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1. Oktober
1668 Der Berliner Drucker Christoph Runge erhält ein neues kurfürstliches Privileg, das ihn und seine Erben berechtigt, »die wöchentliche Zeitungen nach wie vor allein ungehindert drucken« zu dürfen.
1874 Die Registrierung der Geborenen, der Eheschließungen und der Sterbefälle geht von den Kirchenämtern auf die neugegründeten Berliner Standesämter über.
1921 Die »Avus AG« gibt ihre am 24. September mit dem ersten Automobilrennen eröffnete Privatstraße für den öffentlichen Verkehr frei. Für zehn Mark durfte die Avus einmal durchfahren werden; eine Vierteljahreskarte kostete 1000 Mark.
1926 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) besiegt in einem Boxkampf im Halbschwergewicht Max Schmeling (Berlin) den Niederländer Hermann van t' Hof durch Disqualifikation in der 8.Runde.
1930 Oberbürgermeister Gustav Böß läßt sich vorzeitig in den Ruhestand versetzen. Bereits am 7.November 1929 hatte er wegen Ermittlungen in der Bestechungsaffäre Sklarek, die mit einer Unschuldsbekundung endeten, sein Amt niedergelegt.
1946 Die ehemalige Preußische Staatsbibliothek (Mitte) wird als »Öffentliche Wissenschaftliche Bibliothek« mit einem Festakt im Studentenlesesaal der Berliner Universitätsbibliothek wiedereröffnet. Später erhielt sie den Namen »Deutsche Staatsbibliothek«.

2. Oktober
1630 Kurfürst Georg Wilhelm läßt dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Cölln Bescheid geben, daß es zur Besoldung der beiden Kompanien und zur Unterhaltung der Festung Küstrin erforderlich sei, an der monatlichen Abgabe von 1438 Talern festzuhalten.
1935 Der Berliner Zoo wird zum viertenmal seit 1926 erweitert. Er erhielt über 25000 Quadratmeter Fläche dazu und reicht seitdem bis an den Landwehrkanal heran.
1953 Das neugegründete Ostberliner Kabarett Die Distel beginnt seinen Spielbetrieb mit dem Programm »Hurra: Humor ist eingeplant«. Unter der Leitung Erich Brehms entwickelte sich die Distel zum bekanntesten politischen Kabarett der DDR.

1962 Im neuen Hörsaal der elektrotechnischen Institute der Technischen Universität Berlin beginnt die viertägige Jubiläumstagung der Lichttechnischen Gesellschaft (früher Deutsche Beleuchtungstechnische Gesellschaft) anläßlich ihres fünfzigjährigen Bestehens.

3. Oktober
1742 König Friedrich II. erläßt ein »Rescript an die Bau-Commission, daß kein Bau (in den Residenzstädten) vorzunehmen, welcher nicht vorher besichtiget und approbiret (genehmigt) worden« sei.
1760 Russische Truppen fallen während des Siebenjährigen Krieges in Köpenick ein. Durch den Raub der Viehherden und Plünderungen wurde die Stadt schwer geschädigt.
1889 Carl von Ossietzky wird in Hamburg geboren. Der Publizist kam 1919 nach Berlin, wurde Redakteur der »Berliner Volkszeitung«, trat 1926 in die Redaktion der »Weltbühne« ein und wurde nach dem Tode Jacobsohns deren Chefredakteur. Er starb 1938 nach KZ-Haft.
1918 Prinz Max von Baden wird Reichskanzler und bezieht die Reichskanzlei in der Wilhelmstraße (Mitte).
1956 Für die Kongreßhalle im Tiergarten wird der Grundstein gelegt.

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4. Oktober
1914 Um 24.00 Uhr beginnt im Sportpalast (Schöneberg) das 7.Berliner Sechstagerennen, 16Paare waren am Start. Den Startschuß gab der ehemalige Radrennfahrer August Lehr.
1928 Der Fabrikant Hermann Bamberg stirbt in Berlin. Bamberg, 1900 in die Stadtverordneten- Versammlung gewählt und nach dem Ersten Weltkrieg in den Reichswirtschaftsrat berufen, war der erste Unternehmer, den die Stadt 1926 zu ihrem Ehrenbürger ernannte.
1955 Der Ostberliner Magistrat beschließt die »Verordnung zum Schutze der Jugend«. Danach war u.a. der Verkauf und Ausschank von Alkohol an Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahren verboten.

5. Oktober
1562 Kurfürst Joachim II. Hektor fordert den Rat zu Berlin auf, Kalk und Mauersteine zur Errichtung einer Mauer um die Stiftskirche in Cölln bereitzustellen.
1708 Der Bürger und Gärtner Michael Schmeltz richtet ein Gesuch an König Friedrich I., ihm die Wartung der »Lindenbaum- Plantage« am Vorwerk Meindershausen an der Lindenstraße (Kreuzberg) zu übertragen.

1893 Friedrich Karl Weichart wird in Berlin geboren. Weichart studierte in Berlin und übernahm 1920 das Labor für Sendertechnik bei der Reichspost. 1923 organisierte der Ingenieur die Errichtung eines Senders für Unterhaltungs- Rundfunk.
1912 Im Berliner Zirkus Schumann wird erstmals die Multimedia- Show des Künstlers Hanns Heinz Ewers »Der unsichtbare Mensch« mit allerlei technischen Tricks vor ausverkauftem Haus gezeigt.
1934 Die Säuglingssterblichkeit in Berlin hat den bisher niedrigsten Stand erreicht, teilt Stadtmedizinalrat Wilhelm Klein mit. Während vor dem Ersten Weltkrieg etwa 25 Prozent aller Säuglinge im ersten Lebensjahr starben, sank diese Zahl jetzt auf 6,5Prozent.

6. Oktober
1743 Es ergeht eine königliche »Ordre an das Gouvernement in Berlin, wie es in Fällen wenn Leuthe, welche niemahlen in Reih und Gliedern, noch unter dem Gewehr gestanden, in Policey- Sachen delinquiren, mit Untersuchung und Bestraffung derselben zu halten«.

1932 Eine von Johannes Winkler auf dem Versuchsgelände Berlin- Reinickendorf gestartete Flüssigkeitsrakete explodiert. Winkler war im Jahre 1931 der Start der ersten europäischen Flüssigkeitsrakete gelungen.
1974 Das erfolgreiche Kinder- und Jugendtheater Grips eröffnet seinen neuen Spielort am Hansaplatz (Tiergarten) mit der Uraufführung des Stückes »Nashörner schießen nicht«.

7. Oktober
1684 Es ergeht eine kurfürstliche Resolution (Anordnung) an die Stadtgerichte zu Cölln an der Spree wegen des Abschosses (Umzugssteuer) und der Inventarisierung der Erbschaften.
1833 Peter Josef Lenné übersendet dem preußischen Prinzen August – seit 1816 Besitzer von Park und Schloß Bellevue (Tiergarten) – einen Entwurf zur Umgestaltung des Besitztums.
1905 Der Neubau des Köpenicker Rathauses – es ist der dritte in der Geschichte der Stadt – wird eingeweiht.
1921 Der Preußische Landtag beschließt eine Änderung des Gesetzes vom 27. April 1920 über die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin. Danach mußten dem Magistratskollegium mindestens zwölf unbesoldete Stadträte angehören.

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1957 Der Senat unterrichtet das Abgeordnetenhaus über die Herabsetzung der wöchentlichen Arbeitszeit der im öffentlichen Dienst beschäftigten Lohnempfänger auf 45 Stunden.

8. Oktober
1745 Leonhard Euler, Direktor der mathematischen Klasse der Berliner Akademie, verteidigt vor dem Kuratorium der Akademie sein Astronomie- Konzept von 1742.
1928 Die Unternehmen AEG, Siemens und Telefunken gründen die Klangfilm AG. Die Produktion von Tonfilmen begann 1929.
1949 In der Städtischen Oper, Kantstraße 8–12 (Charlottenburg), wird mit enthusiastischem Beifall das Faust- Ballett »Abraxas« von Werner Egk unter Leitung des Komponisten erstaufgeführt.
1993 Der Flughafen Tempelhof begeht sein 70jähriges Bestehen. Er ist der älteste, noch in Betrieb befindliche Flughafen der Welt.

9. Oktober
1686 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, stellt dem Köpenicker Apotheker Marcus Schröder ein Privileg aus, das ihm den Handel mit Gewürzen und den Ausschank von Wein und fremdem Bier erlaubt.

1828 Alexander von Humboldt beantragt für die Berliner Sternwarte den Ankauf des großen Frauenhoferschen Refraktometers in München, die Bestellung eines Meridiankreises bei Pistor in Berlin und die eines Chronometers beim Berliner Uhrmacher Tiede.
1924 Die »Friedrich- Althoff- Gesellschaft zur Förderung der chemisch- pharmazeutischen Literatur« wird gegründet.
1959 Im Harnack- Haus in West- Berlin findet eine Feier zum 80.Geburtstag des Physikers Max von Laue statt. Von Laue hatte 1914 den Nobelpreis erhalten und war von 1919 bis 1943 Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Physik an der Berliner Universität.

10. Oktober
1505 Kurfürst Joachim I. Nestor nimmt in Cölln an der Spree mehrere Edelleute in Sold, die unter der Führung des Grafen Bernd von Hohenstein und Vierraden »dem Kaiser Maximilian die zugesagte Kriegshülfe leisten« sollen.
1862 Otto von Bismarck, neuer preußischer Ministerpräsident und Außenminister, bezieht das Ministerium des Auswärtigen in der Wilhelmstraße 76 (Mitte) zu Wohn- und Arbeitszwecken.

1875 Das gerade erst am 1.Oktober eröffnete Hotel Kaiserhof brennt ab, wird jedoch bis zum Jahresende wiedererrichtet und neu eröffnet.
1907 Die Berliner Stadtverordneten- Versammlung bewilligt das erste Automobil für den Magistrat. Das Auto sollte Magistratsmitgliedern zur Verfügung stehen. Jeder 2700. Einwohner in Deutschland besaß bereits ein eigenes Auto.
1935 Die Stadt Berlin veranstaltet eine Leerraum- Zählung. Sie erfaßte die »untervermietet leerstehenden Wohnungen und Geschäftsräume«.
1951 Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter übergibt dem dänischen Botschafter in Bonn, Generalmajor Frants Hvass, den Runenstein aus dem Jagdschloßpark Dreilinden, der nach dem Deutsch- Dänischen Krieg 1864 als Beutegut nach Berlin gebracht worden war.

11. Oktober
1672 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Edikt, demzufolge die Dauer der Jahrmärkte in der Residenzstadt Berlin auf 14 Tage verlängert wird. Die beiden Jahrmärkte begannen jeweils am 10.August bzw. am 1. November.
1825 Der Astronom Johann Franz Encke trifft in Berlin ein. Er übernahm die Leitung der Berliner Sternwarte.

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1908 In Schmargendorf erfolgt der Start zum Ballon- Wettbewerb um den »Gordon- Bennett- Preis der Lüfte«. 23 Ballons starteten. Der USA-Ballon »Conqueror« platzte und ging bei Friedenau nieder; niemand wurde verletzt.
1921 Für die 1920 geschaffene Stadtgemeinde Groß-Berlin tritt eine »Baupolizei- Gebührenordnung« in Kraft.
1934 Bei einer Versuchsfahrt eines Schnelltriebwagens der Reichsbahn zwischen Berlin und Frankfurt am Main wird die 539Kilometer lange Strecke in knapp fünf Stunden bewältigt. Für 1935 kündigte die Reichsbahn den regelmäßigen Verkehr mit diesen Triebwagenzügen an.
1945 Die Alliierte Kommandantur billigt die Eingliederung des in der Mark Brandenburg nördlich von Frohnau gelegenen Dorfes Stolpe und seiner Gemarkung in den Bezirk Reinickendorf, da die französische Militärverwaltung dort einen Flugplatz anlegen wollte.
1961 In West-Berlin findet die Grundsteinlegung des neuen Urania-Hauses in der Kleiststraße (Schöneberg) statt, an der 300Ehrengäste aus dem öffentlichen und kulturellen Leben der Stadt und Mitglieder der Gesellschaft teilnehmen.
12. Oktober
1735 König Friedrich Wilhelm I. gibt mit einer Kabinettsorder Anweisungen betreffend den Bauplatz, die Kosten und die äußere Gestalt einer Kirche für die Böhmische Gemeinde in Berlin in der Krausen- Ecke Mauerstraße (Mitte). Es entstand die Bethlehemskirche.
1848 Auf der Werft der Seehandlung in Moabit bei Berlin läuft ein Kanonenboot vom Stapel.
1918 Die Borsigschen Maschinenfabriken liefern die 1000. Lokomotive (eine preußische G12) an die Heeresverwaltung ab.
1934 In einer Anweisung zur Reichsstraßen- Verkehrsordnung wird das Auf- und Abspringen von Bussen und Straßenbahnen während der Fahrt verboten. Fahrgäste durften die Verkehrsmittel nur noch im Haltestellenbereich besteigen oder verlassen.

13. Oktober
1716 Der Hof- und Legationsrat Wilhelm Heinrich von Thulemeier, Rechtsgelehrter und Geheimer Sekretär bei der Geheimen Staatskanzlei zu Berlin, bekommt die Preußische Expedition der Staatskanzlei übertragen.
1806 Der Geograph und Germanist August Zeune eröffnet in Berlin eine Blindenanstalt.

1928 Die von der Zentrale der deutschen Schaufenster- Licht- Werbung organisierte Aktion »Berlin im Licht« beginnt. Der eigens dafür von Kurt Weill komponierte »Berlin im Licht«-Song wurde – von Trude Hesterberg gesungen – als »BEWAG-Lied« bekannt.
1935 Die Berliner städtischen Volksküchen und die Küchen der Wohlfahrtspflege bleiben ab sofort an den alle vier Wochen stattfindenden Eintopfsonntagen geschlossen. Bedürftige erhielten Gutscheine für das Eintopfessen in einer Gaststätte.
1947 Die erste private Luftverbindung Berlins mit dem Ausland nach dem Zweiten Weltkrieg wird von der Königlich- Niederländischen Luftfahrtgesellschaft KLM auf der Linie Berlin – Amsterdam eröffnet.

14. Oktober
1893 Im Viktoriapark am Kreuzberg- Denkmal erfolgt der Probelauf des Wasserfalls.
1911 Im Sportpalast (Schöneberg) werden ab 17.00 Uhr Eisschnellaufwettbewerbe, offen für alle Schülerinnen und Schüler von Groß-Berlin, ausgetragen. Die Besten erhielten Ehrenpreise im Wert von ca. 100Mark, weitere Starter für zwei Monate gültige Ehrenkarten.

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1919 Der Berliner Industrielle Wilhelm von Siemens stirbt in Arosa (Schweiz).
1923 Im Zusammenhang mit der Abschaffung der Brotkarte für »Markenbrot« kommt es an mehreren Orten der Stadt zu Unruhen und Tumulten.
1949 In den Räumen des Restaurants im Zoologischen Garten eröffnet Oberbürgermeister Ernst Reuter die erste Berliner Funkschau nach dem Zweiten Weltkrieg.

15. Oktober
1526 Die Herzogin Anna von Mecklenburg, geborene Markgräfin von Brandenburg, bittet den Rat zu Berlin um Entsendung einer Bademuhme (Hebamme).
1741 Christian Johann Kochius, vom König anstelle des verstorbenen Daniel Ernst Jablonski zum Oberhofprediger am Dom ernannt, hält seine Antrittspredigt.
1804 Angesichts der anhaltenden Überschwemmungen an Havel und Spree werden die Berliner Tierhalter vor der Verwendung von durch Nässe verdorbenem Gras und Heu gewarnt.
1935 In Berlin wird des 125jährigen Bestehens der von Scharnhorst gegründeten Kriegsakademie gedacht. Der Heeresreformer und General Gerhard Johann David von Scharnhorst war von 1807 bis 1810 Chef des neugeschaffenen Kriegsministeriums.

16. Oktober
1738 König Friedrich Wilhelm I. bestätigt das »Reglement wegen der Teutschen Privat-Schulen in denen Städten und Vorstädten Berlin«.
1849 Theodor Fontane feiert seine Hochzeit im »Georgeschen Garten«, einem Gartenrestaurant, das an der Ecke Bellevue- und Lennéstraße (Tiergarten) lag.
1905 Das neue »Aeronautische Observatorium«, eine Außenstelle des Berliner Meteorologischen Instituts, zuvor in Tegel, wird etwa 50Kilometer südöstlich von Berlin, in der Nähe des Ortes Lindenberg (bei Beeskow), in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht.
1922 Die Förderung von Abwässern zum Rieselbetrieb Birkholz wird eingestellt; sie wurden nunmehr zu den Rieselfeldern Falkenberg und Malchow geleitet.
1934 Berlin hat nach Angaben des Statistischen Amtes 4183703 Einwohner. Das waren 5850 weniger als noch im Juni des Jahres.

17. Oktober
1814 Eugen Anton Theophil von Podbielski wird in Köpenick geboren. Podbielski war preußischer General der Kavallerie und Generalinspekteur der Artillerie.

1926 Der langjährige Direktor der Kinderklinik der Charité, Otto Heubner, stirbt in Loschwitz bei Dresden. Bekannt wurde er durch seine Forschungen zur Diphtherie und Säuglingsfürsorge.
1945 Ein Denkmal für die Gefallenen einer sowjetischen Panzerarmee wird an der Potsdamer Chaussee (Zehlendorf) enthüllt.
1985 Der Bauunternehmer Dietrich Garski wird wegen Untreue und Kreditbetrugs zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und elf Monaten verurteilt. Der Zusammenbruch seines Unternehmens war 1981 eine Hauptursache des Sturzes des sozialliberalen Senats unter dem Regierenden Bürgermeister Stobbe.

18. Oktober
1412 Burggraf FriedrichVI. von Nürnberg beschenkt den Marienaltar in der Cöllner Petrikirche mit Geld-, Getreide- und Fleischabgaben von Bauern- und Kossätenhöfen zu Kaulsdorf sowie mit einer Wiese und einem Gehölz bei dem zu Köpenick gehörenden Wald.
1656 Der Statthalter Adam Graf von Schwarzenberg und der Baumeister Johann Gregor Memhardt nehmen die Befestigungsanlagen der Stadt Cölln in Augenschein und stellen deren unbefriedigenden Zustand fest.

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20. Oktober
1714 Der Rechtsgelehrte und Theologe Wilhelm Heinrich Culemann, der seit Juni 1707 Archivar des Oranischen Archivs in Berlin war, erhält eine Anstellung als Geheimer Rat beim 1713 errichteten Generalfinanzdirektorium.
1837 Der Kartograph Daniel Gottlob Reymann stirbt in Berlin. Im Krieg 1870/71 waren etwa 5000 deutsche Offiziere mit Reymannschen Karten ausgerüstet.
1918 Kaiser Wilhelm II. empfängt im Berliner Schloß Bellevue die neuernannten Staatssekretäre, unter ihnen auch den SPD-Politiker Philipp Scheidemann.
1936 Die Reichsbahn eröffnet mit der Einführung des Winterfahrplans die neue Schlafwagenroute Berlin – Düsseldorf – Köln. Die Fahrzeit betrug elf Stunden.

21. Oktober
1869 Heinrich Andreas de Cuvry stirbt in Berlin. Cuvry war von 1814 bis 1850 Mitglied des Magistrats von Berlin, er war Stadtrat für das Armenwesen und Stadtältester.
1885 Der in Berlin lebende General Moritz Karl Ernst von Prittwitz, Inspekteur für Festungen, der auch über die technische Lösung des Transportes von Ziegeln (»Die schwebende Eisenbahn bei Posen«) schrieb, stirbt.

1770 Auf Anregung von Friedrich II. wird in Berlin die Bergakademie als Berg- und Hüttentechnisches Institut gegründet. Der König benötigte für die Verwaltung wissenschaftlich und technisch geschulte Beamte, vor allem für die schlesischen Gebiete.
1811 In einem Schreiben bitten Berliner Studenten den Rektor Johann Gottlieb Fichte, an der Universität ein Ehrengericht zu etablieren, das zur Vermeidung der häufigen Duelle Streitigkeiten friedlich schlichten sollte.
1906 Der Magistrat von Köpenick hält im Stadttheater eine Volksversammlung ab, in der Bürgermeister Georg Langerhans – nach dem spektakulären Auftritt des »Hauptmanns von Köpenick« rücktrittsentschlossen – zum Verbleiben im Amt aufgefordert wird.

19. Oktober
1716 Ober- Mühleninspektor Johann Paul Stecher erhält die Oberaufsicht über sämtliche königlichen Mühlen im Raum Berlin.
1811 Der Philosoph Johann Gottlieb Fichte hält seine Antrittsrede als Rektor der Berliner Universität zum Thema »Über die einzig mögliche Störung der akademischen Freiheit«. Fichte legte das Rektorenamt bereits im Frühjahr 1812 nieder.

1921 Einwohner von Buchholz verlangen von der Stadt Berlin Schadenersatz, weil durch das Rieselfeld der Grundwasserspiegel gestiegen ist. Danach wurde der Rieselbetrieb Buchholz eingestellt und ein Anschluß an das Radialsystem XI geschaffen.
1924 Im Berliner Sportpalast geht ein Schachspiel mit lebenden Figuren zwischen Weltmeister Emanuel Lasker und Großmeister Akiba Rubinstein über die Bühne. Herolde bewegten die kostümierten Figuren, ein Orchester umrahmte das Spiel, das remis endete.
1929 Im Gesellschaftshaus Berlin-Moabit wird der erste Reichskongreß werktätiger Frauen eröffnet. Daran nahmen 408Delegierte teil. 306 von ihnen waren Industriearbeiterinnen.
1961 Auf ihrer zweitägigen 19.Tagung beschließt die Ostberliner Stadtverordneten- Versammlung einen Plan zum Aufbau des Stadtzentrums.
1963 Jugendsenator Kurt Neubauer setzt auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes in der Kochstraße 22/23 (Kreuzberg) eine Leuchtschriftanlage in Betrieb, die über die Sektorengrenze hinweg Nachrichten nach Ost-Berlin ausstrahlte.
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1927 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden Amateur- Radrennen statt. Die Bahnmeisterschaft von Berlin über 1000 Meter gewann K. Käber (Semper Berlin).
1934 Verlag und Schriftleitung der Tageszeitung »Der Tag« teilen ihren Lesern mit, daß die Zeitung nach drei Jahrzehnten ihres Erscheinens ab 23. Oktober von der Zeitung »Berliner Lokal-Anzeiger« übernommen wird.
1954 Das Abgeordnetenhaus verabschiedet das »Gesetz über die Sonn- und Feiertage«. Als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung sollten danach Sonn- und Feiertage staatlichen Schutz genießen.

22. Oktober
1765 Die neuen Räume der Mädchenabteilung der Armenschule (Ecole de Charité) der Berliner Französischen Gemeinde in der Klosterstraße, unter dem Namen »Maison du Cloître« oder kurz »das Kloster« bekannt, werden vom Prediger Jean-Pierre Erman eingeweiht.
1847 Die Literatin Henriette Julie Herz stirbt in Berlin. Ihr Salon übte nachhaltige Wirkung auf die Entwicklung Berlins zur geistigen Hauptstadt Preußens aus. Lebenslange Freundschaft verband sie u.a. mit den Gebrüdern Humboldt, mit Schadow und Mendelssohn.

1903 Das Ältesten- Kollegium der Berliner Kaufmannschaft macht eine Eingabe an den Kultus und an den Handelsminister, in der der Antrag zur Errichtung einer Handelshochschule in Berlin gestellt wird.
1946 Im Luftdirektorat des Alliierten Kontrollrats werden besondere Flugregeln für die am 30. November 1945 festgelegten Luftkorridore von und nach Berlin vereinbart.

23. Oktober
1735 König Friedrich Wilhelm I. genehmigt den Bau der Bethlehemskirche an der KrausenEcke Mauerstraße (Mitte) für die Böhmische Kolonie in Berlin.
1871 Der Berliner Magistrat fordert in einem Bericht an den Handelsminister, die sich immer mehr ausbreitende Stadt mit einem entsprechenden Verkehrsnetz zu versehen.
1924 Der Ausschuß des Preußischen Landtages für Groß-Berliner Fragen zieht seinen Antrag vom 14. Juli, die Ortsteile Gatow, Kladow und Kohlhasenbrück wieder aus Berlin auszugemeinden, zurück.
1928 Die Berliner Privat Telefon G.m.b.H. stellt den Autoruf über die 1926 aufgestellten Taxi- Rufsäulen wieder ein.

1948 Das Verordnungsblatt für Groß-Berlin erscheint erstmals im Berliner Kulturbuch- Verlag G.m.b.H. im französischen Sektor. Bisher war es bei der Verlagsgesellschaft DAS NEUE BERLIN im sowjetischen Sektor erschienen.

24. Oktober
1693 Eine Verordnung legt die Öffnungszeiten der Kurfürstlichen Bibliothek, der späteren Staatsbibliothek zu Berlin, für die Leser im Sommer und Winter fest.
1838 In einer Kabinettsorder wird verfügt, zwischen Potsdamer und Halleschem Tor die Stadtmauer zu öffnen und eine Toranlage – das Anhaltinische Tor – zu errichten.
1918 In der Sitzung der physikalisch- mathematischen Klasse der Preußischen Akademie der Wissenschaften spricht der Chemiker Ernst Otto Beckmann über die »Beschaffung der Kohlehydrate im Kriege«.
1933 Die Antenne des Berliner Senders Witzleben wird von der Tragfläche des Postflugzeuges der Linie London – Berlin durchschnitten. Die Maschine konnte in der Nähe des Sportforums im Grunewald (Charlottenburg) notlanden.

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   118   Berlin-Kalender Berlin-Kalender  Vorige SeiteNächste Seite
25. Oktober
1699 Durch ein kurfürstliches Patent wird angewiesen, daß »von dem Getrayde, so nach denen Residentzien gebracht wird, nur der halbe gewöhnliche Zoll genommen werden soll«.
1806 Die Stadtschlüssel von Berlin werden vor dem Halleschen Tor durch den Magistrat an die französische Armee übergeben.
1922 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) finden die Eröffnungsrennen der Wintersaison statt. Adolf Huschke gewann u.a. den Dreierkampf, bestehend aus 10-Runden-Fahren, Verfolgungs- und 20-Runden-Fahren.
1961 Amerikanische Panzer gehen am Sektorenübergang Checkpoint Charlie (Friedrichstraße, Mitte) in Stellung, nachdem die Sowjetunion die Bewegungsfreiheit der Westalliierten in ganz Berlin eingeschränkt hat. Sie zogen sich am 28. Oktober wieder zurück.

26. Oktober
1342 Die Ratsmänner von Berlin, Cölln und Spandau vermitteln einen Vergleich zwischen der Altstadt Brandenburg und der Neustadt Brandenburg.

1696 Kurfürst Friedrich III. bestätigt den Verkauf des Lehngutes Groß- und Kleinkleppelshagen (Uckermark) durch den Protonotarius beim Kammergericht und Bürgermeister auf dem Friedrichswerder, Samuel Pless, für 3400Taler an Johann Wolfgang Engelbrecht.
1813 Der nach der Schlacht bei Leipzig gefangengenommene König Friedrich August I. von Sachsen trifft als Staatsgefangener Preußens in Berlin ein und wird im Schloß einquartiert.
1839 Otto Braun wird in Kassel geboren. Mit seinem Bruder gründete er 1864 in Berlin einen Betrieb, in welchem dem Wollwaschwasser die Wollfette mit Äther und Schwefelkohlenstoff entzogen wurden.
1914 Die Neuköllner Hafenbahn (später Industriebahn Neukölln) nimmt auf einer Länge von 12km den Betrieb mit Staatsbahn- Lokomotiven auf.
1953 In der Müllerstraße (Wedding) beginnen die Rammarbeiten für eine Verlängerung der U-Bahn-Linie C in Richtung Tegel. Die Strecke endete an der Station Seestraße.
1984 Der Goethe-Preis wird in Ost-Berlin an die Schriftsteller Gerhardt Holtz-Baumert und Karl Mundstock, an den Bildhauer Heinrich Drake, den Maler Harry Lüttger, die Schauspielerin Hanna Donner-Hellmann und an den Komponisten Joachim Werzlau vergeben.
27. Oktober
1719 Auf Drängen der Französisch- Reformierten Gemeinde erhebt König Friedrich Wilhelm I. die kleine Behelfskapelle in der Köllnischen Vorstadt zu einer Parochialkirche.
1806 Napoleon ordnet in Berlin die Bildung einer Bürgergarde von 1 200 Mann an, die in Zivil- und Polizeisachen den städtischen Behörden, in militärischen Angelegenheiten dem französischen Kommandanten von Berlin, General Pierre Graf Hulin, unterstellt wurde.
1894 Die Techniker Walther und Erich Rathenau sowie Heinrich Rubens melden ein Patent auf unterseeische drahtlose Telegraphie an. Zuvor im Wannsee durchgeführte Versuche waren erfolgreich verlaufen.

28. Oktober
1873 Durch einen Kurssturz (»Gründerkrach«) der Wertpapiere an der Berliner Börse kommt es zu einer schweren Wirtschaftskrise im gesamten Deutschen Reich. Davon betroffen war insbesondere die Berliner Schwerindustrie mit ihren staatlichen Rüstungsaufträgen.

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1920 Die Stadtverordneten- Versammlung wählt erstmals den Magistrat für die neue Stadtgemeinde Berlin. Die Wahl entsprach nicht den vom Preußischen Landtag beschlossenen Vorschriften und wurde sieben Wochen später wiederholt.
1935 In Malchow werden auf ehemaligen Rieselfeldern 183 Siedlungswohnungen in 91 Doppelhäusern übergeben, in die vor allem kinderreiche Familien einzogen.
1945 Hunderttausende Berliner beteiligen sich an diesem Wochenende freiwillig an Enttrümmerungs- und Aufräumarbeiten. Im Stadtbezirk Friedrichshain beteiligten sich 10 000 Bürger an dem Enttrümmerungseinsatz.

29. Oktober
1766 König Friedrich II. läßt ein »Revidirtes und erweitertes Edict und Reglement der Giro und Lehn-Banquen zu Berlin und Breßlau« nebst Publikationsreskript bekanntgeben.
1922 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet das Hallensportfest des Arbeiter- Turn- und -Sportvereins »Fichte« statt. Den Abschluß von Turn- und Leichtathletik- Wettbewerben bildeten Massenpyramiden von Männern, Turnerinnen, Jugendlichen und Kindern.

1935 Der Berliner Verkehrsverein veranstaltet Tagesfahrten ins Umland. Sie führten ins Oderbruch und zum Schiffshebewerk Niederfinow.
1960 In der Reinickendorfer Roedernallee wird das für 6,5 Millionen Mark errichtete Paracelsus-Bad offiziell seiner Bestimmung übergeben. Es war das erste Hallenbad des Anfang 1953 beschlossenen Zehnjahresprogramms für den Bau von Frei- und Hallenbädern.

30. Oktober
1809 Mit einer Kabinettsorder setzt König Friedrich Wilhelm III. der Sonderstellung der Französischen Gemeinde zu Berlin ein Ende. Das französische Koloniedepartement, das französische Oberdirektorium und das französische Bürgerrecht wurden abgeschafft.
1893 Hermann August Seger stirbt in Berlin. Er übernahm 1878 die Leitung der chemisch- technischen Versuchsanstalt an der Königlichen Porzellanmanufaktur. Er erfand das Seger-Porzellan und entwickelte den Normalkegel für die Temperaturmessung in Brennöfen.

1920 Die »Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft« wird offiziell in Berlin gegründet. In ihr waren alle deutschen Hochschulen und Akademien zu einem Verband vereint.
1946 Die in Lichtenberg gelegenen Siemens-Plania- Werke werden mit Befehl Nr. 63 des sowjetischen Stadtkommandanten der Sowjetunion als Reparationsgut übergeben und in eine sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt.

31. Oktober
1803 In Berlin wird ein Reglement zur Impfung gegen Schutzblattern (Pocken) veröffentlicht.
1874 Die »Spenersche Zeitung« erscheint mit ihrer Abendausgabe das letzte Mal. Am gleichen Tage gab die »National-Zeitung« den Ankauf des Spenerschen Blattes bekannt.
1919 Nach einer Neubearbeitung der Satzung des Berliner Lehrervereins dürfen nun auch Lehrerinnen in diesen Verein eintreten.
1933 Die »Vossische Zeitung« erscheint bei Ullstein nur noch einmal täglich als Morgenblatt.
1966 Eine Lenné-Büste, geschaffen von Otto Weber-Hartl, wird auf dem Gelände der Staatlichen Ingenieurakademie für Gartenbau in Dahlem aufgestellt.

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