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PATENTSCHRIFT NR. 9297
THEODOR SIMIS in HAMBURG
 

Elastischer innerer Besatz für Kopfbedeckungen mit Ventilation
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. October 1879 ab

 

In den sogenannten besseren Kreisen war Huttragen Pflicht. So hat sich ein Hamburger Gedanken darüber gemacht, wie er zum Wohlbefinden der Hutträger beitragen könnte.

Diese Erfindung bezieht sich auf eine Neuerung an dem im inneren Rand von Kopfbedeckungen gebräuchlichen Besatz, welcher aus Leder, Wachstuch oder anderen geeigneten Stoffen gebildet ist, und bezweckt einmal der Kopfbedeckung eine gewisse Elasticität zu geben, wodurch dieselbe sich jeder Kopfform sofort genau anpaßt, und ferner eine Ventilation im Hut hervorzurufen, indem die Luft vom unteren Rande aus frei in den Hut gelangen kann.

In beiliegender Zeichnung ist ein gewöhnlicher Herrenhut mit steifem Rand dargestellt, welcher mit dem neuen Besatz versehen ist. Fig. 1 ist eine äussere Ansicht, Fig. 2 ein Durchschnitt und Fig. 3 ein Grundriss des Hutes von unten gesehen, während Fig. 4, 5 und 6 Detaildarstellungen des Besatzes außer Verbindung mit dem Hute sind.
     Fig. 6 ist in kleinerem Maßstabe gezeichnet als die übrigen Figuren, und zeigt in den äußeren Umrissen die Form des Besatzstreifens A, welcher in der Mitte bogenförmig ausgebaucht sein muß; a ist ein schmaler Streifen Leder oder Wachstuch, welcher an den beiden Längskanten mit einem Besatzstreifen A mittelst einer
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Guttapercha- Zwischenlage oder durch ein sonst geeignetes Material verbunden ist. Der Streifen a schließt genau mit der unteren Kante von A ab, und erstreckt sich von der Mitte aus nach jeder Seite hin über etwa eine halbe Länge des Streifens A. In diese mit einander verbundenen Streifen A a werden nun etwa 1 mm breite, in grössere Durchbrechungen endende Ausschnitte e e e eingeschlagen, wie Fig. 4 und 5 zeigen. Zwischen die beiden Streifen A und a wird dann ein elastischer Gummistreifen c oder eine Spiralfeder gebracht und an den Enden der Besatzstreifen A befestigt.
     Der so vorbereitete Besatz wird nun im Hut befestigt, wie Fig. 2 im Durchschnitt zeigt, wobei der mit Einschnitten versehene Theil nach vorn gerichtet ist. Durch den Gummistreifen oder die Spiralfeder zieht sich dieser durchbrochene Theil nach einwärts (s. Fig. 2 und 3), und liefert einen elastischen, sich der Form des Vorderkopfes genau anschließenden Besatz, welcher gleichzeitig der Luft den Zutritt in den Hut ermöglicht, indem dieselbe durch die kreisförmigen Durchbrechungen in der Richtung der Pfeile, Fig. 2, in den Hut gelangt. Vermittelst seitlicher Durchbrechungen im unteren Hutkörper, sowie durch Ventilatoren im oberen Hutkörper lässt sich die Circulation der Luft noch steigern.

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© Edition Luisenstadt, 1999
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