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PATENTSCHRIFT NR. 197052
KLARA FRÖHLICH IN ALTONA
 

Heizbarer Handgriff
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juni 1907 ab

 

Wer an kalten Wintertagen häufig mit dem Fahrrad unterwegs war, wird für heizbare Handgriffe an der Lenkstange sicher dankbar gewesen sein. Mit ihrem Patent beabsichtigte Klara Fröhlich, bereits erfundene Modelle zu verbessen bzw. zu vervollkommnen.

.Vorliegende Erfindung hat den Zweck, im Freien verwendete Handgriffe, insbesondere für die Lenkstangen von Fahrrädern und Kraftwagen, im Winter zu heizen, um ein Erstarren der bedienenden Hand aus Sicherheits- und Annehmlichkeitsgründen zu vermeiden.
     Derartige heizbare Handgriffe sind zwar bekannt, doch haben diese den Nachteil, daß bei ihnen die Verbrennung der Glühkörper

nur eine unvollkommene ist, weil die Zuführung der Verbrennungsluft an ungeeigneter Stelle stattfindet.
     Gemäß vorliegender Erfindung wird nun an der vorderen Stirnfläche des Handgriffs eine Anzahl Öffnungen vorgesehen, durch die die Verbrennungsluft über die hintereinander liegenden einzelnen Glühkörper nach den an der Rückseite des Handgriffs befindlichen Austrittsöffnungen strömt, die in bekannter Weise in dem zwecks Zuführung frischen Brennstoffs abnehmbaren Deckel angeordnet sind. Auf diese Weise wird der Luftzug in günstiger Weise geregelt und der Handgriff in seiner ganzen Länge gleichmäßig erwärmt.
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Fig. 1 bis 3 stellen als Beispiel einen heizbaren Fahrradlenkstangengriff dar. Die Lenkstange a ist mit Innengewinde versehen, in welches der rohrförmige, mit einer Einschnürung versehene Handgriff b eingeschraubt ist. Das vordere Ende desselben ist geschlossen, doch sind an der Einschnürungsstelle eine größere Anzahl Löcher f vorhanden. Das hintere Ende des Handgriffs ist durch den Deckel c mittels eines Bajonettverschlusses abgeschlossen. In das Innere des Handgriffs wird ein brennendes Stück Glühstoff e gebracht, der übrige Hohlraum mit noch nicht entzündetem Glühstoff gefüllt und darauf der Deckel c aufgesetzt. Die Luft tritt beim Fahren durch die zahlreichen Bohrungen f an der Einschnürungsstelle von vorn in den Handgriff ein, streicht an den Glühkörpern entlang und tritt in der mit Bohrungen versehenen Rückwand des Deckels c wieder aus. Zum Nachfüllen werden nach Abnahme des Deckels Glühstoffkörper in den Griff geschoben, wobei die Glut immer an der Eintrittsstelle der Luft bleibt, so daß die heißen Gase den ganzen Griff heizen. Das Rohr b ist mit einem feuerfesten, schlecht wärmeleitenden Mantel d umgeben.
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© Edition Luisenstadt, 1999
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