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1984 Justizsprecher Volker Kähne gibt bekannt, daß der 82jährige Paul Reimers am Vortag in seinem Bremer Haus Selbstmord beging. Gegen ihn war als ehemaligen NS-Richter Anklage wegen Mordes in 62 Fällen und wegen versuchten Mordes in 35 Fällen erhoben worden.
     
7. November

1919 Der USPD-Vorsitzende Hugo Haase, der am 8. Oktober vor dem Reichstag Opfer eines Attentats geworden war, erliegt seinen schweren Verletzungen.
1925 Der Vorsitzende der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin gedenkt in der Sitzung der Gesellschaft des verstorbenen Botanikers und Geographen Georg Schweinfurth.
1925 In der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin spricht Albrecht Penck den Nachruf für Alfred Merz, den Direktor des Berliner Instituts und Museums für Meereskunde.
1984 Zwei Einakter von Albert Wendt, »Mein dicker Mantel« und »Prinzessin Zartfuß und die sieben Elefanten«, haben im Theater im 3. Stock in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (Mitte) Uraufführung. Regie führt Werner Tietze.
1902 Im »Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger« werden zum ersten Mal Beobachtungen bzw. Messungen aus den höheren Luftschichten auf Grund von Ballonbzw. Drachenmessungen veröffentlicht.
1933 Die erste »Kamera«, eine »Ausstellung für Fotografie, Druck und Reproduktion«, wird auf dem Messegelände am Kaiserdamm eröffnet.
1963 Gegen 4.00 Uhr morgens erschießen DDR-Grenzposten einen Flüchtling, der in der Nähe des Reichstages durch das eisige Wasser der Spree nach West-Berlin zu schwimmen versuchte. Vier Stunden später bergen Taucher der DDR den Leichnam.
     
5. November

1794 Johann Jacob Baeyer wird in Müggelheim bei Berlin geboren. Der Geodät übernimmt 1821 die Leitung des Berliner topographischen Büros und 1870 die Präsidentschaft des von ihm angeregten Geodätischen Instituts.
1923 Aufgehetzte Arbeitslose, vor allem Jugendliche, denen ihr Unterstützungsgeld nicht ausgezahlt werden konnte und die dem Gerücht, Juden hätten dieses aufgekauft, Glauben schenken, plündern jüdische Geschäfte und Wohnungen im Scheunenviertel.
1931 Der Magistrat von Berlin verfügt aus Geldmangel die Schließung von 23 Volksschulen.
1943 Bernhard Lichtenberg, Dompropst zu St. Hedwig, stirbt nach Gefängnishaft auf dem Transport zum Konzentrationslager Dachau in einem Krankenhaus in Hof.
1945 Auf dem Arbeitsamt sind 6 925 Friedrichshainer als arbeitslos registriert, davon 6 867 Frauen.
     
6. November

1886 Das neue Innungshaus der Berliner Schuhmacher-Innung wird feierlich eingeweiht. Es wurde anstelle des alten, vor 130 Jahren errichteten Innungshauses in der Fischerstraße 25 (Mitte) erbaut. Die Renaissancefassade macht einen »stattlichen Eindruck«.
1958 Das Abgeordnetenhaus paßt die von 1929 stammende »Bauordnung für die Stadt Berlin« den neuen technischen, architektonischen und städtebaulichen Erkenntnissen an.
1963 25 000 Gaslampen gibt es noch in Ost-Berlin. Sie werden von 89 Lampenputzern gepflegt.

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   113   Berlin-Kalender 1. November  Voriges BlattNächstes Blatt
8. November
1672 Der Rat der Residenzstadt Friedrichswerder gibt seinen Bürgern die vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm bestätigte Feuerordnung bekannt.
1886 Die Herbstausstellung der Gurlittschen Kunsthandlung wird eröffnet. Sie zeigt 92 Gemälde und 14 Bildhauerarbeiten. Auch Arnold Böcklins »Froschkönig« wird gezeigt, eine bemalte Büste, die »ihrer Sonderbarkeit wegen« ein »Streitobjekt der Besucher« ist.
1917 Die Gemeinde Tempelhof tritt der »Berliner Vorortgemeinschaft im Kreis Teltow« (BVG) bei, die eine Eingemeindung nach Berlin ablehnt.
1934 Die Reichsführung der SS verlegt ihren Sitz von München nach Berlin in das »Hotel Prinz Albrecht« in der Prinz-Albrecht-Straße 9, später auch 8.
1989 Nachdem einen Tag zuvor bereits der Ministerrat der DDR zurückgetreten war, erklärt nun auch das Politbüro der SED geschlossen seinen Rücktritt. Egon Krenz wird als Generalsekretär der SED bestätigt.

9. November

1540 Kurfürst Joachim II. Hektor verordnet, daß die Maurer von Berlin und Cölln eine abgeschlossene Zunft bilden sollen und kein fremder Maurer sie in beiden Städten und in den umliegenden Dörfern »in ihrer Nahrung« beeinträchtigen dürfe.
1763 Die türkische Gesandtschaft Achmet Effendis zieht in einem langen Zug durch die Bernauer Landwehr, das spätere »Neue Königstor«, in Berlin ein.
1824 König Friedrich Wilhelm III. heiratet in morganatischer Ehe die Gräfin Auguste von Harrach. Am selben Tag wird sie zur Fürstin von Liegnitz erhoben.
1916 Das erste in Staaken - vor den Toren Spandaus im sogenannten »Haveler Lug« - gebaute Luftschiff »LZ 75« verläßt die Nordhalle des Flugplatzes.
1918 Kaiser Wilhelm II. übergibt den Oberbefehl über die Armee an den Chef der Obersten Heeresleitung Hindenburg, dankt als Kaiser ab, hält aber an der Königskrone fest.
1923 Die erste deutsche Rundfunkreportage über den gescheiterten Hitler-Putsch in München gelangt per Telefon an den Rundfunksender in Berlin und wird direkt ausgestrahlt.
1992 Michail Gorbatschow, von 1990 bis 1991 Präsident der UdSSR, Ronald Reagan, von 1980 bis 1989 Präsident der USA, sowie Bundeskanzler Helmut Kohl werden gemeinsam für ihre Verdienste um Berlin Ehrenbürger der Stadt.
     
10. November

1779 Nachdem Johann Theodor Pyl in Schlesien als Feldarzt das Wohlwollen Friedrichs II. erworben hatte, erhält der Dreißigjährige aus des Königs Hand persönlich die Ernennung zum Stadtphysikus von Berlin und Rat im Collegium medicum.
1834 Die große Zierschale vor der Freitreppe zum Museum im Lustgarten wird aufgestellt und eingeweiht. Die monolithische Schale wurde aus einem Granit-Findling aus den Rauenschen Bergen bei Fürstenwalde durch den Berliner Bauunternehmer Cantian hergestellt.
1923 Die Schering AG erwirbt die Mehrheit des Aktienkapitals der Voigtländer & Sohn AG in Braunschweig und legt unter diesem Namen einen Zweigbetrieb in Spindlersfeld an.
1926 Die »Internationale Studiengesellschaft zur Erforschung der Arktis mit dem Luftschiff« hält ihre erste ordentliche Versammlung in Berlin ab. An drei Veranstaltungstagen werden wissenschaftliche Vorträge gehalten.

13. November
1779 Eine »Gesellschaft zur Versorgung wahrer Hausarmer mit Brennholz« wird in Berlin gegründet.
1904 Eine schwimmende Schifferkirche wird im Humboldthafen eingeweiht. Es handelt sich um ein zur Kirche ausgebautes Schiff, das bis 1944 in verschiedenen Häfen festmacht. Seit 1918 ist Pastor Friedrich Lindenmeyer der Schiffspfarrer.
1933 Der für die KPD illegal wirkende Schauspieler Hans Otto wird in einem Café am Victoriaplatz von der SA verhaftet.
1995 Dem ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Ernst Benda, wird im Centrum Judaicum in Würdigung »seiner Beschäftigung mit Problemen der deutsch-jüdischen Geschichte« die Moses-Mendelssohn-Medaille überreicht.
     
14. November

1504 Kurfürst Joachim I. Nestor und Markgraf Albrecht bestätigen die Anstellung des Meisters Markus als Weinhecker (Winzer) zu Cölln, dem zugleich die Sorge für den Ochsenstall übertragen wird.

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   115   Berlin-Kalender 1. November  Voriges BlattNächstes Blatt
16. November
1745 König Friedrich II. begibt sich in Begleitung des Prinzen von Preußen und des Prinzen Ferdinand zu seiner siegreichen Armee nach Schlesien und nimmt Beförderungen vor.
1872 Der Magistrat beantragt in der Stadtverordneten-Versammlung die Ausführung des Radial-Systems III der Kanalisation.
     Damit kann der Bau der Kanalisation beginnen.
1886 Die Armenlast Berlins steigt beträchtlich. Die Gesamtausgaben für das Armenwesen sind auf 8 108 611 Mark angewachsen, wovon 7 038 402 Mark durch Kommunalzuschuß gedeckt sind. Laufende Unterstützung im Monat erhalten 15 998 Personen und 7 355 Kinder.
1933 Der Faule See in Hohenschönhausen wird vom Berliner Polizeipräsidenten zum Naturschutzgebiet erklärt. Auf 120 000 Quadratmeter Fläche befinden sich wertvolle Tiere und Pflanzen, darunter Waldkauz, Waldohreule, Kuckuck und rotrückiger Würger.
1933 Mitarbeiter des Märkischen Museums entdecken auf einem Grundstück in Spandau zehn frühgermanische Gräber. Sechs in ihrer ursprünglichen Form noch gut erhaltene Urnen belegen, daß es vor 3 000 Jahren bereits Feuerbestattungen gab.
17. November
1691 Das Consistorium gibt eine »Verordnung von Trauungen und Leich-Begängnissen, zu welcher Zeit solche in den Residentzien vorzunehmen«, bekannt.
1806 Der Gouverneur von Berlin, der französische Brigadegeneral Clarke, läßt durch einen Schutzbrief »De part L'empereur« die Pfaueninsel (Wannsee) unter Schutz stellen.
1933 An der Musikwissenschaftlichen Fachschaft (Fakultät) der Berliner Universität wird ab sofort technische Musikübertragung gelehrt. Die künftigen Musikingenieure sollten bei Schallplatte, Tonfilm und Rundfunk eingesetzt werden.
1995 Die Senatsverwaltung für Inneres erläßt eine Weisung, keine Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen der Scientology Church oder ihr nahestehender Unternehmen zu unterhalten.
     
18. November

1866 Der Minister für Handel und Gewerbe ordnet den Abbruch der Tore der Stadtmauer an.
1880 Auf dem Terrain hinter der Städtischen Irren- und Idiotenanstalt zu Dalldorf wird eine nach Magistratsbeschluß errichtete Erziehungsanstalt für 100 geistig kranke Kinder eröffnet.
1880 Namhafte Wissenschaftler wie Virchow, Industrielle und Kaufleute verurteilen mit einem Artikel auf der ersten Seite der »Nationalzeitung« das Auftreten des antisemitischen Historikers Heinrich von Treitschke (»Die Juden sind unser Unglück«).
1990 Rund 1 500 Polizisten räumen die insgesamt 13 besetzten Häuser in der Mainzer Straße, wobei es zu schweren Auseinandersetzungen mit den Hausbesetzern kommt.
     
15. November

1910 Der Schriftsteller Wilhelm Raabe stirbt in Braunschweig.
1933 Berlin ist die heiratslustigste Stadt Deutschlands. Bis zum 15. November sind bei den 20 Bezirksämtern 10 251 Anträge auf Ehestandsdarlehen eingegangen. Davon wurden 4 927 genehmigt, 847 abgelehnt. Das Darlehen beträgt ca. 600 Mark.
1937 Der Ullstein-Verlag wird in »Deutscher Verlag« umbenannt.
1948 An der Freien Universität Berlin wird teilweise der Lehrbetrieb aufgenommen. Es beginnen die Vorlesungen der Philosophischen Fakultät.

1995 Die evangelische Studentengemeinde Ost feiert ihr 50jähriges Jubiläum. Am 18. November 1945 übernahm Pfarrer Eberhard Bethge, ein Freund und Schwager Dietrich Bonhoeffers, das Amt des ersten Studentenseelsorgers nach dem Krieg an der Humboldt-Universität.
     
19. November

1331 Der Rat zu Berlin gibt den Woll- und Leineweber-Knechten polizeiliche Vorschriften.
1775 Durch einen Verein von Privatpersonen wird in Berlin die erste freiwillige Sterbekasse zur Bestreitung von Beerdigungskosten eingerichtet. Bis Mitte Oktober 1777 werden noch zehn weitere derartige Sterbekassen in der Residenz gegründet.
1827 Ein Major von Oesfeld fordert in der »Vossischen Zeitung« die Besitzer von Heberbarometern auf, sich an vergleichenden Wetterbeobachtungen zu beteiligen.
1905 Zum ersten Mal werden zwei »Automobil-Omnibusse« mit je 34 Plätzen auf der Linie 4 (Hallesches Tor-Chausseestraße) entlang der Friedrichstaße eingesetzt. Die technische Ausrüstung kommt von der »Daimler-Motor-Gesellschaft« in Marienfelde.
1923 Im Erdgeschoß des Berliner Rathauses wird auf Veranlassung des Magistrats eine »städtische Goldankaufs- und Abschätzungsstelle« eröffnet. Durch die Inflation in Not geratene Bürger sollen hier im Gegensatz zu privaten Aufkäufern reell bedient werden.
     
20. November

1696 Es wird eine Verordnung erlassen, daß bei Hochzeiten von Bürgern der Residenzstädte Berlin und Cölln keine anderen Musikanten aufspielen sollen als die Stadt- und Kunstpfeifer, die bei geringer Besoldung auch die Turmwacht versehen.
1704 In einer Kabinettsorder bestimmt König Friedrich I., ein »neues Haus zu Schönhausen zu erbauen, auch den gegenwärtigen Gartten umb ein vieles vergrößern zu lassen ...«
1820 Eine Kabinettsorder gibt die Anweisung, alle »Behörden, Universitäten, Konsistorien und Schulen von gefährlichen Irrlehren, Verführern und Verführten« zu reinigen. Das Turnen wurde an allen Schulen und Universitäten gänzlich verboten.
1995 Der Patriarch Alexeij II., das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, trifft zu einem zweitägigen Besuch in der Stadt ein. Die Russisch-Orthodoxe Gemeinde in Berlin zählt über 6 000 Mitglieder.

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   117   Berlin-Kalender 1. November  Voriges BlattNächstes Blatt
1943 Alle noch im Jüdischen Krankenhaus befindlichen psychisch Kranken werden nach Theresienstadt deportiert. Die Psychiatrische Abteilung wird geschlossen.
1945 Der Magistrat erinnert in einer Mitteilung an die Abgabenzahlung für Dezember. Danach sind an die Stadtkasse zu zahlen: Hundesteuer, Getränkesteuer, Vergnügungssteuer, Schulgeld für Höhere und Mittelschulen, Säumniszuschläge.
1995 Der Portraitsaal des Pergamon-Museums wird vom Direktor der Antikensammlung, Wolf-Dieter Heilmeyer, eröffnet. Die Büsten von Caesar und Cleopatra sind erstmals gemeinsam zu besichtigen.
     
23. November

1708 Eine Judenkommission wird in Berlin eingerichtet, die bis 1750 die Angelegenheiten der Juden in Preußen regelt.
1885 Der Frauengroschenverein veranstaltet einen Wohltätigkeitsbasar.
1920 Auf einer Kundgebung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft im Plenarsaal des Reichstages sprechen Adolf Harnack über »Wissenschaft und Kultur« und Fritz Haber über »Wissenschaft und Wirtschaft«.
1921 Aufgrund einer Polizeiverordnung findet in Berlin eine allgemeine Rattenbekämpfung statt.
1946 Der erste Berliner Magistrat der Nachkriegszeit beendet mit einer Schlußsitzung seine Tätigkeit.
1983 Dem 79jährigen Friedrich Wegehaupt (CDU) wird die Urkunde über die Verleihung der Würde eines Stadtältesten überreicht, u. a. für sein fast zweieinhalb Jahrzehnte ehrenamtliches Wirken in Flüchtlings- und Lastenausgleichsangelegenheiten.
1995 Der restaurierte Repräsentantensaal der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße (Mitte) ist wieder öffentlich zugänglich. In dem Saal tagte früher das Gemeindeparlament.
1995 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen und die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Hanna-Renate Laurien, setzen mit ihren Unterschriften die neue Berliner Verfassung in Kraft.
     
24. November

1808 Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein, Erster Minister im preußischen Staat, wird zum zweiten Mal entlassen, nachdem er bereits im Januar 1807 in Ungnade gefallen war.


1810 In einer Schenkungsurkunde Friedrich Wilhelms III. wird das Palais des verstorbenen Prinzen Heinrich von Preußen, welches »von dem Opernplatz, dem Kupfergraben, der Letzten und der Stallstraße begrenzt wird«, der Berliner Universität übereignet.
1933 Von der Gestapo gefoltert und aus dem Fenster gestürzt, stirbt der Schauspieler Hans Otto in Berlin.
1958 Der sowjetische Staats- und Parteichef Nikita Chruschtschow verkündet, das »leidige Berlin-Problem« ein für allemal lösen zu wollen. Er gibt Amerikanern, Briten und Franzosen sechs Monate, um sich aus West-Berlin zurückzuziehen.
1983 In der Spandauer Zitadelle werden Ausgrabungsfunde der letzten Wochen gezeigt: Fundamentteile eines slawischen Baues (10./11. Jahrhundert), Reste eines Holzturmes aus askanischer Zeit und Steinfundamente der gotischen Befestigungsmauer (14. Jahrhundert).
     
25. November

1395 Die Räte zu Berlin und Cölln geloben Markgraf Wilhelm zu Meißen und Elisabeth, seiner Gemahlin, Gehorsam.


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   118   Berlin-Kalender 1. November  Voriges BlattNächstes Blatt
1922 Die Firmen Carl J. Busch & Co. m. b. H. und Schenker & Co. übergeben das erste Angebot zur Bewirtschaftung der Berliner Häfen. Von diesem Konsortium werden dem Magistrat ein sogenannter Mantelvertrag, Erbbau und Pachtvertrag unterbreitet.
     
28. November

1768 Carl Friedrich Späth - Sohn des Gärtnereibesitzers Carl Späth, der den gleichnamigen Gartenbaubetrieb von 1746 bis 1782 leitete - wird in Berlin geboren.
1918 Der Preußische Ministerpräsident und Innenminister Paul Hirsch berät mit Bürgermeistern von Städten des Zweckverbandes Groß-Berlin über eine kommunale Neugliederung der künftigen Stadtgemeinde Berlin.
1922 Für den Japanausschuß der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft werden Richtlinien für seine Tätigkeit aufgestellt. Dem Japanausschuß gehörten u. a. Fritz Hahn, Max Planck und Otto Hahn an.
1940 Unter der Schirmherrschaft der Reichspropagandaleitung der NSDAP wird der antisemitische NS-Propagandafilm »Der ewige Jude« in einer »Festaufführung« im Ufa-Palast am Zoo vorgeführt.
1806 Kaiser Napoleon I. verläßt um drei Uhr früh die preußische Hauptstadt.
1885 Der neuernannte Kommandant von Berlin, Generalmajor Derenthall, wird vom Kaiser empfangen.
1913 Der Bildhauer Ignatius Taschner stirbt. Er schuf die Modelle zu den Märchengruppen, Fröschen und Schildkröten am Beckenrand des Märchenbrunnens im Friedrichshain.
1945 Im Saalbau des »Praters« in der Kastanienallee (Prenzlauer Berg) tagt die Berliner SPD erstmals wieder nach 1933 auf einer Bezirkskonferenz.
1995 Der Schauspieler Erich Schellow stirbt im Alter von 80 Jahren in Berlin. Er war einer der bedeutendsten Charakterdarsteller des deutschsprachigen Theaters und spielte jahrzehntelang an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlins.
     
26. November

1932 Die Zeitung der KPD »Rote Fahne« wird zum 50. Male verboten.
1963 Das fertiggestellte Heizkraftwerk Rudow wird mit einer installierten Leistung von 75 000 Kilowatt in Betrieb genommen. Damit verfügen die Westberliner Kraftwerke zusammen über eine Kapazität von mehr als einer Million Kilowatt.
1987 Heinz Galinski, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und des Zentralrates der Juden in Deutschland, wird in West-Berlin zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1995 Die Delegierten der 16 jüdischen Landesverbände entscheiden auf ihrer Jahrestagung, den Sitz des Zentralrates der Juden zum 1. Januar 1996 von Bonn nach Berlin zu verlegen.
     
27. November

1708 Sophie Luise, Herzogin von Mecklenburg-Schwerin, die dritte Frau König Friedrichs I., zieht in Berlin ein. Die Straßen vom Königstor bis zum Schloß sind im doppelten Spalier besetzt.
1775 Die Berliner Eisenwarengroßhandlung »Jacob Ravené« wird in der Stralauer Straße 28 gegründet. Der aus einer Hugenottenfamilie stammende Jacob Ravené wird am selben Tag zugleich Bürger von Berlin und Mitglied der Französischen Kolonie.
1886 Ein Patentgesuch besonderer Art wird dem Patentamt vorgelegt. Es verspricht die »Verbrennung der Leichen im oder am Himmel, indem die Leichen durch Luftballons gehoben und in den Lüften durch Elektrizität verbrannt werden sollen«.

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   119   Berlin-Kalender 1. November  Voriges BlattNächstes Blatt
29. November
1888 Max Planck wird zum außerordentlichen Professor für theoretische Physik an die Berliner Universität berufen.
1890 Im preußischen Abgeordnetenhaus wird eine Interpellation beraten, welche Schritte die Staatsregierung zur Förderung und Nutzbarmachung der Kochschen Entdeckung, dem Tuberkulin, zu unternehmen gedenke.
1917 Der Reichskanzler Graf von Hertling gibt in der Sitzung des Reichstages bekannt, daß der russische Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Trotzki und der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare Lenin zu Friedensverhandlungen bereit sind.
1919 Das »Große Schauspielhaus« an der Weidendammer Brücke beginnt den Spielbetrieb mit der »Orestie« von Aischylos in der Bearbeitung von Carl Vollmoeller, der Musik von Einar Nilson und der Regie Max Reinhardts.
1995 Die neue Verfassung von Berlin tritt in Kraft.

30. November

1641 Die neue Bauordnung der Stadt Berlin bestimmt, »daß die kleine Gasse am Molkenmarkte nicht ferner mit Schweineställen verbauet werden solle«.
1741 In einer Kabinettsorder gibt König Friedrich II. dem Landjägermeister Graf von Schwerin Anweisungen zur Umwandlung des Tiergartens in eine Schmuckanlage.
1741 Auf den Peterturm (Turm der Petrikirche) wird eine 20 Zentner schwere Glocke gebracht. Sie wurde aus dem Erz der Glocke gegossen, die beim Brand des Turmes am 28. Mai 1730 zerschmolzen war.
1753 Der stets streitbare kurbrandenburgische Comitialgesandte Adam Heinrich von Pollmann, der Preußen seit 1736 für ein Gehalt von nur 1 200 Talern auf dem schwierigen Posten am Reichstage vertreten hatte, stirbt in Regensburg.
1945 Der Alliierte Kontrollrat genehmigt die Bildung von Luftkorridoren zwischen Berlin-Hamburg, Berlin-Bückeburg und Berlin-Frankfurt am Main.
1964 Das DDR-Verkehrsministerium gibt bekannt, daß am 1. Dezember 1964 alle in West-Berlin beschäftigten und wohnenden Bediensteten der Reichsbahn Löhne und Gehälter voll in DM (West-Mark) erhalten.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 11/1996
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