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Patentschrift Nr. 103682
WALTER KAMMANN in BARMEN
 

 Zusammenlegbare Fahrradlaterne
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1898 ab
 
Zwar war der Dynamo schon 1867 erfunden, aber seine praktische Nutzung ließ noch etwas auf sich warten. Um nicht ohne Licht Rad Fahren zu müssen, hatte Walter Kammann die Idee, auf die traditionelle Beleuchtung mittels Kerze zurückzugreifen, wie das folgende Patent zeigt:
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine zusammenlegbare Fahrradlaterne, die sich von den bisher bekannt gewordenen Laternen dieser Art dadurch wesentlich unterscheidet, daß der Kerzenträger mit dem Laternengehäuse derartig verbunden wird, daß letzteres zugleich in der Gebrauchslage fixirt ist.
    Die neue Laterne ist in beiliegender Zeich-
nung dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 den unteren Theil derselben in einem Verticalschnitt, Fig. 2 einen Querschnitt, Fig. 3 das Gehäuse in Gebrauchslage, Fig. 4 eine Draufsicht auf dasselbe mit hochgeschlagenem Oberdeckel, Fig. 5 die Laterne in gebrauchsfertigem Zustande in Vorderansicht und in kleinerem Maßstabe, Fig. 6 das zusammengelegte Gehäuse.
     Das in Gebrauchsstellung dreieckige Gehäuse der vorliegenden Laterne besteht aus der mit Sammellinse A ausgerüsteten Vorderwand B, den rechteckigen Seitenwänden C, den beiden dreieckigen Deckeln D und E und einem mit einer Durchlaßöffnung für den Kerzenträger versehenen Boden F, wobei die Theile C, D, E und F sämmtlich
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durch Scharniere mit der Vorderwand B verbunden sind.
     Der untere Boden F ist so angeordnet, daß er, wenn er heruntergeschlagen, die Seitenwände in die Gebrauchslage drückt und dann sich auf die unteren, rechtwinklig nach innen umgebogenen Ränder dieser Seitenwände auflegt. Von den beiden letzteren ist die eine am hinteren Höhenrand mit einem Falz C1 versehen, in den sich in Gebrauchslage die andere mit ihrem hinteren Rande hineinschiebt.
     Der Deckel D legt sich von oben her auf die oberen umgebogenen Ränder der Seitenwände C, während der zweite E durch seine eigene Federkraft mit seiner Nase E1 in einer Einkerbung des Falzes C1 gehalten ist, und zwar so, daß zwischen ihm und dem Deckel D ein gewisser Raum verbleibt.
     Seitenwände C, Deckel D und Boden F sind in bekannter Weise mit Luftlöchern und die eine Seitenwand noch mit einer das Anzünden der Kerze ermöglichenden, durch Drehschieber verschließbaren Oeffnung ausgerüstet. Das Kerzenrohr G wird von oben her in die bereits erwähnte Oeffnung des Bodens F eingesteckt, so daß es sich mit dem Rand der Verschlußklappe H auf den Rand dieser Oeffnung aufstützt. Gleichzeitig dient diese Vereinigung des Kerzenhalters mit dem Boden
der Laterne dazu, die Theile des Gehäuses starr und unbeweglich mit einander und mit dem Laternenträger zu verbinden.
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© Edition Luisenstadt, 1998
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