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1. Mai
1324 Als Finanzierungsbeitrag für die Befestigungsbauten Spandaus erläßt Herzog Rudolph von Sachsen der Stadt für zwei Jahre den an ihn abzuführenden »Judenzins«.
1743 Der Magistrat erläßt ein »Avertissement (Ermahnung), welchergestalt sich ein jeder Bürger und Einwohner hiesiger Residentzien und Vorstädte, um alle Feuers- Gefahr zu verhüten, oder darinne dem Nothleidenden zu Hülffe zu kommen«, verhalten soll.
1859 Der Berlin- Spandauer Schiffahrtskanal wird eröffnet. Er wurde eine der wichtigsten Wasserstraßen Berlins mit einer Länge von 15 km.
1920 Der Magistrat teilt mit, daß durch den Streik der Binnenschiffer die Kartoffelversorgung, die zum großen Teil von Hamburg und von Stettin auf dem Wasserwege erfolgt, gefährdet ist.
1923 Joseph Deitmer, Propst der St.-Hedwig- Kirche (Mitte), wird zum Weihbischof des Breslauer Bistums mit Sitz in Berlin ernannt. Erstmals seit der Reformation erhielten damit die rund eine halbe Million zählenden Berliner Katholiken einen eigenen Bischof.
1971 Der Autobus 23 fährt erstmals über den Heckerdamm, den Friedrich- Olbricht- Damm und den Saatwinkler Damm und bindet so diese Jahrzehnte hindurch vom Verkehr ausgesparte Zone an Charlottenburg- Nord und Moabit an.


2. Mai

1791 Der jüdische Kaufmann, Münzunternehmer und Silberlieferant Daniel Itzig und seine Familie erhalten von König Friedrich Wilhelm II. ein Naturalisations–Patent verliehen, das ihnen alle Rechte und Pflichten christlicher Bürger überträgt.
1818 Georg Friedrich Pochhammer, Geheimer Steuerrat, eröffnet auf seinem Grundstück, Neue Friedrichstraße 18/19 (Mitte), das Mariannenbad, das erste Dampfbad in Berlin. Als erste durfte die Namensgeberin, Prinzessin Marianne, ein Dampfbad nehmen.
1914 Die Hochbahn–Omnibus– Gesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft der Hochbahngesellschaft zur Ergänzung von Hoch– und Untergrundbahnen mit Omnibuslinien, nimmt den Betrieb auf der Linie B vom Bahnhof Hermannstraße (Herthastraße) bis zum Bahnhof Prenzlauer Allee auf.

1931 Ein internationales Konsortium macht der Stadt Berlin ein Angebot zum Kauf der Bewag. Der Magistrat stimmte in einer außerordentlichen Sitzung dem Verkauf grundsätzlich zu, und die Stadtverordneten- Versammlung nahm den entsprechenden Magistratsbeschluß an.
1984 Für den Kammermusiksaal der Philharmonie wird der Grundstein gelegt. Er sollte in Sechseckform um ein zentrales Podium gruppiert sein und 950 Plätze haben.


3. Mai

1792 Die »Königl. Churmärkische Krieges– und Domainen–Cammer« erläßt den »Tarif, nach welchem auf der Chaussee von Berlin bis Potsdam und von Potsdam bis Berlin die Chaussee- Gelder erhoben werden sollen«.
1861 Der Stadtverordnete Sanitätsrat Salomon Neumann (1819–1907) legt einen Bericht über die geplante Reform des Volkszählungswesens vor.
1906 Der Apotheker Carl Lobs eröffnet an der Ecke Warschauer und Romintener Straße die Warschauer Apotheke.

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1933 Wilhelm Liepmann, Begründer der sozialen Gynäkologie und erster Lehrstuhlinhaber dieses Fachs, seit 1925 Leiter der Frauenklinik Cecilienhaus in Charlottenburg, verliert wegen seiner jüdischen Abstammung seinen Lehrstuhl.
1945 Auf Befehl des sowjetischen Kommandanten beginnt der Aufbau des Bezirksamtes Prenzlauer Berg. Bürgermeister wurde Gustav Degner (KPD). Seine Stellvertreter waren Max Kreuziger (SPD) und Georg Kautz (KPD).
1957 Der Magistrat erläßt eine »Verordnung über die Förderung des Baus von Eigenheimen in Ortsteilen mit ländlichem Charakter«.


4. Mai

1533 Markgraf (Kurprinz) Joachim zieht nach erfolgreicher Teilnahme am Türkenkrieg im Triumph nach Berlin ein. Wegen seines Sieges in einem Scharmützel mit Capudan Pascha begleitet ihn seither der Beiname »Hektor«.
1631 Der Schwedenkönig Gustav II. Adolf erscheint vor Berlin und nötigt den Kurfürsten Georg Wilhelm zum Anschluß an die schwedische Politik.
1720 Die Berliner Astronomenfamilie Kirch beobachtet gegen 18.00 Uhr einen starken »Husch Regen aus Nordwest, wonach ein schöner Regenbogen entstund«.

1874 Die Große Berliner Pferde- Eisenbahn AG eröffnet die Linie Schönhauser Tor – Pankow. 1881 Der Bahnhof Zentralviehhof wird eröffnet.
1962 Auf dem Falkenhagener Feld wird der Grundstein für eine Spandauer Großsiedlung gelegt. Etwa 8 600 Wohnungen für 30 000 Menschen sowie Einkaufszentren, Schulen, Kindergärten, Altenheime, Sportanlagen und Kirchen waren geplant.


5. Mai

1733 Eine Allerhöchste Kabinettsorder nimmt Berlin aus der Kantonspflicht (Gestellung von Soldaten) aus.
1828 Das Lustspiel »Männerschule« (»Die Schule der Ehemänner«) von Jean-Baptiste Molière erlebt im Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt seine Erstaufführung.
1883 Die Aktiengesellschaft »Deutsche Edison- Gesellschaft für angewandte Elektricität« (DEG) wird ins Handelsregister mit einem Aktienkapital von fünf Millionen Mark eingetragen. Direktoren wurden Emil Rathenau und ab 1. Januar 1884 Oskar von Miller.

1940 Georg Wilhelm A. Graf von Arco, neben dem Ingenieur Adolf Karl Heinrich Slaby einer der bedeutendsten Pioniere in der Geschichte der drahtlosen Telegrafie, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf, Alte Bahnhofsstraße.
1963 Der katholische Bischof von Berlin, Alfred Bengsch, und Julius Kardinal Döpfner, Erzbischof von München und Freising, weihen die neuerbaute Kirche Maria Regina Martyrum (Charlottenburg) als Gedächtniskirche für die Opfer des Nationalsozialismus.


6. Mai

1792 Martin Ohm wird in Erlangen geboren. Der Physiker kam 1821 nach Berlin und lehrte als Professor u. a. an der Berliner Universität.
1867 Der Bildhauer Friedrich Anton Hermann Schievelbein stirbt in Berlin. Schievelbein arbeitete u. a. an der Figurengruppe der Schloßbrücke, an den Plastiken am Alten Museum und am Pompeji-Fries des Neuen Museums mit.
1909 Die ersten Arbeiten für die Gestaltung des Schillerparks (Wedding) beginnen.
1929 Der Chemiker Fritz Haber wird zum Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Rats der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft gewählt.

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1933 Jüdische Medizinprofessoren, die das Rudolf-Virchow- Krankenhaus und das Krankenhaus Moabit geleitet haben, werden entlassen.


7. Mai

1873 Die Berliner Satirezeitschrift »Kladderadatsch« feiert ihr fünfundzwanzigjähriges Bestehen.
1885 Im Architektenhaus (Wilhelmstraße 92, Mitte) wird die Bismarck- Jubiläumsausstellung eröffnet.
1944 Das Kranzler-Eck, Unter den Linden/ Friedrichstraße (Mitte), eine der bekanntesten Konditoreien, wird durch Bomben zerstört.
1971 Eine Transportmaschine vom Typ »Skymaster« der US-Luftwaffe, die während der Blockade West-Berlins 1948/49 die Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern versorgt hatte, landet in Berlin- Tempelhof.
1985 Am Haus Straße der Befreiung Nr. 1 (Alt- Friedrichsfelde, Lichtenberg), in dem von Ende April bis Anfang Mai 1945 die sowjetische Stadtkommandantur ihren Sitz hatte, wird für den ersten Stadtkommandanten, Generaloberst Nikolai Bersarin, eine Gedenktafel angebracht.

8. Mai
1799 Wilhelm Ludwig Stier wird in Blonic bei Warschau geboren. Stier kam 1813 nach Berlin, besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster und studierte 1815 an der Bauakademie. Ab 1828, nachdem der Baumeister nach Berlin zurückgekehrt war, war er Lehrer an der Bauakademie.
1809 König Friedrich Wilhelm III. bestätigt die am 1. Mai 1809 erfolgte Wahl Leopold von Gerlachs zum Oberbürgermeister von Berlin.
1888 Deputationen aller Berliner Brauereien veranstalten mit Genehmigung des Polizeipräsidiums einen Fackelzug zu Ehren des fünfzigjährigen Bestehens der Berliner Bockbrauerei.
1945 Mit einem Befehl der sowjetischen Kommandantur werden die Grenzen des Verwaltungsbezirks Mitte neu festgelegt. Dadurch kam vorübergehend die ehemalige Reichsdruckerei, die vorher im Verwaltungsbezirk Kreuzberg lag, zum Verwaltungsbezirk Mitte.


9. Mai

1574 Bürgermeister und Rat der Stadt Berlin bekunden, daß Andreas Fischer, Bürgermeister zu Neuruppin, ihnen 850 Gulden in Talern und Groschen, wobei drei Taler vier Gulden entsprechen, geliehen hat. Sie wollten den Betrag mit jährlich 45 Gulden verzinsen.

1894 Bei Karlshorst (Lichtenberg) wird an der Niederschlesisch- Märkischen Eisenbahn zeitgleich mit der Eröffnung der Pferdehindernisrennbahn der Haltepunkt »Rennbahnhof« in Betrieb genommen.
1933 Eine Gruppe von Pfarrern gibt auf einer Pressekonferenz im Hotel Adlon (Mitte) der Öffentlichkeit einen »Aufruf der Jugendreformatorischen Bewegung zum Neubau der Kirche« bekannt. Zu den Jugendreformern gehörte auch Martin Niemöller.


10. Mai

1799 Wilhelm Adolf Lette wird in Kienitz, Kreis Soldin (Neumark) geboren. Lette war der »Organisator und Förderer der weiblichen Erwerbstätigkeit«.
1892 Für die Apostel-Paulus- Kirche in Schöneberg wird der Grundstein gelegt. Architekt war der Königliche Baurat Franz Heinrich Schwechten.
1909 Die gesamte Anlage des Sommerbades Lichterfelde – das Herren- und Damenbad – wird der Öffentlichkeit übergeben. Der Bau der Badeanstalt mit dem Restaurationsgebäude hatte 304 794,05 Mark gekostet.

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1925 Im Berliner Sportpalast findet das Werbe-Turn- und Sportfest der Turngemeinde in Berlin zum »Gedächtnis ihrer vor 77 Jahren erfolgten Gründung und des vor 50 Jahren in ihrem Betrieb aufgenommenen Jugendturnens« statt.
1946 Die zunächst zurückgestellten Bewerber, die sich nun für das Wintersemester 1946/47 an der Berliner Universität immatrikulieren lassen wollen, werden aufgefordert, zuvor eine Arbeitsleistung von 200 Stunden für den Universitätsaufbau zu erbringen.


11. Mai

1654 Kurfürst Friedrich Wilhelm erteilt dem Consistorium den Befehl, darauf zu achten, daß im ganzen Land »... keine Theologica ohne Censur gedruckt werden sollte«.
1741 Oberhofprediger Daniel Ernst Jablonski hält am Himmelfahrtstag seine letzte Predigt. Danach mußte er sich mit Fieber niederlegen und starb 14 Tage später.
1916 Das preußische Fischereigesetz wird erlassen.
1948 Der Senat der Berliner Universität spricht sich in einem Beschluß einstimmig gegen die am gleichen Tage von der Stadtverordneten- Versammlung von Groß-Berlin beschlossene Gründung einer zweiten Universität in Berlin aus.

1953 Der Senat billigt die Pläne zum Durchstich eines Kanals zwischen dem Westhafen und der Charlottenburger Schleuse (Westhafenkanal). Die erforderlichen vier Millionen Mark zur Realisierung kamen aus Notstandsmitteln der Wertschaffenden Arbeitsförderung (WAF).


12. Mai

1684 In der Dorotheenstadt wird zum erstenmal ein Jahrmarkt gehalten.
1685 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, wendet sich mit einem Reskript an die Magistrate in Berlin, Cölln und Friedrichswerder wegen der Einrichtung einer Feuerkasse nach dem Muster der Hamburger Feuer- Sozietät.
1856 Junge Absolventen des Berliner Gewerbe- Instituts gründen anläßlich der zehnjährigen Stiftungsfeier des »Akademischen Vereins Hütte« in Alexisbad (Harz) den »Verein Deutscher Ingenieure« (VDI), den heute größten Ingenieurverband Europas.

1883 Die »Allgemeine deutsche Ausstellung auf dem Gebiet der Hygiene und des Rettungswesens« am Lehrter Bahnhof (Tiergarten) wird eröffnet. Anstelle des im Vorjahr abgebrannten Gebäudes war ein feuersicherer Eisen-, Glas- und Wellblechbau entstanden.
1905 Ein erster Entwurf zum Bau des Osthafens liegt der Stadtverordneten- Versammlung vor.


13. Mai

1861 Auf dem Schinkelplatz vor der Bauakademie (Mitte) wird das von Friedrich Drake und August Kiß geschaffene Beuth-Denkmal enthüllt.
1880 Die Pferdebahn Potsdam wird eröffnet.
1885 In Berlin findet die 100. Sitzung des Reichstages statt.
1910 Der Neubau der II. Medizinischen Klinik der Charité wird feierlich eingeweiht.
1931 Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Henry Graf de Baillet-Latour, teilt mit, daß die Spiele 1936 an die Stadt Berlin vergeben sind.
1945 Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges beginnt der Rundfunksender Berlin aus dem Sender Berlin-Tegel – zunächst nur für eine Stunde – wieder zu senden. Ab 15. Mai wurde unter dem Namen Berliner Rundfunk aus der Masurenallee (Charlottenburg) gesendet.

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   114   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
14. Mai
1734 Der Chemiker und Mediziner Georg Ernst Stahl stirbt in Berlin. Stahl hatte u. a. die Theorie aufgestellt, daß die Brennbarkeit der Stoffe von einem sogenannten Phlogiston herrühre. Die Verbrennung wurde von Lavoisier als Sauerstoffaufnahme erkannt.
1818 König Friedrich Wilhelm III. genehmigt durch Allerhöchste Kabinetts- Order den Ankauf eines Grundstücks in der Ziegelstraße, das durch den Fiskus bereits am 1. April übernommen wurde, um dort eine chirurgische Klinik der Berliner Universität einzurichten.
1900 In der Glogauer Straße 12–13 (Kreuzberg) wird die vierte öffentliche Lesehalle der Stadt Berlin eröffnet. Sie lag über der Turnhalle auf dem Grundstück des Schulgebäudes, das zu Ostern 1900 vollendet worden war.
1928 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet eine Kundgebung der Deutschen Demokratischen Partei zur Wahl des Reichs- und des Preußischen Landtags statt. Es sprachen u. a. Heinrich Johann Graf von Bernstorff und Gustav Böss, Oberbürgermeister von Berlin.
1945 Sechs Lichtspieltheater des Bezirks Prenzlauer Berg nehmen den Kinobetrieb wieder auf. Zur Aufführung gelangten zunächst nur unsynchronisierte sowjetische Filme.


15. Mai

1356 Markgraf Ludwig der Römer verleiht die Hälfte der Mühle zu Spandau an die von Schlieffen.
1743 Die in Böhmisch- Rixdorf angesiedelten böhmischen Bauern erhalten Hofbriefe ausgestellt. Ihre Güter wurden Erbpachthöfe, die sie veräußern – allerdings lediglich an böhmische Käufer – oder an ihre Kinder vererben konnten.
1819 Die Anpflanzung von 46 Kastanienbäumen im Umfeld der Neuen Wache (Kastanienwäldchen, Mitte) ist abgeschlossen.
1928 Das Bahnbetriebswerk Lichtenberg- Friedrichsfelde erhält den Namen Friedrichsfelde. Mit Zusammenführung der Lokalverkehrs- Stadt-, Ring- und Vorortbahnen unter der Bezeichnung S-Bahn im Jahre 1930 wurde aus dem Werk das S-Bahn- Betriebswerk Friedrichsfelde.
1963 Der Sender Freies Berlin (SFB) nimmt am Scholzplatz (Charlottenburg) einen neuen Sendemast in Betrieb, um mehr Zuschauer in der DDR mit seinem Fernsehprogramm erreichen zu können.

1986 Die BVG (West) führt für die U- und S-Bahnen die offiziellen Linienbezeichnungen U 1, U 2, ... sowie S 1, S 2 usw. ein.


16. Mai

1685 Der Apotheker Christoph Fahrenholtz stirbt. Fahrenholtz leitete von 1635 bis 1685 die kurfürstliche Hofapotheke.
1787 Auf »Königl. Special- Befehl« ergeht ein »Publicandum gegen die Verwüstungen der Anpflanzungen und Besaamungen im Thiergarten zu Berlin«. Zuwiderhandlungen wurden mit fünf Taler Strafe geahndet, wovon der Anzeiger die Hälfte erhielt.
1846 Zwei Studentenvereinigungen des Berliner Gewerbeinstituts schließen sich zum »Verein der Zöglinge des Königlichen Gewerbe- Instituts« (später Verein »Hütte«) zusammen. 22 Mitglieder unterzeichneten die aus 31 Paragraphen bestehenden Statuten
1945 Als eine der ersten Omnibuslinien der Berliner Verkehrs- Gesellschaft (BVG) nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Strecke vom Königstor nach Weißensee in Betrieb genommen.

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17. Mai
1848 Der ehemalige Gastwirt Ludwig (Louis) Gräbert beantragt eine Theaterkonzession. Gräbert betrieb vor den Toren der Stadt, in der Zehdenicker Straße, das Vorstädtische Theater.
1868 In Hoppegarten wird die erste moderne Pferderennbahn Berlins eröffnet.
1884 Per Gesetz wird die Berlin- Hamburger Bahn verstaatlicht.
1934 Nach einer an diesem Tage erfolgten Anordnung des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung ist der Zuzug nach Berlin nur nach vorheriger Zustimmung des zuständigen Arbeitsamtes möglich.


18. Mai

1572 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt die Privilegien der Schützengilde zu Cölln.
1686 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, ernennt die Medaillenmaler Gebrüder Amy und Jean Pierre Huant zu Hofmalern. Sie gehörten zu den besten französischen Medaillenmalern und wurden besonders durch ihre Emailleminiaturen an Uhren bekannt.

1805 Der Dichter Friedrich von Schiller reist nach seinem Berlin- Aufenthalt wieder nach Weimar ab. Pläne, seinen Wohnsitz in Berlin zu nehmen, gab er nach einer Gehaltszulage von seinem Landesherrn, Herzog Karl August, wieder auf.
1952 Die unter ostdeutscher Leitung stehende Deutsche Reichsbahn legt den Anhalter Bahnhof in West-Berlin still. Das Empfangsgebäude war 1880 nach Entwürfen von Franz Schwechten entstanden. Es wurde 1959 bis auf die Reste der Fassadenfront abgetragen.
1979 Das Pankower Standesamt wird nach dem Einbau des historischen Hochzeitszimmers, geschaffen von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann, wiedereröffnet. Das Zimmer befand sich in einem 1974 abgerissenen Gebäude des alten »Fischerkietzes« in Stadtmitte.


19. Mai

1871 Eine Allerhöchste Kabinetts- Order ordnet die Formierung eines »Eisenbahn- Bataillons« an, das sein Quartier in Schöneberg bezieht.

1914 Die Hochbahn- Omnibus- Gesellschaft, das Busunternehmen der Hochbahngesellschaft, nimmt die Buslinie A, Stettiner Bahnhof (Mitte) – Hermannplatz (Hobrechtstraße) bzw. Stettiner Bahnhof – Neu Tempelhof (Dreibundstraße/ Ecke Hohenzollernkorso) in Betrieb.
1927 Das Großkraftwerk Klingenberg in Rummelsburg (Lichtenberg), das am 14. Mai feierlich eingeweiht wurde, wird eröffnet.
1933 In den Ausstellungshallen am Kaiserdamm (Charlottenburg) wird die Deutsche Gartenbauausstellung zu Berlin eröffnet. Es war die erste große Hallenschau von Gärtnern, Blumen- und Gemüsezüchtern sowie Gartenarchitekten in Deutschland.


20. Mai

1713 Die um 1708 neu erbaute »Mühle beym Schlosse« und die Friedrichswerdersche Mühle (beide zusammen: »die Werderschen Mühlen«, Mitte) werden auf vier Jahre an die Königliche Amtskammer verpachtet.
1891 Für die evangelische Gethsemanekirche an der Stargarder Straße wird der Grundstein gelegt. Die »Volkskirche«, vom Geheimen Baurat August Orth auf dem Gelände, das Caroline von Griebenow der Gemeinde kostenlos überlassen hatte, gebaut und 1893 eingeweiht.

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   116   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1927 Im ausverkauften Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden die Endkämpfe der Europameisterschaften im Amateurboxen statt. Vor 11 000 Zuschauern wurden vier deutsche Boxer Europameister.


21. Mai

1911 Der Mediziner Adolf Schmidtmann, Gründer der Königlichen Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung in Berlin und deren Leiter von 1901 bis 1910, stirbt in Marburg.
1927 Im Berliner Sportpalast wird der II. Reichskongreß der Roten Hilfe Deutschlands mit einer Ansprache Wilhelm Piecks eröffnet. Ins Ehrenpräsidium wurden u. a. Clara Zetkin, die Präsidentin der Internationalen Roten Hilfe, und Max Hoelz gewählt.
1945 Der Berliner Rundfunk sendet wieder ganztägig. Er war auf der Frequenz 356 Meter = 841 kHz zu empfangen.
1950 Die BVG eröffnet ihre erste Straßenbahn- Ausflugslinie von Neukölln nach Pichelsdorf (Spandau).

1964 Der Physiker James Franck, der von 1906 bis 1920 am Kaiser-Wilhelm- Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin- Dahlem arbeitete, stirbt in Göttingen. Franck hatte 1925 zusammen mit Gustav Hertz den Nobelpreis für Physik erhalten.


22. Mai

1764 Den Unternehmern der »Lioner Gold-, Silber- und Drat-Fabrique«, dem Kaufmann Samuel Ludewig Meyel, dem Stadtverordneten und Posamentenmacher Johann Friedrich Berg und Johann Daniel Felix, wird ein 20jähriges Privileg für ganz Preußen erteilt.
1886 Im Ausstellungspavillon der Königlichen Akademie der Künste, Alt-Moabit (Tiergarten), wird die Jubiläums- Kunstausstellung eröffnet. 100 Jahre zuvor hatte die erste Berliner Kunstausstellung stattgefunden.
1894 Die Gemeindekommission der Berliner Stadtverordneten- Versammlung fordert eine gesetzliche Neuregelung der kommunalen und polizeilichen Angelegenheiten für die Berliner Vororte.
1945 Der U-Bahn- Streckenabschnitt Alexanderplatz – Schönhauser Allee der Linie A wird als erster Teilabschnitt des Berliner U-Bahn- Netzes eingleisig wieder in Betrieb genommen.

23. Mai
1657 Die Bürgermeister und Ratsherren der Kurfürstlich- Brandenburgischen Residenz- und Hauptstädte Berlin und Cölln an der Spree geben einen Anhang und eine Erklärung zu der am 6. März 1656 veröffentlichten Fleischerordnung bekannt.
1747 Friedrich II. erläßt eine »Allerhöchste Kabinettsordre«, derzufolge der Magistrat die Gerichtsbarkeit über die im Tiergarten gelegenen Häuser behält.
1810 Wilhelm von Humboldt überreicht König Friedrich Wilhelm III. einen Generalbericht zur Ausführung der Kabinettsorder vom 16. August 1809, die als Stiftungsurkunde der Berliner Universität gilt.
1916 Ein Schreiben der Abt. II beim Polizeipräsidenten von Berlin informiert die Apothekervorstände, daß durch kriegsbedingten Rohstoffmangel Ersatzstoffe zum Einsatz kommen müssen, die nicht immer den Vorschriften des Deutschen Arzneibuches entsprechen.
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   117   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1925 Alle Flußbadeanstalten in der Innenstadt Berlins werden geschlossen. Schlechte hygienische Bedingungen und fortschreitende Uferbebauung waren die Gründe für die Schließung. 1802 war an der Friedrichsbrücke die erste Flußbadeanstalt errichtet worden.


24. Mai

1848 Der Berliner Konstitutionelle Klub fordert die Abgeordneten der Preußischen Verfassunggebenden Versammlung auf, sich zur »konstituierenden Versammlung« zu erklären. Dieselbe Aufforderung erging nochmals am 27. Mai.
1898 Zwischen Berlin und Potsdam findet das erste Autorennen statt.
1910 Das Kriegsministerium gibt sein Einverständnis zum Verkauf von einem Teil des Exerzierplatzes »Einsame Pappel« an die Stadt Berlin.
1963 Die 13. Hauptversammlung des Deutschen Städtetages – seit 1952 erstmals wieder in Berlin tagend – wählt im Ernst-Reuter- Haus den Stuttgarter Oberbürgermeister Klett zum neuen Präsidenten als Nachfolger des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Willy Brandt.

25. Mai
1548 Kurfürst Joachim II. Hektor verspricht den Ratsherren der Stadt Berlin, für die ihm überlassenen Besitzungen 8 400 Gulden als Entschädigung zu zahlen.
1848 In der Berliner Stadtverordneten- Versammlung wird der Antrag gestellt, die Preußische Verfassunggebende Versammlung aufzufordern, den vom König unterzeichneten Verfassungsentwurf für eine konstitutionelle Monarchie zu verwerfen.
1809 Nach der am 1. Mai erfolgten Wahl des Oberbürgermeisters und seines Stellvertreters werden die übrigen Mitglieder des Berliner Magistrats gewählt, und zwar die zehn besoldeten und die 15 unbesoldeten Stadträte.
1895 Der Landrat des Kreises Niederbarnim, Wilhelm von Waldow, genehmigt die Gründung der »Colonie Carlshorst«. Das als Prinzenviertel bekannte Gebiet zwischen Wandlitzstraße, Traberweg, Treskowallee und Trautenauer Straße ist der älteste Teil Karlshorsts.
1923 Im Berliner Sportpalast finden im Rahmen der Berliner Turn- und Sport-Woche vom 4. bis 30. Mai neben Amateurkämpfen im Jiu-Jitsu, Boxen und Ringen auch Profiboxkämpfe statt.
1945 Ein Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten erlaubt dem Berliner Magistrat, die Stadtpolizei, das Gericht und die Staatsanwaltschaft zu organisieren.


26. Mai

1849 Die Kaserne der Lehr- Eskadron in der Lindenstraße 36 (nach Neugliederung des Geländes Lindenstraße 30/31) wird freigezogen. Die Ausbildungsstätte der preußischen Kavallerie wurde nach Schwedt/ Oder verlegt.
1920 Die Hochschule für Leibesübungen zieht in einen neuerrichteten Bau nördlich des Deutschen Stadions (Charlottenburg) ein.
1952 Die Exklave Steinstücken (Zehlendorf) wird durch DDR-Organe vom Westberliner Territorium abgeriegelt. Zugang erhielten nur noch Personen, die dort polizeilich gemeldet waren.

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1963 Die Deutsche Reichsbahn nimmt zwischen Berlin- Schönefeld und Wünsdorf den Wendezugbetrieb auf. Um Rangierarbeiten zu sparen, wurde der Personenzug auf der Hinfahrt von der Lokomotive gezogen und auf der Rückfahrt geschoben.
1985 Im Olympiastadion (Charlottenburg) findet erstmals nach Kriegsende wieder ein Endspiel um den DFB- Vereinspokal statt. Bayer 05 Uerdingen schlug den FC Bayern München mit 2:1 Toren.


27. Mai

1742 Am Vormittag findet in allen Kirchen der Stadt und der Vorstädte aus Anlaß des Sieges der Königlichen Armee bei Chotusitz ein Lob- und Dankopfer statt. Königin Elisabeth Christine und die Königinmutter wohnten dem Gottesdienst in der Schloßkirche bei.
1925 Das Schiedsgericht, das offengebliebene Fragen bei der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin im Jahre 1920 zu klären hat, legt fest, daß Berlin an den Kreis Niederbarnim 3 100 000 Mark Entschädigung zahlen muß.

1947 Die bis zum 30. Juni 1947 dauernden Betriebsrätewahlen beginnen. Dazu führen der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) und die darin agierende Unabhängige Gewerkschaftsopposition (UGO) in nahezu allen Berliner Betrieben Versammlungen durch.
1952 Auf Anordnung der DDR- Behörden werden sämtliche Telefonleitungen zwischen Ost- und West-Berlin sowie zwischen West-Berlin und der DDR gekappt.
1959 Der letzte Tag des von der Sowjetunion gestellten Berlin- Ultimatums vom 27. November 1958 endet ohne Zwischenfälle. Seit 11. Mai verhandelten die vier Großmächte im Rahmen der Genfer Außenministerkonferenz u. a. über die Berlin-Krise.


28. Mai

1197 In einer von Markgraf Otto II. ausgestellten Urkunde erfolgt die Erwähnung eines askanischen Vogtes in Spandow und damit die Ersterwähnung von Spandau.
1336 Markgraf Ludwig der Ältere gibt dem Kloster Spandau für die Aufnahme der Tochter Albert Gruelhuts den See Falkenhagen und dem Kloster entzogene Einnahmen aus den Mühlen zu Spandau zurück.

1740 Heinrich von Podewils, der beim König höchstes Vertrauen genießt, wird Zeuge der denkwürdigen Ansprache, in der Friedrich Wilhelm I. in Potsdam seinem Sohne die politischen Interessen des Staates darlegt. Podewils hat diese Rede schriftlich niedergelegt.
1886 Die Schloßbau- Kommission besichtigt den Ausbau des Schloßapothekenflügels. Auf Leitern stiegen die Gutachter bis in die Giebel hinauf und untersuchten sorgsam das Holz und das Mauerwerk.


29. Mai

1289 Die Berliner Ratsmänner Jakob von Litzen, Zabel von Stenhusen, Denecke von Belgheren und Johannes Buch bestätigen den Tuchmachern das Recht, Mitglieder ihrer Gilde um sechs Pfennige zu pfänden, die einer Vorladung nicht folgen.
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bestätigt die Bürgermeister und Ratsmänner von Berlin und Cölln.
1794 Johann Heinrich von Maedler wird in Berlin geboren. Der spätere Astronom übte zunächst den Lehrerberuf aus. Viele seiner astronomischen Beobachtungen haben Eingang in die Lehrbücher der Astronomie gefunden.

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1957 Das erste nach dem Zweiten Weltkrieg in West-Berlin gebaute Fahrgastschiff erhält beim Stapellauf den Namen »Ernst Reuter«.
1967 Papst Paul VI. ernennt den Berliner Bischof Alfred Bengsch zum Kardinal.


30. Mai

1785 Heinrich Andreas de Cuvry wird in Berlin geboren. Cuvry war von 1814 bis 1850 Mitglied des Magistrats von Berlin; er war Stadtrat für Armenwesen und Stadtältester.
1863 Der Afrikaforscher Johann Heinrich Barth wird als außerordentlicher Professor an die Berliner Universität berufen.
1899 Kaiser Wilhelm II. erteilt die Genehmigung zur Errichtung des Neuen Romanischen Hauses auf dem Grundstück Kurfürstendamm 238 (Charlottenburg), nachdem der Architekt Franz Schwechten seinen endgültigen Entwurf eingereicht hatte.
1933 Die Stadtverordneten- Versammlung beschließt, die aus Leihbüchereien aussortierten Bücher »marxistischen, jüdischen und pazifistischen Inhalts« künftig für den Leihverkehr sperren zu lassen, sie jedoch für den »wissenschaftlichen Gebrauch« aufzubewahren.

1946 Im vormaligen Berliner Prater in der Kastanienallee wird mit einer Feierstunde die »Volksbühne des Hebbel- Theaters« eröffnet. Aus diesem Anlaß sang Ernst Busch erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg einige seiner Lieder.


31. Mai

1440 Markgraf Friedrich der Jüngere gestattet Heinz Donner, daß er die Heidemühle und Einkünfte aus der Mühle zum Rabenstein an den Berliner Bürger Jacob Heideken verpfändet.
1842 König Friedrich Wilhelm IV. stiftet zum bestehenden Militärorden Pour le mérite die »Friedensklasse für Verdienste um Wissenschaften und Künste«.
1848 Der Gutsbesitzer Griebenow unterzeichnet die Schenkungsurkunde für den Begräbnisplatz der Deutsch-Katholischen Gemeinde Berlins in der Pappelallee (Prenzlauer Berg).
1885 Der »Verein Seglerhaus am Wannsee« und der »Berliner Regatta- Verein« halten ein großes Wettsegeln auf dem Wannsee ab. Die Strecke ging über 18 km am Südufer entlang bis zur Insel Lindwerder und zurück.

1916 Unter der Nr. DRP 300617 erhält Walter Schottky, Physiker bei Siemens & Halske in Berlin, ein Patent für die Gitter- Verstärkerröhre.
1945 Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wird die BVG- Personenschiffahrt in Kladow wieder aufgenommen.
1958 Mit der Eröffnung des U-Bahn- Abschnitts zwischen Kurt-Schumacher- Platz und Tegel werden in diesem Bereich fünf Straßenbahnlinien eingestellt.
1992 Das Jagdschloß Grunewald wird zu seinem 450. Jubiläum nach rund einjähriger Renovierung feierlich wiedereröffnet. Das von Kurfürst Joachim II. Hektor in Auftrag gegebene Schloß wurde 1542 von Baumeister Caspar Theyss errichtet.
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