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1929 »Die Stadt Berlin hat soeben mit dem New-Yorker Bankhaus Dillon, Read und Co. unter der Amsterdamer Firma Mendelssohn einen 15-Millionen-Dollar-Kredit abgeschlossen. Der Kredit läuft über ein Jahr«, meldet das Wollfsche Telegraphenbüro.
1995 Wissenschaftssenator Manfred Erhard (CDU) teilt mit, daß Berlin mit rund 15 000 ausländischen Studenten (10 % der Gesamtstudentenschaft) eine Spitzenstellung in Deutschland einnimmt.
     
5. Dezember

1481 Markgraf Johann gewährt der Stadt Spandau das Recht, es der Stadt Brandenburg gleich zu tun und auf das Vermögen ausziehender Bürger einen Abschoß, eine Steuer, zu erheben.
1643 Auf seine Bitte hin erhält der Spandauer Apotheker Christoph Piper von Kurfürst Friedrich Wilhelm eine erneute landesherrliche Bestätigung seines Apothekenprivilegs.
1832 Peter Joseph Lenné reicht einen Entwurf zur Umgestaltung des Tiergartens mit einem umfangreichen Erläuterungsbericht dem Finanzminister zur Vorlage beim König ein.
1938 Laut Anweisung des Polizeipräsidiums dürfen Juden nicht mehr in der Nähe von Regierungsgebäuden wohnen.
1952 Zeitgleich mit der Rektoratsübergabe wird die Wiedergründung der Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen an der Technischen Universität Berlin festlich begangen.
1959 Der Boxer Gustav »Bubi« Scholz verteidigt in der Deutschlandhalle erfolgreich seinen Europameistertitel im Mittelgewicht gegen André Drille.
     
6. Dezember

1718 Der Baumeister Philipp Gerlach legt einen Bebauungsplan zur Erweiterung Charlottenburgs durch einen Zusammenschluß mit dem Dorf Lützow vor.
1834 Adolf Ludwig Wilhelm Freiherr von Lützow, Generalmajor und Führer des 1813/14 nach ihm benannten Freikorps, stirbt in Berlin.
1907 Von der Technischen Universität in Charlottenburg aus wird erstmals die Stimme Enrico Carusos zum Kreuzberg übertragen. Möglich macht das die Erfindung der drahtlosen Telephonie (1906).
1965 Der Neubau für die Abteilung Elektronik mit angeschlossener Zentralwerkstatt des Hahn-Meitner-Instituts für Kernforschung wird in Wannsee (Zehlendorf) seiner Bestimmung übergeben. Der Neubau kostete 3,2 Mio. DM, die Bauzeit betrug zwei Jahre.
7. Dezember
1345 Markgraf Ludwig der Ältere schenkt dem Kloster Spandau die jährlichen Einkünfte aus den Gewässern zu Potsdam.
1688 Kurfürst Friedrich III. ordnet erneut an, daß es Pagen, Lakaien, Dienern und Handwerksleuten in der Residenzstadt Cölln verboten ist, Degen zu tragen.
1742 Das »Reglement wie es bei Ein- und Auswiegen des Getreydes allhier in Berlin in denen Friderichswerderschen und Damm-Mühlen gehalten werden solle« wird erlassen. Für die Mühlen werden sechs »Waage-Meister« ernannt, deren Aufgaben exakt definiert sind.
1871 Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt 150 000 Mark zum Ausbau der Isolierbaracken in Moabit und unterstützt so den Kampf gegen die ausgebrochene Pockenepidemie.
1886 Die Fernsprechverbindung von Berlin nach Hannover wird eröffnet.
1913 In einem Schreiben an die Berliner Akademie der Wissenschaften teilt Albert Einstein mit, daß er die Wahl zum ordentlichen Mitglied annimmt.
1933 Berlin erstickt im Schnee. Zur Beseitigung der gewaltigen Schneemassen in der Berliner Innenstadt stellt die Stadtverwaltung vorübergehend Erwerbslose ein. In den Nächten sind 14 Schneepflüge unterwegs.

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1877 Den Berliner Bürgern Wilhelm Berkowky & Sohn wird ihre Idee des »Zweimal geknickten Schirmstockes« patentiert.
1938 Der Architekt Bruno Taut, bekannt durch Zweckbauten auch in Berlin, stirbt.
     
14. Dezember

1812 Der Rektor der Berliner Universität, Johann Gottlieb Fichte, ersucht die Sektion Kultus und Unterricht im Kabinett, ihn seines Amtes zu entheben, aus Protest dagegen, daß Studenten, die sich nicht duellieren wollen, als ehrlos gelten.
1877 Unter Nr. DRP 2399 wird Werner Siemens das Patent auf »Telephone und Rufapparate mit magnetischer Gleichgewichtlage der schwingenden Teile« erteilt.
1930 Manfred von Ardenne gelingt in seinem Laboratorium erstmalig die elektronische Abtastung eines Gegenstandes mit dem neuentwickelten Leuchtfleck-Abtaster, später bekannt geworden als »flying spot scanner«.
     
1961 In West-Berlin wird der amerikanische Spielfilm »Das Urteil von Nürnberg« von Stanley Kramer in deutscher Erstaufführung gezeigt. Marlene Dietrich spielt eine der Hauptrollen.
15. Dezember
1872 Der Bahnhof Lichterfelde (heute Lichterfelde West) der Berlin-Potsdamer Eisenbahn wird eröffnet.
1920 Die Stadtverordnetenversammlung wiederholt die Wahl des Magistrats, da die erste Wahl vom 28. Oktober 1920 nicht der vom Preußischen Landtag beschlossenen Änderung des Gesetzes über die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin entsprochen hatte.
1922 Die Firma Borsig verpflichtet sich in einem Vertrag mit der Stadt, gegen Überlassung von Straßenteilen, die im Borsig-Gelände liegen, auf ihre Kosten u. a. einen breiten Damm durch den Tegeler See zu errichten und eine öffentliche Badeanstalt anzulegen.
1933 Der Berliner Polizeipräsident weist die Beamten an, »verschärft gegen Fahrradbesitzer einzuschreiten, deren Räder bei Dunkelheit nicht ordnungsmäßig beleuchtet sind«. Bei Verstößen sollten die Fahrräder zwangsweise sichergestellt werden.
1995 Gertrud Müller, die älteste Leierkastenfrau der Welt, feiert in aller Stille ihren 91. Geburtstag. Als Wachsfigur steht Gertrud Müller seit ihrem 90. Geburtstag im Panoptikum.
12. Dezember
1371 Markgraf Otto der Faule und Herzog Friedrich von Bayern gestatten den Bürgern zu Spandau, gegen all diejenigen, die sie schinden und berauben, wie gegen wirkliche Räuber vorzugehen.
1919 Mit der Inszenierung von Schillers »Wilhelm Tell« stellt sich Leopold Jessner im Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (dem vormaligen Königlichen Schauspielhaus) dem Berliner Publikum vor.
1947 In Minneapolis (USA) stirbt der Gynäkologe Robert Meyer, der als weltbekannter Krebsdiagnostiker die Charité verließ, als ihm als Juden 1939 auch eine Arbeit ohne Bezüge verweigert wurde.
1995 Im BMW-Autohaus am Kurfürstendamm werden Marathonläuferin Uta Pippig, Reckweltmeister Andreas Wecker und der Korac-Cup-Sieger »Alba« als Berliner Sportler des Jahres 1995 geehrt. .
     
13. Dezember

1452 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verordnet vor seiner Abreise zum heiligen Grabe seinem unmündigen Sohn Johann eine Vormundschaftsbehörde, der auch vier Ratsmitglieder der Hauptstädte, darunter Berlin und Cölln als eine Stadt, angehören.

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1806 Die vom Brandenburger Tor herabgenommene und zerlegte Quadriga wird, in 12 Kisten verpackt, auf dem Wasserweg nach Paris transportiert, ebenso wie 96 Kisten mit Gemälden, antiken Bildwerken und Büsten aus den preußischen Schlössern.
1945 Die »Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin« wird in »Akademie der Wissenschaften zu Berlin« umbenannt.
1967 Die letzte Betriebsfahrt von Straßenbahnen auf öffentlichen Straßen in Berlin (West) erfolgt.
     
22. Dezember

1596 Der kalvinistische Adlige Rochus Guerini Graf zu Lynar, der von 1578 bis 1583 als Baumeister die Spandauer Zitadelle vollendet, stirbt in seinem Spandauer Stadtschloß.
1886 Das neue Adreßbuch für 1887 erscheint. Es hat einen Umfang von 2 337 Seiten, 81 mehr als im Vorjahr. Angegeben werden u. a. 6 000 Schneider, 5 000 Schuhmacher, 3 000 Restaurateure, 3 000 Schankwirte und Destillateure.
1931 Eine Verordnung über das Naturschutzgebiet »Großer Stein« bei Buchholz, im Landespolizeibezirk Berlin, tritt in Kraft. Der »Große Stein« ist ein Findling aus schwedischem Granit.
23. Dezember
1753 Der Neubau der Sebastianskirche wird eingeweiht. Als 1802 die Cöllnische Vorstadt den Namen Luisenstadt erhält, wird die Sebastianskirche in Luisenstadtkirche umbenannt. Sie existiert heute nicht mehr.
1849 Der Minister für geistliche Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten verfügt, daß für die Charité »von nun an eine Direktion aus einem Arzt und einem Verwaltungsbeamten gebildet werden soll«. Die selbständige Verwaltung beginnt am 30. März 1850.
1886 Viele Berliner bringen, einem alten Brauch folgend, geschmückte Christbäume auf die Gräber der Kinder.
1954 In der Nacht vom 22. zum 23. Dezember tobt ein schwerer Sturm mit einer zeitweiligen Windstärke 10 über Berlin. Mehrere Ruinen stürzen ein, Dächer werden beschädigt.
     
24. Dezember

1453 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bestätigt die Verpfändung von Seefeld und halb Pankow, die seine Räte während seiner Wallfahrt vorgenommen haben.

1694 Christfried Kirch wird als Sohn des Astromen Gottfried Kirch in Guben geboren. Selbst auch Astonom, wird er Anfang des Jahres 1716 an die Berliner Sternwarte berufen und tritt an die Stelle seines 1710 verstorbenen Vaters.
1891 Nach der unlängst eingerichteten ersten Berliner Wärmehalle in der Nähe des Alexanderplatzes wird eine zweite kleinere in der ehemaligen Päpkeschen Weißbierstube, Jerusalemer Straße 8 (Mitte), eröffnet.
1977 Berlin erlebt mit einer Tageshöchsttemperatur von knapp 16oC den wärmsten Heiligabend seit 146 Jahren. In Zehlendorf werden Zitronenfalter beobachtet.
1989 Um null Uhr tritt offiziell der Wegfall von Zwangsumtausch und Visumspflicht für Westberliner bei der Einreise in die DDR in Kraft. Allein am Heiligabend passieren rund eine halbe Million Menschen die Berliner Grenzübergänge in beiden Richtungen.
     
25. Dezember

1525 Der kalvinistische Adlige und Baumeister Rochus Guerini Graf zu Lynar wird in Maradi bei Florenz geboren. Er vollendet von 1578 bis 1583 den Bau der Zitadelle Spandau.

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1613 In der Domkirche zu Berlin erfolgt der Übertritt des Kurfürsten Johann Sigismund zum calvinistisch-reformierten Glauben. Dadurch erhält die junge calvinistische Berliner Gemeinde großen Aufschwung.
1995 Die Berliner Feuerwehr meldet bis 13 Uhr rund fünfhundert Rettungseinsätze. Wie der Feuerwehr-Lagedienst mitteilt, sind es gewöhnlich am ersten Weihnachtsfeiertag bis zu diesem Zeitpunkt etwa 350 Einsätze.
     
26. Dezember

1962 Am Interzonen-Autobahn-Kontrollpunkt Babelsberg/Drewitz durchbrechen 8 Personen mit einem gepanzerten Fahrzeug die Grenzsperre nach West-Berlin.
     
27. Dezember

1922 Vom Flugplatz Staaken (Spandau) startet ein einmotoriger Eindecker der Deutschen Luft-Reederei (DLR) vom Typ »Dornier Komet II«, die D 223, zum ersten Flug einer deutschen Verkehrsmaschine nach England.
     
1933 Der Altertumsforscher Prof. Dr. Wilhelm Dörpfeld erhält anläßlich seines 80. Geburtstages vom Reichspräsidenten den Adlerschild des Reiches. Dörpfeld hat sich Verdienste bei der Erforschung antiker Baukunst und
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 12/1996
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