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1. Dezember
1454 Papst Nikolaus V. beauftragt den Bischof Stephan von Brandenburg, die Burgkapelle im neuen Schloß zu Cölln nach dem Antrag des Kurfürsten in eine Pfarrkirche zu verwandeln, mit Erhebung des Pfarrers zum beständigen Hofkaplan der kurfürstlichen Familie.
1886 Bei der Preußischen Eisenbahn werden getrennte Raucherabteile eingeführt.
1949 Die erste Stufe des Heizkraftwerkes West (ab 14. Oktober 1953 Kraftwerk Reuter-West, Spandau), des ersten Kraftwerksbaus nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wird durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, wieder in Betrieb genommen.
     
2. Dezember

1766 Sämtliche Regierungen, Kriegs- und Domänenkammern, Kammergerichte und andere Dienststellen in Preußen werden mit königlichem »Special-Befehl« angehalten, sich die jährlich erscheinenden Gesetzessammlungen des preußischen Staates von Mylius (Corpus Constitutionum Marchicarum) anzuschaffen.
1933 In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) wird eine große Spielwaren- Ausstellung mit Spielzeug aus Sonneberg eröffnet. Die Exposition soll-
te den Export deutschen Spielzeugs ankurbeln.
1955 Die Ostberliner Stadtverordneten- versammlung zieht ins Rote Rathaus (Mitte) um.
1961 Die neue Zentrale der Berliner SPD, das Kurt- Schumacher- Haus in der Müllerstraße 163 (Wedding), wird offiziell seiner Bestimmung übergeben.
     
3. Dezember

1314 Die Gebrüder von Borck stiften dem Heiliggeisthospital in Spandau die Einkünfte von vier Hufen Landes in Teltow.
1828 Durch eine königliche Kabinettsorder wird die Friedrich- Wilhelms- Stadt vom Spandauer Viertel abgetrennt und zu einem selbständigen Stadtviertel erhoben.
1866 Der General der Infanterie und 1847/48 Gouverneur von Berlin, Ernst von Pfuel, stirbt in Berlin. Pfuel hatte in Berlin die erste Militärschwimmanstalt errichtet. Im September 1848 war er zum Ministerpräsidenten und Kriegsminister ernannt worden.
1917 Bei der Daimler-Benz AG in Marienfelde streiken etwa 500 Dreher, um gegen die unzureichende Lebensmittelversorgung und die Erhöhung der zu erbringenden Leistung zu protestieren.
1952 Das US-Außenministerium und das Land Berlin schließen einen Pachtvertrag über das Gelände Hardenbergstraße 21–24
(Charlottenburg). Auf diesem Gelände wurde 1957 das »Amerika-Haus Berlin« eingeweiht.
     
4. Dezember

1824 Der Berliner Komponist, Sänger, Dirigent und Schauspieler Albert Lortzing heiratet die Schauspielerin Rosina Ahlen.
1874 Die Große Berliner Pferde-Eisenbahn AG eröffnet die Strecke Tegel–Weidendammer Brücke.
1934 Die Bewag schaltet den letzten Berliner Haushalt, der noch über eine Stromversorgung mit 110 Volt verfügte, auf Gleichstrom mit 220 Volt um.
1948 In Berlin verstirbt der Psychiater und Neurologe Karl Friedrich Bonhoeffer, dessen Namen die Heilstätten in Wittenau tragen. Von 1912 bis 1938 war Bonhoeffer Ordinarius an der Berliner Charité (Mitte).
1952 Der Magistrat verabschiedet die »Verordnung über die Meldung von Geschwulstkrankheiten«.
1989 Im Roten Rathaus (Mitte) trifft sich erstmals – und damit noch vor Konstituierung des Zentralen Runden Tisches – der Berliner Runde Tisch.
     
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5. Dezember
1802 Die »Staatliche Impfanstalt« wird unter ihrem ersten Leiter Wilhelm August Bremer im Friedrichs- Waisenhaus (Stralauer Straße, Mitte) eröffnet.
1878 Wilhelm Liepmann wird in Danzig geboren. Der Mediziner gilt als Begründer der sozialen Gynäkologie.
1881 Max Langer wird in Berlin geboren. Der Techniker wurde durch die Konstruktion von Fernsprechautomaten mit Gebührenerfassung (Einteilung nach Zeit und Zonen) bekannt.
1933 Der Preußische Minister für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Schmitt, ordnet an, daß in Berlin und ganz Preußen »bewährte Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung«, insbesondere SS- und SA-Männer, bevorzugt einzustellen sind.
1996 Die in Deutschland einzige Berliner Fachschule für Artistik in der Friedrichstraße (Mitte) begeht mit einer großen Galavorstellung ihr 40jähriges Jubiläum.
     
6. Dezember

1701 Per Edikt ordnet König Friedrich I. die Besteuerung von Karten- und anderen Glücksspielen zur Unterstützung des Armenwesens in den Residenzstädten an.
1918 Angehörige einiger Berliner Regimenter verhaften den Vollzugsrat der Berliner Arbeiter-
und Soldatenräte und zerstören die Redaktionsräume der Zeitung »Die Rote Fahne«.
1922 Auf Beschluß des Magistrats beginnt eine Lebensmittelverteilung an Minderbemittelte.
1949 Vor dem Schöneberger Rathaus nimmt Oberbürgermeister Ernst Reuter 35 000 junge Eichen, Buchen, Erlen und Linden in Empfang, die von der Stadt Bremen zur Wiederaufforstung des Tiergartens gespendet worden waren.
1959 Die Emmaus-Kirche auf dem Lausitzer Platz (Kreuzberg) wird nach ihrem Wiederaufbau ihrer Bestimmung übergeben. Die 1893 geweihte und mit 2 500 Sitzplätzen größte Berliner Kirche war 1944 durch Bomben zerstört worden.
     
7. Dezember

1744 Der französische Fabrikant der Berliner Tapetenweberei, Charles Vigne, legt in einem Schreiben an das Kabinettsministerium die Möglichkeit dar, Tapeten im Werte von 24 000 Talern an den russischen Zarenhof zu verkaufen.
1945 Bei der Bewag wird auf Anordnung der Alliierten Kommandantur ein Kontrollbüro eingerichtet, dessen Aufgabe die Überwachung des Stromverbrauchs entsprechend den festgelegten Normen ist.
1949 Die wiedererstandene Physikalische Gesellschaft zu Berlin hält ihre Gründungsversammlung und ihre erste wissenschaftliche Sitzung ab. Die Begrüßungsansprache hielt Prof. Carl Ramsauer.
     
8. Dezember

1826 Der Theologe und Liebhaber der Naturwissenschaften Karl Ludwig Gronau, von 1796 bis 1821 Pfarrer an der Parochialkirche zu Berlin, stirbt in Berlin. Er hatte von 1756 bis November 1826 regelmäßig Wetterbeobachtungen durchgeführt und aufgezeichnet.
1872 Der märkische Geschichtsforscher Adolf Friedrich Riedel stirbt. Riedel war 1868 von Kaiser Wilhelm I. zum »Historiographen der Brandenburgischen Geschichte« ernannt worden. Er war Mitbegründer des Vereins für die Geschichte der Mark Brandenburg.
1887 In Heinersdorf wird auf dem Gelände eines Rieselgutes die zweite städtische Heimstätte für Genesende mit einer Bettenstation für 40 männliche Rekonvaleszenten eröffnet.
1945 Vertreter der KPD, der SPD, der CDU und der LDPD bilden im Neuen Stadthaus (Parochialstraße, Mitte) den »Block der antifaschistisch- demokratischen Parteien für Groß-Berlin«.
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9. Dezember
1255 Die Markgrafen Otto III. und Johann I. übereignen dem Domkapitel zu Brandenburg die Pfarreien zu Ketzin, Knobloch und Mittenwalde sowie das an Köpenick und Mittenwalde geknüpfte Archidiakonat.
1846 Die nebenamtliche Verwaltung des Berliner städtischen Archivs wird dem Registrator der Stadtverordneten, dem Historiker Ernst Fidicin, übertragen.
1924 Für den ersten Bauabschnitt der von dem Architekten Bruno Taut entworfenen Siedlung Schillerpark (Wedding) wird der Grundstein gelegt. Im Oktober 1925 waren die vier Blocks dieses Bauabschnitts bezugsfertig.
1945 Der Ingenieur und Schriftsteller Hans-Joachim Dominik stirbt in Berlin.
     
10. Dezember

1689 Kurfürst Friedrich III. befiehlt dem Magistrat der Residenzstadt Cölln, für die Durchsetzung der Verordnungen zum Verbot des Degentragens zu sorgen.
1723 Durch königliches Privileg wird das »Maison des Orphelins français« (Französisches Waisenhaus) in Berlin gegründet.
1918 In Tempelhof konstituiert sich ein »Arbeiter- und Soldatenrat« und besetzt das Rathaus.
1934 Der Oberbürgermeister von
Berlin, Heinrich Sahm, teilt mit, daß im Stadtgebiet 42 Wärmeräume zur Verfügung stehen. Nach seinen Angaben gab es in Berlin 1 200 bis 1 500 Obdachlose.
1951 Der zweite, zwischen Alt-Glienicke und dem Bahnhof Adlergestell (Köpenick) liegende Bauabschnitt des südlichen Außenrings wird dem Verkehr übergeben. Damit konnte der gesamte Eisenbahnverkehr im Süden und Westen um die Westsektoren herumgeleitet werden.
     
11. Dezember

1694 Es wird ein kurfürstliches »Reglement, wegen des Brenn-Holtzes, auf den Holtz-Märckten, derer Residentzien« bekanntgegeben.
1926 Der Berliner Physiker Gustav Hertz erhält für seine Arbeiten am Elektronenstoßverfahren (Franck- Hertz- Versuch) zusammen mit James Franck den Nobelpreis für Physik 1925.
1957 Der Akademische Senat der Freien Universität billigt die »Grundsätze für die Eingliederung der Deutschen Hochschule für Politik (DHfP) in die Freie Universität« und beschließt die Institutsordnung für das zu errichtende »Otto- Suhr- Institut«.
     
12. Dezember

1573 Der Cöllner Stadtschreiber berichtet über einen Brand der
Sägemühle auf dem Mühlendamm (Mitte), der die ganze Mühle abbrennen ließ.
1716 Friedrich Wilhelm I. empfiehlt in einem »Patent wegen Pflanzung der Maulbeerbäume zur Förderung der Seidenfabriken«, an allen geeigneten Orten Maulbeerbäume zu pflanzen, und beruft sich darauf, daß z. B. in Spandau und Köpenick schon Seide gewonnen wird.
1913 An der Berliner Universität beginnt ein siebentägiger Streik der Zahnheilkundestudenten. Damit wollten die Studenten ihrer Forderung nach Einführung des Doktortitels für ihren Studiengang Nachdruck verleihen.
1951 In Ost-Berlin wird die Zentrale Eisenbahnspinne »Grünauer Kreuz" in Betrieb genommen.
1986 Eine aus Minsk kommende zweistrahlige TU 134 der Aeroflot stürzt beim Anflug auf den Flughafen Schönefeld in etwa drei Kilometer Entfernung von der Landebahn in ein Waldstück bei Bohnsdorf.
     
13. Dezember

1881 Der Reichstag stimmt dem Antrag der Regierung zu, das Reichstagsgebäude auf dem Königsplatz (Platz der Republik, Tiergarten) in Berlin zu errichten.
1893 Stadtrat Hermann Duncker stirbt in seinem Haus am Nollendorfplatz 2 (Schöneberg). Beige-
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setzt wurde er auf dem Alten Friedhof der Zwölf- Apostel- Gemeinde in Schöneberg, Kolonnenstraße 24/25.
1916 Als Ehrung für deutsche Erfinder und Ingenieure wird aus Anlaß des 100. Geburtstages des Berliner Physikers und Industriellen Werner von Siemens der Werner- von- Siemens- Ring gestiftet. Der Techniker Carl von Linde erhielt als erster diese Ehrung.
1928 Der Berliner Polizeipräsident Karl Zörgiebel (SPD) verbietet auf unbeschränkte Zeit alle Demonstrationen und Kundgebungen unter freiem Himmel.
1979 Der katholische Theologe Alfred Bengsch, seit 1961 Bischof von Berlin und seit 1976 Vorsitzender der Berliner Bischofskonferenz für die DDR, stirbt in Ost-Berlin.
     
14. Dezember

1664 Hofzimmermann Michael Matthias Schmidt erhält den kurfürstlichen Befehl zum Bau einer Kornmühle auf der Schloßseite des Schleusengrabens unter Verbreiterung des Grabens zu einem Mühlengraben.
1953 Im ersten Stock des Pergamon- Museums werden der Öffentlichkeit fünf Abteilungen wieder zugänglich gemacht: das Kupferstich- Kabinett, die Kunstgewerbesammlung, die Gemäldegalerie, die Skulpturensammlung und die Früh-Christ-
lich-Byzantinische Sammlung.
1955 Senat und Abgeordnetenhaus verleihen dem SPD-Politiker Paul Löbe zum 80. Geburtstag die Ehrenbürgerschaft.
1983 Der Regierende Bürgermeister Richard von Weizsäcker eröffnet den ersten Abschnitt des Museums für Verkehr und Technik in der Trebbiner Straße in Kreuzberg.
1991 Der seit 1916 in Königs Wusterhausen arbeitende Sender (zuletzt für Antenne Brandenburg auf Mittelwelle) stellt seinen Sendebetrieb ein und steht nun unter Denkmalsschutz.
     
15. Dezember

1816 Peter Joseph Lenné wird als Gartengeselle in Sanssouci bei Potsdam eingestellt. Er hatte 1808 eine Gärtnerlehre in Köln abgeschlossen, der Studienreisen nach Süddeutschland, Frankreich und in die Schweiz folgten.
1864 In Berlin erscheint der »Social-Demokrat«, eine Arbeiterzeitung mit sozialistischer Orientierung, als Organ des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins. Wilhelm Liebknecht arbeitete an dieser Zeitung mit.
1930 Nach der letzten Zählung sind in Berlin nur noch 30 Pferdedroschken in Betrieb, von denen höchstens ein Dutzend regelmäßigen Dienst tut. Es wurde vorausgesagt, daß 1931 das Ende der Berliner Pferdekutschen sei.
1930 Die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland ist gegenüber der Zählung am 30. November um 278 000 auf 3 977 000 angewachsen. In Berlin wurden 426 402 Erwerbslose registriert.
1949 Der Wriezener Bahnhof (Friedrichshain) wird für den Personenverkehr geschlossen.
     
16. Dezember

1871 Willibald Alexis (eigtl. Georg Wilhelm Heinrich Häring) stirbt in Arnstadt (Thüringen). Nach einer Tätigkeit als Referendar am Berliner Kammergericht wurde er freier Schriftsteller
(u. a. »Der Roland von Berlin« und »Ruhe ist die erste Bürgerpflicht«).
1905 Auf einer Sitzung der Stadtverordneten- versammlung beschließt die Kunstdeputation, die Bildhauer Josef Rauch, Ignatius Taschner und Georg Wrba mit der Ausführung der Modelle der Figuren für den Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain zu beauftragen.
1948 Die neugewählte Stadtverordneten- versammlung von West-Berlin beschließt einstimmig, die NS-Führer Adolf Hitler, Hermann Göring, Joseph Goebbels und Wilhelm Frick sowie den Vorsitzenden der SED, Wilhelm Pieck, aus der Liste der Ehrenbürger zu streichen.
1995 Die BVG setzt die ersten 12 dreitürigen Doppeldeckerbusse
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1925 Der nach der gleichnamigen Operette von Oscar Straus gedrehte Film »Ein Walzertraum« von Ludwig Bergner wird im Berliner Ufa-Palast am Zoo (Charlottenburg) uraufgeführt.
1988 Die Evangelische Gemeinde Tempelhof gibt dem Gemeindehaus der Martin- Luther- Gedächtniskirche den Namen »Johanna und Jochen Klepper«. Der Schriftsteller Jochen Klepper und dessen Ehefrau Johanna wurden hier vor 50 Jahren kirchlich getraut.
     
19. Dezember

1885 Die »volkstümlichen Kleinsegler« verselbständigen sich und gründen in Stralau eine eigene Gemeinschaft, den „Verein Berliner Segler«.
1901 Der preußische Handelsminister Theodor Möller verfügt die Errichtung einer Handelskammer in Berlin »mit den Vororten Charlottenburg, Schöneberg und Rixdorf«, die ab 1. April 1902 tätig werden sollte.
1925 Die Städtische Straßenbaupolizei veröffentlicht Bauvorschriften für das Errichten von Tankstellen in Berlin.
1949 Die Glienicker Brücke, die Zehlendorf mit Potsdam verbindet, wird nach zweijährigem Wiederaufbau von DDR-Minister Hans Reingruber dem Verkehr übergeben und erhält den Namen »Brücke der Einheit«.
20. Dezember
1447 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn beruft Herren, Mannen und Städte nach Spandau, um von ihnen Rat und Hilfe zu erlangen, wie er mit Berlin und Cölln verfahren solle, die ihn bei der Fortsetzung des Schloßbaus behinderten.
1811 Die Herzogin Catharina von Holstein-Beck, die Schloß Friedrichsfelde von 1800 bis zu ihrem Tode bewohnte, stirbt. Ihre Leiche wurde nach Rußland überführt.
1918 Der erste Reichsrätekongreß, der im Preußischen Abgeordnetenhaus tagte, wird beendet.
1934 Auf 14 Berliner S- und U-Bahnhöfen wird begonnen, selbstschaltende Rolltreppen einzuführen.
1960 Der Senat beschließt, die Städtische Oper mit der Eröffnung des neuen Hauses in der Bismarckstraße (Charlottenburg) im September 1961 in »Deutsche Oper Berlin« umzubenennen. Vom 27. März 1934 an bis zur Zerstörung hieß es »Deutsches Opernhaus«.
     
einer neuen Serie im Linienverkehr ein. Nach den Worten von Carmen Kirstein, Sprecherin der BVG, bieten sie mehr Komfort als die alten Doppeldecker.
     
17. Dezember

1548 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt die Bürgermeister und Ratsherren zu Cölln.
1738 König Friedrich Wilhelm I. erläßt ein »Edict, daß die Gewichte, Wage-Schalen und Wage-Balcken aus der Fabrique zu Potsdam genommen werden sollen«.
1840 Der Jurist und Diplomat Friedrich August von Stägemann stirbt in Berlin.
1906 Die städtische Schuldeputation von Berlin gibt bekannt, daß von den 225 237 Schulkindern im Vorjahr 276 gerichtlich bestraft wurden, davon 261 Knaben und 15 Mädchen.
1934 Auto-Union stellt auf der Avus ihren neuesten Porsche- Rennwagen vor. Er war im Windkanal getestet worden und hatte danach ein pfeilartiges Äußeres erhalten.
     
18. Dezember

1705 König Friedrich I. erläßt ein »Edict, wegen des starcken Fahrens auf denen Strassen in den Residentzien, Schlittenfahrt, und abends nicht ohne Laternen zu fahren, auch wie die Reit-Pferde auf den Strassen zu führen«.
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21. Dezember
1889 Der Techniker Carl Lorenz stirbt in Berlin. Lorenz war der Gründer der Firma »Telegraphenbauanstalt, Fabrik für elektrisches Licht, elektrische Eisenbahnen, Kunst und Industrie«, später C. Lorenz AG.
1895 Mit 72 Einwohnern je Grundstück ist Berlin das am dichtesten besiedelte Wohnzentrum der Welt. Nach einer amtlichen Volkszählung lebten 1 666 304 Einwohner in den Verwaltungsgrenzen der Stadt.
1949 Die Frankfurter Allee erhält den Namen Stalinallee.
1969 Die Schauspielerin Ilse Steppat, Gattin des Filmregisseurs Max Nosseck, stirbt in Berlin. Sie stand seit 1932 in vielen klassischen Rollen auf der Bühne und begann nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Film »Ehe im Schatten« ihre Filmkarriere.

22. Dezember

1868 Käthe Paulus wird in Zellhausen am Main geboren. Die Ballon- und Fallschirmsportlerin entwickelte nach 146 eigenen Fallschirmabsprüngen das sich selbst öffnende Fallschirmpaket, das sie ab 1914 in einer eigenen Firma in Berlin herstellte.
1869 Die Berliner Stadtverordneten- versammlung beschließt, daß ab 1. Januar 1870 die Erhebung eines Schulgeldes in den Gemeindeschulen wegfallen sollte.
1900 Prof. Adolf Karl Heinrich Slaby führt bei einem Vortrag am Schiffbauerdamm (Mitte) theoretisch und praktisch die Mehrfrequenz- telegraphie vor.
1917 Der Normenausschuß der deutschen Industrie (NADI) wird in Berlin gegründet. Zu den Initiatoren zählten der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und Walther Rathenau.
1930 Der Techniker Manfred von Ardenne führt in Berlin, parallel zu Fritz Schröter, das Zeilensprungverfahren im deutschen Fernsehen ein.
     
23. Dezember

1793 Prinzessin Luise von Mecklenburg- Strelitz, die spätere Königin Luise und Gattin König Friedrich Wilhelms III., hält als Verlobte des Kronprinzen ihren feierlichen Einzug in Berlin.
1888 Das Berliner Dampfstraßenbahn Consortium eröffnet die Strecke Nollendorfplatz– Schöneberg– Friedenau– Steglitz.
1940 Der Architekt Otto Rudolf Salvisberg stirbt. Er hatte sich in Berlin durch den Bau des ersten Sichtbeton- Geschäftshauses (»Lindenhaus«, Kreuzberg) einen Namen gemacht.
1988 Die Industriebahn- Gesellschaft Berlin mbH (IGB) wird zur Koordinierung und zum einheitlichen Betreiben aller Berliner Industriebahnen (bisher 16 Klein- und Privatbahnen im Gebiet Berlin-West) gegründet.
     
24. Dezember

1521 Kurfürst Joachim I. Nestor ernennt Hans Meckler auf sechs Jahre zum Hauptmann für das Fußvolk von Berlin und Cölln.
1911 71 Menschen sterben in Berlin an einer Methylalkoholvergiftung. Der Alkohol war von dem Berliner Drogisten Julius Scharmach verkauft worden. Scharmach wurde am 4. Mai in Berlin zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
1952 Hunderttausende von Westberlinern stellen am Heiligen Abend Kerzen in ihre Fenster, um der noch nicht zurückgekehrten deutschen Kriegsgefangenen und all derer zu gedenken, die das Weihnachtsfest fern von ihren Familien verbringen müssen.
     
25. Dezember

1685 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, schließt in Berlin mit Kaiser Leopold I. einen Vertrag über ein zum Türkenkrieg zu stellendes Hilfskorps von wenigstens 7 000 Mann.
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   118   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1850 Der preußische Generalstabsoffizier Franz August von Etzel stirbt in Berlin. Etzel war organisatorisch verantwortlich für den Bau der ersten optischen Telegraphenlinie Berlin–Koblenz.
1945 Am ersten Weihnachtsfest nach Kriegsende verzeichnen die Kirchen in Berlin überfüllte Gottesdienste. Das Hilfswerk »Rettet das Kind« und kirchliche Wohlfahrtsverbände bescherten auf zahlreichen Veranstaltungen Berliner Kinder.
1980 Berlin erlebt mit Temperaturen von fast 11 Grad Celsius den wärmsten ersten Weihnachtsfeiertag seit Beginn der Temperaturmessungen am Meteorologischen Institut in Dahlem.
1991 Der Theater- und Filmschauspieler Curt Bois stirbt im Alter von 90 Jahren in Berlin.
     
26. Dezember

1436 Markgraf Johann der Alchimist übergibt Heinrich Salige die Münze in der Stadt Brandenburg mit der Auflage, die Pfennige und Scherfe wie die Berliner zu prägen.
1892 Der Kunsthändler Eduard Schulte organisiert erneut eine Ausstellung für den norwegischen Maler Edvard Munch im Berliner Equitable- Palast, Friedrichstraße 59–60 (Mitte).
1900 Die neugegründete Krankenküche, ein Wohltätigkeitsverein, nimmt die Versorgung von Armen und alleinstehenden Kranken in Berlin auf. Sie lieferte sieben verschiedene Gerichte in Thermophoren frei in die Wohnungen.
1920 Der deutsche Gewerkschaftsführer Carl Legien stirbt im Alter von 59 Jahren in Berlin.
1954 Der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, fordert in einem Hirtenbrief die Gläubigen seiner Diözese auf, ihre Kinder nicht zur Jugendweihe zu schicken.
     
27. Dezember

1346 Markgraf Ludwig der Ältere gibt den Fleischern zu Strausberg hinsichtlich der Schlachtgewohnheiten der Juden dieselben Rechte, welche die Fleischer in Berlin und Cölln erhalten haben.
1682 Das Konsistorium der Französischen Gemeinde zu Berlin tritt zu seiner ersten Sitzung zusammen.
1901 Im Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) wird Gerhart Hauptmanns Stück »Der rote Hahn« uraufgeführt.
1945 Die Alliierte Kommandantur ordnet den beschleunigten Wiederaufbau des Robert- Koch- Institutes in der Föhrer Straße (Wedding) an, damit es bald wieder die volle Produktion von Seren und Impfstoffen erbringen kann.
1996 Sozialsenatorin Beate Hübner (CDU) gibt bekannt, daß in Berlin gegenwärtig 11 000 bis 12 000 Menschen keine Wohnung haben. Rund 8 000 von ihnen schliefen in Heimen und Notunterkünften. 4 000 fristeten ihr Dasein auf der Straße.
     
28. Dezember

1808 Die Liedertafel wird in Berlin gegründet. 24 Mitglieder der Singakademie traten zusammen, die Carl Friedrich Zelter zu ihrem Tafelmeister wählten.
1876 Das Kriegsministerium bekräftigt in einem Erlaß seine Absicht, die militärischen Schießstände in der Hasenheide (Neukölln) zu erhalten.
1886 Fritz Schröter wird in Berlin geboren. Der Physiker bestimmte die Entwicklung der elektronischen Fernsehtechnik – u. a. durch die Weiterentwicklung der Braunschen Röhre und das Zeilensprungverfahren – entscheidend mit.
1935 Finnland und Italien nehmen als erste Nationen die Einladung zu den XI. Olympischen Spielen 1936 in Berlin an.


29. Dezember

1751 Der preußische Generalleutnant Friedrich Rudolf Graf Rothenburg stirbt in Berlin.
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1827 Der Chemiker Friedrich Wöhler, seit 1825 Dozent an der Gewerbeschule, macht dem Kuratorium gegenüber seine Forderung nach Erhöhung seines Gehaltes von 800 auf 1000 Taler deutlich, da er sich sonst möglicherweise nach einer anderen Stelle umsehen würde.
1952 Der Regierende Bürgermeister Professor Ernst Reuter überreicht Richard E. Schubert, Lichtenberger Bezirksstadtrat für Gesundheitswesen (1947–1948) und Mitglied der Stadtverordneten- versammlung (1920–1930) die Ernennungsurkunde zum Stadtältesten von Berlin.
1953 Einem Bericht des »Nationalen Komitees für den Wiederaufbau der deutschen Hauptstadt« über die Leistungen im »Nationalen Aufbauprogramm« zufolge bargen in den Jahren 1952 und 1953 in Ost-Berlin 1 737 000 freiwillige Helfer u.a. 54 Millionen Ziegelsteine.


30. Dezember

1846 In der »Vossischen Zeitung« zeigt die »Concessionierte Berliner Omnibus- Compagnie« die Eröffnung ihrer ersten Berliner Omnibuslinie vom Alexanderplatz nach der Tiergartenstraße an. Die Wagen dieser Pferdebahnlinie waren grün gestrichen.
1856 Der Magistrat beschließt, ein »Statistisches Bureau« einzu-

richten, das versuchsweise mit der Magistratskalkulatur verbunden werden sollte.
1910 Kultusminister von Trott erstattet an Kaiser Wilhelm II. einen Immediatbericht über den Stand der Vorarbeiten zur Gründung der Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft.
1945 Der Magistrat beschließt, keine Pressevertreter mehr zu den Sitzungen des Rates der Bürgermeister zuzulassen, da mehrfach falsch berichtet worden sei.
1949 Die britische Militärregierung verfügt, daß der Große Tiergarten, der als ehemaliger preußischer Besitz der Kontrolle der britischen Besatzungsmacht unterstand, in die Verwaltung der Stadt übergeht.
1953 Alfred Günzel (FDP) wird zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates des SFB gewählt.
1995 Kurz vor Vollendung seines 67. Geburtstages stirbt in Berlin der Dramatiker Heiner Müller.


31. Dezember

1756 Das »Königl. Preuß. Policey- Directorium« ordnet an, daß die eisernen Handmühlen, mit denen privat und unversteuert Getreide gemahlen werden konnte, umgehend »auf der Policey-Stube in dem Berlinischen Rathhause abgeliefert werden sollen«.
1946 Oberbürgermeister Dr. Otto Ostrowski übergibt die wiederge-

fundene olympische Fahne, die sich seit 1936 in Berlin befand, an den britischen Verbindungsoffizier beim Magistrat. Sie wurde dem Internationalen Olympischen Komitee in der Schweiz zugeleitet.
1953 Die Westberliner Wechselstuben kaufen 437,50 Mark (Ost) für 100 Mark (West). Der Durchschnittskurs im Dezember lag bei 100 Mark (Ost) für 22,40 Mark (West).
1961 Der Müggelturm wird in der Silvesternacht für den Besucherbetrieb eröffnet. Er war nach dem Brand vom 19. Mai 1958 neu erbaut und am 30. September 1961 eingeweiht worden.
1985 Ost-Berlin zählt zu diesem Zeitpunkt 1 215 586 Einwohner. Das waren 7,3 Prozent der Gesamteinwohnerzahl der DDR.
1993 Das Meteorologische Institut der Freien Universität beendet den Wirtschaftswetterdienst für das Land Berlin und damit auch den aktuellen stündlichen Telefonwetterbericht.
1995 Der Vertrag mit dem Chefregisseur und Direktor der Komischen Oper in der Behrenstraße (Mitte), Harry Kupfer, wird bis zum Jahr 2002 verlängert.
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