112   Berlin-Kalender  Nächste Seite
1. November
1886 Die Vossische Zeitung veröffentlicht erstmals in ihrer Abendausgabe eine Bodenwetterkarte aus dem nordatlantisch- europäischen Bereich vom selben Tag, die eine Analyse des Luftdruckfeldes und die Temperaturangaben enthält.
1903 Der Jurist und Althistoriker Theodor Mommsen stirbt in Charlottenburg. Mommsen kam 1858 nach Berlin. Von 1861 bis 1887 hielt er an der Berliner Universität Vorlesungen über Alte Geschichte. Am 10. Dezember 1902 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
1932 Die »Berliner Elektrizitäts- Union G.m.b.H.« wird gegründet. Das Stammkapital der Gesellschaft betrug 84 Millionen Reichsmark. Die Gesellschaft war ein Zusammenschluß der Inhaber von Vorzugsaktien der »Berliner Kraft- und Licht- Aktiengesellschaft«.
1968 Die Reichsbahn, Betriebsteil S-Bahn, schafft den Zugbegleiter auf den innerstädtischen Strecken ab. 1985 Den Professoren Ernst Ruska, Erfinder des Elektronenmikroskops, und Konrad Zuse, der die erste Rechenanlage baute, wird vom Regierenden Bürgermeister für ihre Forschungsarbeiten die Ernst- Reuter- Plakette in Silber überreicht.
2. November
1471 Kurfürst Albrecht Achilles nimmt in Berlin und an den folgenden Tagen in anderen märkischen Städten die Erbhuldigung entgegen.
1809 An der Berliner Universität beginnt in einem provisorisch hergerichteten Raum an der Gartenseite des ersten Obergeschosses der vorläufige Lehrbetrieb. Die offizielle Eröffnung und die rechtskräftige Übereignung des Grundstücks erfolgten erst Ende 1810.
1905 Das Plenum der Preußischen Akademie der Wissenschaften beschließt, die Berechtigung zur Verleihung einer Leibniz- Medaille zu erwirken, die anläßlich des jährlich stattfindenden Leibniz- Tages überreicht werden sollte.
1958 Im Nordflügel des Pergamonmuseums und in der Nationalgalerie wird eine Ausstellung eröffnet, in der von der Sowjetunion zurückgegebene Kunstschätze – darunter Teile des Pergamonaltars und Werke aus dem Grünen Gewölbe Dresden – gezeigt werden.
3. November
1693 Johann Michael Rüdiger erhält ein kurfürstliches Privileg »zu treibung und fortsetzung des Buchhandels« in einer »boutique unter der Gallerie vor dem Schloße, so dem Chocolatier und Parfumeur Bartholotti ursprünglich assigniret worden«.
1849 General Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel übernimmt das Generalkommando des III. (brandenburgischen) Armeekorps, das er bis zum 19. Oktober 1857 führte.
1925 Die neue Bauordnung der Stadt Berlin schreibt u. a. für den Grunewald eine zweigeschossige, landhausmäßige Bauweise vor.

4. November
1734 Johann Bernoulli wird in Basel geboren. Der Astronom und Mathematiker wirkte seit 1764 an der Akademie der Wissenschaften in Berlin, deren Sternwarte er leitete.
1883 Die erste Nummer des »Berliner Lokal- Anzeigers« erscheint. Diese Nummer war in der Hempelschen Buchdruckerei in einer Auflage von 200 000 Exemplaren gedruckt worden und wurde gratis verteilt.
1955 Der Magistrat erläßt die »Verordnung über die Volksmusikschulen«. Diese Erziehungsstätten verfolgten das Ziel, musikalische Begabungen frühzeitig zu erkennen und zu fördern. Eine gleichlautende Verordnung war für die DDR am 2. Februar erlassen worden.

SeitenanfangNächste Seite


   113   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
5. November
1674 Kurfürst Friedrich Wilhelm befiehlt, in der Gegend vor dem Spandauer Tor gegen das Hochwasser von Spree und Panke zwei Dämme zu errichten (später Schiffbauerdamm und Friedrichstraße, Mitte).
1828 Clemens August Karl Klenze, Professor an der juristischen Fakultät der Berliner Universität, stellt auf Betreiben von Oberbibliothekar Friedrich Wilken den Antrag, eine kleine Bibliothek ausschließlich für die Universität zu schaffen.
1920 Am Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte) findet die Premiere des Dramas »Richard III.« von William Shakespeare in der Regie von Leopold Jessner statt.
1945 Für die Anmeldung aller Lichtspieltheater beim Magistrat, Abteilung für Volksbildung, endet die Frist. Die formulargebundene Meldepflicht galt auch für zerstörte Spielstätten und solche, die anderweitig genutzt wurden.
6. November
1850 In der Nacht zum 7. November befreit der Student Carl Schurz den im Zuchthaus Spandau wegen »revolutionärer Umtriebe« einsitzenden Dichter J. Gottfried Kinkel. Hilfe erhielt er von einem bestochenen Wächter und etlichen Spandauer Demokraten.
1923 Im Berliner Sportpalast wird während der Boxkämpfe Geld für die Volksspeisungen gesammelt. Neben 480 Billionen Mark wurden auch Sachwerte gespendet: u. a. 15 Sack Mehl, 6 Sack Zucker, 17 Eimer Marmelade, 1 Faß Heringe, 80 Zentner Kartoffeln, zehn Hemden.
1928 Auf dem südlichen Teil der Ringbahn (S-Bahn- Südring) wird der elektrische Zugbetrieb offiziell aufgenommen. Der auf den elektrischen Zugbetrieb abgestimmte Fahrplan wurde am 20. März eingeführt.
7. November
1696 Kurfürst Friedrich III. gestattet dem Rat zu Friedrichswerder, die Waage auf dem kurfürstlichen Packhof mitzubenutzen.
1811 Die Apotheker Hummel und Jänicke erhalten auf Anweisung des Staatskanzlers Karl August Fürst von Hardenberg die Gewerbescheine für ihre Apotheke in der Stralauer Straße.
1929 Oberbürgermeister Gustav Böß legt sein Amt nieder. Er wurde beschuldigt, in die Korruptionsaffäre der Gebrüder Sklarek verwickelt zu sein.
     Der Vorwurf erwies sich später als gegenstandslos. Böß ließ sich am 1. November 1930 vorzeitig in den Ruhestand versetzen.
1958 Der Herausgeber der im Verlag Ernst Staneck erscheinenden neuen Vierteljahreszeitschrift »Berlin im Spiegel«, Hans Erman, überreicht dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt das erste Heft der Zeitschrift.
SeitenanfangNächste Seite


   114   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
8. November
1548 Die Gebrüder Weyer verkaufen den dritten Teil des Stadtgerichts zu Spandau dem Rat der Stadt.
1741 In der Gemeinde St. Petri in Cölln wird Pastor Eichfeld aus Potsdam mehrheitlich zum Propst gewählt.
1820 Mit Allerhöchster Kabinettsorder wird dem Antrag der Bewohner der Bullen-Gasse stattgegeben, diese in Fruchtstraße (seit 1971 Straße der Pariser Kommune, Friedrichshain) umzubenennen.
1935 Der Polizeipräsident erläßt eine Verordnung, wonach die Zahl der Berliner Wochenmärkte auf 129 festgelegt wird. In den Berliner Innenbezirken, wo seit 50 Jahren nur geschlossene Markthallen bestanden, wurden offene Wochenmärkte nicht mehr zugelassen.

9. November
1705 Das »Patent, wegen gewisser Ordnung, so im Verkauf des Fleisches bei Hofe und überall in den Residenzien zu halten«, erscheint in Cölln. Es legte u. a. fest, daß für die Hofküche täglich acht Kälber »gut und sonder Tadel« zu liefern seien.
1874 Eine Allerhöchste Kabinetts- Order verleiht der Kolonie Friedenau (bislang Gutsbezirk Deutsch- Wilmersdorf) den Rang einer selbständigen Landgemeinde.
1918 In Berlin wird ein vorläufiger Arbeiter- und Soldatenrat gebildet, dessen Aufforderung zum Generalstreik weitgehend befolgt wird.
1918 Ein am Vortag vom am 31. Oktober an die Öffentlichkeit getretener »Vollzugsausschuß des Arbeiter- und Soldatenrates« publizierter Aufruf zum Generalstreik für den Sturz der Monarchie wird in Berlin und seinen Vororten hunderttausendfach befolgt.

10. November
1875 Die Berliner Bauakademie erhält, nachdem sie aus der Technischen Oberbaudirektion herausgelöst wurde, eine kollegialische Verfassung nach dem Vorbild der Gewerbeakademie. Direktor, Senat und Lehrerkollegium verwalteten die Akademie selbst.
1926 Im Theater der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa- Luxemburg- Platz, Mitte) hat das Stück »Nachtasyl« von Maxim Gorki in der Regie von Erwin Piscator Premiere.
1945 Der Ortsteil Stolpe, der bisher zum Kreis Niederbarnim in der sowjetischen Besatzungszone gehörte, wird durch die französische Militärregierung von Berlin in ihren Besatzungssektor eingegliedert. Die Zugehörigkeit bestand bis zum 21. Dezember 1948.
11. November
1817 Preußen und Rußland schließen in Berlin einen Grenzvertrag ab.
1918 Im Berliner Hotel »Excelsior« beschließen die Mitglieder der Spartakusgruppe, ihre Vereinigung von nun ab Spartakusbund zu nennen.
1934 Der älteste Blindenverein Deutschlands, der Allgemeine Blindenverein Berlin, begeht seinen 60. Gründungstag.
1957 Der aus Bonn an die Freie Universität Berlin berufene Theologe Hellmut Gollwitzer hält im Auditorium maximum vor 1 500 Studenten seine Antrittsvorlesung zum Thema »Die Theologie im Haus der Wissenschaft«.

12. November
1619 Der schwerkranke Kurfürst Johann Sigismund übergibt die Regierungsgeschäfte an seinen 24jährigen Sohn, Markgraf Georg Wilhelm.
1868 Arthur Heinrich Binz wird in Bonn geboren. Der Chemiker, der sich 1899 für technische Chemie habilitiert hatte, wurde an die 1906 gegründete Handels- Hochschule in Berlin berufen. Vom Januar 1911 bis zum September 1913 war er Rektor der Hochschule.
1945 Der Lehrbetrieb an der Friedrich- Wilhelms- Universität (ab 8. Februar 1949 Humboldt- Universität zu Berlin) wird wieder aufgenommen.
1960 Eine Ausstellung des Malers Erich Heckel mit etwa 130 Arbeiten, in der Mehrzahl Lithographien, Radierungen und Holzschnitte aus der Zeit von 1921 bis 1960, wird im Haus am Lützowplatz (Tiergarten) eröffnet.

SeitenanfangNächste Seite


   115   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
13. November
1545 Kurfürst Joachim II. Hektor bestellt Hans Krapp zum Münzmeister in allen seinen Landen und beauftragt ihn insbesondere mit der Leitung der Münzen in Berlin, Frankfurt und Stendal.
1786 Friedrich Wilhelm II. bewilligt der Königlichen Bibliothek in Berlin einen jährlichen Etat von 2 000 Talern, wobei er die Auswahl der Bücher den Bibliothekaren überläßt.
1885 Eine Kommission von Sachverständigen verabschiedet in Berlin eine »Denkschrift betreffend die Errichtung einer Physikalisch- Technischen Reichsanstalt für die experimentelle Förderung der exakten Naturforschung und der Präzisionsmechanik«.
1919 Auf dem Friedhof Friedrichsfelde findet die Beisetzung des am 11. November den Folgen eines Attentats erlegenen Vorsitzenden der USPD Hugo Hasse statt. Am Grabe sprachen Wilhelm Dittmann, Rudolf Breitscheid u. a.

14. November
1814 Albert Wolff wird in Neustrelitz geboren. Der Bildhauer war in Berlin Schüler und Mitarbeiter von Christian Daniel Rauch.
1900 Das Denkmal Kurfürst Johanns I. Cicero mit den Darstellungen von Eitelwolf vom Stein und Busso von Alvensleben, geschaffen von Albert Manthe, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
1946 Im Hause der International Commercial Company, Albrecht- Achilles- Straße (Wilmersdorf), findet die erste Berliner Kunstauktion nach dem Zweiten Weltkriege statt. Sie wurde von der Galerie Gerd Rosen veranstaltet.

15. November
1694 Es wird ein Patent erlassen, »wie es mit dem Handel des Brenn-Holtzes allhier in denen Residentzien, zu Verhütung allerhand Unordnungen, Unterschleiffe und Betriegereyen, auch Defraudirung (Hinterziehung) der Accise usw. gehalten werden solle«.
1892 Der Fuhrunternehmer Franke übernimmt den Omnibusbetrieb der Neuen Berliner Omnibus- und Paket-Fahr AG.
1929 Die Eiskunstläuferin Sonja Henie beginnt im Sportpalast (Schöneberg) in Vorbereitung auf ihre USA- Tournee mit ihrem Training. Schlechtes Wetter in Norwegen hatte die Eislaufweltmeisterin dazu bewogen, ihr Trainingsquartier in Berlin aufzuschlagen.
1966 Neben dem Hauptportal des I. Chemischen Instituts in der Hessischen Straße (Mitte) wird eine Tafel enthüllt, die an die Arbeit des Chemikers Otto Hahn und der Physikerin Lise Meitner im Institut (1906–1912) erinnert.
16. November
1543 Abt Mathias und der Konvent des Klosters zu Zinna bekunden, daß sie dem Amtmann zu Jüterbog Lippold von Klitzingen ihr Freihaus in der Stralauer Str. 50 zu Berlin mit allem Zubehör für seine dem Kloster geleisteten Dienste zu erblichem Besitz übergeben.
1886 Die Omnibusse der Paketfahrgesellschaft für die neue Linie »Prenzlauer Straße (Karl- Liebknecht- Straße, Mitte) – Großbeerenstraße (Kreuzberg)« fahren erstmals durch die Stadt. Die jeweilige Richtung war mit weißen Buchstaben auf grünem Feld angegeben.
1908 Am Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) hat unter der Leitung von Max Reinhardt das Drama »König Lear« von William Shakespeare Premiere. Die Bühnenbilder schuf der Maler Franz Czeschka.
1961 Das Abgeordnetenhaus billigt einstimmig das Gesetz zum Staatsvertrag der Länder vom 6. Juni 1961 über die Errichtung der Anstalt öffentlichen Rechts »Zweites Deutsches Fernsehen« (ZDF) und beauftragt den Senat, Bundeszuschüsse für den SFB abzusichern.
1987 Rund 700 Personen nehmen in der Gethsemanekirche im Bezirk Prenzlauer Berg an einem »Dialog zur Mündigkeit des Staatsbürgers« teil. Die eingeladenen Vertreter des Staates und von Parteien und Organisationen hatten ihre Gesprächsbereitschaft zurückgezogen.
SeitenanfangNächste Seite


   116   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
17. November
1775 Daniel Amadeus Neander wird in Lengefeld geboren. Neander war ab 1829 Generalsuperintendent von Brandenburg (einschließlich Berlin) und von 1830 bis 1856 Bischof der evangelischen Landeskirche.
1899 Im Zoologischen Garten zu Berlin bricht in den Morgenstunden im Raubtierhaus ein Feuer aus. Direktor Ludwig Heck, Inspektor Havemann und zwei Wärter beteiligten sich an den Löscharbeiten. Zusammen mit der Feuerwehr gelang es, den Brand zu löschen.
1946 In der Marienkirche (Mitte) findet der erste ökumenische Jugend- Gottesdienst statt. Die Festpredigt hielt Pfarrer Brennecke.
1960 Der südliche Teil des Grunewaldsees (Wilmersdorf) mit dem Gebiet am Südwestufer wird unter Naturschutz gestellt (Gewässer- und Moorschutzgebiet).
18. November
1802 Der Theologe und Lehrer Karl Friedrich Splittegarb stirbt in Berlin. Splittegarb gründete 1776 eine Schulanstalt für Knaben vom fünften bis zum zwölften Lebensjahr, um die im argen liegenden Schulverhältnisse Berlins zu bessern.
1911 Eine Kommission des Magistrats unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Martin Kirschner befaßt sich mit der Anlage des geplanten Volksparks an der Schönhauser Allee auf dem am 8. Juni von der Stadt erworbenen Teil des Exerzierplatzes »Einsame Pappel«.
1948 In Ost-Berlin beginnt die durch den Polizeipräsidenten Paul Markgraf am 15. November verfügte Neuregistrierung der Kraftfahrzeuge. Das bisher übliche Kennzeichen KB wurde durch GB (Groß- Berlin) ersetzt.
1951 Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter beginnt im RIAS seine Sendereihe »Wo uns der Schuh drückt«, die alle 14 Tage auf dem Programm stand.
1974 Dem Zoologen Werner Schröder, der seit 1945 kaufmännischer Direktor des Zoologischen Gartens zu Berlin und seit 1952 Direktor des Aquariums ist, wird vom Bundespräsidenten Gustav Heinemann das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
19. November
1499 Kurfürst Joachim I. Nestor verschreibt seinem Rat Georg Flans das Amt Köpenick auf Lebenszeit.
1871 Die Nähmaschinenfabrik von Friester & Roßmann in der Skalitzer Straße 134/135 (Kreuzberg) wird für 2 595 000 Mark von einer neugegründeten Aktiengesellschaft übernommen.
1901 Die Stadtsynode Berlin beschließt, einen weiteren Friedhof anzulegen. Der enorme Einwohnerzuwachs erforderte Zentralfriedhöfe in allen Stadtbezirken. Aufgrund des genannten Beschlusses entstand der am 28. März 1909 eröffnete Südwestfriedhof in Stahnsdorf.
1948 Am Bismarckplatz in Grunewald (Wilmersdorf) wird das neue Verlagshaus der Zeitung »Telegraf« eingeweiht. Der »Telegraf« erschien täglich mit einer Auflage von 400 000 Exemplaren.
SeitenanfangNächste Seite


   117   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
20. November
1815 Der Berliner Pferdehändler und Fuhrunternehmer Mortier stellt aufgrund eines königlichen Privilegs an polizeilich festgelegten Plätzen der Stadt 32 Droschken auf.
1905 Der erste Dampfturbinensatz der »Berliner Elektricitäts- Werke« (BEW) beginnt im Kraftwerk Oberspree zu arbeiten. Am gleichen Tag nimmt das Umformwerk Alte Jacobstraße 91 (Mitte) den Betrieb auf.
1928 Das Luisenstädtische Gymnasium in der Gleimstraße 49 (Prenzlauer Berg) wird in »Heinrich- Schliemann- Schule« umbenannt. An der feierlichen Namensgebung in der Aula nahmen der Oberbürgermeister Gustav Böß und der Stadtschulrat Jens Nydahl teil.
1955 Auf einer Festsitzung der Ostberliner Stadtverordneten- Versammlung überreicht der Botschafter der CSR das während des Zweiten Weltkrieges nach Böhmen ausgelagerte mittelalterliche »Berlinische Stadtbuch«.
1982 Das letzte Teilstück der Transitautobahn Berlin- Hamburg wird durch die Verkehrsminister der BRD, Werner Dollinger, und der DDR, Otto Arndt, übergeben.
21. November
1881 Kronprinz Friedrich Wilhelm (der spätere Kaiser Friedrich III.) und Kronprinzessin Victoria eröffnen das mit seiner Hauptfront an der Prinz- Albrecht- Straße (Niederkirchnerstraße, Kreuzberg) gelegene Kunstgewerbemuseum.
1922 Die »Städtischen Elektrizitätswerke Berlin« (StEW) schließen mit der »Berliner Nord-Süd- Bahn- Aktiengesellschaft« einen Stromliefervertrag ab. Die erste Bahnstromlieferung erfolgte am 1. Januar 1923.
1934 In Berlin und ganz Deutschland wird der Bußtag erstmals als gesetzlicher Feiertag begangen. Grundlage war das Reichsgesetz vom 27. Februar 1934.

22. November
1889 Erwin Stresemann wird in Dresden geboren. Der Ornithologe war Kustos am Zoologischen Museum der Friedrich- Wilhelms- Universität zu Berlin.
1919 Die Deutsche Radfahrer- Union wird in Berlin gegründet.
1935 Der Landesverkehrsverband Pommern teilt mit, daß sich 1935 in der Sommersaison 125 000 Berliner an der Ostseeküste erholt haben. In Westpommern waren es 40 Prozent, in Ostpommern sogar 54 Prozent der Besucher, die aus Berlin kamen.
1943 Bei Luftangriffen an diesem und dem folgenden Tag wird der Zoologische Garten zu Berlin von Spreng- und Brandbomben aufs schwerste getroffen. Das Aquarium wurde durch Treffer in der Krokodilhalle weitestgehend zerstört.

23. November
1914 Lucie Groszer wird in Grünau bei Berlin geboren. Sie besuchte die Dorotheenschule (Oberlyzeum) Berlin- Köpenick und legte 1942 die Buchhandelsgehilfenprüfung ab. 1943 kaufte sie eine Buchhandlung in der Neuen Schönhauser Straße (Mitte), 1945 gründete sie dort den Altberliner Verlag.
1920 Die am 20. Juni gewählte Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Prenzlauer Tor (Berg) tritt erstmals zusammen. Die Konstituierung erfolgte in der 302. Gemeindeschule in der Gethsemanestraße 4.
1993 Nach umfangreichen Umbauarbeiten ist die Berliner Markthalle am Alexanderplatz (Mitte) wieder geöffnet. In der 16 000 Quadratmeter großen Halle entstanden 60 Läden und sechs Restaurants.
SeitenanfangNächste Seite


   118   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
24. November
1733 König Friedrich Wilhelm I. läßt das »Allergnädigst approbirte Reglement und Verfassung, des gantzen Accise-Wesens in Dero Residentz- Stadt Berlin, wornach die sämtliche Accise- Bediente ... ihre Arbeit zu bestellen, ...« bekanntgeben.
1906 Kaiser Wilhelm II. genehmigt die Durchführung einer Geldlotterie im ganzen Deutschen Reich, deren Erlös zur Finanzierung des Baues von Luftschiffen durch Graf Ferdinand von Zeppelin dienen soll.
1969 Das Konzil der Freien Universität Berlin (FU) wählt den 31jährigen Rolf Kreibich, Diplomphysiker und Assistent am Institut für Soziologie der FU, zum FU- Präsidenten. Damit gelangte erstmals ein Assistent an die Spitze einer deutschen Universität.
1987 In der Kongreßhalle am Alexanderplatz (Mitte) wird der dreitägige X. Kongreß des Schriftstellerverbandes der DDR eröffnet.
25. November
1743 Es ergeht eine »Königl. Cabinets-Ordre, daß hinführo in Berlin die Enrollirte (in der Regiments- Stammrolle geführte, aber nicht aktiv Dienende) derer Regimenter und Officiers- Bediente wenn sie delinquiren (straffällig werden), unter die ordentliche Civil- Jurisdiction stehen sollen«.
1918 Am Schlesischen, Görlitzer und Stettiner Bahnhof, im Wedding und am Bülowplatz, in der Chaussee-, Linien- und Ackerstraße finden Friedensdemonstrationen statt.
1923 Das Abspannwerk Knie (Ernst-Reuter- Platz, Charlottenburg) nimmt den Betrieb auf.
1940 Reinhard Furrer wird in Wörgl (Tirol, Österreich) geboren. Der Physiker nahm vom 30. Oktober bis 7. November 1985 am Flug der Weltraumfähre Challenger teil. 1987 bis 1995 war Furrer Professor für Welraumtechnologie an der Freien Universität Berlin.
1965 Das Plenum der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin bestätigt die neue Ordnung über die Verleihung der Helmholtz- Medaille, die an Persönlichkeiten bzw. Arbeitsgemeinschaften aus allen Ländern für wissenschaftliche Leistungen vergeben wird.
26. November
1794 Die Bibliothek des Friedrichswerderschen Gymnasiums, die in einem Raum im Werderschen Rathaus untergebracht war, kann beim Brand des Rathauses nur mit Mühe vor der Vernichtung bewahrt werden.
1921 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) werden um 19.30 Uhr die wiederhergestellte Sportarena und die Winterbahn feierlich eröffnet. Die Arena bot nun Platz für 6 500 Besucher, der Blaue Saal wurde zum eleganten Kasino.
1946 Auf einer Sitzung der Alliierten Kommandantur fordert der Vertreter der französischen Militärregierung die Zerstörung der Siegessäule in Berlin.
1979 Mit der Besetzung von drei leerstehenden Wohnungen in der Cuvrystraße 23 (Kreuzberg) durch Mitglieder der Bürgerinitiative SO 36 finden in West- Berlin die ersten sogenannten »Instandbesetzungen« statt.
SeitenanfangNächste Seite


   119   Berlin-Kalender   Vorige SeiteAnfang
27. November
1713 König Friedrich Wilhelm I. erneuert dem Bürgermeister und Apotheker zu Köpenick, Marcus Schröder, das von Kurfürst Friedrich Wilhelm ausgestellte Privileg, das ihm den Handel mit Gewürzen und den Ausschank von Wein und fremdem Bier erlaubte.
1933 Im Europahaus am Anhalter Bahnhof (Kreuzberg) wird die Große deutsche Buchmesse Berlin 1933 eröffnet. Rund 140 deutsche Verleger gaben einen Überblick über ihr Schaffen.
1963 Das Amerika- Institut der Freien Universität Berlin (FU) wird durch einen Beschluß des Akademischen Senats der FU zu Ehren des ermordeten amerikanischen Präsidenten in »John-F.- Kennedy- Institut« umbenannt.

28. November
1708 König Friedrich I. heiratet in Berlin Herzogin Sophie Luise von Mecklenburg. Es war seine dritte Ehe.
1872 Carl August Ferdinand Kahlbaum, Firmengründer der Chemischen Fabrik C. A. F. Kahlbaum, stirbt in Berlin.
1923 Ein ministerieller Erlaß verfügt, daß die Technische Hochschule zu Berlin die Besitzrechte an den Nachlässen von Karl Friedrich Schinkel und Peter Christian Wilhelm Beuth verliert. Das Beuth- Schinkel- Museum wurde ausgelagert.
1964 Der Gerhart- Hauptmann- Preis 1964 der Freien Volksbühne wird an die beiden Dramatiker Heinar Kipphardt und Tankred Dorst verliehen.

29. November
1832 Der Mediziner und Biologe Karl Asmund Rudolphi stirbt in Berlin. Er war ab 1810 an der Berliner Universität tätig und in zwei Amtsperioden ihr Rektor. Rudolphi setzte u. a. Ehrenpromotionen der Führer der Befreiungskriege durch.
1929 Die AGITPROP- Gruppe (agitatorische Propaganda) »Der rote Wedding« tritt in den Pharus- Sälen erstmals auf. Mit dem Lied »Der rote Wedding« (Musik: Hanns Eisler, Text: Erich Weinert) wurde eines der bekanntesten kommunistischen Kampflieder vorgestellt.
1974 Im Prozeß um die gewaltsame Befreiung des Terroristen Andreas Baader im Mai 1970 wird das Urteil verkündet. Ulrike Meinhof und der frühere Rechtsanwalt Horst Mahler erhielten Freiheitsstrafen von vier bzw. acht Jahren.
30. November
1479 Kurfürst Albrecht Achilles antwortet den Herzögen von Sachsen und teilt ihnen mit, wo der Propst von Berlin gefangengehalten wird.
1709 König Friedrich I. erläßt eine »Verordnung, wie es wegen des monatlich einzufordernden jährlichen Beytrags zur Versorgung derer Armen in Residentzien zu halten, und daßsolches inein Buch einzuschreiben (sei) etc.«.
1817 Theodor Mommsen wird in Garding in Nordfriesland als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach Rechtsstudien in Kiel u. a. kam Mommsen 1858 nach Berlin. Von 1861 bis 1887 hielt er an der Berliner Universität Vorlesungen zur Alten Geschichte.
1900 Die letzte Windmühle auf dem Territorium des späteren Stadtbezirks Prenzlauer Berg, die Adler- Mühle des Mühlenmeisters und Bäckers Gottfried Friedrich Wilhelm Hänsch in der Prenzlauer Allee 81, brennt ab. Sie war bereits 1892 stillgelegt worden.
1960 Das »Ost-Europa- Institut« der Freien Universität Berlin erhält von der amerikanischen Rockefeller- Stiftung New York für die Jahre 1961 bis 1963 insgesamt 42 000 Dollar (176 000 Mark) zur »Förderung von Arbeiten auf dem Gebiet des Marxismus- Leninismus«.
SeitenanfangAnfang

© Edition Luisenstadt, 1999
www.luise-berlin.de