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1. Juni
1764 Es werden Taxen (Preisvorschriften) für die Benutzung öffentlicher Mietkutschen erlassen. Eine Fahrt innerhalb der Städte Berlin, Cölln und Werder (Friedrichswerder) kostete vier Groschen.
1850 Die ersten vier städtischen Volksbibliotheken werden für das Publikum geöffnet. Sie befanden sich im Friedrichswerderschen Gymnasium, in der Königsstädtischen Realschule, der Dorotheenstädtischen Realschule und der Luisenstädtischen Realschule.
1920 Die in Berlin tätigen Wissenschaftler Max von Laue, Fritz Haber, Max Planck und Johannes Stark nehmen die ihnen nachträglich verliehenen Nobelpreise in Stockholm entgegen.

2. Juni
1920 Der preußische Kultusminister genehmigt der »Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums« in der Artilleriestraße 15 (Tucholskystraße 9, Mitte) die Wiederannahme des 1870 bis 1883 geführten Titels »Hochschule für die Wissenschaft des Judentums«.
1945 Der Bezirksbürgermeister von Treptow ordnet an, daß an Zäunen, Häusern usw. noch vorhandene Losungen des NS-Regimes zu entfernen sind.

1953 Die britische Garnison feiert die Krönung Königin Elisabeths II. mit einer Parade auf dem Maifeld (Charlottenburg). Daran nahmen auch die Vertreter der in Berlin akkreditierten Militärmissionen teil.

3. Juni
1669 Kurfürst Friedrich Wilhelm setzt zwei Inspektoren (Plessen und Memert) für die neue Residenzstadt Friedrichswerder ein.
1823 Heinrich Siegmund Blanckertz wird in Jüchen bei Rheinisch- Gladbach geboren. Er gründete die Berliner Firma Heintze & Blanckertz, die bis 1881 als einzige in Deutschland Stahlfedern herstellte.
1873 Der Astronom Wilhelm Julius Foerster wird beauftragt, zusammen mit anderen Wissenschaftlern – u. a. dem Astronomen Arthur von Auwers und dem Physiker Hermann Helmholtz – einen Finanzierungsplan für das Projekt einer »Sonnenwarte« aufzustellen.

1884 Leo Spik wird in Berlin geboren. Der Kunsthändler und Auktionator gehörte zu den markantesten Gestalten des Kunstmarktes in Deutschland, dessen Auktionen zu Ereignissen wurden, die weit über Berlin hinaus Interesse fanden.
1915 Der Chemiker Martin Goldschmidt, der in Berlin bis kurz nach der Jahrhundertwende eine chemische Fabrik mit Oxalsäure- und Kaliumnitritproduktion betrieb, stirbt in Dresden.

4. Juni
1388 Markgraf Johann teilt u. a. den Städten Berlin, Cölln, Strausberg, Neustadt- Eberswalde, Bernau und Köpenick mit, daß er die Mark Brandenburg an die Markgrafen von Böhmen, Procop und Jobst, verkauft habe, und befiehlt ihnen, diesen zu huldigen.
1877 Der Magistrat der Stadt beschließt, Spandow in Spandau umzubenennen (Bestätigung des Regierungspräsidenten zu Potsdam am 2. April 1878).
1914 Das Museum für Säuglingskunde im Kaiserin- Auguste-Viktoria- Haus Charlottenburg wird eröffnet.
1952 In der DDR beginnen Probesendungen des Fernsehens für die Öffentlichkeit.

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5. Juni
1824 Der Architekten- Verein von Berlin wird gegründet.
1850 Ein neues »Regulativ für die Organisation des Königlichen Gewerbe- Instituts« tritt in Kraft. Es ordnete Eingangsvoraussetzungen, Studiendauer und Studienbereiche neu, wodurch in Berlin erstmalig ein halbwegs systematisches Chemiestudium angeboten wurde.
1909 Die Teltower Kreisbahnen eröffnen die Straßenbahnlinie Adlershof - Alt-Glienicke (Treptow).
1945 Das Gaswerk Tegel nimmt seinen Betrieb wieder auf.
1946 Der erste ordentliche Senat der Technischen Universität Berlin tritt zusammen.

6. Juni
1843 Carl Lorenz wird in Hannover geboren. Der Techniker kam 1870 nach Berlin und gründete 1880 eine Telegraphenbauanstalt.
1867 Friedrich von Raumer teilt den städtischen Behörden mit, daß er seinen umfangreichen ungedruckten literarischen Nachlaß den Berliner Volksbibliotheken schenken wolle. Von Raumer machte 1846 die ersten Vorschläge zur Gründung von Volksbibliotheken.

1899 Die Rixdorf- Mittenwalder Eisenbahngesellschaft (RME), später Neukölln- Mittenwalder Eisenbahn (NME), wird in das Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Mitte eingetragen. Die Strecke der Kleinbahn verlief von Hermannstraße über Britz, Buckow und Rudow.

7. Juni
1439 Bischof Stephan von Brandenburg verheißt allen, die dem Salve Regina in der Cöllner Petrikirche beiwohnen, einen 40tägigen Ablaß.
1836 Für das neue Stiftungshaus der »Wilhelminen-Amalien- Stiftung« zugunsten bedürftiger Beamtenwitwen und -töchter wird in der Linienstraße 163–165 (Mitte) der Grundstein gelegt.
1899 Das bekannte Berliner Hotel, das »Thiergarten-Hotel« – vormals »Hôtel du Parc« – in der Königgrätzer Straße (ab 1947 Ebertstraße, Tiergarten) nahe dem Potsdamer Platz, wird abgerissen. Das zweistöckige Gebäude genügte nicht mehr den modernen Ansprüchen.
1906 Emil Fischer legt im Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes den Plan des Projektes »Chemische Reichsanstalt« vor.

8. Juni
1770 Der Naturwissenschaftler Johann Heinrich Lambert wird zum Oberbaurat von Berlin ernannt.
1878 Louis Kunheim, Begründer der chemischen Fabrik Kunheim & Co. in Kreuzberg, stirbt in Berlin.
1911 Die Stadtverordneten- Versammlung beschließt, daß die Stadt Berlin die östliche Hälfte des Exerzierplatzes »Einsame Pappel« vom Militärfiskus aufkauft und dort Spielplätze und Baumreihen anlegen läßt. Die westliche Hälfte blieb Besitz des Militärs.
1955 Die »Berliner Pressekonferenz«, der 113 Teilnehmer angehören, von denen 48 westdeutsche und 27 ausländische Blätter vertreten, begeht mit einer Festsitzung ihr fünfjähriges Bestehen.
1967 Im Henry-Ford- Bau der Freien Universität Berlin findet die Trauerfeier für den am 2. Juni im Zusammenhang mit den Unruhen beim Schah-Besuch erschossenen Studenten Benno Ohnesorg statt.

9. Juni
1440 Kurfürst Friedrich I. gestattet dem Cöllner Bürger Hans Glynicke, seine Hebungen (Einkünfte) im Dorfe Wilmersdorf bei Bernau zu verpfänden.

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1632 Kurfürst Georg Wilhelm ordnet an, den Dom zu Cölln zu einer reformierten Parochialkirche umzugestalten.
1840 Der Leichnam König Friedrich Wilhelms III. wird von Unteroffizieren der Schloßgarde aus dem Palais des Königs in den Thronsaal des Schlosses getragen, wo die Aufbahrung erfolgte.
1928 Pressevertreter nehmen an einer Sonderfahrt des elektrifizierten Zuges über die Berliner Stadtbahn (S-Bahn) zwischen Erkner und Potsdam teil. Die offizielle Eröffnung des planmäßigen elektrischen Betriebes mit fünf Zügen erfolgte am 11. Juni 1928.

10. Juni
1872 Die Französisch- Reformierte Gemeinde von Berlin begeht in der Friedrichstädtischen Kirche das Fest ihres zweihundertjährigen Bestehens.
1896 Auf der Lichtenberger Feldmark eröffnet die Stadt Berlin eine »Zwangs- Erziehungsanstalt« für 200 männliche Jugendliche (heute Kinderkrankenhaus »Lindenhof«).
1923 Unter dem Titel »RADIO« wird in Berlin die erste Fachzeitschrift für den Rundfunk in Deutschland von Walther H. Fritze herausgegeben.

1930 Der Theologe Karl Gustav Adolf von Harnack stirbt in Heidelberg. Harnack wirkte von 1889 bis 1924 in Berlin u. a. als Präsident der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft. Beigesetzt wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus- Gemeinde (Schöneberg).

11. Juni
1351 Markgraf Ludwig der Ältere schenkt dem Kloster Spandau zehn Pfund aus der Bede mehrerer Dörfer zum Seelenheil seines vom Rat zu Berlin hingerichteten Getreuen Heinrich Hemerer und zum Leibgedinge für Margaretha von Burg, Nonne in Spandau.
1848 Das Volkskrakehl- Theater im Moabiter Zelt Nr. 7, der Tabagie von Wendt, zwischen Paul- und Werftstraße (Tiergarten) wird durch Frau von Berg eröffnet.
1890 Für die Gnaden-Kirche am Invalidenpark (Invalidenstraße Ecke Scharnhorststraße, Mitte) wird der Grundstein gelegt. Sie wurde dem Andenken an die Kaiserin Augusta, der Gemahlin Wilhelms I., geweiht und war eine Nachbildung des alten Domes zu Gelnhausen.

12. Juni
1703 Das Reiterstandbild von Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten, auf der Langen Brücke (Rathausbrücke, Mitte), geschaffen von Andreas Schlüter, wird enthüllt. Die Brücke wurde nach vollständiger Erneuerung am 9. Mai 1896 in Kurfürstenbrücke umbenannt.
1892 Für die evangelische Immanuelkirche in der Prenzlauer Allee 28 wird der Grundstein gelegt. Den Bauplatz und das Pfarrhaus hatten die Grundbesitzerfamilien Bötzow und Dirksen zur Verfügung gestellt. Baumeister der Kirche war Baurat Bernhard Kühn.
1951 In Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter wird das aus Mitteln der Berliner Sporttoto-GmbH wiederhergestellte Schloß Glienicke seiner neuen Bestimmung als Sportler- Erholungsheim übergeben.

13. Juni
1607 Kurfürst Joachim Friedrich gestattet dem Rat zu Cölln die Erhebung eines Deichselzolls.
1899 Die Gesellschaft für elektrische Unternehmungen (Gesfürel) schließt mit der Gemeinde Schöneberg einen Konzessionsvertrag für Wegerecht und Stromlieferung. Die Konzession wurde im Laufe der Zeit bis zum 31. Dezember 1960 verlängert.

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1947 Da der schriftliche Behördenverkehr wegen des Mangels an Schreibmaschinenpapier zusammenzubrechen droht, erläßt das Hauptamt für Verbrauchsregelung des Magistrats Richtlinien über den Papierverbrauch der städtischen Behörden.

14. Juni
1717 Johann Carl von Eckenberg, genannt »Simson« oder der »Starke Mann«, erhält von König Friedrich Wilhelm I. das Privileg, »seine Stärke männiglich vor die Gebühr zu zeigen«. Der Athlet war 32jährig nach Berlin gekommen und führte seine Kraftübungen vor.
1810 Das Abschiedsgesuch, das Wilhelm von Humboldt, Leiter der Sektionen des Kultus und des öffentlichen Unterrichts, eingereicht hatte, wird bewilligt. Humboldt hatte wegen Verwässerung des Steinschen Verfassungsplanes seinen Abschied eingereicht.
1902 In Wannsee findet die erste internationale Motorbootausstellung statt.

15. Juni
1450 Die Gebrüder Henning und Denecke Diricke verkaufen den Meistern der Liebfrauengilde zu Berlin für 30 Schock Groschen berlinischer Pfennige eine jährliche Rente von zwei Wispel Roggen und zwei Wispel Hafer nebst Auffahrt, Abfahrt, Zehnt, Rauchhühnern usw.
1758 Es wird eine polizeiliche Anordnung bekanntgegeben, »wornach hinführo den Fiacres ihr Lohn für die Fuhren in den Residentzien bezahlet werden soll, und wie sich solche überhaupt zu verhalten haben«.
1812 Ernst Karl Theodor Hoppe wird in Naumburg geboren. Der Mechaniker kam 1832 nach Berlin, wo er 1844 eine eigene Maschinenbauanstalt zum Bau von Dampfmaschinen und Lokomobilen gründete.

16. Juni
1746 Der wiederhergestellte Finowkanal, der eine Verbindung zwischen Havel und Oder bildet und den Wasserweg zwischen Berlin und der Ostsee bei Stettin verkürzt, wird eröffnet. Als erstes befuhr ihn ein mit 100 Tonnen Salz beladenes Schiff.

1871 Das von Albert Wolff, Schüler von Reinhold Rauch, geschaffene Reiterdenkmal König Friedrich Wilhelms III. wird im Lustgarten feierlich enthüllt.
1925 Die an diesem Tag durchgeführte Volkszählung ergibt, daß der Bezirk Prenzlauer Berg mit 322,1 Bewohnern pro Hektar Fläche der am dichtesten besiedelte Bezirk von Berlin ist.
1965 Das Zeiss-Planetarium, das zur Wilhelm-Foerster- Sternwarte gehört, wird in Steglitz eröffnet.

17. Juni
1867 Leo Jogiches-Tyska wird in Wilna geboren. Der Mitbegründer des Spartakusbundes und der KPD wurde am 10. März 1919 von Mitgliedern der Brigade Reinhard in Neukölln verhaftet und noch am selben Tag in der Untersuchungshaft ermordet.
1914 Der Großschiffahrtsweg Berlin–Stettin (Havel–Oder) mit der Schleusentreppe bei Niederfinow wird dem Verkehr übergeben. Am 21. März 1934 wurde das Schiffshebewerk Niederfinow in Betrieb genommen.

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18. Juni
1428 Markgraf Johann der Alchimist verleiht Otto von Schlieffen auf Baruth zu seinem Hause bei dem Predigermönchskloster zu Berlin in der Klosterstraße 3 freie Holzung in der Teltowschen Heide auf Lebenszeit.
1652 Kurfürst Friedrich Wilhelm bestätigt einen Vertrag zwischen dem Rat zu Berlin und dem Küchenmeister Erdmann Schmoll über den Verkauf einiger Höfe zu Rosenfelde (Friedrichsfelde).
1701 König Friedrich I. fordert in einem Schreiben an den Kommandanten der Festung Spandau, Generalmajor Nikolaus von Below, eine Stellungnahme bezüglich der Gründung einer Apotheke für die Garnison durch den Kaufmann Johann Kühne an.
1838 Für den Bau der St.-Laurentius- Kirche in der Altstadt Köpenick nach Plänen des Spandauer Architekten Butzke beginnen die Fundamentierungsarbeiten unter Leitung des Regierungsbaumeisters Dossow.

19. Juni
1750 George Ostry gründet zusammen mit sieben weiteren in Berlin ansässigen Böhmen ein Konsortium, das später den Namen »Firma Kubassek & Co.« annahm und auf die Herstellung von Kattun spezialisiert war.

1886 Der erste deutsche Keglerkongreß tagt in Berlin.
1948 In einer Versammlung von Wissenschaftlern, Studenten und Vertretern des öffentlichen Lebens wird ein Vorbereitender Ausschuß gegründet, der die Aufgabe hat, eine Freie Universität in Berlin zu gründen.

20. Juni
1689 In einer Verfügung an das Konsistorium in Berlin wird der Französisch- Reformierten Gemeinde von Buchholz das Recht der Mitbenutzung der dortigen lutherischen Kirche eingeräumt.
1870 In seiner Privatklinik in der Karlstraße hält der an Tuberkulose erkrankte Augenarzt Friedrich Wilhelm Ernst Albrecht von Graefe seine letzten Sprechstunden. Er verließ die Klinik in der Gewißheit seines nahen Todes.
1920 Im Zuge der Bildung der neuen Stadtgemeinde Groß-Berlin findet die erste Wahl zur Bezirksverordneten- Versammlung (BVV) Prenzlauer Tor (Berg) statt. Gewählt wurden 45 Bezirksverordnete und 16 Stadtverordnete. Die USPD erhielt 29 Sitze in der BVV.
1955 Im Berliner Telefonnetz werden die Rufzeichen den internationalen Empfehlungen angepaßt.

21. Juni
1478 Markgraf Johann gewährt der Stadt Köpenick wegen erlittenen Brandschadens für acht Jahre Abgabenbefreiung.
1674 In Cölln an der Spree schließen Kurfürst Friedrich Wilhelm, Kaiser Leopold I., Karl II. von Spanien und die Niederlande ein Waffenbündnis ab.
1819 In Berlin wird der Kassationshof für die rheinischen Lande errichtet.
1922 In Schöneberg wird mit dem Bau der Siedlung Ceciliengärten begonnen. Bauherr war die Wohnstätten- Gesellschaft mbH Berlin. Von den 215 geschaffenen Wohnungen wurden dem Wohnungsamt Schöneberg 53 zur Verfügung gestellt.
1945 Die sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) weist in einem Erlaß die Wiederaufnahme der Industrieproduktion in Berlin bis zum 15. August an.
1960 Die Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft mit Sitz in Berlin wird aufgelöst.
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22. Juni
1628 Feldherr Albrecht Wenzel von Wallenstein erscheint »im prächtigen Aufzuge« in Berlin und stattet der Kurfürstin einen Besuch ab, bevor er in Richtung Ostsee seinem Heer nachrückte. Wallenstein weilte als kurfürstlicher Gast eine Nacht in Berlin.
1878 Der Vorstand des Aktienvereins des Zoologischen Gartens zu Berlin gibt den Mitgliedern des von Otto Fürst von Bismarck geleiteten Berliner Kongresses ein glänzendes Gartenfest.
1906 Auf der Rückreise von einem Kongreß stirbt in Hamburg Fritz Richard Schaudinn. Seit 1904 war er Direktor des Instituts für Protozoologie am Gesundheitsamt in Berlin, wo ihm die Entdeckung der Erreger der Syphilis und der Amöbenruhr gelang.
1926 Ruth Zechlin wird in Großhartmannsdorf bei Freiberg geboren. Die Musikerin lehrte seit 1950 an der Musikhochschule »Hanns Eisler« Theorie und Cembalo. Sie war Mitglied der Akademie der Künste, leitete eine Meisterklasse und erhielt u. a. zwei Nationalpreise.
1933 Die SPD wird verboten. Danach kam es in Berlin zu neuerlichen Verhaftungen, darunter des Berliner SPD-Vorsitzenden Franz Künstler.
1963 Im großen Stadion des Friedrich-Ludwig-Jahn- Sportparks findet erstmals ein Olympischer Tag statt. Bis 1989 wurden hier regelmäßig einmal im Jahr internationale Leichtathletikwettbewerbe durchgeführt.

23. Juni
1777 Das »Ober-Collegium medicum« veröffentlicht eine »Bekanntmachung des specifiquen Mittels wider den tollen Hundes-Biß«. Das nach einer Rezeptur eines Schlesiers hergestellte Medikament gegen Tollwut konnte in der Berliner Schloß-Apotheke bezogen werden.
1803 Es wird eine »Instruction für die Küster bey den sämtlichen Evangelisch- Lutherischen Kirchen der Königlichen Residenzstadt Berlin, die Führung der Kirchenbücher betreffend« bekanntgegeben.
1848 Mit einer Kabinettsorder genehmigt König Friedrich Wilhelm IV. die Errichtung einer »Executiv- Sicherheits- Mannschaft« nach dem Vorbild der englischen »Konstabler«. Dieser Akt gilt als Gründung der Berliner Schutzpolizei.

1932 Im Prozeß gegen die Brüder Leo und Willy Sklarek, die man am 26. September 1929 verhaftet hatte, wird das Urteil gesprochen. Wegen Betrugs in Tateinheit mit schwerer Urkundenfälschung und aktiver Bestechung erhielten sie jeweils vier Jahre Zuchthaus.

24. Juni
1741 Am Johannistag gibt die Gesellschaft der Freimaurer im Salon des Schließerschen Gartens vor dem Spandauer Tor »ein solennes Fest«. Danach ließ sie »eine considerable Summe Geldes unter die versammelt gewesenen Armen« verteilen.
1768 Der Theologe und Pädagoge Johann Julius Hecker, Gründer der ersten ökonomisch- mathematischen Realschule in Berlin, stirbt in Berlin.
1841 Die erste Lokomotive der Borsigschen Fabrik mit dem Namen »Borsig« ist fertiggestellt und macht eine Probefahrt auf der Anhalter Bahn, die im selben Jahre eröffnet worden war.
1871 Das Wochenblatt »Agitator«, die zweite Berliner Arbeiterzeitung nach dem »Social- Democrat«, stellt mit der Ausgabe Nr. 22 sein Erscheinen ein.

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25. Juni
1856 Auf einer Sitzung der »Corporation der Apotheker Berlins« wird der Vorschlag zur Namensänderung in »Verein der Apotheker Berlins« angenommen.
1864 Walther Hermann Nernst wird in Briesen (Westpreußen) geboren. Der Physiker war Mitbegründer der physikalischen Chemie. Er kam 1905 als Professor an die Berliner Universität und war von 1922 bis 1924 Präsident der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt.
1888 Kaiser Wilhelm II. eröffnet anläßlich seiner Thronbesteigung im Weißen Saal des Berliner Schlosses den Deutschen Reichstag mit einer von Bismarck aufgesetzten Rede. Anwesend waren u. a. auch Prinzregent Luitpold von Bayern und König Albert von Sachsen.
1903 Mit Hilfe des »Patent- und Technischen Bureaus C. Kesseler« in Berlin erläßt Ferdinand Graf von Zeppelin einen Aufruf in Zeitungen und an ca. 60 000 ausgewählte Firmen zur Finanzierung des Baus von Luftschiffen.
1922 Im jüdischen Logenhaus in der Kleiststraße (Schöneberg) wird durch einstimmigen Beschluß einer Vertretertagung der preußischen Synagogengemeinden der »Preußische Landesverband jüdischer Gemeinden« (PLV) gegründet.

26. Juni
1878 Die Mitglieder des 1865 gegründeten »Vereins für die Geschichte Berlins« unternehmen eine Kahnfahrt auf dem Festungsgraben, die an der Singakademie begann und bis zum Wusterhausischen Bär (Wehr) führte.
1901 Auf der 500. Sitzung der Berliner Mittwochs- Gesellschaft für wissenschaftliche Unterhaltung, die im Schwedischen Pavillon in Wannsee stattfindet, hält der Astronom Wilhelm Julius Foerster, seit 1864 Mitglied der Gesellschaft, den Festvortrag.
1924 Ein Ortsstatut zur Regelung des Hebammenwesens in Berlin wird erlassen.
1945 In Treptow wird der erste Schulunterricht nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges aufgenommen.

27. Juni
1670 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein »Edict, wider das unbefugte Fischen in der Elbe, Oder, Spree, Havel, usw. mit Hahmen (eine Art Angelhaken), Wurffnetzen und Wathen« (eine Art Zugnetz).
1733 Anläßlich des Einzugs des jungen Ehepaares Kronprinz Friedrich und Elisabeth Christine von Braunschweig in Berlin findet eine große Truppenrevue statt.
1821 Karl Wilhelm Mayer, der später als »der Armenarzt von Berlin« bezeichnet wurde, wird als praktischer Arzt und Geburtshelfer vereidigt.
1891 Die Architektur- Buchhandlung von Ernst Wasmuth, Markgrafenstraße 35 (Kreuzberg), teilt mit, sie lasse auf ihre Kosten alle dem Abbruch geweihten Häuser, welche historisch oder künstlerisch von Interesse sind, fotografieren.

28. Juni
1781 Karl Wilhelm von Oesfeld wird in Berlin geboren. Der Topograph und Kartograph entwickelte die Idee zu einer Sammlung aller seit dem Ursprung der Welt erschienenen Karten und schuf dazu den (unvollendeten) Katalog.

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1842 Per Kabinettsorder werden die Statuten des »Evangelischen Missionsvereins zur Ausbreitung des Christenthums unter den Eingeborenen der Heidenländer«, gegründet von dem Berliner Theologen Goßner, genehmigt.
1930 Die von Bruno Taut und Franz Hillinger errichtete Wohnsiedlung an der Carmen-Sylva- Straße (ab 10. Juni 1954 Erich-Weinert- Straße, Prenzlauer Berg) erhält offiziell den Namen des Mitbegründers der Freien Gewerkschaften, Carl Legien.
1946 Baurat Dipl.-Ing. Charles Bouché wird von der Dozentenschaft der Ingenieurschule Beuth mit großer Mehrheit zum Schulleiter der Beuth-Schule gewählt und später vom Hauptschulamt von Groß-Berlin bestätigt.

29. Juni
1798 Georg Wilhelm Heinrich Häring wird in Breslau geboren. Der unter dem Pseudonym Willibald Alexis bekannte Romanschriftsteller war auch Redakteur des »Berliner Konversations- Blattes« und der »Vossischen Zeitung«.

1827 Der Rabbiner Jacob Joseph Oettinger weiht den nach Plänen des Stadtbaurats Friedrich Wilhelm Langerhans angelegten neuen Jüdischen Friedhof an der Chaussee nach Pankow (Schönhauser Allee 23–25) ein.
1899 Die Berliner Stadtverordneten- Versammlung beschließt in ihrer Sitzung zwecks Abhilfe der Schulraumnot, Schulbaracken als Provisorien einzurichten. Die erste Schulbaracke wurde in der Olivaer Straße (ab 4. September 1974 Rudi-Arndt- Straße) 1903 eröffnet.
1945 Die Abteilung für Volksbildung des Magistrats ordnet die beschleunigte Reorganisation des staatlichen und städtischen Archivwesens in Berlin an.
1957 Nach einjähriger Bauzeit wird das neue Verwaltungsgebäude der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) am Wittenbergplatz (Schöneberg) eingeweiht.
30. Juni
1740 Durch ein königliches Reglement werden die ersten Fiaker (Kutschen) als öffentliche Verkehrsmittel in Berlin zugelassen. Es galten feste Beförderungspreise. Die Haltestellen der Fiaker befanden sich an allgemein bekannten Plätzen.
1821 Friedrich Wilhelm Deichmann wird als Sohn eines Zimmermeisters in Berlin geboren. Deichmann war Direktor des Friedrich- Wilhelmstädtischen Theaters in der Schumannstraße (Mitte), das am 25. Juni 1848 als Parktheater (Sommertheater) eröffnet wurde.
1958 Walther Schreiber stirbt in Berlin. Er war von 1919 bis 1933 Abgeordneter der Deutschen Demokratischen Partei im Preußischen Landtag, gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den Mitbegründern der Berliner CDU und war 1953/54 Regierender Bürgermeister.
1972 Die der SPD nahestehenden Westberliner Zeitungen »Telegraf« und »nachtdepesche« erscheinen zum letztenmal. Als Grund für die Einstellung nannte der Verlag, die Graphische Gesellschaft Grunewald GmbH, wirtschaftliche Notwendigkeiten.
1987 Bei der BVG (West) werden letztmalig Doppeldecker- Omnibusse des Typs DE eingesetzt.
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