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1. August
1476 Kurfürst Albrecht Achilles entscheidet einen Streit des Klosters Spandau mit Gerecke Sele zu Glienicke über den See Groß- Glienicke dahin, daß letzterer diesen von der Priorin des Klosters zu Lehen empfangen soll.
1930 Die Zahl der in Berlin betriebenen Kraftfahrzeuge beträgt 107 500 Personen- und Lastkraftwagen, Kraftomnibusse, Kraftdroschken und Krafträder. Auf jeden 40. Berliner kam ein Kraftfahrzeug.
1935 Im Zoologischen Garten zu Berlin stirbt der Gorilla Bobby mit einem Gewicht von 262,5 kg an einer Blinddarmentzündung. Bobby, ein »Paradetier« des Gartens, war am 30. März 1928 etwa zweijährig mit einem Gewicht von ca. 15 kg in den Zoo gekommen.

2. August
1845 In seiner Festrede an der Militärärztlichen Akademie anläßlich deren Gründungsjubiläums stellt der Stipendiat Rudolf Virchow eigene Forschungsergebnisse zur Venenentzündung vor, die die Kritik der medizinischen Fachwelt herausfordern.

1899 In den Berliner Häfen ist kein Liegeplatz mehr frei. Wegen eines Lohnkampfes der Maurer war das Entladen von Mauersteinen und anderer Baumaterialien zum Erliegen gekommen.
1934 Reichsminister Joseph Goebbels teilt im Rundfunk mit, daß ein vom Reichskanzler und sämtlichen Ministern unterschriebenes Gesetz in Kraft tritt, wonach die Ämter von Reichskanzler und -präsident zusammengelegt werden.
1945 Die Britische Militärregierung Deutschland, Britisches Kontrollgebiet von Groß- Berlin, gibt bekannt, daß Feuerwaffen, einschließlich Jagd- und Sportgewehre, Munition und Sprengstoff sowie alle anderen Waffengattungen bis zum 4. August abzugeben sind.

3. August
1770 Mit 72 Kanonenschüssen wird den Berlinern die Geburt eines Prinzen verkündet. Geburtshelfer bei der schwierigen Entbindung des Thronfolgers und späteren Königs Friedrich Wilhelm III. in Potsdam war Hofrat Joachim Friedrich Henckel, Direktor der Charité.
1818 Das Dampfschiff »Friedrich Wilhelm III.« läuft in Pichelsdorf vom Stapel.

1936 Erwin Blask, Leichtathlet des Berliner Sportclubs, erringt bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille im Hammerwerfen. Deutscher Meister war er in dieser Disziplin 1935, 1939 und 1940 sowie im Steinstoßen 1933 und 1934.
1948 Auf sowjetische Weisung wird die in Prenzlauer Berg gelegene Wohnung des kommissarischen Polizeipräsidenten von West- Berlin, Johannes Stumm, beschlagnahmt.

4. August
1741 Mittags werden 14 österreichische Fahnen, welche von den preußischen Truppen erbeutet wurden, von einer Kompanie des Regiments des Prinzen Ferdinand von Braunschweig »unter klingendem Spiele« ins Königliche Arsenal (Zeughaus) gebracht.
1890 Zweihundert Zuschauer verfolgen anläßlich des X. Internationalen Medizinischen Kongresses im Kaiserpavillon der Chirurgischen Universitätsklinik die Demonstration der neuen aseptischen Operationsmethoden des Berliners Ernst von Bergmann.
1914 Der Reichstag tritt in Berlin zusammen und genehmigt die Kriegsvorlagen.

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   124   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1950 Die Stadtverordneten- Versammlung verabschiedet die überarbeitete Verfassung vom 22. April 1948, das Gesetz über die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordneten- Versammlungen am 3. Dezember 1950 sowie die Wahlordnung von Groß- Berlin.
1961 Der Magistrat beschließt, daß Berufstätige, die in West- Berlin arbeiten, mit Wirkung vom 1. August ihre Wohnungsmiete, ihre Pachten für Grundstücke und die Abgaben für Strom, Gas, Wasser und öffentliche Gebühren in Westmark bezahlen müssen.
1972 In West- Berlin tritt die am 25. Juli vom Senat erlassene Verordnung über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum in Kraft. Jeder Verstoß gegen diese Verordnung wurde mit einer Geldbuße bis zu 20 000 DM geahndet.

5. August
1899 Die »Berliner Morgenpost« kritisiert die Praxis der Straßenbahngesellschaft am Spittelmarkt. Da die Straßenbahnen nur ohne Anhänger die Leipziger Straße durchfahren durften, mußten wiederholt Fahrgäste aussteigen und im nächsten Triebwagen neu bezahlen.

1951 In Ost- Berlin werden die III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten eröffnet. Sie dauerten bis zum 19. August.

6. August
1735 Es wird ein »Patent, wider den Victualien- Handel auf dem Packhoff in Berlin usw.« erlassen. 1795 Heinrich Rose wird in Berlin geboren. Rose war 1823 außerordentlicher Professor der Chemie an der Berliner Universität, ab 1835 ordentlicher Professor und ab 1832 Mitglied der Akademie der Wissenschaften. In der Cantianstraße 4 hatte er ein Privatlabor.
1807 Alexander von Humboldt hält einen Akademievortrag »Über die Wasserfälle des Orinoco«.
1886 Auf der Strecke Spittelmarkt – Molkenmarkt findet die erste Probefahrt der Pferde- Eisenbahn statt.
1966 Der Zoologische Garten gibt bekannt, daß die erste künstliche Aufzucht eines Pelikans gelungen ist. Der Pelikan war ein Mischling zwischen Krauskopf- und Rotrückenpelikan.

7. August
1847 August Prümers wird in Burgsteinfurt (Westfalen) geboren. Nach dem Philologiestudium legte er 1872 in Bonn das höhere Lehrerexamen ab und promovierte im selben Jahr in Rostock. Von 1873 bis 1877 war er Lehrer am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin.
1851 Der preußische Kultusminister Karl Otto von Raumer verbietet die von Friedrich Fröbel vor rund zehn Jahren gegründeten Kindergärten. Das Verbot sollte besonders die freien Gemeinden treffen, die die Fröbelsche Kindergartenpädagogik aufgriffen.
1899 In Rummelsburg kommen 50 Eisenbahnwagen mit insgesamt 60 000 Gänsen aus Rußland an. Sie sind bestimmt, für den Rummelsburger Gänsemarkt, der an den nächsten Tagen stattfindet. Die meisten Tiere gingen an Mästereien in Friedrichsberg (Lichtenberg) und im Oderbruch.

8. August
1440 Der Freigraf des freien Stuhls (Femegericht) zu Velgest spricht die Städte Berlin und Frankfurt frei von einer gegen sie vorgebrachten Klage.

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   125   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1537 Kurfürst Joachim II. Hektor macht Andreas Schreck zu seinem Kellermeister im Schloß zu Cölln an der Spree.
1802 Der Astronom Franz Ulrich Theodor Aepinus, langjähriger Professor der Astronomie in Berlin, stirbt in Dorpat (Tartu, Estland).
1919 Das neue Berliner Fernsprechamt »Humboldt« in der Eberswalder Straße 6/8, zuständig für alle im nördlichen Berlin gelegenen Anschlüsse, wird eröffnet.
1934 In Berlin wird eine Obstbaumzählung vorgenommen. Gezählt wurden alle Baumarten, wobei zwischen ertragsfähigen, noch nicht ertragsfähigen und abgängigen Bäumen unterschieden wurde.
1945 Die Straßenbahnlinie 76 nimmt ihren Betrieb zwischen Zoo und Hubertusallee (Wilmersdorf) über den Kurfürstendamm wieder auf. Sie fuhr zwischen 6.30 und 20.30 Uhr alle sieben Minuten.
9. August
1785 Eine Allerhöchste Kabinetts- Order von König Friedrich II. legt fest, daß das seit 1757, dem Todesjahr seiner Mutter, Königin Sophie Dorothea, vernachlässigte Schloß Monbijou (Mitte) wieder instand gesetzt werden soll.
1846 Ludwig Darmstaedter wird in Mannheim geboren. Nach dem Chemiestudium arbeitete er im Privatlaboratorium von Hermann Wichelhaus in Berlin. Später gründete er zusammen mit Benno Jaffe das Industrieunternehmen »Dr. Benno Jaffe & Darmstaedter«.
1948 Im französischen Sektor werden die ersten Wechselstuben eröffnet.
1952 In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) wird nach 25 Jahren zum erstenmal wieder eine juryfreie Kunstausstellung eröffnet. Daran beteiligten sich 648 Maler und Bildhauer mit mehr als 1 700 Bildern, Plastiken und Mosaiken.

10. August
1444 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt Bartholomäus Schum zu Cölln mit dem halben Dorf Buckow nebst Zubehör und Gerechtigkeiten.

1693 Kurfürst Friedrich Wilhelm überträgt den Bürgermeistern und dem Rat der Dorotheenstadt die Rechtsprechung in Zivil- und Strafsachen über die Bürger und Einwohner ihrer Stadt.
1846 Julius Carl Friedrich Bouché wird in Schöneberg geboren. Der Garteninspektor und Gärtnereibesitzer, der – nach einer Lehrzeit im Botanischen Garten – von 1866 bis 1868 die Königliche Gärtnerlehranstalt besuchte, war 1870/71 Obergärtner im Humboldthain.
1895 Wladimir Iljitsch Uljanow, der sich später Lenin nannte, besucht die Aufführung von Gerhart Hauptmanns Drama »Die Weber« am Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte).
1928 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Amateur- Radrennen statt. Das 100-km- Mannschaftsfahren gewannen Hahn/ Siegel vor Balke/ Graffunder und Bernhardt/ Fliegel.
1945 Der Alliierte Kontrollrat, das oberste Organ der Viermächteverwaltung für Deutschland, konstituiert sich im Amerikanischen Hauptquartier in der Kronprinzenallee (ab 1. Juni 1949 Clayallee, Zehlendorf).
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11. August
1366 Der Vikar des Altars der 11 000 Jungfrauen in der Marienkirche zu Berlin, Mathias Honow, verzichtet zu Gunsten des Brandenburger Domkapitels auf seine Ansprüche an die Pfarrkirche zu Nauen.
1860 Ludwig Franz Friedrich Georg Heck, Sohn des Oberlehrers Georg Heck, wird in Darmstadt geboren. Heck stand vom 1. Juni 1888 bis 31. Dezember 1931 dem Zoologischen Garten zu Berlin, der zur beliebtesten Erholungsstätte wurde, als Direktor vor.
1946 In der Werner- Seelenbinder- Kampfbahn in Neukölln gehen die zweitägigen Bahnmeisterschaften der Berliner Berufsradfahrer – die ersten nach dem Kriege – zu Ende.
1948 Das Zentralinstitut für Hygiene und Gesundheitsdienst wird in »Robert-Koch- Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten« umbenannt; Sitz der Leitung war in Dahlem, Corrensplatz 1.

12. August
1632 Christian Sigismund Wolf wird in Berlin geboren. Der evangelisch- lutherische Theologe wurde 1667 in das Pastorat der St.-Nikolai- Kirche zu Berlin berufen.

1884 Die am 8. Mai gegründete Aktiengesellschaft »Städtische Elektricitäts- Werke« (A.G.StEW) übernimmt die vertraglichen Verpflichtungen der »Deutschen Edison- Gesellschaft« (DEG) gegenüber dem Magistrat (Vertrag vom 6. und 19. Februar 1884). 1899 Erstmalig erfolgt die elektrische Beleuchtung des Viktoria- Parks in vollem Umfang. Die Bogenlampen wurden nach Beendigung der Beleuchtung des Wassersturzes eingeschaltet.
1900 Auf dem Friedhof Friedrichsfelde findet die Beisetzung Wilhelm Liebknechts, des Mitbegründers der deutschen Sozialdemokratie und der II. Internationale, statt. Liebknecht war am 7. August verstorben.

13. August
1799 Der Oberaufsichtsbeamte der Königlichen Porzellanmanufaktur, Staatsminister Freiherr Friedrich Anton von Heinitz, erstattet dem König Bericht über die Aufstellung einer Dampfmaschine in der Manufaktur.
1816 Rudolf Gneist wird in Berlin geboren. Gneist war Professor der Rechte an der Berliner Universität und setzte sich als langjähriges Mitglied der Stadtverordneten- Versammlung für das Volksbibliothekswesen ein.

1844 Martin Lichtenstein berichtet in den Berliner Blättern, daß täglich mehr als 100 Personen den Zoologischen Garten, der am 1. August 1844 eröffnet wurde, besuchen.
1907 Das neue Gebäude des Königlich Preußischen Oberverwaltungsgerichts in der Hardenbergstraße (ab 8. Juni 1953 Sitz des Bundesverwaltungsgerichts, Charlottenburg) wird seiner Bestimmung übergeben.
1929 Die römisch- katholische St.-Hedwigs- Kirche (Mitte) wird durch Erlaß der Apostolischen Konstitution »Pastoralis officii nostri cura ...« zur Kathedrale des neuen Bistums Berlin erhoben.

14. August
1875 Im Berliner Prater in der Kastanienallee (Prenzlauer Berg) bereiten Arbeiter dem Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Maurer- und Steinhauervereins, Paul Grottkau, nach Verbüßung einer zehnmonatigen Strafe in Stettin, einen überwältigenden Empfang.
1889 Willi (Wilhelm) Münzenberg wird in Erfurt geboren. Der Publizist war seit 1924 Mitglied des ZK der KPD und Reichstagabgeordneter (Kreis Frankfurt am Main/Hanau), gründete 1921 die »Arbeiter- Illustrierte- Zeitung« und betrieb ab 1929 »Berlin am Morgen«.

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   127   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1908 In einem Staffellauf, der vom Potsdamer Stadtschloß zur Siegessäule vor dem Reichstagsgebäude (Königsplatz, ab 14. Juni 1948 Platz der Republik, Tiergarten) führte, bringen vierhundert Läufer eine Botschaft des Kronprinzen an seinen Vater Kaiser Wilhelm II.
1951 Die Alliierte Kommandantur erweitert die Befugnisse der deutschen Versicherungsgesellschaften, die ihren Sitz oder eine Zweigstelle in West- Berlin haben, und erlaubt ihnen, Versicherungen und Rückversicherungen in jeder Währung abzuschließen.
1972 Ein Düsenverkehrsflugzeug vom Typ »IL 62« der DDR- Fluggesellschaft Interflug stürzt kurz nach dem Start vom Flughafen Berlin- Schönefeld bei Königs Wusterhausen ab. Alle 148 Passagiere und die acht Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod.

15. August
1843 Nachdem am 1. August 1842 die Strecke Berlin- Eberswalde und am 25. November 1842 der Abschnitt Eberswalde- Angermünde dem Verkehr übergeben worden waren, erfolgt die Eröffnungsfeier für die Gesamtstrecke Berlin- Stettin in Gegenwart des Königs.

1885 Durch das erste öffentliche Elektrizitäts- Kraftwerk in der Markgrafenstraße 43/44 am Gendarmenmarkt (Mitte) werden das Königliche Schauspielhaus (150 kW) und die Reichsbank (20 kW) mit Strom versorgt.
1898 Eine Allerhöchste Kabinettsorder gestattet die Anlegung einer Landgemeinde Grunewald auf dem Boden des Gutsbezirks Spandauer Forst.
1909 Johannes Kahlbaum, Besitzer der chemischen Fabrik J. A. F. Kahlbaum, stirbt in Berlin. Kahlbaum hatte das Unternehmen 1882 nach Adlershof verlegt. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Fabrik zu einem Unternehmen von Weltruf.
1929 Der Industrielle Jacob Schapiro verpachtet den am 20. Februar ersteigerten Berliner Sportpalast an Richard Mueck, den Vorsitzenden des Trabrennvereins Berlin- Ruhleben. Mueck ließ den Sportpalast renovieren. Am 32. August war die Wiedereröffnung.
1947 Über eine automatische Großverteileranlage kann das Fernamt Berlin wieder mit seiner alten Rufnummer »00« erreicht werden. Teilnehmer am Fernmeldeverkehr benötigten jedoch eine besondere Genehmigung der Militärregierung ihres Sektors.
16. August
1785 Aus Anlaß des 100. Jahrestages des Edikts von Potsdam ist der Turm an der Französischen Friedrichstadtkirche fertiggestellt und es erfolgt die Schlüsselübergabe.
1843 Friedrich Wilhelm IV. bewilligt ein weiteres Darlehen von 10 000 Talern für den Zoologischen Garten.
1907 Eine Kabinettsorder von Kaiser Wilhelm II. besagt, »daß es nicht in der Absicht S. M. d. Kaisers liege, die Veräußerung des Hauptbestandteiles des Grunewalds als Baugelände zu genehmigen«. 1920 Der Bahnhof Köllnische Heide (Neukölln) wird eröffnet.

17. August
1866 In Berlin schließt Preußen einen Friedens- und Bündnisvertrag mit Baden ab.
1891 Die Königliche Eisenbahn- Direktion Berlin gibt Tariferhöhungen für den 1. Oktober bekannt. Arbeitertages-, Tageskarten für Sonn- und Wochentage und Rundfahrkarten durch den Grunewald wurden aufgehoben. Eingeführt werden sollten einheitliche Vororttarife.

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   128   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1899 Die »Berliner Morgenpost« berichtet über den durch die städtische Abdeckerei in der Müllerstraße (Wedding) beim Auskochen der Kadaver entstehenden penetranten Geruch. Täglich wurden 20 bis 150 Kadaver in die Abdeckerei gebracht.
1908 Die Arbeiten an der Unterführung unter die Anlagen der Nordbahn (ab 16. Oktober Gleimtunnel) werden endgültig abgeschlossen.

18. August
1707 Für die zwei großen Jahrmärkte, die mit königlicher Genehmigung in den Residenzstädten zu Laetare (4. Sonntag der Passionszeit) und Allerheiligen abgehalten werden dürfen, wird ein »Renovirtes Patent wegen der Accise« bekanntgegeben.
1837 Hermann Mächtig wird in Breslau geboren. Mächtig besuchte von 1854 bis 1856 die Königliche Gärtnerlehranstalt, war später Hofgärtner in Potsdam und nach dem Tode von Gustav Meyer im Jahre 1877 Städtischer Gartendirektor in Berlin.
1908 Ein Erlaß des preußischen Kultusministeriums erlaubt die Immatrikulation von Frauen an den Universitäten; so konnten sich zum Wintersemester 1908/09 auch an der Friedrich- Wilhelms- Universität erstmalig Studentinnen einschreiben.

1922 Erstmalig in Deutschland wird in Berlin ein Internationaler Telegraphistenwettstreit eröffnet. Die Teilnehmer kamen aus Dänemark, Italien, Jugoslawien, Norwegen, Österreich, Sowjetrußland, Schweden, Spanien und der Tschechei.

19. August
1889 Hermann Wilhelm Vogel eröffnet in Berlin die Internationale Photoschau, die aus Anlaß des 50. Jahrestages der Daguerreotypie veranstaltet wurde. Träger dieser Ausstellung war u. a. die »Deutsche Gesellschaft von Freunden der Photographie in Berlin«.
1904 Die Gemeinde Friedrichshagen erläßt ein die Wasserversorgung betreffendes Ortsstatut.
1947 Als Antwort auf die Gründung der »Volksbühne Berlin« im sowjetischen Sektor veranlassen die nichtkommunistischen Mitglieder des Gründungsausschusses, die Gründung einer Freien Volksbühne für die Westsektoren in die Wege zu leiten.
1961 Beim Sprung auf Westberliner Gebiet (Wedding) aus einem Wohnhaus an der Bernauer Straße (Prenzlauer Berg) kommt ein Ostberliner ums Leben. Er war der erste Tote an der Mauer.

20. August
1742 König Friedrich II. reist in Begleitung der Prinzen Heinrich und Ferdinand von Braunschweig sowie der Generaladjutanten und Obristen von Borck und von Stille von Potsdam über Wesel nach dem »Aachener Bade« ab.
1880 In Berlin findet die erste Probefahrt mit einer Dampfdroschke statt.
1920 Tausende Arbeitslose versammeln sich um 11 Uhr im Lustgarten zu einem Protest gegen die geplante Kürzung der Arbeitslosenunterstützung. Um die wirtschaftliche Stagnation zu überwinden, waren auch Maßnahmen wie erhöhte Energiepreise angekündigt.
1933 Der Große Sendesaal im Haus des Rundfunks an der Masurenallee (Charlottenburg) wird offiziell in Betrieb genommen.
1939 Ernst Gennat, der in der Zeit der Weimarer Republik in Berlin als Chef des Morddezernats bzw. der Zentralen Mordinspektion erfolgreichster Kriminalist der Polizei war, stirbt in Berlin.
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   129   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
21. August
1689 Der blind geborene Katechet Paul Hedler (Hetler) erhält vom Konsistorium der Berliner Französisch- Reformierten Gemeinde den Auftrag, die Jugend in den Grundlagen der reformierten Religion zu unterrichten.
1737 König Friedrich Wilhelm I. weist an, daß die zur Miete wohnenden Juden Berlins in Baracken zu ziehen haben, die für die Garnison errichtet, aber vom Militär abgelehnt wurden.
1891 Die Arbeiten zur Errichtung der unterirdischen Fernsprechkabel- Verbindung Berlin- München werden in den Mittagsstunden in München beendet.

22. August
1735 Ein »General- Privilegium und Gülde- Brief des Huthmacher- Gewercks in der Chur- und Marck Brandenburg ..., in Sonderheit ... in Berlin« wird erlassen. Darin war u. a. genau festgelegt, wer wann Hutmachermeister werden konnte und wer Hüte verkaufen durfte.

1846 Der Pädagoge Ernst Eiselen stirbt im Seebad Misdroy auf Wollin. Eiselen war Mitarbeiter von Freidrich Ludwig Jahn auf dem Turnplatz in der Hasenheide, Fecht- und Turnlehrer an der Berliner Universität und Gründer einer eigenen Sportanstalt in der Doroteenstraße.
1930 Auf der Eröffnungsveranstaltung der 7. Deutschen Funkausstellung und Phonoschau auf dem Ausstellungsgelände am Funkturm (Charlottenburg) hält Albert Einstein eine Rede, die von allen deutschen Sendern übertragen wird.
1961 Das DDR- Innenministerium erläßt eine Anordnung, wonach mit Wirkung vom 23. August Westdeutschen im Straßenverkehr zwischen den beiden Teilen Berlins lediglich die Übergänge Bornholmer Straße und Heinrich- Heine- Straße zur Verfügung stehen.

23. August
1882 In Berlin findet die erste internationale Wettschwimmveranstaltung statt.
1912 Die Grundstücke Potsdamer Straße 72 und 72 a (Schöneberg), die der Sportpalast- und Wintervelodrom- GmbH gehörten, gelangen zur zwangsweisen Versteigerung. Den Zuschlag erhielt die neugebildete Theater- und Konzerthaus- Aktiengesellschaft.

24. August
1464 Die Dorfkirche Stralow (Stralau) wird am Bartholomäustag eingeweiht.
1813 Der Stralauer Fischzug wird trotz strenger behördlicher Verhaltensvorschriften sehr ausgelassen begangen.
1899 Einer Zeitungsnotiz zufolge hat die Stadt Rixdorf (Neukölln) – mangels Nachfrage – kein Hotel. Unterkunft für Fremde boten lediglich eine Gesellen- Herberge und eine Station für ländliche Fuhrwerke am Rande der Stadt.
1953 Der Senat nimmt ein Angebot der amerikanischen Wohlfahrtsorganisation CARE über die Bereitstellung von zwei Millionen Pfund Butter und drei Millionen Pfund Magermilch an. Er erklärte sich bereit, die Fracht- und Verteilungskosten für diese Spende zu tragen.

25. August
1848 Karl Marx weilt auf einer Durchreise nach Wien an diesem und am folgenden Tag in Berlin und trifft mit dem Mitglied der Preußischen Konstituierenden Versammlung Karl d'Ester und mit anderen Demokraten zusammen.

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   130   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1888 Zwischen dem Magistrat und dem »Berliner Elektricitäts- Werk« (BEW) wird ein neuer Vertrag über die Erweiterung des Versorgungsgebietes abgeschlossen. Der Vertrag sah u. a. den Bau von zwei weiteren Kraftwerken vor.
1890 Im Großen Saal der Brauerei Friedrichshain spricht August Bebel vor rund 4 000 Menschen über die Politik der Sozialdemokratie nach dem Fall des Sozialistengesetzes. Der von Max Schilling projektierte Saalbau war im Oktober 1888 eröffnet worden.
1902 Innerhalb der Berliner Kriminalpolizei wird ein »Mordbereitschaftsdienst« eingerichtet, um zu jeder Tages- und Nachtzeit Beamte an den Tatort schicken zu können.

26. August
1786 König Friedrich Wilhelm II. ernennt Johann Christof von Woellner zum Geheimen Oberfinanzrat.
1882 James Franck wird in Hamburg geboren. Der Physiker wurde Professor in Berlin und arbeitete von 1906 bis 1920 am Kaiser- Wilhelm- Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie in Dahlem. 1925 erhielt er zusammen mit Gustav Hertz den Nobelpreis für Physik.

1912 Die Synagoge in der Pestalozzistraße 14–15 (Charlottenburg) wird eingeweiht. Es war das siebente jüdische Gotteshaus in der Reichshauptstadt.
1972 Das erste Programm des Deutschen Fernsehfunks der DDR beginnt mit Farbsendungen, die ab Januar 1973 die Schwarzweiß- Sendungen endgültig ablösen.

27. August
1869 In Berlin stirbt der Apotheker und Chemiker Carl Ernst Ferdinand Beyrich. Er war als Apotheker tätig und besaß eine Fabrik chemischer Präparate und Papiere für Photographen. Er gilt als Begründer der photographisch- chemischen Industrie in Deutschland.
1909 Das Luftschiff LZ 6 »Zeppelin« startet von Friedrichshafen (Bodensee) zu einer Fahrt nach Berlin.
1945 Der Berliner Magistrat erläßt eine vorläufige Schulordnung. Sie sah eine Einheitsschule mit vier Grund-, fünf Mittel- und drei Oberklassen vor und ordnete die Entlassung aller ehemaligen NSDAP- Mitglieder aus dem Lehrkörper an.

1948 Im zerstörten Reichstagsgebäude (Tiergarten) beginnen die Enttrümmerungsarbeiten.
1955 Mit einer Festsitzung der Bezirksverordneten- Versammlung und einem Volksfest wird die Festwoche aus Anlaß des 750jährigen Bestehens des Ortsteils Schmargendorf im Bezirk Wilmersdorf eröffnet.
1960 Im Wappensaal des Roten Rathauses überreicht Oberbürgermeister Friedrich Ebert den Ostberliner »Goethe- Preis 1960« u. a. an Stadtrat Heinz Jancke und an den Dirigenten des Großen Chores des Berliner Rundfunks und des FDGB- Chores, Gerhard Räker.

28. August
1893 Das erste Akkumulatoren- Unterwerk in der Königin- Augusta- Straße 36 (Reichpietschufer, Kreuzberg) nimmt die Stromlieferung auf. Die Transformatorenstation wurde durch das Kraftwerk in der Mauerstraße 80 (Mitte) gespeist.
1948 Der Landesvorstand der Berliner SED fordert die Einführung der DM (Ost) als alleiniges Zahlungsmittel in Groß- Berlin und die Einsetzung eines Sonderausschusses zur Sicherung der Winterversorgung.

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   131   Berlin-Kalender   Vorige SeiteAnfang
1962 Die sowjetische Garnison in Ost- Berlin wird aufgelöst.
1985 In West- Berlin wird das Kabelfernseh- Pilotprojekt mit 220 000 Teilnehmern gestartet.

29. August
1430 Das Kaiserliche Hofgericht entscheidet in einer Prozeßsache Wiegands von Sunnenborn wider die Städte Berlin und Cölln.
1785 Wegen Platzmangels im »Spandauischen Zucht- und Arbeits- Haus« wird das Kammergericht zu Berlin mit Reskript angewiesen, die »Anzahl der Züchtlinge« zu verringern und statt dessen männliche Kriminelle gegebenenfalls zu Festungsarbeit zu verurteilen.
1877 Der Tiermediziner Andreas Christian Gerlach, Direktor der Tierarzneischule und Leiter der Klinik für große Haustiere, stirbt in Berlin. Er war der erste Tierarzt in Preußen, der, ohne Humanmediziner zu sein, 1870 zum Geheimen Medizinalrat ernannt wurde.
1909 Auf dem Tempelhofer Feld landet zum erstenmal ein Luftschiff, LZ 6 »Zeppelin«, mit dem Piloten Hugo Eckener. Bei der Landung wurde Graf Ferdinand von Zeppelin, der in Bitterfeld zugestiegen war, von Kaiser Wilhelm II. und 25 000 Berlinern empfangen.

1909 Die im April 1908 niedergebrannte alte Garnisonkirche (Mitte) wird nach ihrem Wiederaufbau neu geweiht.

30. August
1793 Ignatz Franz Werner Maria von Olfers wird in Münster (Westfalen) geboren. Der Mediziner, Naturwissenschaftler und Sprachkundler stand ab 1816 im diplomatischen Dienst. 1839 wurde er Generaldirektor der königlichen Museen.
1888 Die elektrische Beleuchtung der Straße Unter den Linden wird laut Vertrag zwischen dem Magistrat und den BEW vom 31. Oktober 1887 in Betrieb genommen. Im Kraftwerk Markgrafenstraße wurden die ersten direkt gekoppelten Maschinensätze (350 PS) eingesetzt.
1905 Bei der Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis in Lindenberg vom Ballon aus ereignet sich ein Unfall. Der Ballon überschlug sich bei der Landung, der Beobachter, Alfred Wegener, wurde herausgeschleudert, erlitt aber nur leichte Verletzungen.

1947 Von der Alliierten Kommandantur wird die Herausgabe eines »Amtsblattes der Alliierten Kommandantura Berlin (AKB)« angeordnet. Es sollte monatlich in den gleichberechtigten und allein gültigen Amtssprachen Englisch, Französisch und Russisch erscheinen.
1953 Die am 9. November 1938 teilweise verwüstete und nach Kriegsende restaurierte Synagoge in der Rykestraße 53 – die zweitgrößte Synagoge Berlins – wird von Rabbiner Martin Riesenburger als »Friedenstempel« geweiht.

31. August
1792 Emanuel Christian Gottlieb Langbecker wird in Berlin geboren. Langbecker wurde als Hymnologe und Liederdichter bekannt. Seine Werke erschienen in dem »Nützlichen und unterhaltenden Berliner Wochenblatt«.
1928 Während der 5. Deutschen Funkausstellung erfolgen erste Versuchsvorführungen zum Fernsehen: die »Fernschau« des Technikers Denes von Mihaly (Fernsehbilder von 4 x 4 cm und 900 Bildpunkten) und das »Abtastverfahren« von August Karolus.

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