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Es geschah gestern in Berlin
November 1998

Was gestern noch Schlagzeilen machte, ist heute fast schon wieder in Vergessenheit geraten. Wir dokumentieren deshalb Ereignisse aus der jüngsten Vergangenheit.

1. November
Dieter Goltzsche
, bekannter Berliner Grafiker, wird vom Neuen Berliner Kunstverein mit dem Hannah- Höch- Preis 1998 ausgezeichnet. Damit erhielt nach Emmet Williams und Wolf Vostell erstmalig ein ostdeutscher Künstler den mit 20 000 Mark dotierten Preis.

2. November
Eine Ausstellung
, die den Gründungsstudenten der Freien Universität Berlin (FU) gewidmet ist, wird im Rathaus Zehlendorf eröffnet. In mehreren Vitrinen wurden Fotografien und Dokumente ausgestellt, die FU- Archivar Armin Spiller zusammengetragen hatte.
     Von der Kaiser- Wilhelm- Gedächtnis- Kirche am Breitscheidplatz (Charlottenburg) wird die acht Meter hohe Turmspitze mit Kugel und Kreuz abgebaut. An der Turmspitze waren starke Korrosionsschäden festgestellt worden.

3. November
Der Geschäftsführer
des Deutschen Beamtenbundes (DBB), Gerd Eßer, kündigt an, daß der DBB bis Mitte 2001 sein neues Hauptquartier in Berlin nehmen werde. Aus diesem Grunde ist den Mietern des »Hauses der Demokratie« (Mitte) gekündigt worden.

4. November
Die Uferpromenade
am Berlin- Spandauer Schiffahrtskanal in Mitte, die neu gestaltet wurde, wird der Öffentlichkeit übergeben. An der rund 300 Meter langen Promenade wurden 84 Sommerlinden gepflanzt sowie eine Fußgängerbrücke und eine Aussichtsplattform errichtet.
     Der Islamischen Föderation, der zwölf Moscheevereine angehören, wird durch das Berliner Oberverwaltungsgericht der Status einer Religionsgemeinschaft zugebilligt. Damit ist erstmals in Deutschland der Weg frei, die islamische Religion an Berliner Schulen zu lehren.

5. November
Die Neue Wache
an der Straße Unter den Linden (Mitte) ist nach sechsmonatiger Restaurierung der Südfassade wieder zugänglich.

6. November
Wolfgang Stresemann
, langjähriger Intendant des Berliner Philharmonischen Orchesters, stirbt in Berlin.

7. November
Der RIAS- Kammerchor
feiert mit einem Konzert im Kammermusiksaal der Philharmonie (Tiergarten) sein 50jähriges Bestehen. Das A-capella- Konzert wurde von Marcus Creed geleitet.

8. November
Die Modellbahnausstellung
des »Vereins für Berlin- Brandenburgische Stadtbahngeschichte Weinbergsweg« im Ausstellungszentrum am Fernsehturm (Alexanderplatz, Mitte) geht nach gut einer Woche zu Ende. Die Exposition wurde von über 20 000 Eisenbahnfreunden besucht.

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9. November
In der Berliner Synagoge
in der Oranienburger Straße (Mitte) findet die zentrale Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag der Pogromnacht vom 9. November 1938 statt. Am Abend nahmen 3 000 Berliner an einem Schweigemarsch zum jüdischen Gemeindehaus teil.

10. November
Im Märkischen Museum
(Mitte) wird der 20 000. Besucher in der Ausstellung »Fontane und sein Jahrhundert« begrüßt.

11. November
Das historische Weinhaus Huth
, das letzte auf dem »alten« Potsdamer Platz noch verbliebene Gebäude, wird nach umfangreicher Sanierung wiedereröffnet. Im Gebäude sind u. a. das Restaurant »Diekmann«, ein Coffee- Shop und eine Weinhandlung untergebracht.
     Mit dem Karl-Kübel- Preis 1998 wird das Projekt »Treffpunkt Hilfsbereitschaft« ausgezeichnet. Die 400 ehrenamtlichen Helfer engagieren sich in der Jugendarbeit und unterstützen v. a. Alleinerziehende. Die Auszeichnung war mit einem Preisgeld in Höhe von 75 000 Mark verbunden.

12. November
Das Berliner Abgeordnetenhaus
wählt Anette Fugmann-Heesing (SPD) zur Bürgermeisterin, Gabriele Schöttler zur neuen Senatorin für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen, Eckhart Werthebach zum Innensenator und Wolfgang Branoner zum Wirtschaftssenator.

13. November
Sein 50jähriges Bestehen
begeht das Berliner Polizeiorchester mit einem Galakonzert in der Berliner Philharmonie.

14. November
Mit einer Kranzniederlegung
wird des 250jährigen Bestehens des Invalidenfriedhofs an der Scharnhorststraße (Mitte) gedacht. Die Ehrung mit militärischem Zeremoniell fand am Grab des preußischen Generals Gerhard von Scharnhorst statt.

16. November
Der Anna-Seghers- Preis 1998
wird in der Berliner Akademie der Künste an die sorbische Schriftstellerin Roza Domascyna und an den kubanischen Autoren David Mitrani vergeben. Die Preisträger erhielten je 15 000 Mark.

17. November
Die Stiftung Stadtmuseum
Berlin legt ihr zweites Jahrbuch vor. Es ist der langjährigen Direktorin des Berlin- Museums, Irmgard Wirth, gewidmet. Mehrere Beiträge im Jahrbuch beschäftigten sich mit der Gründungsgeschichte des Märkischen Museums.

19. November
Unter dem Motto
»Schüler machen Geschichte« wird in der Katholischen Liebfrauenschule in der Charlottenburger Ahornallee eine Ausstellung zu »25 Jahre Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte« eröffnet.

20. November
Der Sarkophag Karls des Großen
trifft im Berliner Museum für Spätantike ein, wo er innerhalb der nächsten vier Monate restauriert werden soll.
     Das Zehlendorfer Behring- Krankenhaus wird feierlich übergeben. Innerhalb von sechs Jahren war die Heilstätte bei laufendem Betrieb für rund 117 Millionen DM komplett umgebaut und in eine der modernsten Kliniken der Stadt verwandelt worden.

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21. November
Der Mete-Eksi- Preis
der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Türkischen Elternvereinigung Berlin wird zum siebten Mal verliehen. Ausgezeichnet wurden die Kreuzberger Musikalische Aktion und das multikulturelle Jugend und Integrationsprojekt YAAM.

23. November
Der Rat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
wählt den Generaldirektor der Deutschen Bibliothek, Klaus-Dieter Lehmann, zum Präsidenten der Stiftung. Lehmann wurde sowhl von den Bundesländern als auch von der neuen Bundesregierung unterstützt.

24. November
Im Entwicklungsgebiet Rummelsburger Bucht
(Lichtenberg) wird die 500. Wohnung an die neuen Mieter übergeben. Seit 1997 wurden am Ostufer der Rummelburger Bucht 544 Wohnungen errichtet. Der letzte Bauabschnitt umfaßt nochmals 106 Wohnungen.

25. November
Die Bundesregierung
tritt erstmals zu einer Kabinettssitzung in Berlin zusammen. Im ehemaligen Staatsratsgebäude am Schloßplatz in Mitte wurde unter Leitung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Programm für arbeitslose Jugendliche beschlossen.

26. November
Die Zahl
der in der Stadt Studierenden wird bekanntgegegeben. An der Freien Universität Berlin waren 43 113, an der Humboldt- Universität zu Berlin 31 507 und an der Technischen Universität Berlin 30 112 Studenten eingetragen.

27. November
Das Dahlemer Ordenshaus
der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland erhält einen verschollen geglaubten Schutzbrief des preußischen Königs Friedrich II. zurück. Der König hatte den Schutzbrief 1774 ausgestellt, um die Freimaurer zu schützen.

28. November
Zum Auftakt der diesjährigen Spenden- Aktion
»Rote Schleifen für Berlin« der Berliner Aids- Hilfe kommen 55 000 Mark zusammen. Das waren 10 000 Mark mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. 500 Helfer, darunter viele Prominente, hatten Geld gesammelt.

29. November
Die Staatsbibliothek
an der Potsdamer Straße in Tiergarten begeht mit einem Tag der Offenen Tür ihr 20jähriges Bestehen. Besucher hatten Gelegenheit, die öffentlichen, und vor allem die internen Bereiche des Gebäudes kennenzulernen.

30. November
Ein Berliner Wissenschaftler
hat einen Aids- Test entwickelt, mit dessen Hilfe bereits nach einer halben Minute das HI-Virus nachzuweisen ist. Aus der dpa-Meldung, die in der »Berliner Zeitung« veröffentlicht wurde, geht weiter hervor, daß eine Zulassung Anfang 1999 beantragt werden soll.

31. November
In der Bockwindmühle
in Marzahn wird der 100 000. Besucher begrüßt. In den viereinhalb Jahren nach Eröffnung des Denkmals hat sich die Bockwindmühle zu einem Publikumsmagneten entwickelt.

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