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1. März
1555 Der aus Döbeln in Sachsen stammende Jakob Cuno, genannt Conon, beginnt mit Witterungsbeobachtungen und -aufzeichnungen in Breslau und setzt sie im September des Jahres in Berlin fort.
1703 Ein königliches Patent, »wegen Reinhaltung derer Marckt- Strassen in denen Residentzien« wird erlassen.
1882 Der Potsdamer Platz (Mitte) wird zum erstenmal mit elektrischem Licht beleuchtet. Das Erst- Experiment 1878 am Pariser Platz war gescheitert.

2. März
1687 In den Protokollen des Französischen Konsistoriums wird das Französische Hospital in der Spandauer Vorstadt erstmals erwähnt. Es diente der sich stets vergrößernden Französischen Gemeinde als Behandlungsstätte für ihre armen Kranken.
1873 Die nach Plänen von August Friedrich Wilhelm Orth errichtete Zionskirche auf dem Zionskirchplatz (Prenzlauer Berg) wird eingeweiht.

1908 Walter Bruch wird in Neustadt an der Weinstraße geboren. Der Ingenieur und Fernsehpionier, der u. a. bei Telefunken in Berlin arbeitete, entwickelte u. a. das PAL- Farbfernsehsystem, das die auf den Übertragungsstrecken auftretenden Farbfehler automatisch korrigiert.
1920 Die sozialdemokratischen Fraktionen der Deutschen Nationalversammlung und der Preußischen Landesversammlung beraten über den Ausgleich in der Vermögens- Auseinandersetzung zwischen dem Staat und dem Haus Hohenzollern.
1955 In der Tanzbar »Melodie« des Friedrichstadtpalastes (Mitte) wird unter dem Namen »Palast- Brettl« ein zweites Ostberliner Kabarett eröffnet.

3. März
1849 Mathias Koenen wird in Köln geboren. Der Bauingenieur war Leiter der Ingenieurkonstruktionen am Berliner Reichstag und wissenschaftlicher Begründer der Eisenbetonbauweise (Monierbau).
1919 Die Berlin- Charlottenburger Straßenbahn, die Westliche Berliner Vorortbahn- AG, die Südliche Berliner Vorortbahn- AG und die Nordöstliche Berliner Vorortbahn- AG werden in den Betrieb der Großen Berliner Straßenbahn eingegliedert.

1949 Der am 25. Februar verstorbene Berliner Stadtälteste und langjährige Bezirksbürgermeister von Spandau, Gottlob Münsinger, wird unter großer Beteiligung der Berliner beigesetzt.
1992 Im Alten Museum am Lustgarten wird die Ausstellung »Entartete Kunst. Das Schicksal der Avantgarde im Nazi- Deutschland« eröffnet. Die Ausstellung des Los Angeles County Museum of Art war der Versuch einer Teilrekonstruktion der NS- Ausstellung von 1937.

4. März
1448 Die Ratsherren zu Prenzlau sagen den Städten Berlin und Cölln Hilfe in ihrem Streit mit Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn zu.
1641 Adam Graf von Schwarzenberg, der unter den Kurfürsten Georg Wilhelm und Friedrich Wilhelm während deren Abwesenheit Statthalter der Mark Brandenburg war, stirbt in Spandau. An sein Grab in der dortigen Nikolaikirche erinnert eine Messingtafel.
1879 Bernhard Kellermann wird in Fürth geboren. Der Schriftsteller war Gründungsmitglied bei der Neugründung der Akademie der Künste und erhielt 1949 den Titel eines Professors der Humboldt- Universität zu Berlin.

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1925 Der Leichnam des am 28. Februar verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert wird durch ein Spalier von Hunderttausenden von der Wilhelmstraße über den Reichstag zum Potsdamer Bahnhof geleitet und von dort in seine Heimatstadt Heidelberg übergeführt.
1936 Die Berliner Schriftsteller Arnold Zweig und Erich Hamburger sowie der Theaterregisseur Wolfgang Langhoff gehören zu den 25 Prominenten, denen die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen wird, weil sie »die deutschen Belange geschädigt haben«.

5. März
1763 In Berlins Straßen wird der am 15. Februar 1763 zwischen Preußen, Österreich und Sachsen abgeschlossene Hubertusburger Frieden öffentlich ausgerufen.
1886 Der Archäologe Heinrich Schliemann wird Bürger von Berlin. Er erwarb das Haus Potsdamer Straße 5 (Tiergarten) für 600 000 Mark.
1902 Das als Schrippenkirche bezeichnete Vereinshaus des Vereins »Dienst an Arbeitslosen« in der Ackerstraße 52 (Wedding) wird eröffnet. Die Baukosten betrugen 180 000 Mark.

6. März
1782 Karoline Stosch (Karoline von Woltmann) wird in Berlin geboren. Die Schriftstellerin war in zweiter Ehe mit dem Historiker und Dichter Karl Ludwig von Woltmann verheiratet. 1813 siedelten beide nach Prag über.
1848 Im Tiergarten findet die erste von mehreren kurz aufeinanderfolgenden Volksversammlungen statt, auf denen bürgerlich- demokratische Forderungen gestellt werden.
1891 Im Atelier des Architekten Franz Heinrich Schwechten besichtigt Kaiser Wilhelm II. das Modell der geplanten Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche.
1948 Im Deutschen Theater (Mitte) findet bis zum 7. März die Gründungskonferenz des Demokratischen Frauenbundes von Berlin statt.

7. März
1886 Der Arzt und Psychiater Heinrich Laehr erhält von der Regierung die Konzession zur Errichtung einer Abteilung für Nervenkranke in dem durch ihn gegründeten »Schweizerhof«, einer psychiatrischen Heilanstalt in Zehlendorf.

1903 In der Charlottenburger Ausflugs- und Großgaststätte »Flora« wird die Deutsche Automobilausstellung eröffnet.
1945 Der Geograph Friedrich Karl Albrecht Penck, von 1906 bis 1926 Professor für physikalische Geographie in Berlin, stirbt in Prag.
1951 Die Dorotheenstraße (Mitte) wird in Clara- Zetkin- Straße umbenannt. 1995 erhielt sie wieder ihren früheren Namen.
1984 Der Hauptausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses bewilligt die Mittel für den Wiederaufbau der 1980 eingestürzten Kongreßhalle im Tiergarten.

8. März
1659 Isaac de Beausobre wird in Niort (Provence) geboren. Er war seit 1695 Prediger der Französischen Gemeinde in Berlin, Hofkaplan, Beichtvater der Königin, Mitglied des Oberkonsistoriums und zuletzt Inspektor aller französischen Kirchen in der Mark.
1879 Otto Hahn wird in Frankfurt am Main geboren. Der Chemiker und Kernforscher lebte und arbeitete von 1906 bis 1944 in Berlin.
1923 Walter Jens wird in Hamburg geboren. Der Schriftsteller, Kritiker, Literaturwissenschaftler und Professor für klassische Philologie und Rhetorik war von 1989 bis 1997 Präsident der Akademie der Künste in Berlin.

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1947 Der Literaturhistoriker Heinrich Spiero stirbt in Berlin. Der promovierte Jurist schrieb wichtige biographische Beiträge über Schriftsteller des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts, insbesondere über Wilhelm Raabe.

9. März
1740 Der Astronom Christfried Kirch, der im Jahr 1716 Direktor der Berliner Sternwarte geworden war, stirbt in Berlin.
1846 Emil Gabriel Warburg wird in Altona geboren. Der Physiker übernahm 1895 die Leitung des Physikalischen Instituts der Universität. Von 1905 bis 1922 war er Präsident der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt in Berlin- Charlottenburg.
1892 Die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft, die zweitälteste Wohnungsgenossenschaft in Berlin, wird als Berliner Spar- und Bauverein gegründet.
1933 Die bulgarischen Kommunisten Georgi Michailowitsch Dimitroff, B. Popoff und V. Taneff werden in Berlin verhaftet und in den Prozeß um den Reichstagsbrand verwickelt. Alle drei mußten 1934 freigesprochen werden.

10. März
1545 Kurfürst Joachim II. Hektor ordnet auf Antrag der Leinewebergilden zu Brandenburg, Berlin, Cölln, Frankfurt, Prenzlau und Ruppin an, daß im Umkreis dieser Städte kein Leineweber geduldet werden solle, der nicht deren Gewerk und Innung angehöre.
1700 Die Spandauer Apotheker Daniel Erasmus und Joachim Ernst Zander werden vom Rat aufgefordert, sich innerhalb von vier Wochen nach Berlin zu begeben, um ihren Apotheker- Eid zu leisten. Der Eid war in Brandenburg im Januar eingeführt worden.
1794 König Friedrich Wilhelm II. schenkt der Kronprinzessin Luise, der späteren Königin an der Seite Friedrich Wilhelms III., das Schloß Oranienburg.

11. März
1394 Der Rat zu Berlin erklärt, daß er den Priester Michael Klosterwald auf Lebenszeit zum Vorsteher der Heiliggeistkapelle eingesetzt hat.

1819 Im Berliner Amtsblatt wird bekanntgegeben, daß Dr. med. Biehler in seinem Haus Leipziger Straße 30 »zur mehreren Bequemlichkeit der Einwohner eine Schutzpocken- Impfungs- Anstalt errichtet« hat. Über die erfolgreiche Impfung wurde ein Attest erteilt.
1848 König Friedrich Wilhelm IV. empfängt im Berliner Schloß eine Abordnung der städtischen Behörden Breslaus, die dem König die Bitte um Einberufung des Vereinigten Landtages und um Gewährung der Pressefreiheit vortrug.
1854 Johann Wilhelm Spindler eröffnet in Berlin die erste chemische Reinigung Deutschlands. Spindler unterhielt bereits seit 1832 eine Wäscherei und Färberei, zunächst in der Burgstraße und zehn Jahre später in der Wallstraße (Mitte).
1924 Erich Schmitt wird in Berlin- Friedrichshain (in der Nähe des Schlesischen Bahnhofs) geboren. Der gelernte Maschinenschlosser wurde durch seine Karikaturen, Illustrationen und Bildgeschichten bekannt. Viele seiner Arbeiten erschienen in der »Berliner Zeitung«.
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12. März
1451 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bezieht das seit 1442 erbaute Schloß an der Spree. Berlin und Cölln wurden damit kurfürstliche Residenz.
1572 Leonhard Thurneysser zum Thurn, Alchemist, Astrologe, reisender Naturforscher und Quacksalber, unterschreibt in Berlin die Vorrede zu seinem Buch mit dem Titel »Pison«.
1710 König Friedrich I. bestätigt in einer Anweisung an den Berliner Magistrat den Oberrichter, Hof- und Legationsrat Charles Ancillon, als »Director der Policey in hiesigen Residentzien bei der Frantzösischen Nation«.
1920 Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp übernimmt als »Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident« die gesamte Staatsgewalt. General der Infanterie Walther Freiherr von Lüttwitz wurde »Militärischer Oberbefehlshaber und Reichswehrminister«.

13. März
1331 Die Ratsleute zu Cölln erteilen den dortigen Schlächtern und Wurstmachern ein Gewerks- Statut.
1532 Kurfürst Joachim I. Nestor bestimmt, welchen Standort die Schuhmacher zu Berlin und Cölln auf den Märkten in den Städten der Mark einzunehmen haben.

1719 Der Apotheker, Alchemist und Erfinder des europäischen Porzellans (1704), Johann Friedrich Böttger, stirbt in Dresden. Als 16jähriger Berliner Apothekerlehrling hatte er 1701 die Herstellung von Gold aus Silber angeblich erfolgreich vorgeführt.
1913 Durch einen Ministerialerlaß wird die Ingenieurschule Beuth in Berlin den staatlichen Maschinenbauschulen Preußens gleichgestellt.

14. März
1749 Der Prediger Elsner erhält die Genehmigung zur Errichtung eines Schul- und Bethauses der reformierten böhmischen Kolonisten in Böhmisch- Rixdorf sowie die schriftliche Bestätigung für die Bereitstellung einer bestimmten Menge Bauholz.
1800 Der Militärfiskus kauft dem Bankier Johann Caspar Kahlbaum das Grundstück Friedrichstraße 118–120 (Friedrichstraße 119–121, Mitte) ab, um dort die Kaserne für das Reitende Feldartillerie- Korps zu errichten.
1879 Albert Einstein wird in Ulm geboren. Der Physiker und Nobelpreisträger lebte und arbeitete von 1914 bis 1933 in Berlin.

1899 Zwischen dem Magistrat und den »Berliner Elektricitäts- Werken« (BEW) wird ein neuer Vertrag abgeschlossen, der bis zum 1.Oktober 1915 gültig ist. Er legte u. a. das Wegerecht für ganz Berlin und den Ausbau der vier Kraftwerke im Stadtinnern fest.
1929 Der Verlag von Willi Münzenberg bringt die erste Nummer der Zeitung »Berlin am Morgen« heraus.

15. März
1695 Der holländische Mathematiker, Maler und Architekt Rutger van Langevelt (Rütger von Langerfeld), u. a. Baumeister des Schlosses Köpenick und der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Dorotheenstädtischen Kirche, stirbt in Berlin.
1766 Das »Reglement für die Gold- und Silber- Etoffes (Stoffe) – auch Seiden- und Sammt- Fabriquen in Berlin« wird erlassen.
1844 Eine neue Benutzungsordnung für die Königliche Bibliothek in Berlin, die von Oberbibliothekar Georg Heinrich Pertz erarbeitet worden war, tritt in Kraft. Sie umfaßte sechs Kapitel und 47 Paragraphen.
1912 Der Bahnhof Rixdorf wird in Neukölln umbenannt.

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1919 Im preußischen Innenministerium liegt ein erster Gesetzentwurf über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin vor. Er bildete die Grundlage für das am 27. April 1920 beschlossene und am 1. Oktober 1920 in Kraft getretene Gesetz.
1985 Vertreter des Bundespostministeriums und des DDR- Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen vereinbaren den Bau einer Glasfaserstrecke für Fernmeldeeinrichtungen zwischen West- Berlin und Großstädten der Bundesrepublik durch das Gebiet der DDR.

16. März
1751 Das »Königl. Preuß. Policey- Directorium« erläßt eine Verfügung für die Residenzstädte »wegen unerlaubter Collecten und falschen Brandbriefen, auch Bettelns, in den Häusern«.
1876 Das Preußische Abgeordnetenhaus beschließt, Bau- und Gewerbe- Akademie zu einer Technischen Hochschule zu vereinigen.
1909 In den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten wird um 22 Uhr das erste Berliner Sechstagerennen gestartet. Es war gleichzeitig das erste dieser von den USA übernommenen Rennen auf dem europäischen Kontinent.

1947 In Berlin beginnen die Johannes- Brahms- Festwochen anläßlich des 50. Todestages des Komponisten. Johannes Brahms war am 3. April 1897 in Wien gestorben.

17. März
1757 Der Arzt Heinrich Wilhelm Behm bittet in einem Gesuch König Friedrich II., ihm die »Springquelle ohnweit der Papiermühle« (Gesundbrunnen) und das umliegende Gelände zur Anlage eines Heilbades zu überlassen.
1874 In einem Brief wird Oberbibliothekar Karl Richard Lepsius mitgeteilt, daß Kaiser Wilhelm I. den Vorschlag zu einem Bibliotheksneubau auf dem Gelände zwischen den Linden, der Charlotten-, der Dorotheen- und der Universitätsstraße genehmigt hat.
1920 General Hans von Seeckt übernimmt im Auftrag der Reichsregierung den Oberbefehl über die Reichswehr.
1926 Das von der KPD, der SPD und bürgerlichen Demokraten initiierte Volksbegehren für eine entschädigungslose Enteignung der Fürsten, das am 4. März begann, erreicht die notwendige Stimmenzahl für einen Volksentscheid. In Berlin waren es 1 584 692 Stimmen.

1949 Es beginnen die Veranstaltungen anläßlich des 150jährigen Bestehens der Technischen Universität Berlin. Sie war 1879 aus der 1799 gegründeten Bauakademie und der 1821 gegründeten Gewerbeakademie hervorgegangen.
1962 Den Fontane- Preis, Westberliner Kunstpreis für Literatur, erhält der deutsche Schriftsteller und Historiker Golo Mann.

18. März
1698 Eine kurfürstliche Verordnung legt fest, »daß die Cognition (gerichtliche Untersuchung) wegen der Brenn- Holtz- Delinquenten in hiesigen Residentzien dem Hauß- Voigt zustehen solle«.
1733 Christoph Friedrich Nicolai wird in der Poststraße (Mitte) im ehemaligen »Kurfürstenhaus« geboren. Nicolai war nahezu vierzig Jahre lang Inhaber der gleichnamigen Berliner Buchhandlung.
1890 Der Mechaniker und Industrielle Johann Georg Halske, Mitbegründer der »Telegraphen Bau- Anstalt Siemens & Halske«, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Dreifaltigkeitsgemeinde, Bergmannstraße 39–41 (Kreuzberg).
1948 Anläßlich des 100. Jahrestages der Revolution von 1848 wird auf dem Friedhof der Märzgefallenen im Berliner Friedrichshain ein Gedenkstein enthüllt.

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19. März
1458 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn führt eine Einigung zwischen dem Propst Franz Steger zu Berlin sowie den Berliner und Cöllner Ratsherren über den Schriftwechsel, die Schiedsleute und die Kosten eines zwischen ihnen ausgetragenen Rechtsstreites herbei.
1892 Der Reichstag in Berlin stimmt in zweiter Lesung dem Gesetz über die Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu.
1906 Der Akademische Verein »Hütte« wird unter der Nummer 596 in das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts Berlin II eingetragen.

20. März
1598 Der um 1550 geborene Erasmus Langenhain wird als erster Registrator im Geheimen Staatsarchiv Kurfürst Joachim Friedrichs zu Berlin vereidigt.
1703 Der Alchemist und Chemiker Johann Kunckel stirbt in Dreißighufen bei Perna. Kunckel, der sich zwischen 1677 und 1692 in Berlin und Potsdam aufhielt, gelang u. a. die Aufdeckung der geheimgehaltenen Technologie von Rubingläsern (»Kunckelgläser«).

1890 Kaiser Wilhelm II. genehmigt das von Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck am 18. März eingereichte Entlassungsgesuch und entbindet ihn von sämtlichen Reichs- und Staatsämtern.
1929 Auf der Stadtbahn (Ost- West- Verbindung) und den anschließenden Vorortbahnen nach Potsdam, Kaulsdorf, Erkner und Grünau wird der Fahrplan für den vollen elektrischen Betrieb eingeführt. Die Fahrzeiten verkürzten sich um 25 Prozent.

21. März
1374 Die Städte der Mark, darunter Berlin und Cölln, bekunden ihre Zustimmung zur Erbeinigung mit der Krone Böhmens.
1513 Albrecht von Brandenburg, Markgraf und Theologe, lädt den Rat zu Spandau nach Berlin ein, um der ersten von ihm gehaltenen Messe beizuwohnen.
1759 Conrad Gottlieb Ribbeck wird in Stolp (Pommern) geboren. Der protestantische Theologe wurde am 6. Juni 1813 erster Berliner Ehrenbürger. Mit seiner Seelsorge hatte er den gesunkenen Sinn der Berliner für gottesdienstliche Andacht neu belebt.
1870 Die Zeichner des ersten Grundkapitals in Höhe von fünf Millionen Talern treffen sich zur ersten Generalversammlung der Deutschen Bank, die am 10. März gegründet worden war.

22. März
1499 Johannes Carion wird in Bietigheim geboren. Der Astronom und Astrologe erhielt 1522 in Berlin eine Stelle als Hofmechanikus und Hauslehrer des Kurfürsten Joachim I. Nestor.
1767 Der evangelische Geistliche und Gelehrte Johann Peter Süßmilch, ab 1742 Propst an der St.- Petri- Kirche, Mitglied der Akademie der Wissenschaften seit 1745, stirbt, noch nicht 60 Jahre alt, nach mehreren Schlaganfällen in Berlin.
1873 Die Passage Unter den Linden Ecke Friedrichstraße (Mitte), mit über 50 Läden und Restaurants sowie einem Wachsfigurenkabinett, die am 19. März feierlich eingeweiht wurde, wird für das Publikum eröffnet. Der Kaiser erlaubte, sie »Kaisergalerie« zu nennen.
1886 Das zweite Berliner Kraftwerk nimmt in der Mauerstr. 80, am Geburtstag Kaiser Wilhelms I., den Betrieb auf. Die Stromlieferung erfolgte nur für die bis zum 1. Oktober 1885 von Siemens & Halske betriebene Beleuchtung der Leipziger Straße und den Kaiserhof.
1924 Das alte Röntgeninstitut des Krankenhauses Moabit wird nach dem Umbau als »Werner- Siemens- Röntgen- Forschungsinstitut« neu eröffnet.
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1948 Mit sowjetischer Lizenz erscheint zum erstenmal die »National- Zeitung – Volksblatt für deutsche Politik«, herausgegeben von einer Gruppe, die die Gründung der National- Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD) anstrebt.

23. März
1700 Der Berliner Hofprediger Daniel Ernst Jablonski teilt mit, daß Kurfürst Friedrich III. der Gründung eines »Observatorii« und einer »Academiae Scienciarium in der »Chur- Brandenburgischen Residentz« zugestimmt habe.
1910 Die ersten Ansiedler beziehen ihre neuen Häuser in der Gartenstadt Frohnau. Ein Jahr später lebten im Ort elf Familien.
1924 In Berlin erhalten Fuhrunternehmer die Genehmigung zur Inbetriebnahme einer Benzinkraftdroschke für jede aus dem Verkehr gezogene elektrische Kraftdroschke.

1933 In der Krolloper beginnt die erste Sitzung des am 5. März gewählten Reichstages. Von den 647 gewählten Abgeordneten erscheinen nur 538. Die Nazis, die den Kommunisten die Schuld am Reichstagsbrand zuwiesen, erklärten 81 Reichstagsmandate der KPD für ungültig.
1948 Im amerikanischen Sektor findet die erste Probefahrt von deutschen Polizeifunkwagen statt.

24. März
1786 Leopold Heinrich Wichard Freiherr von Lützow, Bruder des Freikorpsführers, wird in Berlin geboren. Der preußische Generalleutnant war Vermittler zwischen den Reformern Stein, Gneisenau, Scharnhorst und den Patrioten im von Napoleon geschaffenen Königreich Westfalen.
1807 Mit einer Verordnung der Akademie der Wissenschaften werden Bücheranschaffungen für die Königliche Bibliothek in der Zeit der Besetzung Berlins durch französische Truppen eingestellt.
1909 Der Architekt und Baumeister Alfred Messel, der u. a. das Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz und das Pergamon- Museum entworfen hat, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.- Matthäus- Gemeinde in Schöneberg.

25. März
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn erneuert seinen Befehl vom 27. Februar an Berlin und Cölln, den kurfürstlichen Richter Balthasar Haken freizulassen.
1528 Die Kurfürstin Elisabeth, Gemahlin Joachims I. Nestor, wegen ihres evangelischen Glaubens hart bedrängt, flüchtet von Berlin und findet Asyl im Schloß Lichtenburg bei Wittenberg.
1756 König Friedrich II. fordert die Besitzer von »Frei- Häusern« in Berlin auf, am 13. April ihre Verleihungsbriefe zur Überprüfung vorzulegen.
1853 Die »Urwähler- Zeitung« wird vom Berliner Polizeipräsidenten Karl von Hinckeldey verboten. Bereits am 9. April 1853 erlebte sie unter dem Namen »Volks- Zeitung« eine Neuauflage. Auch diese trug den alten Untertitel »Organ für Jedermann aus dem Volke«.
1867 In einer Versammlung des Komitees zur Gründung eines Kunst- und Gewerbemuseums in Berlin wird die Satzung der neuen Institution vorgelegt. Sie sollte den Namen »Deutsches Gewerbemuseum zu Berlin« führen.
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   118   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
26. März
1273 Heinrich und Arnold von Döberitz übereignen dem Benediktinerinnenkloster in Spandau acht Hufen in Staaken (erste urkundliche Erwähnung von Staaken).
1541 Kurfürst Joachim II. Hektor erklärt sich bereit, der Stadt Berlin für die ihm im Jahre 1537 überlassene Teichstätte vor dem Spandauer Tore andere Grundstücke hinter Stralau als Entschädigung abzutreten.
1755 Das Oratorium »Der Tod Jesu« des Komponisten und Kapellmeisters Carl Heinrich Graun wird in Berlin durch Sachs' Musikübende Gesellschaft uraufgeführt.
1813 Mit der Bekanntmachung eines Ausschusses unter der Leitung des Polizeipräsidenten wird die Einberufung der Landwehr in Berlin eingeleitet. Die Landsturmverordnung wurde am 21. April erlassen und trat am 8. Mai in Kraft.

27. März
1684 Der Jurist und Archivar beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, Johann Magirus, erhält im Nebenamt eine Anstellung als Assessor und Rat beim Altmärkischen Quartalsgericht in Stendal.

1871 Heinrich Mann wird in Lübeck geboren. Der Schriftsteller hatte ab 1925 seinen festen Wohnsitz in Berlin. 1930 wurde er Präsident der Preußischen Akademie der Künste, Sektion Dichtkunst. Er gilt als der bedeutendste Essayist des 20. Jahrhunderts.
1907 Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) am Wittenbergplatz (Schöneberg) wird seiner Bestimmung übergeben. Kaufhausgründer war Adolf Jandorf, der Architekt war Emil Schaudt. 20 Jahre nach der Eröffnung wurde das Haus in das Unternehmen Hertie eingegliedert.

28. März
1419 Bischof Johann von Brandenburg lädt im Namen des Kurfürsten den Stadtrat zu Brandenburg nach Berlin ein, um ihn über die Verhandlungen auf dem Landtage zu Templin zu informieren.
1536 Kurfürst Joachim II. Hektor fordert die Räte zu Berlin und Cölln auf, mit sämtlichen Einwohnern auf dem Schlosse zur Erbhuldigung zu erscheinen.

1783 Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil wird im Harz geboren. Pfeil übernahm von 1821 bis 1830 an der Berliner Universität das Lehrfach Forstwesen und gründete 1830 in Eberswalde die erste Forstliche Hochschule Deutschlands.
1906 Boleslaw Barlog wird in Breslau geboren. Der Regisseur und Theaterleiter war 1945 bis 1972 Intendant des Schloßpark- Theaters (Steglitz) und 1951 bis 1972 auch des Schiller- Theaters (Charlottenburg). Seine Erinnerungen veröffentlichte er unter dem Titel »Theater lebenslänglich«.
1945 Die städtische Flußbadeanstalt Wröhmännerstraße 20 (Spandau) wird durch Bombenabwurf und Brand vollständig zerstört. Sie wurde nach dem Kriege nicht wieder aufgebaut.
1976 Die BVG in Ost- Berlin erhält ihren ersten modernen Straßenbahnwagen vom Typ Tatra KT4D aus Prag geliefert.

29. März
1747 Friedrich II. erläßt ein Edikt zur Beendigung der Zerwürfnisse zwischen den in mehrere evangelische Konfessionsrichtungen gespaltenen böhmischen Kolonisten. In Berlin sollte neben der lutherischen auch eine reformierte böhmische Kirche bestehen.

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1765 Die drei Oberamtsregierungen in Schlesien werden aufgefordert, dafür zu sorgen, »daß die dasigen Buchführer (Verleger) zwei Exemplaria und Buchdrucker eines von ihren Verlags- Büchern zur Königlichen Berlinischen Bibliotheck abliefern sollen«.
1876 Der Philologe und Pädagoge Karl Ferdinand Ranke stirbt in Berlin.
1880 Der Völkerrechtler und Publizist Heinrich Bernhard Oppenheim stirbt in Berlin.

30. März
1817 Der durch eine Verordnung des Königs Friedrich Wilhelm III. vom 20. März gebildete Staatsrat tritt im Berliner Schloß zu seiner ersten Sitzung zusammen. Den Vorsitz führte formell der König, faktisch jedoch der Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg.
1903 Die Gemeinde Groß- Lichterfelde erwirbt das bis an den Teltowkanal reichende 6 035 Quadratmeter große Grundstück Chausseestraße 10 (Hindenburgdamm), um auf ihm eine städtische Freibadeanstalt (Sommerbad Lichterfelde) zu errichten.

1931 Das Gesetz betreffend das »Gemeindeverfassungsrecht für die Hauptstadt Berlin« wird erlassen, das – nach dem Vorbild der rheinischen Bürgermeisterverfassung – dem Oberbürgermeister erweiterte Vollmachten einräumt. Es trat am 31. März in Kraft.

31. März
1727 In der königlich- preußischen Feuerordnung werden neue Festlegungen zum Umgang mit Licht sowie den Feuerlöschdienst getroffen. Tabak durfte bei Androhung von Strafen weder im Stall noch im Bett geraucht werden. Die Ordnung trat am 2. April in Kraft.
1776 Karl Gottlob von Nüßler, Geheimer Justizrat und Landrat des Niederbarnimschen Kreises, Erb- und Reichsherr der Rittergüter Weißensee, Weichsdorf, Neu- Gersdorf und Maxdorf, stirbt auf seinem Gute Weißensee.
1879 Das Deutsche Gewerbemuseum in Berlin wird in »Kunstgewerbemuseum« umbenannt.
1891 Eine Gedenktafel für E. T. A. Hoffmann und das Relief seines Porträts werden am Haus Taubenstraße 31 (Mitte) angebracht. Der Dichter hatte in dem Haus vom 1. Juni 1815 bis zu seinem Tod am 25. Juni 1822 gewohnt.

1900 Der Berliner Verleger Paul Parey stirbt. In seinem Verlag erschien ab 1892 die für die Geschichte Preußens grundlegende Quellenedition »Acta Borusica. Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert«.
1917 Der Nobelpreisträger Emil von Behring stirbt in Marburg, wo er die Behringwerke gegründet und 1913 einen Impfstoff zur aktiven Immunisierung gegen Diphtherie entwickelt hatte. Seine ersten Erfolge bei der Diphtheriebekämpfung erzielte er in Berlin.
1926 Der 1892 zum Professor und 1911 zum Geheimen Regierungsrat ernannte Alexander Herzfeld tritt in den Ruhestand. Der als »erste Autorität« geltende Wissenschaftler leitete über 40 Jahre das »Institut für Zuckerindustrie« in der Amrumer Straße 32 (Wedding).
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