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PATENTSCHRIFT Nr.: 103274
DR. H. ARON in BERLIN

 

 

Schaltwerk für nach verschiedenem Tarif
betriebene Elektricitätszähler

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. Juni 1898 ab
 


Sparen, sparen, sparen ... war auch schon vor 100 Jahren eine Motivation für Erfindungen. Nachdem sich die Elektrizität als Energiequelle durchzusetzen begann, wurde das folgende Gerät zur Kostenersparnis vorgeschlagen:
Bei der jetzt immer größer werdenden Anwendung der Elektricität, sowohl für Beleuchtung als für Kraftübertragung, hat sich das Bedürfnis herausgestellt, auch einen Elektricitätszähler zu construiren, welcher nach verschiedenem Tarife registrirt, um also mit einem Zähler Elektricität von verschiedenem Preise pro Einheit messen zu können.

Neben der eigentlichen Stromquelle, welche den Nutzstrom liefert, ist noch eine zweite angeordnet, welche die Spannungsspule des Wattstundenzählers speist. Soll nun z. B. für den Tagesbedarf der Preis der Elektricität vermindert werden, so schickt man mit Hülfe der zweiten Stromquelle durch den Zähler eine geringere Spannung, welche den Gang des Zählers verzögert, also denselben langsamer registriren läßt und so den Preis der verbrauchten Elektricität vermindert. Bestimmte Verfahren und Einrichtungen solcher Art sind Gegenstand des Patentes Nr. 82673.
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Ein Nachtheil dieser Einrichtung ist nun der, daß der Consument nicht weiß, wie hoch von der Centrale die Spannung gegeben wird; dieselbe könnte u. U. höher gegeben werden, als selbst die Spannung im Nutzstrom ist, wodurch der Preis erhöht bezw. höher getrieben wird, als für das Maximum vereinbart ist. Um dies zu verhindern, ist im Zähler eine Einrichtung vorgesehen, welche bei Ueberschreitung der Spannung in der Hülfsleitung den Strom im ler zu ändern, um dadurch verschiedenen Tarif zu registriren. Die Leitung 1 dieser Dynamomaschine m geht gleichzeitig mit der Nebenschlußleitung der Stromquelle M an die Klemme K des Zählers. Von der Klemme K aus führt die Leitung 1 den Strom z. B. bei einem Pendelzähler zum Pendel p, während die an K sich anschließende Leitung 2 durch den Elektromagneten E und Leitung 3 zur Hülfsstromquelle m zurückführt.
Nebenschluß unterbricht, so daß der Zähler überhaupt nicht mehr zählt. Außerdem kann diese Einrichtung noch dahin ergänzt werden, daß bei Ueberschreitung einer gewissen Spannung in der Hülfsleitung die Nutzspannung an Stelle der Hülfsspannung eingeschaltet wird, so daß selbstthätig als Maximum die Nutzspannung im Zähler zur Wirkung kommt, welche also den höchsten Preis für die gelieferte Elektricität bestimmt. Es kann somit durch die Hülfsspannung nur Ermäßigung im Preise eintreten, so daß der Zähler für das Maximum geaicht werden kann.
     Auf der Zeichnung ist die Einrichtung schematisch dargestellt. Neben der eigentlichen Stromquelle M, welche mit dem Elektricitätszähler verbunden ist, besteht noch eine zweite Stromquelle m (Hülfsstromquelle), welche nur dazu dient, zeitweilig die Spannung zum Zäh-
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© Edition Luisenstadt, 1998
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