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1. September
1412 König Sigismund befiehlt den Ratsleuten und der Bürgerschaft zu Berlin, Stadt und Schloß Köpenick an den Burggrafen Friedrich auszuliefern.
1876 In Stralau gründen acht Männer den »Berliner Ruder- Verein«. Später wird dem Namen die Jahreszahl »1876« hinzugefügt.
1921 In den Krankenhäusern Friedrichshain und Am Urban werden Tuberkulose- Fürsorgestellen eröffnet.
1950 In Ost-Berlin werden die ersten Straßenbahnfahrerinnen ausgebildet.
1958 Der Sender Freies Berlin (SFB) startet mit der »Berliner Abendschau« ein eigenes Regionalprogramm.
1990 Der S-Bahnhof Unter den Linden wird nach 29 Jahren wiedereröffnet.

2. September
1852 Die Straße Hallische Kommunikation (Kreuzberg) wird in Hellweg und später in Gitschiner Straße umbenannt.

1873 In Berlin findet wie im übrigen Deutschen Reich die erste Nationalfeier des Sedantages statt. Am 2. September 1870 hatte die entscheidende Schlacht im Deutsch- Französischen Krieg bei Sedan stattgefunden.
1934 Auf den Bahnhöfen Alexanderplatz und Gesundbrunnen werden die ersten automatischen Rolltreppen Berlins in Betrieb genommen.
1983 Die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz erhält vom Berliner Verleger Axel Springer eine wertvolle Dokumentensammlung zur Geschichte des Bankhauses Mendelssohn.

3. September
1735 König Friedrich Wilhelm I. erläßt das »Gassen- Reglement, wie es in den Königl. Residentzien wegen der Reinigung derer Straßen und mit denen Gassen- Karren gehalten werden soll«.
1934 Der Schauspieler Eduard von Winterstein wird von Heinz Hilpert, der am 19. April die Leitung des Hauses übernommen hatte, für das Deutsche Theater verpflichtet.
1957 Die Berliner Straße in Charlottenburg wird nach dem verstorbenen Regierenden Bürgermeister Prof. Dr. Otto Suhr in Otto- Suhr- Allee umbenannt.

4. September
1807 Per Kabinettsorder genehmigt König Friedrich Wilhelm III. die Errichtung einer allgemeinen und höheren Lehranstalt in Berlin.
1874 Dem Berliner »Verein zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts« (Lette- Verein) werden durch den Bundesrat (Deutscher Bund) die Rechte einer juristischen Person verliehen.
1947 Der Parteitag der CDU der sowjetischen Besatzungszone beginnt im Admiralspalast am Bahnhof Friedrichstraße. Er endete am 8. September mit der Wahl von Jakob Kaiser zum ersten und von Ernst Lemmer zum zweiten Vorsitzenden der Partei.
1958 Das Abgeordnetenhaus beschließt das Erste Gesetz zur Aufhebung des Besatzungsrechts. Nach einer entsprechenden Genehmigung der Alliierten Kommandantur wurden dadurch 179 ihrer Anordnungen aus den Jahren 1945 bis 1950 aufgehoben.
1967 Im Gaswerk Mariendorf werden zwei thermisch- katalytische Leichtbenzin- Spaltanlagen in Betrieb genommen.
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5. September
1731 August Friedrich Pallas wird in Berlin geboren. Pallas war Professor der Chirurgie am Berliner Collegium medicochirurgicum.
1834 Der Arzt Ernst Ludwig Heim stirbt in Berlin. Er war lange Zeit der einzige Arzt in Spandau. Aus Anlaß seines 50jährigen Arztjubiläums wurde er als Ehrenbürger Berlins ausgezeichnet.
1910 Die Tierärztliche Hochschule zu Berlin (Luisenstraße, Mitte) erhält das Promotionsrecht.
1917 Der in Berlin geborene Matrose Max Reichpietsch wird hingerichtet. Er hatte sich maßgeblich an der Vorbereitung des Matrosenaufstands der kaiserlichen Flotte beteiligt.

6. September
1776 Der Architekt Johann Boumann, der seit 1732 in preußischen Diensten stand und seit 1748 Königlicher Oberbaudirektor in Berlin war, stirbt in Berlin.
1891 In der Burgstraße (Mitte) wird mit dem »Feenpalast« ein neues Riesenetablissement, ein sogenanntes Spezialitäten- Theater, eröffnet.

1930 Im Schloß Bellevue (Tiergarten) wird die zweite Abteilung der Groß- Berliner Kunstausstellung eröffnet. Gezeigt wurden u. a. Aquarelle, Zeichnungen und Kleinplastiken. Unter den Exponaten waren auch Werke von George Grosz und Käthe Kollwitz.
1950 Oberbürgermeister Friedrich Ebert rechtfertigt vor den Abgeordneten der Provisorischen Volkskammer der DDR den geplanten Abriß des Berliner Stadtschlosses mit der Feststellung, daß es »eine nicht mehr aufbauwürdige Ruine« sei.

7. September
1673 Georg Conrad Golteisen, der ab April 1660 als Registrator, jedoch erst seit Oktober 1662 als »Registrator mit Gehalt« beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin beschäftigt war, stirbt in Berlin.
1866 Der Schauspieler Friedrich Beckmann stirbt in Wien. Beckmann wirkte von 1824 bis 1845 in Berlin vornehmlich am Königstädtischen Theater. Der volkstümliche Komiker, besonders als Eckensteher Nante, gilt als geistiger Vater des Wortes »Kladderadatsch«.

1910 Arthur Hobrecht, Staatsminister a. D. und ehemaliger Oberbürgermeister von Berlin, feiert das seltene Fest der diamantenen Hochzeit.
1951 Im Dahlemer Museum wird die Ausstellung »Alte Meister« mit 140 Gemälden der europäischen Malerei des 17. Jahrhunderts und 200 deutschen Handzeichnungen der Dürer- Zeit eröffnet.
1986 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen überreicht den vom Senat gestifteten, künftig alle zwei Jahre verliehenen und jeweils mit 20 000 DM dotierten Moses- Mendelssohn- Preis »zur Förderung der Toleranz« erstmals an Sir Yehudi Menuhin.

8. September
1721 Durch den für Kolonieangelegenheiten zuständigen General Friedrich Wilhelm de Forcade wird der Grundstein für die Französische Kirche in der Klosterstraße (Mitte) gelegt.
1875 Der Mediziner Johann Christian Jüngken verstirbt. Jüngken war seit 1828 Direktor der Augenklinik der Charité und seit 1841 Direktor der Chirurgie. Er wandte als erster in Deutschland das Chloroform bei Augenoperationen an.

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   128   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1933 Um neue Arbeitsplätze zu schaffen, verlangt das Arbeitsbeschaffungsamt von Berlin ab sofort von allen Firmen, die städtische Aufträge erhalten, Erklärungen, daß bei ihnen keine Schwarzarbeiter und Doppelverdiener beschäftigt sind.
1949 Der Komponist Richard Strauss stirbt in Garmisch. Er wurde 1898 erster Kapellmeister der Berliner Hofoper. Eines seiner Werke, »Eine Alpensinfonie« (op. 64), wurde in Berlin uraufgeführt.

9. September
1713 Es ergeht ein königliches »Patent, wegen des Verboths des Schiessens in denen Gärten bey Berlin«.
1878 Auf der Eisenbahnstrecke Berlin- Grünau werden »Omnibuszüge« (Doppelstockwagen) eingeführt.
1923 In der Franzensbader Straße 7–8 (Wilmersdorf) werden die jüdische Vereinssynagoge Grunewald- Roseneck und in Halensee die Synagoge »Friedenstempel« eingeweiht.
1933 Die Insel Imchen in Kladow (Spandau) und der sie umgebende Gelegegürtel (Schilfgürtel) werden unter Naturschutz gestellt.

1951 In der Hinrichtungsstätte in Plötzensee (Tiergarten) wird der Grundstein zu einer Gedenkstätte für die mehr als 2 000 hier hingerichteten Opfer des Nationalsozialismus gelegt.
1963 Die 40 Meter lange und 26 Meter breite Buschkrugbrücke über den Teltowkanal in Britz (Neukölln) wird dem Verkehr übergeben.
1989 Der bisherige Generalvikar in Erfurt, Georg Sterzinsky, der am 24. Juni zum Bischof von Berlin ernannt wurde, wird durch den Apostolischen Administrator in Erfurt und Meiningen, Bischof Joachim Wanke, in der St.-Hedwigs- Kathedrale in sein Amt eingeführt.

10.September
1516 Der Propst des Klosters Spandau bittet den Rat der Altstadt Brandenburg wegen eines Weinbergs um Schutz. 1841 Zwischen Berlin und Köthen wird der durchgehende Eisenbahnverkehr aufgenommen.
1921 Der Vorsitzende der Berliner Gastwirte- Innung, Gustav Lücke, ruft seine Kollegen sowie die Brauereien und Großlieferanten der Gastronomie dazu auf, für in finanzielle Not geratene Studenten Freitische einzurichten.

1947 In den Kammerspielen des Deutschen Theaters findet die Uraufführung der Werke Gerhart Hauptmanns »Agamemnons Tod« und »Elektra« statt.
1952 Der Testbetrieb für die Fernsehübertragung Berlin- Hamburg auf einer UKW- Richtfunkstrecke beginnt.
1986 Der neue Exarch des Moskauer Patriarchats für Berlin und Mitteleuropa, der 48jährige Bischof German, gibt einen Empfang, an dem staatliche Vertreter aus Ost- und West- Berlin sowie Repräsentanten beider großer Konfessionen teilnehmen.

11. September
1327 Markgraf Ludwig der Ältere übereignet einem Altar in der Petrikirche zu Cölln Hebungen (Einnahmen) aus dem Zoll und der Münze zu Berlin.
1807 Der Komiker Albert Leopold Gern, Schüler von Iffland, debütiert mit dem Visitator in Kotzebues »Indianer in England« am Berliner Nationaltheater. 1845 Robert Lüdge wird in Berlin geboren. Der Techniker wurde durch das erste in Deutschland patentierte Mikrophon bekannt.

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   129   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1886 Ludwig Loewe, der ab 1877 Reichstags- und Landtagsabgeordneter sowie Stadtverordneter war, stirbt in Berlin. Er gründete 1870 die Firma Ludwig Loewe & Co. (Nähmaschinen) und wurde nach dem Aufkauf der Firma Gebr. Mauser zum größten Waffenproduzenten Europas.
1898 Ein Verfahren zur Herstellung eines Elektrolyten für cyankalische Bäder, entwickelt im chemischen Laboratorium von Dr. E. Courant in Berlin, wird beim Kaiserlichen Patentamt patentiert. Dieses Datum gilt als Geburtsdatum der heutigen Galvanotechnik.

12. September
1844 Nach einer religiösen Feier in der Bethlehemskirche konstituiert sich der »Zentral- Vorstand der Mäßigkeitsund Enthaltsamkeitsvereine in Berlin und in der Provinz Brandenburg« im Missionshaus.
1931 Im Westteil der Stadt, in der Nähe des Kurfürstendamms (Charlottenburg), gibt es einen antisemitischen Krawall mit pogromartigem Charakter. Menschen wurden beim Verlassen der Synagogen geschlagen, angepöbelt und zum Teil schwer verletzt.

1950 Der neue Rabbiner der Berliner Jüdischen Gemeinde, Peter Levinson, wird in der Synagoge Pestalozzistraße (Charlottenburg) in einem feierlichen Gottesdienst in sein Amt eingeführt.
1964 Der amerikanische Bürgerrechtler und Baptistenpfarrer Martin Luther King trifft auf dem Flughafen Tempelhof zu einem 48stündigen Aufenthalt in Berlin ein.

13. September
1713 Ein Protokoll der Berliner »Societaet der Wissenschaften« belegt, daß der Physiker und Mechaniker Gabriel Daniel Fahrenheit in der Akademie »Barometra und Thermometra« untersuchte.
1884 Eine von der Allgemeinen Elektricitäts- Gesellschaft installierte Generatoranlage wird im Keller des Kranzler- Ecks mit einer Leistung von 100 Kilowatt in Betrieb genommen.
1952 Der im Rahmen des Notstandsprogramms vollständig wiederaufgeforstete Humboldthain am Gesundbrunnen (Wedding) wird der Öffentlichkeit übergeben. Gleichzeitig wurde ein neuer, zwei Meter hoher Gedenkstein für Alexander von Humboldt enthüllt.

1983 Am Physikalisch- Chemischen Institut der Humboldt- Universität zu Berlin in der Bunsenstraße (Mitte) wird durch den Prorektor der Universität, Joachim Auth, eine Gedenktafel für Walther Nernst und Max Bodenstein enthüllt.
1987 Im Roten Rathaus (Mitte) und im Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) beginnt eine fünftägige internationale Konferenz von Direktoren Zoologischer Gärten zum Thema »Tiergärten und Umwelt«.

14. September
1869 Anläßlich der Feier zum 100. Geburtstag Alexander von Humboldts wird mit der Anlage des Nordparks begonnen, der später den Namen Humboldthain erhielt.
1930 Bei den Reichstagswahlen erhalten in Berlin die KPD mit 27,3 Prozent und die SPD mit 27,2 Prozent die meisten Stimmen. Drittstärkste Partei wurde erstmals die NSDAP mit 14,6 Prozent der Stimmen. Die Ergebnisse wichen von denen im Reich z. T. beträchtlich ab.
1947 Der Hauptausschuß Opfer des Faschismus des Magistrats veranstaltet im Lustgarten (Mitte) eine Gedenkkundgebung für die Opfer des Nationalsozialismus.

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   130   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1957 Im Museum für Deutsche Geschichte im Berliner Zeughaus (Mitte) wird die Ausstellung »Waffen und Uniformen in der Geschichte« eröffnet. Mehr als 1 000 Ausstellungsstücke informierten über die Entwicklung der Waffen und des Kriegswesens.
1980 Durch böige Winde kentern am Wochenende auf Westberliner Gewässern 264 Segelboote und 20 Ruderboote. 564 Personen mußten aus dem Wasser geholt werden.

15. September
1855 Der Firma Siemens & Halske und dem Ingenieur Carl Frischen wird ein preußisches Patent auf »Einrichtung eines Morseschen Schreibtelegraphen« erteilt.
1872 Die Eisenbahn- Zweigbahn Fredersdorf- Rüdersdorf wird eröffnet.
1907 Das Städtische Elektrizitätswerk Markgrafenstraße 44 (Mitte) beendet die selbständige Stromlieferung und wird Umspannstation.

1934 Zwischen dem Reichspostzentralamt in Tempelhof und dem Fernseh- Labor in der Rognitzstraße (Charlottenburg) wird das erste Styroflex- Breitband- Kabel auf einer Länge von 11,5 Kilometern verlegt. 1953 Im Alter von 66 Jahren stirbt der Berliner Architekt Erich Mendelssohn in der Emigration. Er baute in den 20er Jahren u. a. das Gebäude des Mosse- Verlages, das Kabarett der Komiker und das Columbia- Haus.
1987 Im Vestibül der Deutschen Staatsbibliothek Unter den Linden (Mitte) wird eine Ausstellung über die Geschichte der Wissenschaften und der Wissenschaftler in Berlin eröffnet.

16. September
1853 Albrecht Kossel wird in Rostock geboren. Der Physiologe und Nobelpreisträger machte in Berlin am Institut für Physiologie bedeutende Entdeckungen zur Zellchemie.
1930 In Berlin wird die telefonische Uhrzeitansage eingeführt.
1939 Die erste Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen in Berlin wird veröffentlicht.
1951 35 000 Katholiken begrüßen auf einer großen Kundgebung in der Waldbühne (Charlottenburg) den neuen katholischen Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm.
     

17. September
1895 Die Firma Kniese eröffnet die erste Nachtomnibuslinie (Pferdebetrieb).
1930 Der Magistrat und die Reichswasserstraßen- Verwaltung vereinbaren den Umbau der Mühlendammschleuse und den damit verbundenen Neubau der Mühlendammbrücke (Mitte).
1945 Der Magistrat beschließt, einen Rezeß von Kurfürst Joachim I. Nestor vom 27. Dezember 1508 in Verbindung mit Paragraph 138 des BGB, der das Erbrecht an herrenlosen Nachlässen regelte, aufzuheben und die Stadt grundsätzlich als Erbin erbenlosen Vermögens einzusetzen.
1966 Im Haus des Rundfunks in der Masurenallee (Charlottenburg) wird die Deutsche Film- und Fernsehakademie GmbH eröffnet, die eine dreijährige theoretische Ausbildung in den Studienfächern Regie, Kamera und Produktionsleitung bietet.

18. September
1732 König Friedrich Wilhelm I. erläßt ein »Geschärftes Patent, gegen die Verderbung und Diebereyen an den öffentlichen Laternen« und legt darin Geld- und Leibesstrafen bei Zuwiderhandlungen fest.

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   131   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1818 Die Neue Wache in Berlin wird eingeweiht. Zu Ehren des anwesenden Zaren Alexander I. von Rußland stellte das »Kaiser Alexander Garde- Grenadier- Regiment« zum erstenmal die Wachposten.
1886 Das »Teltower Tagesblatt« berichtet über die Natureisgewinnung durch die Norddeutschen Eiswerke in Rummelsburg, wo täglich etwa 150 Transportwagen mit 6 000 Zentnern Eis für die Versorgung Berlins beladen werden.
1933 Die Reichsbahndirektion Berlin beschließt, den gesamten Sammelladeverkehr Berlins künftig auf dem Güterbahnhof am Spreeufer in Moabit zu konzentrieren.
1975 Aus Anlaß des 275jährigen Bestehens der Sternwarte Berlin veranstaltet das Zentralinstitut für Astrophysik der Akademie der Wissenschaften ein zweitägiges Festkolloquium in der Sternwarte Babelsberg.
     
19. September
1779 Prinz August von Preußen, der Sohn von Prinz Ferdinand, dem Bruder Friedrichs II., wird geboren. Er wurde nach dem Tode seines Vaters 1813 Besitzer von Schloß Bellevue.
1826 Die erste Berliner Gasanstalt, das spätere Gaswerk Gitschiner Straße (Kreuzberg), nimmt den Betrieb auf. Der Erbauer, die britische Imperial Continental Gas Association zu London, hatte das Recht erworben, für 20 Jahre Straßen und Plätze zu beleuchten.
1871 Fritz Richard Schaudinn wird in Röseningken (Ostpreußen) geboren. Der Zoologe und Mikrobiologe, der von 1890 bis 1894 an der Berliner Universität studierte, entdeckte 1905 die Erreger von Syphilis und Amöbenruhr und prägte den Begriff »Mikrobiologie«.
1945 Mit einer Verordnung des Magistrats erlöschen alle seit Mai 1945 zugesagten Genehmigungen zur Erteilung von privatem Unterricht. Neue Erlaubnisgesuche waren in vorgegebener Form bei den Bezirksämtern einzureichen.
1996 Wissenschaftssenator Peter Radunski und der Direktor des Museums für Verkehr und Technik, Günther Grottmann, teilen mit, daß das Museum fortan den Namen Deutsches Technikmuseum Berlin trägt.

20. September
1690 Der Kriegsminister Joachim Ernst von Grumbkow stirbt auf einer Reise im Gefolge des Kurfürsten Friedrich III. nahe der holländischen Grenze.
1863 Der Begründer der germanistischen Sprachwissenschaft, Jacob Ludwig Carl Grimm, stirbt in Berlin. Er folgte 1851 einer Berufung an die Berliner Akademie der Wissenschaften und gab hier mit seinem Bruder Wilhelm die Kinder- und Hausmärchen heraus.
1935 Im Gaswerk in der Danziger Straße (Prenzlauer Berg) wird die erste Leuchtgastankstelle für Busse und Lkw in Betrieb genommen. Versuche der BVG mit Flüssiggas gab es bereits seit längerem, um einheimische Treibstoffe einzusetzen.

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1958 Das erste in Berlin gebaute Frachtschiff über 1 000 Tonnen, ein für den Erztransport bestimmter Motorkahn mit 1 350 Tonnen vom Typ »Rhein- Herne- Kanalschiff«, wird auf der neuerrichteten Werft der Deutschen Industriewerke AG in Spandau vom Stapel gelassen.

21. September
1524 Kurfürst Joachim I. Nestor überläßt dem Rat zu Berlin die Bestrafung seiner Diener Hans Walter und Lorenz Tannerow, die auf den Gassen Aufruhr gestiftet hatten, und befiehlt ihm, den kurfürstlichen Hausvogt Hans von Krummensee hinzuzuziehen.
1894 Mit einem »Allerhöchsten Erlaß« wird die Eingemeindung der Gemeinde Schönow nach Zehlendorf bestätigt.
1908 Am Spandauer Damm (Charlottenburg) wird mit dem Bau eines Wasserturms für die Versorgung der schnell anwachsenden umliegenden Wohngebiete begonnen. In ihm wurden zwei Behälter mit einem Fassungsvermögen von je 500 Kubikmetern untergebracht.

1927 Der Physiker Max Planck wird zum Ehrenmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu Berlin ernannt.
1946 Auf Vorschlag von Stadtrat Arthur Pieck (SED) beschließt der Magistrat, die amtliche Bezeichnung Magistrat von Groß- Berlin zu führen.
1963 In den wiederhergestellten Räumen des Schlosses Charlottenburg zeigt das Kunstgewerbemuseum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zum 200jährigen Bestehen der Staatlichen Porzellan- Manufaktur eine Jubiläumsausstellung. Sie ging bis zum 17. November.

22. September
1838 Auf der Eisenbahnstrecke Zehlendorf- Potsdam wird der Betrieb aufgenommen.
1905 Eugen Sänger wird in Preßnitz (Mähren) geboren. Der Raketen- und Raumfahrttechniker wirkte ab 1936 am Deutschen Institut für Luftfahrtforschung in Berlin- Adlershof und war ab 1963 bis zu seinem Tode als Dozent an der Technischen Universität Berlin tätig.
1933 Das »Gesetz über eine vorläufige Vereinfachung der Verwaltung der Hauptstadt Berlin« wird erlassen. Ziel war die Ausschaltung der parlamentarisch- demokratischen Einrichtungen in der Selbstverwaltung.

1946 Auf der Olympia- Strecke in Grünau wird die erste größere Ruderregatta seit Kriegsende in Berlin veranstaltet.
1983 Der Sturmwirbel »Hedwig« bringt Berlin Böen bis zu Windstärke 9 und der Westberliner Feuerwehr 69 Einsätze wegen umgestürzter Bäume.

23. September
1482 Bürgermeister und Ratsherren zu Berlin und Cölln nehmen Johann Tempelhof zum Apotheker an und sagen ihm zu, keinen anderen Apotheker zu nehmen, und gewähren ihm freie Wohnung und Befreiung von Schoß (Steuer), Wachdienst und anderer »Unpflicht«.
1814 Die Berliner Mäzenatin und Schriftstellerin Rahel Levin Markus (Rahel Varnhagen von Ense) läßt sich 43jährig auf den Namen Rahel Antonie Friederike Robert- Tornow taufen.
1918 Der Bakteriologe Georg Gaffky, ein Schüler von Robert Koch und der Entdecker des Bauchthyphus- Erregers, stirbt in Berlin.
1927 Die Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin erhält den Auftrag, die Ursache für den Absturz eines Verkehrsflugzeuges bei Schleiz (Thüringen) aufzuklären, was ihr auch gelang.

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   133   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1947 Zum erstenmal nach Kriegsende können Deutsche mit der Bahn auf der Strecke Berlin- Warnemünde- Trelleborg- Stockholm wieder ins Ausland reisen.
1952 Die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute Tegeler Brücke über den Spandauer Schiffahrtskanal im Ortsteil Gartenfeld, die die Stadtbezirke Spandau und Reinickendorf verbindet, wird dem Verkehr übergeben.

24. September
1334 Die »Rathmannen« zu Berlin und Cölln erlassen eine Polizei- und Kleiderordnung für beide Städte.
1789 Der Chemiker Martin Heinrich Klaproth gibt in einem Vortrag den Mitgliedern der Königlichen Akademie der Wissenschaften seine Entdeckung des Urans bekannt.
1910 Der Berliner Magistrat fordert Reichskanzler Theobald von Bethmann- Hollweg auf, angesichts der Fleischnot die Einfuhr von ausländischem Kühlfleisch zu genehmigen.
1935 Das »Olympia Verkehrs- und Quartieramt« sucht für die XI. Olympischen Spiele 1936 in Berlin rund 100 000 Privatquartiere, da nur 30 000 Hotelbetten zur Verfügung standen, von denen in der Sommersaison 15 000 anderweitig belegt waren.

1960 In West- Berlin werden die ersten Münzfernsprecher für den Selbstwählferndienst in Betrieb genommen, mit denen jede an das Selbstwählnetz angeschlossene westdeutsche Stadt mit Ortskennzahl (Vorwählnummer) erreicht werden kann.

25. September
1685 Das Konsistorium der französisch- reformierten Kirche zu Berlin wendet sich mit einem Hilfeersuchen an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, da es nicht länger imstande war, für die Réfugiés (Flüchtlinge), die aus Frankreich eintrafen, allein zu sorgen.
1811 Ludwig Carl Scabell wird in Berlin als Sohn des königlichen Oberwasserbauinspektors Scabell geboren. Scabell war Bauinspektor und ab 1851 königlicher Branddirektor. 1894 Der in sechsjähriger Bauzeit umgestaltete Mühlendamm wird nebst Schleuse und Brücke dem Verkehr übergeben.
1921 Der Zentralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens veranstaltet in Berlin eine Kundgebung gegen antisemitische Angriffe, vor allem seitens des ehemaligen Generalquartiermeisters des deutschen Heeres, Fritz Ludendorff.

1953 Der Magistrat verfügt die Eröffnung eines ständigen Kabaretts unter dem Namen »Die Distel« im »Haus der Deutschen Presse« am Bahnhof Friedrichstraße (Mitte).
1990 Senat und Magistrat beschließen mehrheitlich die Gründung der Olympia 2000 GmbH. Die Gesellschaft sollte die Bewerbung Berlins für die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr 2000 vorbereiten.

26. September
1821 Der Komponist Gasparo Luigi Pacifico Spontini wird königlich- preußischer Generalmusikdirektor der Oper zu Berlin. Er war ein Verehrer Napoleons und gab seine Anordnungen in französischer Sprache, was ihm den Ärger der Berliner einbrachte.
1909 Der Flugplatz Berlin- Johannisthal wird mit der Flugwoche »Treffen der besten Aviatiker der Welt« eröffnet.
1973 Die Deutschlandhalle (Charlottenburg) wird nach Umbauarbeiten und Verbesserung der Hallenakustik neu eingeweiht.
1996 Auf dem Koppenplatz (Mitte) wird ein »Denkmal für das Wirken der jüdischen Bürger in Berlin« eingeweiht. Die Schöpfer waren der Bildhauer Karl Bidermann und die Landschaftsgestalterin Eva Butzmann.

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27. September
1717 König Friedrich Wilhelm I. erläßt ein »Stuhl-Reglement, der Königl. Dohm- Kirche zu Berlin«. Es enthielt Vorschriften für den Besitz von Kirchenstühlen und -sitzen in der Berliner Domkirche und dafür zu entrichtende Abgaben.
1784 Karl Friedrich Friesen wird in Magdeburg geboren. Friesen kam 1806 nach Berlin zum Studium an der Bauakademie und wurde Architekt. Ab 1809 war er Lehrer an der Plamannschen Knabenschule. Er ging als Sportpionier in die Geschichte ein.
1803 In Berlin wird bekanntgegeben, daß Druckschriften über die Juden, mögen sie für oder gegen diese sprechen, in Zeitungen nicht mehr angekündigt werden dürfen.
1934 Im Wege der Zwangsversteigerung gehen das Deutsche Theater und die Kammerspiele in der Schumannstraße (Mitte) aus dem Besitz von Max Reinhardt (zur Zeit in Wien) zum Gesamtpreis von 150 000 RM in den Besitz der Deutschen Nationaltheater A. G. über.
1959 Das neue Jüdische Gemeindehaus in der Fasanenstraße (Charlottenburg) wird feierlich eingeweiht. Es enthielt neben einem Betsaal und Konferenzräumen auch eine Volkshochschule, eine Religionsschule und die Bibliothek der Jüdischen Gemeinde.
1983 Der Senat beschließt auf seiner 105. Sitzung, gemeinsam mit der Schering AG ein Institut für Zellbiologie zu gründen. Das Institut sollte Grundlagenforschung betreiben und die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft fördern.

28. September
1298 Durch Erteilung des Niederlagerechtes macht Markgraf Otto V., der Lange, Berlin und Cölln zu den Hauptstapel- und Handelsplätzen der Mark.
1838 Rudolf Fuess wird in Moringen (Provinz Hannover) geboren. Der Mechaniker gründete 1865 in Berlin die Instrumentenfirma R. Fuess, die besonders durch die Herstellung meteorologischer Präzisionsinstrumente bekannt wurde.

1932 Das preußische Innenministerium verkündet eine »Polizeiverordnung zur Ergänzung der Badepolizeiverordnung«. Sie regelte streng die Badebekleidungsordnung und wurde vom Volksmund als »Zwickelerlaß« bezeichnet.
1945 Der Magistrat gibt eine Anordnung heraus, wonach Einzelhandelsgeschäfte für Fleisch und Fleischwaren, Fette, Kartoffeln und Gemüse Kundennummern auszugeben haben. Nach Wareneingang riefen die Händler die fälligen Kundennummern auf.
1959 Berlins ältestes Kino, das Pritzkow- Lichtspieltheater in der Memhardtstraße am Alexanderplatz (Mitte), wird kurz vor dem 60. Jahrestag seiner Eröffnung geschlossen.
1967 Klaus Schütz (SPD), Staatssekretär im Auswärtigen Amt, erklärt sich bereit, als Nachfolger von Heinrich Albertz das Amt des Regierenden Bürgermeisters anzutreten.
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1990 Die Bürgerrechtler, die seit dem 4. September das Stasi-Archiv in der Normannenstraße (Lichtenberg) besetzt halten, beenden die Besetzung.

29. September
1654 Der preußische Staatsbeamte Michael Matthias wird Hofpostdirektor. Er gilt als Begründer des brandenburgisch- preußischen Postwesens. Durch sein Wirken verringerte sich die Zustellzeit der Post beträchtlich.
1867 Walther Rathenau, Sohn des AEG-Gründers Emil Rathenau, wird in Berlin geboren. Der Chemiker war u. a. AEG- Vorsitzender, nach 1918 zunächst Wiederaufbauminister, dann Außenminister. Er wurde am 24. Juni 1922 bei einem Attentat ermordet.
1921 Die Volksbühne am Bülowplatz (Rosa- Luxemburg- Platz, Mitte) bringt in der Inszenierung von Jürgen Fehling das Stück von Ernst Toller »Masse Mensch« heraus.

1944 Der sozialdemokratische Widerstandskämpfer Wilhelm Leuschner wird in Plötzensee hingerichtet.
1945 Auf Abschnitt 1 der Berliner Raucherkarte erhalten Männer 12 Zigaretten oder drei Zigarren, Frauen erhalten sechs Zigaretten. Eine Voranmeldung in den Zigarettenläden war erforderlich, als Beleg diente Abschnitt 2 der Raucherkarte.

30. September
1747 Das Königl. Preuß. Policey- Directorium gibt ein »Avertissement (Ermahnung) wegen abzustellender Strassen- Betteley in Berlin« bekannt.
1882 Hans Geiger wird in Neustadt an der Weinstraße geboren. Der Physiker arbeitete von 1912 bis 1925 in der Physikalisch- Technischen- Reichsanstalt in Berlin und richtete dort das Laboratorium für Radioaktivität ein.
1893 Unter Nr. DRP 77916 erhält der Flugpionier Otto Lilienthal das Patent auf ein in zweijähriger Praxis erprobtes Segelflugzeug und den gleichzeitig entwickelten Flügelschlag- Apparat.

1921 Die Arbeitgeberverbände des Gastwirtsgewerbes kündigen den seit Januar 1919 mit den Berliner Kellnern bestehenden Tarifvertrag.
1945 Das Hilfswerk der evangelischen Kirche nimmt in Berlin seine Tätigkeit auf.
1953 Aus Anlaß des 200. Todestages des Baumeisters Hans Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff wird in der Eichengalerie des Charlottenburger Schlosses eine Gedächtnisausstellung eröffnet.
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