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PATENTSCHRIFT Nr. 104836

GUSTAV KROCKER IN OHLIGS

Schnurrbartpresse

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Juli 1898 ab.

Bei jedem Bewerbungstraining wird einem heute beigebracht, wie wichtig das Outfit ist. Dazu gehören nicht nur Kleidung und Frisur. Was bei den Damen die Schminke bewirkt, kann bei den Herren der Bart sein. Wie man mit Scharnieren und Haken dem Widerborstigen beikommen könnte, zeigt die folgende Erfindung.
     Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Verbesserung der Schnurrbartbinden, bei welchen in bekannter Weise Kämme d von unten in den Bart geschoben werden, welche mit Klappen b versehen sind, die über die Kämme geschoben werden, so dass durch Schliessen der Klappen der Bart zwischen den Kämmen und Klappen gepresst wird. Die Kämme d sind mit den Klappen b durch Scharniere c drehbar
verbunden. Das Neue der Vorrichtung besteht darin, dass die Klappen mit Verlängerungen versehen sind, welche auch beweglich sein können.
     Die beweglichen Verlängerungen sind durch Anordnung schuppenartiger Glieder gebildet, welche um fest angezogene Niete drehbar sind. Die Glieder können eine etwas gewölbte Form erhalten, damit sie federn und infolge der Federkraft ihre Stellung besser behalten.
     Bei der gezeichneten Ausführungsform lassen sich die Verlängerungen auch vor- und zurückstellen (s. Fig. 4). Dieselben sind um Scharniere s drehbar angebracht (s. Fig. 2 und 5). Damit die Drehung der Verlängerungen um die Scharniere erschwert oder damit diese festgestellt werden können,

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ist durch dieselben ein Schraubenbolzen als Scharnierbolzen geführt, welcher beliebig angezogen werden kann. Durch die Verlängerungen soll den Schnurrbartenden jede beliebige Richtung nach vorn bezw. nach oben gegeben werden können (Fig. 5). Die Kämme d für die beiden Barthälften können vollständig getrennt oder beliebig verbunden sein. Dieselben könnten aber auch aus einem Stück bestehen. Auf den Verlängerungen des Kammes können kleine Stifte oder Haken angebracht werden, durch welche die Haare gehalten werden. Die Verlängerungen und die Klappen können gitter- oder siebartig sein, damit ein schnelles Trocknen des Haares herbeigeführt und die dem Barte gegebene Form in kurzer Zeit gesichert wird. Werden, wie das vortheilhaft geschieht, die Klappen und Verlängerungen aus Drahtgewebe hergestellt, so ist die Vorrichtung sehr leicht und ein Herausfallen derselben wird infolge dessen verhindert, und zwar um so mehr noch, wenn die Kämme eng gezahnt werden.

PATENT-ANSPRUCH:
Eine Schnurrbartpresse, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappen (b) mit Verlängerungen versehen sind, welche schuppenartig angeordnet und um Scharniere (s) drehbar sind, zum Zwecke, den Verlängerungen eine der gewünschten Form der Schnurrbartenden entsprechende Stellung geben zu können.


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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 9/1996
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