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1. April
1776 In der Berliner Schützenstraße 7 wird die »General-Direktion der allgemeinen Wittwen-Verpflegungsanstalt« eingerichtet.
1805 Der Handlungsdiener Gottfried Ludwig Hensel und der Posamentierer Christian Friedrich Traugott Schumann gründen die Manufaktur Hensel & Schumann in der Niederwallstraße 34.
1833 Der Apotheker Julius Edmund Schacht erwirbt für 60 000 Taler die »Polnische Apotheke« in Berlin.
1843 Rudolf Virchow wird Unterarzt (Assistent) der Charité, einer der 19 Charité-Chirurgen, die zu diesem Zeitpunkt 1 036 Patienten versorgen.
1899 Das ehemalige »Magistratsdorf« Rixdorf wird zu einer kreisfreien Stadt erhoben.
1939 Durch die Vereinigung mit Babelsberg (früher Nowawes und Villenkolonie Neubabelsberg) wird Potsdam zu einer Großstadt mit 127 167 Einwohnern.

2. April
1615 Berliner Bürger rebellieren gegen das Kalvinistentum (Kalvinistentumult) - der Kurfürst hatte sich dem kalvinistischen Bekenntnis angeschlossen - und solidarisieren sich mit dem lutherischen Prediger Stüler.


1698 Kurfürst Friedrich III. befiehlt den Magistraten der Residenzstädte, die Verwendung des einheitlichen Scheffels, versehen mit dem Stadtwappen und dem Adler, sicherzustellen.
1718 König Friedrich Wilhelm I. befiehlt der »Societät der Wissenschaften«, den Botanischen Garten - an der Straße nach Potsdam, vor dem Dorf Schöneberg gelegen - zu übernehmen und einen Zuschuß von etwa 600 Mark zu leisten.
1847 Der Postrat Carl Philipp Heinrich Pistor stirbt in Berlin. Er wurde durch die technische Leitung beim Bau der ersten optischen Telegraphenlinie Berlin-Koblenz bekannt.
1927 Das »Heizkraftwerk Georg Klingenberg« in Lichtenberg, das größte und modernste seiner Zeit in Europa, fährt volle Last.

3. April
1699 Kurfürst Friedrich III. setzt eine Armenkommission, die spätere Königliche Armendirektion, ein. Von Anfang an untersteht ihr auch die Charité.
1873 Rudolf Virchow unterbreitet der gemischten Deputation für den Bau des städtischen Krankenhauses Friedrichshain den Vorschlag, in der neuen Einrichtung eine Möglichkeit zur berufsmäßigen weltlichen Krankenpflegeausbildung zu schaffen.


1945 Das Graue Kloster wird durch eine Luftmine zerstört.
1948 Die 50-Jahr-Feier der Verleihung der Stadtrechte an Schöneberg findet statt.

4. April
1474 Markgraf Johann verleiht an Nickel Pful das markgräfliche Haus mit der Hofstätte beim Grauen Kloster in Berlin.
1763 Anläßlich der Beendigung des Siebenjährigen Krieges und des Abschlusses des Hubertusburger Friedens feiert Berlin ein großes Friedensfest.
1870 Der Physiker Heinrich Gustav Magnus stirbt in Berlin. Beigesetzt wird er auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinde, Chausseestraße 126.
1920 Am Ostermontag wird auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf der mit 20 000 Mark dotierte Osterpreis vergeben.

5. April
1356 Kurfürst Ludwig bestätigt dem Münzmeister und Vogt zu Berlin, Tyle Brügge, das Recht, Silberpfennige zu prägen.
1742 Eine große Anzahl Rekruten wird unter der Eskorte eines starken »Detachements« von der Garnison nach Frankfurt/Oder gebracht, von wo sie weiter nach Schlesien abgeführt werden soll.

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   113   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1906 Die Brüder Alfred und Kurt Wegener starten mit einem Ballon von Reinickendorf aus in Richtung Norden bis Jütland, von dort werden sie über Hamburg bis Kassel getrieben.
1920 Die Arbeiten an der Nord-Süd-Untergrundbahn werden wieder aufgenommen. Die mit Wasser vollgelaufene Baugrube wurde leergepumpt. Danach verweigerten die Zimmerleute die Arbeit. Die Bauverzögerung führte zur Unterbrechung des Schiffsverkehrs auf dem Landwehrkanal.
1943 Der evangelische Geistliche und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer wird verhaftet.

6. April
1350 Kaiser Karl IV. benachrichtigt Berlin und Cölln, daß durch den Ausspruch des Kaiserlichen Hofgerichts die Falschheit des sogenannten Markgrafen Woldemar von Brandenburg entschieden worden sei.
1684 Der Artist und Schauspieler Johann Carl Eckenberg, »der starke Mann«, wird in Harzgerode geboren. Beeindruckt von seinen athletischen Künsten, ernennt ihn Friedrich Wilhelm I. 1732 zum Hofkomödianten.
1843 Grundsteinlegung des Neuen Museums, entworfen vom Schinkel-Schüler Friedrich August Stüler.


1913 Prof. Adolf Karl Heinrich Slaby, Professor an der Technischen Hochschule in Charlottenburg, seit 1912 im Ruhestand, stirbt in Berlin.
1914 Erster Spatenstich für Berlins neuen Westhafen. Unterbrochen vom Ersten Weltkrieg, wird das erste und zweite Hafenbecken 1923, das dritte Becken 1927 fertiggestellt.

7. April
1691 Kurfürst Friedrich III. erläßt eine Verordnung über die Abschaffung der Stroh- und Schindeldächer sowie über den achtsamen Umgang mit Licht in den Ställen der Residenzstädte Berlin und Cölln.
1927 Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt Vereinbarungen der Stadt Berlin mit mehreren Kreditinstituten für den Bau von 27 000 Wohnungen.
1933 Mit dem Gesetz zur »Wiederherstellung des Berufsbeamtentums« beginnt die gezielte Entlassung jüdischer Wissenschaftler.
1933 Der Schutzverband deutscher Schriftsteller schließt 12 weitere Schriftsteller aus. Unter ihnen befanden sich Anna Seghers, Ernst Toller, Ludwig Renn und Arnold Zweig.


1937 Gegen sieben Vertreter der katholischen Jugendbewegung beginnt ein Schauprozeß wegen Hochverrats. Der Hauptangeklagte, Kaplan Dr. Joseph Ferdinand Cornelius Rossaint, erhält elf Jahre Zuchthaus.

8. April
1854 Zwischen August Borsig und dem Grafen Ballestrem (Oberschlesien) wird ein Vertrag über die Schürfrechte an den Oberschlesischen Kohlegruben mit einer Laufzeit von 15 Jahren abgeschlossen.
1870 In der Französischen Straße wird ein Bankinstitut eröffnet, das am 22. Januar von 21 Privatbankiers aus allen deutschen Staaten als erste nationale Aktienbank in Deutschland unter dem Firmennamen »Deutsche Bank AG« gegründet worden war.
1953 Der DDR-Ministerrat verordnet, daß Personen, die als »Grenzgänger« in Westberlin arbeiten, keine Lebensmittelmarken erhalten. Das gilt ebenso für Betriebsinhaber, Rechtsanwälte, Groß- und Einzelhändler sowie einige weitere Bevölkerungsgruppen.
1955 Die Bauarbeiten für den Tierpark Berlin beginnen mit dem symbolischen Spatenstich.

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   114   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
9. April
1877 Die Standortwahl für den Bau der Technischen Hochschule in Charlottenburg wird mit der Maßgabe genehmigt, daß der Baumbestand weitgehend zu schonen ist.
1918 Die Deutsche Bunsengesellschaft für angewandte physikalische Chemie hält ihre 24. Hauptversammlung im Hörsaal der Deutschen Chemischen Gesellschaft in Berlin ab.
1920 Anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Deutschen Bank wird den Angestellten eine Jubiläumsgabe in Höhe eines doppelten Monatsgehalts gezahlt. Angestellte, die weniger als ein Jahr tätig waren, erhielten ein Monatsgehalt.
1945 Der evangelische Geistliche und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer wird in Flossenburg durch den Strang hingerichtet.
1946 Die ehemalige Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg wird als Technische Universität vom britischen Stadtkommandanten und dem neuen Rektor, Prof. Dr. Kucharski, wiedereröffnet.
1993 In der Nähe des Bahnhofs Berlin-Wannsee stoßen ein Intercity-Zug und ein D-Zug frontal zusammen, wobei drei Menschen getötet und weitere 22 schwer verletzt werden.
10. April
1288 Der Berliner Stadtrat bestätigt den Schneidern ihre Zunftprivilegien. Es wird ausdrücklich festgehalten, daß niemand das Schneidergewerbe betreiben dürfe, der nicht Zunftmitglied ist.
1723 Ein Edikt soll die Ansiedlung von Gewerbetreibenden und Fachkräften fördern. Geboten werden u. a. Steuererlaß, Befreiung vom Militärdienst, von Einquartierungen, Material für Hausbauten oder 15 Prozent der Kosten aus der Akzisekasse.
1923 Die Handwerkerbetriebsstätte des Bezirks Treptow wird aufgelöst, da bei den geringen städtischen Bauarbeiten die Rentabilität nicht mehr gewährleistet ist.
1986 Die Westberliner Polizeiführung feiert im Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek mit zahlreichen Gästen das 175jährige Bestehen der Kriminalpolizei. Mit dem 1. April 1811 wurde die Aufklärung von Verbrechen Sache des Polizeipräsidiums.
11. April
1517 Der Ablaßhändler Johann Tetzel hält sich im Cöllner Dominikanerkloster auf.
1665 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Edikt, das es Juden ohne kurfürstliche Sondergenehmigung verbietet, in den Städten und Flecken zu hausieren oder Handel zu treiben.
1766 König Friedrich II. erläßt eine Postverordnung, die die Einstellung einer ausreichenden Anzahl von Briefträgern in der Residenzstadt sowie deren »zureichende Besoldung« verfügt.
1834 Oberjägermeister Fürst von Carolath teilt Peter Joseph Lenné in einem Brief mit, daß dieser aus dem Fasaneriegelände am Tiergarten keinen Park machen, sondern sich nur auf Nutzpflanzungen beschränken solle.
1991 Das seit Mai 1989 geltende Tempolimit von 100 km/h auf der AVUS wird von der 15. Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin bestätigt.

12. April
1317 Zum Seelenheil der Markgrafen Hermann und Johann schenkt Markgraf Woldemar dem Kloster in Spandau zehn Hufen Landes in Wilmersdorf und eine Jahreseinnahme an Steuern aus dem Städtchen Beyersdorf.

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   115   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1872 Werner Siemens schreibt seinem Bruder Karl: »Es geht uns jetzt recht schlimm mit Arbeitskräften. Die guten werden uns weggeholt, um Telegraphen-Inspektoren zu werden, und neue kommen nicht.«
1882 Die erste öffentliche elektrische Beleuchtung wird probeweise in Betrieb genommen.
1951 Der Ostberliner Magistrat beschließt die Umbenennung von 24 Straßen in den Bezirken Mitte, Treptow, Lichtenberg und Pankow, die bisher Namen des preußischen Königs- und des deutschen Kaiserhauses oder deren Generalität trugen.

13. April
1319 Markgraf Woldemar vereinigt die Propstei Berlin mit der Parochialkirche zu Berlin und Cölln.
1409 Dietrich von Quitzow verleiht im Auftrage des Markgrafen Jobst der Stadt Köpenick das dortige Gericht.
1799 Durch Erlaß Friedrich Wilhelms III. wird die Gründung einer Bauakademie beschlossen.
1807 Die Gesellschaft für Elektrische Hoch- und Untergrundbahnen AG wird in Berlin gegründet.
1888 Im Konzerthaus gelangt der »Reichstags-Walzer« von Gregor Beer zur Erstaufführung.

14. April
1699 Kurfürst Friedrich III. erläßt eine Prozeßordnung für die von ihm bestellten französischen Gerichte in den kurfürstlichen Landen.
1888 Die Spandauer Straße wird von der Rathausstraße bis zum Molkenmarkt einschließlich der Kreuzdämme wegen Verlegung eines zweiten Gleises der Pferdeeisenbahn bis auf weiteres gesperrt.
1889 Im Großen Saal des Konzerthauses in der Leipziger Straße findet die erste proletarische Jugendweihe statt.
1947 Die amerikanische Militärregierung verfügt für ihren Sektor ein Aufräumungs- und Enttrümmerungsprogramm, an dem sich die gesamte Bevölkerung zu beteiligen hat.
1989 In einem Tanklager in Haselhorst versickern bei Umfüllarbeiten rund 48 000 Liter Benzin im Erdreich. Dieses Unglück stellte die bislang schwerste Umweltverunreinigung in Westberlin dar.
15. April
1721 Der Gärtnereibesitzer Carl Späth, Sohn des Gründers des gleichnamigen späteren Berliner Gartenbaubetriebes Christoph Späth und Inhaber des Betriebes von 1746 bis 1782, wird in Berlin geboren.
1793 Georg Christian Freund, Gründer der ersten Dampfmaschinenfabrik Berlins (1816), wird in Uthlede/Weser geboren.
1849 Rudolf Virchow verliert seine Stellung sowie freie Kost und Logis an der Charité. Ihm werden Beteiligung an der Revolution von 1848 und »agitatorische Wahlumtriebe« vorgeworfen.
1940 Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) errichtet das »Arbeitserziehungslager« Wuhlheide, in dem in der Folgezeit bis zu 30 000 Personen interniert werden.

16. April
1487 Kurfürst Johann Cicero bestätigt den Kauf des Dorfes Woltersdorf durch Berlin.
1647 Kurfürst Friedrich Wilhelm teilt mit, daß er den ehemaligen Reit- und Jagdweg »von der Hundebrücke biß an den Thiergarten« - die Straße Unter den Linden - bepflanzen lassen will. Er bewilligt Gelder für den Kauf von Bäumen.

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   116   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1920 Vor der Strafkammer des Landesgerichts 1 wird gegen Prinz Joachim Albrecht von Preußen wegen versuchter Nötigung verhandelt. Anlaß waren die Ausschreitungen am 6. März 1920 im Hotel Adlon.
1949 Anläßlich des Osterfestes werden im Rahmen der Luftbrücke 12 940 Tonnen Kohle, Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter innerhalb von 24 Stunden nach Westberlin eingeflogen.

17. April
1804 Viehhändler, die Rinder, Schweine und Hammel zum Verkauf eintreiben, haben der Berliner Polizei Gesundheitspässe vorzulegen. Das Vieh darf nur auf dafür bestimmten Plätzen verkauft werden. Zuwiderhandlungen werden bestraft.
1841 Prof. Adolf Göring, seit 1877 an der Bauakademie (später Technische Hochschule) als Dozent tätig, wird in Lüchow (Hannover) geboren.
1845 Der Berliner Handwerkerverein veranstaltet sein erstes Stiftungsfest.
1871 Im Roten Rathaus gibt der Berliner Magistrat einen Empfang für die Mitglieder des ersten Deutschen Reichstages in Anwesenheit des Kaiserpaares und des Reichskanzlers Bismarck.


1937 In der Deutschlandhalle am Funkturm hat die Veranstaltung »Menschen - Tiere - Sensationen« Premiere.
1983 Die restaurierte Französische Friedrichstadtkirche am Platz der Akademie der Wissenschaften (Gendarmenmarkt) wird durch den Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Gottfried Forck, eingeweiht. Die Predigt hält Altbischof Albrecht Schönherr.

18. April
1684 Ein Edikt regelt die Durchführung von Jahrmärkten in der Dorotheenstadt.
1716 Die Kurmärkische Schiffergilde wird per Reglement in der Berliner Wilhelmstraße Nr. 147 gegründet.
1849 Der Ingenieur Adolf Slaby wird in Berlin geboren. Der spätere Professor für Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Charlottenburg wurde durch seine Experimente auf dem Gebiet der drahtlosen Telegraphie bekannt.
1888 Zwei neue Markthallen werden in der Dresdner und in der Holzmarktstraße eröffnet. Vormittags werden hier Lebensmittel verkauft, abends Wirtschaftsartikel verauktioniert.


1931 Der Techniker Manfred von Ardenne führt die vollelektronische Fernsehübertragung den Direktionen der Firmen Telefunken, Fernseh AG sowie Wissenschaftlern der Reichspost und dem Professor Barkhausen erfolgreich vor.

19. April
1487 Acht Kardinäle verschreiben einen Ablaß für die Nikolaikirche zu Berlin.
1684 Die neuerbaute Dorotheenstadt wird mit zwei Jahrmärkten ausgestattet.
1777 Friedrich II. erläßt ein Edikt, nach dem der Transport des Kaffees nur unter Aufsicht eines königlichen Steuerbeamten erfolgen und ein Kaufmann ihn nur mit einem besonderen Erlaubnisschein in seinem Haus aufbewahren darf.
1847 Auf den Berliner Märkten kommt es zu Tumulten (Kartoffelrevolution), die bis zum 22. April andauern.
1933 Bei den Wahlen zum Sachverständigenausschuß der Presse für die Berliner Börse können die NS-Vertreter nicht die gewünschte »Gleichschaltung« durchsetzen. In einem Brief an die Berliner Industrie- und Handelskammer erhoben sie »schärfsten Protest«.

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   117   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1946 Die britische Militärregierung untersagt jeden Versuch eines Zusammenschlusses von KPD und SPD in ihrem Sektor vor Erteilung einer Genhmigung durch die Alliierte Kommandantur.

20. April
1540 Der Buchdrucker Hans Weiss aus Wittenberg erhält von Joachim II. das Privileg, alle von ihm in Berlin gedruckten Bücher ohne Konkurrenz im Kurfürstentum vertreiben zu dürfen.
1579 Kurfürst Johann Georg bestätigt die von den Behörden geprüfte erste Schulordnung des Berlinischen Gymnasiums (im Grauen Kloster).
1659 Durch eine Verordnung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm wird Johannes Rave, der erste Bibliothekar für die später im Berliner Schloß eröffnete Bibliothek, vereidigt.
1693 Das kurfürstliche Edikt über die Abschaffung des gehäuften Scheffels, den Einsatz vereidigter Polizeimesser, das Wiegen von Buttergefäßen vor dem Verkauf und das Verbot des Aufkaufens von Hirse auf dem Lande wird bekanntgegeben.


1929 In der Sitzung der Berliner Anthropologischen Gesellschaft wird der im Jahre 1822 geborene Indianerhäuptling White Horse Eagle mit seiner Frau als Gast begrüßt.
1935 Vom Tempelhofer Feld in Berlin wird die erste aktuelle Fernsehübertragung gesendet.


21. April

1562 Kurfürst Joachim II. quittiert über 6 000 Gulden, welche die Stände der Altmark zum Festungsbau zu Spandau bewilligt und bezahlt haben.
1799 Die Bauakademie wird in den Räumen der Kunstakademie offiziell eröffnet.
1813 Eine Verordnung über den Landsturm wird erlassen.
1849 Die erste Nummer der »Frauenzeitung« erscheint.
1933 Die Opernsängerin Charlotte Börner ist aus ihrer Wohnung in der Kantstraße 9 spurlos verschwunden. Die Polizei vermutete Selbsttötung wegen finanzieller Schwierigkeiten. Wegen Unstimmigkeiten mit Generalintendant Tietgen erhielt sie kein Engagement.

22. April
1699 Die kurfürstliche Amtskammer veröffentlicht eine Interimsordnung über die Befrachtung der Schiffe an der Schleuse zu Berlin.
1839 Der Botaniker August Wilhelm Eichler wird in Neukirchen (Oberhessen) geboren. 1878 wird er Professor an der Berliner Universität, Direktor des Herbariums sowie des Botanischen Gartens Schöneberg und richtete das Botanische Museum ein.
1888 Der Luftschiffer Lattermann unternimmt vom Bassin der Riesenfontäne in der Charlottenburger Flora aus eine Ballonfahrt ohne Gondel mit dem drehbaren Patent-Ballon »Rotateur«.
1945 Nachdem sich der Volksgerichtshof an 21. April aufgelöst hatte, verlangt Gustav Noske, der in Moabit in U-Haft sitzt, vom Gefängnisdirektor seine Freilassung und wird entlassen.
1959 Am Fraenkelufer 10-16 (Kreuzberg) wird auf dem Gelände der 1931 erbauten, in der »Reichskristallnacht« und später durch Bomben zerstörten Synagoge die neuerbaute Synagoge feierlich eingeweiht.
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   118   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt

1994 Kaufhauserpresser »Dagobert«, der 44jährige arbeitslose Fernmeldemechaniker Arno Funke aus Marienfelde (Tempelhof), einer der meistgesuchten Verbrecher Deutschlands, wird in Treptow festgenommen.

23. April
1344 Hermann von Werberg, oberster »Gebietiger« des Johanniter-Ordens, verleiht an Johann Reiche das Schulzendorf Marienfelde.
1437 Der Landeshauptmann Hasse von Bredow überläßt den Städten Berlin und Cölln Renten aus den Dörfern Tempelhof, Mariendorf und Marienfelde.
1882 Um neue Kommunalbezirke für Berlin festzusetzen, ordnet Wilhelm I. auf Veranlassung des Preußischen Staatsministeriums an, bis zum 1. Januar 1883 die Stadtverordnetenversammlung aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen.
1945 Joseph Goebbels erläßt als Reichsverteidigungskommissar den Befehl, Berlin bis zum letzten zu verteidigen.
1993 Am Sandwerder (Wannsee) wird die erste japanische Schule in Berlin eröffnet.

24. April
1833 Eine Ministerialverordnung legt fest, daß nur solche inländischen Gesellen Wanderpässe erhalten, welche außer den übrigen Erfordernissen mit Kleidungsstücken und Wäsche nebst fünf Reichstalern versehen sind.
1888 Das Fahren auf Drei- und Vierrädern wird auf den öffentlichen Straßen und Plätzen innerhalb des Polizeibezirks von Berlin Personen, die das fünfzehnte Lebensjahr vollendet haben, gestattet.
1888 Die Königin von England trifft mit ihrem Hofzug zu einem Besuch in Berlin ein. Die Kriminalpolizei war während der Ankunft der Königin auf dem Bahnhof Westend und vor dem Charlottenburger Schloß zahlreich vertreten.
1894 Die Pferdebahn erhält die Erlaubnis, die Straße Unter den Linden zu überqueren.
1925 Mit einer Polizeiverordnung wird der Teil der Wilhelmstraße, in dem sich mehrere Regierungsgebäude befinden, für den Verkehr von Lastkraftwagen und Krafträdern gesperrt.
25. April
1729 Das Königlich Preußische General-Post-Amt zu Berlin erläßt eine Verordnung, in der alle Postämter angewiesen werden, den Reisenden, »wes Standes sie auch seyn ... höflich und mit aller möglichen Willfährigkeit zu begegnen ...«
1730 An alle Postämter wird ein königlicher Befehl ausgegeben, die zu transportierenden Pakete und Akten in den Postwagen so zu verwahren, »daß sie vom Regen und Schnee unbeschädigt bleiben mögen«.
1793 Ludwig Späth, von 1831 bis 1863 Inhaber des Späth'schen Gartenbaubetriebes, wird in Berlin geboren.
1976 Der Palast der Republik am Marx-Engels-Platz (Schloßplatz) in Berlin-Mitte öffnet seine Pforten.

26. April
1351 Markgraf Ludwig stellt über eine Anzahl von Pferden der Stadt Spandau einen Schuldbrief aus.
1933 Das Geheime Staatspolizeiamt wird gegründet und bezieht Anfang Mai das Gebäude der ehemaligen Kunstgewerbeschule in der Prinz-Albrecht-Straße 8 (Mitte).

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1948 In Berlin-Köpenick nimmt Berlins erste Streichholzfabrik, die Berliner Zündwarenfabrik, die Produktion auf.
1985 Die 18. Bundesgartenschau (BUGA) Berlin 1985 öffnet auf einem fast 100 Hektar großen Parkgelände im Ortsteil von Britz ihre Pforten für den Publikumsverkehr.

27. April
1476 Kurfürst Albrecht Achilles bestätigt für das Jahr 1476 die Bürgermeister und Ratsmänner von Berlin und Cölln.
1883 Prof. Guido Hauck wird zum Rektor der Technischen Hochschule zu Berlin gewählt.
1888 Im Homöopathischen Verein hält der Tierarzt Fischer einen Vortrag über das Seelenleben der Tiere »im Vergleich zu dem des Menschen«.
1888 In der Zentralmarkthalle am Alexanderplatz wird an Standinhaber Gift ausgehändigt. Nach der Eindämmung der Rattenplage will man nun mittels Gift gegen Mäuse vorgehen.
1890 In den Militärwerkstätten wird den Arbeitern angekündigt, daß jeder, der am 1. Mai ohne bewilligten Urlaub oder andere triftige Gründe der Arbeit fernbleibt, entlassen wird.
1920 Die Preußische Landesversammlung beschließt mit der knappen Mehrheit von 165 zu 148 Stimmen das »Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin«.

28. April
1723 König Friedrich Wilhelm I. erläßt ein Edikt »wider das unvorsichtige und gefährliche Tobackrauchen«. Bei Verstößen wird eine Festungshaft »bey Wasser und Brot« angedroht.
1809 Husarenmajor Ferdinand von Schill verläßt eigenmächtig mit 550 Reitern Berlin, um in Norddeutschland den Aufstand gegen die napoleonische Fremdherrschaft zu entfachen. Er fällt am 31. Mai in Stralsund im Straßenkampf.
1904 Paul Linckes Erfolgsstück »Berliner Luft« erlebt am Apollo-Theater seine Uraufführung.
1945 Der sowjetische Stadtkommandant Bersarin übernimmt in Berlin die Exekutivgewalt.
1948 Die Püttberge bei Wilhelmshagen werden vom Berliner Polizeipräsidenten zum Naturschutzgebiet und ein Flachmoor im Tegeler Fließtal bei Lübars zum Naturdenkmal erklärt.

29. April
1247 Erstmals wird ein Berliner Stadtoberhaupt - der Schulze bzw. Schultheiß Marsilius (Marsilius schultetus de Berlin) - urkundlich erwähnt. Es handelte sich dabei um eine Schenkungsurkunde des Bischofs von Brandenburg für das Kloster Walkenried.


1939 Im Reichserziehungs-Ministerium Unter den Linden findet die erste Geheimsitzung zum Uranproblem statt.
1963 Einer der modernsten Maschinenbaubetriebe der DDR, die Berliner Werkzeugmaschinenfabrik in Marzahn (BWF), nimmt die Produktion auf.
1986 Das »Deutsche Herzzentrum Berlin« auf dem Gelände des Rudolf-Virchow-Krankenhauses (Wedding) wird offiziell eröffnet.
1993 Das Berliner Abgeordnetenhaus tagt erstmals im wiederhergestellten ehemaligen Preußischen Landtag in Mitte.

30. April
1705 Charlottenburg wird königliche Privatstadt. Die Bürger leisten den Eid nach Dorotheenstädtischem und Friedrichstädtischem Vorbild.
1732 Die von Erzbischof Firmian aus ihrer Heimat vertriebenen Salzburger Protestanten ziehen durch das Hallesche Tor (Kreuzberg) in Berlin ein.
1801 Der Geheime Oberhofbuchdrucker Georg Jakob Decker verkauft Schloß Friedrichsfelde für 20 000 Taler und 50 Dukaten an die verwitwete Herzogin Katharina von Holstein-Beck, die bis zu ihrem Tod, Ende des Jahres 1811, das Schloß bewohnte.
1863 Max Skladanowski, Filmpionier und Erfinder des Bioskops, wird in Berlin geboren.

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 4/1996
www.berlinische-monatsschrift.de