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1. Dezember
1663 Otto von Guericke führt Versuche zur Erzeugung eines Vakuums in der Bibliothek des Kurfürsten Friedrich Wilhelm im Berliner Schloß durch.
1789 Das Französische Gymnasium feiert sein 100jähriges Jubiläum mit einem feierlichen Gottesdienst in der Friedrichwerderschen Kirche. Die Festpredigt hielt Jean-Pierre Erman. Der Prediger war seit 1786 Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
1876 In der Wilhelmstraße 92 (Mitte) wird das Architektenvereinshaus (Architektenhaus) eingeweiht.
1901 Die Vorortstrecke Potsdamer Ringbahnhof (Tiergarten) – Lichterfelde- Ost wird eröffnet. Damit ging an der General- Pape- Straße (Schöneberg) neben dem Ringbahnhof auch der Vorortbahnhof, beide mit Namen Bahnhof Papestraße, in Betrieb.
1927 Die erste Bildtelegraphenlinie (nach dem System Siemens- Karolus- Telefunken) zwischen Berlin und Wien wird offiziell in Betrieb genommen.
1929 Nach einer offiziellen Mitteilung gilt die Neue Gasse, die von der Klosterstraße zum Marienkirchhof führte, als kürzeste Straße Berlins; sie maß 23 Meter. Die längste Straße war die Cöpenicker Ausfallstraße mit 22 Kilometer Länge.

2. Dezember
1808 Nach langen Verhandlungen über die zu zahlende Kriegsentschädigung an das napoleonische Frankreich übergibt der französische Marschall Davout die Schlüssel Berlins an Prinz August Ferdinand von Preußen, den jüngsten Bruder Friedrichs II. Die französische Besatzung zieht ab.
1927 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Boxkämpfe statt. Im Halbschwergewicht besiegte Max Schmeling (Berlin) Gipsy Daniels (Großbritannien) nach Punkten in zehn Runden.
1948 Der Magistrat des sowjetischen Sektors hält seine erste Sitzung ab. Oberbürgermeister Friedrich Ebert (SED) bezeichnete sie als eine »revolutionäre Tat«. Gleichzeitig lehnte er die in den westlichen Sektoren geplanten Wahlen als »undemokratisch« ab.

1957 Der Sender Freies Berlin (SFB) beginnt mit dem Umzug aus der provisorischen Unterkunft am Heidelberger Platz (Wilmersdorf) in das renovierte und technisch neu ausgestattete Haus des Rundfunks in der Masurenallee (Charlottenburg).

3. Dezember
1570 Simon Ulrich Pistoris auf Seuselitz und Hirschstein wird in Leipzig geboren. Nach Studium und Promotion in Leipzig kam der Jurist 1600 nach Berlin und wurde zum kurbrandenburgischen Hofrat, später Geheimrat, ernannt.
1875 Bernhard Lichtenberg wird im schlesischen Ohlau geboren. Der Theologe wurde 1899 im Breslauer Dom zum Priester geweiht. 1900 kam er an die St.-Mauritius- Kirche in Lichtenberg, von 1932 bis zu seiner Verhaftung 1941 war er Dompropst von St. Hedwig.
1906 Im Wappensaal des Restaurants Zum Prälaten (Schöneberg) findet die konstituierende Versammlung des Rektorenverbandes im Berliner Lehrerverein statt. Eingeladen waren alle Schulleiter, die dem Lehrerverein angehörten.

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4. Dezember
1466 Johann Schulz stiftet einen Altar in der Marienkirche zu Berlin.
1871 Der Reichstag verabschiedet in Berlin das Reichsmünzgesetz. Es sah die Einführung der Goldmark zu 100 Pfennig als einziges Zahlungsmittel vor. Das Gesetz trat am 1. Januar 1875 in Kraft.
1905 Der Präsident der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt legt dem Reichsamt des Innern einen Bericht über die Befragung von 65 preußischen Handelskammern über die Zwangseichung von Elektrizitätszählern vor.
1934 Der Dirigent Wilhelm Furtwängler reicht seinen Rücktritt von allen öffentlichen Ämtern in Berlin und Wien ein. Er war Leiter des Philharmonischen Orchesters Berlin und Vizepräsident der Reichsmusikkammer. Seine Gesuche wurden bewilligt.
1945 Die Leitung der Evangelischen Kirche für Berlin und Brandenburg verleiht D. Dr. Otto Dibelius die Amtsbezeichnung Evangelischer Bischof von Berlin und Brandenburg.
1961 Die Verordnung zum Schutze des Baumbestandes in West-Berlin wird erlassen.

5. Dezember
1854 Ernst Litfaß stellt an den Polizeipräsidenten von Berlin den Antrag, Anschlagsäulen aufstellen zu dürfen.
1894 Im neuerrichteten Reichstagsgebäude findet die erste Sitzung des Deutschen Reichstags statt.
1901 Werner Karl Heisenberg wird in Würzburg geboren. Der Physiker lieferte wesentliche Beiträge zur Atom- und Kernphysik. 1941 bis 1945 war er Direktor des Kaiser- Wilhelm- Instituts für Physik in Berlin. 1932 erhielt er den Nobelpreis für Physik.
1926 Im ausverkauften Berliner Sportpalast (Schöneberg) gewinnt der Berliner Schlittschuh- Club e. V. (BSchC) das Eishockeyspiel gegen Sparta Prag 3:0 (0:0).

6. Dezember
1827 Nach langwierigen Verhandlungen wird beschlossen, die philosophische Klasse der Akademie der Wissenschaften mit der historisch- philologischen Klasse unter dem Namen philosophisch- historische Klasse zu verschmelzen.
1889 In der Sitzung der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin demonstriert August Kundt die Funktionsweise der Original- Luftpumpe von Otto von Guericke.
1921 Die neue Satzung der Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft, die im Einvernehmen mit dem preußischen Kultusministerium ausgearbeitet worden war, wird auf der 8. Hauptversammlung der Gesellschaft in der Berliner Staatsbibliothek einstimmig angenommen.
1933 Das Wasserbauamt Berlin teilt mit, daß auf dem Voßkanal, der oberen Havelwasserstraße sowie den Lychener und Templiner Gewässern ein Eisstand bis zu acht Zentimetern eingetreten ist. Die Schiffahrt ruhte vollkommen.
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1953 Die Deutsche Bauausstellung wird in der Sporthalle an der Stalinallee (Karl-Marx- Allee) in Friedrichshain eröffnet. Neben Bildern und Landkarten zur baugeschichtlichen Entwicklung Berlins wurden Pläne und Modelle für den Ausbau der Stalinallee gezeigt.

7. Dezember
1784 Das Kammergericht zu Berlin wird mit Reskript »wegen der Insertions- Gebühren für die gerichtliche Bekanntmachung in den Berlinschen Zeitungen und Intelligenz- Nachrichten« angewiesen, die Kosten für diese Inserate durch knappe Formulierungen zu senken.
1823 Leopold Kronecker wird in Liegnitz geboren. Der Mathematiker, der in Berlin, Bonn und Breslau studierte, hatte sich 1855 als Privatgelehrter in Berlin niedergelassen und war 1883 zum Professor an der Berliner Universität berufen worden.
1864 Die nach Beendigung des Deutsch- Dänischen Krieges aus Schleswig zurückkehrenden Truppen treffen in Berlin ein.
König Wilhelm I. erließ einen Armeebefehl und stiftete das Alsenkreuz.

8. Dezember
1710 Der Archivar Johann Jakob Julius Chuno d. Ä. wird erster Leiter des Geheimen Kabinettsarchivs zu Berlin, das durch Vereinigung des Urkundenarchivs mit der Registratura in publicis, dem Kabinett der Geheimen Staatsakten, entstanden war.
1839 Friedrich Wilhelm III. ordnet die Ausführung des Denkmals für Friedrich II. nach dem Modell von Christian Daniel Rauch an.
1928 In Berlin wird der Einheitstarif für Kraftdroschken eingeführt.
1933 Alle 16 selbständigen Berliner Ortskrankenkassen werden durch einen Beschluß des Berliner Oberversicherungsamtes zur »Allgemeinen Ortskrankenkasse Berlin« vereinigt. Ihr gehörten 854 209 Versicherte an.
1946 In den Räumen des ehemaligen Zeughauses Unter den Linden (Mitte) wird eine Briefmarkenausstellung eröffnet. Der Erlös eines aus diesem Anlaß herausgegebenen Sonderbriefmarkenblocks war für die Flüchtlings- und Altershilfe der Stadt Berlin bestimmt.

9. Dezember
1710 Der um 1690 in Berlin geborene Rechtsgelehrte Friedrich Wilhelm Senning erhält seine Anstellung als Kopist beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin und wird damit Nachfolger von Johann Christoph Börner in diesem Amt.
1886 Die letzte der vier Sandsteinfiguren, die für die Front der Schloßkapelle vorgesehen sind, wird am Vormittag aufgestellt.
1920 Die Berliner Elektrische Straßenbahn- AG wird durch die Berliner Straßenbahnen übernommen.
1924 Dem Berliner Techniker Paul Nipkow wird unter Nr. DRP 498415 das Patent für die »Lösung des Gleichlaufproblems beim Fernsehen durch Anschluß von Sender und Empfänger an dasselbe Drehstromnetz« erteilt.

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1931 Im Berliner Institut für Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften wird eine pharmaziegeschichtliche Abteilung eröffnet.

10. Dezember
1785 In Berlin stirbt Georg Ernst von Holtzendorf, preußischer Generalmajor und Inspekteur des gesamten Artilleriewesens. Er ließ u. a. »beim Wedding in der Nähe Berlins« eine befestigte Front nachbilden, gegen die er alljährlich den Angriff übte.
1851 Max Froelich wird in Graudenz geboren. Der Apotheker war von 1877 bis 1908 Besitzer der Berliner Apotheke Zum gekrönten Adler.
1930 Auf Beschluß der Gewerkschaftsleitung legen die Arbeiter der Meierei Bolle um 23.00 Uhr die Arbeit nieder. Die Firma Bolle hatte auf einem sofortigen Lohnabbau beharrt, die Gewerkschaft die Weiterzahlung der bisherigen Löhne bis 1. März 1931 gefordert.

1934 Dem Rennfahrer Rudolf Caracciola gelingen auf der Avus mit seinem Mercedes- Benz zwei neue Bahnrekorde. In der 3. Runde platzte ihm bei Tempo 300 ein Hinterreifen. Er benötigte 2,5 Kilometer, um den schleudernden Wagen zum Stehen zu bringen.
1950 Zur Erinnerung an die Erfindung des Augenspiegels am 6. Dezember 1850 durch Hermann von Helmholtz veranstaltet die Humboldt- Universität eine Festsitzung und eine Vortragsveranstaltung unter dem Thema »Hundert Jahre Augenspiegel«.
1954 Der Verlag Rütten & Loening begeht sein 110jähriges Bestehen. Er war 1844 in Frankfurt am Main gegründet worden und 1951 nach Ost-Berlin übergesiedelt. Die Festrede hielt der Literaturhistoriker Hans Mayer.

11. Dezember
1739 Durch Kabinettsorder König Friedrich Wilhelms I. wird in Berlin das privilegierte Fiakerfuhrwesen begründet.
1893 Die Ab- und Übernahme der ehemaligen Damm- Mühlen- Gebäude (Mitte) erfolgt. Das im Stil eines normannischen Kastells entstandene Bauwerk wurde im Volksmund »Engelsburg« genannt.

1934 Der Schauspieler Paul Wegener feiert auf der Bühne des Theaters in der Stresemannstraße (Kreuzberg) seinen 60. Geburtstag. Im Namen seiner Kollegen überreichte ihm Ernst Legal einen riesigen Lorbeerkranz.
1946 Das Renaissance- Theater (Charlottenburg) wird nach seiner Freigabe durch die britische Militärregierung mit der Aufführung von August Strindbergs »Fräulein Julie« und Georges Courtelines »Boubouroche« wiedereröffnet. Neuer Intendant war Kurt Raeck.

12. Dezember
1879 Das »Niederbarnimer Kreisblatt« berichtet über die Gewinnung von Natureis auf dem Rummelsburger See: »Hunderte von Menschen sind ... damit beschäftigt, das durch Sägen, die von einem Pferd gezogen werden, in Tafeln geschnittene Eis ... heranzubringen.«

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1925 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet vor fast 4 000 Zuschauern »Der Ball der Mode« statt. Ein Podium auf dem Eisparkett diente als Laufsteg. Zur Modekönigin wurde die 19jährige Sonja Jowanowicz gekrönt.
1933 In der Krolloper (Tiergarten) tritt der am 12. November gewählte Reichstag zusammen. Wegen der NS-Dominanz und der Kürze der Sitzung wurde er von der NS-Presse als »Zehnminuten- Reichstag« glossiert: »Motto: Achtung! Heil Hitler! Wegtreten!«
1961 An der Stelle des früheren Lehrervereinshauses am Alexanderplatz (Mitte), das durch Bombenangriffe während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde, wird der Grundstein für das Haus des Lehrers und für die Kongreßhalle gelegt.

13. Dezember
1816 Werner Siemens wird in Lenthe bei Hannover als Sohn eines Landwirts geboren. Zunächst als Artillerieoffizier tätig, gründete er 1847 mit J. G. Halske eine Telegraphen Bau-Anstalt. Der Erfinder und Industrielle wurde 1874 Akademiemitglied.
1882 Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich III., übernimmt das Protektorat über die Arbeiterkolonie Wilmersdorf.

1903 Die Restaurierung der aus dem frühen Mittelalter stammenden Stadtpfarrkirche St. Nikolai in Spandau wird abgeschlossen.
1937 Das neue Domizil der Ingenieurschule Gauß wird eingeweiht. Die Stadt Berlin hatte der Schule das Gebäude des Friedrichwerderschen Gymnasiums in Moabit übergeben.
1956 Das Abgeordnetenhaus übernimmt das Bundesgesetz über den Ladenschluß.

14. Dezember
1700 Es ergeht eine kurfürstliche »Resolution, wegen derer Wachten und Einquartierung in denen Residentz- Städten und wegen Freyheit der Eximirten« (Freigestellten).
1883 Es erscheint die erste, 16 Seiten starke Ausgabe der »Wochenschrift für Brauerei«, herausgegeben von der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin, mit wissenschaftlichen und wissenschaftlich- technischen Beiträgen.

1925 Alban Bergs Zwölftonoper »Wozzeck« wird in der Staatsoper Unter den Linden (Mitte) uraufgeführt.
1933 Neben dem Patentamt in der Alexandrinenstraße 137 (Kreuzberg) wird ein Reichserfinderamt eingerichtet. Dort konnte sich jeder Erfinder vor der Anmeldung einer Neuerung als Patent oder Gebrauchsmuster beraten lassen.
1935 In der Deutschlandhalle am Funkturm (Charlottenburg) findet das erste Sportpressefest statt.

15. Dezember
1451 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht dem Küchenmeister Ulrich Zeuschel ein Freihaus in der Klosterstraße in Berlin.
1867 In Berlin wird der Union- Club als ziviler Renn- Verein für Pferderennen gegründet.
1883 Der Bahnhof Schmargendorf an der Ringbahn wird eröffnet.
1903 In Berlin erscheint die erste Nummer der vom S. Fischer Verlag herausgegebenen Monatszeitschrift »Neue Rundschau«. Die Zeitschrift hieß zuvor »Freie Bühne« und »Neue Deutsche Rundschau«.
1904 Der evangelische Oberkirchenrat in Berlin erstattet Strafanzeigen gegen den bayerischen Schriftsteller Ludwig Thoma wegen »Beleidigung von Kirchenvertretern«.

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16. Dezember
1572 Der Rat zu Berlin schließt mit dem Gewerk der Wasserkunst einen Vertrag über die Instandhaltung der hölzernen Wasserleitungen und deren Finanzierung.
1716 Die »Renovirte Confirmation über die Handels- Ordnung und Gülden- Artickel der sämtlichen Teutschen und Frantzösischen Kauff- und Handels- Leute hiesiger Residentzien Berlin« des Königs Friedrich Wilhelm I. wird bekanntgegeben.
1878 Der Theaterdirektor Arthur Woltersdorff stirbt in Berlin. Er hatte 1864 das Meyselsche Theater vor dem Oranienburger Tor (Mitte) erworben und es als Woltersdorff- Theater bekannt gemacht.
1906 Die Straßenbahn der Gemeinde Friedrichshagen wird von der Städtischen Straßenbahn Cöpenick übernommen. Gleichzeitig erfolgte die Umstellung auf Köpenicker Spurweite.
1921 Charlotte Leubuscher habilitiert sich mit der Arbeit »Sozialismus und Sozialisierung in England« an der Berliner Universität. Sie war die dritte Frau, die an der Berliner Universität habilitierte.

17. Dezember
1870 In Berlin erscheint die erste Nummer des Zentralorgans der Deutschen Zentrumspartei »Germania«.
1910 Die Vereinsbrauerei der Berliner Gastwirte erhält den Namen »Berliner Kindl«.
1927 Im Berliner Sportpalast wird die Berliner Meisterschaft im Eiskunstlauf, Kür der Damen, ausgetragen. Im Internationalen Turnier im Eishockey gewann der BSchC gegen Oxford 7:1 (2:1, 3:0, 2:0), der Wiener EV schlug Cambridge 3:1 (2:0, 0:1, 1:0).
1946 Der Verfassungsausschuß der Stadtverordneten- Versammlung konstituiert sich und beginnt, rechtliche Grundlagen einer neuen Berliner Verfassung zu erörtern.
1984 Das erste Flughafenhotel in West-Berlin, das »novotelairport« am Kurt- Schumacher- Damm (Tegel), wird eröffnet. Es wurde in nur neun Monaten für 21,5 Millionen Mark errichtet und hat 374 Betten in 187 Zimmern der gehobenen Mittelklasse.

18. Dezember
1703 Der um 1678 in Minden geborene Rechtsgelehrte Wilhelm Heinrich Culemann wird zum Protonotar beim Oberappellationsgericht in Berlin ernannt.
1886 Kaiser Wilhelm I., als Theaternarr bekannt, besucht an diesem Tag die Vorstellung im Opernhaus Unter den Linden und danach noch die im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (Mitte).
1952 Die BVG (West) stellt die Obuslinie 31 (Spandau – Staaken) ein. Der Betriebshof Brunsbütteler Damm wurde geschlossen.

19. Dezember
1716 Da sich der private Holzhandel zu einem starken Konkurrenten der öffentlichen Holzmärkte entwickelt hatte, wird ein königliches »Edict, wegen Abschaffung derer Privat- Holtz- Märckte« in den Residenzstädten erlassen.

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1745 In der Schloß- und Domkirche in Berlin findet aus Anlaß des Sieges über die vereinigte österreichische und sächsische Armee, der im Zweiten Schlesischen Krieg bei Hohenfriedberg erfochten wurde, ein Dankgottesdienst statt.
1860 Mit einem Königlichen Statut wird die durch Sammlungen begründete Humboldt- Stiftung für Naturforschung und Reisen ins Leben gerufen.
1932 Der »Fliegende Hamburger« Berlin–Hamburg- Hauptbahnhof verkehrt erstmals vom Lehrter Bahnhof (Tiergarten).
1952 Der Senat von Berlin und die Bundesregierung treffen eine Vereinbarung über die Einbeziehung West-Berlins in internationale Verträge und Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland.
1980 Die Charité (Mitte) feiert das Richtfest für den Neubau ihres 21stöckigen Bettenhauses.

20. Dezember
1528 Kurfürst Joachim I. Nestor schreibt an den Rat zu Berlin, daß Mitglieder desselben, die beabsichtigten zurückzutreten, an den Kurfürsten zu verweisen seien, der allein Bürgermeister und Ratsherren bestätige und entlasse.

1606 Kurfürst Joachim Friedrich bestätigt den vom Rat zu Berlin an Jacob von Bardeleben vorgenommenen Verkauf eines Teils des Dorfes Lichterfelde.
1818 Minister Altenstein ersucht schriftlich König Friedrich Wilhelm III. um die Genehmigung, den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zu den gleichen Konditionen wie zuvor Johann Gottlieb Fichte als ordentlichen Professor der Philosophie zu berufen.

21. Dezember
1450 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verkauft den Vorstehern der St.-Gertrauden- Kapelle vor Berlin Hebungen aus Lichterfelde.
1714 König Friedrich Wilhelm I. erneuert den Residenzstädten Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt alle Privilegien und gibt ihnen eine Generalkonfirmation.
1821 Eine Allerhöchste Kabinettsorder löst den Regierungsbezirk Berlin auf und schlägt ihn zum 1. Januar 1822 dem Regierungsbezirk Potsdam zu. Die Stadt Berlin wird unmittelbar unter das Innenministerium gestellt.

1883 Der Berliner Anatom Karl Bogislaus Reichert stirbt in Berlin. Reichert war seit 1858 Professor der Anatomie an der Berliner Universität und Leiter des anatomisch- zoologischen Museums.
1935 Der Schriftsteller und Publizist Kurt Tucholsky stirbt (Freitod) in Hindas bei Göteborg (Schweden). Tucholsky war ab 1913 Mitarbeiter an Jacobsohns »Schaubühne« (seit 1918 »Weltbühne«), deren Korrespondent in Paris und späterer Herausgeber (1926/27).
1952 Der Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert übergibt 1 148 Anrechtsscheine für Neubauwohnungen in der Stalinallee (Karl-Marx- Allee).

22. Dezember
1519 Die Räte zu Berlin und Cölln, als Besitzer von Stralau, gestatten Dames Swikau zu Stralau, sein Fischwehr den Vorstehern des Hospitals für eine jährliche Rente zu verpfänden.
1795 Clemens August Karl Klenze wird in Heissum bei Hildesheim geboren. Der Jurist war der erste Professor der Berliner Universität, der von 1833 bis 1838 auch Mitglied der Berliner Stadtverordneten- Versammlung war.
1843 Auf Anregung von B. Köhne, Dozent an der Berliner Universität, erfolgt die Gründung der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin, deren erster Präsident Generalmajor Fürst Wilhelm Radziwill wurde.

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1900 Das Denkmal des Kurfürsten Joachim II. Hektor mit den Darstellungen von Georg dem Frommen, Markgraf von Ansbach und Bischof Matthias von Jagow sowie einem Relief Martin Luthers, geschaffen von Magnussen, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
1935 Die Dorfkirche von Gatow wird nach einer umfassenden Erneuerung feierlich eingeweiht.

23. Dezember
1728 In Berlin schließt Preußen einen Vertrag mit Österreich. Für die Garantie der Ansprüche auf das Herzogtum Berg versprach König Friedrich Wilhelm I. ein Hilfskorps von 10 000 Mann zur Behauptung der pragmatischen Sanktion (Erbfolgeedikt Kaiser Karls VI.).
1810 Richard Lepsius wird in Naumburg an der Saale geboren. Der Professor für Archäologie war ab 1865 Direktor des Ägyptischen Museums und ab 1851 Mitglied der 1809 gegründeten »Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin«.

1927 Zusätzlich zur Stammbelegschaft der Stadtreinigung werden 4 000 weitere Personen zur Beseitigung von Schnee, Eis, Matsch und Schmutz herangezogen.

24. Dezember
1883 Der Berliner Student Paul Julius Gottlieb Nipkow erfindet unter dem Namen »Elektrisches Teleskop« die Fernseh- Lochscheibe.
1918 Der Angriff des Korps Lequis auf die Volksmarinedivision in Schloß und Marstall (Mitte) wird mit Unterstützung von Arbeitern abgewehrt. Bei der als Blutweihnacht bezeichneten Aktion fanden elf Matrosen und 56 Soldaten den Tod.
1930 Angesichts der Erwerbslosenproteste wird das Ku'dammviertel durch Polizei bewacht.
Im Gebiet um die Gedächtniskirche standen Lastwagen der Bereitschaftspolizei, während Schnellwagen und berittene Polizei den Kurfürstendamm und die Tauentzienstraße »sicherten«.
1949 Im Ministerium für Aufbau der DDR wird beschlossen, das Gebäude des Preußischen Herrenhauses, Leipziger Straße 3/4 (Mitte), wiederherzustellen.

1570 Bürgermeister und Rat der Stadt Berlin bekunden, daß Heine Brosicke, Erbsasse zu Ketzür, ihnen 1 000 »gute, wohlgeltende und unverbotene Taler« geliehen hat, und versprechen, diese Summe mit 60 Talern Zins im nächsten Jahr zu Weihnachten zurückzuzahlen.
1817 Der Prediger Louis Saunier hält an der Französischen Kirche in der Klosterstraße (Mitte), von der Französischen Gemeinde gewöhnlich kurz Klosterkirche genannt, die erste deutsche Predigt.
1904 Die Post teilt mit, daß in Berlin und seinen Vororten im Weihnachtsverkehr rund 2,5 Millionen Pakete aufgegeben bzw. in den Postämtern eingegangen sind, ca. 150 000 mehr als im Vorjahr.
1918 Revolutionäre Arbeiter besetzen in Berlin Redaktionsbüro und Druckhaus des »Vorwärts« (Parteiorgan der SPD). Sie wollten die Herausgabe eines »Roten Vorwärts« erzwingen.
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26. Dezember
1352 Markgraf Ludwig der Römer verkauft dem Rate zu Spandau die dortigen Mühlen für 176 Pfund, womit der Rat seine und seines Hofgesindes Pfänder auslöst.
1619 Kurfürst Georg Wilhelm nimmt auf dem inneren Platz des Schlosses in Cölln die Huldigung der Städte Berlin und Cölln entgegen.
1769 Der Uhrmacher Louis George, ein Refugié (Hugenotten) der dritten Generation, stellt einen Antrag auf ein Patent als Hofuhrmacher. Sein Antrag wurde von König Friedrich II. genehmigt. George stellte Taschen-, Wind- und Seeuhren, Wegmesser usw. her.
1809 König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise wohnen einem Gottesdienst in der Werderschen Kirche bei, um die Rede des französisch- reformierten Predigers Frédéric Ancillon zu hören. Ancillon wurde 1810 zum Erzieher des Kronprinzen und Staatsrat ernannt.
1843 Die Königliche Regierung zu Potsdam bestätigt das gedruckte Statut der Berliner Gutenberg- Stiftung, aus deren Mitteln bedürftige langjährige Handwerker einschlägiger Berufe Unterstützung erhalten sollen.
1912 Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm besucht mit seiner Familie eine Ballettvorstellung der russischen Tänzerin Anna Pawlowa im Neuen Königlichen Opernhaus, der Krolloper am Königsplatz (Platz der Republik, Tiergarten).

27. Dezember
1909 Das zweite Berliner Sechstagerennen wird in der Ausstellungshalle am Zoologischen Garten (Charlottenburg) eröffnet.
1919 In Berlin beginnt der viertägige zwölfte Kongreß der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften (Syndikalistenkongreß). Er erklärte sich solidarisch mit der russischen Sowjetrepublik.
1921 Einer amtlichen Verlautbarung zufolge sind in Berlin wieder 60 876 Personenkraftwagen zugelassen, womit die Vorkriegszahl erreicht wird. 78 Prozent dieser Pkw hatten eine Stärke bis zu 14 PS.

1928 Der Gutsbezirk Düppel, Kreis Teltow, wird aufgelöst und dem Stadtkreis Berlin zugeschlagen.
1933 In Berlin kommen für Silvester zehn Millionen Pfannkuchen und 30 000 Zentner Karpfen in den Handel. Die Zahl der Karpfen betrug etwa eine Million.

28. Dezember
1692 Es wird ein kurfürstliches »Patent, wider die Theurung des Brennholtzes in denen Residentzien« erlassen.
1745 König Friedrich II. kehrt nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages zu Dresden am 25. Dezember, der das Ende des Zweiten Schlesischen Krieges besiegelte und den Besitz Schlesiens bestätigte, nach Berlin zurück, wo er feierlich empfangen wird.
1902 Als Nachfolger des aus Altersgründen zurückgetretenen Bolko Graf von Hochberg tritt der neue Intendant der Königlichen Schauspiele Berlin, Georg von Hülsen- Haeseler, sein Amt an.
1904 In Berlin beginnt der 1. Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Preußens.

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29. Dezember
1718 Von einer Gemeinschaft von Hausbesitzern wird die Feuersozietät Berlin gegründet, die sich in ihrem Reglement verpflichtet, im Schadensfall den Wiederaufbau von abgebrannten Gebäuden durch eine Umlage zu finanzieren.
1789 Es ergeht ein königliches »Rescript an das Policey- Directorium (in Berlin), wegen in öffentlichen Wirthshäusern usw. auszustellenden Armen- Büchsen«. Die Sammelbüchsen sollten die Aufschrift »Für die Armen« tragen.
1900 Die Zeitung »Der Tag« – wegen des zweifarbigen Titels »Roter Tag« genannt – wird in Berlin von dem Verleger August Scherl herausgebracht.
1906 Wegen starker Schneefälle stellen die Große Berliner Straßenbahn und die städtischen Behörden Hunderte von Arbeitslosen zum Schneefegen ein. Sie erhielten 2,80 Mark pro Tag.

30. Dezember
1687 Der Rechtsgelehrte und Geheime Sekretär des Geheimen Kabinettsarchivs zu Berlin, Johannes Bergius, erhält 200 Reichstaler zur Anschaffung eines Wagens und zweier Pferde.

1822 August Wilhelm Kahlbaum wird in Berlin geboren. Kahlbaum übernahm 1847 von seinem Vater die Chemische Fabrik C. A. F. Kahlbaum und baute das Unternehmen aus. 1869 entstand der Plan, die Produktion von Laborchemikalien aufzunehmen.
1917 Finnische Spitzenpolitiker treffen in Berlin zu Verhandlungen mit dem deutschen Reichskanzler Georg Graf von Hertling ein. Sie wollten die Anerkennung der Unabhängigkeit Finnlands durch die deutsche Reichsregierung erreichen.
1923 Im Berliner Sportpalast findet die erste Veranstaltung der Wintersaison mit Berufsradrennfahrern statt. Im vollbesetzten Haus herrschte eine begeisterte Stimmung. Die Fahrer fuhren ohne Lizenz, deshalb galten die Rennen offiziell als »wilde« Rennen.

31. Dezember
1669 Kurfürst Friedrich Wilhelm schließt in Cölln an der Spree mit König Ludwig XIV. von Frankreich ein Bündnis auf der Grundlage der Erwerbung der spanischen Niederlande für Frankreich und der Gebiete von Geldern, Venloo und Roermond für Brandenburg.

1877 Die Einwohnerzahl Berlins überschreitet die Millionengrenze. Vor allem aus Brandenburg und den preußischen Ostprovinzen hielt der Zustrom in die Metropole an.
1927 In Berlin wird die Genehmigung zum Betrieb von Motorraddroschken und von sogenannten Hanomag- Wagen aufgehoben.
1930 Die Autodiebe sind am Silvesterabend sehr aktiv. Es wurden vier Droschken, fünf Privat- und ein Lieferwagen gestohlen. Einen mit Seidenstoffen beladenen Lieferwagen fand man ohne Ladung in Weißensee wieder.
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