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Dorothea Minkels
»Kein Jenseits ist, kein Aufersteh'n«

Ein Barrikadenheld stiftete die freie Berliner Gemeinde des Urchristenbundes

Am 30. März 1999 – vielleicht etwas provokativ gerade in der Karwoche – eröffnete der Humanistische Verband Deutschlands in seiner Filialgeschäftsstelle Pappelallee 76 (genau gegenüber dem jetzigen Friedhofspark Pappelallee 14/15, dem einstigen Begräbnisplatz der Freireligiösen Gemeinde Berlins) eine ständige Ausstellung zur Geschichte dieser Gemeinde unter deren Losung »Kein Jenseits ist, kein Aufersteh'n«. Es handelt sich um die Überarbeitung der Ausstellung »Freireligiöse in der Berliner Kulturgeschichte«, die das Prenzlauer Berg Museum vom Juli 1998 bis zum Januar 1999 zeigte.
     Leider geht die ständige Präsentation gegenüber der Ausstellung im Museum inhaltlich zurück: Während letztere mit der dekorativen Zurschaustellung einer Barrikade noch den Anteil der Berliner Dissidenten an der Märzrevolution 1848 antippte, hüllt sich erstere dazu in Schweigen und wandelt damit sichtbar auf den Spuren des zur Museumsausstellung erschienenen Begleitbandes. Auch dieser zieht die Traditionslinie der

Berliner Freireligiösen allein zu den Deutschkatholiken und – in minderem Maße – den protestantischen »Lichtfreunden«; dabei wird ein Rinnsal aus dem Quellgebiet der Freireligiösen Gemeinde übersehen, das aufs engste mit einem profilierten – nach Meinung etlicher Zeitgenossen wenigstens für einige Zeit »der populärste« – Berliner Barrikadenhelden (siehe auch BM 3/99) verbunden war.1) Es handelt sich um den Tierarzt Friedrich Ludwig Urban,2) der zudem Gründer einer freien Berliner Gemeinde des Urchristenbundes war, deren Existenz in der veränderten Ausstellung nicht erwähnt wird.
     Ludwig Urban, am 2. Oktober 1806 als der Sohn eines Huf- und Waffenschmieds geboren, wuchs in einer tiefreligiösen protestantischen Familie in Silkerode im Südharz auf.3) Sein ganzes Leben lang beschäftigte er sich mit religiösen Fragen. Von seinen 15 Jahren Militärdienst leistete er 13 Jahre beim Regiment Garde du Corps ab. Er war an die königliche Tierarzneischule nach Berlin abkommandiert, wo er sein Abitur nachmachte, zum Roßarzt und nach seiner Entlassung aus dem Militär zum Tierarzt I. Klasse ausgebildet wurde. Seit 1838 lebte und arbeitete er in Berlin.
     Anläßlich der Jubiläumsfeiern am 6. August 1843 zum 1 000. Jahrestag des Vertrags von Verdun, der das Ostfränkische Reich begründete, veröffentlichte er in der »Vossischen Zeitung« anonym ein Gedicht über ein
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gedrücktes Volk, das sich die nationale Einheit wünscht.4) Ein Jahr später schrieb er religiöse Antworten auf eine anonyme Einsendung in der »Vossischen«.
     Ende 1844 wollte Urban dann einen »Verein zur Erkenntnis des inneren Menschen« gründen. Im Februar 1845 wurde dies vom Polizeipräsidium endgültig abgelehnt und vom Ministerium des Inneren verfügt, daß »Urban hinsichtlich seines Glaubens fortgesetzt zu beobachten sei«. Das dauerte 25 Jahre!
     Als der Rentier Daniel Alexander Benda (1786–1870) zusammen mit dem Kandidaten der Theologie Julius Berends (1817–1891) am 1. August 1845 »In den Zelten« die »Berliner Erklärung zur Wahrung der Lehr- und Gewissensfreiheit« in einer großen Volksversammlung diskutierte und unterschreiben ließ, war Urban einer der ersten unter mehr als 1 500 Unterzeichnern. In der Unterschriftenliste standen Namen, die in der Märzrevolution Bedeutung erlangten.5) Außer dem »Statut gegen die Trunksucht« veröffentlichte Urban 1845 im Selbstverlag zwei jeweils 16seitige dünne Heftchen »Das Wort oder Christus im Menschen« und »Welt und Geist oder die Beziehung des äußeren zum inneren Menschen«.6) In ihnen klang schon sein pantheistisches Gottesbild an.
     Am 18. März 1848, als ihm in der Königstraße die vom Schloßplatz fliehenden Menschenmassen entgegenliefen, hat Urban zum Barrikadenbau aufgerufen. Nachdem er in
der Königstraße, der Post- und Jüdenstraße gegen das Militär gekämpft hatte, übergab ihm eine Männergruppe auf dem Alexanderplatz die Leitung des Barrikadenbaus und der Kämpfe in der Königsstadt, die nördlich des Alexanderplatzes lag. An der Mündung der Neuen Königstraße zum Alexanderplatz hin wurde die stabilste Barrikade der Stadt gebaut, die den Angriffen des Militärs von drei Seiten standhielt und nicht erobert wurde.
     Bei den unübersichtlichen Vorgängen um die Gefangennahme des Generals von Möllendorf (1791–1860) am Morgen des 19. März am Rande des Alexanderplatzes deckte Urban den General mit seinem Körper gegen die aufschäumende Volkswut. Das verschaffte ihm natürlich Sympathie selbst beim König – zumal sich Urban nach dem Rückzug des Militärs von den Straßen als Verkünder des Friedens betätigte und beruhigende Reden an das durch die Brutalität der Soldaten aufgebrachte Volk hielt.7) Er wurde zum Magistrat und ins Schloß gebeten, um zu berichten, »was das Volk eigentlich wolle«. Urban kam an der Spitze einer Gruppe bewaffneter Barrikadenkämpfer und stellte dem König ein Ultimatum für die Volksbewaffnung, die am Abend des 19. in Form der Aufstellung der Bürgerwehr gewährt wurde. Andererseits war Urban derjenige, der dem König anbot, Truppen, die nicht in Berlin gekämpft hatten, in die Stadt zurückzuführen. Urban rief mit seinen Barrikadenfreunden Kleidermacher Eckert,
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dem Buchbinder Petri und Schlossergesellen Fichtner zur ersten großen Volksversammlung am 26. März vor dem Schönhauser Tor auf, zu der über 10 000 Menschen strömten.
     Wegen Urbans Kontakten zum König und der verfrühten Rückführung der Truppen geriet er aber rasch ins Zwielicht und wurde nicht als Wahlmann oder Kandidat für die Abgeordnetenwahlen aufgestellt. Er blieb ein häufiger Redner in den politischen Clubs, die nach der Revolution gegründet wurden. Vor dem Zeughaussturm am 14. Juni im Kastanienwäldchen anwesend, wurde er gebeten, eine Rede zu halten, weswegen er als geistiger Brandstifter zu einem Jahr Festungshaft verurteilt wurde. Da er nachweislich beim eigentlichen Sturm auf das Zeughaus zu Hause war, wurde er in zweiter Instanz freigesprochen.
     Ludwig Urban hatte eine Katholikin aus Marienburg in Schlesien geheiratet. Ihren ersten, am 27. November 1847 geborenen, nicht getauften Sohn Emil Ludwig ließ der Tierarzt erst nach der Märzrevolution am 12. September 1848 in der Klosterstraße in das große messingbeschlagene Buch eintragen, auf dem auf dunkelrotem Leder mit Gold eingeprägt »Geburtsregister der Dissidenten« stand.8) Obwohl schon seit dem Religionsedikt vom 30. März 1847 der Austritt aus den Großkirchen erlaubt war und Urban von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht hatte, wurde diese Eintragung auf Blatt 1 geschrieben und betraf erst das dritte Kind in Berlin!
Eineinhalb Jahre nach der Märzrevolution stiftete Urban zusammen mit dem Buchbinder Herrmann Petri und W. H. Domke am 7. Oktober 1849 die erste freie Berliner Gemeinde des Urchristenbundes.9) Die stets anwesenden Polizeiwachtmeister berichteten ausführlich über die Versammlungen, so daß die Akte des Polizeipräsidiums Berlin »Versammlungen und religiöse Vorträge von Tierarzt Urban – Urchristengemeinde« 216 Seiten enthält.10) Im Briefsiegel der Gemeinde waren zwei gekreuzte Schlüssel von der Schrift umgeben: »Freie Berliner Gemeinde des Urchristenbundes 1849«. Die Polizei achtete naturgemäß besonders auf die Beschränkung der Betätigung der Gemeinde auf religiöse Themen.
     Urban hielt 1849 im Königstädtischen Kasino des Restaurateurs Hillreimer, in der Großen Frankfurter Straße 77, den ersten Vortrag unter der Überschrift: »Die Religion Christi nach den Grundsätzen der Natur«. Mit seiner oft beschriebenen donnernden Stimme begann Urban den Vortrag: »Die Religion Christi besteht nicht in äußeren – nicht in toten Formen und Gebräuchen, sie ist das innerste Wesen eines jeden Menschen ...« Den Text, der die Amtskirchen angriff, ließ Urban drucken. Bei Urban mischte sich deutsch gesinnte Politik mit Religion. Dem eigentlichen Glaubensbekenntnis ist folgender Text vorangestellt:
     An das deutsche Volk! Es ist ein gewaltiger Umschwung in den politischen Verhältnissen
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eingetreten. – Freiheitsdürstend versuchte das deutsche Volk in allen Gauen des Vaterlandes, sich zum Selbstbewußtsein – zu einer höheren, geistigen Tätigkeit emporzuraffen. Blutige Revolutionen sind durchgemacht, um die politische und soziale Freiheit zu erringen. – Aber unsere höchsten, heiligsten und wahrsten Interessen – die Interessen der Religion, sind in den Hintergrund getreten, sind unbeachtet geblieben ... Wodurch wird die Menschheit mehr geistig geknechtet, als durch die Religion? ...
     Da Jesus als natürlicher Mensch dargestellt wurde, fühlte sich die Gemeinde an kein bisher gebräuchliches kirchliches Zeremoniell gebunden und führte es auf die einfachsten Natur- und Urformen zurück.
     Zu Weihnachten 1849 und Neujahr 1850 besuchten über 1 000 Menschen die sechs Gottesdienste der drei freien Berliner Gemeinden des Urchristenbundes, von denen drei vormittags und drei nachmittags abgehalten wurden. Urban predigte nun an zwei weiteren Stellen, in der Kürassierstraße 19 und in der Brunnenstraße 17 (bei Bratscheck), Petri in der Mauerstraße 10 (bei Gundlach), ein gewisser Brummer in der Artilleriestraße 30 (bei Hille).
     Am 26. Dezember hatten sich vormittags um 11 Uhr 500 Personen und nachmittags um 2 Uhr nochmals 150 bei Hillreimer versammelt, um Urbans Vortrag über die Weisen aus dem Morgenland bei der Geburt Christi anzuhören.

Banner der Urchristen

 
Am 30. Dezember sprach er über das 3. Kapitel aus dem Buch Moses und den Baum der Erkenntnis. Er ereiferte sich minutenlang über die Vergötterung des Papstes, den er mit einem falsche Früchte tragenden Christbaum verglich. Die Sitzung von 50 Personen wurde jedoch aufgelöst, weil Urban einem Tischlergesellen Hensing

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das Wort überlassen hatte, der von mordenden Fürsten sprach.
     Auch am 1. Januar kamen 400 bis 500 Menschen um 11 Uhr in die Große Frankfurter Straße 77, um nach einem kurzen Gebet Urbans Vortrag zu hören. In der Nachmittagsversammlung um 2 Uhr erkannte der Wachtmeister viele ihm aus Clubs von 1848 bekannte Persönlichkeiten. Urbans Freund Meyer verließ in seiner Rede das Gebiet der Religion und schwenkte auf die Politik über: Er verglich das Erstehen Christi vor beinahe 2 000 Jahren mit der jetzigen Erhebung des großen Geistes der Freiheit, denn damals sei wie jetzt das Volk gedrückt und von Tyrannen beherrscht worden. Die Versammlung wurde daraufhin natürlich wieder aufgelöst.
     Die Berliner Urchristen hatten ein reich dekoriertes Banner, mit dem Motto »Vorwärts mit Gott, um Jedem das Seine zu schaffen«. Es zeigt den Inhalt des religiösen Programms: die Bibel im Zentrum neben dem pantheistischen Weltbild von Kreuz, Mond und Sternen. Über all dem thront der von der Sonne der Aufklärung bestrahlte Adler, der auf die Treue zum preußischen Staat hinweist, was durch die Heraushebung »Vorwärts mit Gott, um Jedem das Seine zu schaffen« in der Inschrift noch unterstrichen wurde. Jedem das Seine (»Suum cuique«) – das war bekanntlich das Motto der höchsten preußischen Auszeichnung, des Schwarzen Adlerordens.
     Für die junge Gemeinde war es wichtig,
daß mit der revidierten Verfassungsurkunde vom 30. Januar 1850 die bestehende individuelle Bekenntnisfreiheit um die religiöse Vereinigungs- und die kollektive Bekenntnisfreiheit erweitert wurde.11)
     1850 gab sich die Urchristengemeinde eine Kirchenordnung, welche Angaben zur Taufe, zur Konfirmation ab 14 Jahren, zu Abendmahl, Ehe, Eid, Begräbnis und Gottesdienst enthielt. »Der Akt der Ehe ist unserer Annahme nach kein kirchlicher, sondern ein bürgerlicher.«12) Für die damalige Zeit, in denen Geldmangel Eheschließungen verhindern konnte, ist der folgende Passus bei der Taufe wichtig und sehr fortschrittlich: »Ob das Kind ein eheliches oder außer der Ehe gezeugtes ist, macht in der Form keinen Unterschied, und wird auch bei der Mitteilung an die Gemeinde nicht hervorgehoben.« Am 6. Februar 1850 wurden im Beisein von 100 Versammelten in der Urchristengemeinde im Lokal Gundlach, Mauerstraße 10, drei Kinder getauft, eines davon auf die Vornamen Hermann Waldeck. Das war revolutionär, sollte es doch die Verehrung für den demokratischen Abgeordneten Benedikt Waldeck (1802–1870) ausdrücken, der kurz zuvor in einem aufsehenerregenden Prozeß mit gefälschten Anklagen wegen Hochverrats beschuldigt, aber von den Geschworenen freigesprochen worden war.
     Die Zahl ihrer Laienprediger hatte sich am 22. Februar 1850 auf vier vermehrt. Im April 1850 wollte Urban als Religionslehrer Min-
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derjährige unterrichten, was ihm polizeilich untersagt wurde. Seine Art, die Wunder Jesu, z. B. die Umwandlung von Wasser in Wein, rational zu erklären, fand nicht den erwarteten Anklang. Die Zahl seiner Zuhörer war Ende April 1850 auf elf geschrumpft. In den Zeitungen wurde dennoch über die Vorträge berichtet. Nach der »Deutschen Reform« vom 23. April 1850 erklärte Urban, »er fühle den heißen Drang in sich, die Menschen alle glücklich zu machen«. Urban teilte bei der nächsten Versammlung mit, seine Worte seien von der Zeitung falsch wiedergegeben worden. Der Polizeispitzel zitiert seine korrigierenden Worte: »So manches Gute wird erst nach Verlauf vieler Jahre erkannt, und die Schöpfer desselben hochgeehrt.«
     Im Laufe des Sommers 1850 scheint aber die Tätigkeit der Urchristengemeinde als selbständige Organisation eingeschlafen zu sein: Die polizeiliche Überwachung jedenfalls meldet keine Aktivitäten mehr. Sehr wahrscheinlich gingen die Mitglieder in die dissidentische christkatholische Gemeinde über; Urban selbst beerdigte seine am 1. September 1853 verstorbene Frau Mathilde auf deren seit 1847 bestehendem Begräbnisplatz in der Pappelallee.
     Zieht man Resümee aus den Ideen, die der Stifter Urban und seine kleine Anhängerschar zu Papier brachten, fällt die starke soziale Komponente auf wie Liebesmähler, die Gleichbehandlung unehelicher mit
ehelichen Kindern, Bestattung für Arme auf Kosten der Gemeinschaft. Fortschrittlich waren auch die Forderungen der obligatorischen Zivilehe, der Trennung von Kirche und Staat, der Einsatz von Laienpredigern, die belehrende Vorträge hielten, auch die Toleranz gegenüber anderen Religionen: Christen, Juden, Mohammedaner und Orthodoxe hätten alle einen Gott!
     Die Berliner Urchristengemeinden litten unter Repressionen durch den preußischen Staat, Einschüchterungen durch Auflösung der Versammlungen und Urbans wiederholte Verhaftungen. Sogar in der Zeitung13) konnte man mit hämischem Unterton lesen, »daß seinem und seiner Freunde Wirken so viele Hindernisse in den Weg treten und sie vielleicht genötigt sein würden, um ihres heiligen Strebens willen sich eine Heimat in fremden Landen zu suchen«.
     Urban war durch sein Charisma und die Märzrevolution einst die zentrale, aber sicher nicht unumstrittene Integrationsfigur der Urchristengemeinden, der die Erwartungen der mit der Amtskirche unzufriedenen Menschen jedoch nicht erfüllen konnte. Die Freireligiösen, deren Mitglied Urban später war, haben 1873 auf dem Schild über dem Friedhofseingang formuliert, was bei den Urchristen anklang: sich und den Mitbrüdern den Himmel hier auf Erden zu bereiten.
     Urban, der am 5. Dezember 1879 nach langer schwerer Krankheit an Lungenkatarrh
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starb, ist auf dem Friedhof der Freireligiösen Gemeinde in der Pappelalle 14/15 neben seiner ersten Frau in der dritten Reihe auf der 21. Grabstelle beerdigt worden.

Quellen und Anmerkungen:
1     Karl August Varnhagen von Ense, Journal einer Revolution. Tagesblätter 1848/49, Nördlingen 1986, S. 37/38
2     Auch der deutschkatholische Prediger Dowiat wird nicht erwähnt, obwohl er an der Spitze einer Deputation von Demokraten am 21. August 1848 vom Ministerium Auerswald die sofortige Entlassung aller politischen Gefangenen oder die Abdankung verlangte. Siehe 34. Bild des Gustav Kühnschen Bilderbogen, Neuruppin
3     Dies ist nachweisbar anhand der erhalten gebliebenen Abendmahlbücher der protestantischen Gemeinde Silkerode
4     Vossische Zeitung vom 8. August 1843: »Gutta cavat lapidem ... Verkanntes Volk ... Was die Jahrhunderte an Dir verbrochen ...«
5     August Theodor Wöninger, Assessor Eduard Wache, Stefan Born, Justizrat Dortu und Sohn, Theodor Fontane, Buchhändler Julius Springer, Steindruckereibesitzer Delius, der 1848 in der Neuen Friedrichstraße 47 wohnte, wo später jahrelang der Altar der Freireligiösengemeinde auf einem Wollboden stand; hier findet man auch Namen, die später bei den Urchristen wieder auftauchten, L. Petri, Schriftsetzer, W. A. Mayer, A. Zippel
6     Bis auf das »Statut gegen die Trunksucht« befinden sich Urbans Schriften in der Staatsbibliothek

7     Nach der Eroberung vieler Barrikaden sollen mehr Menschen in den benachbarten Häusern getötet worden sein als auf den Barrikaden selbst
8     Das Heirats-, Geburts- und Sterberegister der Dissidenten befindet sich heute im Landesarchiv in der Kalckreuthstraße: Personenstandsregister der Juden und Dissidenten 1847–1874, Landesarchiv Berlin, Pr. Br. Rep. 5 A, Stadtgericht Berlin: Geburtsregister der Dissidenten 1848–1874, Nr. 25773, Heiratsregister der Dissidenten 1847–1866, Nr. 25774, Sterberegister der Dissidenten 1850–1874, Nr. 25775
9     Petri hatte mit Urban auf der Barrikade am Alexanderplatz gekämpft, war auch später an seiner Seite öffentlich aufgetreten. Domke hatte 1848 im Selbstverlag zwei siebenseitige Heftchen zur Beruhigung der Arbeiter veröffentlicht: W. H. Domke: Den tapferen Kämpfern des 18. und 19. März gewidmet. Zuruf an die deutschen Handwerker und Arbeiter in bezug auf die neuesten Ruhestörungen, Berlin 1848 (7 Seiten) und Der Aufstand in Berlin und seine Ursachen oder Die ewig denkwürdigen Tage des 18. und 19. März 1848, Berlin 1848 (14 Seiten)
10     Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Potsdam: Rep. 30 Berlin, Polizei-Präsidium Tit. 95, Sect. 5 Vereine, Lit. U, Nr. 15511
11     Horst Groschopp, Dissidenten, Berlin, 1997, S. 94
12     Urban ließ seine verschiedenen Ehen in das Heiratsregister der Dissidenten eintragen
13     »Die Deutsche Reform« vom 23. April 1850

Bildquelle:
Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam

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