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1. Oktober
1656 Kurfürst Friedrich Wilhelm befiehlt den Magistraten zu Berlin und Cölln, die Städte zu befestigen und sich »gegen die Rotten, welche aus Groß Polen in Pommern und die Neumark eingedrungen waren und auch die Residenz überfallen könnten«, zu schützen.
1830 In Berlin wird die Hundesteuer eingeführt. Der Erlös wurde zur Finanzierung von zwei Dritteln der Kosten für das Trottoir verwendet.
1847 Der Artillerieleutnant Werner Siemens und der Mechaniker Johann Georg Halske gründen in der Schöneberger Straße 19 eine kleine Telegraphenbauanstalt, ab 12. Oktober Siemens & Halske OHG, und beginnen mit der Produktion von Zeigertelegraphen.
1901 In Berlin ist ein heftiger »Milchkrieg« ausgebrochen. Mehrere Milchproduzenten hatten eine »Zentrale für Milchverwertung« gebildet und den Berliner Milchhändlern den Kampf angesagt.

2. Oktober
1658 Zwischen dem Amt Mühlenhof und den Ratsleuten zu Berlin und Cölln wird ein Vertrag über das Fischen in der Spree oberhalb des Mühlendamms geschlossen.

1847 Paul von Beneckendorff und von Hindenburg wird in Posen geboren. Hindenburg, seit 1914 Generalfeldmarschall, wurde 1925 zum Reichspräsidenten gewählt. Er berief am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler. Im selben Jahr erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin.
1970 Das Haus der Jungen Talente in der Klosterstraße (Mitte), das ehemalige Podewilssche Palais, das im Februar 1966 ausbrannte, wird wiedereröffnet.

3. Oktober
1678 Rütger von Langerveldt aus Nimwegen (Niederlande) wird als Hofmaler sowie Zeichen- und Mathematiklehrer der Söhne Friedrich Wilhelms, des Großen Kurfürsten, in Berlin angestellt.
1879 Teile des Tiergartens, die bislang zu Charlottenburg gehörten, werden nach Berlin eingemeindet.
1928 Hugo Eckener kreist drei Tage vor der ersten großen Luftfahrtausstellung mit dem 236 Meter langen Luftschiff Graf Zeppelin LZ 127 über der Berliner Innenstadt. Über dem Tiergarten ließ er einen Fallschirm mit Blumen für den Reichspräsidenten abwerfen.

1954 Im Londoner Kommuniqué verpflichten sich die drei Westmächte, die Sicherheit von West-Berlin zu garantieren (Garantie- Erklärung). Noch im Oktober schlossen sich die Mitgliedsstaaten des Nordatlantikpaktes dieser Erklärung an.

4. Oktober
1930 Max und Charlotte Konnopke eröffnen auf der Ecke Schönhauser Allee/Danziger Straße (Prenzlauer Berg) ihren ersten Wurststand, bestehend aus einem Zelt, einem Tisch und einem Wurstkessel.
1972 Im Tunnel der U-Bahn- Linie A (U 2) am Alexanderplatz bricht in einem abgestellten Bahnzug bei Betriebsbeginn ein Brand aus, der 14 Wagen zerstört. Der U-Bahn- Verkehr zwischen Spittelmarkt und Luxemburgplatz war bis zum 20. Dezember unterbrochen.

5. Oktober
1894 In Berlin beginnt die erste Hauptversammlung der Deutschen Elektrochemischen Gesellschaft (Bunsen- Gesellschaft). Es wurde beschlossen, daß die Veranstaltungsorte für die Hauptversammlungen der Gesellschaft wechseln sollten.

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   113   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1935 Der Provinzialverband von Brandenburg schenkt der Stadt Berlin in Vorbereitung auf die XI. Olympischen Spiele in Berlin das Chausseehausgrundstück Ruhleben am Spandauer Bock. Es wurde als Anmarschweg zum Reichssportfeld (Charlottenburg) benötigt.
1963 Im ehemaligen Kino »Roxy« in der Belforter Straße (Prenzlauer Berg) hebt sich der Vorhang zur ersten Vorstellung des Berliner Arbeiter- und Studententheaters (b.a.t.).
1964 Der Senat erläßt eine Verordnung über die Reinhaltung oberirdischer Gewässer (Reinhalteordnung – RhO).

6. Oktober
1406 Die Ratsherren von Berlin verschreiben den Gebrüdern Johann und Peter Landsberg für gezahlte 18 Schock böhmischer Groschen eine jährliche Rente von zwei Schock gleicher Währung.
1855 Der Mathematiker, Bauingenieur und Wirtschaftsorganisator August Leopold Crelle, nach dessen Entwürfen die Berlin- Potsdamer Eisenbahn gebaut wurde, stirbt in Berlin.

1928 In Berlin wird die Zweite Internationale Luftfahrtausstellung, erstmals als große Luftfahrtausstellung bezeichnet, eröffnet. Aufgrund alliierter Verbote im militärischen Bereich konzentrierte sich die Ausstellung auf Sport- und Verkehrsflugzeuge.
1957 Wissenschaftler des Geophysikalischen Instituts der Freien Universität Berlin fangen Funksignale des ersten künstlichen Erdsatelliten »Sputnik« auf, der – am 4. Oktober gestartet – erstmals Berlin überfliegt.
1964 Das von einer Architektengruppe mit dem Ostberliner Chefarchitekten Hermann Henselmann entworfene Haus des Lehrers sowie die Kongreßhalle werden eröffnet. Damit nahm die Neugestaltung der kriegszerstörten Gegend um den Alexanderplatz (Mitte) Form an.

7. Oktober
1885 Der akademische Maler Gustav Graef (u. a. »Ferdinande v. Schmettau opfert ihr Haar auf dem Altar des Vaterlandes«) wird in einem Sensationsprozeß, der als Berlins erster Pornographie- Prozeß in die Justizgeschichte eingeht, freigesprochen.
1933 Im Stromversorgungsgebiet Berlin wird der 1 100 000. Zähler installiert.

1945 An der Charlottenburger Chaussee (Straße des 17. Juni, Tiergarten) wird ein sowjetisches Ehrenmal, das an die bei der Eroberung von Berlin gefallenen Sowjetsoldaten erinnern soll, fertiggestellt.

8. Oktober
1459 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn und die Ratsleute zu Berlin und Cölln legen Widerspruch gegen ein Urteil des kaiserlichen Hofgerichts zu Speyer bezüglich der Herausgabe eines Nachlasses an die Gebrüder Jakob und Wenzeslaus Holzapfel ein.
1919 Eine Volkszählung ergibt, daß der künftige Bezirk Zehlendorf 32 913 Einwohner hat. Das waren 9 Prozent der Gesamtbevölkerung der künftigen Stadtgemeinde Groß-Berlin, deren Bildung am 1. Oktober 1920 vollzogen wurde.
1930 Das Großkraftwerk West nimmt seinen Betrieb auf. Im April 1929 wurde mit dem Bau begonnen. Die Bauleitung und technische Beratung erfolgte durch die Siemens- Schuckert- Werke. Der Ausbau (224 000 kW gleichzeitig nutzbare Leistung) endete im Juli.
1953 Auf dem Bahnhof Zoo trifft der erste Transport von 116 nach West-Berlin entlassenen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion (Spätheimkehrer) ein.

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9. Oktober
1832 Peter Joseph Lenné übersendet dem Oberjägermeister Fürst von Carolath einen Entwurf für die Vergrößerung der Fasanerie am Tiergarten.
1879 Max von Laue wird in Pfaffendorf bei Koblenz geboren. Der Physiker promovierte 1903 an der Berliner Universität und wurde 1919 als Professor für theoretische Physik an die Berliner Universität berufen. Bereits 1914 wurde ihm der Nobelpreis für Physik verliehen.
1958 Das Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet ein neues Lehrerbildungsgesetz, das erstmalig die gesamte Ausbildung von Lehrern in West-Berlin regelte.
1972 Vor dem 1. Strafsenat des Berliner Kammergerichts beginnt der Prozeß gegen Horst Mahler, dem die Gründung einer kriminellen Vereinigung – der sogenannten Baader-Meinhof- Gruppe – und die Beteiligung an drei Banküberfällen vorgeworfen werden.

10. Oktober
1710 Eine Verfügung König Friedrichs I. beschränkt die Benutzung der Königlichen Bibliothek in Berlin außer Haus auf die Wirklich Geheimen Räte. Ursache dieser Verfügung waren Mißbräuche verschiedener Art.

1784 Der Verein »Ressource« (Unterwasserstraße 6, Mitte) wird als Zusammenschluß von Bürgern und Beamten zur Pflege der Geselligkeit gegründet.
1806 Der 1772 im Schloß Friedrichsfelde geborene Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Sohn des Prinzen Ferdinand, eines Bruders Friedrichs II., fällt im Vorpostengefecht gegen die Franzosen bei Saalfeld.
1846 Deputierte der Berliner Stadtverordnetenversammlung treffen sich mit Friedrich von Raumer und Wilhelm Dieterici vom »Verein für wissenschaftliche Vorträge« und legen grundsätzliche Bestimmungen für die Errichtung von Volksbibliotheken fest.

11. Oktober
1734 Friedrich Eberhard Freiherr von Rochow, Erbherr zu Reckahn bei Brandenburg, wird in Berlin geboren. Von Rochow erwarb sich große Verdienste als Reformator und Förderer des Volksschulwesens, besonders auf dem Lande.

1886 In der unteren Etage der Gemeindedoppelschule in der Prenzlauer Allee 227/228 wird die II. Städtische höhere Bürgerschule, die spätere Hecker- Realschule, gegründet. Sie war die erste höhere Lehranstalt auf dem Gebiet des späteren Prenzlauer Berg.
1927 Im Berliner Sportpalast werden die deutschen Meisterschaften im Berufsboxen ausgetragen. Ab 21.00 Uhr wurden sie im Rundfunk übertragen. Im Schwergewicht (Gage: 30 000 Mark) besiegte Franz Diener (Berlin) Rudi Wagner (Duisburg) nach Punkten in 15 Runden.
1961 Auf dem Kollwitzplatz (Prenzlauer Berg) wird ein von dem Bildhauer Gustav Seitz geschaffenes Kollwitzdenkmal enthüllt.

12. Oktober
1896 Die Große Berliner Omnibus AG wird von der Neuen Berliner Omnibus AG übernommen.
1925 Mit der Übergabe der ersten Halle (12 000 Quadratmeter) wird der Fleischgroßmarkt an der Landsberger Allee (Prenzlauer Allee) eröffnet.
1946 Der Magistrat stimmt dem Beginn der Wiederaufforstung des Berliner Tiergartens zu.

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   115   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1972 Der stellvertretende DDR- Verkehrsminister Horst Schlimper gibt den 30 Kilometer langen ersten Abschnitt der neuen Autobahn Berlin–Rostock an der Anschlußstelle F 96 in Birkenwerder für den Verkehr frei.
1982 Die Geschäftsleitung der AEG gibt die Schließung ihres Werkes in der Brunnenstraße (Wedding) bekannt. Damit begann eine lange Reihe von Stillegungen industrieller Betriebe im Westteil der Stadt.

13. Oktober
1716 Der Rechtswissenschaftler Johann Conrad von der Lith, geboren 1689 in Frankfurt (Oder), wird zum Hofrat und Geheimen Archivar am Geheimen Staatsarchiv zu Berlin ernannt.
1900 Bei der durch den Tod von Wilhelm Liebknecht am 7. August 1900 notwendig gewordenen Nachwahl zum Deutschen Reichstag im Wahlkreis VI wird mit großer Mehrheit der sozialdemokratische Kandidat, der Schriftsteller Georg Ledebour, gewählt.
1928 Das Berliner Messeamt läßt im Rahmen der Veranstaltung »Berlin im Licht« 100 Gebäude nach dem französischen Vorbild »ville lumière« anstrahlen.

1957 Mit einem Festkonzert und der Aufführung des Singspiels »Die Bürger von Schilda« in der Städtischen Oper, Kantstraße 8–12 (Charlottenburg), feiern die »Schöneberger Sängerknaben« ihr zehnjähriges Bestehen.

14. Oktober
1847 Die Stadtverordneten und der Magistrat ehren den Bankier und preußischen Staatsminister Christian Rother anläßlich seines 50jährigen Dienstjubiläums mit der Ehrenbürgerwürde. Friedrich Wilhelm IV. übergab ihm die Insignien des Schwarzen Adlerordens.
1920 Das von Erwin Piscator und Hermann Schüller gegründete »Proletarische Theater, Bühne der revolutionären Arbeiter Groß- Berlins« stellt sich in Kliems Festsälen in der Hasenheide mit der Szenenfolge »Gegen den weißen Schrecken – Für Sowjetrußland« vor.
1946 An der Berliner Universität beginnt das Wintersemester 1946/47. Zugleich nahmen die neugegründete Pädagogische Fakultät und die anstelle der Wirtschaftshochschule aufgebaute Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ihren Lehrbetrieb auf.

15. Oktober
1881 Die Südring- Spitzkehre von der Ringbahn zum Potsdamer Bahnhof sowie der Bahnhof Schöneberg (später Kolonnenstraße) gehen in Betrieb. Damit war die erste Direktverbindung von der Ringbahn ins Berliner Stadtzentrum geschaffen.
1907 Der Gemeinde Lichtenberg wird auf Allerhöchsten Erlaß das Stadtrecht verliehen. Der Gemeindevorsteher Oskar Ziethen wurde zum Bürgermeister gewählt. Lichtenberg zählte 67 978 Einwohner.
1932 In den D- und FD-Zügen (Fernexpreß) der Deutschen Reichsbahn auf der Strecke zwischen Berlin und Hamburg wird der Funk- Sprechdienst aufgenommen.
1954 Der erste Versuch, die kriegszerstörte Kuppel des Berliner Reichstagsgebäudes zu sprengen, mißlingt. Die Sprengladung war feucht geworden. Der Abriß war aus »statischen Gründen« notwendig geworden.

16. Oktober
1899 Die Grunewald- Grundschule in der Hubertusbader Straße wird eröffnet. 1905 zog sie in ein neues Gebäude in der Delbrückstraße 20.

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   116   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1934 Bei Vorarbeiten für die Errichtung des olympischen Dorfes bei Döberitz am Stadtrand von Berlin werden Reste eines steinzeitlichen Dorfes entdeckt, die aus der Zeit von 2500 bis 2000 v. Chr. stammen sollten.
1959 Dem Baudirektor Charles Bouché wird anläßlich der 50-Jahr- Feier der Staatlichen Ingenieurschule Beuth Berlin das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

17. Oktober
1660 Kurfürst Friedrich Wilhelm erlaubt dem Rat zu Cölln, einige Fleisch-, Brot- und Fischbuden einzurichten.
1806 »Der Telegraph« von K. J. Lange erscheint als erste Zeitung Berlins täglich.
1900 Bernhard Heinrich von Bülow (ab 1905 Fürst von Bülow) wird zum Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten berufen.
1972 Der Schriftsteller und Komponist Günter Neumann, der nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem durch die politisch- satirische RIAS- Sendereihe »Günter Neumann und seine Insulaner« populär wurde, stirbt 59jährig in München.

18. Oktober
1757 Ein Streifkorps österreichischer Kavallerie, das am 16. Oktober in Berlin eingedrungen war und Kontribution erpreßte, verläßt beim Heranrücken preußischer Truppen fluchtartig die Stadt.
1824 Der Pädagoge Karl Friedrich von Klöden eröffnet im »Fürstenhaus« Kurstraße 52–53 (Mitte) die »Berlinische Gewerbschule«, bei der der Unterricht in Mathematik und Naturwissenschaften im Vordergrund steht.
1883 Bei der Neuwahl der Berliner Stadtverordneten erringen zwölf Kandidaten der Sozialdemokraten in 20 Wahlbezirken etwa 8 000 Stimmen. Nach den Stichwahlen zogen erstmals insgesamt fünf Sozialdemokraten ins Rote Rathaus (Mitte) ein.

19. Oktober
1743 In einem Schreiben an Friedrich II. empfiehlt Leonhard Euler, Direktor der mathematischen Klasse der Berliner Akademie, den Mathematiker Daniel Bernoulli in Basel als Astronom für die Berliner Akademie zu engagieren.

1882 Otto Rudolf Salvisberg wird in Köniz bei Bern geboren. Der Architekt kam 1908 nach Berlin und wurde bekannt durch das 1912/13 fertiggestellte »Lindenhaus« in der Lindenstraße/Ecke Oranienstraße (Kreuzberg), das erste Sichtbeton- Geschäftshaus.
1923 Am Berliner Schillertheater hat Henrik Ibsens Stück »Der Volksfeind« mit Eugen Klöpfer in der Hauptrolle Premiere.

20. Oktober
1861 Felix Ernst Wittkowski wird in der Berliner Niederlagstraße 5 a (Mitte) geboren. Der als Maximilian Harden bekannt gewordene Schauspieler und Publizist war der Sohn eines aus Polen eingewanderten jüdischen Seidenhändlers.
1900 Das Hofmann- Haus in der Sigismundstraße 4 (Tiergarten), Sitz der Deutschen Chemischen Gesellschaft, wird eingeweiht.
1971 Der CDU- Politiker Dr. Ferdinand Friedensburg, der langjährige Vorsitzende der Berliner SPD Franz Neumann und der Mitbegründer der FDP Dr. Hans Reif werden in West-Berlin zu Ehrenbürgern ernannt.

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21. Oktober
1840 Der Jurist Heinrich Dietrich von Grolmann, Geheimer Obertribunalpräsident zu Berlin, stirbt im Alter von fast hundert Jahren. Grolmann wurde 1786 geadelt, 1787 Mitglied der Gesetzgebungskommission und 1804 Präsident des Obertribunals.
1866 In Berlin schließt Preußen mit Sachsen einen Friedens- und Bündnisvertrag.
1893 Die evangelische Immanuelkirche in der Prenzlauer Allee 28, erbaut nach Plänen des Königlichen Baurats Berhard Kühn, wird in Anwesenheit des Kaiserpaares mit einer Predigt von Generalsuperintendent Wilhelm Faber eingeweiht.
1946 Gemäß einer Verordnung der Alliierten Kommandantur werden in Berlin alle Devisen- und Währungsgeschäfte verboten.

22. Oktober
1836 Karl Marx wird an der Berliner Universität immatrikuliert. Marx belegte vornehmlich eine Reihe juristischer Pflichtvorlesungen.

1894 Die Große Berliner Pferdebahngesellschaft eröffnet die Linie Schönhauser Tor – Weißenburger Straße (ab 7. Oktober 1947 Kollwitzstraße) – Wörther Platz (ab 7. Oktober 1947 Kollwitzplatz). Die Linie wurde noch im gleichen Jahr bis zur Danziger Straße verlängert. 1920 Der katholische Kirchenbauverein Grunewald wird gegründet.

23. Oktober
1843 Der Mediziner Rudolf Ludwig Karl Virchow verteidigt seine in lateinischer Sprache verfaßte Dissertation »De rheumate praesertim corneae«.
1871 Die chemische Fabrik E. Schering in der Müllerstraße (Wedding) wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
1929 Der erste Heißwasserspeicher, der nach dem von der Bewag neu eingeführten »Mietsystem für Heißwasserspeicher« vermietet wurde, ist betriebsfertig. Bis Ende 1933 kamen nahezu 5 000 Speicher in Betrieb.
1945 Die ehemalige »Reichsanstalt für Wasser- und Luftgüte« wird in das dem Berliner Magistrat unterstellte »Zentralinstitut für Hygiene und Gesundheitsdienst«, ab 1948 »Robert-Koch- Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten«, eingegliedert.

1985 Das »Forschungszentrum für innovative Rechnersysteme und -technologie (FIRST)«, von der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung gegründet, wird mit einer Festveranstaltung an der Technischen Universität Berlin eröffnet.

24. Oktober
1713 Unter dem Vorsitz von Marquard Ludwig Freiherr von Printzen gibt das neuerrichtete Oberkirchendirektorium eine königlich- preußische evangelisch- reformierte Gymnasien- und Schulordnung heraus.
1887 Das nach Plänen des Architekten Hermann Blankenstein errichtete Städtische Obdachlosenasyl in der Straße 13 b (ab 2. April 1891 Fröbelstraße, Prenzlauer Berg) wird seiner Bestimmung übergeben.
1919 In Berlin wird das deutsch- polnische Abkommen über die militärische Räumung der an Polen abzutretenden Gebiete unterzeichnet.

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1926 Im Berliner Sportpalast wird die Wintersaison der Radrennen eröffnet. Erstmals erfolgten die Ankündigungen per Lautsprecher. Den Großen Preis des Sportpalastes, ein 50-km- Mannschaftsfahren nach Sechstageart, gewannen Koch/ Fricke vor Tonani/ de Martini.

25. Oktober
1806 Nachdem bereits am Vortag eine kleine französische Vorhut unter General Pierre Augustin Graf Hulin in Berlin eingetroffen war, zieht Marschall Davout mit seinen Truppen durch das Hallesche Tor in die Stadt ein.
1948 Die Kleinbahnstrecke der Neukölln- Mittenwalder Eisenbahn wird als Folge der Berliner Blockade durch Entfernen eines 12 m langen Gleisstückes an der Zonengrenze bei Rudow unterbrochen. Sie diente fortan vorrangig für Kohletransporte zum Kraftwerk Rudow.
1953 Im provisorisch hergerichteten Innenraum der St.-Hedwigs- Kathedrale (Mitte) feiert der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, mit einem Pontifikalamt den ersten Gottesdienst. Die Kathedrale war seit einem Luftangriff am 1. März 1943 zerstört.

1957 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt wird zum Präsidenten des Deutschen Bundesrates gewählt.

26. Oktober
1806 Napoleon I. besichtigt Spandau und ordnet die Instandsetzung der Festungswerke an.
1836 Der Notar A. Robert, wohnhaft Jägerstraße 49 (Mitte), gründet mit sechs Anteilseignern mit einem Gesamtkapital von 700 000 Talern die »Berlin- Potsdamer Eisenbahngesellschaft«. Der erste Zug verließ am 29. Oktober 1838 die Station am Potsdamer Platz.
1869 König Wilhelm I. genehmigt den Antrag zur Erweiterung des Geländes des Zoologische Gartens zu Berlin. Der Garten wurde erstmals vergrößert. Ihm wurde eine Tiergartenfläche von 9 589,57 Quadratmetern am Landwehrkanal bis zum Reitweg zugewiesen.

1877 Zwischen dem General- Postamt in der Leipziger Straße und dem Haupttelegrafenamt in der Französischen Straße (Mitte) wird mit zwei Bell- Telefonen das erste Telefongespräch in Berlin geführt.

27. Oktober
1517 Erzbischof Albrecht von Magdeburg verheißt allen Ablaß, welche die vom Bürgermeister Fritze erbaute Kapelle bei der Petrikirche zu Cölln beschenken oder an gewissen Heiligentagen besuchen.
1687 Mit einer Deklaration bekräftigt Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, das am 12. Juni 1686 erlassene Patent über die Erhebung einer Abgabe auf eingeführten Zucker zum Schutz des in der Berliner Zuckersiederei erzeugten Zuckers.
1818 Friedrich Carl Hermann Wiebe wird in Thorn (Westpreußen) geboren. Der Mühlenbaumeister und Ingenieur lehrte am Gewerbeinstitut und wurde 1853 Professor für Maschinenbaukunde. Nach Bildung der Technischen Hochschule zu Berlin wurde Wiebe der erste Rektor.

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1902 Das Pharmazeutische Institut der Friedrich- Wilhelms- Universität in der Dahlemer Königin-Luise- Straße (Zehlendorf) wird nach zweijähriger Bauzeit feierlich eingeweiht.
1935 Der neue Stadtbahnsteig Zoologischer Garten wird dem Verkehr übergeben. Täglich passierten den Bahnhof bis zu 1 000 Züge.

28. Oktober
1885 Das Calvindenkmal vor der Erziehungsanstalt der Französischen Gemeinde in der Friedrichstraße 129 (Mitte) wird enthüllt. Dank der für die Büste durchgeführten Sammlungen konnte die ursprünglich in Marmor geplante Ausführung in Bronze erfolgen.
1926 Der sozialdemokratische Stadtverordnete Ernst Reuter – ab Dezember 1948 Oberbürgermeister in den Berliner Westsektoren und ab 18. Januar 1951 bis 1953 erster Regierender Bürgermeister von Berlin – wird zum Stadtrat gewählt.
1935 Eine Anordnung für den Großhandel mit Schweinefleisch in Groß-Berlin tritt in Kraft. Danach durften Schweine nur in Hälften verkauft werden. Der Höchstpreis betrug 71 Pfennige je Pfund. Zuwiderhandlungen wurden mit Strafen bis zu 10 000 RM geahndet.

1952 Das Maxim Gorki Theater wird im Gebäude der ehemaligen Singakademie Am Festungsgraben (Mitte) eröffnet. Zuvor trug es den Namen »Neue Bühne« und befand sich im Haus der Kultur der Sowjetunion.

29. Oktober
1683 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, erläßt ein Edikt, wonach die Besitzer von Lehngütern unter sich die richtige Aufteilung der Lehnpferde vornehmen oder eine Entscheidung darüber beim Kammergericht beantragen sollen.
1785 Die Mitglieder der Französischen Gemeinden feiern den 100. Jahrestag ihrer Aufnahme in die Preußischen Lande.
1948 Als dritter Flughafen in West-Berlin nach Gatow und Tempelhof wird Tegel mit der in nur 85 Tagen erbauten ersten Rollbahn teilweise fertiggestellt. Das erste Flugzeug landete am 5. November. Die offizielle Eröffnung fand am 1. Dezember statt.

30. Oktober
1817 Am Vortag des 300. Jahrestages der Reformation begehen Lutheraner und Reformierte mit einem gemeinsamen Abendmahl in der Nikolaikirche feierlich die Bildung der Union zwischen beiden evangelischen Glaubensrichtungen in Preußen.
1920 Adolf Wermuth, der seit 1912 Oberbürgermeister von Berlin ist, wird zum Oberbürgermeister der am 1. Oktober gebildeten Stadtgemeinde Groß-Berlin gewählt.

31. Oktober
1390 Markgraf Jobst erneuert die Bestätigung der Rechte und Freiheiten der Stadt Köpenick.
1833 Der Mecklenburger Student und spätere Dichter Fritz Reuter wird bei einem Berliner Aufenthalt verhaftet und nach drei Jahren wegen versuchten Hochverrates zu 30jähriger Festungshaft verurteilt. Er kam erst 1840 nach dem Regierungswechsel wieder frei.
1889 Zwischen der Kurfürstendamm AG und der Königlichen Regierung zu Potsdam wird ein Kaufvertrag über die Nutzung von 234 ha Grunewaldgelände zur Anlage einer Villenkolonie abgeschlossen.

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