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1. April
1537 Kurfürst Joachim II. Hektor ernennt Christoph von Scheiding zu seinem Rat und Schloßhauptmann zu Cölln.
1879 Die »Königliche Technische Hochschule zu Berlin« wird gegründet. Sie geht aus der Bauakademie und der Gewerbeakademie hervor und ist dem Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten unterstellt.
1889 Die »Berliner Morgen- Zeitung« wird gegründet.
1947 Die Sowjetische Militäradministration ordnet die Gründung der Deutschen Treuhandstelle zur Verwaltung des beschlagnahmten Vermögens von Nazi- und Kriegsverbrechern an.
1992 Die S-Bahnstrecke von Potsdam nach Berlin wird nach 31 Jahren erstmals wieder befahren.

2. April
1265 Erste urkundliche Erwähnung von Rosenfelde, ab 1699 dann Friedrichsfelde.
1891 Der »Stelzenreisende« Sylvian Dornon, ein Bäcker aus Arcachon (Frankreich), erreicht Berlin. In Paris gestartet,will er noch bis Moskau auf Stelzen laufen.
1926 Unter Leitung des Professors August Karolus beginnen erste Bildtelegraphie- Übertragungen zwischen Berlin und Wien.

1928 Im Tauentzienpalast kommt Sergej Eisensteins Film »10 Tage, die die Welt erschütterten« zur deutschen Erstaufführung. Die Filmmusik schrieb der deutsche Komponist Edmund Meisel, der bei der Aufführung auch das 70 Mann starke Filmorchester dirigiert.
1957 In West-Berlin wird Louise Schroeder, von 1946 bis 1949 Bürgermeisterin bzw. stellvertretende Oberbürgermeisterin, anläßlich ihres 70. Geburtstages die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen.

3. April
1484 Der Berliner Bürgermeister Thomas Blankenfelde wird von der Anklage des Betrugs freigesprochen. Ihm wird vorgeworfen, sich beim Verkauf von Roggen in Berlin und Cölln des kleineren brandenburgischen Scheffels bedient zu haben.
1885 Der Komponist und Musiklehrer Johann Julius Schneider stirbt in Berlin. Er war u. a. Organist an der Werderschen Kirche, errichtete ein Institut für Chorgesang und komponierte Kantaten, Motetten und liturgische Psalmen.
1891 Der Lektor der Suaheli- Sprache am Orientalischen Seminar der Universität, Sleman Bin Said, stirbt 23jährig. Er war erst Mitte 1889 aus Sansibar nach Berlin berufen worden.

1996 Das Luxusfahrgastschiff »MS Luna« bricht von der Spree aus zu einer Werbereise für die Gesamtregion auf. »Berlin und Brandenburg zu Wasser« lautete das Motto der Fahrt, in deren Verlauf die »Luna« in mehreren deutschen Städten vor Anker geht.

4. April
1413 Auf der Ständeversammlung in Berlin- Cölln huldigt der gesamte Adel einschließlich der Quitzows dem Landesverweser Friedrich VI. von Hohenzollern. Ungeachtet dessen setzen die Quitzows ihre Raubzüge fort.
1708 Gottfried Kirch, seit Juli 1700 Astronom an der Sternwarte der Berliner »Societät der Wissenschaften«, zieht mit seiner Familie in das neuerbaute »Astronomenhaus« in der Dorotheenstraße 10 (Mitte).
1793 Carl Wilhelm Gropius wird in Braunschweig geboren. Der Unternehmer gründet 1830 zusammen mit seinen Brüdern ein Diorama (Vorläufer des Kinos) in Berlin.
1920 Der Bund Deutscher Radfahrer (Leipzig) ruft die Radfernfahrt Berlin – Leipzig über 160 Kilometer ins Leben, die jährlich ausgetragen werden soll. Sieger bei den Amateuren wurde Otto Papenfuß (Germania Berlin) in 5:25:00 Stunden.

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5. April
1871 Der Choreograph, Ballettänzer und Pantomime Michael François Hoguet stirbt. Er hatte großen Einfluß auf die Entwicklung des modernen Balletts in Berlin.
1908 Der Ingenieur und Maschinenbauer Wilhelm Karl Johann Wedding stirbt in Berlin. Er war von 1856 bis 1882 Besitzer der »Weddingschen Fabrik« im Norden Berlins, ehe er sie an die Allgemeine Elektrizitäts- Gesellschaft (AEG) verkaufte.
1948 Ein britisches Flugzeug mit zehn Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern kollidiert kurz vor der Landung in Berlin- Gatow mit einem sowjetischen Jagdflugzeug. Beim Absturz finden die Insassen beider Maschinen den Tod.
1962 Der südliche Teil des Moorgebiets »Postfenn« im Grunewald wird unter Naturschutz gestellt.
1986 Bei einem Sprengstoffanschlag auf die Discothek »La Belle« werden in der Friedenauer Hauptstraße zwei Menschen getötet und 193 zum Teil schwer verletzt.
1996 Die Bürgerinitiative »Hellersdorf hilft Tuzla« schickt ihren fünften Hilfstransport – vorrangig Nähmaschinen und Stoffe für den Aufbau einer Nähstube – in die nordbosnische Industriestadt.
6. April
1536 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt die Privilegien und Rechte der Städte Berlin und Cölln mit besonderer Erwähnung des Rechts der Bürger, außerhalb der Stadt nicht vor Gericht gestellt werden zu können sowie den ewigen Pfennig (die Nichtumprägung der Münze) zu behalten.
1840 Der preußische Kriegsminister Johann Georg Gustav von Rauch wird Ehrenbürger der Stadt.
1949 Der Kabarettist, Komponist und Pianist Rudolf Nelson tritt — inzwischen 70jährig — nach 16 Jahren Emigration wieder im Theater am Kurfürstendamm auf.
1982 Der Schriftsteller Paul Wiens stirbt wenige Monate vor Vollendung seines 60. Lebensjahres in Berlin. Er wird auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) beigesetzt.

7. April
1728 Jacques Lenfant, 40 Jahre lang Prediger an der französischen Kirche in der Friedrichstadt, stirbt in Berlin. Der königliche Konsistorialrat und Hofprediger war Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und Beichtvater der Königin.

1740 In einem Reskript verbietet König Friedrich Wilhelm I. »die Vor- und Aufkaufferey auf denen Märckten zu Berlin« und droht bei Zuwiderhandlungen harte Strafen an. So versucht er dem Wucher zu begegnen.
1829 Der Naturforscher Alexander von Humboldt wird vom König Friedrich Wilhelm III. beauftragt, durch den Baumeister Karl Friedrich Schinkel ein neues Sternwartengebäude projektieren zu lassen.
1884 Der Platz am Halleschen Tor (Kreuzberg) wird in Blücherplatz umbenannt.

8. April
1693 Ein kurfürstliches Patent verordnet die freie Einfuhr von Brot und Fleisch in die Residenzstädte.
1897 Der Generalpostmeister der Deutschen Reichspost, Heinrich von Stephan, stirbt in Berlin. Stephan führte u. a. die Postkarte in Deutschland ein, gründete den Weltpostverein und förderte die Anwendung und Verbreitung der Telegraphie.
1913 Der Physiker Ernst Ruhmer, bekannt durch seine Entwicklungen auf dem Gebiet der Hochfrequenztechnik, stirbt in Berlin.
1930 Das Gaststättengesetz, das die einheitliche Polizeistunde für das Reich auf 1 Uhr morgens fest-

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setzt, wird angenommen. Abweichungen entscheidet der preußische Minister des Innern. Für Berlin bleibt die 3-Uhr- Polizeistunde erhalten.
1973 Der Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Victor de Kowa stirbt in Berlin. Er wird auf dem Landeseigenen Friedhof Heerstraße, Trakehner Allee 1 (Charlottenburg) beigesetzt.

9. April
1848 Der Magistrat fordert die Berliner auf, die Waffen, die sich von den Revolutionskämpfen her noch in ihrem Besitz befinden, von neun bis zwölf Uhr im Köllnischen Rathaus abzugeben.
1870 Der Betrieb der Deutschen Bank wird in einem kleinen gemieteten Lokal in der Französischen Straße eröffnet.
1935 Im Postmuseum Berlin wird unter Leitung von Fritz Banneitz, Leiter der Fernsehentwicklung der Deutschen Reichspost, die erste öffentliche Fernsehstelle ihrer Bestimmung übergeben.
1962 Auf dem Flughafen Berlin- Tempelhof gelingt der erste vollelektronisch gesteuerte, ausgewertete und verschlüsselte Radiosondenaufstieg.
1963 Im Spandauer Forst wütet auf 400 000 Quadratmetern der größte Waldbrand seit Kriegsende. Mit Hilfe von 450 Polizisten gelingt es nach vier Stunden, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

1982 Der Physiker und langjährige Kritiker des DDR- Regimes, Robert Havemann, stirbt nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren in Grünheide bei Berlin.

10. April
1486 Kurfürst Johann Cicero nimmt die Huldigung der Städte Berlin und Cölln entgegen.
1686 Der französisch- reformierte Kaufmann Daniel Grimaudet beantragt unter Berufung auf das Edikt von Potsdam die Errichtung von Hutmanufakturen in Berlin und Frankfurt an der Oder. Die Hutfabriken gehören bald zu den bedeutendsten in Brandenburg.
1784 Die Tiergarten- Mühle, die das feine Nürnberger Mehl für den königlichen Hof liefert, wird wegen hoher Verschuldung versteigert. Der Fiskus erwirbt sie und schließt 1804 einen Erbvertrag mit dem Ober- Mühleninspektor Vangerow.
1891 Der Maurermeister Carl Rabitz stirbt in Berlin. Rabitz betreibt seit 1854 eine eigene Maurerfirma und entwickelte die sogenannte Rabitz- Wand, auf die er 1878 das Patent DRP 3789 erhielt.
1920 Auf dem Rummelplatz in der Kaiser- Friedrich- Straße (Neukölln) verunglückt der Artist Otto bei einem sogenannten »Fakir-

Kunststück«. Otto ließ sich in eine 2 Meter tiefe Grube eingraben um sich sodann selbst auszugraben. Die Feuerwehr konnte nur noch seine Leiche bergen.

11. April
1920 Im Ufa-Palast am Zoo findet um 11.00 Uhr eine Versammlung gegen die Lustbarkeitssteuer statt. Die Veranstaltung wird vom Deutschen Bühnenverein, vom Deutschen Chorsänger- und Ballettverband und vom Verband Berliner Bühnenleiter getragen.
1947 In Berlins Straßen tauchen die ersten »Taxibals« auf. Sie gehören einer Vereinigung deutscher Taxi- Fuhrunternehmer an, befördern jedoch ausschließlich amerikanische Militär- und Zivilpersonen.
1953 Um die Standortnachteile Berlins beim Antransport von Kohle, Kartoffeln und Milch auszugleichen, wird Finanzsenator Dr. Friedrich Haas vom Senat beauftragt, weiter mit dem Bundesfinanzminister über die Gewährung von Frachthilfen zu verhandeln.

12. April
1467 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt seinen Schreiber Heinz Howeck mit Schöneiche, Mahlsdorf und Mehrow.

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1481 Markgraf Johann gestattet dem Bürgermeister Thomas Blankenfelde zu Berlin, Lehnrenten und Güter in Malchow zu verpfänden.
1801 Karl Friedrich Otto von Gerlach wird in Berlin geboren. Der evangelische Geistliche und Kenner der Missionsgeschichte wird bekannt durch seine Veröffentlichung der Hauptschriften Luthers mit historischen Anmerkungen und Registern.
1886 Johann Strauß dirigiert im Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater seinen »Zigeunerbaron«.
1948 Die britische Militärregierung erteilt der Berliner Städtischen Elektrizitätswerke AG (BEWAG) den Befehl zum Wiederaufbau des Kraftwerkes West bei Spandau (Kraftwerk Reuter). Es war vor seiner Zerstörung das modernste der Stadt.

13. April
1319 Markgraf Woldemar verkauft dem Heiliggeisthospital zu Berlin das Dorf Heinersdorf.
1725 Die Statuten des 1723 durch königliches Patent gegründeten »Maison des Orphelins français« (Französisches Waisenhaus) in Berlin werden bestätigt.
1799 Friedrich Wilhelm III. genehmigt die Grundsätze zur Einrichtung der durch Kabinettsorder vom März des Jahres approbierten Bauakademie.

1886 In der Hasenheide (Neukölln) wird die »erste deutsche Reichskartoffelpuffer- Bäckerei« gerichtlich versteigert. Das »Welt- Etablissement« besteht allerdings nur aus einer Holzbude, einem Tisch, einem Stuhl und zwei Lampen.
1920 Im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte beginnt eine Reihe von Vorträgen, die jeden Dienstag vom Direktor der Sternwarte, Dr. Friedrich Simon Archenhold, gehalten werden.
1946 Das Statistische Amt des Magistrats führt in Berlin die erste Grundstücks-, Wohnungs- und Viehzählung nach dem Krieg durch.

14. April
1675 Marquard Ludwig Freiherr von Printzen wird in Berching, Bistum Eichstädt, geboren. Der preußische Diplomat, Oberhofmarschall und Chef der Verwaltung der geistlichen und Unterrichts- Angelegenheiten wird 1718 Direktor der Königlichen Bibliothek.
1913 Die AEG-Werke liefern die erste elektrische Lokomotive an den Postgüterbahnhof Luckenwalder Straße aus.
1953 Das Flüchtlingsaufnahmelager in Marienfelde wird durch Bundespräsident Prof. Theodor Heuss eingeweiht.

15. April
1397 König Wenzel von Böhmen befiehlt den Ratsherren zu Berlin, ihrer Stadt mitzuteilen, daß die Zollprivilegien, die er einst seinem Onkel, dem Herzog zu Stettin, erteilt habe, erloschen sind.
1707 Leonhard Euler wird in Basel (Schweiz) geboren. Der Mathematiker folgt 1741 einem Ruf von Friedrich II. an die Akademie der Wissenschaften und wirkt 25 Jahre seines Lebens in Berlin.
1763 Der Direktor des Botanischen Gartens, Johann Gottlieb Gleditsch, reicht der Akademie der Wissenschaften einen Bericht über den Zustand des Gartens nach dem Siebenjährigen Krieg ein.
1865 Hermann Schwabe wird der erste Leiter des Berliner »Statistischen Bureaus« und bleibt es bis zu seinem Tod 1874.
1877 Arthur Werner, Oberbürgermeister der ersten Berliner Stadtverwaltung nach dem Zweiten Weltkrieg, wird in Berlin geboren.
1881 Die erste elektrische Straßenbahn beginnt in Groß- Lichterfelde bei Berlin den Probebetrieb. Sie ist von der Firma Siemens & Halske gebaut worden.
1949 Mit 1 398 Flügen werden an diesem Tag insgesamt 12 940 Tonnen lebenswichtiger Güter über die Luftbrücke nach West-Berlin
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gebracht. Damit sind alle bisherigen Rekorde gebrochen.

16. April
1683 Hof- und Legationsrat Friedrich Rudolph Ludwig von Canitz wird zum Amtshauptmann »bestallt« und erhält den Auftrag, die Berliner Mühlen zu modernisieren.
1741 Aus Anlaß des Sieges der preußischen Truppen bei Mollwitz in Schlesien werden von den Wällen nacheinander alle Kanonen abgefeuert. Im Lustgarten brennt das Regiment des Grafen Christoph von Dohna ein dreimaliges Lauffeuer ab.
1851 Friedrich Wilhelm Langerhans, Berlins erster Stadtbaurat, stirbt.
1939 Das »Forum des Zweiten Reiches« am Großen Stern (Tiergarten) wird eingeweiht. Im Rahmen einer »Neugestaltung der Reichshauptstadt« sind die Siegessäule und die Denkmäler des Königsplatzes zum Großen Stern versetzt worden.
1963 An der Deutschen Staatsoper erfolgt durch Intendant Hans Pischner die Gründung der »Berliner Singakademie«. Sie knüpft an die Tradition der alten Singakademie an.
1996 Der Schauspieler, Regisseur und Kosmopolit Peter Ustinov feiert mit rund 1 000 Gratulanten aus dem In- und Ausland seinen

75. Geburtstag im Großen Schauspielhaus.

17. April
1930 Der Dichter Carl Sternheim heiratet die Schauspielerin Pamela Wedekind.
1931 Das Stück »Die Ehe« von Alfred Döblin, inszeniert von Günther Stark, kommt in der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa- Luxemburg- Platz, Mitte) zur Uraufführung.
1996 Prof. Lothar Romain leitet zum ersten Mal eine Sitzung des Akademischen Senats als neuer Präsident der Hochschule der Künste. Der aus München kommende Kunstgeschichtler hatte am 1. April 1996 sein Amt angetreten.

18. April
1792 Friedrich Wilhelm II. kündigt in einem Edikt an, daß er eine »ordentliche Chaussee« von Berlin nach Potsdam bauen lassen will.
1865 König Wilhelm I. legt den ersten Grundstein für die Siegessäule. Anlaß ist der erste Jahrestag der Erstürmung der Düppeler Schanzen im Krieg 1864. Weitere Grundsteinlegungen folgen am 26. Oktober 1869 und 31. Dezember 1871.

19. April
1700 Die Krämergilde beschwert sich bei den Behörden über die Praktiken der jüdischen Kaufleute und Gewerbetreibenden, die sie als lästige Konkurrenz empfinden.
1847 Hermann Rietschel wird in Dresden geboren. Der ab 1867 in Berlin lebende Heizungsingenieur gilt als »Vater der Heiz- und Klimatechnik«.
1886 Der »Deutsche Kellnerbund Berlin« weiht sein Klubhaus in der Taubenstraße 44 (Mitte) ein.
1924 Auf der Linie »Hallesches Tor – Gneisenaustraße« werden die Bahnhöfe Belle- Alliance- Straße und Gneisenaustraße in Betrieb genommen. Die Gesamtzahl der U-Bahnhöfe beträgt damit 59.
1970 Anläßlich des 100. Geburtstages von W. I. Lenin wird in Berlin- Friedrichshain der neue Leninplatz mit der Enthüllung des Lenin- Denkmals durch Walter Ulbricht eingeweiht.
1977 Das Hotel »Metropol« wird mit 320 Zimmern in der Friedrichstraße eröffnet.
1996 Die denkmalgeschützte gußeiserne Bedürfnis- Anstalt (Café Achteck) am Chamissoplatz/Ecke Arndtstraße (Kreuzberg) wird abgebaut. Das im vergangenen Jahrhundert errichtete Bauwerk wird in Lauchhammer restauriert.
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20. April
1493 Der Propst und die Brüder des Grauen Klosters zu Berlin verzichten zugunsten der Stadt Spandau auf ihre Terminei (Quartier für reisende Brüder). Sie behalten sich nur ein Mitbenutzungsrecht daran vor.
1714 Im Anatomischen Theater zu Berlin findet fünf Monate nach der Eröffnung die 10. Leichensektion statt.
1821 Der Berliner Chemiker Franz Karl Achard stirbt in Cunern (Schlesien). Achard züchtete auf dem Gut Kaulsdorf eine sehr zuckerreiche Rübensorte und begründete zusammen mit Andreas Sigismund Marggraf — die deutsche Zuckerindustrie.
1832 Ernst Viktor von Leyden wird in Danzig geboren. Der Mediziner, der ab 1885 die I. Medizinische Klinik der Charité leitet, ist Begründer der Heilstättenbewegung zur Tuberkulosebekämpfung.
1945 Berlin erlebt den letzten strategischen Bombenangriff der westalliierten Luftwaffenverbände.
1957 Auf dem Ostbahnhof (Hauptbahnhof) wird der erste im VEB Waggonbau Görlitz hergestellte Doppelstock- Gliederzug seiner Bestimmung übergeben.
21. April
1800 Der Forstmann Karl Wilhelm Hennert stirbt in Berlin. Hennert ist der Begründer einer modernen Forstwirtschaft in Preußen.
1818 Die Statuten der »Städtischen Sparkasse« werden veröffentlicht. Danach sollen Spareinlagen von 15 Silbergroschen bis zu 50 Talern mit vier bis fünf Prozent verzinst werden.
1954 Das wiederaufgebaute »Theater der Volksbühne« am Luxemburgplatz (Mitte) wird mit Schillers »Wilhelm Tell« in der Inszenierung von Fritz Wisten eröffnet.
1994 Nach eineinhalbjähriger Bauzeit nimmt die Berliner Niederlassung des bayrischen Automobilunternehmens BMW ihr neues Haus am Kurfürstendamm/ Ecke Uhlandstraße (Charlottenburg) in Besitz.

22. April
1699 Eine kurfürstliche Verordnung legt fest, daß jeder Schiffer »im Frühjahr und bei vollem Wasser nur mit einem Mast und 2 Anhängern fahren dürfe, damit die Schiffe nicht zu lange am Packhof liegen und auf Ladung warten« müssen.
1980 Der Physiker Fritz Straßmann, der von 1929 bis 1944 in

Berlin am Kaiser- Wilhelm- Institut für Chemie bei Otto Hahn arbeitete, stirbt in Mainz.
1983 Die »2. Berliner Begegnung« von Schriftstellern und Wissenschaftlern aus beiden deutschen Staaten wird in der Westberliner Akademie der Künste eröffnet.

23. April
1476 Kurfürst Albrecht Achilles mißbilligt die eigenmächtige Veränderung des Bürgereides durch den Rat zu Berlin und Cölln und schreibt die Form des Eides aufs neue vor.
1810 Der Entomologe Johann Karl Wilhelm Illiger wird als Leiter des neu gegründeten Zoologischen Museums nach Berlin berufen.
1858 Max Planck wird in Kiel geboren. Der Physiker wird im Jahre 1889 als Professor für Mathematische Physik an die Berliner Universität berufen.
1899 Die »Freie Volksbühne« veranstaltet mit der Aufführung von Webers »Freischütz« im Theater des Westens in der Kantstraße (Charlottenburg) ihre erste Opernvorstellung. Der Eintrittspreis beträgt 90 Pfennige.
1945 Angehörige der faschistischen »SS« erhängen am Gitter der Buchhandlung unter dem Stadtbahnbogen Friedrichstraße zwei junge Soldaten, weil sie ihr

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»Sturmgeschütz nicht in dem Zustand gehalten« hatten, »wie es der Führer befahl«.

24. April
1402 Bischof Johann von Lebus erteilt allen, welche die Nikolaikirche zu bestimmten Festtagen besuchen und mildtätige Almosen spenden, einen 40tägigen Ablaß.
1793 Karl Seydelmann wird in Glatz/Oberschlesien geboren. In den letzten fünf Jahren seines Lebens gehört er zum Ensemble der Berliner Hofbühne.
1886 In den vier Markthallen Berlins findet am Abend in Gegenwart von Mitgliedern des Magistrats- Kollegiums und des Kuratoriums der Markthallen die elektrische Beleuchtungsprobe statt.
1919 Wolfgang Panowsky wird in Berlin geboren. Der Physiker entdeckt das Pion, ein neutrales instabiles Elementarteilchen.
1960 Der Naturwissenschaftler und Nobelpreisträger Max Felix Theodor von Laue erliegt seinen Verletzungen, die er am 8. April bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Berliner Autobahn erlitten hatte.
1961 Das Standbild von Gerhard Johann David von Scharnhorst wird als erstes der Denkmäler von Heerführern der Befreiungskriege auf dem Platz östlich der

Staatsoper Unter den Linden wieder aufgestellt.
1968 Die Sektion Physik der Humboldt- Universität wird gegründet.

25. April
1775 Johann Heinrich Ludwig Meierotto übernimmt das Amt des Rektors des Joachimsthalschen Gymnasiums in der Heiliggeiststraße (Burgstraße, Mitte).
1809 Leopold von Gerlach wird auf der konstituierenden Sitzung der Stadtverordneten zum Vorsitzenden und wenig später – am 1. Mai – auch zum ersten Oberbürgermeister nach Einführung der neuen Städteordnung von 1808 gewählt.
1874 Ein Universitätsausschuß richtet an König Wilhelm I. die Bitte, in der Nähe des geplanten Alexander von Humboldt- Denkmals auch eines für Wilhelm errichten zu lassen.
1914 Berlin erhält die Genehmigung zur Einrichtung der NordSüdbahn, Strecke Seestraße – Gneisenaustraße. Die Eröffnung der Strecke erfolgt abschnittweise zwischen dem 30. Januar 1923 und dem 21. Dezember 1930.
1946 Im Hebbel- Theater in der Stresemannstraße (Kreuzberg) spielt Hans Albers die Titelrolle in Ferenc Molnárs Schauspiel »Liliom«. Es ist seine erste Theaterarbeit nach mehreren Filmrollen.

26. April
1528 Kurfürst Joachim I. Nestor bewilligt die Gebühren, die Richter und Schöffen zu Berlin und Cölln für Amtshandlungen erheben können.
1692 Auf Anordnung des Kurfürsten Friedrich III. wird ein Reglement über die Einrichtung eines Kurfürstl. Adreß- Hauses (Pfandhaus) in der Friedrichstraße erlassen. Zu dessen Direktor wird der Hugenotte Nicolas Gauget ernannt.
1817 Die Statuten der 1810 gegründeten Berliner Universität, von einer Kommission der Universität erarbeitet, werden feierlich übergeben.
1888 Zu Ehren der Königin von England, die zu einem Staatsbesuch in Berlin weilt, findet auf dem großen Exerzierplatz in Charlottenburg die Parade der Charlottenburger Garnison statt.
1891 Der Luftschiffer Grant gerät unweit des Spandauer Berges mit seinem Doppelballon in die Baumkronen des Grunewalds.
1892 Die Firma Simmel, Matzky & Müller gründet die Spandauer Straßenbahn.
1908 Auf dem Sophienkirchhof in der Bergstraße wird ein Gedenkstein für Johanna Stegen aufgestellt, die im April 1813 unter Einsatz ihres Lebens Munitionsnachschub an die Stadtgrenze von Lüneburg für die freiwilligen Jäger gebracht hatte.
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1951 Friedrich Ebert, Oberbürgermeister von Ost-Berlin, übergibt das im Zweiten Weltkrieg teilzerstörte Podewilsche Palais in der Klosterstraße (Mitte) an den Jugendverband Freie Deutsche Jugend (FDJ).
1965 Der Kammersänger Michael Mohne, von 1945 bis 1947 Intendant der Deutschen Oper, stirbt in Berlin.

27. April
1458 Der während eines Inquisitionsprozesses im Cöllner Schloß zum Tode verurteilte Sektenpriester (Hussit) Mathäus Hagen wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
1820 Die Stadtverordneten bewilligen Mittel für einen Schulneubau für die erste Weddinger Armenschule in der Schulstraße.
1845 Friedrich von Hefner- Alteneck wird in Aschaffenburg geboren. Der Konstrukteur und Erfinder ist von 1867 bis 1889 bei Siemens & Halske beschäftigt und erfindet u. a. die Trommelanker- Dynamomaschine und die Hefner- Kerze.
1976 Mit einem symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau des geplanten Versorgungszentrums wird die 5. Bauetappe in der Geschichte der Charité am traditionellen Standort eingeleitet.

1984 Nach fast dreijähriger Bauzeit wird der neue Friedrichstadt- Palast mit der Revue- Gala »Premiere: Friedrichstraße 107« eröffnet. Im großen Saal finden 1 800 und im kleinen 250 Besucher Platz. Der Bühnenturm hat eine Höhe von 32 Metern.
1986 In einer Feierstunde im Musikinstrumenten- Museum überreicht der Regierende Bürgermeister E. Diepgen dem am 22. April siebzig Jahre alt gewordenen Geiger Sir Yehudi Menuhin die Urkunde für die vom Senat ausgesprochene Ernennung zum »Professor ehrenhalber«.
1996 Mit einem Konzert aus Schiffsirenen und Dampfpfeifen wird am Mittag die dritte Segelregatta für historische Lastensegler auf dem Müggelsee eröffnet.

28. April
1771 Der Apotheker Valentin Rose der Ältere stirbt. Rose kauft 1761 in Berlin die Apotheke »Zum Weißen Schwan«, die er zu einer der angesehensten Apotheken der Stadt macht.
1883 Ludwig Späth, von 1831 bis 1863 Inhaber des Späthschen Gartenbaubetriebes, stirbt in Berlin kurz nach der Vollendung seines 90. Lebensjahres.
1891 Der Polizeipräsident erläßt eine Verordnung für Theater und Zirkusanlagen. Darin wurde ge-

fordert, daß die nächsten Wege zu den Ausgängen ins Freie durch Richtungspfeile an den Wänden bezeichnet werden müssen.
1945 Stadtkommandant Generaloberst Nikolai Bersarin ordnet in seinem »Befehl Nr. 1« u. a. die Auflösung der NSDAP, der Gestapo, der SA, der SS und weiterer Naziorganisationen, nächtliche Ausgangssperre sowie Waffenablieferung an.
1955 Die Regierung der UdSSR übergibt der Regierung der DDR den Flugplatz Schönefeld.

29. April
1438 Kurfürst Friedrich I. und seine Söhne Johann und Albrecht befehlen den Herren, Mannen und Städten in der Mark Brandenburg, nach dem Tode des Kurfürsten dessen Söhnen Friedrich d. Älteren und Friedrich d. Jüngeren den Huldigungseid zu leisten.
1490 Bischof Joachim von Brandenburg fordert zu Spenden für die Marienkirche auf, um den begonnenen Turmbau zu vollenden und eine neue Kirchenglocke anzuschaffen. Als Gegenleistung verspricht er allen Kirchenförderern einen 40tägigen Ablaß.
1805 Ludwig Schneider wird in Berlin geboren. Der Schauspieler, Dichter von Lustspielen und Dramen, der u. a. ein »Allgemeines Theaterlexikon« herausgab, war

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Publizist und Vorleser zweier preußischer Könige.
1830 Die Sängerin Betty Spitzeder debütiert am Königstädtischen Theater zu Berlin mit »Aschenbrödel«.
1933 Die Reichsrundfunkgesellschaft nimmt für den Sendebezirk Berlin einen Übertragungswagen in Betrieb. Er enthält sämtliche für die Außenübertragung notwendigen technischen Mittel.
1982 Der Regierende Bürgermeister Richard von Weizsäcker überreicht in einer Feierstunde im Rathaus Schöneberg dem Verleger Axel Cäsar Springer anläßlich seines 70. Geburtstages am 2. Mai die Ernst- Reuter- Plakette in Silber.
1987 Nach einjährigen Restaurierungsarbeiten wird die nach den Plänen des Gartenarchitekten Hermann Enke 1880 gestaltete Luiseninsel im Tiergarten wieder der Öffentlichkeit übergeben.

30. April
1350 Die Herzöge von Sachsen und die Fürsten von Anhalt versichern, die Stadt Berlin nach ihres Oheims Woldemars Tode bei allen Rechten und Gewohnheiten zu belassen.
1737 Die Stadt Berlin erwirbt im Auftrag des Königs Friedrich Wilhelm I. das »Galgenhaus« (so benannt nach einer öffentli-

chen Hinrichtung vor dem Haus) der Familie Happe in der Brüderstraße (Mitte), um hier die Cöllnische Propstei einzurichten.
1790 In Potsdam stirbt der Architekt und Pomologe (Obstbaufachmann) Heinrich Ludwig Manger. Er erwarb sich unter Friedrich Wilhelm II. Verdienste als Oberhofbaurat und königlicher Garteninspektor.
1844 Der erste Brauer des »baierischen Bieres« in Berlin, Georg Leonhard Hopf, stirbt.
1886 Die bronzene Reiterfigur Friedrich Wilhelm IV. wird von der Gladenbeckschen Gießerei vor die Nationalgalerie transportiert.
1891 Das Victoria- Theater schließt mit dem Zaubermärchen »Die sieben Raben« seine Pforten. Über drei Jahrzehnte war es »das Ausstattungsstück in Berlin«. Das Theatergebäude mußte dem Straßenverkehr weichen und wurde abgerissen.
1894 Der in Berlin lebende Ingenieur Rudolf Diesel schließt mit der belgischen Maschinenfabrik Carels Frères einen Vertrag über das Alleinrecht auf die Herstellung des Dieselmotors in Belgien.
1945 Sowjetische Soldaten hissen die rote Fahne auf der Kuppel des schwer beschädigten Reichstagsgebäudes.
1951 Der Görlitzer Bahnhof wird für den Personenverkehr geschlossen.
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