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Herbert Schwenk
Vom Kampf um die »Stadtkrone« Berlins

Architektonische Höhenmanie im Berliner Stadtbild

Baugeschehen und Architektur waren zu allen Zeiten ein Spiegelbild der jeweiligen Gesellschaft. Der Satz von Combart de Lauwe, wonach das Bild der Gesellschaft »auf den Boden geschrieben« ist1), läßt sich noch zuspitzen: Das Bild der Gesellschaft ist auch in die Höhe geschrieben! Auch in Berlin war es stets ein erklärtes Ziel der Mächtigen und Herrschenden, ihrer Macht und Herrschaft in architektonischen Dominanten, insbesondere in sogenannten Höhendominanten2), steinerne Ewigkeit zu verleihen. Immerhin war Berlin seit Johann Cicero (1486-1499), dem vierten hohenzollernschen Kurfürsten von Brandenburg, ständige Residenz von neun Kurfürsten, sieben Königen, drei Kaisern, zweier Reichspräsidenten sowie eines »Führers« und anderer »Landesväter«.
     Der Kampf um die »Stadtkrone« Berlins hat also eine lange Tradition.
     Über das älteste Berlin und seine Bauten ist wenig bekannt. Wie in allen mittelalterlichen Städten bildeten auch in Berlin die Märkte den Ausgangspunkt erster dominierender Gebäude, besaßen die Kirchen mit ihren Türmen die Höhendominanz.

In Berlin dürften jahrhundertelang zwei Kirchen den allgemeinen Höhenpegel der Gebäude von etwa 15 bis 20 Metern deutlich überragt haben: die Türme der beiden gotischen Kirchen St. Nikolai (vor 1244) am Alten Markt sowie St. Marien am Neuen Markt, die zuerst 1292 urkundlich erwähnt wird. Erst mit Beginn der Hohenzollernherrschaft, als Friedrich VI. von Hohenzollern 1411 als Statthalter der Mark bestellt und 1415 als Friedrich I. erblich mit dem Kurfürstentum belehnt wurde (formal erhielt er die Kurwürde 1417), entstanden neue Bauten, die die Stadtsilhouette mitzuprägen begannen. Aber selbst die ersten überlieferten Darstellungen von Gebäuden Berlins aus dem Jahre 1510 lassen noch keinerlei Aussagen über die höchsten Gebäude der Stadt zu.3) Erst die älteste bekannte Stadtansicht von Berlin/ Cölln als Hintergrund des Reiterstandbildes Kurfürst Georg Wilhelms um 1635 vermittelt einen ungefähren Eindruck von den Höhenverhältnissen.4) Der älteste bekannte Berliner Stadtplan von J. G. Memhardt5) sowie die Stadtansicht von C. Merian6) und der perspektivisch gezeichnete Plan von J. B. Schultz7) geben dagegen schon ein genaueres Bild vom Höhenprofil der Doppelstadt Mitte bzw. Ende des 17. Jahrhunderts. Deutlich ist im Schloßbereich der alte, 1573 auf dem Fundament eines Eckturmes der Schloßanlage gebaute Wasserturm, auch Wasserkunst genannt, zu erkennen, der die kurfürstliche Münzwerkstatt beherbergte und mit seiner (geschätzten) Höhe von etwa 63 Metern an die Seite der Türme von St. Nikolai und St. Marien trat.
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     Hatten die Hohenzollern bereits als Kurfürsten machtbewußt durch den Bau der Burg und deren Umgestaltung zu einem Renaissanceschloß das Gesicht der Stadt Berlin architektonisch geprägt, so setzte der erste König in Preußen, Friedrich I. (1688-1713), die berühmtesten seiner Architekten ein, um die Vorfahren zu übertrumpfen.
     Baumeister wie Andreas Schlüter (1659-1714), Johann Friedrich Eosander, genannt Freiherr von Göthe (1669-1728), Jean de Bodt (1670-1745) und Jean Baptiste Broebes (um 1660-nach 1720) entwickelten Projekte zum Umbau des königlichen Residenzschlosses und zur Umgestaltung des Schloßplatzes. Deutlich ist das Streben nach Höhe zu erkennen, wie z. B. das Schaubild »Place Royale de Berlin« von Broebes aus dem Jahre 1702 zeigt.8) König Friedrich I. hatte sich offensichtlich das Ziel gesetzt, den architektonischen Höhenrekord Berlins zu brechen. 1701 wurde Schlüter beauftragt, an die Stelle des alten Münzturmes einen neuen, 300 Fuß (etwa 94 Meter) hohen Turm zu setzen. Bald jedoch zeigte sich, daß das Fundament auf dem schwierigen Baugrund nicht stabil genug war, den mächtigen Turm zu tragen. Trotz mehrfacher Korrekturen des Bauplanes und Verstärkungen der Fundamente mußte schließlich der Turm 1706 abgebrochen werden. (Vgl. BM, Heft 7/1995)
J. F. Eosander (von Göthe), Schlüters Nachfolger, versuchte anschließend, an die Stelle des alten Münzturmes einen neuen, einen noch höheren, 330 Fuß (etwa 104 Meter) hohen Kuppelturm im Schloßbereich zu setzen. Allein auch dieser »Rekordversuch« mißlang, die Pläne wurden mit dem Tode Friedrichs I. zu Grabe getragen.
     Der weit weniger kunstsinnige Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) setzte auf ein anderes Vorhaben im Kampf um den architektonischen Höhenrekord Berlins.
     1730 wurde der Turm der Cöllner Petrikirche, der mit 108 Metern eben erst zum höchsten Bauwerk der Stadt geworden war, durch Blitzschlag zerstört. Der König befahl, einen noch höheren Turm bauen zu lassen. »Womöglich noch höher« als der des Straßburger Münsters (142 Meter). Obwohl der Turm von Johann Friedrich Grael (1707-1740) laut Bauzeichnung nur auf keineswegs rekordverdächtige 358 Fuß (etwa 115 Meter) angelegt war, stürzte er - ähnlich dem Schlüterschen Münzturm 28 Jahre zuvor - noch während des Baus 1734 ein. Erst der Petriturm, der 1852, über hundert Jahre später, nach einem Entwurf von Johann Heinrich Strack (1805-1880) erbaut wurde, »eroberte« den vor über hundert Jahren angestrebten Höhenrekord: 111 Meter! Der Petriturm wurde zum höchsten Turm Berlins.
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     Nach dem Tode des Soldatenkönigs erkor Friedrich II. (1740-1786) wieder den Schloßbereich zum Zentrum preußischer Höhengigantomanie. Er griff im Zuge der Planung seines Friedrichs-Forums (Forum Fridericianum) im Bereich der Straße Unter den Linden auf das alte Vorhaben zum Neubau eines Domes zurück, um damit sein Bild von der Gesellschaft »in die Höhe zu schreiben«.
     Nach dem Entwurf von Johann Boumann d. Ä. (1706-1776) begann von 1747 bis 1750 in der unmittelbaren Nähe des Schlosses, im Bereich des heutigen Domes, ein spätbarocker Domneubau.

So sah der Lithograph C. L. Keller das Berlin des Jahres 1885 im Höhenvergleich.
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Mit seiner Höhe von nur 55 Metern konnte der neue Dom allerdings weder mit den hohen Kirchtürmen Berlins konkurrieren noch mit den 1780 bis 1785 von Gontard (1731-1791) erbauten Türmen am Gendarmenmarkt, die 71 Meter (Kuppelhöhe) in den Himmel ragten.
     Indes blieb das architektonische Höhenstreben der preußischen Monarchen ungebrochen. Nachdem unter König Friedrich Wilhelm III. (1797-1840) und seinem kunstsinnigen Sohn, dem späteren König Friedrich Wilhelm IV. (1840-1858/61), vorübergehend der Spittelmarkt als Standort eines prächtigen Domes ins Spiel gebracht worden war, gewann der Platz am Potsdamer Tor, das sogenannte Octogon, das größere Interesse der königlichen Architekten. Dort sollte ein Dom entstehen. Und er sollte nach Friedrich Karl Schinkel (1781-1841) nicht nur die größte und schönste Kirche der Hauptstadt werden, sondern der Freiheitsdom Preußens schlechthin. Ein - nach der unter Napoleon erlittenen Schmach - typisch »deutsches Bauwerk«, eine Kathedrale im (altdeutschen) gotischen Stil mit einer imposanten Kuppel und einem Turm von etwa 110 Meter Höhe. Erneut waren diesen Höhenflügen finanzielle und materielle Grenzen gesetzt, ließ sich die architektonische Gigantomanie Preußens nicht verwirklichen.
     In der Folgezeit rückten wieder der Schloß- und Lustgartenbereich ins Zentrum baulichen Höhenstrebens der Hohenzollern.
Nachdem zunächst Schinkel 1820/21 die klassizistische Umgestaltung des inzwischen 70 Jahre alten Domes vorgenommen hatte, nahmen die Pläne zu einem abermaligen Neubau immer mehr Gestalt an. 1827 legte Schinkel einen ersten Entwurf dafür vor; in den Jahren darauf folgten - unter starkem Einfluß des Königshauses - weitere Entwürfe mit deutlichen Höhenambitionen. In den 30er Jahren sollten die Türme mit vorgesehenen 320 Fuß (etwa 100 Meter) den Berliner Höhenrekord brechen; ein Entwurf aus dem Jahre 1840 von Friedrich Wilhelm Ludwig Stier (1799-1856), Lehrer am Gewerbeinstitut und später an der Bauakademie, war sogar auf 445 Fuß (144 Meter) Höhe angelegt. Schließlich wurde das Projekt von Friedrich August Stüler (1800-1865) angenommen und neben dem alten Dom mit den Arbeiten für einen Neubau begonnen. Diesmal stoppte die 48er Revolution das Bauvorhaben. Der zweite Entwurf von Stüler aus den Jahren 1854-1858 sah einen Dom-Zentralbau im Stil italienischer Hochrenaissance vor, dessen Kuppel 110 Meter hoch (einschließlich Laterne) in den Himmel ragen sollte. Aber auch dieser Entwurf blieb unverwirklicht.
     Mehr Glück hatten die Bemühungen der Berliner Bürgerschaft, ein neues Rathaus zu bauen. Unter dem Einfluß Schinkels und im Stile oberitalienischer Renaissancearchitektur baute Hermann Friedrich Waesemann (1813-1879) von 1861 bis 1869 das »Rote Rathaus« mit seinem 74 Meter hohen Turm auf quadratischem Grundriß.
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Dieses dominante »bürgerliche Symbol« mit seiner Gesamthöhe von 87 Metern war für die Hohenzollernmonarchie ein Antrieb mehr, ihren Wettlauf um den Berliner Höhenrekord zu verstärken, zumal auch die Nikolaikirche nach der Umgestaltung 1885 einen zweiten 80 Meter hohen Turm erhalten hatte. Einen Höhenvergleich der Bauwerke und Denkmäler Berlins Mitte der 80er Jahre zeigt die Lithographie von C. L. Keller nach einer Komposition und Zeichnung von R. Schmidt. Nachdem von 1854 bis 1858 der Bau einer Kuppel über einer neuen Schloßkapelle (Höhe: 67 Meter einschließlich Laterne) von F. A. Stüler, basierend auf der alten Idee Eosanders und Plänen Schinkels, realisiert worden war, nahm das Projekt eines Domneubaus neben dem Schloß erneut Gestalt an. 1867 wurde unter König Wilhelm I. (1858/1861-1888) ein Wettbewerb dazu ausgeschrieben, der sich an den preußischen Siegen über Österreich (1866) orientieren sollte. Sie boten hinreichend Anlaß für Höhenambitionen.
     Unter den eingereichten Entwürfen für einen Dank- und Siegesdom befand sich denn auch einer, der einen 560 Fuß hohen Dom vorsah - mit diesen etwa 175 Metern wäre sogar der Kölner Dom um zehn Meter geschlagen worden! Im Siegestaumel von 1870/71 erhielten derlei Siegestempel-Pläne weiteren Auftrieb, ohne daß echte Chancen einer Verwirklichung bestanden. Mit der Thronbesteigung Kaiser Wilhelms II. (1888-1918) allerdings nahmen
die Bemühungen um den Domneubau reale Gestalt an. Der Kaiser berief Julius C. Raschdorff (1823-1914) zum Dombaumeister. Nach einer seiner Projekt-Varianten sollte der neue Dom mit dem Schloß verbunden und einen 140 Meter hohen Turm erhalten. Dieser Glocken- und Uhrturm erinnerte nicht nur stark an Schlüters Münzturm anno 1706, er hätte auch - im Falle seines Baus - als höchstes Bauwerk Berlins dem Rathausturm optisch den Schneid abgekauft. Das Turmprojekt wurde nicht verwirklicht. Aber immerhin wurde 1894 - nach Abriß des alten Domes - mit dem Dombau begonnen: einem Dom mit imposanter zentraler Kuppel, dessen Höhe nun endlich die 100-Meter-Marke überschritt (einschließlich Laterne 101 Meter). Als der neue Dom 1905 fertiggestellt war, hatte er zwar nicht den absoluten Höhenrekord für die Bauten Berlins gebrochen, den immer noch der Turm der Petrikirche hielt, aber er bildete unbestritten »die zentrale bauliche Höhendominante in Berlin: wegen seiner Größe, wegen seines Standortes am Schloß und im Zentrum der Stadt und wegen seiner Gestalt«. 9)
     Auch der Bau des 101 Meter hohen Stadthauses (Entwurf Ludwig Hoffmann, 1852-1932) im Jahre 1911 sowie der Bau zahlreicher weiterer Kirchen während der Wilhelminischen Ära mit einem Höhenpegel zwischen 50 und 80 Metern liefen dem Raschdorff-Dom keineswegs den Rang in der Berliner Silhouette ab.
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     Nach erzwungener Abdankung der Hohenzollern im Jahre 1918 entstanden zwar veränderte gesellschaftliche Bedingungen - das Streben der Gesellschaft aber, ihr Bild auch »in die Höhe zu schreiben«, blieb.
     Auch in der Weimarer Republik waren die neuen Eliten bemüht, die Macht ihres bürgerlichen Reichtums in den Ausmaßen ihrer »Tempel des Geldes«, ihrer Bürohochhäuser, »Volkshäuser« und Wolkenkratzer zum Ausdruck zu bringen.
Das Ziel - den Wilhelminischen Prachtbauten im Stadtbild den Rang abzulaufen - führte vom Vorschlag Bruno Schmitz' (1858-1916) zum Bau eines 70 Meter hohen Turmhochhauses am Potsdamer Platz (1910) über zahlreiche Entwürfe für Hoch- und Turmhäuser in der 20er Jahren, darunter der Entwurf von Otto Kohtz (1880-1956) für ein »Reichshaus« am Königsplatz, bis hin zu den Vorstellungen von Otto Kohtz, 150 bis 200 Meter hohe Häuser zu bauen (1935).
Alles überragend:
das »sozialistische Stadtzentrum«
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Wahre Blüten trieb die architektonische Gigantomanie im Nationalsozialismus. In ihrem größenwahnsinnigen Machtanspruch planten sie die »Neugestaltung der Reichshauptstadt« und ihrer Umwandlung in die »Welthauptstadt Germania«. Monumentale Anlagen und Bauten sollten Berlin das Gepräge einer gigantischen Machtzentrale verleihen. Von der geplanten Achtbis Zehn-Millionen-Metropole »Germania« sollte der »magische Zauber eines Mekka oder Rom« ausgehen. Zur Krönung all dessen war vorgesehen, auf dem Königsplatz (heute Platz der Republik) das mächtigste Bauwerk der Welt zu errichten: eine »Große Halle« (»Halle des Volkes«) für 150 000 bis 180 000 Menschen. Auf einem quadratischen Unterbau mit einer Seitenlänge von 315 Metern sollte eine Kuppel von über 200 Meter Höhe und einem Durchmesser von 250 Metern in den Himmel ragen, gekrönt von einem Reichsadler über der Weltkugel. Und ein »Triumphbogen« von 170 Meter Breite, 117 Meter Höhe und 119 Meter Tiefe sollte ... sollte ... Aber all das endete in der Katastrophe von 1945, wurde im »größten Trümmerfeld der Weltgeschichte«, so bezeichnete ein amerikanischer Beobachter 1945 das zerstörte Berlin,10) begraben.
     Dennoch: Auch in der Nachkriegsentwicklung der Vier-Mächte-Stadt wurde der Kampf um die »Stadtkrone« Berlins fortgesetzt.
Das Streben nach Höhe für das »sozialistische Stadtzentrum in der Hauptstadt der DDR« war ihr sichtbarster Ausdruck. Zahlreiche Projekte wurden gesucht (z. B. 1951 in einem 150 Meter hohen, mit dem Marx-Engels-Platz über eine zentrale Brücke verbundenen »Zentralen Gebäude« östlich der Spree) und gefunden - zunächst im neuen Hotelhochhaus am Alexanderplatz mit einer Höhe von 125 Metern und schließlich im Fernsehturm mit seinem absoluten Berliner Höhenrekord von 365 Metern. Der Stolz der DDR, mit dem »Telespargel« endlich den jahrhundertelangen Kampf um die »Stadtkrone« von Berlin für sich entschieden zu haben, war groß. So gesehen also steht der Fernsehturm ganz in der Tradition architektonischer Höhenmanie aller früheren Epochen. Ob mit ihm allerdings das letzte Kapitel des »Wettkampfes« geschrieben wurde, darf angesichts der Hochhauspläne für den Alexanderplatz bezweifelt werden.

Quellen:
1 Zit. nach: Wolfgang Pehnt (Hrsg.): Die Stadt in der Bundesrepublik Deutschland: Lebensbedingungen, Aufgaben, Planung, Stuttgart 1974, S. 89
2 Vgl. hierzu: Bruno Flierl: Vom Münzturm zum Fernsehturm. Höhendominanten in der Stadtplanung von Berlin, In: Studien zur Berliner Kunstgeschichte. Hrsg. von Karl-Heinz Klingenburg, Leipzig 1986, S. 11-51. Die meisten Höhenangaben beziehen sich auf diese Quelle.

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3 Ein Holzschnitt aus dem Jahre 1510 hält eine Szene fest, die die Massenhinrichtung unschuldiger Juden vor dem Hintergrund des Neuen Marktes mit der Marienkirche, der Residenz des Bischofs von Havelberg und anderen Gebäuden beinhaltet.- Vgl. z. B. Geschichte Berlins, hrsg. v. Wolfgang Ribbe, Erster Bd., 2. Auflage, München 1988, S. 291
4 Vgl. G. Peschken/ H.-W. Klünner: Das Berliner Schloß, 2. Auflage, Frankfurt am Main/ Berlin 1991, S. 21
5 Der kurfürstliche Ingenieur und Festungsbaumeister Johann Gregor Memhardt (1607-1678) hat den Stadtgrundriß im Auftrag des Großen Kurfürsten (1640-1688) auf der Grundlage einer Vermessung der Stadt zur Vorbereitung des Baus der großen Festungsanlage entworfen. Der darauf beruhende Kupferstich erschien erstmals 1652 in der sogenannten Merian-Zeillerschen Topographie von Brandenburg.
6 Seit 1642 gaben der Kupferstecher Matthaeus Merian und nach seinem Tode 1650 sein Sohn Caspar ein umfangreiches Werk zur topographischen Beschreibung von Landschaften und Städten heraus. Die Kupferstiche wurden von Martin Zeiller mit Texten versehen. Unter den Merianschen Kupferstichen befindet sich auch die häufig wiedergegebene Stadtansicht des Panoramas von Berlin und Cölln, die 1652 erschien.
7 Der Plan von Johann Bernhard Schultz aus dem Jahre 1688 zeigt die Doppelstadt nach dem Bau der Stadtbefestigung mit ihren 13 Bastionen. Alle Kirchtürme erscheinen danach kaum höher als der mächtige Münzturm im Schloßbereich.
8 Vgl. G. Peschken/ H.-W. Klünner: Das Berliner Schloß, S. 50
9 Bruno Flierl: Vom Münzturm zum Fernsehturm, S. 22
10Zit. nach: G. Peschken/ H.-W. Klünner: Das Berliner Schloß, a. a. O., S. 129

Bildquelle: W. Schneider/ W. Gottschalk: Berlin. Eine Kulturgeschichte in Bildern und Dokumenten, Leipzig und Weimar 1980

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 4/1996
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