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1. März
1849 Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz, der im Vorjahr mit seinen Truppen die Märzrevolution niederschlagen wollte, wird zum Oberbefehlshaber der deutschen Truppen im Deutsch- Dänischen Krieg ernannt.
1950 Die Westberliner BVG führt einen Arbeitslosenfahrschein ein.
1984 Das erweiterte BMW- Motorradwerk wird im Beisein von Bundeskanzler Kohl und Eberhard Diepgen in Betrieb genommen. Etwa 1 800 Mitarbeiter produzieren 32 000 Motorräder pro Jahr.

2. März
1891 Eine Selbstmord- Statistik der Berliner Schulkinder wird veröffentlicht. Danach haben sich seit dem 1. Januar 1890 46 Knaben und 16 Mädchen das Leben genommen. 24 Kinder hatten das 15., 14 das 14. Lebensjahr erreicht. Das jüngste Kind war gerade sieben Jahre alt.
1923 Die Reichsregierung zahlt Berlin 589 Millionen Mark zurück, die das Reich der Stadt und ihren Vororten als Kriegsfolge schuldet. Die Summe ist inflationsbedingt 108 600 Goldmark wert.

1932 Am Tag der Neueröffnung des Arbeitsamtes Südost- Süd in der Neuköllner Sonnenallee ist es zu tumultartigen Zwischenfällen gekommen. Über 10 000 Personen haben sich zur Erlangung ihrer Leistungen eingefunden.

3. März
1310 Die Herzöge Heinrich, Konrad und Boleslaw von Schlesien treten in Berlin den in ihrem Besitz befindlichen Teil Pommerns an die Markgrafen von Brandenburg, Woldemar und Johann V., ab.
1888 Die Aktien- Gesellschaft »Urania« wird in Berlin auf Vorschlag von Max Wilhelm Meyer gegründet.
1910 Die Stadtverordneten- Versammlung nimmt die vom Magistrat vorgeschlagene Wertzuwachssteuer nahezu einstimmig an.
1937 Der in Berlin bei Siemens arbeitende Ingenieur Walter Hans Schottky erhält unter DRP 696144 und DRP 735982 zwei Patente auf einen elektrischen Feueranzünder, der durch eine eigens gegründete Firma produziert und vertrieben wird.

4. März
1715 König Friedrich Wilhelm I. befiehlt der Stromaufsicht für die Spree in den Residenzstädten, den Fluß von Bau- und anderem Holz, das die Schiffahrt behindert und den Brücken Schaden zufügen kann, zu reinigen.
1886 Eine große Menschenmenge wartet vergeblich darauf, von den Tribünen des Reichstages herab die Debatte zum Branntweinmonopol verfolgen zu können. Sämtliche Tribünenkarten waren schon am Vortag verkauft worden.
1886 Eine sechsköpfige Gruppe von afrikanischen »Erdmenschen« tritt im Concordia- Theater auf. Die Vorstellung der Pygmäen ist für die Berliner von großem Interesse, so etwa die pantomimische Schilderung des Häuptlings N`Con N`Qui über seine Reise nach Europa.
1891 Die Berliner Schlachterinnung faßt auf ihrer Monatsversammlung den Beschluß, beim Bundesrat um »Einführung der Untersuchung des aus dem Auslande eingeführten Fleisches an der Grenze vorstellig zu werden«.
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5. März
1718 Der Oberzeremonienmeister und Geheime Rat Jacob Paul Gundling wird von König Friedrich Wilhelm I. als Nachfolger von Leibniz zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften ernannt. Das Amt war nach dem Tode von Leibniz 16 Monate unbesetzt geblieben.
1824 Die »Vossische Zeitung« beginnt rückwirkend ab 1. März mit der täglichen Veröffentlichung von »Barometer- Beobachtungen in Berlin«.
1947 Die Alliierte Kommandantur untersagt dem Magistrat die Überführung von Konzernen und anderen wirtschaftlichen Unternehmungen in Gemeineigentum, wie es auf den Stadtverordnetensitzungen beschlossen worden war.
1953 Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter gibt eine Regierungserklärung zur Lage der Flüchtlinge in Berlin ab. Er erklärt, daß alle 84 Lager überfüllt sind, und bittet die deutsche und die internationale Öffentlichkeit um rasche Hilfe.
1982 Anläßlich der 750-Jahr- Feier Spandaus wird im Kommandantenhaus der Zitadelle eine historische Ausstellung eröffnet.
1996 Ein Info-Mobil versucht, die Berliner auf die Volksabstimmung zur Länderfusion Berlin- Brandenburg einzustimmen. Erste Station der Tour durch alle 23 Bezirke ist der Platz vor dem Marzahner Rathaus. Das Interesse der Bürger hält sich in Grenzen.

6. März
1920 Kriminalbeamte des Spielerdezernats der Wucherabteilung heben einen »wandernden« Rouletteclub in einer Privatwohnung in der Nollendorfstraße 37 (Schöneberg) aus.
1958 Der Deutsche Fernsehfunk (Ost) und der Sender Freies Berlin (West) kooperieren zum erstenmal, um über eine Fernsehbrücke die Endspiele der 3. Weltmeisterschaft im Hallenhandball aus der Werner- Seelenbinder- Halle in Ost-Berlin zu übertragen.

7. März
1544 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt die Statuten der Schneidergilde zu Berlin und Cölln und verordnet, daß niemand, der dieser nicht angehört, in beiden Städten und im Umkreis von zwei Meilen das Schneiderhandwerk ausüben darf.

1990 In Ost-Berlin findet die letzte Volkskammer- Sitzung vor den ersten freien Wahlen in der DDR am 18. März 1990 statt.

8. März
1536 Kurfürst Joachim II. Hektor bekundet den Empfang von wertvollem Kirchengerät aus Frankfurt für den Dom zu Cölln an der Spree.
1787 Carl Ferdinand von Graefe wird in Warschau geboren. Der Augenarzt und Chirurg ist ab 1810 Ordinarius für Chirurgie in Berlin. 1856 führt er erstmals eine Augenoperation zur Behebung des Grünen Stars durch.
1886 Gesonderte Badeanstalten für Frauen und Kinder werden in einer dem Magistrat zugegangenen Petition beantragt.
1933 Das Karl- Liebknecht- Haus am Bülowplatz wird von der SA Berlins und Brandenburgs in Besitz genommen. Hier wird die neugegründete Abteilung der Politischen Polizei zur Bekämpfung des Bolschewismus untergebracht.

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9. März
1562 Bürgermeister und Rat der Stadt Berlin bestätigen, daß sie sich vom Vorsteher des Heilig- Geist- Hospitals und des St.-Georgs- Hospitals 100 Gulden gängiger Münze geliehen haben. Sie verpflichten sich zu einer jährlichen Zinszahlung von sechs Gulden, zahlbar zu Lätare, das ist der vierte Sonntag der Passionszeit.
1655 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Patent, demzufolge die Portofreiheit von kurfürstlichen Bedienten im Postverkehr aufgehoben wird »und die gar zu grossen Paquete nicht angenommen werden sollen«.
1984 Die Musikalische Farce »Die Tante aus Brasilien« von Oskar Felzmann hat im Metropol- Theater DDR- Erstaufführung. Das Stück fällt bei der Premiere durch und soll am 21. September neu inszeniert werden.

10. März
1742 König Friedrich II. weist in einer Order die Stände an, nur so viel Holz zu schlagen, wie einer vernünftigen forstlichen Nutzung entspricht.
1825 König Friedrich Wilhelm III. genehmigt die Statuten des »Vereins zur Erziehung sittlich verwahrloster Kinder«.

1890 Die Brüder Anton und Donat Herrnfeld gründen am Bahnhof Alexanderplatz in einer umgebauten Riesenhalle ihr »Gebrüder- Herrnfeld- Theater«.
1891 Das Frauengefängnis in der Barnimstraße ist mit 405 Insassinnen belegt. Hinzu kommen fünf Kleinkinder und 12 Arbeitsgefangene.
1984 In Anwesenheit Ruth Owens und ihrer drei Töchter erfolgt die Umbenennung der Stadionallee in Jesse- Owens- Allee. Owens hatte bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin vier Goldmedaillen erkämpft (100, 200 Meter, Weitsprung und 4 x 100 Meter).

11. März
1320 Herzog Rudolph von Sachsen übereignet dem Kloster Spandau den See Glyneke. Er hat ihn zuvor von Heinrich von Rychow erhalten.
1911 Das in Druck befindliche »Jahrbuch der Millionäre« von Regierungsrat a.D. Rudolf Martin wird in Berlin mit der Begründung beschlagnahmt, daß das Material über das Vermögen und Einkommen der 8 300 preußischen Millionäre durch Bestechung erlangt wurde.
1948 Zwischen Berlin und der amerikanischen Besatzungszone wird der Autobusverkehr auf der Strecke Hof–Leipzig–Berlin aufgenommen.

1980 Der Senat von Berlin errichtet die »Wissenschaftsstiftung Ernst Reuter«.
1996 Polizeipräsident Hagen Saberschinsky teilt mit, daß die Zahl der Kinder bis 14 Jahre, die 1995 an Straftaten beteiligt waren, auf 9 831 gestiegen ist. 476 Kinder sind für Raubstraftaten verantwortlich.

12. März
1650 Der Festungsbaumeister und Ingenieur Johann Gregor Memhardt trifft in Berlin ein, um hier seine Tätigkeit als »kurfürstlicher Hofarchitekt und Bauingenieur« aufzunehmen.
1742 In einem »Communicatorium nebst Instruction des Kriegs-Rath Kircheisen« wird der Magistrat von Berlin angewiesen, in Polizeisachen nichts ohne Zustimmung des neuernannten Polizeidirektors Karl David Kircheisen zu veranlassen.
1888 Ein die Trauerzeremonie bespöttelnder russischer Edelmann wird während der Überführung von Wilhelm I. vom Palais zum Dom in der Grenadierstraße verhaftet, um ihn vor Lynchjustiz durch die aufgebrachte Menge zu bewahren.
1891 Der Magistrat vergibt das öffentliche Anschlagwesen auf weitere zehn Jahre für eine jährliche Pacht von 255 000 Mark an die Firma Nauk & Hartmann.

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13. März
1673 Kurfürst Friedrich Wilhelm beruft Pastor David Fornerod zum ersten Prediger der französisch- reformierten Gemeinde von Berlin.
1781 Karl Friedrich Schinkel wird in Neuruppin geboren.
1865 Die erste Pferdebahnlinie in Berlin erhält ihre Konzession.

14. März
1424 Markgraf (Kurfürst) Friedrich I. gestattet der Stadt Köpenick das Abhalten eines Jahr- und Wochenmarktes.
1754 König Friedrich II. überläßt dem hugenottischen Kaufmann Elie Cuny in Köpenick ein Stück Land zur Anlage einer Plantage von Färbepflanzen und Maulbeerbäumen.
1947 Der erste Vertrag nach dem Krieg zwischen einer Berliner und einer ausländischen Firma über ein Exportabkommen wird zwischen ZeissIkon und der Firma Perrot SA, Biel/ Schweiz, abgeschlossen.
1969 In West-Berlin wird der Dutschke- Attentäter Josef Bachmann zu einer siebenjährigen Zuchthausstrafe verurteilt.
1980 Das Sport- und Erholungszentrum am Volkspark Friedrichshain in der Leninallee (Landsberger Allee) feiert Richtfest.

15. März
1814 Der Lehrer Karl Friedrich Friesen, Angehöriger des Lützowschen Freicorps, wird bei La Lobbe in Frankreich erschossen. Sein Leichnam wird von seinem Freund August von Vietinghoff stets mitgeführt. Erst als dieser 1842 in Berlin festen Wohnsitz nimmt, wird Friesen 1843 auf dem Invalidenfriedhof (Mitte) bestattet.
1817 Der Seitenraddampfer »Der Kurier« läuft vom Stapel. Er ist vorgesehen für Fahrten zwischen Berlin und Hamburg. 1933 Das Reichskabinett beschließt eine »erhebliche Ausweitung« der Arbeitsbeschaffungs- Programme. Auch der Arbeitsdienst wird erheblich ausgeweitet.
1954 Der Senat erläßt die » Vorläufigen Laufbahnbestimmungen und allgemeinen Anstellungsgrundsätze « für Beamte. Neugeschaffen wird der Rang des »Senatsrates«.

16. März
1451 Die Gebrüder Hans und Kurt von Schlieffen verkaufen dem Rat und der Bürgerschaft zu Cölln ein Stück Land bei Wendisch- Wusterhausen (Königs Wusterhausen) zur Förderung von Ziegelerde und Errichtung einer Ziegelscheune im Dorf.

1741 In Magdeburg wird Pierre Christian Frédéric Reclam geboren. Er ist seit 1765 Prediger der französischen Gemeinde in Berlin und gemeinsam mit Jean Pierre Erman Herausgeber der neunbändigen Geschichte der Réfugiés (Hugenotten).
1871 Die Stadtverordneten- Versammlung beschließt, daß die aus dem Frankreich- Krieg zurückkehrenden Soldaten einen Taler, Unteroffiziere zwei, Kriegerwitwen 20 und Waisen fünf Taler erhalten.

17. März
1334 Kaiser Ludwig fordert Markgraf Ludwig auf, den Pfarrer Heinrich zu Neustadt- Eberswalde zu veranlassen, die ihm wegen der Ermordung seines Bruders (Nikolaus von Bernau) zuerkannte Buße anzunehmen, um Berlin und Cölln vom Kirchenbann befreien zu können.
1877 Wilhelm Doegen wird in Berlin geboren. Doegen ist bekannt durch die Gründung der »Laut- Bibliothek« (heute der Technischen Universität angeschlossen), in der Schallplattenaufnahmen mit den Stimmen vieler Volksstämme aus aller Welt gesammelt werden.

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1949 Oberbürgermeister Ernst Reuter pflanzt die erste Linde zur Wiederaufforstung des Tiergartens nach dem Zweiten Weltkrieg.

18. März
1658 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, ordnet den Bau einer massiven Stadtbefestigung an.
1799 König Friedrich Wilhelm III. gründet durch eine Kabinettsorder die Königliche Bauakademie in Berlin und überträgt ihr die Aufgabe, Baukünstler und Baubeamte für den Staat heranzubilden.
1876 Die Feier zum 100. Geburtstag der Königin Luise von Preußen im Charlottenburger Schloß ist Anlaß zur Bildung der Luisen- Stiftung zur Erziehung von Volksschulkindern.
1913 Am Kurfürstendamm öffnet das wegen seiner pompösen Einrichtung »Marmorhaus« genannte Kino seine Pforten.
1990 Die ersten freien Wahlen zur Volkskammer der DDR finden statt. In Ost-Berlin erreichen die SPD 34,9 Prozent, die PDS 24,9 Prozent, die CDU 18,3 Prozent und die Bürgerbewegungen 6,3 Prozent.

19. März
1898 Ein Fesselballon, der sich während eines Sturmes vom Tempelhofer Feld losreißt, rammt einen Wagen der Pferdebahn und wirft ihn um.
1946 Der Bezirksbürgermeister von Reinickendorf, Erich Böhm, richtet die dringende Bitte an den französischen Stadtkommandanten, Maßnahmen zur Bandenbekämpfung zu treffen.
1953 Das »Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Zuzug nach Berlin« wird vom Abgeordnetenhaus verabschiedet. Die Zuzugsgenehmigung ist demjenigen zu versagen, der gegen die freiheitlich- demokratische Grundordnung kämpft.
1959 Der Bundestag beschließt, die geplanten Mittel zur Förderung der Westberliner Wirtschaft von 100 auf 500 Millionen DM zu erhöhen.

20. März
1742 Im Joachimsthalschen Gymnasium findet unter der Direktion des Rektors D. Heinius eine öffentliche Redeübung statt. Ihr wohnt Prinz Ferdinand mit seiner Suite bei. Er äußert »hohes Wohlgefallen«.
1813 Die Berliner Polizeibehörden werden angewiesen, keine Pässe für Reisen ins Ausland auszustellen.

1888 Berlin leidet seit 61 Tagen unter der Last ungewöhnlicher Schneemengen.
1912 Die Bürgermeister der Vorortgemeinden Friedrichshagen und Rahnsdorf sowie der Vertreter des an den Müggelsee grenzenden Forstreviers gründen die »Freibad- Müggelsee- G.m.b.H.«, die den Bau eines Freibades beschließt.
1927 Der sowjetische Maler und Kunsttheoretiker Kasimir Malewitsch, Vertreter des Suprematismus, trifft in Berlin ein, um 55 seiner Arbeiten in einer Sonderausstellung innerhalb der Großen Berliner Kunstausstellung (7. Mai bis 30. September) zu zeigen.
1965 Der »King of Jazz«, Louis Armstrong, und seine »All Stars« gastieren im Friedrichstadt- Palast.

21. März
1458 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn gibt dem Sohn des Bürgers Thomas Mewes zu Cölln, Hans Mewes, die Lehngüter zurück, die seinem Vater im Zusammenhang mit dem »Berliner Unwillen« entzogen worden waren.
1690 Bürgermeister und Rat geben die Gassenordnung für den Friedrichswerder bekannt.

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   141   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1920 Die Gewerkschafts- Kommission und Arbeitnehmerverbände verkünden den Abbruch des Generalstreiks und fordern zur Wiederaufnahme der Arbeit auf.
1960 Die Moorgebiete im Grunewald »Langes Luch«, »Hundekehlefenn«, »Pechsee«, »Barsee mit Saubucht« und »Teufelssee mit Teufelsfenn« werden unter Naturschutz gestellt.

22. März
1687 Der Hugenotte Pierre Fromery aus Sedan (Frankreich) wird zum Hofbüchsenmacher in Berlin bestellt. Er erwirbt sich große Verdienste bei der Waffenproduktion und der Herstellung künstlerischer Metallarbeiten.
1848 Mit der Beisetzung von 183 zivilen Opfern der Barrikadenkämpfe vom 18. März wird der Friedhof der Märzgefallenen auf dem Gelände des Lindenbergs eröffnet. Er gehört seitdem zur Parkanlage Friedrichshain. Später werden dort auch Opfer der Novemberrevolution 1918 beigesetzt.
1947 Die ersten hochwassergeschädigten Flüchtlinge aus dem Odergebiet treffen nach dem Bruch des Oderdammes in Berlin ein.
1971 Das Haus Potsdamer Straße 10 (Tiergarten), auch als »Wiege des deutschen Rundfunks« bekannt, wird gesprengt.

23. März
1888 Der Berliner Polizeipräsident, Bernhard Wilhelm Ludwig Freiherr von Richthofen, warnt in einem öffentlichen Aufruf die Berliner vor dem Verzehr mangelhaft untersuchten Schweinefleischs. 1901 Der Berliner Gesindeball findet statt. Die teilnehmenden Schauspieler, die nach den damaligen gesetzlichen Bestimmungen zum Gesinde zählen, erscheinen in Dienstbotenkleidern.
1924 Die »Erste Deutsche Allgemeine Sport- und Radio- Ausstellung« wird eröffnet.
1933 Auf der Tagung des Reichstages in der Kroll-Oper wird das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich (»Ermächtigungsgesetz«) beschlossen. Es gibt Hitler Vollmacht bis zum Jahr 1937.

24. März
1643 Kurfürst Friedrich Wilhelm bestätigt die Einigung zwischen den Berliner und Cöllner Fischern sowie denjenigen des Spandauer Kietzes über die Fischerei auf der unteren Spree.
1907 In der Nachbarschaft des Männerasyls in der Wiesenstraße wird ein Frauenasyl eingeweiht.
1983 In West-Berlin wird der amerikanische Historiker und Journalist Shepard Stone zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.

1985 Das 1926 entstandene Bühnenwerk »Der blaue Boll« von Ernst Barlach hat in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Premiere. Regie: Rolf Winkelgrund. Die Titelrolle spielt Kurt Böwe.

25. März
1343 Der Rat von Berlin und Cölln bevollmächtigt einen Abgesandten, um mit dem Papst über die Lösung beider Städte vom Banne zu verhandeln.
1861 Karl Marx hält sich in Berlin in der Wohnung Ferdinand Lassalles, des Begründers des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, Bellevuestraße 13, auf und berät mit ihm die Herausgabe einer Zeitung.
1948 Oskar Ingenohl erhält von der amerikanischen Militärregierung die Lizenz als Intendant des Hebbel- Theaters.
1959 Die Stadtverordneten- Versammlung in Ost-Berlin faßt den »Beschluß über die sozialistische Entwicklung des Schulwesens«.
1996 Diplomaten aus 14 arabischen Staaten sowie Vertreter der Arabischen Liga und der Palästinensischen Generaldirektion überzeugen sich vom bedenklichen Zustand der ältesten Moschee Deutschlands in Wilmersdorf.

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26. März
1780 Isaak Elias Itzig (ab 1799 Julius Eduard Hitzig) wird in Berlin geboren. Der Jurist ist nach 1815 am Kammergericht tätig und gibt als Schriftsteller 1825 bis 1836 die »Zeitschrift für die preußische Kriminalrechtspflege« heraus.
1920 Freikorpsführer Hauptmann von Pflugk- Hartung wird auf der Fahrt von Hirschgarten nach Berlin durch eine an seinem Wagen angebrachte Sprengladung getötet.
1960 Erstmalig wird der Käthe- Kollwitz- Preis verliehen. Erster Preisträger ist Erich Müller.
1991 Umweltsenator Volker Hassemer unterzeichnet die Betriebsgenehmigung für den Forschungsreaktor BER II des Hahn- Meitner- Institutes Berlin und ordnet den sofortigen Vollzug an.

27. März
1763 Joachim Bernhard von Prittwitz zieht als Oberstleutnant und Kommandeur des Zietenschen Leibhusarenregiments in die Garnison Berlin ein. Er lebt teils in der Hauptstadt, teils auf seinen Gütern und genießt oft die Gesellschaft Friedrichs II.

1810 Adolf Brennglas (Adolf Glaßbrenner) wird in Berlin, Leipziger Straße, als Sohn eines Putzfederfabrikanten geboren. Er tritt ab 1828 mit journalistischen und literarischen Arbeiten hervor. Er gibt u. a. die Reihe »Berlin, wie es ist und – trinkt« heraus.
1847 Der Seidenfabrikant Johann Adolph Heese kauft den Gesamtkomplex Raulés Hof in der Alten Leipziger Straße auf dem Friedrichswerder. Er betreibt darin eine Seidenhandlung.
1920 Im Vereinshaus in der Oranienstraße 106 (Kreuzberg) findet die erste Gewinnverlosung der deutschen Sparprämien- Anleihe statt.
1949 In der im Kriege stark zerstörten Stadtpfarrkirche St. Nikolai in Spandau findet nach ihrer Wiederherstellung der erste Gottesdienst statt.
1957 Der Magistrat ordnet an, daß mit dem 1. April 1957 in 102 Betrieben der örtlichen volkseigenen Industrie die 45-Stunden- Woche eingeführt wird.
28. März
1720 Für den Neubau des St.-Georgs- Hospitals wird der Grundstein gelegt. Der erste Bau wurde wahrscheinlich 1158 bis 1178 errichtet und war dafür bestimmt, krank aus den Kreuzzügen heimkehrende Ritter aufzunehmen.
1888 Der Wasserstand der Spree steigt durch extremen Schneefall unaufhörlich. Den Schiffen ist es nicht möglich, bei starker Strömung Berlin zu verlassen.
1945 Fünf Wochen vor Kriegsende erlebt Spandau mit einem zwei Stunden dauernden pausenlosen Bombardement die schwersten Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges.
1953 Der Magistrat überträgt der Abteilung Arbeit die Entscheidung über die Erteilung von Zuzugs- und Aufenthaltsgenehmigungen für Ost-Berlin.
1955 Der Bundestagsausschuß für Berlin und gesamtdeutsche Fragen beschließt auf seiner Tagung in West-Berlin die Empfehlung, Berlin und Bonn als gleichberechtigte Sitze des Bundespräsidenten zu bestimmen.
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29. März
1800 Der Geheime Ober-Hof- Buchdrucker Georg Jacob Decker, der Schloß Friedrichsfelde von der Herzogin Dorothea von Kurland 1799 übernommen hatte, verkauft Schloß Friedrichsfelde an die Herzogin Catharina von Holstein- Beck.
1848 In der Taubenstraße 17 konstituiert sich in einem Café der »Zentral- Arbeiter- Klub«. Etwa 150 Arbeiter sind der Aufforderung zur Gründung des Klubs gefolgt.
1920 Die Lichterfelder Hauptkadettenanstalt in der Finkensteinallee wird aufgelöst.
1960 Eine Analyse der Westberliner Industrie- und Handelskammer ergibt, daß die Industrieproduktion in West-Berlin im Vergleich zu 1936 auf 133 Prozent, in der Bundesrepublik jedoch auf 255 Prozent gestiegen ist.
1984 Der französische Stadtkommandant, Generalleutnant Liron, verabschiedet sich nach dreieinhalb Amtsjahren vom Regierenden Bürgermeister Diepgen im Rathaus Schöneberg und trägt sich ins Goldene Buch ein.
30. März
1618 Markgraf Georg Wilhelm erteilt im Auftrag seines Vaters, des Kurfürsten Johann Sigismund, den beiden Residenzstädten Berlin und Cölln einen »allergnädigsten Bescheid in puncto der Zoll- Freyheit« bei der Ein- und Ausfuhr bestimmter Waren. 1670 Das Hochwasser der Spree reißt »vorm Stralowschen Thore die Brücke mit der Schleuse und Schlagbaum« (Friedrichshain) weg.
1797 Heinrich Wilhelm Krausnick wird in Potsdam geboren. Er studiert ab 1816 Jura in Berlin und wird danach Justizrat am Stadtgericht. Am 30. Dezember 1862 erhält er für sein 26jähriges Wirken als Oberbürgermeister die Ehrenbürgerwürde. 1948 Mit den Stimmen von SPD, CDU und LDP beschließt die Stadtverordneten- Versammlung von Groß-Berlin auf ihrer ordentlichen Sitzung gegen die Stimmen der SED den Beitritt Berlins zur Deutschen Forschungs- Hochschule.
1996 Zu einer Radtour um die Welt startet der bayerische Extremsportler Hubert Schwarz vor dem Brandenburger Tor. Als erster Mensch will er in 80 Tagen um den Globus strampeln.
31. März
1722 König Friedrich Wilhelm I. weiht in Spandau eine Gewehrfabrik ein.
1787 Die Gemeinde Stralau erhält eine Fischereiordnung.
1891 Am Kupfergraben geht das erste Torpedoboot in Berlin vor Anker. Das Boot kommt aus Potsdam und darf am ersten Tag von den Berlinern besichtigt werden.
1928 Seit dem 1. April 1927 hat die Baupolizei 17 177 Genehmigungen für das Anbringen von Reklame- und Ankündigungselementen aller Art erteilt, darunter zunehmend mehr für Leuchtreklame.
1931 Das »Gesetz über die vorläufige Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts der Hauptstadt Berlin« tritt in Kraft. Es erweiterte die Befugnisse des Oberbürgermeisters in Verwaltungsfragen.
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