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Kommunistische, die III. Internationale, die Komintern, gegründet. Der 1921 gebildeten Internationalen Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Parteien (IASP) gehörten die meist als zentristisch bezeichneten Parteien an, die sich zunächst keiner der beiden anderen Internationalen anschließen wollten (sie ist daher zeitgenössisch oft II 1/2. Internationale genannt worden).
     Die IASP war es auch, deren Initiative zur Berliner Konferenz führte. Sie hatte am 15. Januar 1922 der II. und III. Internationale eine »allgemeine internationale Konferenz des klassenbewußten Weltproletariats« vorgeschlagen. Als Tagesordnung sah sie vor: 1. »Die ökonomische Lage Europas und die Aktionen der Arbeiterklasse« und 2. »Der Abwehrkampf des Proletariats gegen die Reaktion«. Innerhalb der beiden anderen Internationalen gab es erhebliche Widerstände gegen ein solches Vorhaben, dennoch stimmten sie schließlich zu. Das Erweiterte Exekutivkomitee der Komintern (EKKI) schlug vor, die Tagesordnung zu erweitern, während sich die Exekutive der II. Internationale bestimmte Bedingungen vorbehielt. Alle drei Internationalen einte die Besorgnis über die internationale Entwicklung, da viele Regierungen dazu übergegangen waren, die in den Nachkriegsjahren errungenen sozialen, ökonomischen und politischen Errungenschaften rückgängig zu machen. Eine für April nach Genua einberufene internationale Wirtschaftskonferenz der Re-
Herbert Mayer
Tagungsort »Reichstag: Raum 25«

Zur Internationalen Konferenz von Arbeiterführern vor 75 Jahren

Der Kalender zeigt den 2. April 1922. Es ist Sonntag vormittag, fast Mittag. Doch im Berliner Reichstagsgebäude herrscht keineswegs sonntägliche Ruhe. Vielmehr haben sich im Raum 25 Politiker aus verschiedenen Ländern zu einer Konferenz zusammengefunden. Um 11.45 Uhr eröffnet Friedrich Adler (1879–1960) diese Beratung, die als »Internationale Konferenz der drei internationalen Exekutivkomitees« in die Geschichte eingehen sollte.
     Was führte die Vertreter »dreier internationaler Exekutivkomitees« nach Berlin? Zu dieser Zeit, im Frühjahr 1922, bestanden drei internationale Organisationen der linken, sozialistischen Parteien. Die Zweite Internationale (nach ihrem Sitz auch als Londoner Internationale bezeichnet) setzte formell die 1889 gegründete Zweite Internationale fort, die zu Beginn des Ersten Weltkrieges zusammengebrochen war, umfaßte aber nur noch einen Teil der sozialistischen Parteien. Linke sozialistische und kommunistische Parteien hatten im März 1919 die

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gierungen ließ sie befürchten, daß Maßnahmen beschlossen würden, die der Bevölkerung vieler Länder weitere Lasten aufbürdeten.
     So kam es, daß für April nach Berlin die Konferenz zur Vorbereitung des vorschlagenen Kongresses einberufen wurde. Berlin wurde somit – ursprünglich war als Tagungsort das »Gewerkschaftshaus« (Engelufer 15, Bezirk Kreuzberg) vorgesehen – zum Schauplatz einer historisch einzigartigen Veranstaltung: Erstmals seit der Sitzung des Internationalen Sozialistischen Büros im Juli 1914 kamen Vertreter aller Strömungen der internationalen Arbeiterbewegung zusammen. Auf Vorschlag einer Vorbereitungskommission, eines Neunerkomitees (ihm gehörten je drei Vertreter an), waren von jeder Internationalen zehn Exekutivmitglieder stimmberechtigt zur Konferenz zugelassen, als Gäste konnten weitere Exekutivmitglieder teilnehmen. Die Italienische Sozialistische Partei, die keiner Internationale angehörte, nahm als Gast teil.
     Es war eine illustre Gesellschaft, die im Reichstag zusammenkam. Dem Neunerkomitee gehörten an: Von der Zweiten Internationale der Brite James R. Mac Donald (1866–1937), der Belgier Emile Vandervelde (1866–1938) und der Vorsitzende der SPD Otto Wels (1873–1939). Die Komintern vertraten Karl Radek (1885–1939), der Franzose Louis-Oscar Frossard (1889–1946) und die Deutsche Clara Zetkin (1857–1933). Die IASP entsandte den Österreicher Friedrich Adler,
den Franzosen Alexandre Bracke (1861–1955) und den Vorsitzenden der USPD Arthur Crispien (1875–1946). Die Delegierten und Gäste der drei Internationalen hatten ebenfalls einen Namen in der internationalen Politik und Arbeiterbewegung. Genannt seien für die IASP Jean Longuet (1876–1938) (Frankreich), Otto Bauer (1881– 1938) (Österreich) sowie Julius Martow (1873–1923) und Raphael Abramowitsch (1880–1963) (beide Rußland). Die II. Internationale vertraten u. a. Thorvald Stauning (1873–1942) (Dänemark), Camille Huysmans (1871–1968) (Belgien), Gustav Möller (1884–1970) (Schweden) und Tom Shaw (1872–1938) (Großbritannien). Zu den Komintern- Delegierten zählten Sen Katayama (1859–1933) (Japan), Amadeo Bordiga (1889–1970) (Italien), Nikolai Bucharin (1888–1938) (Rußland) und Bohumil Smeral (1880–1941) (Tschechoslowakei).
     Friedrich Adler von der IASP brachte bei der Konferenzeröffnung die Hoffnung zum Ausdruck, zu »einer Übereinstimmung in einem bescheidenen Rahmen zu kommen«. Es sei nicht die Absicht, die Einigkeit organisatorisch in irgendeiner Weise herzustellen. Jede der hier anwesenden Gruppen sei nur mit großen Vorbehalten zu dieser Konferenz gekommen. Wichtiger als alle Gegensätze hielt er die »unglaublich schlimme Lage des gesamten Weltproletariats, in die es durch den Weltkrieg mit allen seinen Folgen gekommen ist«. Das habe im »gesamten Weltproletariat auf allen Seiten das Bewußtsein
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   38   Probleme/Projekte/Prozesse Tagung der Arbeiterführer  Vorige SeiteNächste Seite
und den drängenden Wunsch erzeugt, eine gemeinsame Einheit der Aktion für die unmittelbare Arbeit des Tages, für die drängendste Not zu schaffen«.
     Als erste Rednerin gab Clara Zetkin die Erklärung der Komintern ab. Auch sie hielt einen organisatorischen Zusammenschluß der drei Internationalen gegenwärtig »für utopisch und deswegen schädlich«. Entsprechend der auf Lenin (1870–1924) zurückgehenden Direktive des EKKI trat sie dafür ein, unverzüglich einen Weltkongreß aller proletarischen Organisationen durchzuführen, zu dem auch alle Gewerkschaftsorganisationen sowie Parteien, die keiner Internationale angehörten, eingeladen werden sollten. Dieser Kongreß sollte noch während der Genuakonferenz der Regierungen stattfinden. Als Tagesordnung schlug sie vor: »1. Abwehr gegen die kapitalistische Offensive. 2. Kampf gegen die Reaktion. 3. Die Vorbereitung des Kampfes gegen neue imperialistische Kriege. 4. Die Hilfe bei der Wiederherstellung der russischen Sowjetrepublik. 5. Der Versailler Vertrag und Wiederaufbau der verwüsteten Gebiete.« Der Inhalt ihrer Deklaration war davon bestimmt, eine Einigung zu erreichen, der Ton moderat gehalten.
     Danach sprach für die II. Internationale Emile Vandervelde. Er meldete »größte und schärfste Vorbehalte« an und lehnte die Vorschläge von Zetkin ab. Aber auch er hielt es wünschenswert, daß sich das Proletariat zur »Verteidigung gegen die kapitalistische Reak-
tion zusammenschließen« sollte, da Europa gegenwärtig im Zeichen der Reaktion stehe: der Reaktion der Unternehmer, der monarchistischen und der militaristischen Reaktion. Eine internationale sozialistische Einheit sei nicht möglich, doch gegen eine allgemeine Konferenz gebe es »keinerlei grundsätzlichen Einwand« der II. Internationale. Deutlich war sein Mißtrauen gegenüber der kommunistischen Einheitfrontpolitik: »Man ruft zur Vereinigung aller auf, man schlägt uns vor, die Einheitsfront herzustellen, aber man verhehlt nicht den Hintergedanken, uns, nachdem man uns umarmt hat, zu erwürgen oder zu vergiften.« Insbesondere griff er die Komintern und namentlich Grigori Sinowjew (1883–1936) dafür an, daß sie ihn und andere Führer der II. Internationale als »Sozialverräter« beschimpft hatten. Damit die II. Internationale einem Arbeiterweltkongreß zustimmen könne, verlangte Vandervelde Garantien durch die Komintern bzw. die sowjetrussische Regierung: »Garantien gegen die Versuche der Zellenbildung, Garantien für die freie Vertretung der Völker, deren Gebiet ihr besetzt haltet, und endlich Garantien für das Verteidigungsrecht der Gefangenen« in Sowjetrußland.
     Anschließend gab Paul Faure (1878–1960) die Erklärung der IASP ab, deren Ziel war, »alle proletarischen Parteien ohne Unterschied zur Bildung einer Einheitsfront gegen den Kapitalismus und den Imperialismus zu vereinigen«. Vandervelde sekundierend, er-
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   39   Probleme/Projekte/Prozesse Tagung der Arbeiterführer  Vorige SeiteNächste Seite
klärte er, »daß in Sowjetrußland unter der Diktatur der kommunistischen Partei ... die sozialistischen Parteien mit terroristischen Mitteln verfolgt und ihnen alle Wirkungsmöglichkeiten genommen werden und daß dem sozialistischen Georgien durch militärische Okkupation sein Selbstbestimmungsrecht entrissen worden ist. Die Vollstreckung von Todesurteilen gegen Mitglieder der Partei der Sozialrevolutionäre würde eine Konferenz moralisch unmöglich machen. Zugleich griff er, aber weniger scharf, auch die II. Internationale an, da auch »rechtssozialistische Parteien« in ihrer Regierungsteilnahme »das Selbstbestimmungsrecht der Völker vergewaltigt« hätten, es müßten auch überall die volle Freiheit der Meinungsäußerung für die kommunistischen und alle Arbeiterparteien wiederhergestellt sowie die in »Kerkern schmachtenden Opfer der revolutionären Kämpfe« befreit werden. Als Kompromiß schlug er vor, die strittigen Fragen nicht zu erörtern, sondern direkt über die Herstellung der proletarischen Einheitsfront zu beraten.
     Die Auseinandersetzungen spitzten sich weiter zu, als der letzte Redner am ersten Tag, Karl Radek, für die Komintern das Wort erhielt. Er attackierte die II. Internationale scharf und warf ihr vor, nichts gegen Morde englischer Offiziere an russischen Revolutionären im Kaukasus unternommen und nicht einmal gegen die Ermordung von Liebknecht und Luxemburg protestiert zu haben, als
deutsche Sozialdemokraten in der Regierung waren. Eine Debatte über Streitfragen würde die Aktion aber nicht fördern, man sei für eine Konferenz der Aktion in jeder Form bereit. Einer Diskussion werde die Komintern nicht aus dem Wege gehen: »Wir werden die Rechnung für jedes Land machen; denn wenn wir Sünder wären, so seid ihr die Vertreter eines Dutzend von Parteien, werte Anwesende, deren Sünden alles übersteigen, was man sich denken kann.«
     Die Konferenz war damit bereits am ersten Tage in eine schwierige Lage geraten, es drohte ihr Scheitern und ihr Abbruch. Am zweiten Verhandlungstag fand erst gar keine Plenarsitzung statt. Die Delegationen berieten separat und unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Schließlich konnten die Verhandlungen durch die Vermittlung der IASP am 4. April fortgesetzt werden. Mac Donald, der für die II. Internationale sprach, verdeutlichte die Unterschiede des Auftretens Zetkins und Radeks. Zetkin habe ihn mit Hoffnung erfüllt, zu einer Vereinbarung zu gelangen, bei Radek begann diese Hoffnung zu sinken. Vor einer weiteren Diskussion über gemeinsame Aktionen verlangte er eine Erklärung der Kominterndelegierten zu den drei von Vandervelde aufgeworfenen Fragen. Bei Erfüllung dieser Bedingungen hielt er eine Konferenz für möglich.
     Giacinto Serrati (1872–1926) von der Italienischen Sozialistischen Partei, die keiner der Internationalen angehörte, versuchte zu ver-
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   40   Probleme/Projekte/Prozesse Tagung der Arbeiterführer  Vorige SeiteNächste Seite
mitteln und gegenseitiges Verständnis zu erreichen. Er hob in seiner Rede hervor, daß in Italien und anderen Ländern »die Frage der Einigkeit des Proletariats eine Frage auf Leben und Tod« sei. Es dürften für eine Konferenz keine Vorbedingungen gestellt werden. Die II. Internationale stelle Bedingungen »in einem Augenblick, da die internationale Bourgeoisie, nachdem ihre bewaffneten Angriffe mißlungen sind, die Revolution auf schlimmere und viel ernstere Weise niederzuringen versucht«. Da alle einig seien, die russische Revolution zu verteidigen, gegen die Weltreaktion und Gefahr eines neuen Krieges zu kämpfen sowie den Vertrag von Versailles zu revidieren, sei eine einheitliche Aktion möglich. Auch Otto Bauer war gegen jegliche Vorbedingungen. Man könne sich in Berlin nicht einfach trennen und dem Proletariat nichts anderes mitteilen, »als daß wir uns nicht verständigen konnten, weil eine Seite Bedingungen gestellt und die andere Seite Bedingungen abgelehnt habe«. Aufgabe sei es, »die drei getrennten Armeen, in die sich das Proletariat leider gespalten hat, dazu zu führen, daß sie wieder fähig werden, gegen den gemeinsamen Feind vereint zu marschieren und ihn vereint zu schlagen«. Danach erhielt Radek nochmals das Wort, um den Standpunkt der III. Internationale darzulegen. Er wies zwar die Forderungen nach Vorbedingungen zurück, doch sicherte er zu, daß eine Kommission die »Frage von Georgien« prüfen und am Prozeß gegen die Sozialrevolutionäre teilnehmen könne. Dann vertagte sich die Konferenz auf 15.00 Uhr des nächsten Tages, vormittags sollten Sitzungen der Delegationen und des Neuner- Komitees stattfinden.
     Am 5. April wurde die Schlußsitzung laufend verschoben. Schließlich, »nach 1/4 12 Uhr abends« geschah doch noch das Überraschende. Adler eröffnete die Sitzung und gab eine »Gemeinsame Erklärung der drei Exekutiven« bekannt. Er berichtete darüber, daß die Arbeit der Kommission sich als »äußerst schwierig« erwies und »wiederholt nahe am Scheitern gewesen ist«. Die Gegensätze zwischen den Vertretern der drei Exekutiven seien »tatsächlich groß«, dennoch sei man zu einer Einigung gelangt. Unter dem Beifall aller stellte er fest, »daß es nach Jahren der Unmöglichkeit auch nur einer gemeinsamen Beratung gelungen ist, schließlich einen gemeinsamen Beschluß der Exekutiven zustande zu bringen«. Jeder habe Bedenken gegen einzelne Teile und auch Wünsche zurückgestellt, um »den Grundstein zur Herstellung der Einheitsfront« zu legen.
     Die Erklärung hob den Wunsch nach »gemeinsamen Beratungen zum Zwecke gemeinsamer Aktionen mit konkreten Zielen aller an der Konferenz vertretenen Richtungen« hervor. Zur Kenntnis genommen wurde die Erklärung der Komintern- Vertreter, daß im Moskauer Prozeß gegen die 47 Sozialrevolutionäre alle von diesen gewünschten Verteidiger zugelassen werden, keine
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Todesstrafen verhängt werden und Vertreter aller drei Exekutiven als Zuhörer teilnehmen können, über Georgien sollte ein Material zur Prüfung zusammengestellt werden. Die Konferenz sei sich »einig über die Notwendigkeit der möglichst raschen Einberufung einer allgemeinen Konferenz«, die durch das Neuner- Komitee vorbereitet werden sollte. Da die Vertreter der Zweiten Internationale eine allgemeine Konferenz während der Konferenz von Genua im April nicht für möglich hielten, einigte sich die Konferenz darauf, daß in allen Ländern am 20. April und 1. Mai »möglichst geeinte Massenkundgebungen« stattfinden. Das Hauptziel der Beratungen, die sofortige Einberufung eines Weltkongresses, war damit nicht erreicht. Nach der Zustimmung zur Erklärung und der Abgabe von Einzelerklärungen schloß Adler unter stürmischem, anhaltendem Beifall die Sitzung mit den Worten »Es lebe die kämpfende, es lebe die siegende Internationale des revolutionären Proletariats«.
     Die Erklärung fand in den Internationalen unterschiedliche Aufnahme. Lenin überschrieb seinen Kommentar mit »Wir haben zu teuer bezahlt«, die KI habe Zugeständnisse ohne Gegenleistungen gemacht, er plädierte aber wie das EKKI für die Einhaltung des unterzeichneten Abkommens. Die Führer der II. Internationalen zeigten kein Interesse, die Vereinbarungen in die Tat umzusetzen. Trotzdem fanden entsprechend der Erklärung am 20. April und 1. Mai in mehre-
ren Großstädten Europas einheitliche Kundgebungen statt. Am 23. Mai kam das Neuner- Komitee, wiederum im Reichstag in Berlin, zu seiner ersten und letzten Sitzung zusammen. Man überschüttete sich mit gegenseitigen Vorwürfen. Die Gegensätze zwischen den Internationalen erwiesen sich als unüberbrückbar, am 24. Mai wurden weitere Sitzungen abgesagt.
     Die Führungen der II. Internationale und der IASP verstärkten in der Folgezeit ihre Abwehrhaltung zur Aktionsgemeinschaft mit der Komintern und begannen, über ihre Vereinigung zu verhandeln, die dann im Mai 1923 zur Gründung der Sozialistischen Arbeiter- Internationale (SAI) führte. Die Vereinigung von SPD und USPD in Deutschland im Herbst 1922 hatte dafür auch international die Zeichen gesetzt.
     Die Berliner Konferenz von April 1922 und die verabschiedete Erklärung blieben eine historische Episode, sie waren der einzige Versuch auf internationaler Ebene, die Spaltung der politischen Arbeiterbewegung zu überwinden und eine begrenzte Zusammenarbeit zu vereinbaren. In den 30er Jahren fanden sich nochmals offizielle Delegationen der Internationalen, der KI und SAI, zu einem Informationsaustausch über Hilfsaktionen für Spanien und das von Italien überfallene Abessinien zusammen.

Zitate aus: Protokoll der internationalen Konferenz der drei internationalen Exekutivkomitees in Berlin vom 2. bis 5. April 1922, Wien 1922

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