109   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. Juni
1441 Kurfürst Friedrich 11. erläßt einen Lehnbrief für die Helmbrecht, Bürger zu Spandau, über Besitzungen zu Iloppenrade, Schorin, Marwitz und Durotz.
1766 Der Schweizer Mathematiker Leonhard Euler verfällt mit seiner 18köpfigen Familie Berlin, um nach Petersburg zurückzukehren.
1851 Es wird festgelegt, daß die städtische Straßenreinigung durch 360 Spritzenmänner der Feuerwehr vorgenommen wird. Diese Regelung blieb bis 1875 in Kraft.
1892 Die Pferde­Eisenbahn der Gemeinde Niederschönhausen wird von der »Groß Berliner Pferde-Eisenbahn Aktien-­Gesellschaft« übernommen.
1954 Der Sender Freies Berlin (SFB) nimmt seinen Sendebetrieb auf.
1993 Die Tageszeitung »Die Welt« erscheint zum erstenmal in Berlin, nachdem die Zentralredaktion von Bonn nach Berlin verlegt wurde.

2. Juni
1284 Die Privilegien der Schusterzunft werden von den Ratsmännern Nicolaus von Lecen (Litzen), Johannes von Blankenfelde und Nicolaus von Botsow bestätigt.


1662 Kurfürst Friedrich Wilhelm, selbst der reformierten Glaubensrichtung angehörend, erläßt ein Edikt, in dem er lutherische und reformierte Christen zu gegenseitiger Toleranz auffordert.
1809 Ein heftiger Hagelschlag zerstört eine Vielzahl von Pflanzen des Königlich Botanischen Gartens in Schöneberg, und richtet selbst in den Gewächshäusern größte Verwüstungen an.
1967 Bei Demonstrationen gegen den Besuch des iranischen Schahs Mohammed Reza Pahlewi wird an der Deutschen Oper in der Bismarckstraße (Charlottenburg) der Student Benno Ohnesorg von Polizeiobermeister Kurras erschossen.

3. Juni
1409 Markgraf Jobst benachrichtigt die Ratsherren zu Berlin, daß der Herzog von Wolgast in das Land eindringt; sie sollen Maßnahmen zu dessen Schutz ergreifen.
1740 In Berlin werden die Königlichen Getreidemagazine geöffnet, um den durch den katastrophalen Winter 1739/40 eingetretenen Brot- und Fleischmangel und der damit verbundenen Teuerung zu begegnen.


1880 Der Physiker und Industrielle Werner Siemens wird »Geheimer Regierungsrat«.
1965 Der Physiko-Chemiker Max Volmer stirbt in Potsdam.

4. Juni
1388 König Sigismund befiehlt den Ständen des Havellandes und Glins, darunter Spandau, dem Markgrafen Jobst und Procop von Mähren zu huldigen.
1482 Markgraf Johann verleiht seinem Hofrichter in Berlin, Peter Barckow, ein Burglehen.
1834 Der Botaniker Paul Friedrich August Ascherson wird in Berlin geboren.
1881 Die Pferdebahn Tegeler Chaussee-Tegel hat Betriebseröffnung.
1927 Eine Polizeiverordnung legt Anforderungen an Bauten zur Unterbringung von Kraftfahrzeugen fest.
1958 Der Oskar-Platz (Wedding) wird zu Ehren der lange Zeit amtierenden Oberbürgermeisterin in Louise-Schroeder-Platz umbenannt.
1963 Der neue amerikanische Botschafter George McGhee stattet Berlin seinen ersten offiziellen Besuch ab. Er trifft den Regierenden Bürgermeister Willy Brandt im Schöneberger Rathaus und trägt sich ins Goldene Buch ein.

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   110   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
5. Juni
1391 Markgraf Jobst von Mähren stimmt dem Erwerb der Gerichtsbarkeit durch die Stadt Berlin zu.
1760 Der Gärtnereibesitzer Carl Späth übernimmt für die Vergrößerung seiner Gärtnerei, des späteren gleichnamigen Gartenbaubetriebes, ein Grundstück an der damals noch völlig unbebauten Köpenicker Straße (Nähe Oberbaum, Kreuzberg).
1815 Die »Gesellschaft für deutsche Sprache« wird in Berlin gegründet.
1823 Eine königliche Kabinettsorder verfügt, daß die Ständeversammlung der Mark Brandenburg und der Markgrafschaft Nieder-Lausitz alle zwei Jahre im Landschaftshause, Spandauer Straße Nr. 59, tagen soll.
1892 Die Spandauer Straßenbahn hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führt von der Neuen Brücke zum Fehrbelliner Tor.
1945 Berlin wird Sitz des Alliierten Kontrollrates über Deutschland.
6. Juni
1795 In einer Denkschrift schlägt der Generalarzt Johann Goercke die Gründung einer Ausbildungsstätte für Militärärzte vor, um der Vergrößerung des Heeres Rechnung zu tragen.
1833 Das »Elysium«, ein beliebtes Vergnügungs-Etablissement in der Berliner Tiergartenstraße Nr. 35 und 36, geht nach einem Feuerwerk in Flammen auf.
1845 Ludwik Erk, Musikschriftsteller und Professor am Berliner Lehrerseminar, gründet den Erkschen Männer-Gesangverein.
1933 Das Amtsblatt der Stadt Berlin wird statt in lateinischen Buchstaben wieder in deutscher Frakturschrift gedruckt. Auch hier zeige sich die »Überlegenheit der deutschen Schrift über die lateinische Antiqua«, schrieb »Der Angriff«.
1954 Die Pan American Airways (PAA) beginnt mit Direktflügen von New York nach Berlin (Tempelhof).
1990 Im Stadtbezirk Marzahn wird die einstige RAF-Terroristin Susanne Albrecht festgenommen.
1993 Der Berliner Dom am Lustgarten (Mitte) wird nach 18jähriger Wiederaufbauzeit mit einem Festgottesdienst eingeweiht.
7. Juni
1440 Bischof Stephan von Brandenburg erteilt seine Genehmigung zu einer Stiftung Johanns von Beeren aus Teltow in der Petri-Kirche zu Cölln.
1846 Die Bauarbeiten zur Anlage des Friedrichshains nach Plänen von Gustav Meyer beginnen unter der Leitung des Stadtgärtners von Berlin, Adolf Patzig.
1868 Der Berliner Segler-Club veranstaltet eine Regatta mit 32 Teilnehmern, die zum Modell des modernen Regattasports wird.
1886 In der Zentralmarkthalle am Alexanderplatz werden erstmalig lebende Hummer, lebende Hühner, lebende Flußfische, unter ihnen drei Riesenwelse, angeboten.
1947 Die »Deutsche Buchausstellung Berlin 1947« wird im Charlottenburger Schloß eröffnet.
1983 Der Strafsenat 1 a des Ostberliner Stadtgerichts verurteilt den ehemaligen SS-Obersturmführer Heinz Barth wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslänglichem Freiheitsentzug.
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   111   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
8. Juni
1476 Kurfürst Albrecht Achilles legt für die Prozessionen zum Fronleichnam eine Reihenfolge fest, die mit den Schülern der Marienkirche beginnt und mit der Priesterschaft des Stifts zu Cölln endet.
1656 Den Tuchmachern in den Residenzstädten wird das Privileg zugestanden, »mit frembden Tüchern zu handeln«.
1852 Krolls Etablissement am Rande des Tiergartens, das 1851 völlig abgebrannt war, wird nach dem Wiederaufbau durch Eduard Titz erneut eröffnet.
1865 Rudolf Virchow lehnt die Duellforderung des Ministerpräsidenten von Bismarck im Ergebnis einer scharfen Auseinandersetzung am 2. Juni im Preußischen Landtag aus prinzipiellen Gründen ab. Daraufhin verfolgt ihn eine Flut von Schmähungen als Feigling.
1939 In Berlin beginnt eine achttägige Tagung der Kommission für Flugmeteorologie der Internationalen Meteorologischen Organisation.
1950 Der Magistrat verkündet die Hauptsatzung für die Verwaltung von Ostberlin. Darin sind die Strukturen, Verantwortlichkeiten und Unterstellungsverhältnisse der Stadtbehörden und der Bezirksämter festgelegt.
1993 Der Berliner Senat beschließt die Rückbenennung der Otto-Grotewohl-­Straße (Mitte) in Wilhelmstraße.
9. Juni
1399 In Brandenburg schließen 16 mittelmärkische Städte auf Initiative von Berlin, Frankfurt/ Oder und Brandenburg ein erneutes Bündnis zur gemeinsamen Verteidigung des Besitzstandes der Städte und zur Bekämpfung des Raubrittertums.
1890 Die Stadt Berlin übergibt den Neubau des städtischen Krankenhauses am Urban mit einer Kapazität von 500 Betten an die Krankenhausverwaltung.

10. Juni
1672 Der erste selbständige Gottesdienst der französischen Kolonie mit dem Prediger David Fornerod gilt als Gründungstag der Französischen Gemeinde.
1886 Auf dem Vorbau der Nationalgalerie findet die Enthüllung der Reiterstatue Friedrich Wilhelms IV. statt.
1888 Im Lustgarten (Mitte) wird ein großer Radfahrer-Korso eröffnet. Zwei- und Dreiradfahrer und -fahrerinnen begeistern mit ihrem Können Hunderte Zuschauer.
1945 Der Befehl Nr. 2 der sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) gestattet auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone die Bildung und Tätigkeit antifaschistisch-­demokratischer Parteien und Organisationen.


1956 In der Wuhlheide wird eine sieben Kilometer lange Kindereisenbahn eröffnet.
1993 Im einstigen Berliner Zeitungsviertel zwischen Schützen- und Zimmerstraße (Mitte) wird der Grundstein für ein neues Medienzentrum gelegt.

11. Juni
1739 Mittels Kabinettsorder über die »Separirung der Charitékasse« wird die Bedeutung der Heil- und Lehranstalt als selbständige Stiftung mit Vermögensfähigkeit durch Friedrich Wilhelm 1. hervorgehoben.
1886 Die Milchhändlerin Frau Meilbronn wird zu einer Geldstrafe von zehn Mark verurteilt. Sie hatte abgerahmte Milch als Vollmilch zum Verkauf gebracht.
1888 Bruno Krüger, Buchhalter der städtischen Werke, meldet sich krank und taucht unter. Es war zuvor bekannt geworden, daß er amtliche Gelder in Höhe von 50 000 Mark veruntreut hatte.
1926 Mit dem weiteren Ausbau des Messegeländes an der Masurenallee in Charlottenburg wird begonnen.
1945 Der Magistrat erläßt »Vorläufige Richtlinien für die Wiedereröffnung des Schulwesens«. Vorerst wird Unterricht nur in Lesen, Schreiben und Rechnen erteilt.

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   112   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
12. Juni
1686 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein »Patent wegen der Zuckersiederei in Berlin«.
1897 Während einer Luftschiffprobefahrt mit einem Benzinmotor kommt es über dem Tempelhofer Feld zu einem tragischen Unglück, bei dem der Luftschiffer Hermann Wölfert und sein Mechaniker tödlich verunglücken.
1902 Der Frauenhilfsverein für Kinderheilstätten veranstaltet ein Gartenfest im Park des Reichskanzlerpalais, den die Gräfin von Bülow zur Verfügung gestellt hat.
1938 Die neuerrichtete Kathedrale der russisch-orthodoxen Kirche in Wilmersdorf wird geweiht.
1945 Stadtrat Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch leitet Maßnahmen zur Bekämpfung der aufkommenden Ruhrepidemie ein, die in der Woche vom 1. bis 7. Juni zu 285 Todesfällen und insgesamt zu 2 380 Neuerkrankungen geführt hat.

13. Juni
1370 Die Ratsleute der Städte Berlin und Cölln erlassen eine Verordnung über die Besteuerung, das Bierbrauen und den Ausschank des Bieres. Für die Erlangung des Bürgerrechts waren nach dieser Verordnung zehn Schillinge zu zahlen.


1742 Baron von Knobelsdorff übergibt im Namen des Königs, Friedrichs II., der Königinmutter den Schlüssel für das Lustschloß Monbijou. Im Auftrag des Königs baute er an das Schloß einen neuen, nun fertiggestellten Flügel an.
1747 Der Grundstein für die katholische St.-Hedwigs-Kirche wird gelegt.
1878 Der Berliner Kongreß - die Versammlung der führenden Staatsmänner der europäischen Großmächte, die die endgültigen Friedensbedingungen nach dem Russisch-Türkischen Krieg festsetzt - wird eröffnet.
1885 Die Pferde-Eisenbahn der Gemeinde Rixdorf (das spätere Neukölln) hat Betriebseröffnung. Die erste Strecke führt vom Rollkrug in Rixdorf zur Knesebeckstraße.
1919 Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird die am 15. Januar ermordete Rosa Luxemburg - ihre Leiche war erst am 31. Mai im Landwehrkanal gefunden worden - beigesetzt.
1929 Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt, eine größere Zahl von Grundstücken für die planmäßige Bebauung oder die Neuanlage von Straßen aufzukaufen, z. B. an der Rixdorfer Straße, an der Heerstraße und in der Gemarkung Ruhlsdorf.

1947 Der Magistrat weist an, daß Weißbrot weiterhin nur auf amtsärztliches Attest auszugeben ist, da der Bedarf Berlins an Weizen nur zu zehn Prozent gedeckt werden kann.

14. Juni
1659 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein an den Statthalter und die Geheimen Räte zu Cölln an der Spree gerichtetes Reskript (Verfügung), demzufolge die neue Kammergerichtsordnung ausgesetzt wird.
1698 Kurfürst Friedrich III. gibt mit Patent bekannt, daß die Schlächter ihr Fleisch nach Entrichtung einer Akzise in den Residenzstädten zum Verkauf anbieten können.
1838 Den Aktionären der Berlin-Sächsischen-Eisenbahn-Gesellschaft wird der Plan für eine Eisenbahnlinie von Berlin nach Köthen vorgelegt.
1886 Der Personenverkehr auf der Berliner Stadt- und Ringbahn ist am zweiten Pfingstfeiertag der bisher stärkste seit dem Bestehen der Bahn. Es werden an diesem Tag insgesamt 210 787 Fahrkarten verkauft.
1974 In der Archenhold-Sternwarte in Berlin findet ein Kolloquium über »Geschichte und Popularisierung der Astronomie« statt.

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   113   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
15. Juni
1805 Durch ein »Börsenreglement« wird verordnet, daß die Schiffer und Fuhrleute ihre Ankunft und Abreise auf der Börse anzuzeigen haben.
1888 Es beginnt eine sechswöchige Landestrauer zu Ehren des verstorbenen Kaisers Friedrich III.
1895 Eine Löwengruppe, von Albert Wolff modelliert und in Lauchhammer in Bronze gegossen, wird vor dem Kriminalgericht in Moabit aufgestellt.
1898 Der Technischen Hochschule in Charlottenburg wird Sitz und Stimme im Herrenhaus verliehen. Zum Vertreter der Hochschule ernennt der Kaiser Prof. Adolf Slaby auf Lebenszeit.
1945 Der Zentralausschuß der SPD konstituiert sich in Berlin.
1947 Das Radrennen »Rund um Berlin« findet erstmals nach dem Krieg wieder statt.
1953 Auf den Baustellen im Krankenhausneubau in Friedrichshain, im Gebäude der VP-Inspektion Friedrichshain und in einem Block der Stalinallee wird die Arbeit niedergelegt. Die Bauarbeiter fordern die sofortige Zurücknahme der Normenerhöhungen.

1957 Nachdem der Versuchsbetrieb des Fernsehzentrums Berlin-Adlershof erfolgreich beendet ist, produziert der Deutsche Fernsehfunk (DFF) in seinen Adlershofer Studios offiziell sein Programm, das im Stadtzentrum ausgestrahlt wird.
1982 In Spandau, das mit einem »Havelfest« seinen 750. Geburtstag feiert, gibt es ein Feuerwerk, das von etwa 100 000 Besuchern bewundert wird.

16. Juni
1886 Die erste städtische Desinfektionsanstalt wird in der Reichenbergstraße 66 (Kreuzberg) von den städtischen Behörden und Vertretern der Polizei besichtigt.
1888 In der Zentralmarkthalle am Alexanderplatz (Mitte) beschlagnahmt die Sanitätspolizei eine ganze Wagenladung Kirschen. Die teils unreifen und verdorbenen Kirschen waren aus Italien eingeführt worden.
1892 Der Nordbahnhof wird für den Vorortverkehr in Betrieb genommen.
1944 Bei einem Bombenangriff wird die historisch wertvolle Nikolaikirche (Mitte) getroffen. Die neogotischen Zwillingstürme brennen nieder.


1945 Der erste sowjetische Militärkommandant von Berlin, Generaloberst Nikolai E. Bersarin, verunglückt bei einem Motorradunfall an der Kreuzung Alt-Friedrichsfelde/Schloßstraße tödlich.
1984 Joachim Kardinal Meisner weiht das Karmeliterinnen-Kloster nahe der Gedenkkirche Maria Regina Martyrium.

17. Juni
1765 Die Königlich Preußische Bank wird gegründet.
1846 Im Eichbusch, auch Schlesischer Busch genannt, wird ein Turnplatz eröffnet, da nach dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV. das Turnen in Preußen wieder erlaubt worden war.
1919 Der Preußische Innenminister legt den Entwurf eines Gesetzes zur Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin allen für die Eingemeindung vorgesehenen Kommunen sowie den Behörden der betroffenen Kreise und der Provinz Brandenburg zur Meinungsäußerung vor.
1945 Das Kommando der sowjetischen Armee übergibt Verwaltung und Redaktion der »Berliner Zeitung« an den Magistrat der Stadt Berlin.

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   114   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1952 Für den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Gebäudes der Deutschen Staatsoper Unter den Linden wird der Grundstein gelegt.
1953 Bei einer Kundgebung auf dem Marx-Engels-Platz (Schloßplatz) werden der Rücktritt der Regierung und freie Wahlen gefordert.
1953 Der sowjetische Stadtkommandant, Generalmajor Dibrowa, erteilt den Einsatzbefehl an die ihm unterstellten Truppen. Panzer und Schützenpanzerwagen fahren zum Brandenburger Tor, in die Leipziger Straße und zum Potsdamer Platz. Über Rundfunk und Lautsprecher wird der Ausnahmezustand verkündet, der in Berlin bis zum 11. Juli 1953 gilt.

18. Juni
1675 Durch den Sieg der brandenburgischen Armee über die Schweden bei Fehrbellin wird die Gefahr einer Belagerung der Spreestädte beseitigt.
1686 Kurfürst Friedrich Wilhelm weist die Kaufleute und Krämer in den Residenzstädten Berlin, Cölln und Friedrichswerder sowie in Frankfurt/Oder an, nur noch Gaze-Stoffe aus der Gaze-Manufaktur zu Cölln zu beziehen und zu verkaufen.


1872 Eine siebenköpfige Familie wird von einem Schutzmann vom Polizeipräsidium zum Arbeitshaus gebracht. Sie war auf der Durchreise von Oberschlesien nach Hamburg und wollte sich unterwegs das Überfahrtsgeld nach Amerika erbetteln.
1933 In Tempelhof findet eine große Flugschau statt, bei der auch Segelflug, Schleppflug und eine Luftstafette neuer Maschinen vorgeführt werden. Als Höhepunkt landet das Zeppelin-Luftschiff, das aus Südamerika kommt.
1957 Der Senat legt fest, daß künftig Bewohner von Ostberlin Eintrittskarten für Theater und Konzerte gegen Ostmark im Verhältnis 1:1 erwerben können.
1959 Das Schloß Bellevue im Tiergarten wird nach seiner Restaurierung als Amtssitz des Bundespräsidenten in Berlin seiner Bestimmung übergeben.

19. Juni
1700 Während einer Audienz bei Kurfürst Friedrich III. in Schönhausen wird der Gelehrte Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz mit der Abfassung der Stiftungsurkunde für die Akademie der Wissenschaften betraut und zu deren Präsidenten ernannt.


1940 Die Mittwochs-Gesellschaft feiert ihre 1 000. Sitzung. Die festliche Sitzung wurde von Hans Lietzmann, dem Koadjutor der Gesellschaft, vorbereitet und findet in Schloß Brüningslinden bei Kladow statt. Den Festvortrag hält Hermann Oncken.
1945 Das Zentralkomitee der KPD und der Zentralausschuß der SPD schließen in Berlin ein Aktionsabkommen. Sie bilden einen gemeinsamen Arbeitsausschuß aus je fünf Vertretern beider Parteiführungen.
1945 Der Magistrat gibt die ersten Briefmarken nach dem Kriege aus. Ihr Motiv ist der Berliner Bär.
1957 Auf einer 20 Hektar großen Kiefernschonung im Grunewald kommt es infolge extrem hoher Temperaturen zum größten Berliner Waldbrand seit Kriegsende.
1984 Das beliebte Ausflugslokal Blockhaus Nikolskoe wird durch vorsätzliche Brandstiftung stark zerstört. Ein 38jähriger Angestellter, der zur Tatzeit in den frühen Morgenstunden in seinem Giebelzimmer schläft, kann sich nicht mehr retten und erstickt.
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   115   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
20. Juni
1319 Markgraf Waldemar sichert den Bürgern der Stadt Spandau den ausschließlichen Gerichtsstand vor den Stadtschulzen zu.
1426 Markgraf Johann verpfändet Stadt und Schloß Köpenick an Hans von Uchtenhagen.
1626 Der Hof-Wein-Visierer (Eichmeister) Christian Müller veröffentlicht die »Brot und Semmel-Rechnung, wie die Bäcker beider Kurf. Brandenburg. Residenzstädte Berlin und Cölln das Brot und die Semmeln backen, auf jetziger gangbarer Münze ... ausgerechnet«.
1886 Die exotische Karawane der Natal-Zulu tritt zum ersten Male im »Neuen 1. Hofjäger« auf .
1946 Das Landesgesundheitsamt des Berliner Magistrats teilt mit, daß zum Kauf einer Eisenbahnfahrkarte keine Bescheinigung über eine erfolgte Entlausung mehr notwendig ist.
1949 Etwa 700 Angehörige freier Berufe, Gewerbetreibende, Künstler, Schriftsteller und Geschäftsleute, die in Westberlin wohnen, aber nur Ostgeld einnehmen, gründen im Eichgarten (Steglitz) eine »Notgemeinschaft der Währungsgeschädigten«.
21. Juni
1361 Markgraf Ludwig der Römer befreit das vom Kloster Spandau gekaufte Dorf Tegel mit Zubehör von der Lehnsverbindlichkeit und allen Lasten und Abgaben.
1675 Zur Feier des Sieges über die Schweden werden an diesem Tag und am 8. Juli in der Residenz Freudenfeste mit großem Feuerwerk veranstaltet.
1719 Friedrich Wilhelm 1. fordert in einem Edikt »alle Unterthanen« auf, als Windschutz Rüstern, Linden, Weiden, Espen und anderes nutzbares Holz zu pflanzen.
1785 Der preußische Prinz Ferdinand verkauft Schloß Friedrichsfelde für 16 000 Taler in Gold an den Reichsgrafen von Medem, der es noch im gleichen Jahr seinem Schwiegersohn, dem Herzog Biron von Kurland, übergibt.
1821 Zum Sommeranfang wird in Berlin Schneefall beobachtet.
1888 Die Carl Hagenbecksche Tierschau zeigt in der Charlottenburger »Flora« eine Novität. Innerhalb der großen zoologischeu Ausstellung wird ein Ziegenbock mit einem phänomenalen Hörnerpaar vorgeführt.
1929 Am Hermannplatz in Berlin-Kreuzberg wird das Warenhaus »Karstadt« eröffnet. Es ist das erste Berliner Warenhaus, das einen direkten Zugang von der U-Bahn aus hat.

1945 Die westlichen Außenbezirke Zehlendorf, Wilmersdorf, Steglitz, Charlottenburg und Friedenau bilden einen »Zweckverband Berlin-West«, um bauliche, wirtschaftliche, ernährungswirtschaftliche und bildungsmäßige Aufgaben einheitlich planen zu können.
1946 Nach einem Befehl der sowjetischen Zentralkommandantur dürfen die Brauereien im sowjetischen Sektor Berlins kein Bier mehr in die Sektoren der drei westlichen Besatzungsmächte liefern.
1953 Im Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft, das zum erstenmal nach dem Krieg wieder im Berliner Olympiastadion stattfindet, besiegt der 1. FC Kaiserslautern den VfB Stuttgart mit 4:1 Toren.
1963 Der DDR-Ministerrat erläßt mit sofortiger Wirkung die »Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze zwischen der DDR und West-Berlin«, die die Einrichtung einer 500 Meter breiten Sperrzone in Potsdam und einer 100 Meter breiten Sperrzone in Ostberlin vorsieht.
1993 Der Berliner Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen kündigt einschneidende finanzielle Einsparungen in den Bereichen Kultur und Wissenschaft an.
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   116   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
22. Juni
1819 Der Naturforscher und Dichter Adelbert von Chamisso wird mit einem jährlichen Gehalt von 600 Talern und freier Amtswohnung als zweiter Kustos und Assistent am Botanischen Garten eingestellt.
1852 In dem neuerbauten Haus für Wasserpflanzen im Botanischen Garten blüht die Victoria regia zum erstenmal.
1920 Der Pferdeomnibusverkehr wird auf den Nachtverkehr beschränkt.
1927 Die Berliner Droschkenordnung bestimmt, daß keine Konzession für Pferdedroschken mehr erteilt wird. Damit endet die 1793 begonnene Ära des Fiaker-Fuhrwesens in Berlin.
1933 Im preußischen Finanzministerium beginnen Verhandlungen, wie die kurzfristigen Schulden Berlins in eine langfristige Schuld umgewandelt werden können.
1948 In der sowjetischen Besatzungszone und Berlin wird durch Befehl Nr. 111 der sowjetischen Militäradministration (SMA) eine Geldreform angeordnet.
1953 Auf Beschluß des Senats von Berlin wird der Straßenzug beiderseits des Charlottenburger Tores, Berliner Straße-Charlottenburger Chaussee, in Straße des 17. Juni umbenannt.

1963 Im Köpenicker Schloß öffnen sich die Türen von zehn kunstvoll restaurierten Räumen, in denen erstmalig nach dem Krieg das Berliner Kunstgewerbe-Museum in einer größeren Ausstellung einen Teil seiner wertvollen Schätze zeigt.
1987 Im Palasthotel (Mitte) beginnt eine internationale Konferenz der UNESCO zum Thema »Entwicklung und Verbesserung der technischen und beruflichen Bildung«, die bis zum 1. Juli dauert.

23. Juni
1431 Markgraf Johann erlaubt dem Bürger Friedrich Nabel zu Berlin, aus der Teltowschen Heide Brenn- und Stabholz zu holen.
1733 Von der Berliner Astronomenfamilie Kirch wird vormittags von etwa 10 Uhr bis nach 11 Uhr »ein heller Zirkel (Ring) um die Sonne mit schönen Farben« beobachtet.
1941 Die Pfaueninsel mit Schilfgürtel und »Parschenkessel« (Wannsee) wird unter Naturschutz gestellt.
1946 Zahlreiche Berliner folgen dem Aufruf des Magistrats zu einem freiwilligen Arbeitseinsatz für die Einrichtung von Spielplätzen.
1946 Die von Orgelbaumeister Karl Schuke gebaute neue Orgel in der Krypta des Berliner Doms wird feierlich geweiht.


1962 In der Ostkurve des Olympia-Stadions kann der Profi-Box-Weltmeister im Halbschwergewicht, Harold Johnson (USA), seinen Titel gegen den Herausforderer Gustav Scholz (Bubi) verteidigen.
1986 Der stellvertretende Intendant und Justitiar des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Prof. Günter Herrmann, wird mit 28 Stimmen bei nur einer Gegenstimme zum neuen Intendanten des Senders Freies Berlin (SFB) gewählt.

24. Juni
1289 Die Heiligengeistkirche zu Spandau erhält von den Rittern Heynekin und Ludwig von der Gröben vier Hufen Land im Dorf Seegefeld als Stiftungsgabe für die nach ihrem Ableben durchzuführende Gedächtnisfeier.
1369 Markgraf Otto überläßt die Münze den Städten des Berliner Münzbezirks, welche dafür zur Auslösung von Brandenburg, Görtzke, Prenzlau und Templin 5 000 Mark an die Fürsten von Anhalt zu zahlen haben.
1493 Nach einem Kaufvertrag dieses Datums erwirbt der Ritter Georg von Stein, Herr zu Zossen, ein »Haus mit dem Hoffe und gartten« in der Klosterstraße (Mitte) »bey der barfusser Kirchhofe« auf Lebenszeit.

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   117   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1590 Nach einer Urkunde dieses Datums kauft Cölln dem in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Berlin den Zweidrittelanteil an den Dörfern Mariendorf, Marienfelde und Tempelhof für 3 500 Taler ab.
1888 Vor der Landungsbrücke der Dampferstation Eierhaus auf der Oberspree (Schöneweide) erfaßt der Dampfer »Berlin« ein Fährboot. Durch den Zusammenstoß kentert das Fährboot mitsamt seinen sieben Insassen.
1933 Am »Tag der deutschen Jugend« werden in Berlin erstmals zwei Sonnenwendfeiern veranstaltet - für die östlichen Bezirke auf den Müggelbergen, für die westlichen im Olympiastadion.
1933 Die Sparkasse der Stadt Berlin und die Stadtbank verlegen ihre Geschäftsleitung in das Hochhaus am Alexanderplatz. Die bisherigen Räume am Mühlendamm reichten nicht mehr aus.
1933 Die Städtische Wohlfahrtspflege, die mehr als 900 000 Bedürftige mit Geld und Sachmitteln unterstützt, soll nach und nach abgebaut werden, verkündet Berlins Wohlfahrtsdezernent Plath. Freie Wohlfahrt sollte an ihre Stelle treten.
1970 Als neues audiovisuelles Medium wird in Westberlin die sogenannte Bildtonplatte vorgestellt, die das Abspielen von Schwarzweißfilmen ermöglicht.
25. Juni
1347 Der Erzbischof von Magdeburg benachrichtigt die Städte Berlin und Cölln, daß ihm der Hauptmann der Mark Brandenburg den Frieden aufgesagt habe.
1432 Markgraf Johann verkauft an Thomas Winsen, Bürger zu Berlin, mehrere Besitzungen in Biesdorf.
1742 Die Gesellschaft der Freimaurer hält anläßlich des Johannistages (23. Juni) im Kameckéschen Garten in der Dorotheenstadt ein Fest ab.
1868 Die Allgemeine Berliner Omnibus-Actien-Gesellschaft (ABOAG) wird mit einem Aktienkapital von einer Million Talern gegründet.
1900 Die Vereinigung zur kirchlichen Fürsorge für die Fluß- und Kanalschiffer wird gegründet. In Berlin werden 16 Flußschifferstationen gebildet.
1922 Im Berliner Lustgarten kommt es anläßlich der Ermordung von Außenminister Walther Rathenau (24. 6. 1922) zu einer Massendemonstration.
1945 In der Wohnung des Dichters Johannes R. Becher in Dahlem beschließen Künstler, Kulturschaffende und Wissenschaftler die Gründung des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands.

1984 Die DDR-Regierung beschließt, entsprechend den Wünschen von Bundesregierung und Senat, den Grenzkontrollpunkt Staaken für den Transitverkehr noch bis 31. Dezember 1987 offenzuhalten.

26. Juni
1360 In einer vom Johanniterorden ausgestellten Gründungsurkunde wird der Hof Richardsdorf (das spätere Rixdorf bzw. Neukölln) in ein Dorf gleichen Namens mit 25 Hufen, jede zu zehn Morgen Landes, umgewandelt.
1369 Markgraf Otto verschreibt den Mannen und Städten, darunter Berlin, Cölln und Spandau, die sich für eine Zahlung von 3 000 Mark an die Grafen von Anhalt verbürgt haben, zu ihrer Sicherstellung vor Verlust die Schlösser Boizenburg und Oderberg.
1693 Mit einem Patent wird geregelt, daß dieViktualien(Lebensmittel)-Händler, die auf den Märkten der Residenzstädte sowohl Lebensmittel, Vieh als auch Getreide anbieten wollen, diese auf einunddemselben Markt der Stadt verkaufen können.
1844 Ein neuer Turnplatz in der Hasenheide (Neukölln) wird eingeweiht, nachdem nach der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. das Turnen in Preußen wieder zugelassen worden war.

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   118   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1888 Kaiser Wilhelm II. spricht sich entschieden gegen das Werfen von Blumenbouquets in die königlichen Wagen aus.
1888 Wegen eines drohenden Hauseinsturzes werden mittags um zwölf Uhr der Mühlendamm (Mitte) zwischen Molkenmarkt und Fischerbrücke für den Verkehr gesperrt.
1892 Auf dem Schiff »Hertha« wird der gleichnamige Berliner Sportverein gegründet.
1945 In Berlin gründet sich die Christlich-Demokratische Union (CDU) als Partei.
1963 Der Präsident der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, besucht Berlin. 1,4 Millionen Berliner begrüßen ihn auf seiner etwa 50 Kilometer langen Fahrt durch die Stadt. Ein Höhepunkt wird die Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus (»Ich bin ein Berliner!«).

27. Juni
1745 Abends gegen 20 Uhr kann über Berlin nach einem »Donnerwetter« am östlichen Himmel ein Regenbogen beobachtet werden.


1802 Am Abend wird Berlin von einem Hagel-Unwetter heimgesucht. Hagelkörner von Taubeneigröße zertrümmern Fenster und vernichten die Ernte im Umland. Wegen des Hagelgeprassels auf dem Kupferdach des Schauspielhauses muß die Vorstellung unterbrochen werden.
1832 Der Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek teilt dem Rektor und dem Senat der Berliner Universität mit, daß die Einrichtung der Universitätsbibliothek beendet sei und die Bibliothek benutzt werden kann.
1888 Der Hamburger Tierhändler Carl Hagenbeck übergibt dem Zoologischen Garten einen wild eingefangenen Sumatratiger.
1913 Die Genossenschaft Gartenstadt Staaken-Spandau e.G.m.b.H. wird mit dem Ziel gegründet, die Wohnungsnot unter den Mitarbeitern der Königlichen Werkstätten in Spandau zu beseitigen.
1980 Berlin erlebt einen nassen Siebenschläfer-Tag mit Schauern und Gewittern.
28. Juni
1379 Markgraf Siegmund übereignet dem Kloster Spandau das Dorf Falkenhagen mit dem Patronat in Falkenhagen und Seegefelde.
1432 Durch die Vermittlung der verbündeten Städte Frankfurt/Oder und Brandenburg kommt zwischen Berlin und Cölln ein neuer Einigungsvertrag zustande. Auch innenpolitische Angelegenheiten sollen fortan gemeinsam verwaltet werden.
1705 Für die in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar verstorbene Königin Sophie Charlotte findet das Leichenbegängnis statt.
1888 Am Schloß Weißensee wird ein historisches Kunst-Feuerwerk veranstaltet. Zum Schluß des Feuerwerks wird das Kaiser-Manöver des deutschen Panzer-Geschwaders vor Kiel illuminiert.
1916 Am Eröffnungstag des gegen Karl Liebknecht geführten Prozesses streiken 55 000 Metallarbeiter. Es ist der erste politische Massenstreik.
1934 Das Altersheim für notleidende Künstler wird in der Preußenallee (Charlottenburg) eröffnet. Der Bau wurde durch eine Stiftung des Ehepaars Raussendorff ermöglicht.
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1947 Britische Pioniere sprengen den Befehlsbunker der ehemaligen deutschen Luftwaffe im Tiergarten.
1947 Nachdem das Verbot von Jugendweihen im amerikanischen Sektor aufgehoben ist, findet dort erstmals in der Neuen Scala am Nollendorfplatz (Schöneberg) eine zentrale Jugendweihe-Veranstaltung statt.
1984 Das Abgeordnetenhaus billigt das Kabelpilotprojektgesetz, das am 1. August in Kraft tritt. Es regelt den geplanten fünfjährigen Berliner Versuch mit dem Kabelfernsehen, der im Frühsommer 1985 beginnen soll und auch private Programmveranstalter zuläßt.

29. Juni
1356 Markgraf Ludwig der Römer verpfändet an Tylo von Brügge die Vogteien zu Berlin, Cölln, Spandau, Nauen, Rathenow mit dem Lande Teltow.
1803 Wegen Reparatur der Königlichen Mühlen wird die Fuhrpassage über den Mühlendamm gesperrt.
1813 Prinz August von Preußen begibt sich nach Spandau, um sich den Fortgang der Arbeiten an der Festung anzusehen.


1849 Das von Rudolf Virchow mit herausgegebene Publikationsorgan »Die medicinische Reform« stellt sein Erscheinen ein.
1912 Die Putlitzbrücke über den Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal (Tiergarten) wird dem Verkehr übergeben.
1984 Das Musical »Alexis Sorbas« nach dem Roman von Nikos Kazantzakis hat im Metropol-Theater Premiere.

30. Juni
1620 Ein 3 000 Mann starkes Landsknechtsheer, das in Böhmen dem Winterkönig Friedrich V. Beistand leisten soll, verwüstet auf dem Durchzug märkische Städte. Es bezieht in Spandau und vor den Toren Berlin-Cöllns Quartier, ohne jedoch die Doppelstadt anzugreifen.
1742 Aus Anlaß des Friedensabschlusses zwischen Friedrich II. und der Königin von Ungarn und Böhmen findet am Vormittag in Anwesenheit von Königin Elisabeth und der Königinmutter sowie der Prinzessinnen Ulrica und Amalia auf dem Großen Paradeplatz eine Parade statt.
1846 Der Apotheker Dr. Julius Schacht bringt in einem Zeugnis seine völlige Zufriedenheit über die Arbeit Theodor Fontanes zum Ausdruck, der ca. ein Jahr bei ihm in der Polnischen Apotheke in der Friedrichstraße gearbeitet hatte.


1865 Der Magistrat führt seine erste Tagung im neuen Berliner Rathaus durch.
1943 Nach einer offiziellen Zählung leben an diesem Tag noch 285 sogenannte »Volljuden« in Berlin.
1945 Die Deutsche Staatsoper, deren Haus Unter den Linden zerstört ist, gibt ihre erste Nachkriegs-Vorstellung im Admiralspalast am Bahnhof Friedrichstraße.
1950 Wegen einer Massendemonstration Unter den Linden zur Ächtung der Atombombe erhält das Reiterdenkmal Friedrichs II. vorübergehend eine Verkleidung aus Strohmatten.
1957 Bischof Otto Dibelius weiht die neuerbaute Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche im Hansa-Viertel ein.
1984 Das Kulturfestival »Berliner Sommernachtstraum« wird mit einem Open-Air-Konzert des Berliner Philharmonischen Orchesters unter Reinhard Peters in der Waldbühne eröffnet. Trotz starken Regens erscheinen 20 000 Zuschauer.
1990 Der Kontrollpunkt Checkpoint Charlie wird geschlossen.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 6/1996
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