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1. März
1683 Es wird verordnet, »daß in denen Residentzien des Nachmittags nach der Predigt catechisirt werden soll«.
1824 Die »Vossische Zeitung« beginnt mit der täglichen Veröffentlichung von »Barometer-Beobachtungen in Berlin«.
1919 Die Deutsche Luftreederei GmbH (DLR) eröffnet eine Flugverbindung von Johannisthal nach Hamburg.
1922 Das Feuerlöschwesen wird für ganz Berlin einheitlich geregelt. Die Stadt wird in Löschbezirke eingeteilt.
1933 Mit dem Umsteigebahnhof Schöneberg wird ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen der Wannsee- und der S-Bahn eröffnet.
1943 Die Sankt-Hedwigs-Kathedrale wird durch Bomben fast vollständig zerstört. Die Kathedrale war 1742 bis 1773 errichtet worden.
1947 Die Zeitschrift für Fragen des Judentums, »Der Weg«, teilt mit, daß der Berliner Jüdischen Gemeinde etwa 7 000 Personen angehören, darunter 1 400, die aus Konzentrationslagern zurückgekehrt sind, und 1 600, die bis Kriegsende illegal in Berlin lebten.
2. März
1837 Auf dem Galgenberg (heute Gartenplatz im Wedding) findet die letzte, »berühmt« gewordene Hinrichtung statt. Die Verurteilte war Charlotte Sophie Henriette Meyer aus der Neuen Friedrichstraße, die ihrem schlafenden Mann die Kehle durchgeschnitten hatte.
1868 Die »Röhrenpostlinie« zur Telegrafendienststelle im Brandenburger Tor sowie ihre Weiterführung durch die Königgrätzer Straße zur Postexpedition im südlichen Torhäuschen des Potsdamer Tores ist fertiggestellt.
1956 Das »St.-Hedwigsblatt« der katholischen Diözese Berlin wird von DDR-Behörden beschlagnahmt. In der Zeitung war ein Hirtenbrief der deutschen Bischöfe abgedruckt, der sich gegen die materialistische Ideologie in der DDR ausspricht.
1962 Die Jüdische Gemeinde in Ostberlin zählt 950 Mitglieder.
3. März
1773 Heinrich G. Koch nimmt mit seiner Schauspieler-Truppe ständiges Quartier in Berlin und begründet damit die ganzjährige Theatersaison in der Stadt.
1892 Die Aufführung von Gerhart Hauptmanns Drama »Die Weber« wird durch den Berliner Polizeipräsidenten K. 6. Ernst Freiherr von Richthofen aus »ordnungspolizeilichen Gründen« verboten.
1919 Die preußische Regierung verhängt den Belagerungszustand über Berlin und überträgt dem Reichswehrminister Gustav Noske (SPD) die vollziehende Gewalt.
1928 Der Intendant des Staatlichen Schauspielhauses, Leopold Jessner, wird zum 50. Geburtstag mit Ehrungen überhäuft.
1948 Ein Bürger aus Finkenkrug gibt dem Magistrat das wiederaufgefundene »Goldene Buch der Stadt Berlin« zurück.
1965 Die Westberliner Stadtreinigung ruft nach fast 40stündigem Schneefall den Notstand aus. In den folgenden zwei Tagen räumen insgesamt 1 200 Bereitschaftspolizisten Schnee.
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4. März
1813 Der napoleonische Marschall Oudinot verläßt mit seinen Truppen Berlin aus Furcht vor den anrückenden Russen.
1855 Rudolf Cerf, der die Theaterkonzession von Friedrich Cerf geerbt hatte, eröffnet in der Blumenstraße 9 b sein Königliches Vaudeville-Theater, im Volksmund »die grüne Neune« genannt.
1900 Der Schauspieler und Kabarettist (»Die Insulaner«) Bruno Fritz wird in Berlin geboren.
1963 Im Westberliner Stadtgebiet werden die Motorrad-Gespanne der ADAC-Straßenwacht durch gelbe Volkswagen abgelöst.
5. März
1698 Der evangelische Geistliche und Gelehrte Daniel Ernst Jablonski, Hofprediger in Berlin, teilt in einem Brief Leibniz seinen Plan zur Errichtung einer Sternwarte mit. Leibniz regt im Gegenzug die Gründung einer Societät der Wissenschaften an.
1714 Die »Verordnung wegen der Beförderung des Seiden-Baues« wird erlassen. Danach soll der Magistrat »an gemeinen Orthen, an den Mauern, Graben, Wegen und Trifften, und wo sonst bequem und schicklich ist, Maulbeerbäume setzen und pflegen«.
1933 Bei den Reichstagswahlen stimmen in Berlin 34,6 Prozent der Wähler für die NSDAP.
1943 Die Ufa feiert im Filmpalast am Zoo ihr 25jähriges Jubiläum mit der Premiere von »Münchhausen«. Hauptrolle: Hans Albers.
1949 In Westberlin findet der erste Presseball seit 1933 statt.
1956 Auf Vorschlag des Generaldirektors der Staatlichen Museen, Geheimrat Prof. Justi, wird das ehemalige Kaiser-Friedrich-Museum am Kupfergraben (Mitte) zum Gedenken an den Gründer der Staatlichen Museen, Wilhelm von Bode, in Bode-Museum umbenannt.
6. März
1873 Die Berliner Stadtverordneten-Versammlung beschließt eine allgemeine und systematische Kanalisation Berlins zur Entwässerung und Reinigung der Stadt.
1910 Der Architekt Hermann Wilhelm Albert Blankenstein stirbt in Berlin. Er war von 1872 bis 1896 Stadtbaurat in Berlin und entwarf Krankenhäuser, Markthallen, Schulen sowie den Zentralviehhof.
1913 Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt mit knapper Mehrheit die Biersteuer und Lustbarkeitssteuer.
1934 Hans Stuck, deutscher Automobilrennfahrer, stellt auf der Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße (AVUS) drei Rekorde auf.
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7. März
1848 In einer ordentlichen Magistratssitzung wird der Antrag von Stadtrat Hermann Duncker, die in seiner Denkschrift formulierten Reformwünsche vor den Thron zu bringen, mit 17:9 Stimmen abgelehnt.
1866 Die Kronprinzessin von Preußen übernimmt das Protektorat über den Verein zur Förderung der Erwerbstätigkeit des weiblichen Geschlechts.
1892 Louis Schwartzkopff, Gründer einer Maschinenfabrik und Gießerei in der Chausseestraße 20, stirbt in Berlin. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof.
1986 Im Westend-Krankenhaus implantiert der deutsche Herzspezialist Emil Bücherl einem 39jährigen Mann ein Kunstherz.

8. März
1733 Der Verleger, Schriftsteller und Aufklärer Christoph Friedrich Nicolai wird in Berlin im Hause Poststraße 4 geboren.
1946 Die Berliner Universitätsbibliothek in der Dorotheenstraße (Mitte) wird wiedereröffnet. Wieland Schmidt übernimmt die Leitung.


1958 Die 500. beliebte RIAS-Sendung »Schlager der Woche« findet als Veranstaltung in der Deutschlandhalle am Funkturm statt.
1963 Willy Brandt (SPD) wird zum dritten Mal vom Abgeordnetenhaus zum Regierenden Bürgermeister gewählt.

9. März
1828 Es wird eine polizeiliche Bekanntmachung erlassen, daß das Spülen der Wäsche an öffentlichen Straßenbrunnen bei Strafe verboten ist.
1872 Der erste Berliner Presseball findet statt.
1912 Zwischen dem Vorortbahnhof Grünau und der Gemeinde Schmöckwitz fährt eine Benzolstraßenbahn entlang der Dahme. Sie wird bereits im Herbst elektrifiziert.
1919 Reichswehrminister Gustav Noske verhängt das Standrecht über Berlin und befiehlt, jeden zu erschießen, »wer von jetzt an mit der Waffe in der Hand gegen Regierungstruppen kämpfend angetroffen wird«.
1946 Der Magistrat beschließt einstimmig die vorübergehende Verlängerung der Schulpflicht um ein Jahr, da eine große Zahl von Jugendlichen der oberen Klassen arbeitlos ist.
1959 In der sowjetischen Botschaft in Ostberlin trifft der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer mit dem sowjetischen Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow zu einem Gespräch zusammen.

10. März
1613 Kurfürst Johann Sigismund stellt der Witwe des Spandauer Apothekers Andreas Heintze das Apothekenprivileg für die von ihrem verstorbenen Mann angelegte Apotheke aus.
1684 Für die Stadt Cölln wird eine Gassenordnung erlassen.
1808 Eine Anstalt zur »Erziehung armer Kinder beider Geschlechter«, das Friedrichsstift am »Halleschen Thore« in Berlin, wird gegründet.
1848 Rudolf Virchow kehrt aus Oberschlesien zurück, wo eine Flecktyphusepidemie herrscht. Sein Gutachten und eine 100seitige Analyse prangern die sozialen Verhältnisse als Ursache an.
1929 Der Magistrat beschließt, den Flugplatz Staaken für die Stadt Berlin zu erwerben.
1943 Der Versuch, das Jüdische Krankenhaus zu liquidieren, wird durch Intervention des Ärztlichen Direktors beim Reichssicherheitshauptamt verhindert. Die Hälfte des medizinischen Personals wird deportiert.
1948 Auf dem U-Bahnhof Gesundbrunnen wird die erste Rolltreppe im Berliner Verkehrswesen nach dem Krieg in Betrieb genommen.
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11. März
1812 Unter Mitwirkung der Jüdischen Gemeinde wird das »Edikt, betreffend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden«, das sogenannte Emanzipationsedikt, erlassen. Es sichert den Juden weitgehende bürgerliche Rechte zu.
1836 Karl Friedrich Schinkel bezieht im roten Gebäude der Bauakademie an der Spree seine Dienstwohnung. Das Gebäude war 1831 von ihm entworfen und 1835/36 fertiggestellt worden.
1902 Der 1. Streckenabschnitt der heutigen U 2 (Potsdamer Platz-Wittenbergplatz-Zoologischer Garten) wird in Betrieb genommen.
1919 Im Hof des Bankgebäudes Französische Straße 32 (heute Aufbau-Verlag) werden 30 Matrosen der von der Regierung aufgelösten revolutionären Volksmarinedivision erschossen.
12. März
1327 Markgraf Ludwig der Ältere beglaubigt eine Schenkung Jordans von Hekelwerk für den Jakobs-Altar in der Nikolaikirche zu Berlin.
1788 Im Nationaltheater wird »Othello« in der Bearbeitung von Hagemeister und Schröder aufgeführt. Die Titelrolle spielt Johann Friedrich Ferdinand Fleck.
1811 Karl Friedrich Schinkel wird Mitglied der Bauakademie in Berlin.
1886 Die Berliner Singakademie führt »Ein deutsches Requiem« von Brahms auf.
1949 Nach fast elfmonatiger Dauer beendet die Sowjetunion die Berliner Blockade.
1963 An der Grenze zum Ortsteil Hermsdorf entdecken DDR-Grenzsoldaten einen ca. 50 Meter langen Fluchttunnel, durch den zwei Tage zuvor 13 DDR-Bürger geflüchtet sind.
1990 Der »Runde Tisch« verabschiedet auf seiner letzten Sitzung in Ostberlin einen Entwurf zu einer neuen Verfassung.
13. März
1848 Friedrich Wilhelm IV. läßt gegen 18.00 Uhr die Kavallerie am Brandenburger Tor postieren.
1900 Nach langen Versuchen wird der fahrplanmäßige Probebetrieb mit elektrischen Omnibussen auf der Linie Anhalter Bahnhof-Stettiner Bahnhof (Nordbahnhof) eröffnet, aber wegen Störungen Ende des Jahres wieder eingestellt.
1948 Der Hochbunker am Humboldthain wird gesprengt.
1977 Die erste Sonntagsvorlesung für die Berliner Öffentlichkeit findet an der Humboldt-Universität statt.

14. März
1895 Die Stadtverordneten-Versammlung lehnt eine Glückwunschadresse zum 80. Geburtstag Otto Fürst von Bismarcks ab.
1920 Die »Regierung Kapp« setzt in Berlin »Die monarchistische Verfassung des Deutschen Reiches vom 16. 04.1871 wieder in Kraft«.

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1946 Die »Berliner Zeitung« erscheint nicht mehr als amtliches Publikationsorgan des Magistrats, sondern wird selbständig im Berliner Verlag G.m.b.H. herausgegeben.
1950 Die Bundesregierung erklärt Westberlin zum Notstandsgebiet.
1959 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt weiht in Wannsee (Zehlendorf) in Anwesenheit von Otto Hahn und dessen früherer Mitarbeiterin Lise Meitner das Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung Berlin feierlich ein.
1971 Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus behauptet die SPD trotz erheblicher Stimmenverluste mit 50,4 Prozent die absolute Mehrheit.

15. März
1830 Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Paul Heyse wird in Berlin geboren.
1848 Das Militär schießt erstmals auf das Volk. Ein Opfer ist der 19jährige Kupferschmiedelehrling Carl August Wagener.
1887 Das erste Berliner Tierheim wird in Britz eingeweiht.
1923 Das Wohlfahrtsamt Mitte eröffnet ein Kleinrentnerunterkunftsheim in den Räumen des Berliner Hausfrauenvereins Breite Straße 6.
1946 Die Alliierte Kommandantur für Berlin ordnet an, bis zum 1. Oktober 10 000 Gaslaternen und weitere elektrische Straßenlaternen instand zu setzen bzw. neu aufzustellen.

16. März
1732 Da bei Bränden die mit Stroh und Holz gedeckten Häuser leicht abbrannten, ordnet der König an, daß in den nächsten vier Jahren für Ziegeldächer 23 Prozent Kosten erlassen werden.
1789 Der Physiker Georg Simon Ohm wird in Erlangen geboren. Er war später als Oberlehrer am Berlin-Cöllnschen Gymnasium sowie an der Berliner Allgemeinen Kriegsschule tätig und wurde durch das nach ihm benannte Ohm'sche Gesetz bekannt.
1893 Der Reichstag bewilligt die erste Rate der gesamten vorgesehenen Investitionssumme in Höhe von 10,5 Mio Mark für den Bau eines neuen Doms in Berlin.
1908 Die U-Bahn-Linie unter dem Kaiserdamm-Heerstraße mit Bahnhöfen des Architekten Alfred Grenander wird eröffnet.
1946 Im Hof der Polizeikaserne in der Alexanderstraße (Mitte) ereignet sich durch Fahrlässigkeit eine schwere Munitionsexplosion, die mehrere Tote fordert.
1946 Die sowjetische Zentralkommandantur ordnet an, daß drei Brauereien des sowjetischen Sektors ausschließlich sechsprozentiges Bier für die Rote Armee herzustellen haben.
17. März
1658 In Berlin-Cölln wird eine Verbrauchssteuer - die Akzise - mit kurfürstlicher Bestätigung eingeführt.
1813 General Yorck zieht mit seinem Armeekorps in Berlin ein.
1933 Der Berliner Staatskommissar Julius Lippert verfügt die Entlassung aller jüdischen Ärzte aus den Berliner Krankenhäusern.
1947 Der Magistrat von Groß-Berlin verordnet, daß Betriebe mit mehr als 100 Arbeitnehmern verpflichtet sind, einen Blinden einzustellen.
1958 Über den neuen Berliner Außenring wird der Eisenbahn-Schnellverkehr nach Werder und Falkensee aufgenommen. Der eingesetzte Zug heißt im Volksmund »Sputnik«.

18. März
1689 Die Georgenkirche erhält durch kurfürstliches Reskript einen eigenen Pfarrer und wird somit Pfarrkirche für alle Berliner Vorstädte.
1848 Das 1821 eröffnete Zirkusgebäude am Brandenburger Tor brennt während der Revolutionsunruhen ab. Berlin war die vierte Stadt in Europa, die über ein solches Gebäude verfügte.
1896 Der Betrieb der Städtischen Straßenbahn Spandau wird eröffnet.
1945 Das Kronprinzenpalais wird bei einem Bombenangriff zerstört.

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19. März
1309 Markgraf Woldemar erteilt dem Stadtrat und der Bürgerschaft Spandaus die Erlaubnis, sich alle drei Jahre neue Schöffen zu wählen.
1877 Auf dem Alexanderplatz, auf dem polnische Arbeiter zu Niedrigstlöhnen die Schienen der neuen Pferdebahn verlegen, kommt es zu Tumulten von Arbeitslosen, gegen die berittene Polizei mit gezogenem Säbel vorgeht und Verhaftungen vornimmt.
1927 Berlin vereinbart mit der Oberpostdirektion die Aufstellung von 100 neuen öffentlichen Fernsprechstellen. Ein Teil der schon vorhandenen 100 Fernsprechstellen wird durch neue ersetzt.
1957 Nach einem Kabelbrand auf der U-Bahn-Linie A zwischen Spittelmarkt und Hausvogteiplatz müssen 33 Personen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.
1957 Der Magistrat ordnet an, daß Bürger, die aus der Bundesrepublik oder aus Westberlin nach Ostberlin übersiedeln, einen zinsfreien Kredit in Höhe von 3 000 Ostmark erhalten können.
20. März
1847 Der Privatverein Gemeinnützige Baugesellschaft wird mit dem Ziel gegründet, Aufträge für Staatsbauten zu erhalten, um Arbeitslose zu beschäftigen. Dem Verein gehört auch Borsig an.
1899 Die Studenten der medizinischen Fakultät protestieren gegen die Zulassung weiblicher Hörer zum gemeinsamen medizinischen Studium und klinischen Unterricht.
1916 In Berlin muß im Zuge der Kriegswirtschaft die Butterkarte eingeführt werden.
1933 Den Berliner KPD-Stadtverordneten wird durch den preußischen Innenminister Hermann Göring die Wahrnehmung ihrer Funktionen verboten.
1948 Marschall Sokolowskij, Oberbefehlshaber der sowjetischen Truppen in Deutschland, verläßt den Alliierten Kontrollrat. Grund sind die Bemühungen der Westmächte, ihre Zonen wirtschaftlich zu vereinen und einen deutschen Teilstaat zu bilden.
21. März
1750 In Berlin wird gewarnt vor im Umlauf befindliche falschen Dukaten, die in den benachbarten Ländern aufgetaucht sind.
1848 Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt die Ehrung und Bestattung der Märzgefallenen.
1873 Die Passage Unter den Linden - die »Kaisergalerie« - wird durch Kaiser Wilhelm I. eingeweiht.
1920 Die Köpenicker Arbeiter Breschke, Dürre, Eckert, Gratzke, Heiland, Kaßner, Kegel, Purrmann, Schön und Schätz werden wegen Waffenbesitzes zum Tode verurteilt und sofort erschossen.
1927 Die Deutsche Lufthansa AG nimmt den Flugverkehr auf der Strecke Berlin-Prag-Wien auf.
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   117   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
22. März
1670 Ein kurfürstlicher Erlaß, »wegen Zurückweisung der frembden ins Land kommenden Bettler und Vagabunden«, verlangt von den Bürgermeistern und Räten, die Bettler von Straßen und Brücken durch Bettelvögte« vertreiben zu lassen.
1848 Vor der Neuen Kirche am Gendarmenmarkt werden in der Nacht auf einem riesigen Katafalk 183 geschmückte Särge aufgebahrt.
1873 In der Passage »Kaisergalerie«, zwischen der Friedrichstraße und Unter den Linden, wird das neue Panoptikum Castans eröffnet.
1944 Nach schweren Bombardierungen im Norden Berlins wird das Jüdische Krankenhaus zum ersten Mal in der NS-Zeit aufgefordert, nichtjüdische Verletzte zu versorgen.
1946 Die Tageszeitung »Telegraf« erscheint erstmals. Herausgeber und Chefredakteur der mit britischer Lizenz erscheinenden Zeitung ist Arno Scholz.
23. März
1939 Der Volksbühne e. V. wird vom Amtsgericht Berlin N 65, Gerichtsstraße 27, aus dem Vereinsregister gestrichen. Das Vermögen des Vereins fällt dem Deutschen Reich zu.
1945 Teile der »Ost-West-Achse«, vor allem die Charlottenburger Chaussee (Straße des 17. Juni) nahe dem Brandenburger 1br, sollen nach einem Befehl des Luftflottenkommandos 6 als Start- und Landebahn dienen.
1984 Ein gegen 2.00 Uhr durch Schweißarbeiten verursachter Brand an einem Schwachstromkabel führt zur ganztägigen Unterbrechung des Verkehrs auf der U-Bahn-Linie 9 zwischen den Stationen Rathaus Steglitz und Walther-Schreiber-Platz.
24. März
1896 Siemens & Halske erhalten ein halbes Jahr nach der Entdeckung der X-Strahlen durch Röntgen ein erstes Patent (DRP 91028) auf eine für medizinische Zwecke bestimmte Röntgenröhre mit regulierbarem Vakuum.
1911 Das dritte Berliner Sechstagerennen beginnt im Berliner Sportpalast am Potsdamer Platz.
1944 Bei einem schweren Bombenangriff auf Berlin versinkt das Theater in der Kommandantenstraße in Schutt und Asche.
1958 In Ostberlin beginnt eine mehrwöchige Impfaktion gegen die spinale Kinderlähmung.
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   118   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
25. März
1762 Der Aufklärer Moses MendeIssohn erhält das Niederlassungsrecht als Schutzjude in Berlin.
1854 Die 500. Lokomotive wird in der Maschinenbauanstalt August Borsig fertiggestellt und zum Berlin-Hamburger Bahnhof transportiert.
1902 Der neue U-Bahn-Durchgangsverkehr Stralauer Tor-Zoologischer Garten wird eröffnet.
1926 Der Magistrat und die Stadtverordneten-Versammlung verabschieden ein neues Ortsgesetz über die Straßenreinigung.
1949 Bei der S-Bahn in Berlin kommt es zu drei schweren Unglücksfällen. Fünf Reisende finden dabei den Tod.
1957 Westberlin wird in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und in die Europäische Atomgemeinschaft einbezogen.
26. März
1273 Bischof Heinrich von Brandenburg übereignet dem Kloster in Spandau acht Hufen Landes mit der Bedingung, »alle Kirchen zwei Meilen im Umkreis mit Wein und Oblaten zu versorgen«.
1818 Georg Wilhelm Friedrich Hegel wird zum ordentlichen Professor für spekulative Philosophie an der Berliner Universität berufen.
1830 Mit einem Abfluß von etwa 400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde wird der bisher höchste Wasserstand der Spree beobachtet.
1925 Die Berliner Stadtbank - Girozentrale der Stadt Berlin wird als selbständige Einrichtung aus der Sparkasse der Stadt Berlin ausgegliedert.
1946 Das Koordinierungskomitee des Alliierten Kontrollrates in Berlin bestimmt den 14. April 1946, 2 Uhr, als Zeitpunkt für den Übergang zur Sommerzeit in Deutschland.
1955 Im Ortsteil Buchholz (Pankow) wird die dritte Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) der Stadt gegründet.
27. März
1735 Friedrich Wilhelm I. befiehlt in einer Kabinettsorder den Bürgern, den Schmutz vor ihren Häusern zu Haufen zu fegen. Auf »Dreckkarren« wurde er dann vor die Stadt gebracht.
1813 Das Yorcksche Korps verläßt Berlin.
1929 Die Stadtverordneten ersuchen den Reichsverkehrsminister um eine Verordnung, nach der für Lastfahrzeuge und Omnibusse Vollgummireifen verboten werden und nur noch Luftgummireifen zulässig sind.
1946 Das Weddinger Amtsgericht stellt das Eigentumsrecht der Russisch-Orthodoxen Kirche in Tegel wieder her.
1962 Der 28jährige Westberliner Heinz Jecha wird bei einem Versuch, DDR-Flüchtlinge durch einen Tunnel nach Westberlin zu schleusen, von Grenzposten der DDR erschossen.
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28. März
1812 In die Stadt rücken für den Feldzug nach Rußland bestimmte französische Truppen ein - diesmal als Verbündete des preußischen Königs.
1926 Nach mehr als 16monatiger Bauzeit erfolgt die Bauabnahme des Funkturms.
1993 In der Staatsoper Unter den Linden (Mitte) wird mit einem Festakt die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften neu konstituiert.
1995 Der Senat hat die Gräber weiterer 32 verdienter Persönlichkeiten zu Ehrengrabstätten erklärt. Insgesamt gibt es in Berlin jetzt 680 Ehrengrabstätten, die vom Senat 20 Jahre lang gepflegt werden.

29. März
1842 Dem Artillerieoffizier Werner Siemens wird für fünf Jahre ein preußisches Patent erteilt auf ein Verfahren »Gold behufs der Vergoldung auf nassem Wege vermittels des galvanischen Stromes aufzulösen«.
1908 Der Verkehr auf der neueröffneten U-Bahn-Strecke Bismarckstraße-Reichskanzlerplatz (Theodor-Heuss-Platz) wird aufgenommen.


1913 Die U-Bahn-Strecke zwischen Reichskanzlerplatz (Theodor-Heuss-Platz) und Stadion (heute Olympia-Stadion) ist fertiggestellt.

30. März
1819 Der Naturforscher und Dichter Adelbert von Chamisso wird Mitglied der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin.
1907 Das Unternehmen Teltower Kreisbahnen hat Betriebseröffnung. Die elektrifizierte Strecke wurde mit Straßenbahnwagen befahren.
1911 Der Kommunalpolitiker Martin Kirschner, seit 1898 Oberbürgermeister, wird für weitere 12 Jahre zum Oberbürgermeister gewählt.
1955 Die Straßenbenutzungsgebühren für die Transitstraße zwischen Westberlin und dem Bundesgebiet werden auf 30 DM pro Pkw und auf 100 bis 550 DM für Lkw erhöht.
1983 Zwischen der Essener Ruhrgas AG und dem sowjetischen Unternehmen Sojusexport wird ein Vertrag über die Lieferung sowjetischen Erdgases nach Westberlin abgeschlossen.

31. März
1727 Friedrich Wilhelm I. erläßt für Berlin eine »Feuerordnung«, die Vorschriften für den vorbeugenden Brandschutz enthält und die strenge Bestrafung von Brandstiftern vorsieht.
1840 Der Luisenstädtische Wohltätigkeitsverein feiert im Beisein von Oberbürgermeister Krausnick sein 15jähriges Stiftungsfest. Der Verein widmet sich dem Armenwesen und sorgt dafür, daß 4 000 arme Kinder in zwei Sonntagsschulen unterrichtet werden.
1934 Die »Vossische Zeitung« stellt ihr Erscheinen ein. Damit endet die mehr als 300jährige Geschichte dieser Zeitung.
1946 Mit einer Urabstimmung in den Westsektoren lehnt die Berliner SPD eine Verschmelzung der beiden Arbeiterparteien KPD und SPD zur SED mehrheitlich ab.
1993 Acht Jahre nach seiner Schließung wird das Stadtbad Mitte in der Gartenstraße (Mitte) nach umfassender Rekonstruktion wiedereröffnet.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 3/1996
www.berlinische-monatsschrift.de