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1. Januar
1699 Es wird die »Churfürstl. Brandenburgische Post- Ordnung und Taxe in Berlin« erlassen, »darinnen zu ersehen, an welche Oerter Briefe bestellet werden können, und was dafür an Brief- Porto gegeben werden muß ...«
1876 Im Zuge der Vereinheitlichung des Geldwesens gemäß Reichsmünzgesetz vom 4. Dezember 1871 wird in Berlin die Reichsbank gegründet.
1930 In Berlin gibt es noch 246 Pferdedroschken, von denen die meisten an Bahnhöfen, insbesondere am Bahnhof Friedrichstraße (Mitte), auf ihre Gäste warteten.
1967 Zum letztenmal fährt eine Straßenbahn über den Alexanderplatz. Die Verkehrsführung wurde über die Mollstraße um das Stadtzentrum herumgeführt.


2. Januar

1285 Die Markgrafen Otto IV. und Otto V. schenken der Parochialkirche zu Cölln eine jährliche Hebung von zwei Wispel Roggen (ein Wispel etwa 14 hl) aus der Cöllner Mühle mit der Maßgabe, Jahr für Jahr bei Tagesanbruch eine Messe zu lesen.

1840 Als erstes deutsches öffentliches Organ erscheint die »Spenersche Zeitung« in Großfolio, ein Format, das das andere Berliner Blatt »Vossische Zeitung« erst im Oktober 1871 einführen sollte. An die Stelle der bisher üblichen zwei traten drei Spalten.
1861 König Friedrich Wilhelm IV. stirbt. Nachfolger auf dem preußischen Thron wurde sein Bruder, der fast 64jährige Prinzregent Wilhelm, als König Wilhelm I. Zehn Jahre später, am 18. Januar 1871, wurde Wilhelm I. deutscher Kaiser.


3. Januar

1748 König Friedrich II. erläßt ein »Reglement, wie es in hiesigen Residentzien wegen der Leichen- Gebühren derer Kirchen, auch Kirchen- und Schul- Bedienten, imgleichen derer Küster, Pulsanten (Glockenläuter) und Todten- Gräber gehalten ... werden solle«.
1778 Karl Philipp Heinrich Pistor wird in Berlin geboren. Pistor trat 1797 in den preußischen Postdienst. 1813 gründete er die Werkstatt »Pistor & Martins«, die u. a. europäische Sternwarten mit Instrumenten versorgte.

1878 Im Ausflugslokal »Zum Eiskeller« scheitert die Gründung der Christlich- Sozialen Arbeiterpartei an Kontroversen zwischen christlich- sozialen und mehrheitlich vertretenen sozialdemokratischen Teilnehmern. Die Gründung der CSAP erfolgte erst am 5. Januar.
1930 Bürgermeister Scholtz gibt in einer Pressekonferenz eine Darlegung der Finanzlage Berlins. Trotz notwendiger Sparmaßnahmen sollte der Wohnungsbau weitergeführt und der Bau der Stadtbäder in der Gartenstraße (Mitte) und in Schöneberg beendet werden.
1955 Die durch Modernisierung und Erweiterung der Schultheiss- Brauerei in Niederschöneweide entstandene volkseigene Brauerei »Bärenquell« wird in Betrieb genommen.


4. Januar

1875 Der Chemiker Carl Theodor Goldschmidt, Gründer einer chemischen Fabrik zur Herstellung von Präparaten für die Textilindustrie, stirbt in Berlin. Spezialisiert hatte sich das Unternehmen besonders auf Zinnpräparate.
1929 Am Markt in Spandau wird mit dem Abbruch des alten Rathauses begonnen. Die Spandauer Bank beabsichtigte, an dieser Stelle einen Neubau zu errichten.

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5. Januar
1714 König Friedrich Wilhelm I. erneuert das Privileg des Buchdruckers Johann Lorentz zum Druck der Zeitung »Berliner Avisen«. Es wurde ihm zur Pflicht gemacht, jeweils sechs Exemplare der Zeitung auf seine Kosten bei der Lehnskanzlei abzuliefern.
1810 Aufgrund des Paragraphen 19 des Polizeireglements wird das »Legitimationszeichen für Polizeioffizianten« eingeführt. Die Medaille für die unteren Dienstgrade war aus Kupfer, die für die Kommissare aus Silber gefertigt.
1870 Moritz Lazarus und Israel Marcus Salomon gründen in Berlin die »Hochschule für die Wissenschaft des Judentums«.
1948 Der elektrische S-Bahn- Verkehr zwischen dem Schlesischen Bahnhof (Ostbahnhof) und Köpenick wird wieder aufgenommen.


6. Januar

1764 Es wird ein »Patent gegen die Beschädigungen und Diebereyen an den öffentlichen Laternen der Königlichen Residentzien« erlassen. Zuwiderhandlungen wurden unter schwere Strafe gestellt.
1933 Der deutsche Großindustrielle Ernst von Borsig stirbt an Herzschlag. Der 1869 in Berlin geborene Borsig war bis 1932 Vorsitzender der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.

1948 Der amerikanische Stadtkommandant Oberst Frank L. Howley teilt dem Magistrat mit, daß neuimmatrikulierte Studenten der Berliner Universität sich nicht mehr im US- Sektor polizeilich anmelden dürfen und auch keine Lebensmittelkarten mehr erhalten.


7. Januar

1794 Eilhard Mitscherlich wird in Neuende (Oldenburg) geboren. Mitscherlich, zu dessen Leistungen u. a. die Entdeckung der Isomorphie gehörte, war als Chemie- Professor an der Berliner Universität berühmt für seine Experimentalvorlesungen.
1897 Franz Riedel, der die Apotheke in der Friedrichstraße 173 (Mitte) im Jahre 1874 von seinem Vater Johann Daniel Gustav Riedel übernommen hatte, stirbt in Potsdam.
1919 Im Reichskanzlerpalais, Wilhelmstraße 77 (Mitte), beraten die SPD- Führer Friedrich Ebert, Gustav Noske und Philipp Scheidemann sowie der neuernannte Kriegsminister Oberst Reinhardt, wie der revolutionären Bewegung entgegenzutreten sei.

8. Januar
1632 Samuel Pufendorf wird zu Chemnitz in einer Theologenfamilie geboren. Er ging 1688 nach Berlin. Als Hofhistoriograph schrieb er die Geschichte der Regierungstätigkeit des Großen Kurfürsten. Pufendorf war der erste deutsche Verfechter des Naturrechts.
1867 Wilhelm Stolze, der mit seinem 1841 veröffentlichten Kurzschriftsystem als Erfinder der deutschen Stenographie gilt, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der St.-Hedwigs- Gemeinde, Liesenstraße 8 (Mitte).
1936 In Berlin wird zwischen 18.20 und 19.51 Uhr eine totale Mondfinsternis beobachtet. Ein solches Ereignis war zuletzt vor viereinhalb Jahren registriert worden.
1946 Armeegeneral Wassilij D. Sokolowskij betraut durch den Befehl Nr. 4 die Deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone mit der Leitung und Verwaltung der Berliner Universität.
1959 Der Senator für Volksbildung erläßt eine neue »Ordnung der Reifeprüfung an den Oberschulen Wissenschaftlichen Zweiges (Gymnasien) im Lande Berlin«. Damit wurde die Ordnung der Reifeprüfung an den höheren Schulen Preußens vom 22. Juli 1926 aufgehoben.
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9. Januar
1846 Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. gibt seine Zustimmung zur Errichtung eines meteorologischen Institutes in Berlin, das jedoch erst am 17. Oktober des Folgejahres gegründet wurde.
1900 Anläßlich der Feier zur Jahrhundertwende verleiht der Rektor der Technischen Hochschule erstmalig die Würde eines Dr.-Ing. ehrenhalber. Die Auszeichnung erhielt Prinz Heinrich von Preußen.
1936 Auf dem Tempelhofer Flugplatz startet das neue zweimotorige Schnellverkehrsflugzeug He 111. Die Heinkel- Maschine flog 410 Kilometer pro Stunde und wurde als schnellstes Verkehrsflugzeug der Welt ausgegeben.
1987 Das restaurierte Bode- Museum wird mit der Ausstellung »Das weltliche Erscheinungsbild in Berlin und Brandenburg - Preußen im 18. Jahrhundert« wiedereröffnet.


10. Januar

1669 Kurfürst Friedrich Wilhelm befiehlt dem Mühlenhauptmann Götze, das Sommerhaus im kurfürstlichen Garten vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte) wiederaufzubauen.

1700 In Brandenburg- Preußen und damit auch in Berlin wird der Apotheker- Eid eingeführt.
1858 Heinrich Rudolf Zille wird in Radeburg geboren. Er lernte beim Lithographen Hecht, besuchte die Abendschule und war Geselle in der Neuen Photographischen Gesellschaft. Der Zeichner wurde 1924 Professor und ordentliches Mitglied der Akademie der Künste.
1877 Die Sozialdemokraten gewinnen bei den Reichstagswahlen erstmals zwei von sechs Berliner Mandaten. Die restlichen Mandate entfielen auf die Fortschrittspartei und die Nationalliberalen.


11. Januar

1826 Der seit sechs Jahren als Mathematiklehrer an der Allgemeinen Kriegsschule in Berlin tätige Naturwissenschaftler Georg Simon Ohm stellt das von ihm entdeckte und später nach ihm benannte Ohmsche Gesetz vor.
1896 Wilhelm Conrad Röntgen kommt mit seinem Assistenten in Berlin an und steigt im Hotel Kaiserhof ab. Anlaß des Besuches war eine Demonstration seiner Entdeckung der X-Strahlen (später Röntgenstrahlen) bei Kaiser Wilhelm II.

1925 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet das Hallensportfest statt, an dem 2 500 Turner teilnehmen. »Großen Beifall fanden wieder die jetzt vielfach gezeigte Gymynastik nach Niels Bukh« und die Sprungübungen der Mannschaft des Turnvereins GutsMuths.
1933 Der preußische Reichskommissar des Innern, Dr. Bracht, ernennt den Ministerialrat im preußischen Staatsministerium, Dr. Gritzbach, zum Hauptkommissar für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin.
1963 Bausenator Schwedler kündigt vor der Presse an, daß die Sanierung Berliner Altstadtviertel mit der Neuordnung des Gebietes zwischen Bernauer Straße und Bahnhof Gesundbrunnen im Bezirk Wedding beginnt. 16 000 alte Wohnungen mußten Neubauten weichen.


12. Januar

1688 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, erläßt ein Reskript (Verfügung) an das Kammergericht zu Cölln, demzufolge die Scharfrichter und Abdecker der Gerichtsbarkeit des Oberjägermeisters und Hausvogts unterstehen.
1878 Unter der Nr. DRP 4000 wird das erste deutsche Mikrophon des Technikers Robert Lüdtge patentiert.

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13. Januar
1786 Es wird eine Kabinettsorder erlassen, auf deren Grundlage Entwürfe für drei neue Torbauten entstehen. Die nördlich der Spree gelegenen Stadtteile Spandauer Vorstadt, Königsund Stralauer Vorstadt sollten statt der Palisadenumzäunung eine steinerne Stadtmauer erhalten.
1900 Die »Berliner Juristische Gesellschaft« veranstaltet zur Einführung des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches ein Festmahl im Hotel de Rome, dessen Saal mit den Büsten von Pape, Plank und Küntzel, den Schöpfern des Gesetzeswerkes, geschmückt worden war.
1920 Der Reichswehrminister Gustav Noske übernimmt auf Grund der Verfügung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert persönlich die Ausübung der vollziehenden Gewalt für Berlin und die Mark Brandenburg ohne Übertragung an einen besonderen Militärbefehlshaber.


14. Januar

1713 König Friedrich I. mahnt die säumigen Besitzer von Baugrundstücken in der Friedrichstadt, unverzüglich mit der Bebauung zu beginnen, belegt sie »bezeigten Ungehorsams halber« mit einer Strafe von 1 Taler und droht ihnen den Entzug ihrer Baustellen an.

1911 In Berlin wird die Deutsche Betriebsgesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. (DEBEG) als erste deutsche Firma für See- und Ortungsfunk gegründet.
1955 Der Elektrotechnische Verein Berlin verleiht die Siemens- Stephan- Gedenkplakette an Hermann von Siemens für seine Verdienste um die deutsche Elektrotechnik.


15. Januar

1881 Der Tiergarten, der Zoologische Garten und der Schloßbezirk Bellevue werden eingemeindet. Damit wurde die Lücke zwischen den Stadtteilen Moabit und Schöneberger Vorstadt geschlossen.
1929 Die neue gültige Berliner Straßenverkehrsordnung schreibt für Fahrzeuge bis zu 5,5 Tonnen innerhalb der Stadt eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h, beim Einbiegen in eine andere Straße Schrittgeschwindigkeit vor.
1953 Otto Suhr, Direktor der Hochschule für Politik und Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, wird als außerordentlicher Professor an die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Freien Universität Berlin berufen.

16. Januar
1682 Maria Catharina Thesendorff, die dritte Ehefrau des verstorbenen Berliner Buchdruckers Christoph Runge, erhält ein kurfürstliches Privileg zur Herausgabe einer Zeitung.
1836 König Friedrich Wilhelm III. erteilt dem Justizkommissar J. C. Robert und dem Bankier I. Arons Expropriationsrecht (Enteignungsrecht) für den beantragten Bau einer Eisenbahnanlage von Berlin nach Potsdam.
1904 Das neue Gebäude des Preußischen Herrenhauses, Leipziger Straße 3/4 (Mitte), wird der Preußischen Landtagsverwaltung übergeben.
1910 50 000 Berliner verlangen in 61 Versammlungen das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für alle Männer und Frauen über 20 Jahre.
1930 Die Besitzer von Lichtspieltheatern treffen sich, um die Notlage im Kinogewerbe zu besprechen. Sie protestierten gegen teure Kinobauten und gegen den Tonfilm, dessen Apparate zu teuer seien.
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17. Januar
1789 Johann Wilhelm August Neander (Name seit seiner Taufe 1806) wird als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Göttingen geboren. Neander, einer der größten Kirchenhistoriker seiner Zeit, lehrte seit seiner Berufung im Jahre 1813 an der Berliner Universität.
1845 Mit dem Inkrafttreten der »Allgemeinen neuen Gewerbeordnung für Preußen« erhält der Magistrat teilweise die Aufsicht über das Gewerbe- und Innungswesen in der Stadt und wird für die Bearbeitung von Anträgen auf Gewerbekonzessionen zuständig.
1910 Der Physiko- Chemiker Friedrich Wilhelm Georg Kohlrausch stirbt in Marburg. Kohlrausch war in Berlin Professor für die Gebiete Elektrolyte, Elastizität und Elektrochemie sowie von 1895 bis 1905 Präsident der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt.


18. Januar

1887 Die dritte Bauordnung in der Geschichte Berlins tritt in Kraft (erlassen am 15. Januar). Sie ersetzte die Bauordnung vom 21. April 1853. Die erste war am 30. November 1641 erlassen und in den Folgejahren mehrfach ergänzt worden.

1930 Die Zeitungen »Die Welt am Abend« und »Berlin am Morgen« veranstalten im Berliner Sportpalast (Schöneberg) das Fest »Sturm über Berlin«, bei dem namhafte Künstler wie Ernst Busch, Karl Valentin, Erich Weinert u. a. auftreten.


19. Januar

1747 Johann Ehlert Bode wird in Hamburg geboren. Der Astronom und Entdecker des Planeten Uranus war Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften sowie 39 Jahre Direktor der Berliner Sternwarte. Ab 1810 hielt er Astronomie- Vorlesungen an der Universität.
1898 In einem Vertrag mit der Großen Berliner Straßenbahn und der Neuen Berliner Pferdebahn mit Laufzeit bis 1919 legt der Magistrat mit den Vertragspartnern die Elektrifizierung des vorhandenen Streckennetzes fest.
1905 Die Stadtverordneten- Versammlung von Berlin stimmt der Vorlage »Betreffend den Bau einer Technischen Mittelschule« zu. Damit war der Gründungsakt für die erste Berliner Ingenieurschule, der späteren Staatlichen Ingenieurschule Beuth, vollzogen.

20. Januar
1469 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn nimmt eine Veränderung des Berliner Domkapitels vor. An die Spitze des Kapitels stellte er einen Dompropst. Zugleich erhöhte er die Zahl der Kanoniker auf neun.
1746 Eine Allerhöchste Kabinettsorder legt fest, daß Berlin, Breslau, Magdeburg und Stettin von der Kantonspflicht (Aushebung von Rekruten) befreit sind.
1859 Die Schriftstellerin Bettine(a) von Arnim stirbt in Berlin. Sie lebte nach ihrer Heirat mit Achim von Arnim abwechselnd auf Gut Wiepersdorf und in Berlin. Bekannt wurde sie u. a. durch ihre sozialkritische Schrift »Dies Buch gehört dem König«.
1907 Manfred Baron von Ardenne wird in Hamburg als Sohn des Offiziers Egmond Baron von Ardenne geboren. Der Erfinder, der 1923 sein erstes Patent bekam, führte in seinem Labor in Lichterfelde Arbeiten zur Entwicklung der Rundfunk- und Fernsehtechnik durch.


21. Januar

1795 In Ergänzung und zur Verbesserung des Polizeireglements vom 28. Februar 1787 wird das »Reglement zur Verwaltung des Policeywesens in den hiesigen Residentzien« erlassen.

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   89   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1886 Der Historiker Theodor Mommsen hält aus Anlaß des Geburtstages von Friedrich dem Großen (24. Januar) in der Akademie der Wissenschaften die Festrede.
1926 Die Stadtverordneten- Versammlung stimmt der Vorlage des Magistrats über den Ankauf und die Zuschüttung des Luisenstädtischen Kanals zu. Berlin kaufte das Kanalgelände vom Fiskus zum Preis von einer Mark pro Quadratmeter.
1934 An den Omnibus- und Straßenbahnhaltestellen Friedrichstraße und Potsdamer Platz (Mitte) werden Teilstrecken- Anzeiger angebracht, die jeweils die Endstation anzeigen. In den nächsten drei Wochen wurden an sämtlichen Haltestellen solche Anzeiger angebracht.


22. Januar

1459 Das kaiserliche Hofgericht verurteilt die Städte Berlin und Cölln zur Herausgabe des Nachlasses des zu Berlin verstorbenen Bürgers Holzapfel.
1683 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, erläßt ein Edikt darüber, wie diejenigen, die aus kurfürstlichen Residenzen und Häusern oder anderswo Silbergeschirr und andere Kleinodien, die mit dem kurfürstlichen Namen versehen sind, stehlen, zu bestrafen sind.

1886 Zu Lessings Geburtstag wird dessen Drama »Nathan der Weise« zum erstenmal im Deutschen Theater in Berlin aufgeführt. Johann August Förster spielte den Nathan, Oskar Höcker den Patriarchen und Josef Kainz den Tempelherrn.
1893 Der Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE), der aus den regionalen Elektrotechnik- Vereinen hervorging, wird in Berlin gegründet.


23. Januar

1886 Nahezu 200 Droschkenschlitten werden vom Kommissariat für das öffentliche Fuhrwesen in Betrieb genommen.
1932 Der 1. Deutsche Reichsbauernkongreß wird in den Arminsälen im Zentrum Berlins mit 145 Delegierten eröffnet.
1934 Die Ortsgruppe Berlin der Fruchtgroßhändler berät die Verlegung der Zentralmarkthalle in die Beusselstraße. Die bisherige Markthalle am Alexanderplatz hatte weder Wasseranschluß noch einen vollwertigen Eisenbahnanschluß.


24. Januar

1754 In der Akademie der Wissenschaften wird die Lobrede Friedrichs II. zu Ehren des verstorbenen Architekten Hans Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff verlesen.

1809 Im Englischen Haus (Mohrenstraße, Mitte) findet das Stiftungsfest der Liedertafel statt. 24 Mitglieder der Singakademie hatten am 28. Dezember 1808 die Liedertafel gegründet und Carl Friedrich Zelter zum Tafelmeister gewählt.
1884 Die Magistratsvorlage zur Benutzung öffentlicher Straßen bei der Kabelverlegung wird von der Stadtverordneten- Versammlung genehmigt. Damit war der Weg zum Aufbau einer öffentlichen Stromversorgung Berlins freigegeben.


25. Januar

1581 Der Alchemist und Medicus Leonhard Thurneysser trifft nach mehrjährigem Aufenthalt in Basel wieder in Berlin ein. Thurneysser hatte sich im April 1579 Urlaub genehmigt, um sich von den Folgen eines Schlaganfalls zu erholen.
1699 Das Pfarrdorf Rosenfelde wird auf kurfürstlichen Befehl in Friedrichsfelde umbenannt. Kurfürst Friedrich III. hatte den Besitz von Generaldirektor der kurbrandenburgischen Marine Benjamin Raulé eingezogen und dem Dorf seinen Namen gegeben.

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   90   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1765 Zwischen König Friedrich II. und den Weißgerbern von Berlin wird ein Erbpachtvertrag zum Bau einer Walkmühle nebst Wohnhaus unterhalb des Wusterhausischen Bären (Wehr) abgeschlossen.


26. Januar

1751 Die Akademie der Wissenschaften bestätigt ein von Johann Gottlieb Gleditsch - seit 1744 Direktor des Botanischen Gartens - entworfenes Reglement für den Garten, das u. a. die Jagd im Garten untersagte.
1886 Am Haus Kochstraße 62 (Kreuzberg) wird eine Gedenktafel für Hans Joachim von Zieten angebracht. In diesem Haus war der preußische Reitergeneral am 27. Januar 1786 gestorben.
1910 Der Verein Deutsche Sportpresse wird in Berlin gegründet.


27. Januar

1443 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn entscheidet eine Uneinigkeit der Schuhmacher zu Frankfurt mit den Schuhmachern zu Berlin und Cölln dahin, daß letztere auch künftig den Frankfurter Reminiscere- Markt (5. Sonntag vor Ostern) besuchen dürfen.

1647 Hans Georg von Ribbeck d. Ä. stirbt in Cölln an der Spree. Er war Oberhauptmann von Spandau und unter Kurfürst Friedrich Wilhelm Mitglied des Kollegiums des Geheimen Rats, der obersten Regierungsbehörde.
1720 König Friedrich Wilhelm I. läßt erneut ein »Patent, wegen des fälschlich ausgestreueten Gerüchts, alß sey die Accise (Verbrauchssteuer) in hiesigen Residentzien durchgehends neu erhöhet worden« veröffentlichen. Urheber der Gerüchte waren zu bestrafen.
1859 Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm II., wird in Berlin geboren. Seine Eltern waren Kronprinz Friedrich Wilhelm, der 1888 als Kaiser Friedrich III. regierte, und die aus England stammende Prinzessin Victoria.
1973 Die Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin und Hamburg, feiert ihr 125-jähriges Bestehen in ihrer Gründungsstadt Berlin. Sie war von Karl Wiegandt als Verlag für Landwirtschaft und Theologie gegründet worden.
28. Januar
1787 Wilhelm Gottfried Lasch wird in Berlin geboren. Der »conditionierte« Apotheker betrieb ab 1814 über zehn Jahre eine eigene Apotheke und widmete sich dann völlig seinen botanischen Studien, durch die er zu hohem Ansehen in der Wissenschaft gelangte.
1869 Die »Spenersche Zeitung« berichtet über die Natureisgewinnung auf dem Rummelsburger See: »Das Eis wird dort vermittelst Dampfmaschinen in reguläre Quadern zerschnitten und durch den Pächter, Maurermeister Bolle, in Eisschuppen fest zusammengepackt.«
1892 Ernst Lubitsch wird in Berlin als Sohn einer aus Polen stammenden jüdischen Schneiderfamilie geboren. Der Filmregisseur prägte wesentlich die Entwicklung des deutschen Films. Ab 1923 arbeitete er in Hollywood bei Warner Bros. und bei Paramount.
1939 Die Chemiker Otto Hahn und Fritz Straßmann reichen die Arbeit »Nachweis der Entstehung aktiver Bariumisotope aus Uran und Thorium durch Neutronenbestrahlung; Nachweis weiterer aktiver Bruchstücke bei der Uranspaltung« zur Veröffentlichung ein.
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1958 An den Regisseur des Films »Das Wirtshaus im Spessart«, Kurt Hoffmann, wird in Berlin erstmals der Ernst- Lubitsch- Preis verliehen.
1965 Die Blumengroßmarkthalle zwischen Friedrich- und Lindenstraße (Kreuzberg) wird eröffnet.


29. Januar

1867 Unter dem Vorsitz des Neurologen Wilhelm Griesinger tritt die Berliner Medizinisch- Psychologische Gesellschaft (ab 9. Dezember 1878 Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie) erstmals zusammen.
1935 Im Kaiser- Wilhelm- Institut für Chemie in Dahlem findet eine Gedächtnisfeier für den am 29. Januar 1934 verstorbenen Chemiker Fritz Haber statt. Zu den Rednern gehörten Max Planck und Otto Hahn. Haber war von 1912 bis 1933 Institutsdirektor.
1959 Das Hauptportal des Lehrter Bahnhofs (Tiergarten) wird gesprengt; der Abriß ist damit abgeschlossen.
1971 Der Streckenabschnitt Spichernstraße- Walther- Schreiber- Platz der U-Bahn- Linie 9 mit den Bahnhöfen Güntzelstraße, Berliner Straße, Bundesplatz, Friedrich- Wilhelm- Platz und Walther- Schreiber- Platz wird dem Verkehr übergeben.

30. Januar
1819 In einem Bericht an den König empfiehlt Minister Karl von Altenstein den Ankauf des wissenschaftlichen Werkes »Uranographia« des Berliner Astronomen Johann Elert Bode (Kupferplatten mit 250 Exemplaren des dazugehörigen Textes).
1933 Am Tag der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler ruft die Bezirksleitung Berlin- Brandenburg der KPD zum Generalstreik und zur Bildung einer antifaschistischen Einheitsfront auf. Der Aufruf wurde durch die Führung des ADGB zurückgewiesen.
1946 Der erste Hilfszug des Internationalen Roten Kreuzes mit Lebensmitteln, Medikamenten und Kinderbekleidung trifft aus der Schweiz in Berlin ein.
1979 Das Berliner Gesetz zur Erhaltung des Waldes (Landeswaldgesetz) wird erlassen.


31. Januar

1735 Friedrich Wilhelm I. ordnet an, daß 2 000 Bücher über Astronomie, Mathematik, Physik und Medizin, die für die Königliche Bibliothek, die spätere Staatsbibliothek zu Berlin, bestimmt waren, der Sozietät der Wissenschaften übergeben werden sollen.

1765 König Friedrich II. läßt bekanntgeben, daß sich in Berlin unwiderruflich für 30 Jahre eine »Assekuranz- Cammer« (Versicherung) niederlassen darf.
1918 Nach dem Beginn des großen »Rüstungsstreiks« im Januar wird am Abend der verschärfte Belagerungszustand über Berlin verhängt. Die Schwartzkopff- Werke in Wedding wurden mit sieben anderen Berliner Großbetrieben unter militärische Leitung gestellt.
1927 Die Bewag schließt mit der Märkisches Elektricitätswerk Aktiengesellschaft (MEW) einen Vertrag über den Ankauf von Geschäftsanteilen an der Städtischen und Kreis- Kraftwerk Spandau G.m.b.H. Die Bewag erwarb die Hälfte (1 Mill. Mark) der Anteile.
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