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1. September
1717 Das Königlich Preußische Kadettenkorps »Corps des Cadets« wird gestiftet. Das Korps ging aus den drei Kadetten- Akademien in Berlin, Kolberg und Magdeburg hervor und war als Erziehungs- und Ausbildungsstätte für die jüngeren Söhne des Adels gedacht.
1885 In Berlin erscheint die erste Nummer der von Eugen Richter gegründeten »Freisinnigen Zeitung«, Hauptorgan der Freisinnigen Volkspartei.
1939 In den frühen Morgenstunden erfahren die Berliner über den Rundfunk vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.
1950 Die am 4. August 1950 von der Stadtverordneten- Versammlung unter der Zustimmung des Magistrats beschlossene Verfassung von Berlin wird verkündet. Sie trat am 1. Oktober in Kraft.

2. September
1857 Martin Hinrich Karl Lichtenstein, seit 1810 Dozent an der Berliner Universität, ab 1813 Leiter der Zoologischen Sammlung und ab 1844 Direktor des Zoologischen Gartens, stirbt in der Nacht zum 3. September an Bord eines Schiffes in Höhe von Korsör.
1883 Das bislang schwerste Eisenbahnunglück im Berliner Raum auf dem Steglitzer Bahnhof fordert 43 Todesopfer.

1927 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Boxkämpfe statt. Im Halbschwergewicht besiegte Max Schmeling (Berlin) Robert Larsen (Dänemark) durch Abbruch in der 4. Runde.
1957 Auf einer Trauerkundgebung des Abgeordnetenhauses für den verstorbenen Regierenden Bürgermeister Otto Suhr würdigt Willy Brandt dessen Verdienste als Stadtverordneten- Vorsteher, Präsident des Abgeordnetenhauses und Regierender Bürgermeister.

3. September
1707 Johann Peter Süßmilch wird in Zehlendorf als Sohn des dortigen Erbkrügers Elias Süßmilch geboren. Der evangelische Geistliche und Gelehrte war ab 1742 Propst an der St.-Petri- Kirche.
1773 Johann Ludwig Jordan wird in Berlin geboren. Jordan, der 1816 in den Adelsstand erhoben wurde, war preußischer Diplomat und Verwaltungsbeamter.
1866 Preußen schließt in Berlin einen Friedensvertrag mit dem Großherzogtum Hessen ab.

1961 Auf dem Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) wird eine Gedenkstätte eingeweiht, die an die Schändung des Begräbnisplatzes in den Jahren 1933 bis 1945 erinnern soll.

4. September
1345 Markgraf Ludwig verpflichtet sich, nach Übereinkunft mit den Landständen die Münzeinrichtung in der Mark, welche den Einwohnern bisher beschwerlich war, dergestalt zu ändern, daß fortan 3 Pfund Pfennige von einer löthigen Mark Silbers geschlagen werden.
1817 Die Apotheker Schoenberg und Johann Daniel Riedel verteilen auf der Berliner Apothekerkonferenz die eingebundene erste »Berliner Handverkaufstaxe« an die Berliner Kollegen.
1874 Ein Ortsstatut regelt in Verbindung mit der für Berlin erlassenen Polizeiverordnung vom 14. Juli 1874 die Ausführung von Hausanschlüssen an die Kanalisation.
1904 Die Synagoge auf dem Hof des Grundstücks Rykestraße 53, projektiert von dem Gemeindebaumeister Johann Hoeniger, erhält ihre Weihe. Im Vorderhaus befand sich eine jüdische Religionsschule.

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5. September
1764 Henriette Julie de Lemos wird als Tochter eines jüdischen Arztes in Berlin geboren. Die Literatin wurde die Gattin des Arztes und Philosophen Markus Herz. Ihr Salon wurde das erste Zentrum der Berliner Romantik.
1884 Auf dem Windmühlenberg an der Straßburger Straße und Prenzlauer Allee wird mit dem Neubau der Bötzow- Brauerei begonnen. Julius Albert Bötzow hatte schon am 13. April 1864 in der Alten Schönhauser Straße 23/24 eine Brauerei nebst Ausschank eröffnet.
1978 Etwa 3 000 Sympathisanten, Bürgerrechtler, Gewerkschaftler und Linke treffen sich in der »Neuen Welt« in Neukölln und gründen die Berliner »Alternative Liste« (AL).

6. September
1742 In der Akademie der Wissenschaften findet eine wissenschaftliche Sitzung der mathematischen Klasse statt. Sie wurde von Leonhard Euler geleitet, der seit 1741 in Berlin lebte und arbeitete.
1898 Der Chefkonstrukteur der deutschen Kriegsflotte, Alfred Dietrich, stirbt in der Villenkolonie Grunewald.

1909 150 Eisenbahnpioniere beginnen mit dem Roden von 500 Morgen Wald im Gutsbezirk Grünau-Dahme- Forst zur Anlage des Flugplatzes Johannisthal (Rodungsabschluß am 25. September 1909).
1948 Demonstrationen im Neuen Stadthaus (Mitte) führen zu Tumulten, die den Stadtverordneten- Vorsteher Otto Suhr veranlassen, die Stadtverordneten- Versammlung in den britischen Sektor zu verlegen. Sie fand abends im Studentenhaus der TU ohne Teilnahme der SED-Fraktion statt.
1952 Die einzige schwimmende Jugendherberge Deutschlands, der ausrangierte Raddampfer »Heinrich Zille«, der mit Mitteln des Bundesjugendplanes ausgebaut wurde, wird im Tegeler See bei Saatwinkel eröffnet.

7. September
1805 Karl Otto von Raumer wird in Stargard (Pommern) als Sohn eines Generalmajors geboren. Von Raumer studierte in Göttingen und Berlin Rechtswissenschaften. 1850 wurde er zum preußischen Kultusminister ernannt. Er starb 1859 in Berlin.

1898 Am Kurfürstendamm 213 (Ecke Uhlandstraße, Charlottenburg) eröffnet der 24jährige Konditormeister Oscar Möhring sein Kaffeehaus. Das Café Möhring entwickelte sich in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zu einer der feinsten Adressen in Berlin.
1937 Der Berliner Chirurg Ferdinand Sauerbruch wird mit dem Nationalpreis für Wissenschaft ausgezeichnet.
1945 Anläßlich des Kriegsendes in Ostasien findet auf der Charlottenburger Chaussee (Straße des 17. Juni, Tiergarten) eine Siegesparade der vier Besatzungsmächte statt. An ihr nahmen die Generäle Patton, Robertson und Kletz sowie Marschall Shukow teil.
1946 Im Olympiastadion (Charlottenburg) beginnt ein internationales Militär- Sportfest, an dem sieben Nationen teilnehmen. Eine deutsche Mannschaft war nicht zugelassen. Die herausragendste Leistung vollbrachte Emil Zatopek (CSR) im 5 000-Meter- Lauf.

8. September
1335 Propst Dyderik und Prior Johannes verbürgen sich dafür, daß der Vertrag, welchen Bischof Ludwig mit Berlin und Cölln wegen der Ermordung des Propstes Nikolaus von Bernau abgeschlossen hat, treulich gehalten wird.

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   114   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1680 Ein Edikt wird erlassen, »daß in denen Residentzien und Vorstädten keines von inficierten Orten kommende Personen oder Sachen aufzunehmen (sind), bey Staupenschlägen und ewiger Landesverweisung«.
1872 Am Nachmittag treffen sich vor dem Zoologischen Garten zu Berlin mit stattlichem Gefolge Kaiser Franz Joseph I. von Österreich- Ungarn, Zar Alexander II. von Rußland und Kaiser Wilhelm I. Heinrich Bodinus führte sie durch die Anlagen.
1923 Der gesamte Betrieb des Verkehrsunternehmens »Berliner Straßenbahnen« wird infolge der Inflation eingestellt.
1947 Der Magistrat bewilligt 750 000 Reichsmark für den Umbau des ehemaligen Zeughauses Unter den Linden (Mitte) zum Berliner Zentralmuseum und beauftragt die Abteilung Volksbildung mit der Verwaltung.

9. September
1439 Abt, Prior und Convent des Klosters Lehnin tauschen mit dem Rat zu Berlin und Cölln einige Ackerstücke, die Breiten genannt, im Felde des Dorfes Wachow gegen Ackerstücke bei Nibede.

1736 Die Kirche in Buch, zu der am 16. Juli 1731 der Grundstein gelegt worden war, wird durch Konsistorialrat Roloff geweiht.
1899 In Berlin wird die erste Konzession für eine Autodroschke erteilt.

10. September
1717 Im Schloß Friedrichsfelde tagt ein Ordens- Kapitel der Ballei (Verwaltungsbezirk) Brandenburg des Johanniter- Ordens.
1880 Kronprinz Rudolf von Österreich- Ungarn weilt zu einem Besuch in Berlin.
1923 Die Straßenbahnlinie 72 Weißensee, Rennbahnstraße– Grunewald, Stadion wird mit einer Streckenlänge von 22,2 Kilometern in Betrieb genommen.
1930 In allen Stadtteilen versammeln sich Erwerbslose zu einer vom Reichserwerbslosen- Ausschuß organisierten Demonstration, um gegen die Herabsetzung der Erwerbslosen- Unterstützung durch die Brüning- Verordnung zu protestieren. 46 Teilnehmer wurden festgenommen.

11. September
1336 Der Stadtrat von Spandau schließt mit den Bauern des Dorfes Staaken einen Vertrag über die gemeinschaftliche Nutzung einer Lehmgrube in der Feldmark.

1491 Die Städte Berlin und Cölln verbürgen sich dafür, daß der Kurfürstin Margarete an den ihr auf Spandau, Küstrin, Oderberg, Wriezen, Bötzow, Liebenwalde und Saarmund verschriebenen 4 000 rheinischen Gulden jährlicher Rente nichts abgehen soll.
1780 Friedrich II. besichtigt in Begleitung des Ingenieur- Hauptmanns und Architekten Carl von Gontard den Neubau der Königlichen Bibliothek in Berlin, mit dem 1775 begonnen worden war.

12. September
1899 Der Helmholtzplatz, der am weitesten nach Norden vorgeschobene Platz der Schönhauser Vorstadt (Prenzlauer Berg), ist als Schmuckplatz mit Spielfläche für Kinder fertiggestellt. Die Schliemannstraße teilte den Platz in zwei Hälften.
1930 In Räumen des Zoologischen Gartens zu Berlin wird die Internationale Philatelistische Ausstellung Berlin 1930 eröffnet. Das Spitzenexponat, das einzige noch existierende Exemplar einer British- Guayana, erzielte auf der Auktion 125 000 Mark.
1951 Der Senat der Max-Planck- Gesellschaft ratifiziert in München ein Abkommen über die in der Deutschen Forschungshochschule Dahlem zusammengeschlossenen ehemaligen Berliner Institute der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft.

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   115   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1968 Der Kunsthändler und Auktionator Leo Spik stirbt in Berlin. Er gehörte zu den markantesten Gestalten des Kunstmarktes in Deutschland; seine Auktionen wurden zu Ereignissen, die weit über Berlin hinaus Interesse fanden.

13. September
1375 Das Domkapitel zu Fürstenwalde bestätigt die Einigung im Rechtsstreit zwischen den Städten Berlin und Cölln einerseits und dem früheren Dekan der Kirche zu Lebus, Daniel von Liegnitz, andererseits.
1790 Nachdem bereits am 5. August das Anlegen neuer Dachrinnen in Form eines Drachenkopfes verboten wurde, ergeht ein »Avertissement die hervorragende Dachrinnen oder sogenannte Drachenköpfe in Berlin betreffend«. Bei Zuwiderhandlungen wurden zehn Reichstaler Strafe angedroht.
1803 Die »Vossische Zeitung« gibt bekannt, daß es Lakaien und Kutschern von Privatequipagen untersagt ist, Hutkordons und Livreen zu tragen, die denen königlicher Lakaien gleichen.

1921 Der Wettkonzern von Max Klante meldet Konkurs an. Der »Volksbeglücker« Klante hatte im Mai 1920 einen Wettkonzern und im Dezember die Max Klante & Co. GmbH (Stammkapital 450 000 Mark) gegründet. Die Schulden bei 80 000 Gläubigern betrugen 90 Millionen Mark.
1959 Der 4. Ostberliner Büchermarkt findet bis zum 19. September erstmals unter dem »Magistratsschirm« in der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) statt.
1981 Die Internationale Funkausstellung wird eröffnet. Im Deutschen Fernsehen begann man an diesem Tag offiziell mit der Stereotonübertragung.

14. September
1470 Kurfürst Albrecht Achilles bestätigt das Domstift im Schloß zu Cölln.
1886 Die Trauerrede für den verstorbenen Reichstagsabgeordneten der Fortschrittspartei Ludwig Loewe hält in der Synagoge in der Oranienburger Straße (Mitte) der Rabbiner Maybaum. Der jüdische Industrielle war am 11. September verstorben.
1935 Die Sophienkirche in der ehemaligen Spandauer Vorstadt (Mitte) mit dem schönsten Turm Berlins erhält ein Gerüst. Schäden machten umfangreiche Erhaltungsarbeiten notwendig.

1972 Die SPD- Politikerin Hertha Beese, von 1949 bis 1965 Bezirksstadträtin und viele Jahre stellvertretende Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, wird anläßlich ihres 70. Geburtstages mit der Würde einer Stadtältesten von Berlin ausgezeichnet.

15. September
1410 Markgraf Jobst schreibt den Ratsherren zu Berlin, daß er ihre Klage gegen den Raubritter Dietrich von Quitzow dem Bischof von Lebus und Johann von Waldow zur weiteren Verhandlung gesandt habe und daß er selbst in die Mark kommen werde.
1757 Karl Philipp Moritz wird in Hameln geboren. Der spätere Schriftsteller der Sturm-und-Drang- Zeit studierte Theologie und kam 1778 als Lehrer an das Gymnasium zum Grauen Kloster. Ab 1789 war er auch Professor an der Kunstakademie.
1886 Ein größeres Feuer zerstört in der Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee 10/11, das Dachgeschoß der Malztenne, in welchem Stroh- und Rohrvorräte lagerten.
1891 Über 1 600 000 Einwohner leben zu diesem Zeitpunkt in der Reichshauptstadt.

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1960 Die für mehr als neun Millionen Mark errichtete neue Hautklinik der Charité (Mitte) wird im Rahmen der Feierlichkeiten zum 250jährigen Bestehen der Universitätsklinik ihrer Bestimmung übergeben.

16. September
1338 Kaiser Ludwig bestätigt die Schenkung der Gebrüder von Rode für einen Altar in der Nikolaikirche zu Berlin.
1824 Ein »Reglement wegen Preisaufgaben und Vertheilung der Preise« legt Bedingungen für die Lösung von Aufgaben fest, an denen sich die Studenten der Berliner Universität jährlich beteiligen sollten.
1947 Der Vorstand der SPD hält unter Vorsitz von Kurt Schumacher erstmals eine Arbeitstagung in Berlin ab.

17. September
1707 Es ergeht ein königliches »Edict, wegen der Sonntags-Feyer, und an die Laternen auf dem Wege nach Charlottenburg sich nicht zu vergreiffen«.

1926 Klaus Schütz wird in Heidelberg geboren. Schütz, seit 1961 Senator (SPD) in Berlin, war von 1967 bis 1977 Regierender Bürgermeister. 1996 wurde er zum Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin gewählt.
1946 Die Alliierte Kommandantur genehmigt die vorgeschlagene Ernennung des 2. stellvertretenden Oberbürgermeisters Josef Orlopp (SED) zum Leiter der Abteilung für Ernährung des Magistrats »bis nach den Berliner Wahlen«.

18. September
1355 Markgraf Ludwig der Römer verpfändet dem Dietrich Kampen, Bürger zu Berlin, Hebungen in Stolpe an der Havel, welche Werner Beringer früher besessen hatte.
1782 Es wird die »Interimistische Sportul- (Gerichtsgebühren) und Stempel-Taxe für die Stadt- Gerichte der Königl. Residentzien Berlin« bekanntgegeben.
1880 Die Leipziger »Illustrierte Zeitung« berichtet über die erfolgreiche Probefahrt einer neuen Dampfkalesche auf der Charlottenburger Chaussee bei Berlin.
1955 Im Stadtbezirk Pankow beginnt eine Festwoche aus Anlaß des 725jährigen Bestehens des Ortes. Zu den Höhepunkten gehören ein Volksfest und Trachtenumzüge.

1967 Der Senator für Wissenschaft und Kunst überreicht dem Berliner Wissenschaftler Bruno Drews das ihm vom Bundespräsidenten in Anerkennung besonderer Verdienste verliehene Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

19. September
1409 Markgraf Jobst legt Streitigkeiten zwischen den Wenden auf dem Kietz und dem Rat zu Spandau bei.
1856 Der Baumeister Wilhelm Ludwig Stier, der an der Bauakademie das Fach »Entwerfen und Zeichnen von Gebäuden« unterrichtete, stirbt in Berlin.
1912 Kurt Sanderling wird in Orzysz (Polen) geboren. Der Dirigent leitete von 1960 bis 1977 das Städtische Sinfonie- Orchester in Berlin.

20. September
1348 Markgraf Woldemar (der falsche Woldemar) bestätigt der Stadt Spandau den Ort Bens (Behnitz) und verleiht derselben die Gerichte darüber und die Weidegerechtigkeit für Ziegen und Schweine außerhalb der Tore der Stadt.

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   117   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1794 Carl August Ferdinand Kahlbaum wird in Zehdenick geboren. Kahlbaum gründete 1818 eine »Spritreinigungsanstalt und Likörfabrik« in der Münzstraße (Mitte).
1803 Es wird eine »Declaration« (Präzisierung) des am 7. Januar 1715 erteilten Privilegs der Materialisten- Gilde zu Berlin bekannt gegeben.
1866 Nach dem Sieg gegen Österreich und dessen deutsche Verbündete mit der entscheidenden Schlacht bei Königgrätz treffen die siegreichen preußischen Truppen in Berlin ein und halten an diesem und dem folgenden Tag Paraden auf der Straße Unter den Linden ab.

21. September
1786 In Charlottenburg wird der zweigeschossige Neubau der Schule am Kirchplatz fertiggestellt.
1871 Der Berliner Zoo (Tiergarten) erhält die erste indische Panzernashornkuh.
1872 Eine an den Kronprinzen gerichtete Denkschrift Karl Heinrich Schellbachs zur Unterstützung der Präzisionsmechanik wird von diesem an das »Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten« weitergeleitet.

22. September
1569 Berlin-Cölln feiert die Mitbelehnung des Kurfürsten Joachim II. Hektor und seiner Erben mit dem Herzogtum Preußen durch den polnischen Reichstag.
1739 König Friedrich Wilhelm I. erteilt die Genehmigung zur Gründung der »Böhmischen Handlungs- Societät«. Der Gesellschaft wurde erlaubt, über ihre eigenen Produkte hinaus auch andere »wollene, baumwollene und linnene Waaren« im In- und Ausland zu verkaufen.
1891 Der Lesesaal der Königlichen Universitätsbibliothek (Mitte) wird nach mehrwöchiger Renovierung wieder geöffnet.
1930 Im großen Schwurgerichtssaal des Kriminalgerichts Moabit beginnt der Prozeß gegen Ali Höhler und 16 Mitangeklagte, denen die Erschießung des nationalsozialistischen Studenten Horst Wessel zur Last gelegt wird.

23. September
1348 Markgraf Woldemar (der falsche Woldemar) gestattet den Bürgern zu Berlin und Cölln für gewisse Schuldforderungen die Erhebung von Abgaben auf dem Teltow.

1710 Die »Königl. Preußische Ambts-Cammer« gibt mit Patent bekannt, »daß die zur Spandauischen Ambts-Mühlen gewidmete Ambts- Unterthanen, und andere nicht anderwerts mahlen sollen«.
1791 Der Baumeister Carl von Gontard stirbt in Breslau. Gontard, ein Vertreter des spätbarocken Klassizismus, baute u. a. 1776 die Spittelkolonnaden (Leipziger Straße, Mitte) und von 1787 bis 1791 das Marmorpalais in Potsdam.
1891 Der Luftschiffer Friedrich Jodok von Triebes stürzt bei Gewitter unweit des Tempelhofer Feldes ab. Er überlebte den Absturz ohne ernsthafte Verletzungen.

24. September
1735 Der Magistrat teilt den Kirchengemeinden der Friedrichstadt mit, daß sie fortan ihre Friedhöfe auf einem Gottesacker vor dem Halleschen Tor anzulegen haben.
1877 Die erste Anlage des Wasserwerkes Tegel, die Wasser aus 23 Brunnen entnahm, wird in Betrieb genommen. Die Wasserwerke Tegel und Müggelsee wurden zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Berliner Wasserwerke errichtet.

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   118   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1945 Der Physiker Hans Geiger, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik an der Technischen Hochschule in Berlin- Charlottenburg, stirbt in Berlin.
1948 Die Bau- Leistungsschau 1948 wird in den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet. Sie zeigte die Kriegszerstörungen, den Wiederaufbau seit Kriegsende und Arbeiten des Hauptamtes für Stadtplanung.
1951 Der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, stattet dem Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert seinen offiziellen Antrittsbesuch ab.

25. September
1649 Kurfürst Friedrich Wilhelm weist an, den im Dreißigjährigen Krieg verfallenen kurfürstlichen Garten vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte) aufzuräumen. In Ermangelung von Tagelöhnern wurden Soldaten der Spandauer Festung eingesetzt.
1840 Aus Anlaß des 400. Jahrestages der Erfindung der Buchdruckerkunst beginnt in Berlin ein zweitägiges Fest mit vielen Teilnehmern aus literarischen und künstlerischen Kreisen.
1916 In Berlin tagt der Hauptausschuß des Deutschen Städtetages unter Vorsitz des Berliner Oberbürgermeisters Adolf Wermuth. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die akuten Ernährungsprobleme.

1949 Im Kammersaal des Schöneberger Rathauses wird die Deutsche Weltwirtschaftliche Gesellschaft neu gegründet. Zum Präsidenten der Gesellschaft wurde Friedrich Spennrath, Vorsitzender des Vorstandes der AEG und des Industrieausschusses West, gewählt.

26. September
1945 Der vom Magistrat am 3. August 1945 ernannte neue Aufsichtsrat des Zoologischen Gartens zu Berlin tritt nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals zusammen. Der Aufsichtsrat bestellte Katharina Heinroth zum Alleinvorstand.
1956 Die Deutschlandhalle AG wird mit einem Stammkapital von 1,5 Millionen Mark gegründet.
1986 Auf den für die Teststrecke der Magnetbahn (M-Bahn) gebauten Bahnhöfen Bernburger Straße (Kreuzberg) und Kemperplatz (Tiergarten) wird das Richtfest gefeiert.

27. September
1814 Die Berliner Mäzenatin und Schriftstellerin Rahel Antonie Friederike Robert-Tornow heiratet den Schriftsteller, Literaturkritiker und Diplomaten Karl August Varnhagen von Ense.
1930 Der Physiker und Fernsehpionier Fritz Schröter veröffentlicht seine Arbeiten zum Zeilensprungverfahren für eine verbesserte Fernseh- Bildwiedergabe.
1945 Im Bericht über eine Pressekonferenz kündigt der Leiter des Siemens- Reparaturwerks die schrittweise Inbetriebnahme von 50 000 Telefonanschlüssen an. Vor dem Krieg gab es in Berlin 380 000 Anschlüsse, 50 Prozent wurden zerstört, 5 000 waren derzeit geschaltet.
1958 Am Ernst-Reuter- Platz (Charlottenburg) erfolgt die Grundsteinlegung für das 22geschossige »Haus der Elektrizität«.

28. September
1714 König Friedrich Wilhelm I. bestätigt die Verschreibung eines Freihauses von 67 1/2 Quadratruten Rheinländischen Maßes auf dem Friedrichswerder (Mitte) für Louisa Gregor.

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1817 Johanna Stegen, »das Heldenmädchen von Lüneburg«, heiratet in Berlin. Sie hatte 1813 den verbündeten Truppen bei der Befreiung von Lüneburg Munition im Kampf gegen die Franzosen gebracht.
1859 Der Geograph Carl Ritter, erster Ordinarius für Geographie an der Berliner Universität und an der Allgemeinen Kriegsschule, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Marien- und Nicolai- Gemeinde, Prenzlauer Allee 1.
1902 Für die Grunewaldkirche wird der Grundstein gelegt.

29. September
1787 Die Seehandlungsgesellschaft erwirbt das bisher mietweise gegen 1 000 Taler Jahresmiete genutzte Haus Jägerstraße 21/Ecke Markgrafenstraße am Gendarmenmarkt (Mitte) für 25 000 Taler in Gold. In den Jahren zwischen 1900 und 1903 wurde an seiner Stelle ein Neubau errichtet.
1807 Johann Gottlieb Fichte reicht seinen »Dedizierten Plan einer zu Berlin zu errichtenden Lehranstalt« ein.

1822 Die von einer Aktiengesellschaft auf Anregung des Baumwollfabrikanten Christian August Jannowitz errichtete erste hölzerne Brücke über die Spree am Holzmarkt (Jannowitzbrücke, Mitte) wird ihrer Bestimmung übergeben. Bis 1840 wurde Brückenzoll erhoben.
1848 Prinz Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich III., wird in der Schloßkapelle zu Charlottenburg eingesegnet.

30. September
1449 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht der Gattin des Berliners Jacob Heideken ein Leibgedinge, bestehend aus Lehnstücken in Maltersdorf (Mahlsdorf) und Schöneiche.
1737 König Friedrich Wilhelm I. befiehlt, »daß mit mehreren Ernst, wie bisher geschehen, über eine gute Policey gehalten werden soll«. Den »in Berlin zur Garnison liegenden Soldaten und ihren Weibern« wurden Handelsbeschränkungen auferlegt.

1890 Das Ende des Sozialistengesetzes feiern die Sozialdemokraten des V. Reichstagswahlkreises in der Brauerei Königstadt in der Schönhauser Allee, die Sozialdemokraten des VI. Reichstagswahlkreises im Restaurant Eiskeller in der Chausseestraße.
1897 Unter den Linden wird die erste Automobilausstellung in Berlin eröffnet.
1929 Der gesellschaftskritische Roman »Berlin Alexanderplatz« des Berliner Armenarztes Alfred Döblin, der das Leben im Berlin der zwanziger Jahre beschreibt, kommt in den Buchhandel.
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