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Es geschah gestern in Berlin
Juli 1999

Was gestern noch Schlagzeilen machte, ist heute fast schon wieder in Vergessenheit geraten. Wir dokumentieren deshalb Ereignisse aus der jüngsten Vergangenheit.

1. Juli
Köpenicks zweites Bürgerbüro
wird An der Wuhlheide 232 a eröffnet. Zum erstenmal bietet ein Bürgerbüro in Berlin den Service von drei Behörden an, Mitarbeiter des Bezirksamtes, der Meldestelle und des Finanzamtes sind vertreten.

2. Juli
Richtfest
wird für den künftigen ersten Dienstsitz des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung gefeiert. Das über 60 Jahre alte Gebäude in der geschichtsträchtigen Wilhelmstraße soll im Sommer 2000 bezugsfertig sein.
     Eckart Köttgen, Ärztlicher Direktor der Charité, erhält anläßlich seines 60. Geburtstages das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1. Klasse. Köttgen, Professor für Klinische Chemie und Biochemie, arbeitet seit 1982 in Berlin.

3. Juli
Die größte Photovoltaikanlage
Europas an einer Gebäudefassade wird durch den Bundesbauminister Franz Müntefering in Betrieb genommen. Die Sonnenenergiekollektoren befinden sich an der Südwand eines 22geschossigen Wohnhauses am Helene-Weigel- Platz in Marzahn.

4. Juli
Sein 100jähriges Bestehen
feiert der Automobilclub Deutschland (AvD) mit einer Leistungsschau, die über 200 000 Besucher am Wochenende anzieht.

5. Juli
Ein Hospiz für Aidskranke
wird in der Reichenberger Straße 129 (Kreuzberg) eröffnet. Es ist bundesweit das erste Wohnprojekt dieser Art.

6. Juli
»120 Jahre Bundesdruckerei«
ist der Titel einer Ausstellung, die anläßlich des Jubiläums der Einrichtung im Ausstellungsfoyer in der Kreuzberger Kommandantenstraße 15 eröffnet wird. Die Exposition ist bis zum 31. Oktober 1999 zu sehen.
     Die Deutschlandhalle in Charlottenburg wird laut Senatsbeschluß zu einer Eissporthalle mit 8 500 Sitzen umgebaut werden. Die benachbarte alte Eissporthalle in der Jafféstraße soll dann abgerissen werden.

7. Juli
US-Botschafter John C. Kornblum
zieht von Bonn nach Berlin um. Sein offizieller, vorübergehender Dienstsitz befindet sich in der Amerikanischen Botschaft an der Neustädtischen Kirchstraße. Die USA planen einen Neubau in der Nähe des Brandenburger Tores.

8. Juli
Die Rotunde des Alten Museums
am Lustgarten in Mitte wird nach Restaurierung der Skulpturen wieder der Öffentlichkeit übergeben.

9. Juli
Gegen eine Bannmeile
um Parlament und Regierung spricht sich mehrheitlich der Bundesrat aus. Ein »befriedeter Bezirk« soll den Reichstag und die angrenzenden Parlamentsbauten umfassen.

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10. Juli
Die zum 300jährigen Bestehen des Schlosses Charlottenburg
organisierte Veranstaltungsreihe geht zu Ende. Am 10. Juli 1699 hatten Sophie Charlotte und ihr Gemahl, der spätere König Friedrich I., das damalige Schloß Lietzenburg bezogen.

11. Juli
Einen Tag nach der Love-Parade
beginnt die Reinigung der Innenstadt. 900 Reinigungskräfte, 250 Fahrzeuge, darunter sogar Schneepflüge, waren im Einsatz, um die ca. 200 Tonnen Müll, verursacht durch die 1,5 Millionen Teilnehmer, zu beseitigen.

12. Juli
Der Bund und das Land Berlin
vereinbaren, sich künftig Flächen für Straßen und Grünanlagen im Regierungsviertel bereitzustellen, ohne voneinander Geld zu verlangen.

13. Juli
Eingeweiht
wird das neue Gebäude der Katholischen Fachhochschule für Sozialwesen in Karlshorst vom Berliner Erzbischof Kardinal Georg Sterzinsky. Die Schule befindet sich nun im sanierten Westflügel des früheren Sankt-Antonius- Krankenhauses.

14. Juli
Eine Sonderseite über neuerschienene Berlin-Literatur
wird erstmals in der »Berliner Zeitung« veröffentlicht. Künftig soll sie alle vier Wochen publiziert werden. Themen der ersten Ausgabe: Die U- und S-Bahnen als Spiegelbild der Zeit und Rezepte aus dem Notkochbuch der Nachkriegszeit.

15. Juli
Das Statistische Landesamt
Berlin teilt mit, daß in der deutschen Hauptstadt Ende 1998 fast jeder zwölfte Haushalt Sozialhilfe in Anspruch genommen hat. Dies bedeutete eine Steigerung gegenüber 1997 um rund fünf Prozent.

16. Juli
Zur ersten gemeinsamen »Fusionssitzung«
treffen sich Vertreter der Bezirksämter Mitte, Tiergarten und Wedding in der »Villa Wuttke« (Tiergarten). Mit dabei war eine neunköpfige »Zentrale Steuerungsgruppe«, die die Fusion der Stadtbezirke vorbereiten und koordinieren soll.

17. Juli
Auf dem Müggelsee
in Köpenick finden die Berliner Meisterschaften im Katamaran- Segeln statt. An den Start des vom Catamaran und Surf Club Müggelsee organisierten Wettkampfes gingen 36 Boote.

18. Juli
Seinen 50. Gründungstag
begeht der Berliner Reederverband mit einer Dampferfahrt. Dem Verband, in dessen Mitgliedsbuch 1951 noch 30 Reedereien verzeichnet waren, gehören 23 Reedereien mit 41 Schiffen an.

19. Juli
Mit einer Computer-Simulation
testen die Berliner Elektrizitätswerke (BEWAG) die bevorstehende Umstellung zum Jahrtausendwechsel. Die BEWAG hat mehr als 20 Millionen Mark investiert, um eventuelle Funktionsstörungen in den Kraftwerken auszuschließen.

20. Juli
Ein öffentliches Gelöbnis
von 432 Rekruten findet am 55. Jahrestag des Attentats auf Hitler am Bendlerblock in Tiergarten statt. Trotz umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen kam es zu Störungen der Veranstaltung.
     Private Telefonanbieter dürfen keine werbefinanzierten Dienste anbieten, so lautet eine Entscheidung des Berliner Landgerichts. Diesem Beschluß ging eine Klage des Berliner Verbraucherschutzvereins gegen Teleflash voraus.

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21. Juli
Das Umweltbundesamt
(UBA) begeht sein 25jähriges Bestehen. Die Bundesbehörde war 1974 auf der Basis des Vier-Mächte- Abkommens in Berlin angesiedelt worden. Der geplante Umzug des Amtes nach Dessau hat bereits begonnen.
     Die Bundestagskita, umstrittendster Regierungsbau, wird nach einem Jahr Bauzeit übergeben. 176 Kinder können in dieser Einrichtung betreut werden.

22. Juli
Offiziell eingeweiht
wird die private Steinbeis-Hochschule in Friedrichshain. Die Privatuniversität der Stuttgarter Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung nahm im September 1998 den Studienbetrieb auf.

23. Juli
Der Grundstein für eine neue Produktionsstätte
der Düsseldorfer Kamps AG wird in Berlin-Weißensee gelegt. Die Kamps AG hat die Berliner Thoben-Kuchen-Kette und die Ostrowski GmbH übernommen.

25. Juli
Ins Willy-Brandt-Haus
an der Wilhelmstraße 141 (Kreuzberg) zieht die Bundeszentrale der SPD. Nach 66 Jahren kehrt die Parteizentrale der SPD wieder nach Berlin-Kreuzberg zurück.

26. Juli
Sechs Richtige im Lotto,
ohne Superzahl, brachten einem Reinickendorfer einen Gewinn über zwei Millionen Mark, teilt die Deutsche Klassenlotterie Berlin mit.

27. Juli
Der »Rennverein Trabrennbahn Karlshorst«,
Betreiber der Trabrennbahn in Karlshorst (Treskowallee 129, Lichtenberg), hat beim Amtsgericht Charlottenburg Konkurs angemeldet.
     In den Stiftungsrat der Stiftung Jüdisches Museum beruft der Senat sechs namhafte Persönlichkeiten, darunter den Staatsminister für Kultur, Michael Naumann, und den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama.

28. Juli
Für den Verkehr freigegeben
wird die Entlastungsstraße zwischen Potsdamer Straße und Kemperplatz. Nach mehrjähriger Sperrung wird der Nord-Süd-Verkehr wieder direkt zum Potsdamer Platz geführt und damit die Zufahrt zur Daimler-Crysler-City einfacher.

29. Juli
Die Wasserqualität
der Berliner Badeseen hat sich durch eine verbesserte Wasseraufbereitung (Wannsee, Tegeler See, Müggelsee) verbessert. Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) investierten rund fünf Milliarden Mark in die Kläranlagen.

30. Juli
Im Mauerpark
(Prenzlauer Berg) wird nach zweiwöchiger Bauzeit der Regenbogenspielplatz eröffnet. Acht südafrikanische und 16 deutsche Jugendliche hatten den 18 Meter langen und 6 Meter hohen Regenbogen aus Robinienholz errichtet.

31. Juli
Der 84. Esperanto-Weltkongreß
beginnt im Internationalen Congreß Centrum (Charlottenburg). Das mehrtägige Treffen stand unter dem Motto »Globalisierung – eine Chance für den Frieden?«.

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