70 Novitäten | Patent |
PATENTSCHRIFT Nr. 84487 CARL GLADITZ IN SODEN B. SALMÜNSTER
Sammelmappe mit umbiegbaren Blechbändern Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Mai 1895 ab | ||||||
So manchen Tag saßen früher die
Staatsbediensteten mit Nadel und Zwirn im Büro.
Sie hefteten ihre Akten. Carl Gladitz, selbst Beamter im Rathaus Soden-Salmünster
(Hessen), befreite sie von der lästigen Suche nach
dem Nadelöhr. Er hatte eine epochale Idee und erfand den Schnellhefter. Zwei Jahre nach Erhalt des Patents wurde nämlich eine
Firma gegründet, die das folgende Patent benutzte:
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An einem als Umschlag dienenden Bogen A B aus starkem, aber schmiegsamem Stoff ist die Vorrichtung zum Aufreihen
der Schriftstücke angeordnet. Diese besteht aus einer Grundplatte a aus beliebigem Material, am besten Pappe, auf welcher Federn d und
c durch Umbiegen der Enden e und f so befestigt sind, dass die freien
Enden im rechten Winkel zum Deckel A oder B stehen.
Die einzulegenden Schriftstücke werden nun in folgender Weise befestigt. Nachdem die Schriftstücke in bekannter Weise gelocht sind, werden dieselben auf die Federn c und | ||||||
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d aufgereiht, die Deckleiste b über die
Federn geschoben und auf die Einlagen gepreßt. Nachdem man die Enden
c1 d1 der Federn umgebogen hat, schiebt man Schieber i
i1 darüber, so dass die Federn
vollständig festgeklemmt sind und ein etwaiges Lösen oder Lockern vollständig
ausgeschlossen ist. Schieber i und i1 umgreifen die
Deckleiste b (Fig. 2) und pressen die Federenden
c1 d1 fest auf dieselbe.
Ein Lösen zwecks Herausnehmen der Schriftstücke geschieht in umgekehrter Weise durch Zurückschieben der Schieber i i1 nach der Mitte zu und Abheben der Leiste nach Aufbiegen der Feder. PATENT-ANSPRUCH:
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 11/1996
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