirks. Dabei ist der Standort des ehemaligen Mühlen- oder Windmühlenberges3) vor dem Schönhauser und Prenzlauer Tor in doppelter Weise überragend: im wörtlichen Sinne als ein seine Umgebung überragender topographischer Punkt. Die Geländeerhebung war schon vor etwa 10 000 Jahren beim Abschmelzen der großen Inlandvereisung an der unregelmäßig verlaufenden Südgrenze der Grundmoränenplatte des Barnim und mit ihrem Gefälle zum ca. 10 bis 15 Meter tiefer gelegenen Berliner Urstromtal entstanden. Überragend im übertragenen Sinne ist die Bedeutung der Anhöhe, weil sich darauf dank ihrer günstigen geographischen Lage im frühen 18. Jahrhundert
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einer der bedeutenden vorindustriellen Wirtschaftsstandorte Berlins herausbildete: ein Zentrum des Mühlengewerbes, der Gastronomie und der Wasserversorgung.4)
     Mit der Erweiterung des Stadtgebiets unter Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620–1688, Kurfürst ab 1640) und der folgenden raschen Zunahme der Einwohnerzahl Berlins (allein zwischen 1700 und 1740 verdoppelte sie sich
fast) waren die alten Wassermühlen an der Spree und am Spreekanal überfordert, den Mahlbedarf der Stadt zu decken. Dampfmühlen des Industriezeitalters hatten noch nicht Einzug gehalten. In dieser Übergangszeit wurde auch in Berlin die Windkraft verstärkt genutzt, und zahlreiche Windmühlen wurden errichtet. Nachdem in Berlin 1684–1686 die vermutlich erste Windschneidemühle

Der Windmühlenberg vor dem Prenzlauer Tor

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von Benjamin R. van Raulé (1634–1707, BM 1/99) in der Mühlenstraße aufgebaut worden war und fünf weitere Windmühlen im Stadtgebiet gefolgt waren – darunter auch auf ehemaligen Wällen der inzwischen militärisch wertlos gewordenen alten Festungsanlage (BM, 8/96) –, kam es unter König Friedrich II. (1712–1786, Kg. seit 1740) zur größten Konzentration von Windmühlen auf der Anhöhe vor dem Prenzlauer Tor. 1770 zierte den Berg ein Kranz von acht Windmühlen: vier Bockwindmühlen und vier sogenannte Holländer.5) Zu den Windmühlen führte 1795 zwischen zwei Scheunen ein schmaler mit Feldsteinen bepflasterter »Mühlenweg« hinauf, auf dem heute die Straßburger Straße (Name ab 1874) verläuft.
     Anfang 1748 hatte Friedrich II. angeordnet, fünf Windmühlen außerhalb der Stadtmauer auf der Barnim- Anhöhe nördlich des Scheunenviertels zu errichten – aus Gründen der Sparsamkeit auf engstem Raum.
     Auf der Suche nach entsprechenden Grundstücken stieß man auf das größtenteils dem Dorotheen- Hospital zu Berlin gehörende und als Erbpachtland vergebene »Wein-Bergs- Stück«6) der Berliner Feldmark. Bei Entschädigung der Besitzer (1718 hatte Georg Friedrich Bötzow dieses Land als Zeitpächter erworben; 1773 übernahm es sein Sohn Martin als Pächter) wurde Müllermeister Christoph Müncheberg vertraglich verpflichtet, bis Michaelis (29. September) 1748 zwei Mühlen auf Kosten des Königs für
1 000 Taler zu errichten. Zwei weitere Bockwindmühlen kamen hinzu. Mühlenbescheider verwalteten die Königlichen Mühlen. Sie übten die Funktion örtlicher Beamter aus, die jedoch kein festes Gehalt erhielten und von den Mahleinkünften ihren Lebensunterhalt bestritten.
     Bei den Holländer- Windmühlen handelte es sich zunächst um drei Mühlenumsetzungen aus dem Stadtinneren. Darunter war auch ein »Holländer«, der an der »Bastion 7« der Festungswerke (auf dem Gelände des heutigen Märkischen Museums) stand, das der Kaufmann und Bankier David Splittgerber (1683–1764) für die Anlage einer Zuckersiederei und Raffinerie (1749) benötigte und dafür beim König den Abbau des »Holländers« gefordert hatte. Nachdem mehrere Bescheider in der Verwaltung der Mühlen gewechselt hatten, betrieb schließlich Johann Heinrich Martini (?–1781) als Beauftragter des Königlichen Amtes Mühlenhof alle sieben Königlichen Windmühlen auf dem Mühlenberg. Hinzu kam die seit 1748 von Windmüller Johann Friedrich Lehmann auf eigene Kosten erbaute und betriebene Bockwindmühle sowie ein weiterer »Holländer« (bis 1770). 1781 wurde die Verantwortung für 40 Jahre dem Königlichen Mühlenmeister und Schwiegersohn Martinis, Johann Carl Passow, übertragen, der 1809 die Mühlen bis auf eine zur »eigenen Bewirtschaftung« übernahm. Windmüller Lehmann übergab 1821 seine Privatmühle
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Standrohr und Hochbehälter der Berliner Wasserwerke, 1856, nach einer Zeichnung von Th. Dettmers
an Mühlenmeister Johann Friedrich Dedlow zur eigenen Bewirtschaftung.
     Aber bald vollzogen sich einschneidende Veränderungen auf dem Windmühlenberg. Noch bevor die Anhöhe 1813 kurzzeitig von Russen besetzt und in den Kampf gegen die französische Besatzung Berlins einbezogen worden war, hatte das Edikt über die Gewerbefreiheit vom 28. Oktober 1810 eine neue Situation geschaffen. Die Königlichen Mühlen auf dem Windmühlenberg waren nun der verstärkten Konkurrenz durch die privat betriebenen Mühlen ausgesetzt und verloren ihre bisherige Monopolstellung, nicht zuletzt wegen ihrer geringeren Leistungskraft infolge der hohen Standortdichte auf dem Berg. Nach einer Generalüberholung
(1821) wurden die Königlichen Mühlen schließlich 1826 verkauft.
     Hinzu kam der Einfluß der sogenannten Separation, die zwischen 1815 und 1828 auch auf der alten Feldmark zu gravierenden wirtschaftlichen Veränderungen geführt hatte. Mit der Aufhebung des feudalen Rechts am Boden samt seiner unproduktiven Zerstückelung infolge der Dreifelderwirtschaft war das alte Hufenland in frei veräußerliches Eigentum umgewandelt worden. Damit konnten nun bisherige landwirtschaftliche Nutzflächen in Bauland verwandelt werden. Als Folge sank auch das Mahlaufkommen, und die Zukunft des Mühlengewerbes auf dem »Prenzlauer Berg« wurde ungewiß. 1847 setzte ein Mühlenbesitzer
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die erste Dampfmaschine auf dem Berg ein.
     Nachdem 1826 Christian Friedrich Bötzow, Sproß einer alten Grundbesitzerfamilie, die Mühlen samt Gebäuden und Zubehör erworben hatte, wurden sie zwar noch einige Zeit betrieben, zum Teil auch weiterverkauft, doch ihr Verfall war mit Beginn des Industriezeitalters unausweichlich. Ungenutzte alte Windmühlen brannten nacheinander auf dem Berg ab, 1832 die ersten beiden, zwischen 1840 und 1844 vier weitere und 1872 die letzten beiden. Der Windmühlenbetrieb wanderte vom Mühlenberg in die Schönhauser Chaussee (seit 1841 Schönhauser Allee) und die Prenzlauer Chaussee (seit 1878 Prenzlauer Allee).
Aber der Name Windmühlenberg blieb nicht nur erhalten, sondern bald wurde ein ganzes Gebiet so bezeichnet: Seit Ende des 19. Jahrhunderts nannte man die gesamte Gegend südlich des 1892 eröffneten Ringbahnhofs Prenzlauer Allee als Windmühlenberg und das gesamte Areal der Barnim- Hochfläche bis zur Ringbahn (seit 1929 S-Bahn) als Prenzlauer Berg.
     Das Windmühlengewerbe im heutigen Terrain des Bezirkes Prenzlauer Berg endete in der Nacht zum 30. November 1900, als die »Adler-Mühle« an der Prenzlauer Allee81 abbrannte (wobei die Brandursache ungeklärt blieb) ,nachdem sie schon zuvor durch Windwirbel im
Die ältesten Windmühlen auf dem ehemaligen Windmühlenberg
Nr.MühlentypEhemaliger StandortStandzeit
1B/HGrundstück Metzer Str. 161749–1872
2H/BEtwa 80 m südl. des Hauses
Metzer Str. 15
Herk.: Bastion 7
1749– nach 1834
3HEtwa 40 m nördl. des Hauses
Saarbrücker Straße 2
Herk.: Spand.Tor
1751–1832
4BZwischen Häusern Saarbrücker Str. 7 u. 81748–1832
5BZwischen Häusern Saarbrücker Str. 8/9
u. Straßburger Str. 15
1748–1867/68
6B (priv.)Am Haus Metzer Str. 131749–1872
7HAm Haus Metzer Str. 9Herk.: Umsetzung
1749–1844
8BGrundstück Metzer Str. 131749–1840/41
B = Bockwindmühle, H = Holländische Windmühle
Quelle: Daten nach Herzberg/ Rieseberg, 1986, S. 152–154
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Brauerei Julius Bötzow, um 1906, historische Postkarte
Schatten des 1872/73 erbauten vierten Gasometers der Städtischen Gaswerke außer Betrieb gesetzt worden war. Sie war im Jahre 1840/41 von Mühlenmeister J. Wilhelm Hänsch sen. (?–1879) errichtet und 1879 von seinem Sohn G. F. Wilhelm Hänsch jun. (1838–1915) übernommen worden. Übrigens gab es nach dem Zweiten Weltkrieg Pläne, an anderer Stelle (auf der Spitze desTrümmerberges »Oderbruchkippe«, heute Volkspark Prenzlauer Berg) in Erinnerung an den alten Windmühlenberg eine Windmühle als technisches Denkmal zu errichten.
     Parallel zum Niedergang des Mühlengewerbes und zum Überlebenskampf der Müller hatten sich neue Gewerbe auf dem
Windmühlenberg etabliert: Gastronomie, Wasserwerk und Brauereigewerbe. Schon am 26. August 1826 hatte Ch. F. Bötzow als neuer Besitzer des Grundstücks den Antrag gestellt, auf dem Berg ein »Caffeehaus rücksichtlich der schönen Aussicht« einzurichten. Der Antrag erhielt jedoch zunächst keine Genehmigung vom Königlichen Polizei- Präsidium, denn durch die unmittelbare Nähe zu den Mühlen bestand Feuergefahr. Erst als 1835 Theodor Würst (1807–?), allgemein »Wurscht« genannt, Grundstück und Bescheiderhaus übernommen hatte,war ein neuer Anlauf erfolgreich, dem schließlich eines der beliebtesten Ausflugslokale Alt-Berlins sein Dasein verdankte: »Würst's
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Bürger- Tabagie« inmitten der noch einige Jahre klappernden Windmühlen, mit einem romantischen Garten, in dem ein kleines Streichorchester spielte, mit Karussell, Schaukel, Kegelbahn und Panoramablick auf die Stadt.
     Und ein weiteres bedeutendes Wirtschaftsunternehmen hatte die Vorzüge der Barnim- Anhöhe entdeckt. Auf freiem Feld, nördlich des Mühlenkranzes, zwischen Belforter Straße (Name ab 1875) und Tresckowstraße (Name seit 1875, ab 1952 Knaackstraße) entstand eine Wasserwerksanlage. Am 1. Juli 1856 wurden durch die englische Wasserwerksgesellschaft »Berlin- Waterworks- Company« Anlagen in Betrieb genommen, die zum ältesten Berliner Wasserwerk vor dem Stralauer Tor gehörten. Mittels Dampfkraft wurde Wasser aus der Spree geschöpft, gereinigt und in ein Rohrleitungsnetz der tiefer gelegenen Stadtteile im Spreetal, allerdings nur bis zur Höhe des zweiten Stockwerks, gedrückt. Auf dem Windmühlenberg war ein großer offener Vorrats- und Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von etwa 3 000 m3 für die Zeiten des Stillstands der Pumpmaschinen am Stralauer Tor errichtet worden. Zugleich hatte man auf dem Windmühlenberg einen weithin sichtbaren Standrohrturm zur Sicherheit gegen Überdruck im Rohrnetz gebaut.
     Aber noch 20 Jahre nach Eröffnung des ersten Berliner Wasserwerks waren von 15 047
städtischen Grundstücken nur 8 114 an das Leitungsnetz angeschlossen und wurden damit von 882 460 Einwohnern nur 437 864 mit Wasser versorgt. Erst am 1. Juli 1873 gingen die Wasserwerke in das Eigentum der Stadt Berlin über. Zur Behebung der schwierigen Wasserversorgung in den neuen höher gelegenen Stadtquartieren des »Prenzlauer Berges« (Hochstadt) entstand 1875–1877 nach Plänen von Direktor Henry Gill neben der alten Anlage ein neuer »dicker Wasserturm« aus gelben Klinkern und mit modernem Hochwasserbehälter und Maschinenhäusern. Er wurde 1888 erweitert, die alten Anlagen von 1856 aber erst endgültig 1914 stillgelegt. Dieser Wasserturm versah seinen Dienst noch bis 1952.
     Schließlich hatte auch das Brauereiwesen vom »Prenzlauer Berg« Besitz ergriffen. Die inzwischen florierende Gastronomie auf der Anhöhe nutzend, gründete hier Julius Albert Bötzow (1811–1873), Enkel Christian Bötzows, am 13. April 1864 eine Flaschen- Lagerstätte (Kellerei) seiner Brauerei, die ihren Standort noch in der Alten Schönhauser Straße hatte. Denn um 1832 war es in Berlin gelungen, untergäriges Bier, Lagerbier nach bayerischer Art, zu brauen. Damit war eine Lagerung von Bier in großem Umfang möglich, und besonders der Geschiebemergel am Rand des Barnims empfahl sich zur Anlage von Bierkellern. So begründete Julius Albert Bötzow auf dem alten Windmühlenberg auch den guten Ruf des Brauereiwesens im
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späteren Bezirk Prenzlauer Berg. Damit wandelte sich der einstige Windmühlenberg zum »Bötzow-Berg«.
     Noch im Jahre 1864 errichtete Bötzow einen eigenen Brauereiausschank auf dem mit Bäumen bepflanzten Abhang des Berges, und seine Erben erweiterten 1884 den Ausschank zu einem riesigen Gartenlokal, das bei »prächtigen Militärkonzerten und schöner Aussicht von der luftigen Höhe« bis zu 6 000 Gästen Platz geboten haben soll. Schließlich verlegten sie die gesamte Brauerei an den »Fuß« des Bötzow-Berges in die Prenzlauer Allee, wo 1885 die neuen Brauereigebäude in Betrieb genommen wurden. 1873, im Todesjahr von Julius Albert Bötzow, gab es in Berlin bereits 14 Brauereien, in denen über 800 Arbeiter tätig waren, und jeder Berliner konsumierte in jenem Jahr im Durchschnitt 200 Liter Bier.

Quellen und Anmerkungen:
1     Oskar Schwebel, Geschichte der Stadt Berlin, Berlin 1888, zweiter Band, S. 330
2     Heinrich Herzberg belegt 1980, daß laut einer Polizei- Aktennotiz von 1826 Windmühlenberg und »Prenzlauer Berg« zweifelsfrei identische topographische Objekte sind. Vgl. derselbe, Vom Windmühlenberg zum Prenzlauer Berg, in: Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte, 31. Bd., 1980, S. 54/55
3     Die Bezeichnungen »Mühlenberg« und »Windmühlenberg« werden heute meist synonym gebraucht. Ursprünglich kennzeichnete der Begriff »Wein- oder Mühlenberg« den gesamten

südlichen Rand der Erhebung des Barnim zwischen Rosenthaler und Prenzlauer Tor und der Begriff »Windmühlenberg« nur die Anhöhe, auf der seit Mitte des 18. Jahrhunderts die Königlichen Windmühlen standen und der später »Prenzlauer Berg« genannt wurde
4     Als Quellen- und Datengrundlage vgl. Otto Behrendt/ Karl Malbranc, Auf dem Prenzlauer Berg. Beiträge zur Heimatkunde des Bezirks IV Berlin, Berlin 1928, S. 22–26; Heinrich Herzberg, a. a. O., S. 40–55; Hans Joachim Rieseberg, Mühlen in Berlin. Katalog zur Ausstellung in der Domäne Dahlem vom 20. Mai bis 3. Juli 1983 und vom 31. Juli bis 28. August 1983, Berlin 1983, S. 52–59; Heinrich Herzberg/ Hans Joachim Rieseberg, Mühlen und Müller in Berlin. Ein Beitrag zur Geschichte der Produktivkräfte, Berlin 1986, S. 152–213
5     Bei den Bockwindmühlen (auch Kasten- oder sogenannte deutsche Windmühlen) wird die ganze Mühle auf einem Bockstuhl vor dem Winde gedreht. Bei den Holländer- Windmühlen (auch Turm-, Dach- oder Kopfwindmühlen) mit ihrem massiven, aus Holz oder Stein gebauten bewohnbaren Unterbau ist nur der obere Teil, die Mühlenhaube, drehbar. Vgl. z. B. Heinrich Herzberg/ Hans-Joachim Rieseberg, a. a. O., S. 112–135)
6     Im 16. Jahrhundert waren auf kurfürstlichen Befehl auf dem Hufenland der Berliner Feldmark Weinberge angelegt worden. Damit waren die Weinbergstücke aus dem Verband der Stadthufen ausgeschieden. 1565 soll es in Berlin insgesamt 55 Weinberge und 19 Weingärten gegeben haben.

Bildquellen: Archiv LBV, Archiv Autor

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