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Es geschah gestern in Berlin
Juni 1999

Was gestern noch Schlagzeilen machte, ist heute fast schon wieder in Vergessenheit geraten. Wir dokumentieren deshalb Ereignisse aus der jüngsten Vergangenheit.

1. Juni
Informationen über touristische Sehenswürdigkeiten
erhalten »Stadtwanderer« an Stahlstelen, sechs Meter hohe, gelbe kranartige Gebilde, die an 187 Orten in der Stadt aufgestellt wurden.

2. Juni
Zum neuen Präsidenten der Freien Universität
wird der Mediziner Peter Gaethgens gewählt. Er ist Nachfolger von Johann W. Gerlach, der am 31. März in den Ruhestand trat.

3. Juni
Drei Entwürfe
für den Neubau des Tempodroms am Anhalter Bahnhof werden erstmals vorgestellt. Sie sind Am Askanischen Platz 4 (Kreuzberg) einzusehen.
     Der erste von 200 Zeitungskiosken der Firma Wall wird an der Prinzenallee/ Ecke Badstraße (Wedding) aufgestellt. Entworfen wurde der Verkaufskiosk vom Architekten Josef Paul Kleihues.

4. Juni
Das Hahn-Meitner- Institut
(Glienicker Straße 100, Zehlendorf) feiert sein 40jähriges Jubiläum. In Anwesenheit des Chemikers Otto Hahn und der Physikerin Lise Meitner war das Institut am 14. März 1959 seiner Bestimmung übergeben worden.

5. Juni
Zum 200. Jubiläum
der Reise des Naturforschers Alexander von Humboldt nach Amerika eröffnet Bundespräsident Roman Herzog eine Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt (John-Foster- Dulles-Allee 10, Tiergarten).
     Mit einem Festumzug sowie weiteren kulturellen Veranstaltungen begeht der Köpenicker Ortsteil Grünau sein 250jähriges Bestehen. Auf Betreiben von König Friedrich II. siedelten 1749 vier Pfälzer Familien auf dem Gebiet östlich der Dahme.

6. Juni
Fred Thieler
stirbt im Alter von 83 Jahren in Berlin. Der Maler unterrichtete an der Hochschule für bildende Künste. Seit 1978 war er Mitglied der Akademie der Künste. Der Künstler stiftete den Fred-Thieler- Preis für Malerei.

7. Juni
Sir Norman Foster
erhält für sein Lebenswerk den mit 100 000 Dollar dotierten Pritzker-Preis 1999. Der britische Architekt, der den Umbau des Reichstages konzipierte und die gläserne Kuppel des Gebäudes entwarf, nahm den Preis im Alten Museum (Mitte) entgegen.

8. Juni
Berliner Mauerreste
sollen auf Beschluß des Senats erhalten bleiben. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) teilte mit, daß an der Mauergedenkstätte, Bernauer Straße (Mitte, Wedding), die Mauer im Originalzustand wiederhergestellt werden soll.

9. Juni
Die »Ufa-Fabrik«
feiert ihren 20. Geburtstag.
     Der Grundstein für die vom Architekten Hans Hollein entworfene österreichische Botschaft wird an der Ecke Tiergarten-/ Stauffenbergstraße (Tiergarten) gelegt.

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10. Juni
Den Grundstein
für den ersten Bauabschnitt der Bundessiedlung auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Gatow (Spandau) legt Bundesbauminister Franz Müntefering (SPD).

11. Juni
Ein neues Gemeindezentrum
der Kirche des Nazareners wird an der Ursulinenstraße 35 (Neukölln) eingeweiht. Unter den Ehrengästen waren Bezirksbürgermeister Bodo Manegold (CDU) sowie Pfarrer der benachbarten evangelischen Gemeinden.
     Für das »Spreetrion« an der Wallstraße (Mitte) wird der Grundstein gelegt. In einen Teil des Gebäudes soll die brasilianische Botschaft einziehen.

12. Juni
Enthüllt wird das Straßenschild
für den neuentstandenen Platz im Einmündungsbereich der Großbeeren- und Halleschen Straße (Kreuzberg), der nach Ida Wolff benannt wird. Ida Wolff war nach 1948 Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt und wurde 1963 als Stadtälteste geehrt.

13. Juni
Das 5. Jewish Film Festival
wird im Kino Arsenal (Welserstraße 25, Schöneberg) eröffnet. Das Festival wurde von der Jüdischen Volkshochschule in Berlin organisiert.

14. Juni
Karl Kauermann,
bisheriger Vorstandsvorsitzender der Grundkreditbank, wird zum Vorstandsvorsitzenden der Berliner Volksbank eG bestellt, die durch die Fusion von Berliner Volksbank und Grundkreditbank entstanden ist.

15. Juni
Der Verein Berliner Künstlerinnen 1867
verleiht der Bundesfamilienministerin Christine Bergmann die Ehrenmitgliedschaft. Der Verein würdigte das Engagement der früheren Berliner Senatorin für das »Förderprojekt Frauenforschung«.

16. Juni
Offiziell eingeweiht
wird Berlins modernste Rehabilitationsklinik für Geriatrie in Wedding. Die Klinik ist Teil des Evangelischen Geriatriezentrums.
     Getestet wird seit Anfang Juni ein neues Stauwarnsystem auf dem östlichen Berliner Ring. Das Millionenprojekt ist bisher bundesweit einmalig.

17. Juni
Heinz Berggruen
erhält den Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung von Bundespräsident Roman Herzog im Roten Rathaus (Mitte). Der Kunstsammler überließ die Sammlung »Picasso und seine Zeit« als Dauerleihgabe der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
     Die Bundesfilmpreisverleihung 1999 findet in der Berliner Staatsoper (Mitte) statt. Den Filmpreis in Gold sowie Einzelpreise gewann die Filmkomödie »Lola rennt«.

18. Juni
Richtfest
feiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) für ihren dritten Standort, das Berliner »Medienhaus am Deutschen Theater« (Mitte).

19. Juni
Ihr 90jähriges Bestehen
feiert die Gemeinde der Siebenten-Tags- Adventisten mit einem Festgottesdienst in der Adventkapelle am Tiefwerderweg 5/7.

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20. Juni
Das größte jüdische Straßenfest Europas
findet in der Tucholskystraße (Mitte) statt. Es stand unter der Schirmherrschaft von Israels Botschafter Avi Primor und des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama.

21. Juni
Der historische Bärensaal
im Alten Stadthaus am Molkenmarkt (Mitte) wird nach seiner Rekonstruktion feierlich eröffnet.
     Michael Blumenthal, Direktor des Jüdischen Museums, wird mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

22. Juni
Einen Bebauungsplan
für den Alexanderplatz und die Französische Straße (Mitte) beschließt der Senat. Danach sollen am Alexanderplatz zehn Hochhäuser gebaut und die Französische Straße bis zur Ebertstraße verlängert werden.

23. Juni
Zum neuen Chefdirigenten
wählen die Berliner Philharmoniker mit großer Mehrheit Sir Simon Rattle. Er tritt die Nachfolge von Claudio Abbado an.
     Mario Brock, Direktor der neurochirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Benjamin Franklin (Steglitz), wird mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse geehrt.

24. Juni
Begonnen wird mit dem Umbau
des ehemaligen Schultheiss-Areals zum »Viktoria- Quartier« (Methfesselstraße 28–48, Kreuzberg). Entstehen sollen dort u. a. Räume für die Berlinische Galerie und das Landesmuseum für moderne Kunst.

25. Juni
Das Holocaust-Denkmal
soll – laut Beschluß des Bundestages – nach dem Entwurf des Architekten Peter Eisenman an der Ebertstraße (Mitte) gestaltet werden.

26. Juni
Zum 10. Jahrestag des Mauerfalls
im November will die Gesellschaft Historisches Berlin den Verlauf der Mauer kenntlich machen, indem sie entlang der ehemaligen Grenze dreieckige Litfaßsäulen aufstellt.

27. Juni
Anläßlich des 100jährigen Jubiläums
der Konsumgenossenschaft Berlin wird dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) die Konsum-Ehrenmitgliedschaft verliehen.

28. Juni
Die erste Anlage
zur Gewinnung von Solarenergie im Rahmen des BEWAG-Programmes SolarInvest wird auf dem Dach der Technischen Fachhochschule (Wedding) in Betrieb genommen.

29. Juni
Ehemalige Steglitzer Trümmerfrauen
werden ausgezeichnet. Der Steglitzer Bezirksbürgermeister Herbert Weber (CDU) überreichte ihnen eine für diesen Anlaß geschaffene Brosche. Den Festvortrag hielt die ehemalige Präsidentin des Abgeordnetenhauses Hanna-Renate Laurien (CDU).

30. Juni
Der Internationale Rudolf-Virchow- Preis
wird zum ersten Mal im Rahmen des 11. Weltkongresses über Herzschrittmacher und Elektrophysiologie in Berlin verliehen. Gestiftet wurde er von Max Schaldach (Charité), dem Entwickler des ersten Herzschrittmachers.

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