111   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. Mai
1680 Der Rat der Residenzstadt Berlin gibt eine Verordnung über die Reinhaltung der Stadt bekannt.
1746 Der »Kunstgärtner und vollberechtigte Berliner Bürger« Christoph Späth, Gründer des gleichnamigen Gartenbaubetriebes, stirbt mit 50 Jahren »an der tückischen Brustkrankheit«.
1847 Die Pferde-Omnibuslinie von der Universität nach Charlottenburg wird in Betrieb genommen.
1888 An der Andreas-/ Ecke Krautstraße wird eine neue Markthalle eröffnet.
1926 Zwischen Berlin und Königsberg eröffnet die Deutsche Lufthansa ihre 1. Nachtflugstrecke für den Passagierverkehr.

2. Mai
1657 Kurfürst Friedrich Wilhelm erteilt dem Oberjägermeister von Hertefeld den Befehl, einen Zaun zu errichten, um den kurfürstlichen Teil des Tiergartens abzugrenzen.
1803 Friedrich Gedike, Direktor des Grauen Klosters und langjähriger Mitherausgeber der »Berlinischen Monatsschrift«, stirbt in Berlin.


1881 Leopold Ullstein erwirbt das Grundstück Kochstraße 23 und baut dort sein erstes eigenes Verlagshaus.
1898 Unter dem Vorsitz des Malers Max Liebermann wird die »Berliner Sezession« ins Leben gerufen.
1972 Der Senat von West-Berlin verabschiedet eine Verordnung, nach der von nun an Nacktbaden an durch die zuständigen Behörden kenntlich gemachten Stellen für alle Altersstufen erlaubt ist.

3. Mai
1819 Durch Kabinettsorder wird die Armenpflege an die städtische Armendirektion übergeben.
1840 Die erste Bockbiersaison wird von Brauer Hopf in Berlin eröffnet.
1888 Der Rundfunk-Pionier Alfred Braun wird in Berlin geboren.
1923 Die direkte Flugverbindung Berlin-London wird eröffnet.
1925 Nach einer offiziellen Grundstücks- und Wohnungszählung existieren in Berlin 1173 603 Wohnungen. 53 995 Wohnungen hatten keinen Wasseranschluß, 34,4 Prozent davon keine Toilette und 72,6 Prozent davon keinen elektrischen Stromanschluß.

4. Mai
1718 Ein Edikt zur Einfuhr fremder Knöpfe wird erlassen. Es soll einheimische Knopfmacher vor ausländischer Konkurrenz schützen.
1835 Durch den Geheimen Oberbaurat Crelle wird ein detaillierter Plan zum Bau der Eisenbahnlinie Berlin-Potsdam vorgelegt.
1880 Architekt Bruno Taut wird geboren.
1963 Die Carl-von-Ossietzky-Medaille wird in einer Feierstunde im Apollo-Saal der Deutschen Staatsoper Ostberlin u. a. an Maud von Ossietzky und den britischen Friedensnobelpreisträger Bertrand Russell verliehen.
1963 Mehrere tausend Regenbogenforellen sind im Wasser des Tegeler Sees ausgesetzt worden.

5. Mai
1824 Der »Architekten-Verein« wird in Berlin gegründet. Er gibt für seine Mitglieder ein »Notizblatt« heraus, das 1851 in die »Zeitschrift für Bauwesen« umgewandelt wird.
1932 Der »Börsencourier« schreibt: »Berlins alte Prachtstraße wird ausverkauft. Vom Pariser Platz bis hin zur Staatsbibliothek stehen neunzehn Läden leer, dazu kommen vier ganze Bürohäuser und 26 verwaiste Stockwerke « Man zieht in billigere Gegenden.

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   112   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1945 Die sowjetische Stadtkommandantur ordnet eine provisorische Regelung der Lebensmittelversorgung an. Die Rationen betrugen für Erwachsene pro Tag 200 Gramm Brot, 10 Gramm Zucker, 25 Gramm Fleisch, 10 Gramm Salz, 400 Gramm Kartoffeln, 2 Gramm Kaffee.

6. Mai
1631 Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg muß während des Dreißigjährigen Krieges die Festung Spandau für die Truppen des schwedischen Königs Gustav II. Adolf räumen.
1894 Auf der neuen Rennbahn Karlshorst wird das erste Trabrennen gestartet.
1971 Eine Brandbombe mit Zeitzünder explodiert im Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin-Schöneberg. Drei Kunden werden verletzt. Sachschaden: eine halbe Million DM.

7. Mai
1542 Kurfürst Joachim II. Hektor verschreibt das Kloster Spandau an Joachim von Klitzing auf Lebenszeit.


1872 Das »Barackenlazarett Moabit« wird als städtisches Krankenhaus eröffnet. Es entstand aus den mit städtischen Mitteln errichteten Isolierbaracken zur Bekämpfung der 1871 ausgebrochenen Pockenepidemie.
1888 Mehrere Zentner Räucherfisch werden in der Markthalle am Alexanderplatz wegen üblen Geruchs durch die Veterinärpolizei beschlagnahmt.
1944 Der Französische Dom am Gendarmenmarkt sowie das bekannte Café Kranzler werden Opfer eines Bombenangriffs.
1945 Das Gaswerk Lichtenberg nimmt als erstes von acht Gaswerken wieder die Produktion auf.

8. Mai
1759 Ein Feuer auf dem Mühlendamm zerstört die kleine und große Mahlmühle sowie die Lohmühle bis aufs Mauerwerk.
1848 Die erste Nummer der Berliner satirischen Wochenschrift »Kladderadatsch« erscheint.
1884 Die Stadt Berlin und die »Deutsche Edison Gesellschaft« (DEG) unter E. Rathenau gründen die »Aktiengesellschaft Städtische Elektrizitätswerke« (später Bewag).
1907 Ein 200 Meter langer Streifen am Ostufer des Wannsees wird als »Öffentliche Badestelle« ausgewiesen.


1919 Im Schwurgericht Moabit beginnt die Verhandlung im Mordfall Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.
1945 Die erste Ehe wird seit dem Ende der Kampfhandlungen in Charlottenburg geschlossen.
1945 In Berlin-Karlshorst wird die bedingungslose Kapitulation Hitlerdeutschlands unterzeichnet.
1960 Die Neue Wache Unter den Linden wird nach ihrer Restaurierung als Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus eingeweiht.

9. Mai
1897 Die vom »Verein zur Förderung des Gartenbaus in den königlich preußischen Staaten« im Treptower Park veranstaltete Gartenbauausstellung, die am 28. April eröffnet worden war, schließt ihre Pforten.
1959 In West-Berlin erfolgt die Grundsteinlegung zur neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die nach Entwürfen des Architekten Egon Eiermann ein neues Wahrzeichen der Stadt werden soll.
1987 Anläßlich der 750-Jahr-Feier Berlins wird die »Berliner Gartenschau« als erste Ausbaustufe des neuen Naherholungsparks Marzahn eröffnet.
1987 Die Kongreßhalle (Tiergarten) wird sieben Jahre nach ihrem Teileinsturz wiedereröffnet.

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   113   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
10. Mai
1323 Herzog Rudolph von Sachsen überläßt den Städten Berlin und Cölln alle Rechte über die .luden, die sich in beiden Städten aufhalten.
1884 Der Bildhauer Reinhold Begas beendet seinen 1,5 Meter großen Gipsentwurf zum Schloßbrunnen (Neptunbrunnen).
1933 Auf dem Opernplatz (Mitte) werden in Anlehnung an mittelalterliche Bräuche Bücher verbrannt. Sie waren vorher vor. einein »Kampfausschuß wider den undeutschen Geist« aus den Leihbibliotheken aussortiert worden.
1963 Auf dem Gelände der ehemaligen Trabrennbahn Ruhleben wird nach sechsjähriger Bauzeit die für 48,5 Millionen Mark entstandene erste biologische Kläranlage Berlins in Betrieb genommen.
1966 Erich Engel, Theater- und Filmregisseur, zuletzt Oberspielleiter am Berliner Ensemble, stirbt in Berlin.

11. Mai
1865 Die »Berliner Pferdeeisenbahn-Gesellschaft E. Besekow Kommanditgesellschaft auf Actien« wird gegründet.
1869 Das Aquarium Unter den Linden/ Ecke Schadowstraße wird eröffnet. Es war damals das größte Aquarium der Welt.


1879 Bernhard Wolff, Gründer des Wolffschen Telegraphenbüros, der ersten deutschen Nachrichtenagentur, stirbt in Berlin.
1925 Der zum Reichspräsidenten gewählte Paul von Hindenburg trifft in Berlin ein, um den Eid auf die Weimarer Verfassung zu leisten.
1928 Die ersten Fernsehversuchsübertragungen von Wilmersdorf nach Charlottenburg werden von Denes von Mihaly realisiert.
1931 Der Kriminalfilm »M - Eine Stadt sucht einen Mörder« in der Regie von Fritz Lang wird in Berlin uraufgeführt.
1936 Eine stromlinienförmig verkleidete Dampflok der Baureihe 05 von Borsig erreicht mit 200,4 km/h einen neuen Weltrekord.

12. Mai
1549 Kurfürst Joachim II. Hektor erkennt an, dem Rat zu Cölln 6 200 Gulden zu schulden.
1737 Die böhmisch-lutherische Bethlehemskirche in der Friedrichstadt wird geweiht.
1827 Alexander von Humboldt kehrt nach fast zwanzigjähriger Abwesenheit nach Berlin zurück, um von nun an hier seinen Dauerwohnsitz zu nehmen.
1881 Für die erste elektrische Straßenbahn der Welt finden in Lichterfelde Probefahrten statt.


1937 Die Reichsbahnbaudirektion Berlin zur Neugestaltung des Eisenbahnnetzes der Hauptstadt wird gegründet.
1963 Am Sektorenübergang Invalidenstraße scheitert ein Fluchtversuch einer Gruppe von 12 jungen Menschen, die mit einem Bus Westberlin erreichen wollen.

13. Mai
1323 Herzog Rudolph von Sachsen beschenkt den Altar Exulum in der Petrikirche zu Cölln mit dem Huffenzins Berlins und der Fischerei unterhalb des Mühlendammes.
1710 Außerhalb der Berliner Stadtgrenzen wird ein Pesthaus fertiggestellt. Es wird später Bürgerlazarett und praktische medizinische Unterrichtsstätte mit der Bezeichnung »Lazarett und Hospital vor dem Spandower Thor« (später Charité).
1771 Die Verunreinigung von Straßen wird mit nunmehr fünf (bislang zwei) Reichstalern bzw. mit einer entsprechenden Leibesstrafe geahndet. Überdies sollte die betroffene Person »öffentlich mit einem Zettel vor der Brust ausgestellet werden«.
1927 Am »Schwarzen Freitag« kommt es an der Berliner Börse innerhalb weniger Stunden zu Kursstürzen von 20 bis 80 Prozent.

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   114   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
14. Mai
1309 Markgraf Woldemar von Brandenburg macht den Städten Berlin und Cölln die Zusage, nicht an ihren Rechten zu rütteln, falls Markgraf Johann ohne Erben sterben sollte.
1869 Für den Volkspark Humboldthain wird der Grundstein gelegt.
1888 An der Ecke König- und Heiligegeiststraße ereignet sich die erste Karambolage zwischen einem Dreirad und einer Droschke in Berlin. Die Presse sprach euphorisch von einer »Premiere«.
1892 Die ersten von insgesamt 40 Uraniasäulen werden in Berlin in Betrieb genommen.
1927 Das Heizkraftwerk in Lichtenberg wird eingeweiht. Es erhält den Namen seines Schöpfers Georg Klingenberg (1870-1925).
1931 Auf dem Raketenflugplatz Berlin-Reinickendorf wird die erste Rakete erfolgreich gestartet. Sie erreicht eine Höhe von ca. 60 Metern.
1987 Die als museale Einrichtung wiedererrichtete Nikolaikirche sowie das Nikolaiviertel (Mitte) werden durch Oberbürgermeister Erhard Krack der Öffentlichkeit übergeben.
15. Mai
1823 Der Berliner Apotheker Conrad Heinrich Soltmann und sein Dresdner Kollege Dr. Struve erhalten ein Patent für zehn Jahre »auf Verfertigung und Gebrauch der zur Herstellung künstlichen Mineralwässer nötigen Vorrichtungen«.
1852 Der Luisenstädtische Kanal (Kreuzberg) wird nach vierjähriger Bauzeit für den Schiffsverkehr freigegeben.
1882 In der Kochstraße wird versuchsweise eine Straßenbeleuchtung mit Glühlampen eingeführt. Sie findet wegen zu geringer Leuchtkraft wenig Beifall.
1890 Der praktische Arzt Dr. Siegmund Ephraim, Helfer der Armen, stirbt nach längerem Leiden. Er wird auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee beigesetzt.
1893 Die zweite städtische Irrenanstalt »Herzberge« bei Lichtenberg (heute Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge) wird eröffnet.
1929 Die Berliner Ringbahn ist elektrifiziert. Die Fahrzeit verkürzt sich dadurch von 106 auf 78 Minuten.
1959 In Westberlin werden die ersten Funk-Taxis in Betrieb genommen.
16. Mai
1881 Die erste elektrische Straßenbahn der Welt von Siemens & Halske wird offiziell eröffnet. Die Stromzuführung erfolgte anfangs durch die Schiene. Die erste Strecke führte vom Bahnhof Groß-Lichterfelde zur Haupt-Kadettenanstalt.
1896 Das Stück »Spreeamazone« von Paul Lincke wird im Apollo-Theater in der Friedrichstraße 218 (Kreuzberg) uraufgeführt.
1945 Eine Magistrats-Botenpost für dienstliche Belange wird eröffnet.
1945 Der Berliner Rundfunk nimmt um 12 Uhr den regelmäßigen Sendebetrieb wieder auf.
1946 Der Passagierflugverkehr Berlin-Frankfurt/Main wird durch die American Overseas Airlines aufgenommen.
1992 Die in Berlin geborene und in Paris gestorbene Schauspielerin Marlene Dietrich wird in Friedenau beigesetzt.

17. Mai
1365 Ludwig der Römer, Markgraf von Brandenburg, stirbt. Neuer alleiniger Landesherr der Mark und der Städte wurde sein Bruder Otto der Faule.

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   115   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1809 Karl Friedrich Zelter wird zum ersten Professor für Musik an die Akademie der Künste berufen.
1939 Laut statistischen Erhebungen zählt Berlin an diesem Tag 4 338 750 Einwohner.
1945 Der Chirurg Ferdinand Sauerbruch wird Stadtrat und Leiter der Abteilung Gesundheitsdienst im Magistrat.
1955 Im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten der Deutschen Staatsoper Unter den Linden findet ein Festkonzert mit Violinkonzerten von Mozart, Bach und Brahms statt.
1980 Der neue katholische Bischof des Bistums Berlin, Joachim Meisner, wird in Ost-Berlin feierlich in sein Amt eingeführt.
1984 Der indonesische Botschafter in Bonn, Ashadi Tjahjadi, überbringt dem Berliner Zoo zwei Komodo-Warane. Im Zoo wird vor der Krokodilhalle extra ein Glashaus für sie gebaut.

18. Mai
1700 Der Astronom Gottfried Kirch wird Mitglied der »Societät der Wissenschaften«. Er erhielt den Auftrag, alljährlich »allein gültige Kalender« herauszugeben, astronomische Beobachtungen anzustellen und Ephemeriden (Stellungen der Gestirne) zu berechnen.
1887 Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt den Bau des Krankenhauses am Urban mit einer Kapazität von 500 Betten.


1933 Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt im Roten Rathaus einstimmig, die Bezüge der ehrenamtlichen Stadt- und Bezirksamtsmitglieder herabzusenken. In 12 Minuten wurden insgesamt 12 Tagesordnungspunkte behandelt.

19. Mai
1809 42 Bilder nebst zugehörigen Kupferplatten von Husarenmajor Ferdinand von Schill, der am 28. April eigenmächtig mit 550 Reitern die Stadt verlassen hatte, werden bei Karl Gottfried Lüderitz, Königstraße 37, durch Polizeiinspektor Falkenberg beschlagnahmt.
1823 Heinrich Heine verläßt Berlin und damit auch das »Institut für die Wissenschaft des Judentums«.
1869 James Hobrecht wird zum Chefingenieur der Berliner Kanalisation ernannt.
1924 Die Berliner Flughafen-GmbH wird gegründet.
1933 Auf dem Grundstück des Gärtnereibesitzers Golm in der Köpenicker Allee in Kaulsdorf entdecken Mitarbeiter des Märkischen Museums einen ca. 2 000 Jahre alten altgermanischen Brunnen.
1941 Der Dresdner Rudolf Harbig stellt im Mommsenstadion in der Waldschulallee (Charlottenburg) einen Weltrekord im 1000-m-Lauf mit 2:24,9 min auf.


1949 Die Stadtverordneten-Versammlung von (West-)Berlin nimmt das am 8. Mai vom Parlamentarischen Rat in Bonn beschlossene Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland an.
1958 Bei Schweißarbeiten zum Einziehen eines Stahlskeletts in dem 1889 erbauten hölzernen Müggelturm setzt ein Funke den Turm in Brand. Er brennt total ab.
1987 Das Ephraimpalais an der Ecke Mühlendamm/Poststraße (Mitte) wird nach mehrjährigem Wiederaufbau eröffnet.

20. Mai
1335 Mehrere römische Bischöfe erteilen den Wohltätern der Petrikirche zu Cölln Ablaß.
1506 Kurfürst Joachim I. Nestor und sein Bruder, Markgraf Albrecht, erteilen der Stadt Cölln das Recht, alljährlich am St. Walpurgistag einen freien, offenen Jahrmarkt abzuhalten.
1764 Der Bildhauer und Graphiker Johann Gottfried Schadow wird in Berlin geboren.
1778 Johann Wolfgang von Goethe und Herzog Karl August von Sachsen-Weimar statten dem Schloßpark Tegel einen Besuch ab.
1789 Mozart dirigiert im Nationaltheater seine Oper »Die Entführung aus dem Serail«.
1798 Der Erfinder der Stenographie Wilhelm Stolze wird in Berlin geboren.

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   116   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1848 König Friedrich Wilhelm IV, unterzeichnet »mit grobem Widerwillen« einen ihm vom liberalen Märzministerium vorgelegten Verfassungsentwurf für eine künftige, konstitutionelle Monarchie.

21. Mai
1855 Unter den lAnden wird das nach Entwürfen vor, Christian Daniel Rauch gefertigte Standbild des Generalfeldmarschalls August Wilhelm Graf Neidhardt von Gneisenau enthüllt.
1881 Der Friedrichsfelder Friedhof wird als »Armen-Gemeindefriedhof der Stadt Berlin« und als erster kommunaler Friedhof vor den Toren der Stadt eingeweiht.
1894 Die russisch-orthodoxe Kirehe »Zu den Heiligen Apostelgleichen Kaiser Konstantin und Helena« auf dein russischen Friedhof in Tegel wird geweiht.
1923 Hans Goldschmidt, Sohn des Gründers der chemischen Fabrik Theodor Goldschmidt, stirbt in Baden-Baden. Nach Eintritt in die Fabrik seines Vaters erfand er die Alkali-Elektrolyse zur Entzinnung von Weißblech und die Aluminothermie.
1945 Die Berliner Zeitung« wird als zweite Tageszeitung neben der »Täglichen Rundschau«, die das offizielle Organ der sowjetischen Militär-Administration war, im Auftrag des Magistrats der Stadt Berlin herausgegeben.

22. Mai
1251 Markgraf Otto III. bestätigt dem Kloster Spandau das Eigentumsrecht an einer im Dorf Wedding an der Pauke gelegenen Mühle, die das Kloster vom Ritter Kare erworben hatte.
1388 Der zum König von Ungarn gekrönte Markgraf Sigismund verpfändet die Mark Brandenburg und ihre Städte gegen Zahlung von 565 263 Goldgulden an seinen Vetter, den Markgrafen Jobst von Mähren.
1747 Für das Invalidenhaus auf dem Gelände (er sogenannten Sandschäferei wird der Grundstein gelegt.
1848 In der Singakadernie Unter den Linden findet die Eröffnungssitzung der Abgeordneten des Preußischen Landtages statt.
1917 Eine Kesselexplosion in der Kahlbaumschen Chemiefabrik beschädigt viele Häuser in Köpenick.
1933 Der Verein Berliner Tanzlehrer 1876 stellt einige neue Tänze vor, die die Öde auf dem Tanzparkett vertreiben sollen. Darunter befinden sich ein neuer Marschtanz, ein Mermett-Walzer, ein Deutschländer und ein Jägerneuner.
1984 Der Senat beschließt auf seiner 15. Sitzung das Ende des als Eigenbetrieb geführten Viehund Schlachthofs Spandau zugunsten eines privaten Schlachthauses.
23. Mai
1660 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Edikt über den achtsamen Umgang mit Feuer in den Städten, Flecken und Dörfern der Kur- und Mark Brandenburg.
1910 Der erste Rundflug über Berlin wird von Alfred Frey unternommen.
1928 Auf der Berliner Autorennstrecke Avus wird mit dem von 24 Raketen betriebenen Auto »Opel Rak 2«, gesteuert von Fritz von Opel, eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 230 km/h erreicht.
1994 Bei der ersten Wahl eines Bundespräsidenten in Berlin seit 25 Jahren wird der Präsident des Verfassungsgerichts, Roman Herzog, im dritten Wahlgang mit 696 Stimmen zum Bundespräsidenten gewählt.

24. Mai
1288 Bei der Festlegung der Abgrenzungen zwischen der Stadt Berlin und dem Dorf Rosenfelde (Friedrichsfelde) wird auch das Dorf Lichtenberg erstmals urkundlich erwähnt.
1424 Der Rat von Berlin überläßt dem Schulzen und der ganzen Bauerngemeinde Stralau den dortigen See gegen Zahlung einer jährlichen Rente sowie die Zusicherung, dem Rat mehrfach einen Teil der gefangenen Fische als Geschenk zu übergeben.

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   117   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1676 Kurfürst Friedrich Wilhelm erteilt mit einem Patent den Juden David Nathan und Hartwig Daniel eine Konzession für den Tabakanbau und -handel.
1784 In Berlin erscheint ein Reglement über die Abhaspelung der Seide von Seidenraupenkokons zur Verwendung in Seidenmanufakturen.
1930 Das Stadtbad in der Gartenstraße (Mitte) wird nach zweijähriger Bauzeit eröffnet.
1944 Der Turm der Parochialkirche und das Glockenspiel (»Singeuhr«) werden bei einem Luftangriff zerstört.

25. Mai
1448 Das Schiedsgericht in Spandau muß im Interessenstreit zwischen dem Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn und Berlin-Cölln (u. a. wegen des Baus des kurfürstlichen Schlosses auf der Werderinsel in Cölln) vermitteln.
1608 Kurfürst Joachim Friedrich bestimmt den Dom am Lustgarten zur obersten Pfarrkirche in Cölln.


1897 Die städtische Flußbadeanstalt an der Abzweigstelle »Kleine Jungfernbrücke« wird eröffnet.
1898 Mit einem auf Akkumulatorenbetrieb umgebauten Pferdeomnibus wird eine erste Probefahrt durchgeführt.
1900 Dem Arzt und Stadtverordnetenvorsteher Paul Langerhans wird zu seinem 80. Geburtstag die Berliner Ehrenbürgerschaft verliehen.
1925 Eine Polizeiverordnung, die die Trichinenschau regelt, wird in Berlin erlassen.
1959 Für das Springer-Verlagshaus wird der Grundstein gelegt.
1963 Wolfgang Langhoff tritt als Intendant des Deutschen Theaters und der Kammerspiele zum Ende der laufenden Spielzeit zurück. Nachfolger wird Wolfgang Heinz.

26. Mai
1667 Der Apotheker Bartholomäus Zorn stirbt. Zorn, der seit 1635 die am Molkenmarkt gelegene Apotheke betrieb, genoß großes wirtschaftliches und gesellschaftliches Ansehen in der Stadt. Er hatte 1643 das Amt des Ratskämmerers inne.


1829 Der Magistrat beschließt, die Hauseigentümer nur 1/3 der für die Anlage von Gehsteigen aus Granitplatten aufzuwendenden Finanzen tragen zu lassen und für die übrigen 2/3 den Ertrag einer neuen Steuer einzubringen - der Hundesteuer.
1887 Auf dem Gelände des Zentralviehhofs übergibt die Stadt Berlin dem Stadtphysicus Schulz die Leitung der ersten Impfstoffgewinnungsanstalt Berlins.
1928 Das neue Dienstgebäude für die Oberpostdirektion Berlin wird nach zweijähriger Bauzeit in der Dernburgstraße (Charlottenburg) seiner Bestimmung übergeben.
1945 Das neu eingerichtete Amtsgericht Kreuzberg verhandelt die erste Strafsache gegen einen Angestellten, der sich einen Sack Zucker angeeignet hatte. Das Urteil lautet auf ein Jahr Gefängnis.
1948 Der Magistrat beschließt den Wiederaufbau des Roten Rathauses in der Königstraße (Rathausstraße).
1992 Das Brandenburger Tor wird für Busse und Taxis geöffnet.
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   118   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
27. Mai
1336 Markgraf Ludwig der Ältere bestätigt die Stiftung des mit 6 Hufen Land im Dorfe Schwanebeck dotierten Altars Johannes des Täufers in der Nikolaikirche.
1676 Der evangelische Pfarrer und Liederdichter Paul Gerhardt, von 1657 bis zu seiner Amtsenthebung und dem Amtsverzicht 1666/67 zweiter Diakon an der Berliner Nikolaikirche, stirbt kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres in Lübben.
1780 Für die beiden Turmbauten an den schon früher errichteten Kirchenbauten (Französischer und Deutscher Dom) auf dem Gendarmenmarkt erfolgt die Grundsteinlegung.
1889 Berlin verfügt über 10 000 Fernsprechstellen.
1892 Für den Verkauf nichtflüssiger Nahrungs- und Genußmittel nach Gewicht, Stück- oder Bundzahl wird eine Polizeiverordnung erlassen.
1905 Das Reiterstandbild Kaiser Friedrichs III., geschaffen von Joseph Uphues, wird anläßlich der 200-Jahr-Feier Charlottenburgs in den Schmuckanlagen des Luisenplatzes vor dem Schloß in Charlottenburg enthüllt.

1945 Die erste Theatervorstellung nach dem Kriege findet im Charlottenburger Renaissance-Theater, Hardenbergstraße, statt. Gezeigt wird der Schwank »Der Raub der Sabinerinnen«.

28. Mai
1695 Kurfürst Friedrich III. legt den Grundstein zur Errichtung des Zeughauses.
1696 Kurfürst Friedrich III. erläßt eine Constitution (Verfügung) und Ordnung, wie es in der Kur- und Mark Brandenburg mit Kleidung und Livreen sowie bei Festlichkeiten, Hochzeiten, Kindtaufen und Begräbnissen gehalten werden soll.
1730 Ein durch Blitzschlag ausgelöster Großbrand zerstört die Petrikirche in Cölln sowie über 40 anliegende Häuser.
1813 Die Brandstifter Peter Horst und Christiane Delitz, die u. a. das Dorf Schönerlinde eingeäschert hatten, werden vor dem Oranienburger Tor auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
1826 In der Luisenstadt wird eine Sonntagsschule eingeweiht, die vorerst für Knaben zwischen neun und vierzehn Jahren vorgesehen ist, die wegen regelmäßiger Arbeit die »normalen« Schulen nicht besuchen können.


1842 Der Innen- und Polizeiminister von Rochow läßt die Zensur für bildliche Darstellungen aufheben.
1883 Die Denkmäler der Gebrüder Humboldt zu beiden Seiten des Portals der Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden werden enthüllt.
1984 Die restaurierte und wieder mit Plastiken geschmückte Schloßbrücke wird für den Verkehr freigegeben.

29. Mai
1728 August der Starke von Sachsen trifft zu einem Staatsbesuch in Berlin ein.
1822 Zum Bau der Schloßbrücke wird der Grundstein gelegt.
1885 Die Berliner Drechslerinnung begeht mit einem Festzug ihr 200jähriges Jubiläum.
1888 Das erste Dreirad wird gestohlen. Als Opfer wird ein armer Stadtreisender angegeben. Der Dieb hatte das Rad entwendet, als der Besitzer gerade ein Metallwarengeschäft in der Prinzenstraße (Kreuzberg) betreten hatte.
1929 Für das Berliner Funkhaus in der Masurenallee wird der Grundstein gelegt.

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   119   Berlin-Kalender   Voriges BlattArtikelanfang

1946 Bei einer Überprüfung sämtlicher Fahrzeuge in Berlin werden bisher 30 646 versteckt gehaltene Kraftfahrzeuge erfaßt.
1947 Die Alliierte Kommandantur ordnet eine einheitliche Schulspeisung in allen Berliner Schulen an. Die benötigten Lebensmittel werden von den einzelnen Besatzungsmächten bereitgestellt und sind nach einem Plan des Magistrats zu verteilen.
1984 Der Senat beschließt eine Vorlage von Bausenator Klaus Franke zur Einführung einer Mietobergrenze bei Sozialwohnungen ab 1. Januar 1985. Danach soll die niedrigste Kaltmiete bei 3,50 DM, die höchste bei 8,00 DM pro Quadratmeter liegen.

30. Mai
1302 Der Rat der Stadt Spandau gründet 20 Fleischereien und setzt die von diesen an die Stadt zu leistenden Abgaben fest.
1455 Kurfürst Friedrich II belehnt die Gebrüder Blankenfelde mit Seefelde, Pankow und Ziethen.
1679 Es wird ein Patent wegen des freigegebenen Viehschlachtens in den Residenzstädten Berlin, Cölln und Friedrichswerder erlassen. Damit wurde es sowohl Einheimischen als auch Auswärtigen erlaubt, geschlachtetes Vieh in den drei Residenzstädten zu verkaufen.


1849 In Preußen wird das Dreiklassenwahlrecht eingeführt.
1851 August ßorsig wird durch königliches Patent aufgrund seiner für Preußen bedeutenden Leistungen, insbesondere aber für den Bau der Kuppe] des Berliner Stadtschlosses, derTitel »Commerzien-Rath« verlieben.
1853 Die neue Städteordnung bestimmt, daß die Hälfte der zu wählenden Stadtverordneten Eigentümer von Häusern sein mußten. Alle Beschlüsse der Stadtverordneten müssen vorn Magistrat bestätigt werden.
1945 In elf der 21 Berliner Bezirke (einschließlich Friedenau) wird die Stromversorgung wieder aufgenommen.
1989 Unter der Leitung des amerikanischen Dirigenten James Levine spielen die Berliner Philharmoniker erstmals seit Errichtung der Mauer in Ost-Berlin.

31. Mai
1369 Für den Fall des Todes von Markgraf Otto dem Faulen bestätigt Markgräfin Katharina die Privilegien von Berlin und Cölln.
1721 Christoph Späth, der Gründer des gleichnamigen späteren Gartenbaubetriebes, kauft für 300 Taler das Grundstück "Johannistisch" mit Gebäuden und Stallungen am Halleschen Tor. Er errichtete dort eine Gemüse- und Blumengärtnerei.


1740 König Friedrich Wilhelm I. stirbt in Potsdam. Am selben Mag besteigt sein 28jähriger Sohn Friedrich II. den preußischen Thron.
1851 Das Denkmal Friedrichs II. (des Großen nach einem Entwurf von Christian Daniel Rauch wird in der Straße Unter den Linden (Mitte) enthüllt.
1879 Das Unternehmen Siemens & Halske führt auf der Berliner Gewerbeausstellung am Lehrter Bahnhof auf einer ca. 300 Meter langen Strecke erfolgreich die erste elektrisch betriebene Lokomotive der Welt vor.
1884 Der Industrielle Strousberg (der »Eisenbahnkönig«) stirbt verarmt in Berlin. Er wird auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in der Großgörschenstraße (Schöneberg) beigesetzt.
1953 Nach umfassender Rekonstruktion wird die Synagoge in der Rykestraße (Prenzlauer Berg) durch den Rabbiner Martin Riesenburger neu geweiht und erhält den Namen Friedenstempel.
1978 Hannah Höch, Malerin und Mitbegründerin von Dada-Berlin, verstirbt 88jährig in West-Berlin.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 5/1996
www.berlinische-monatsschrift.de