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PATENTSCHRIFT NR.: 103166
CARL GUSTAV IRENÄUS SCHULTZ in HAMBURG

 

 

Blumenstraußhalter für Fahrräder u. dgl.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. August 1898 ab
 


Kaum hatte sich das Fahrrad als Fortbewegungsmittel durchgesetzt, traten ernsthafte Schwierigkeiten auf: Wie sollte ein Blumenstrauß zum Rendezvous mitgenommen werden, ohne Schaden zu nehmen? Carl Schultz aus Hamburg fand folgende Lösung:
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Blumenstraußhalter für Fahrräder u. dgl., welcher dem Zweck dient, Blumen oder andere ähnliche Gegenstände leicht und zuverlässig an dem Fahrrad zu befestigen.
     Der Gegenstand der Erfindung ist auf der

beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar ist Fig. 1 ein Verticalschnitt des Blumenstraußhalters, Fig. 2 eine obere Ansicht desselben mit abgenommenem Deckel und Fig. 3 eine Innenansicht des Deckels.
     Der Blumenstraußhalter besteht aus einem zweckmäßig einen Hohlkegel bildenden Rohr a, welches durch Schellen m vermittelst der Klemmschraube n in bekannter Weise an das Fahrrad angeklemmt wird.
     Die Form der Schellen richtet sich nach derjenigen Stelle, an welcher die Befestigung
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des Blumenstraußhalters geschehen soll.
     Der obere Theil des Rohres a ist verdickt und mit einem Rand e versehen. Auf diesem Rand ist der Deckel C mit seinen Flantschen leicht drehbar und gut geführt und zweckmäßig durch Ausbörteln des Randes, durch Schrauben festzuhalten.
     Auf dem oberen flachen Rande e sitzen Stifte g, auf welchen Klauen h, drehbar befestigt sind. Die Spitzen j dieser Klauen treffen, wie dies bei anderen derartigen Vorrichtungen, so insbesondere bei den sogen. Irisblenden in der Photographie, auch der Fall ist, in der Mitte zusammen. Unter dem Einfluß der Feder h1 geschieht dieses Zusammentreffen mit einer gewissen Kraft, so daß die Klauen im Stande sind, einen leichten Gegenstand zwischen sich festzuklemmen. Die Bethätigung der Klauen, d. h. das Auseinanderziehen derselben, geschieht durch den Deckel C, in welchem sich die Schlitze l befinden. In diese Schlitze l greifen nämlich Stifte k, welche auf den Klauen excentrisch sitzen, so daß bei einer Verdrehung des Deckels gegen den Blumenstraußhalter die Klauen aus einander gezogen und zur Aufnahme des festzuhaltenden Gegenstandes vorbereitet werden.
     Das Rohr a selbst wird in geeigneter Höhe mit Wasser gefüllt, wodurch die Blumen auf längere Zeit frisch gehalten werden.
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© Edition Luisenstadt, 1998
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