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1. April
1710 Der Magistrat von Berlin kauft das Dorf Reinickendorf nach dem Tod des damaligen Besitzers, Hofrat Andreas Erasmus Seidel, für 4 341 Taler, 18 Groschen und vier Pfennige zurück.
1783 Der Arzt Ernst Ludwig Heim siedelt von Spandau nach Berlin über. Heim eröffnete in der Markgrafenstraße (Mitte) eine Praxis, wurde Leibarzt der Prinzessin Amalie und erhielt den Titel eines Hofrats mit 200 Talern Gehalt.
1899 Die Villenkolonie Grunewald, die 1889 auf Anregung des Reichskanzlers Otto Fürst von Bismarck entstanden war, wird durch Allerhöchsten Erlaß selbständige Landgemeinde.
1912 Das Gesetz über die Bildung des Zweckverbandes Groß-Berlin tritt in Kraft. Er führte Berlin mit sieben Städten sowie den Landkreisen Teltow und Niederbarnim zusammen.

2. April
1306 Markgraf Hermann vereinbart mit dem Heiliggeisthospital zu Spandau, daß die Getreideernte, die das Kloster aus Mühlen in Berlin erhält, gegen Steuereinnahmen in Teltow und Schönow getauscht wird.

1465 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn errichtet in der Domkirche das erste Berliner Domkapitel und führt es feierlich ein. Die kirchliche Einweihung erfolgte durch den für Berlin zuständigen Bischof von Brandenburg, Dietrich von Stechow.
1816 Es ergeht eine Königliche Kabinettsorder zum Bau der Neuen Wache Unter den Linden (Mitte).
1851 Die Statuten der »Corporation der Apotheker Berlins«, vormals »Berliner Apothekerkonferenz«, werden genehmigt.
1922 Im Hugenberg- Konzern erscheint die erste Ausgabe der »Berliner Illustrierten Nachtausgabe«.
1951 Der Senat beschließt die Bildung eines vorbereitenden Rundfunkrats für einen eigenen Berliner Sender, dessen Vorsitz der Senator für Volksbildung haben soll.
1965 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt übergibt das Büro- und Geschäftshaus Europa-Center am Breitscheidplatz (Charlottenburg) in Anwesenheit von 1 500 Ehrengästen seiner Bestimmung.
3. April
1356 Markgraf Ludwig der Römer bestätigt den Münzmeistern zu Kyritz, Berlin, Brandenburg, Prenzlau, Stendal und Königsberg den Empfang eines von jedem derselben geleisteten Vorschusses von 50 Mark Silber.
1788 Königin Friederike, Gemahlin Friedrich Wilhelms II., kauft ein Grundstück in der Oranienburger Straße (Oranienburger Straße 78, Mitte) zur Erweiterung des Schloßparks Monbijou für 4 000 Taler.
1804 Der von Ernst Friedrich Ludwig Robert für deutsche Bühnen bearbeitete Einakter von Molière »Précieuses ridicules« (»Die Ueberbildeten«) wird in Berlin erstmals aufgeführt.
1870 Der Geschichtsforscher und Philologe Philipp Jaffé erschießt sich aus ungeklärten Gründen. Jaffé war der erste Jude in Preußen, der zum außerordentlichen Professor für Geschichte an der Berliner Universität ernannt wurde.
1916 Das Kriegsministerium erläßt gegenüber den Städtischen Elektrizitätswerken Berlin (StEW) eine Enteignungsorder über 644 200 Kilogramm Kupfer. Durch Ausschlachten von Maschinen und Transformatoren mit großem Kupferanteil und Herausnahme von Kabeln konnten diese Mengen aufgebracht werden, ohne den Betrieb zu behindern.
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4. April
1785 Bettine(a) von Arnim wird in Frankfurt am Main geboren. Die Schriftstellerin, Schwester des Dichters Clemens Brentano, lebte nach der Heirat mit Achim von Arnim 1811 abwechselnd auf Gut Wiepersdorf und in Berlin.
1848 Der Fabrikbesitzer Johann Friedrich August Borsig wird Major der Bürgerwehr. Er befehligte das 17. Bürgerwehrbataillon, dem seit Juni auch vier Kompanien Maschinenbauer angehörten.
1919 Der Reiseschriftsteller und Erzähler August Trinius stirbt in Waltershausen am Nordhang des Thüringer Waldes. In Berlin, wo er fast drei Jahrzehnte lebte, wurde er zuerst bekannt durch seine zwischen 1884 und 1887 erschienenen »Märkischen Streifzüge« in drei Bänden.

5. April
1770 König Friedrich II. läßt eine »Gerichts- Ordnung, nebst revidirter Sportel- Ordnung (Gerichtsgebührenordnung) für die Stadtgerichte der Königlichen Haupt- und Residentz- Städte Berlin, auch erneuerte Taxe für die Advocaten« veröffentlichen.
1817 Der auf der »Dampfbootstelle« Pichelsdorf bei Spandau gebaute und vom Stapel gelaufene Raddampfer »Courier« fährt von Berlin nach Hamburg ab.

1901 Curt Bois wird in Berlin geboren. Bois debütierte sechsjährig im Berliner Theater des Westens. Er war Schauspieler, Kabarettist und Komiker. 1933 emigrierte er und lebte bis 1950 in den USA. Nach der Rückkehr spielte er zunächst am Deutschen Theater.
1946 Im Berliner Hebbel- Theater findet die Premiere von Friedrich Hebbels Drama »Judith« unter der Regie von Karl-Heinz Martin statt.
1972 Auf dem Zentralflughafen Berlin- Tempelhof wird der 50millionste Fluggast – von der Einführung des zivilen Luftverkehrs 1924 an gerechnet – empfangen.

6. April
1349 Berlin, Cölln und weitere märkische Städte verpflichten sich, den askanischen Fürsten – die durch den »falschen Woldemar« repräsentiert werden – treu zu bleiben.
1790 Staatsminister Johann Christoph von Wöllner genehmigt einen von Bibliothekar Johann Erich Biester vorgeschlagenen Plan für die Aufstellung von Beständen der Königlichen Bibliothek zu Berlin nach dem Vorbild der Kurfürstlichen Bibliothek in Dresden.

1878 Erich Mühsam wird in Berlin geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Lübeck lebte er seit 1901 als freier Schriftsteller in Berlin. Nach dem Reichstagsbrand wurde er von der Gestapo verhaftet, eingekerkert und 1934 im KZ Oranienburg umgebracht.
1933 Die »Vossische Zeitung« meldet, daß Juden nicht mehr als Kassenärzte zugelassen werden.
1949 Die drei westlichen Militärkommandanten verkünden eine »Entnazifizierungs- Amnestie« für alle nach dem 1. Januar 1919 geborenen Personen. Ausgenommen waren aktive Nationalsozialisten.

7. April
1876 Heinrich Tessenow wird in Rostock geboren. Der Architekt baute u. a. den Innenraum von Schinkels Neuer Wache in Berlin zu einem Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges um. Er war Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin.
1921 In Berlin wird die Deutsche Fernkabel- Gesellschaft (DFKG) als Tochterunternehmen der Deutschen Reichspost, der AEG, der Firmen Siemens & Halske und Felten & Guillaume Carlswerk gegründet.

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1946 Nach der Urabstimmung vom 31. März wählen die Gegner einer Vereinigung von KPD und SPD auf dem Parteitag in der Zinnowaldschule (Zehlendorf) einen neuen Bezirksvorstand. Die Berliner SPD war damit gespalten.
1960 Josef Orlopp, nach 1945 Stadtverordneter und Stadtrat, bis 1946 Mitglied der SPD, später Regierungsbeauftragter der DDR für den innerdeutschen Handel, stirbt. Beigesetzt wurde er am 20. April an der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde.

8. April
1694 Es wird bekanntgegeben, »an welche Oerter aus der ... Residentz Berlin, Briefe bestellt werden können, imgleichen was von denen Passagierern, welche sich der fahrenden Posten gebrauchen an Meilen- und Postilion- Geld ... bezahlet werden soll«.
1818 August Wilhelm Hofmann wird in Gießen geboren. Der Chemiker kam 1865 als Nachfolger Eilhard Mitscherlichs an die Berliner Universität. Hofmann befaßte sich hauptsächlich mit der Farbstoffentwicklung. 1888 wurde er in den Adelsstand erhoben.

1897 Die Elektricitäts- Lieferungs- Gesellschaft (ELG) wird als Tochtergesellschaft der Allgemeinen Elektricitäts- Gesellschaft (AEG) gegründet. Die ELG übernahm den Betrieb des 1896/97 erbauten Gemeinde- Elektrizitätswerks Zehlendorf.

9. April
1518 Kurfürst Joachim I. Nestor erlaubt seinem Hausvogt Hans von Krummensee, den Kalandsbrüdern eine jährliche Rente von sechs Gulden aus dem Krug von Schönfließ zu verschreiben.
1853 Die Probenummer der Berliner »Volks-Zeitung« erscheint. Als Zielsetzung nannte das Blatt Volksheil, Volkswohl und Volksbildung. In sozialen Fragen folgte es den Prinzipien des Gründers der Genossenschaften und Konsumvereine, Hermann Schulze-Delitzsch.
1871 Der Dramaturg und Ästhetiker Heinrich Theodor Rötscher stirbt in Berlin. Er verfaßte die »Abhandlungen zur Philosophie der Kunst« und »Die Kunst der dramatischen Darstellung«, die auch als »Bibel der Schauspieler« bezeichnet wurde.

1934 Der Techniker Oskar von Miller stirbt in München. Von Miller hatte mit Emil Rathenau 1883 die Deutsche Edison- Gesellschaft für angewandte Elektricität gegründet und war von 1887 bis 1889 Vorstandsmitglied der Berliner Elektricitäts- Werke.
1966 Die Ostberliner Beschäftigten arbeiten von nun an in jeder zweiten Woche bei vollem Lohnausgleich nur noch an fünf Tagen. Für einen Teil der Berufstätigen reduzierte sich die wöchentliche Arbeitszeit auf 45 bzw. 44 Stunden.

10. April
1650 Nach seiner 1646 erfolgten Vermählung mit Luise Henriette von Oranien zieht Kurfürst Friedrich Wilhelm erstmals mit seiner Gemahlin in Berlin-Cölln ein.
1891 Der Maurermeister Carl Rabitz stirbt in Berlin. Rabitz hatte seit 1854 eine eigene Maurerfirma und entwickelte hier die sogenannte Rabitzwand, auf die er 1878 das Patent DRP 3789 erhielt.
1926 Die städtischen Gremien beschließen die Anlegung eines Volksparkes in den Rehbergen im Wedding.
1927 Im Ullstein- Verlag erscheint die erste Ausgabe der Wochenendzeitung für Stadt und Land »Grüne Post«.

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1930 Der nördliche Abschnitt der U-Bahn- Linie Gesundbrunnen – Leinestraße (Neukölln) von Neanderstraße (Heinrich-Heine- Straße) bis Gesundbrunnen wird in Betrieb genommen, so daß ein durchgängiger Verkehr auf der 10,2 Kilometer langen Gesamtstrecke möglich wurde.

11. April
1486 Kurfürst Johann Cicero, seit März neuer Regent der Mark Brandenburg, bestätigt die Rechte und Privilegien von Berlin und Cölln.
1873 Gustav August Johann Heinrich Böß wird in Gießen geboren. Er war von 1921 bis 1930 Oberbürgermeister der seit 1920 neuen Einheitsgemeinde Berlin.
1926 Das 2,710 km lange U-Bahn- Teilstück Hasenheide (Südstern) – Bergstraße (Karl-Marx- Straße) mit den Stationen Hermannplatz, Rathaus Neukölln und Bergstraße (Karl-Marx- Straße) wird in Betrieb genommen. Die Zahl der U-Bahnhöfe stieg auf 64.

12. April
1265 Markgraf Otto III. übereignet dem Kloster Spandau vier Hufen Landes, die diesem zuvor vom Ritter Dietrich von Barnim im Dorf Seegefeldt überlassen worden waren.
1803 Johann Wilhelm Zinkeisen wird in Altenburg geboren. Der Historiker und Journalist kam 1840 nach Berlin und wurde Hauptredakteur der »Staatszeitung«, aus der 1843 die »Allgemeine Preußische Zeitung« und im Mai 1848 der »Preußische Staatsanzeiger« hervorging.
1833 Der jüdische Friedhof in der Großen Hamburger Straße geht in das Eigentum der Jüdischen Gemeinde über. Die Auflassung war bereits 1827 erfolgt.
1930 Der Hauptausschuß der Deutschen Turnerschaft stimmt den Verträgen mit dem Deutschen Schwimm-Verband, dem Deutschen Fußballbund und der Deutschen Sportbehörde zu. Damit wurde der erste Schritt zur Zusammenarbeit verschiedener Verbände getan.

13. April
1689 Kurfürst Friedrich III. erläßt ein verschärftes Reskript (Anordnung) an die Magistrate der Residenzstädte Berlin und Cölln wegen des Verbots, Degen zu tragen.

1864 Der Berliner Grundbesitzer Julius Bötzow gründet eine Brauerei und errichtet die Lagerstätten für untergäriges Bier auf dem Windmühlenberg (Gebiet zwischen Metzer, Saarbrücker, Straßburger Straße und Prenzlauer Allee, Prenzlauer Berg).
1908 In der Nacht zum 14. April brennt die alte Garnisonkirche (Mitte) nieder.
1915 Der Schriftsteller Stephan Hermlin (eigentlich Rudolf Leder) wird als Sohn eines jüdischen Textilhändlers in Chemnitz geboren. Hermlin war 1933 bis 1936 Drucker in Berlin, emigrierte 1936. Er kehrte 1947 nach Berlin zurück, wo er 1997 starb.
1946 Im Bezirk Wedding werden noch 83 729 benutzbare Wohnungen gezählt. Das war ein Drittel weniger als im Januar des Jahres 1943.

14. April
1741 Gegen Mittag trifft Brigademajor von Grumbkow in Berlin ein. Er bestätigte, daß die von Feldmarschall Graf von Neuperg kommandierte österreichische Armee in der Schlacht bei Mollwitz in Schlesien geschlagen wurde.

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   115   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1881 Erstmals können die Berliner von einer im Torhäuschen am Potsdamer Platz errichteten Telefonzelle aus kommunizieren. Mit »Hier Amt, was beliebt?« meldete sich von 8 bis 21 Uhr die Stimme aus der Telefonzentrale in der Mauerstraße.
1931 Heinrich Sahm wird zum Oberbürgermeister gewählt. Seit dem Rücktritt von Gustav Böß am 1. November 1930 wegen angeblicher Verwicklungen in die Sklarek- Affäre waren die Amtsgeschäfte eineinhalb Jahre vertretungsweise von Arthur Scholtz geführt worden.

15. April
1667 Die neue »Churfürstlich Brandenburgische Consumtions- oder Accise-Ordnung der sämptlichen Städte der Chur und Marck- Brandenburg, auf drey Jahre, vom Ersten Junii Anno 1667 anzurechnen« wird bekanntgegeben.
1763 Den Rektoren der Gymnasien zu Berlin, Cölln und Friedrichswerder wird befohlen, dafür zu sorgen, daß »die Gymnasiasten und Schüler nicht Troupweise herumgehen sollen«.

1841 Karl Marx erhält mit der Dissertation zum Thema »Differenz der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie nebst einem Anhange« sein Doktordiplom. Die Dissertation schrieb er in Berlin und reichte sie an der Universität Jena ein.
1879 Die Wetzlarer Eisenbahngesellschaft eröffnet den Güterverkehr auf der 195 km langen Strecke Berlin – Blankenheim (bei Eisleben) ab Charlottenburg über Grunewald, Wannsee und Beelitz.
1958 Der »Aktionsausschuß der Berliner Jugend gegen den Atomtod« organisiert auf dem Kurfürstendamm einen Schweigemarsch gegen die geplante Atombewaffnung der Bundeswehr, an dem ca. 5 000 Studenten, »Jungsozialisten«, »Falken« und Kommunisten teilnahmen.

16. April
1748 Der Kandidat der Theologie Johann Georg Schultheß gründet in Berlin den »Montags-Klub zur geselligen Unterhaltung von Männern«. Der Klub unterstützte Brandopfer und Opfer von Wasserschäden.

1823 Ferdinand Gotthold Max Eisenstein wird in Berlin geboren. Eisenstein war Mathematiker, zeitweise Privatdozent an der Berliner Universität und arbeitete an der Beweisführung der kubischen und biquadratischen Reziprozitätsgesetze.
1842 Der »Localverein Berlin-Spandau zur Besserung von Strafgefangenen« wird, nachdem er sich selbständig konstituiert hatte, per Kabinettsorder der Aufsicht des Direktoriums des gleichnamigen Hauptvereins unterstellt.

17. April
1538 Kurfürst Joachim II. Hektor ernennt auf Empfehlung von Philipp Melanchthon den Humanisten Johann Weinlöben zum kurfürstlichen Rat.
1750 Im »Revidierten Generalprivilegium über die Judensachen in den preussischen Landen« werden die Rechte und Pflichten der Juden in Berlin wie im übrigen Preußen neu festgelegt und die nach 1714 gewährten Freiheiten eingeschränkt.
1844 In der Oranienburger Straße 18 (Mitte) nehmen etwa 250 Mitglieder an der Eröffnung des Vereinslokals des im Februar gegründeten »Handwerker- Vereins« teil.

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1950 Bundeskanzler Konrad Adenauer eröffnet in der Kaiserallee (ab 18. Juli 1950 Bundesallee, Wilmersdorf) das »Bundeshaus Berlin«, das bis 1990 Sitz des Bevollmächtigten der Bundesregierung in Berlin sowie der Berliner Vertretungen von Bundesministerien war.

18. April
1708 Ein »Reglement, vor die auf dem Königl. Pack-Hoffe angenommene, und zum Auf- und Abladen, auch Wegführung der Güther bestellete Pack-Hoffs- Knechte« wird bekanntgegeben.
1889 Im Preußischen Geodätischen Institut in Potsdam erfolgt die erste als solche erkannte Registrierung eines Fernbebens. Dieses Ereignis gilt als Geburtsstunde der Seismologie als geophysikalische Wissenschaft.

19. April
1670 Oberpräsident Otto Freiherr von Schwerin berichtet dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm vom Antrag jüdischer Familien aus Wien, sich in Kurbrandenburg ansiedeln zu dürfen. Der Kurfürst äußerte Wohlwollen.

1837 Der Theologe und preußische Politiker Johann Peter Friedrich Ancillon stirbt in Berlin. Er war seit 1790 Prediger der Französischen Gemeinde zu Berlin, wurde 1810 Erzieher des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (IV.) und 1832 preußischer Außenminister.
1883 Auf Basis der Verträge vom 13. März erfolgt die Gründung der Aktiengesellschaft Deutsche Edison- Gesellschaft für angewandte Elektricität (DEG). Die Geschäftsstelle der Gesellschaft war in der Leipziger Straße 96 (Mitte).
1951 Das Abgeordnetenhaus beschließt, landwirtschaftliche, gärtnerische und landwirtschaftlich- technologische Institute in West-Berlin zu einem »Hochschulinstitut für Landwirtschaft und Gartenbau« der Technischen Universität Berlin zusammenzuschließen.
20. April
1351 Markgraf Ludwig der Ältere erteilt der Stadt Spandau, die ihm Pferde überlassen hat, einen Schuldbrief.
1449 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht an Hans Enderlein, Vogt zu Liebenwalde, das Dorf Miersdorf mit der Holzungsgerechtigkeit in der Großen Köpenicker Heide.
1828 In Berlin findet die Gründungszusammenkunft einer Vereinigung statt, die sich Gesellschaft für Erdkunde nennt. Die erste Sitzung der neu gegründeten Gesellschaft fand am 5. Juli 1828 statt.
1912 Der »Verein Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt e. V.« mit Sitz in Berlin wird gegründet. Vorläufiger Präsident wurde Oberst Hugo Schmiedecke, Präsident ab Oktober 1912 Hermann Rieß von Scheurnschloß.

21. April
1645 Otto von Schwerin (der Jüngere) wird in Berlin geboren. Kurfürst Friedrich Wilhelm beauftragte den brandenburgischen Geheimen Rat mehrmals mit diplomatischen Missionen. Nach 1688 nahm er als Mitglied des Geheimen Rates seinen Wohnsitz in Berlin.

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1674 In einem Raum im Marstall, den die Berliner Französisch- Reformierte Gemeinde für ihre Gottesdienste nutzt, wird das erste Ehepaar der Gemeinde getraut, der Historiograph Jean-Baptiste de Rocolle und Cathérine Compaing.
1825 Die englische Gasgesellschaft Imperial Continental Gas Association schließt mit dem Ministerium des Inneren einen Vertrag über die Beleuchtung der Straße Unter den Linden mit Gaslaternen.
1927 Der Verband Deutscher Sportjournalisten wird in Berlin gegründet.
1952 Günther Klein, Senator für Bundesangelegenheiten, gibt bekannt, daß nach Inkrafttreten des Dritten Überleitungsgesetzes auch in Berlin Bundesrecht innerhalb eines Monats nach seiner Verkündung im Bundesgesetzblatt in Kraft treten muß.
1970 Der Grundstein für das Kurfürstendamm- Karree in West-Berlin zwischen Kurfürstendamm, Uhlandstraße, Lietzenburger Straße und Knesebeckstraße (Charlottenburg) wird gelegt.
22. April
1719 König Friedrich Wilhelm I. befreit die »Eximirten« (die von städtischen Lasten freigestellten Bürger) auf dem Friedrichswerder (Mitte) von der Entrichtung des ihnen vom Magistrat auferlegten Grundzinses für ihre Häuser.
1889 Arnold Friedrich Vieth von Golßenau (Ludwig Renn) wird in Dresden geboren. Der Schriftsteller war Verfasser sehr erfolgreicher autobiographischer Romane und schrieb nach seiner Rückkehr aus der Emigration im Jahre 1947 in Ost-Berlin u. a. Jugendbücher.
1945 Die Graphikerin, Bildhauerin und Zeichnerin Käthe Kollwitz, die bis 1943 in Berlin lebte, stirbt auf Schloß Moritzburg bei Dresden. Sie wurde u. a. bekannt durch die Zyklen »Der Weberaufstand« und »Der Bauernkrieg«. Als erste Frau wurde sie Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.

23. April
1825 Ein polizeiliches »Reglement für die Fuhrleute, welche Personen gegen Bezahlung von den Toren Berlins nach den benachbarten Orten fahren und von dort zurückbringen«, wird erlassen.

1871 Der Generaldirektor der Königlichen Museen Ignatz Franz Werner Maria von Olfers stirbt in Berlin. Er hatte u. a. Anteil am Erfolg der wissenschaftlichen Expedition, die Karl Richard Lepsius von 1842 bis 1845 nach Ägypten und Nubien führte.
1905 Der Physiker Walter Hermann Nernst kommt als Dozent an die Berliner Universität, wo er sich um die physikalische Chemie, insbesondere die Thermodynamik, verdient machte. Nernst erhielt 1920 den Nobelpreis für Chemie.
1920 Nach viertägiger Dauer wird der Kellnerstreik beendet. Im Hotel »Esplanade« einigten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer darauf, daß Angestellte in den Hotels – ohne Kost und Wohnung – 45 Mark, in anderen Geschäften 40 Mark Zulage wöchentlich erhalten.
1951 Die Geschäftsbereiche Forsten, Güter, Markthallen sowie Schlacht- und Viehhöfe werden vom Senat mit Wirkung vom 1. April 1951 aus der Zuständigkeit des Senators für Verkehr und Betriebe in die des Senators für Wirtschaft und Ernährung übergeben.
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24. April
1823 Friedrich Wilhelm III. genehmigt Schinkels Plan für den Bau eines Museums am Lustgarten (Mitte).
1929 Der Magistrat erwirbt 100 Hektar Land in Rahnsdorf, das er für die Anlage von Wohn- und Wochenendhäusern verpachten will.
1958 Der Physikalischen Gesellschaft der DDR wird anläßlich der Feierlichkeiten zu Max Plancks 100. Geburtstag das Magnus-Haus (Am Kupfergraben in Mitte) mit der Max-Planck- Bibliothek übergeben.

25. April
1767 Christoph Wilhelm Heinrich Sethe wird in Kleve geboren. Der Jurist wurde 1819 als Chefpräsident des Rheinischen Revisions- und Kassationshofes nach Berlin berufen.
1956 Kultursenator Joachim Tiburtius schließt mit dem Dirigenten Herbert von Karajan einen Vertrag mit »Lebensdauer- Charakter«. Die Berliner Philharmoniker hatten Karajan am 3. März 1955 zum neuen künstlerischen Leiter des Orchesters gewählt.

1964 Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg veranstalten die drei in Berlin stationierten westalliierten Garnisonen den Tag der Alliierten Streitkräfte. An der gemeinsamen Militärparade auf der Straße des 17. Juni nahmen etwa 5 000 Soldaten teil.

26. April
1746 Für ein Eintrittsgeld von zwölf Dukaten besichtigt König Friedrich II. mit seinem Hofstaat ein lebendes Nashorn, das in einer Fischbude auf dem Spittelmarkt (Mitte) ausgestellt war.
1843 Der Bäcker- und Konditormeister August Schilling gründet das später weit über Berlin hinaus bekannte Konditorei- Unternehmen und Kaffeehaus A. Schilling an der FriedrichEcke Kochstraße.
1908 Der Zoologe Karl August Möbius, der bis 1905 Direktor des Naturkundemuseums war, stirbt in Berlin.

1940 Der Chemiker Carl Bosch, langjähriger Präsident der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft, stirbt in Heidelberg. Bosch entwickelte in den Jahren 1910 bis 1913 ein Verfahren zur Ammoniakgewinnung. Zusammen mit Friedrich Bergius erhielt er 1931 den Nobelpreis für Chemie.
1945 Staaken (Spandau) wird von den sowjetischen Truppen eingenommen. Ein Großteil der auf dem Flugplatz noch vorhandenen Anlagen ist später demontiert worden.

27. April
1741 Am Nachmittag findet das Leichenbegängnis des Markgrafen Friedrich von Brandenburg- Schwedt statt. Der Trauerzug setzte sich vom Schloß Friedrichsfelde aus nach Berlin in Bewegung. Gleichzeitig ertönten von den Kirchtürmen die Glocken.
1849 Auf dem Dönhoffplatz schießt Militär in eine Demonstration, die vor dem Sitz der preußischen Zweiten Kammer gegen deren Auflösung protestiert. Es gab acht Tote und viele Verwundete.

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1955 Die Bundesregierung und der Berliner Senat vereinbaren einen langfristigen Plan zum Aufbau der Stadt. Er sah bis 1959 die Bereitstellung von fast 1,6 Milliarden Mark für die Förderung von Arbeitsplätzen, Wohnungsbau und Industrieansiedlung vor.

28. April
1753 Franz Karl Achard, Nachkomme einer Hugenottenfamilie, wird in Berlin geboren. Der Chemiker züchtete auf dem Gut Kaulsdorf eine sehr zuckerreiche Rübensorte und begründete – zusammen mit Andreas Sigismund Marggraf – die deutsche Zuckerindustrie.
1840 Die direkte Postverbindung mit Schweden wird über die Schnellpost von Berlin nach Stralsund und von dort mit dem Dampfschiff nach Ystad aufgenommen.
1900 Bruno Apitz wird in Leipzig geboren. Der Schriftsteller, Mitglied der KPD seit 1927, war von 1937 bis 1945 im KZ Buchenwald inhaftiert. Seine dortigen Erlebnisse verarbeitete er in dem Roman »Nackt unter Wölfen«, der von der DEFA verfilmt wurde (1963).
1948 Der Magistrat stimmt der von der Stadtverordneten- Versammlung am 22. April beschlossenen Verfassung von Berlin zu und setzt die Alliierte Kommandantur davon in Kenntnis.

29. April
1354 Markgraf Ludwig der Römer überläßt mehreren Bürgern von Berlin, so Henning Weddigen, Belken Jüterbog und Claus Briseg, wegen einer Schuld von 1 011 Talern gewisse Hebungen aus seinen Berliner Mühlen.
1688 Die Berliner Französisch- Reformierte Gemeinde feiert zum letztenmal ihren Gottesdienst in der Kapelle des Stadtschlosses. Acht Tage darauf hielt sie ihren ersten Gottesdienst in der ihr eingeräumten Domkirche, die sie bis 1701 nutzte.
1870 Der Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes und preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck ernennt Heinrich Stephan zum Generalpostmeister der Norddeutschen Bundespostverwaltung. Auf Initiative Stephans erhielt Berlin 1874 das erste Postmuseum.
1930 Auf der Monatsversammlung des Bezirksvereins Berlin- Wilmersdorf- Süd werden statistische Angaben über Kleingärten gemacht. Danach gab es in Berlin etwa 160 000 »Schrebergärten« und in ganz Deutschland etwa 1,5 Millionen Kleingärten.

30. April
1440 Markgraf Friedrich der Jüngere genehmigt, daß Ludeke Lindstedt, Bürger zu Berlin, zehn Hufen Landes auf dem Schmarsower Felde an den Bürger Hans v. d. Most zu Pasewalk für 8 000 Mark Finkenaugen stettinischer Pfennige verkauft.
1749 Der Geheime Rat und Polizeidirektor von Berlin, Carl David Kircheisen, wird durch königliches Reskript angewiesen, »wie es hinführo alhier gehalten werden soll, wenn Einwohner bauen und Bau- Materialien zu solchem Bau sich ausbitten wollen«.
1886 Die alte Patzenhofersche Brauerei und der Ausschank in der Papenstraße (Karl-Liebknecht- Straße, Mitte) werden im Zuge des Aufbaus der Kaiser-Wilhelm- Straße geräumt. Damit verschwand ein weiteres altes Stück Berlin.
1955 Auf der Rixdorfer Höhe (Neukölln) wird ein von Katharina Singer geschaffenes Denkmal zur Ehrung der Berliner Trümmerfrauen enthüllt.

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