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PATENTSCHRIFT NR. 108974

OTTO BAUER in REUTLINGEN, Württemberg

Kravattenklammer

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. März 1899 ab

Peinlich, wenn bei einem Dinner der Schlips versehentlich ins Essen taucht. Um dem vorzubeugen, hat ein gewisser Otto Bauer vor knapp 100 Jahren eine Idee zum folgenden Patent angemeldet:
     Die vorliegende Neuerung betrifft eine Klammer zum Befestigen der Kravattenenden am Hemd oder Vorhemd in der Weise, daß Hemd und Kravatte, nicht wie bei den bisherigen, demselben Zwecke dienenden Klammern, nur mit den Spitzen der Klemmvorrichtungen erfaßt und festgehalten werden, sondern daß das Festhalten sich auf die ganze Fläche der durch die Klemmbacken

erfaßten Theile von Hemd oder Kravatte ausdehnt. Die drei parallel über einander liegenden Klemmbacken der Klammer halten nach einem einzigen Hebeldruck Hemd und Kravatte fest.
     Auf der Zeichnung ist die neue Klammer in Fig. 1 in ihrer Anwendungsart und in den Fig. 2 bis 7 in Einzelheiten dargestellt.
     Die Klammer besteht im Wesentlichen aus dem U-förmig gebogenen federnden Klemmbügel a, an welchem die für die Lagerung des Druckhebels b und die Führung der beweglichen Klemmplatte d dienenden Stege c in geeigneter Weise befestigt sind oder ein
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Stück mit demselben bilden. In diesen Stegen c ist die Klemmplatte d mittelst kleiner, dem Querschnitt der Stege entsprechender Ausschnitte e geführt (Fig. 1). An der Klemmplatte d ist eine Blattfeder f befestigt, welche in einen Schlitz des winkelförmig umgebogenen Endes g des Druckhebels b eingreift und in der Weise wirkt, daß beim Oeffnen der Klammer die obere Klemmplatte sich mit hebt, damit beim Anlegen der Klammer die Kravattenflügel bequem zwischen die Klemmbacken eingeschoben werden können.
     In Fig. 2 ist die Klammer in geöffneter Stellung gezeichnet. Die eine Seite h des Hemds wird zwischen die gegen einander federnden Arme des unteren Klemmbügels a gesteckt, während die beiden Flügel i und k der Kravatte zu beiden Seiten der Stege c zwischen die Klemmplatte d und den Bügel a geschoben werden. Durch Drehen des Winkelhebels b wird die Klemmplatte d gegen den Bügel a gedrückt, d. h. es werden Hemd h und die Kravattenflügel i und k festgeklemmt (Fig. 3), wobei den einzelnen Theilen durch geeignete, in den Klammern vorgesehene Vorsprünge l und entsprechend liegende Aussparungen noch ein besserer Halt verliehen wird.
     Für Vorhemden, welche nicht in der Mitte getheilt sind, wird der untere Klemmbügel a gegen die Klemmplatte d um 90° versetzt (Fig. 6 und 7), und es wird dann das Vorhemd von dem Klemmbügel a, welcher noch zwei seitliche Flügel m erhält (Fig. 6), an sei-
nem unteren Rande erfaßt, wie dies aus der in Fig. 1 punktirt gezeichneten Anordnung ersichtlich ist.
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© Edition Luisenstadt, 1997
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