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1. Juli
1873 Die Stadt Berlin übernimmt das Wasserwerk vor dem Stralauer Thor von der »Berlin- Waterworks- Company«, das sie für 25,125 Millionen Mark erwarb.
1877 Die »Geheime Ober- Hofbuchdruckerei« in Berlin geht in das Eigentum des Reiches über und wird, vereinigt mit der preußischen Staatsdruckerei, als »Reichsdruckerei« eine Institution zur Herstellung von Drucksachen des Deutschen Reiches.
1948 Die Sowjetunion stellt ihre Mitarbeit in der Alliierten Kommandantur (Dahlem) ein. Damit war die gemeinsame Viermächteverwaltung Berlins beendet.
1951 Das erste internationale AVUS-Rennen nach dem Kriege wird von mehr als 350 000 Zuschauern begeistert verfolgt. Es beteiligten sich etwa 150 Fahrer aus zehn Ländern an den insgesamt acht Rennen mit Autos und Motorrädern.
1994 Roman Herzog und seine Frau Christiane beziehen den Amtssitz des Bundespräsidenten im Berliner Schloß Bellevue.
2. Juli
1325 Markgraf Ludwig der Ältere bestätigt die Rechte der Stadt Köpenick.
1703 Vor dem Kammergericht werden Haus und Apotheke des zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Spandauer Apothekers Daniel Erasmus versteigert.
1740 Die erste Nummer der französischsprachigen Zeitung »Journal de Berlin«, die bis August 1741 zweimal wöchentlich herauskommt, erscheint.
1850 In Berlin erfolgt der Friedensschluß zwischen Preußen, dem Deutschen Bund und Dänemark.
1925 Der Physiker Otto Hahn hält seine Antrittsrede in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
1945 Das Gaswerk Charlottenburg nimmt seinen Betrieb nach dem Kriege wieder auf.

3. Juli
1906 Hilde Körber wird in Wien geboren. Die Schauspielerin und Theaterpädagogin kam 1924 zu Max Reinhardt nach Berlin und spielte hier an fast allen Bühnen.

1933 Der Magistrat beschließt einstimmig den Erwerb der Behala- Aktien. Damit war der Weg frei zum Bau der Tunnelverbindung zwischen dem Anhalter und dem Stettiner Bahnhof.
1945 Der Magistrat gibt bekannt, daß der Anbau von mehr als 25 Tabakpflanzen auf eigenem Grund und Boden steuerpflichtig ist. Für »Kleinpflanzer« betrug die Tabaksteuer 5 RM bei 26 bis 100 Pflanzen und 10 RM bei 101 bis 200 Pflanzen.
1953 Die letzten bisher noch frei passierbaren Übergänge nach West-Berlin an der Heerstraße (Spandau) und an der Glienicker Brücke (Zehlendorf) werden von den DDR- Behörden für den Personenverkehr gesperrt.
1970 Der Schauspieler und Regisseur Heinz Hentschke stirbt in Berlin. 1933 war er Direktor des Lessing- Theaters und 1934 bis 1944 Intendant des Metropol- Theaters. Er verfaßte u. a. die Libretti zu den Operetten »Maske in Blau« und »Der goldene Käfig«.
1996 An der Paulsternstraße (Spandau) wird die erste dezentrale und zugleich privat finanzierte Feuerwache Berlins offiziell in Dienst gestellt. Finanziert wurde der Bau von der Firma Siemens als Ersatz für die Auflösung der eigenen Betriebsfeuerwehr.
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4. Juli
1701 Die Hugenottenwitwe Conte erhält durch Dekret eine Konzession, im Lustgarten »alhier ihre hierein Specificirte Limonade und andere liqueurs, zu rafraichirung (Erfrischung) der daselbst promenirenden Persohnen öffentlich feil und zu Kauff zu haben«.
1871 Auf einem 50 Meter breiten Grasstreifen führt Alexander Müller einen Berieselungsversuch auf dem Gelände der für Berlin geplanten Rieselfelder erfolgreich durch.
1880 Das Reichspostamt gibt Fernsprechstationen für den Privatverkehr frei.
1910 Am Kaiserdammm (Charlottenburg) wird eine neue große Polizeiinspektion ihrer Bestimmung übergeben.
1953 Der Regierende Bürgermeister Berlins, Ernst Reuter, eröffnet die neugebaute Gaskokerei des Gaswerkes Mariendorf.

5. Juli
1715 Der hugenottische Jurist und Staatsmann Charles Ancillon stirbt in Berlin. Er war Inspektor aller Gerichtshöfe der französischen Flüchtlinge in Preußen, verfaßte eine Geschichte der Hugenotten und erhielt 1699 den Titel »Historiograph des Kurfürsten«.

1936 Im Olympiastadion (Charlottenburg) findet eine Probe des Absperr- und Ordnungsdienstes, des Sanitätswesens, der Zielfilmgeräte und anderer Einrichtungen statt.
1965 Ein Radiosondenballon des Berliner Meteorologischen Institutes der Freien Universität erreicht eine Höhe von 46 836 Metern. Das war ein neuer Rekord bei Radiosondenaufstiegen.
1969 Der Berliner Industrie- Architekt Walter Gropius, der 1926 das Bauhaus in Weimar gründete, stirbt in Boston (USA).

6. Juli
1521 Der Rat zu Berlin und Cölln benachrichtigt die Ratsherren zu Alt- und Neustadt Brandenburg, daß ihnen der Kurfürst »auf Sonntag nach Jacobi (28. Juli) ein allgemeines Schießen um einen Ochsen oder andere Cleinodia« bewilligt habe.
1803 Auf den neu gepflasterten Wegen am Leipziger Tor und der Rixdorfer Straße bis zum Kottbusser Tor darf bei Androhung von Strafe kein Bauschutt, Müll oder Unrat abgeladen werden, meldet die »Vossische Zeitung«.
1948 Das neue Gebäude des RIAS in der Kufsteiner Straße 69 (Schöneberg) wird feierlich eingeweiht.

1959 Der Maler und Zeichner George Grosz stirbt im Alter von 65 Jahren. Er war wenige Wochen zuvor aus seiner fast 30 Jahre währenden Emigration in den USA nach Berlin zurückgekehrt.
1995 Am Leipziger Platz (Mitte) wird der Grundstein für das Mosse-Palais gelegt.

7. Juli
1884 Durch ein königliches Dekret wird die Technische Hochschule in den Neubau an der Berliner Straße (Charlottenburg) verlegt.
1894 Denes von Mihaly wird in Ungarn geboren. Der Ingenieur gründete in Berlin die Telehor- Gesellschaft und machte sich um die Entwicklung der Fernsehtechnik verdient.
1945 Die Zeitung »Das Volk«, herausgegeben vom Zentralausschuß der SPD, erscheint zum erstenmal. Chefredakteur war Otto Meier.
1948 Über die während der Blockade eingerichtete Luftbrücke werden erstmals Kohlen nach West-Berlin eingeflogen.
1984 Auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude veranstaltet André Heller unter dem Titel »Sommernachtstraum« vor etwa 400 000 Zuschauern ein »Feuertheater« und ein Höhenfeuerwerk.

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8. Juli
1844 Franz Ritter von Felbinger wird in Hainburg (Österreich) geboren. Der Kunstmaler und Ingenieur wurde u. a. durch den Bau der Rohrpostleitungen in Wien, Paris und Berlin (1876) bekannt.
1891 In den Morgenstunden durchsucht die Polizei bei einem Gastwirt in der Brunnenstraße 38 (Mitte) die Räume und beschlagnahmt ein Paket mit sozialdemokratischen Schriften.
1925 Der folgenschwerste Brand des Jahres ereignet sich in der Filmabfallverwertungs- Gesellschaft Sander & Co in der Britzer Chausseestraße 68–70. 17 Arbeiter wurden schwer verletzt, zwei fanden den Tod.

9. Juli
1755 Der Sattler Peter Friedrich Damm erhält die Konzession zum Bau einer Walk- und Mahl-Mühle in Mühlenbeck bei Berlin (heute Dammsmühle).
1905 Die Berliner Sozialdemokraten organisieren eine Friedenskundgebung mit dem französischen Sozialistenführer Jean Jaurès, mit der sie gegen die durch Kaiser Wilhelm II. ausgelöste Marokko- Krise protestieren.

1912 Der Techniker Alfred Lorenz überträgt erstmalig telephonisch eine Opernvorstellung aus dem Opernhaus Berlin (Mitte) in die Wohnung des Kronprinzenehepaares in Danzig.
1926 Auf der AVUS, der »schnellsten Rennstrecke der Welt«, kommt es bei einem Trainingslauf zu einer Kollision, bei der der Mechaniker des Mailänder Rennfahrers Enrico Platé stirbt. Das war der erste Unfall mit tödlichem Ausgang auf der AVUS.
1941 In Berlin stirbt Carl Friedrich von Siemens, der jüngste Sohn des Firmengründers Werner von Siemens. Carl von Siemens hatte ab 1919 die Leitung der Firma inne und entwickelte u. a. Fernschreiber und Elektronenmikroskope.

10. Juli
1812 Der Botaniker Karl Ludwig Willdenow stirbt in Berlin. Er war Professor für Botanik an der neugegründeten Berliner Universität. Er schrieb u. a. die Werke »Berlins Flora« und »Grundriß der Kräuterkunde« und gehörte der Gesellschaft für Naturforscher an.
1932 Ein Einheitskongreß gegen den Faschismus tagt in der Berliner Philharmonie. Von den 1 465 Delegierten waren 954 parteilos, 379 gehörten zur KPD, 132 der SPD bzw. dem Reichsbanner an.

1934 Der am 28. Februar 1933 nach dem Reichstagsbrand verhaftete Schriftsteller Erich Mühsam wird im KZ Oranienburg ermordet. Er lebte seit 1901 als freier Schriftsteller in Berlin.
1945 Nachdem die drei Besatzungsmächte Sowjetunion, USA und Großbritannien am 7. Juli 1945 beschlossen hatten, eine Interalliierte Militärkommandantur für Berlin zu bilden, einigen sie sich, auch einen Vertreter der französischen Besatzungsmacht einzuladen.
1959 Die erste Ostberliner Selbstbedienungsgaststätte öffnet im Strandbad am Müggelsee.
1969 Die erste Herztransplantation von Mensch zu Mensch in West-Berlin findet im Klinikum Westend der Freien Universität statt. Neun Stunden nach der Operation verstarb der Patient.

11. Juli
1683 Caspar Neumann wird in Züllichau geboren. Er war in Berlin als Hof- und Reiseapotheker des Königs tätig und wurde später Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie pharmazeutischer Hochschullehrer am Collegium medico- chirurgicum.

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1892 Dem Architekten Franz Heinrich Schwechten wird durch einen Bauvertrag die verantwortliche Leitung für den Bau der Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche übertragen.
1926 Das von dem Architekten Ludwig Mies van der Rohe entworfene Revolutionsmonument wird auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) offiziell eingeweiht, nachdem es bereits am 13. Juni enthüllt worden war.
1948 Auf der Potsdamer Chaussee in Nikolassee findet vor 100 000 Zuschauern das erste Motorrad- und Automobilrennen nach dem Kriege statt.
1990 In Ost-Berlin verabschiedet die Stadtverordneten- Versammlung die neue Verfassung für den Ostteil der Stadt.

12. Juli
1848 Die burschenschaftliche Verbindung »Teutonia«, die 1847 von einem Freundeskreis von Abiturienten des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster gegründet worden war, gibt sich eine Konstitution.

1938 Unter Nr. 736575 wird dem Berliner Techniker Werner Flechsig ein Patent zum Aufbau einer »Kathodenstrahlröhre zum Erzeugen mehrfarbiger Bilder auf einem Leuchtschirm« erteilt. Dieses Patent gilt als Grundform aller modernen Dreistrahl- Farbbildröhren.
1945 Offiziere der amerikanischen Streitkräfte übernehmen vom sowjetischen Stadtkommandanten die Befehlsgewalt über den Bezirk Tempelhof.
1956 Das Gesetz über die Friedhöfe West-Berlins wird erlassen.

13. Juli
1815 In einem Schreiben an den Magistrat gibt die Stadtverordneten- Versammlung erste Anregungen zur Errichtung einer Amtsbibliothek für Verwaltungszwecke des Magistrats.
Das Schreiben wurde als »Gründungsurkunde der Magistratsbibliothek« bezeichnet.
1878 Der Berliner Kongreß findet mit einer Ansprache des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, des späteren Kaisers Friedrich III., seinen Abschluß. Hauptthema der Verhandlungen war die Beilegung der Orientkrise.

1912 Der Techniker Robert Stock stirbt in Sophienwalde (Pommern). Stock gründete 1899 die Deutschen Telephonwerke R. Stock & Co. (DeTeWe) und erstellte für die Berliner Gewerbeausstellung das erste Messefernsprechamt.
1996 Die U-Bahn eröffnet die 168. Station, den U-Bahnhof Hermannstraße (Neukölln). Damit wurde die Linie U 8 bis an den S-Bahn- Südring verlängert. Die Strecke war seit 1932 fertig, bisher fehlte jedoch der (Umsteige-) Bahnhof.

14. Juli
1705 Durch königliches Privileg wird das »Maison d'Orange« (Armenhaus für Glaubensflüchtlinge aus dem Fürstentum Orange und ihre Nachkommen) in Niederschönhausen gegründet.
1838 Clemens August Karl Klenze, der als erster Universitätsprofessor von 1833 bis 1838 Mitglied der Berliner Stadtverordneten- Versammlung war, stirbt in Berlin.
1976 Infolge der langen Trockenperiode wird der Schiffsverkehr zwischen Berlin und Hamburg wegen Niedrigwasser eingestellt.

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15. Juli
1525 Der brandenburgische Kurfürst Joachim I. Nestor flüchtet mit seiner Familie und mit all seiner Habe vom Cöllner Schlosse auf die höchste Spitze des Tempelhofer Feldes, da ihm sein Sterndeuter Johann Carion den Untergang der Residenzstädte prophezeit hat.
1861 Wilhelm Wedding wird in Berlin geboren. Er war Professor der Elektro- und Beleuchtungstechnik an der Technischen Hochschule (TH) und viele Jahre Schriftleiter der »Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes«.
1919 Der Chemiker Emil Fischer, Nobelpreisträger des Jahres 1902, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Wannsee, Lindenstraße 1–2 (Zehlendorf).
1934 Das »Gesetz über die Verfassung der Hauptstadt Berlin« tritt in Kraft. Danach hatte die Reichs- und Landeshauptstadt auch die Aufgaben einer Provinz zu erfüllen. Berlin wurde seitdem nach NS-Diktion »selbständig nach dem Führerprinzip verwaltet«.
1981 Die BVG (West) stellt ihren ersten mit Methanol betriebenen Omnibus vor, der im August erstmalig im Linienverkehr eingesetzt wurde.

16. Juli
1880 Das Kriegerdenkmal in Moabit, geschaffen von dem Bildhauer Richard Gustav Neumann, wird zu Ehren der 1870/71 gefallenen Kämpfer des Berliner Nordwestbezirkes enthüllt.
1890 Die Deutsch- Österreichische Mannesmannröhren- Werke AG mit Sitz in Berlin wird gegründet. Das Stammkapital betrug 36 Millionen Mark.
1996 Das Pharmaunternehmen Schering AG übernimmt die zum finnischen Huthamäki- Konzern gehörende Pharma- Tochter Leiras (Turku) zum Kaufpreis von 466 Millionen Mark. Damit erweiterte sich die Schering- Produktpalette auf dem Gebiet der Empfängnisverhütung.

17. Juli
1838 Der Gastwirt Louis Gräbert sen. übergibt sein »Altes Ballhaus« an seinen Sohn Ludwig (Louis) Wilhelm, der daraus ein Theater entwickelt.
1910 Auf der Galopprennbahn in Grunewald gewinnt der Favorit Fervor aus dem Stall Weinberg den Großen Preis von Berlin.

1945 Die erste Nachkriegskonferenz der drei alliierten Mächte Sowjetunion, USA und Großbritannien beginnt im Schloß Cecilienhof bei Potsdam. Sie ging als »Potsdamer Konferenz« in die Geschichte ein.
1964 Der von der Deutschen Bundespost in den Jahren 1961 bis 1964 auf dem 103 Meter hohen Schäferberg (Zehlendorf) errichtete Fernmeldeturm nimmt seinen Betrieb auf.

18. Juli
1890 Der Verein »Freie Volksbühne« wird gegründet.
1947 Die Alliierte Kommandantur gibt bekannt, daß die vom Internationalen Militärtribunal in Nürnberg zu Gefängnisstrafen verurteilten deutschen Kriegsverbrecher in das Alliierte Gefängnis in Spandau aufgenommen werden.
1951 Der Chemiker Prof. Dr. Robert Havemann wird von der Westberliner Schutzpolizei beim Verteilen von Flugblättern verhaftet.
1955 Der Berliner Senat verabschiedet den Gesetzentwurf über die Technische Universität, wonach diese künftig eine Körperschaft des öffentlichen Rechts unter Aufsicht des Landes Berlin sein sollte.

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19. Juli
1510 Im Berliner Judenprozeß gegen 51 jüdische Mitbürger verkündet Bürgermeister Hans Brackow auf dem Neuen Markt in Berlin das Urteil. 38 Juden wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Daran schloß sich die Ausweisung aller Juden aus der Mark Brandenburg an.
1920 Eine Kleingartenordnung tritt für Berlin in Kraft.
1958 Deutschlands älteste Freimaurer- Großloge, die von Friedrich II. im September 1740 gestiftete Große National- Mutterloge »Zu den drei Weltkugeln«, bezieht ihr neues Domizil in der Heerstraße 28 (Charlottenburg).

20. Juli
1741 Der Bau »zu einem großen und ansehnlichen« Opernhaus beginnt. Der Bauplatz lag in der Dorotheenstadt, zwischen dem Markgräflichen Palais und dem Festungsgraben auf der einstigen Festungsbastion Nr. 2.
1880 Nach Berlin berufen, zieht Robert Koch als Regierungsrat und Abteilungsleiter in das Kaiserliche Gesundheitsamt in der Luisenstraße 57 (Mitte) ein.

1947 Zum Gedenken an den 100. Geburtstag Max Liebermanns eröffnet das Hauptamt Kunst des Magistrats in den Ausstellungsräumen des Westens in der Albrecht- Achilles- Straße (Wilmersdorf) eine Ausstellung mit Werken des Malers.

21. Juli
1832 Durch »Allerhöchste Cabinetsordre« König Wilhelms III. wird dem Postrat Pistor die Erlaubnis zum Bau einer optischen Telegraphenlinie von Berlin nach Koblenz erteilt. Signalstation Nr. 1 wurde die Alte Sternwarte, Nr. 2 die Dahlemer Dorfkirche.
1868 Der Fuhrherr Veit führt die »Droschke erster Jüte« ein, die eine Verbesserung der Bequemlichkeit für die Fahrgäste brachte.
1924 In den Reuterwerken GmbH zur Dachpappen- und Teerproduktion in Oberschöneweide, Wilhelminenhofstraße 93, kommt es zu einer schweren Explosion. Der Betrieb brannte teilweise ab.
1979 Der Schriftsteller Ludwig Renn, eigentlich Arnold Friedrich Vieth von Golßenau, geboren am 22. April 1889, stirbt in Ost-Berlin.

22. Juli
1887 Gustav Hertz wird in Hamburg geboren. Der Physiker, der 1925 den Nobelpreis für Physik erhielt, folgte 1928 einem Ruf an die Technische Hochschule Berlin.
1945 Im »Colosseum«, der Spielstätte des Metropol- Theaters in der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg), findet die erste öffentliche Kundgebung der Berliner Jugend nach dem Kriege statt.

23. Juli
1750 Carl Friedrich Bückling wird in Ruppin geboren. Er baute erstmalig in Berlin das Modell einer Dampfmaschine. 1790 wurde ihm die Leitung über das Maschinenwesen in Preußen übertragen.
1873 Saufgelage und wüste Schlägereien bei früheren Stralauer Fischzügen veranlassen den Stralauer Ortsvorstand, in einem Schreiben an den Berliner Polizeipräsidenten die Durchführung dieses bekannten Volksfestes in Stralau aufzukündigen.
1923 Eine Verfügung des Berliner Demobilisierungsausschusses zur Entlassung der nicht auf Erwerb angewiesenen Personen bewirkt, daß viele Frauen, deren Ehemänner Arbeit haben, entlassen werden.

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1956 Das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Altersheim der Puls- Stiftung in der Pulsstraße (Charlottenburg) wird wiedereröffnet.
1990 Die Ostberliner Verfassung wird von Oberbürgermeister Tino Schwierzina unterzeichnet und tritt damit in Kraft.

24. Juli
1770 Simon Pallas stirbt. Er war Professor der Chirurgie am Berliner Collegium medicochirurgicum und erster Wundarzt an der Charité.
1809 Wilhelm von Humboldt richtet an den König den Antrag auf Errichtung einer Universität in Berlin, mit der sich »der deutschen Wissenschaft eine vielleicht kaum jetzt noch gehoffte Freistatt eröffnen« werde.
1843 In Berlin wird der Vertrag zwischen Preußen und Sachsen über die Errichtung einer Eisenbahnverbindung zwischen Breslau und Dresden geschlossen.
1919 Die Stadtverordneten- Versammlung von Lichtenberg stimmt für die Stadtgemeinde Groß-Berlin, zu der auch Lichtenberg gehören soll.
1955 Der Bischof von Karlstad, Dr. Arvid Runestam, nimmt die Einweihung des neuerbauten Gemeindehauses der schwedischen Gemeinde in der Bundesallee vor.

25. Juli
1741 Der Mathematiker Leonhard Euler trifft, nachdem er Abschied von der Petersburger Akademie genommen hatte, in Berlin ein und kauft sich ein Haus in der Behrenstraße (Mitte).
1924 Durch eine Verfügung des Reichsministeriums des Innern wird das Berliner Palästina- Amt der »Jewish Agency for Palestine« als gemeinnützige Auswandererstelle anerkannt.
1957 Bundespräsident Prof. Theodor Heuss entschließt sich zur Ausfertigung und Verkündigung des »Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung Preußischer Kulturbesitz und zur Übertragung von Vermögenswerten des ehemaligen Landes Preußen auf die Stiftung«.

26. Juli
1654 Der Berliner Pädagoge Johann Raue wird von Kurfürst Friedrich Wilhelm zum Generalinspektor aller Schulen der Mark Brandenburg ernannt.
1933 Der Physiker Adolf Koepsel stirbt in Berlin. Koepsel beeinflußte als Assistent von Hermann von Helmholtz, später bei Werner von Siemens, maßgeblich die Einführung der drahtlosen Telegraphie.

1944 Im Hause des Literaturhistorikers und -kritikers Paul Fechter in Lichtenrade findet die letzte Zusammenkunft der Mittwochsgesellschaft statt, die sich als unauffällige Zelle des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus verstand.
1950 Das von der Stadtverordneten- Versammlung und dem Magistrat in West-Berlin verabschiedete Gesetz über die Eröffnungsbilanz in DM und die Kapitalneufestsetzung (D-Mark- Bilanzgesetz) wird von der Alliierten Kommandantur genehmigt. Es trat am 16. August 1950 in Kraft.
1962 Im Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird der zehnmillionste Besucher seit der Eröffnung begrüßt.

27. Juli
1740 König Friedrich II. erläßt ein »Patent, daß alle nützliche und geschickte Leute, welche aus fremden Landen in Berlin sich häuslich niederlassen, außer den bisherigen Beneficiis auch die Accise- und Servis- Freyheit auf zwey Jahr geniessen sollen«.
1913 Fritz Riedel, Mitinhaber der Chemischen Fabrik J. D. Riedel in Britz, stirbt in Berlin.

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   138   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1948 Im ehemaligen Zeughaus Unter den Linden (Mitte) wird die »Industrieleistungsschau 1948« der Berliner Treuhandbetriebe im sowjetischen Sektor eröffnet.
1950 Die »Berliner Absatz- Organisation« (BAO) wird unter Beteiligung führender Vertreter der drei westlichen Besatzungsmächte, des Magistrats und der Berliner Wirtschaft gegründet. Sie sollte für den Absatz Westberliner Erzeugnisse werben.
1969 Vom Flughafen Tegel aus werden elf Bundeswehrdeserteure mit einer Chartermaschine in die Bundesrepublik ausgeflogen. Zuvor hatten die Westalliierten die Rechtmäßigkeit der Auslieferung bestätigt.

28. Juli
1367 Markgraf Otto der Faule übereignet dem Altar des heiligen Kreuzes in der Nikolaikirche zu Berlin vier Hufen Landes im Teltower Stadtfeld.
1742 Zwischen Preußen und Österreich wird, nachdem bereits am 6. Juni in Breslau ein Vorvertrag geschlossen wurde, der Friedensvertrag zur Beendigung des Ersten Schlesischen Krieges unterzeichnet (Berliner Vertrag).

1879 Der in Berlin tagende internationale Kongreß der Leiter der Blindenschulen einigt sich auf die weltweit einheitliche Anwendung der Brailleschen Punktschrift für Blinde.
1929 Die Stadtverordneten- Versammlung beschließt, daß sich die Stadt Berlin am Bau des Mittellandkanals durch Übernahme einer Garantie beteiligt. Der 465 Kilometer lange Kanal, der Rhein und Elbe verbindet, wurde 1938 eröffnet.
1950 Das Institut für politische Wissenschaft (IfpW) wird gegründet. Die Gründungsurkunde unterzeichneten Edwin Redslob für die Freie Universität und Otto Suhr für die Hochschule für Politik sowie mehrere Professoren beider Institutionen.

29. Juli
1687 Der französische Messerschmied und Instrumentenmacher David Guynand stellt ein Gesuch um Niederlassung in Berlin. Dem Antragsteller wurden ein Vorschuß für die Einrichtung einer Manufaktur und freie Wohnung für vier Jahre zugesichert.

1840 Per Kabinettsorder werden die Statuten des »Vereins zur Fürsorge entlassener Strafgefangener« genehmigt. Der Verein ging auf eine Stiftung des Predigers Bultmann zurück und stand unter dem Protektorat von König Friedrich Wilhelm IV.
1909 Es wird eine »Polizeiverordnung betreffend das Freibad am Wannsee« erlassen. Hierdurch wurde die Kleiderordnung für Männer und Frauen geregelt sowie diverse Verhaltensregeln vorgeschrieben.
1961 Am Hüttenweg in Zehlendorf beginnt das erste deutsch- amerikanische Volksfest.
1984 Die DDR- Grenzbehörden verwehren am Bahnhof Friedrichstraße den Bundestagsabgeordneten Petra Kelly (Grüne) und Gert Bastian (fraktionslos) ohne Angabe von Gründen einen privaten Tagesbesuch in Ost-Berlin.
1996 Der älteste Bewohner der Gartenstadt Staaken (Spandau), Hermann Pennigsdorf, feiert im Familienkreis seinen 103. Geburtstag.
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30. Juli
1715 Mit dem Ober- Mühleninspektor Johann Paul Stecher wird ein Vertrag zum Bau von vier Walkmühlen und zwei Lohmühlen am Landwehrgraben geschlossen.
1830 Carl Frischen wird in Bremen geboren. Der Techniker war seit 1866 als Oberingenieur in der Telegraphenverwaltung des Norddeutschen Bundes in Berlin tätig und seit 1869 bei Siemens für die Einführung der Indo- Europäischen Telegraphenlinie zuständig.
1914 Die seit fünf Tagen anhaltenden Proteste sozialdemokratischer Arbeiter in Berlin münden in einer großen Antikriegskundgebung im Zentrum der Reichshauptstadt.
1936 Mit rund 275 Mann, ohne die Reiter, die Boxer und verschiedene Leichtathleten, hält die deutsche Olympiamannschaft unter Leitung des Reichssportführers von Tschammer und Osten, in Döberitz ihren Einzug ins Olympische Dorf.
1948 Nach einigen vergeblichen Versuchen gelingt es britischen Pionieren, den großen Flak-Bunker im Tiergarten zu zerstören. Durch die Sprengung kam es im Zoologischen Garten zu größeren Schäden.

31. Juli
1740 Durch Kabinettsorder des Königs Friedrich II. wird die Strafe des »Sackens« (Ertränken in einem Sack) für Frauen aufgehoben. Kindesmörderinnen sollten künftig nur noch mit dem Schwert hingerichtet werden.
1847 Leopold Loewenherz wird in Czarnikau geboren. Der Präzisionsmechaniker war Initiator des Berliner Vereins zur Stiftung der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt. Er führte 1893 ein genormtes Gewinde, das sogenannte »Loewenherzgewinde« ein.
1872 Ein mehrtägiger Tumult von ca. 4 000 Bürgern gegen Mietwucher und Wohnungsnot (um den Strausberger Platz herum) wird von der Polizei niedergeschlagen.

1936 Spiridon Louis, Sieger des Marathonlaufs der 1. Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen, trifft als Gast Deutschlands in Berlin ein.
1945 Nach einer im August 1945 durchgeführten Zählung gab es am 31. Juli in Berlin 119 123 Arbeitsstätten mit 571 85 Beschäftigten. Das waren 42,4 Prozent des Standes vom 17. Mai 1939.
1984 Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin öffnet nach Schaffung eines separaten Eingangs wieder die Pforten für den Besucherverkehr. Sie war am 27. Juni wegen des Andrangs von ausreisewilligen DDR- Bürgern geschlossen worden.
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